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Nr. 245. 21. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 18. Oktober 1904.

Albert Schmidt .

Eine tief erschütternde Meldung kommt aus Bielefeld : Unser Parteigenosse, der Reichstags- Abgeordnete für Kalbe - Aschersleben , Albert Schmidt hat seinem Leben gewaltsam das Ziel gesetzt. Er warf sich am Sonnabend nachmittag vor den Köln - Berliner Schnellzug und wurde sofort getötet.

Seit der dreijährigen Gefängnisstrafe, die Albert Schmidt wegen Majestätsbeleidigung verbüßen mußte, und der erregenden Vorgänge, die mit dieſem furchtbaren Prozeß in Zufanumenhang standen, hatte seine vordem feste Gesundheit schwer gelitten. Seit längerer Zeit haben sich Zeichen von Nervosität und Schwermut an ihm gezeigt. Ohne Zweifel in einem Anfall geistiger Trübung hat er sein Leben beendigt.

Albert Schmidt wurde zu Magdeburg am 2. März 1858 ge­boren. Er besuchte dort die Volksschule und später die Bürgerschule. Er wählte den Beruf des Schriftsezers und arbeitete in diesem Beruf in Magdeburg , Halberstadt , Leipzig , Wurzen . Nachdem er 1878 zum Militärdienst eingezogen war, blieb er, Unteroffizier geworden, bis 1884 im 26. Infanterie- Regiment. Als er wieder in das bürgerliche Leben zurückgekehrt, erfaßte seinen strebsamen und energischen Geist alsbald die Arbeiterbewegung, die gewerkschaftliche und die politische. In schweren Kampfestagen des Sozialistengefeges trat er in die borderen Reihen der Partei und er fämpfte für sie bis zum legten Atemzuge.

Schon 1886 wurde Schmidt in Leipzig zum Redakteur des Leipziger Volksblattes" erwählt. Nach Unterdrückung dieser Zeitung übernahm er die Redaktion des Beobachters". Auch diese Tätigkeit wurde ihm seitens der Polizei in Leipzig verleidet und schließlich wurde Schmidt auf Grund des Sozialistengesetzes aus Leipzig aus­gewiesen. Von Drt zu Drt gehegt, fand er schließlich in Wurzen Stellung als Fattor in der Buchdruckerei unseres jezigen Genossen, damals noch freifinnigen Buchdruckereibesitzer Adolf Thiele.

manisten) in Verbindung zu treten zwecke der Verwirklichung der In der Diskussion beantragte alsdann ein Arbeitgeber, daß in sozialistischen Einigkeit, und fordert die Gruppen der verschiedenen fämtlichen Betrieben auch noch die letzten 30 Proz. der Arbeiter Organisationen jeder Gemeinde oder jedes Viertels auf, gemeinsam ausgesperrt werden möchten. Der Mann befürwortete seinen Antrag die Mittel und Wege der Einigkeit zu studieren. 2. Erklärt sie, daß, gemäß der Klassenkampf- Taktit, der Grund- vorschriftsmäßigen 70 Broz. seiner Arbeiter ausgesperrt; die übrigen einfach aus Gerechtigkeitsgründen. Er hatte nämlich die lage" der sozialistischen Doktrin, und in Befolgung der Beschlüsse des Internationalen Kongresses, die sozialistische Kammerfraktion 30 Proz. waren ihm aber ebenfalls davongegangen, wieder in vollständiger Autonomie sich zu fonstituieren hat ohne so daß er in seinem Betriebe jest ohne Prozent dasteht. Er dachte dauerndes Kompromiß und ohne ständige Allianz mit den bürger- deshalb was dem einen recht ist, muß dem andern billig sein lichen Parteien; daß folglich die Deputierten das System der deshalb wollte er, daß auch die übrigen Fabrikanten in Delegation der Linksparteien( der Teilnahme am Bloc- Vorstand. gänzlich leeren Betrieben hausen sollten. Ein anderer Fabrikant fraktion zu bilden, in welcher einheitlich abgestimmt werden soll. Der Berichterstatter.) aufzugeben haben, um eine einzige Kammer- schlug darauf vor, man möge die noch in den verschiedenen

