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Greifswalderstraße hinzuwirken ,, wie auch zur Sicherung des Er­werbes eines Schulgrundstüces, war Ausschußberatung befchloffen worden. Da sich im Ausschusse herausstellte, daß die Besizer auf diese Wünsche einzugehen nicht ohne weiteres geneigt sind, hat der Ausschuß die Ablehnung der Vorlage empfohlen und schlägt vor, die Genehmigung von der unentgeltlichen Abtretung des Straßenlandes abhängig zu machen und den Magistrat um Fort­febung der Verhandlungen in diesem Sinne zu erfuchen. Gleich­zeitig soll erklärt werden, daß der Erwerb eines Schulgrundstückes cbenfalls erforderlich sein dürfte. Stadtb. Kyllmann( Fr. Fr.) teilt mit, daß das fragliche Terrain inzwischen in die Hände einer Gesellschaft übergegangen ist. Die Vorlage wird an den Ausschuß zurückverwiesen. Der spezielle Entwurf zum Bau einer neuen Kochküche usw. bei dem städtischen Ob da ch wird vom Stadtv. Esmann( Fr. Fr.) beanstandet und seine Brüfung in einem Ausschuß verlangt. Der Softenanschlag von 166 000. erscheine gegenüber dem zu er­wartenden Nußen viel zu hoch. Stadtrat Fischbeck verteidigt die Magistratsvorlage und be­fürwortet deren schleunige Erledigung. Stadtv. Hoffmann( Soz.): Ich befinde mich in der seltenen Lage, mit dem Stadtrat Fischbeck in voller Uebereinstimmung zu sein( Heiterkeit) es ist nicht meine Schuld, wenn dies nicht öfter der Fall ist.( Wiederholte Heiterkeit.) Die heutigen un haltbaren Zustände können unmöglich noch länger konserbiert werden. Seit Jahren ist Abhülfe versprochen. Nehmen Sie die Vorlage ohne

Ausschuß an!

großer Mehrheit zur Annahme.