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3. Erklärt andererseits, daß die sozialistische Kammerfraktion Betrieben tätigen, nicht ausgesperrten Arbeiter doch auf alle Be­unter vollständiger Bewahrung ihrer Aftionsfreiheit zugleich die triebe gleichmäßig verteilen, damit auch diejenigen Fabrikanten, die Pflicht hat, mit aller Kraft die reformerische Aktion des Ministeriums infolge der verwünschten Taktik des Metallarbeiter- Verbandes gänzlich Combes zu unterſtügen und insbesondere die folgenden vom ohne Arbeiter dastehen, wenigstens die allerdringendsten Aufträge Proletariat ungeduldig erwarteten drei Reformen zur Verwirklichung erledigen könnten. Dem Vorsigenden schienen diese Vorschläge jedoch zu bringen: Trennung zwischen Kirche und Staat, Altersversicherung durchaus nicht in den Kram zu passen. Er ließ deßhalb nicht darüber und Einkomensteuer." abstimmen, sondern bat, man möge über derartig heifle Dinge doch Die Resolution der Rechten( Nr. 2) hatte diesen Wortlaut: lieber im internen Kreise sprechen. Wahrscheinlich wußte auch " Die revolutionär- sozialistische Seine- Föderation verpflichtet sich, er, daß wohl kein einziger Fabrikant geneigt sein würde, seinem Beachtung der Beschlüsse des Internationalen Kongresses von lieben Kollegen von den paar verfügbaren Arbeitern auch noch Amsterdam , mit aller Kraft für die Verwirklichung der Einigkeit unter den verschiedenen Fraktionen des französischen Sozialismus zu etliche abzugeben. Herr Heegetvaldt tröstete seine Mitglieder arbeiten und ladet das Interföderale Komitee, sowie den Nationalrat schließlich mit der Hoffnung auf ein baldiges Nachgeben der Arbeiter ein, so rasch als möglich die Mittel zur Verwirklichung dieser Einig- und ermahnte im übrigen die Herren, deren Herz von Aussperrungssorgen feit ausfindig zu machen. zu voll sei, es doch vertrauensvoll in der Dresdenerstraße auszuschütten. Föderation Meinungsverschiedenheiten existieren in bezug auf die die Fabrikanten durch Anerkennung des Tarifvertrages konkurrenz Andererfeits, nachdem festgestellt worden ist, daß innerhalb der Mittlerweile behauptet die Arbeitgeber- Zeitung" immer wieder, daß Auslegung und die unmittelbare Anwendung der Dresdener unfähig würden, während die tariffreundlichen Firmen versichern, bei Resolution; " In Erwägung, daß das in Frankreich seit mehreren Jahren dem Vertragsverhältnis beffer wie früher zu fahren. Stolz ver­vollbrachte Verweltlichungs- und demokratische Wert ohne die sichert das Blatt sodann, die organisierten Arbeitgeber würden es Zusammenarbeit der Abgeordneten der P. S. F. mit den anderen stets ablehnen, mit Hezern und Wühlern zu paktieren" und knüpft Fraktionen der republikanischen Mehrheit nicht hätte vollbracht werden daran die schäbige Bemerkung, daß nur die Streitführer fönnen; ein Interesse an der Fortdauer des Ausstandes hätten, zu einem bestimmten Zweck haben durchführen können, ohne das Schäfchen zu scheren". Der Referent würdigte diese ge " In Erwägung, daß die Abgeordneten diese Zusammenarbeit weil diese ja solche Gelegenheit benutzten, um ihr Prinzip des Klassenkampfes oder irgend ein anderes wesentliches meine Verdächtigung gebührend und wies noch darauf hin, Bald übernahm Schmidt dann die Redaktion unseres Partei- unbedingten unabhängigkeit gegenüber den anderen Gruppen des tritt der Arbeitsuchenden aus der Organisation verlangen, widrigen­sozialistisches Prinzip aufzugeben und zugleich unter Wahrung ihrer gegen die Kühnemänner, die auf dem Arbeitsnachweis den Aus­blattes in Burgstädt in Sachsen . Hier entwickelte er eine bedeutende republikanischen Blocs; journalistische Befähigung. Seine Zeitung war äußerst lebhaft und Erachtet die Föderation, angesichts der gegenwärtigen falls sie keine Arbeit nachgewiesen bekommen, Strafantrag wegen agitationsfrisch geschrieben. Der Erfolg blieb nicht aus, die parlamentarischen Situation, das es sehr gefährlich wäre, plößlich eine Nötigung und versuchter Erpressung gestellt werden wird. Große Abonnentenzahl stieg bedeutend, und Schmidt selbst gewann bei den feit mehreren Jahren befolgte Politit aufzugeben, was die ernſteſten Heiterkeit erregte zum Schlusse noch die Mitteilung, daß ein Arbeit­Parteigenossen und der Bevölkerung seines Wirkungskreises großes Folgen haben könnte, indem so der Sturz eines von gutem Willen geber feine paar Arbeitswilligen von und nach der Werkstatt in einem Vertrauen, so daß er 1890 im 15. sächsischen Wahlkreise( Mittweida - erfüllten Ministeriums herbeigeführt und die vom Proletariat un- Coupé zweiter Taffe befördern lasse, damit sie nur ja nicht Burgstädt ) als Kandidat für den Reichstag aufgestellt wurde. Zum Auf Grund des Referendums ist nun diese lettere Resolution mit den Streitposten in Berührung kommen möchten. guten Teil dant seiner tatkräftigen Wahlarbeit ward ihm der Sieg. votiert worden, und zwar mit 78 gegen 37 auf die Linksresolution Er wurde am 20. Februar 1890 Vertreter dieses Kreises, und er be- gefallene Stimmen bei 4 Enthaltungen. Die Linke der P. S. F. ist Tariffirmen beschäftigten Gürtler und Drücker Gestern abend hielten auch die bei den zirka 150 hauptete ihn auch im Jahre 1893. also selbst in ihrer Pariser Domäne einer erdrückenden Rechtsmehr­heit unterlegen. Danach erscheint ein Sieg der Linken in der eine gut besuchte Versammlung im Gewerkschaftshause ab. Es wurden daselbst die einzelnen Positionen des bereits im Bortvärts' fommenden Sigung des jaurèsistischen Nationalrates ausgeschlossen. von der P. S. F. zur Bebingung der Einigkeit gemacht, dann kann wurden, so erklärte sich die Versammlung doch einstimmig mit dem und wird es feine Einigkeit geben. der Schlichtungskommission erschien der Versammlung eine zeitgemäße neuen Tarif einverstanden. Als die nächste und wichtigste Aufgabe Ausgestaltung des Arbeitsnachweises, damit den tarif­ausgestaltung des Arbeitsnachweises, damit den tarif treuen Firmen auch die genügende Anzahl tüchtiger Arbeitsträfte be­schafft werden können ohne Benutzung des alten Wag­regelungsbureaus in der Dresdenerstraße.

über.

geduldig erwarteten Reformen aufgeschoben würden."

Gewerkschaftliches.

Berlin und amgegend. Die Berliner Gewerbegerichts- Wahlen,

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Die Aussperrung der Möbeltischler ist wieder mit einer Anzahl neuer Arbeitsniederlegungen beantwortet worden. Außer der schon gemeldeten Arbeitsniederlegung im Pfaffschen Betriebe find bis gestern 373 Arbeiter in 27 Betrieben in den Ausstand getreten, so daß die Gesamtzahl der Ausständigen nunmehr 613 beträgt. Wie bei Pfaff haben auch bei Zelder u. Plathen sämtliche Tischler die Arbeit niedergelegt. Bon sonstigen größeren Betrieben, die von den Tischlern einmütig verlassen wurden, sind zu nennen: Wengler u. Mohrmann, Hoop, Jonuleit u. Pfaff, Friedrich, Seifert u. Wolf.

Auf der anderen Seite haben auch die Fabrikanten die Aus­Sperrungen fortgesetzt. Aufs neue find 107 Ausgesperrte gemeldet. Die Gesamtzahl derselben ist 591. Es stehen also in der Möbel­industrie, soweit die Mitglieder des Holzarbeiter- Verbandes in Frage fommen, 1204 Arbeiter im Kampf.