Nähe der Linden oder des Westens? Bei Ablehnung der Vorlage wird werden. Der Handel mit Nahrungs- und Genuzmitteln solle mit entiveder an einem anderen Plas gebaut oder das Polizeipräsidium Gis soll ausgenommen bleiben. Das Ortsstatut, dessen Verlegung übernimmt den Bau und wir müssen die Kosten bezahlen. Geldstrafen bis zu 600 M. event. Haft nach sich zieht, soll mit dem Stadtrat Fischbeck: Die Vorlage ist außerordentlich forgfältig 1. Januar 1905 in Kraft treten. geprüft, und wir können mit gutem Gewissen ihre Ueberführung in Stadtv. Mommsen( Fr. Fr.) beantragt( es ist inzwischen Die Prayis verantworten. Es handelt sich um eine moderne Anlage, 8% Uhr geworden) die Absehung dieses Gegenstandes. wie sie in dieser Großartigkeit noch nicht dagewesen ist und die allen Nachdem Stadtv. Goldschmidt( N. L.) anheimgegeben hat, den hygienischen Ansprüchen genügt. Herr Dr. Wehl bezieht sich darauf, Gegenstand auf die Tagesordnung der übernächsten Sihung zu daß der Magistrat früher selbst einer solchen Anlage auf dem Viehhof sehen, wird die Absehung beschlossen. aus hygienischen und ästhetischen Rücksichten widerraten hat. Der Bum Zwecke der Kanalisierung und baulichen Er Magistrat ging dabei von der doch gewiß zutreffenden Auf- fchließung des ausgedehnten Geländes zwischen faffung aus, daß es nicht angebracht fei, auf demselben Müller und Seestraße, Jungfernheide und Rei Grundstück, von dem das gesunde Fleisch ausgeführt wird, auch die nidendorf ist insbesondere die Verfügung über das Gelände Stonfiskate verarbeiten zu lassen. Eine besondere Besichtigung der der Straßen 20a, 29 und des westlichen Geländes der Müllerſtraße Anstalten anderer Städte hielten wir für überflüssig, weil unsere bis zur Reinickendorfer Grenze notwendig. Die Verhandlungen Techniker diese Anstalten kannten und wir auch Gutachten darüber der Baudeputation II mit den privaten Anliegern wegen des Er­befaßen. Die Opposition gegen diese Anstalt bewegt sich in den werbes der betreffenden Trennstüde haben bisher nur in wenigen jelben Gleisen wie seinerzeit diejenige gegen die Rieselselder; Fällen zu einem annehmbaren Ergebnis geführt; zum größten Teile heute ist diese Opposition völlig verstummt. Wenn Herr wird die Erwerbung auf dem Wege der Enteignung erfolgen müssen. Stadthagen auch dagegen protestiert, daß die Anstalt Freihändig sollen angekauft werden 942 Quadratmeter für 70 000 m. etwa nach Bernau fäme, was Herr Dr. Mehl als offene Frage be- von dem Rittergutsbesir George; 1084 Quadratmeter und 764 handelt, so erklärt sich dieser Widerspruch der beiden Herren unter- Quadratmeter für den Preis von 15 M. pro Quadratmeter von einander einfach damit, daß auch Bernau im Kreise Niederbarnim der offenen Handelsgesellschaft J. 2. Elzbacher zu Köln und dem liegt.( Heiterfeit bei den Sozialdemokraten.) Rentier Post. Das übrige benötigte Straßenland foll expropriiert Stadty. Wallach( A. L.) hat aus den Neden der sozial- werden. Das dem Konsul Karo in Baden- Baden gehörige Grund­demokratischen Vertreter feine stichhaltigen Beweisgründe gegen die ſtück von 31 687 Quadratmeter an der Müllerstraße, Straße 21a, Errichtung bei Blankenfelde heraushören können. Ein passenderes Togostraße, Straße 20a und Lüderißstraße soll gegen Abtretung Terrain als Blankenfelde fei gar nicht zu finden; Nicfelfelder, des gesamten erforderlichen Straßengeländes bis zum 1. September Waffer und Eisenbahn seien dort in unmittelbarer Nähe. Seien 1909 fanalisiert werden. die geäußerten Befürchtungen begründet, so könne man ja später die Die Vorlage wird angenommen. Heimstätte verlegen. Schluß 29 Uhr.

Der Antrag Esmann wird abgelehnt, die Vorlage gelangt mit Der ehemals Weimannsche Voltsgarten soll icht der Bebauung erschlossen und auf seinem Terrain eine neue Straße 62b zwischen der Bad- und der verlängerten Thurneyffer- Stadtv. Wey!: Wenn der Vorredner in unseren Ausführungen straße angelegt werden. Mit der Festsetzung der Fluchtlinien nur einzelne Körnchen Wahrheit" gefunden hat, so liegt das nicht für die neue Straße erklärt sich die Versammlung einverstanden. an uns und an der Wahrheit, sondern an ihm. Es heißt doch das In gemeinschaftlicher Sigung beider Gemeindebehörden ist Pferd am Schwanze aufzäumen, wenn man zunächst die Heimstätte demnächst für die Steuerjahre 1905/7 die Wahl von Mitgliedern draußen errichtet, sodann daneben eine Abdeckerei und zuletzt die und Stellvertretern des Steuerausschusses der Ge- Heinistätte wieder verlegen muß. Wenn Herr Kuhlmann meint, es werbesteuerklasse I borzunehmen. Zur Vorbereitung der rieche hier im Saale öfter schlechter als in der Kölner Anstalt, Auswahl der Personen wird ein Ausschuß von 10 Mitgliedern ein- so ist das doch eine wunderbare Beweisführung. Da müßte zuerst gefeßt. einmal die Nase des Herrn Kuhlmann untersucht werden.( Heiter Nach längeren Verhandlungen ist der für die Vorlage wegen feit.) Es gibt ja auch Leute, welche sagen, draußen auf dem Vieh­Verkleinerung des Plages N zwischen Gleim und hof rieche es überhaupt nicht! Dieser Saal ist zudem nicht Aufent­Gaud y straße eingesetzte Ausschuß dahin gelangt, der Versamm- halt für Lungenkranke. Welche hygienischen Bedenken gegen die An Festsetzung der Fluchtlinien für die Gleim-, Gaudy-, Cantian-, vollem hygienischen Verantwortlichkeitsgefühl stimmen wir gegen den Sonnenburgerstraße und Straße 9 zu empfehlen.