Mittlerweile war Schmidt jedoch nach Magdeburg übergesiedelt, tvo er wiederum die Redaktion des dortigen Partei- Organs übernahm. wird aber die Bloc- Politit in Verlegung der Amsterdamer Beschlüsse erwähnten, kürzlich ergänzten Tarifs besprochen. Wenn auch noch Auch hier betätigte er sich außer der redaktionellen Arbeit mit großem Eifer in der Agitation über die ganze Provinz hin und darüber hinaus. Infolge der Ueberfiedelung entschloß er sich 1898, nicht wieder in dem bisherigen Wahlkreise zu kandidieren. Dafür bot ihm beschlossen, im Nationalrat zu beantragen, eine Delegation von Des weiteren hat die jaurèsistische Seine- Föderation einstimmig der Wahlkreis Kalbe- Aschersleben die Kandidatur an. Und wieder 15 Mitgliedern zu ernennen, die zusammen mit den( bereits gewählten) errang Schmidt den Sieg. In Magdeburg selbst wurde er in das 15 Vertretern der P. S. de F.( revolutionäre Sozialisten) und mit eben Stadtverordneten- Kollegium gewählt. soviel Vertretern der Allemanisten eine Einigungskommission bilden Run aber tamen furchtbar schwere Beiten für Albert Schmidt. foll, deren Aufgabe es wäre, Mittel und Wege der Einigkeit aus Er war schon vorher vielfach in Preßprozesse verwickelt gewesen, findig zu machen. Ein Antrag auf Wiederherstellung eines Ver­ständigungskomitees wurde hingegen mit allen gegen 6 Stimmen ab­1899 wurde er wegen einer unscheinbaren Notiz der Majestäts­gelehnt. beleidigung angeklagt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er In bezug auf die Formfrage: Verständigung oder baldige mußte drei Jahre seines Lebens dem mittelalterlichen Gesetz opfern, ohne Einigkeit" hat sich also die jaurèsistische Seine- Föderation dem dessen Zwang die Anhänger der Monarchie die Existenz dieser angeblich Einigungsvorschlage der P. S. de F. angeschlossen. Aber freilich so fest wurzelnden Staatsform gefährdet glauben. Zugleich erkannte kann dieser Beschluß keine weitere Bedeutung haben, nachdem der Weg das Gericht dem Verurteilten die Mandate aus öffentlichen Wahlen ab, zur Einigkeit durch die Entscheidung zugunsten der Bloc- Politit Jedoch wurde er in Magdeburg in einer Protestwahl sofort gründlich verrammelt wurde. wieder zum Stadtverordneten erwählt. Der Wahlkampf in Kalbe­Aschersleben, wo der Eingekerkerte gleichfalls wieder kandidierte, ge­staltete sich zu einem äußerst erbitterten. Der Kandidat selbst war fern im Gefängnis zu Halle, die Gegner mußten den Prozeß fälschend und lügend aus; so durften sie nochmals den Wahlkreis Der Fachberein der Tischler hatte am Montag zurüdgewinnen, aber nur auf furze Frist. Nachdem Schmidt das Gefängnis verlassen und bei der vorjährigen Wahl selbst wieder die am Sonntag vollzogen wurden, hatten das Resultat, daß fämt- abend eine allgemeine Tischlerversammlung nach dem Andreassaal einberufen, die sich mit der Aussperrung der Möbeltischler feine Sache führen konnte, wurde er in demselben Wahlkreise wieder Stimmenmehrheit gewählt wurden. Insgesamt sind 8964 Stimmen darüber aus, daß die Vertrauensmänner des Holzarbeiter- Berbandes die liche Kandidaten der Gewerkschaftskommission mit sehr erheblicher beschäftigte. Der Referent ürtler sprach sich anerkennend in den Reichstag entsandt. Ohne feste Redaktionsstellung war Davon erhielten die Kandidaten der Gewerkschafts- Arbeitsniederlegung als Antwort auf die Aussperrung befchloffen haben. Schmidt seit seiner Freilassung als freier Schriftsteller tätig für abgegeben. 