=

Nach dem Referat des Stadtv. Haberland( N. L.) nimmt die Versammlung die Vorlage ohne Debatte an.

Ausschußantrag.

In

Die Vorlage wird darauf gegen die Stimmen der Sozialdemo­

fraten angenommen.

Der Vorentivurf für den Neubau einer städtischen Der Polizeipräsident hat beantragt, zu genehmigen, Fleischvernichtungs- und Fleischverwertungsanstalt daß bis zur Errichtung eines neuen Dienstgebäudes für die Polizei auf dem städtischen Gut Blankenfelde ist vom Ausschusse mit direktion in Charlottenburg dortige Polizeigefangene allen gegen drei sozialdemokratische Stimmen gutgeheißen worden. im Berliner Polizeigefängnis gegen eine Entschädigung Der Referent, Stadtv. Dr. Paul( N. L.), gibt den Ausschuß- bon 10 Pf. pro Stopf und Tag mit untergebracht werden dürfen. bericht und sucht die aus hygienischen Rücksichten hergeleiteten Be- Beitere Räume als die zur Zeit für Polizeigefangene benutzten sollen denken dagegen, daß man die Anstalt in der Nähe bewohnter Ort- hierdurch nicht in Anspruch genommen werden. schaften und dicht bei einer städtischen Lungenheilstätte errichten wolle, Stadtv. Stadthagen ( Soz.): Ich empfehle die Ablehnung der

zu zerstreuen.

Eingegangene Druckfchriften. Norddeutscher Volks- Kalender für 1905. Berlag und Drud von Chr. Haase u. Sto., Stiel. Socialdemokratiets nordslesvigske Folke- Almanak for Aaret 1905. Chr. Haase og. Co. s Trykkeri og Forlag. Deutschland und Desterreich. Heft 1. Die Hefte erscheinen halbmonatlich in " Die Turnerin", Blätter für die turnenden Frauen und Mädchen in einem Umjange von 20 und mehr Seiten. Abonnementspreis 1,50 M. pro Bierteljahr. Berlagsanstalt Nauh u. Pohle, Leipzig , Hospitalstr. 21. Revolutic. Uitgave van S. L. van Looy, Amsterdam . W. H. Vliegen, De Dageraad der Volksbevrijding. Frauen- Kalender für das Jahr 1905. Herausgegeben vom Verein

Jean Jaurès standaardwerk. Geschiedenes van de Fransche

Frauen- Erwerb. 150 Seiten. Berlag Karl Fulde in Köln a. Nh. Letzte Nachrichten und Depefchen.

Beleidigung der Ersten Kammer.

Vom ostasiatischen Kriegsschauplah.