85,50 Proz. Auf die Kandidaten des Der Redner hält es aber nicht für ausreichend, daß die Orts unsere Parteipresse; wir erinnern uns aus dieser Zeit besonders kommission 7664 Stimmen manches sachlich guten Auffages über das Gefängniswesen, das er Gewerkschaftskartells fielen 1032 Stimmen 11,51 Proz. Ferner verwaltung zu bestimmen hat, in welchen Betrieben die Arbeit Er wurden abgegeben für Kandidaten Hirsch- Dunderscher Richtung niedergelegt werden soll. vertrat den selbst so schwer hat erproben müssen. Im März dieses Jahres 175 Stimmen= 1,94 Proz., für Kandidaten christlicher Gewert- daß in allen Betrieben, wo ausgesperrt wurde, die Arbeit Standpunkt, trat Schmidt als Geschäftsführer in das Parteigeschäft in Bielefeld fchaften 78 Stimmen= 0,88 Proz. und 15 Stimmen= 0,17 Pro3. wenigstens aber noch im Laufe dieser Woche geschehen. Es müsse allgemein niedergelegt werden muß, und zwar müsse das sofort, Die dreijährige Gefängnishaft hatte Schmidts Nerven schwer 3ersplitterten sich. den Arbeitgebern unmöglich gemacht werden, ihre Arbeiten nach angegriffen. Die Schwierigkeiten des Lebenskampfes, die Sorge für Die Aussperrung in der Gelbmetall- Industrie und nach fertigstellen zu lassen. Nur so könne eine wirksame Gegen­Frau und Kinder haben ihn mehr und mehr aufgerieben. So tam weist noch immer den alten Stand auf. Sowohl die Arbeiter wie wehr gegen die von den Unternehmern verhängte Aussperrung ge­es zu der plötzlichen, traurigen Katastrophe. führt werden. Gin Diskussionsredner bezeichnete es als dringend die Kühnemänner führen den Kampf mit Bähigkeit. Es steht jedoch notwendig, daß die Lieferung von Arbeiten an die Betriebe, wo jetzt die Schmidt hinterläßt Frau und vier Kinder, von denen die beiden zu erwarten, daß sich die Metallwarenfabrikanten früher oder später Arbeit niedergelegt worden ist, verhindert wird. Für Pfaff fowie jüngsten noch unerwachsen find. Sie verlieren in ihm einen Vater, zu einer Verständigung mit den Arbeitern werden bequemen müssen, für andere große Betriebe arbeiten eine große Anzahl von Klein­der aufopfernd für die Seinen gewirkt. Die Partei aber verliert in ihm einen Mann, der zwei Jahr- benn der Schaden, ben sich die Fabrikanten durch die Aussperrung bis meistern. Auch bei dieſen müsse die Arbeit niedergelegt werden, falls der jetzt schon zugefügt haben, ist ein ganz enormer. Wie in der Meister nicht andere Arbeit schaffe, die nicht als Streifarbeit gelten kann. zehnte hindurch unermüdlich seine Pflicht getan und eine überaus gestrigen Streifversammlung von Cohen unter allgemeinem Beifall Den vom Streit betroffenen Betrieben müffe jede Möglichkeit, ihre reiche Arbeit in unserer Bresse und in der Aufklärung des Voltes berichtet wurde, haben die Streikenden und Ausgesperrten einmütig werden. Durch Annahme einer Reſolution erklärte die Versammlung: Arbeiten in anderen Werkstellen fertig stellen zu lassen, genommen geleistet hat. Die Zahlreichen, für die er tapfer gestritten und mutboll versichert, in diesem Kampfe auszuharren, selbst wenn er noch ebenso Die richtige Taktik ist die, daß als Gegenwehr auf die den Arbeitern gelitten, werden ihm, da ein schweres Geschick ihn vorzeitig in den lange nach Weihnachten andauert, wie jetzt vor Weihnachten . aufgezwungene Aussperrung überall, wo ausgesperrt worden ist, die Tod getrieben, ein dauerndes, ehrendes Gedenken bewahren! Arbeitswillige gibt es nur in ganz geringer Bahl. Unter Arbeit sofort niedergelegt wird. Die streifenden Klavierarbeiter hielten gestern nachmittag eine Der Termin der Beerdigung ist noch nicht festgestellt, da die diesen befindet sich auch der Milchhändler Hermann Merker, Forsterstraße 36. Wahrscheinlich glaubt der Mann, feinen start besuchte Versammlung im Gewerkschaftshause ab. Nach dent Leiche nach Magdeburg übergeführt werden soll. Stundenkreis bedeutend vergrößern zu können, indem er sich der Bericht, den Siegfeld erstattete, hat sich die Lage des Streits Firma Haller u. Ko. als Arbeitswilliger zur Verfügung ge- nur unwesentlich verändert. Weder in der Zahl der Streifenden stellt hat. noch der bewilligten Betriebe ist eine nennenswerte Aenderung ein­Während die Arbeiter in Ruhe den Verlauf der Dinge abwarten, getreten. Dagegen haben die Fabrikanten aufs neue zu dem Streit bemühen sich die Arbeitgeber, die arg in die Brüche gegangene haben, zu ungunsten der Arbeiter zu beeinflussen. Ein Fabrikant, Stellung genommen. Sie versuchen, die Betriebe, welche bewilligt Einigkeit in ihren Reihen wiederherzustellen. Diefem 8wed follte der sich mit den Arbeitern geeinigt hat, ist deswegen aus der Ver­vornehmlich auch die am Sonnabend abgehaltene Generalversamm einigung ausgeschlossen worden. Dieser Fabrikant hat durch die Tat Die Seine- Föderation der P. S. F.( Jaurèsisten) hat in ihrer tung der Arbeitgeber dienen. Wie Cohen mitzuteilen in der Lage bewiesen, daß die von den Arbeitern gestellten Forderungen erfüllt letzten Delegierten- Versammlung über die Einigkeitsfrage im Sinne war, entrüstete fich der Vorsitzende, Herr Heegewaldt, start werden können, ohne daß die Pianoforte- Industrie dadurch geschädigt der Rechten entschieden, d. h. im Sinne der Fortführung der über den im Vorwärts" veröffentlichten Brief eines Fabrikanten wird. Er hat sich dadurch in Widerspruch gesetzt zu dem Beschluß Nach mehreren Versammlungen hatte man sich dahin geeinigt, und bedachte den ihm unbekannt gebliebenen Verfaffer desselben mit der Vereinigung, welcher besagt, daß die Bewilligung die Pianoforte­die Frage vor der endgültigen Abstimmung den Gruppen selbst zum einigen mehr oder minder lieblichen Schmeicheleien. Sodann stellte Industrie fonkurrenzunfähig mache, und wer so die Grundlosigkeit eines Fabrikantenbeschlusses dartut, der mußte natürlich aus­Studium und zur Beschlußfassung zu überweisen. Dabei waren den er es entschieden in Abrede, als würden diejenigen Firmen, die in- geschlossen werden. Alles zeigt, daß es den Fabrikanten nur um Gruppen zwei Resolutionen vorgelegt worden. folge ihrer durch die Aussperrung verursachten ungünstigen Finanz- eine Machtprobe zu tun ist. Empfiehlt doch die Musikinstrumenten­lage zu einer Darlehnsentnahme vom Kühnemänner- Beitung" scharfe Maßnahmen gegen die Streifenden, denn, so sagt verbande gezwungen worden find, irgendwie gedrückt und be- fie, im Kriege schieße man nicht mit Plazpatronen, sondern mit drängt. Dies geschehe nicht einmal, obgleich von den bei der Pulber und Blei. - Der Beschluß der Fabrikanten, eine Aus­borjährigen Aussperrung gewährten Darlehen sperrung vorzunehmen, falls bis Mittwoch die Arbeit nicht be= bingungslos aufgenommen wird, sei wohl nicht ernst zu nehmen. nur erst fechs Prozent an den Verband wieder Auf keinen Fall würden die Arbeiter dem nachkommen. Weiter zurüdgezahlt sind.( Müssen die Aermſten aber in der Klemme teilte der Redner mit, daß die Arbeiter der Fabrik von Bechstein 1. Ladet sie den Nationalrat ein, eiligst mit der P. S. de F. figen! Jest begreift man auch, weshalb sie noch immer mit den sich d. Streit nicht anschließen wollen, obgleich der Unternehmer Med der P. O : S. R.( revolutionär- sozialistische Arbeiterpartei= Alle finanzkräftigen Scharfmachern an einem Strange ziehen.) teine Zugeständnisse gemacht hat, મૂળ

Bloc- Taktik.

Zur Einigkeitsfrage.

Paris , 15. Oftober.( Eig. Ber.)

Die Resolution der Linken( Nr. 1) lautete wie folgt: Die revolutionär- sozialistische Seine- Föderation bekräftigt die Notwendigkeit, die sozialistische Einigkeit gemäß den Beschlüssen des Internationalen Stongresses von Amsterdam zu verwirklichen. In Anbetracht des sehr flaren Sinnes sowohl der Dresdener Resolution wie der Resolution Adler- Vandervelde und angesichts der Pflicht der P. S. F., sich danach zu richten:

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