Stuttgart , 20. Oktober. ( W. T. B.) In der heutigen ersten Sigung der Kammer der Standesherren wurde eine Mitteilung bes Justizministers v. Breitling bekannt gegeben, wonach der sozialistische Landtagsabgeordnete e il auf der Protestversammlung in der Liederhalle am 30. Juni d. J. anläßlich der Ablehnung der Schulnovelle in der Ersten Kammer gegen diese Ausdrücke gebraucht hat, die nicht nur eine Schmähung einzelner Mitglieder dieser Stammer, sondern auch eine grobe Beleidigung dieser gesetzgebenden Vorlage. Es wird der Stadtgemeinde Berlin angesonnen, der Körperschaft enthalten. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat daher Stadtv. Weyl( Soz.): Meine in erster Beratung geäußerte Bolizeiverwaltung in Charlottenburg die Gefälligkeit zu erweisen, am 8. Juli der Justizbehörde die Bitte unterbreitet, eine Entscheidung Soffnung, daß die gegen die Vorlage bestehenden sanitären und Polizeigefangene für 10 Bf. pro Kopf und Lag aufzunehmen. Der Kammer der Standesherren darüber herbeizuführen, ob wegent hygienischen Bedenken in der Ausschußberatung zurückgewiesen werden Es soll in Charlottenburg nicht genügend Raum bor de getanen Aeußerung gegen den Abgeordneten Keil die Klage im würden, ist nicht in vollem Maße erfüllt worden. Darüber, daß handen sein. Ich fann das nicht zugeben. Wir als Sinne des§ 197 des Strafgesetzbuches zu erheben sei. Die Mit­eine solche Anstalt in städtischen Betrieb übernommen werden muß, Berliner haben keine Veranlassung, der reichen Gemeinde teilung wurde der Justizgesetzgebungs- Kommission überwiesen mit bestand allseitige Einigkeit; das private Eigennuzintereffe ist damit Charlottenburg oder der Polizeiverwaltung dort Geschenke zu machen. dem Auftrage, in türzester Zeit dem Hause darüber Vortrag zu er­ausgeschaltet. Ueber den Verdacht, mit unseren Einwänden das Bir haben 2,50 M. pro Stopf an Polizeifosten zu zahlen, Char - statten. Interesse von Terrainspekulanten zu vertreten, sind wir wohl er- lottenburg bloß 1,50 m., warum sollen wir nun Char­haben; wo auch diese Anstalt errichtet werden mag, werden in erster lottenburg diesen Gefallen thun, während auch dem ärmsten Linie die Grundbesizer und Terrainspekulanten uns mit Gegen Gefangenen pro Tag achtzig Pfennige abgenommen werden London , 20. Oktober. Das Reutersche Bureau" meldet aus cingaben bestürmen. Es handelt sich hier um die Interessen der Bei Charlottenburg liegt es anders als bei Rixdorf, wo wir früher Tschifu von heute: Die Japaner haben am 8. auf Erlungschan und Berliner . Alle die kleinen Ortschaften an der Nordbahn sind für ein Gleiches getan haben. Nach dem, was wir in den letzten Wochen die Russen am 9. auf die japanischen Befestigungen einen vers den Norden Berlins feine Lungen, es find sehr beliebte Ausflugs- und Monaten aus den Zeitungen ersehen haben, liegt das hervorgeblichen Angriff gemacht. Später unternahmen die Japaner einen orte. Die von dieser Seite ausgehenden hygienischen Bedenken, zu- getretene Bedürfnis darin, daß in Charlottenburg eine ganze Reihe von überraschenden Angriff und eroberten Höhen und die nur 500 Meter mal aber die Nähe der Anstalt für Brustkrante, welche blog 10-12 rbeitern, welche absolut nichts Strafbares getan haben, widerrechtlich von der Hauptbefestigung Erlungschan entfernte eiserne eiserne Gisen­Minuten von dem Gelände der projektierten Anstalt gelegen ist, ins Gefängnis hineingebracht wurden, und zwar aus Anlaß von Streits; bahnbrücke; jeitdem haben die Russen verschiedene vergebliche Ver­mußten von uns sorgfältig erwogen werden. Ob die Anstalt so ein- der Polizeidirektor hat angeordnet, Streitposten auf der Bache zurüd suche gemacht, ihre Stellung wiederzunehmen. Am 10. gingen neun wandsfrei, wie behauptet wird, mit den Hartmannschen Vernichtungs - zuhalten, auch wenn sie nichts Widerrechtliches getan haben. Wenn Torpedobootszerstörer aus dem Hafen und beschossen die linke Flante apparaten arbeitet, ist nicht nachgewiesen; fest steht dagegen, daß der man auf umbelebten Straßen Arbeiterinnen arretieren und in das der Japaner, aber vier japanische Torpedobootszerstörer zwangen die Magistrat auf das Gelände des städtischen Vieh- und Schlachthofes Bolizeigefängnis werfen läßt, da sollen wir zu diesen ungesetzlichen Russen, in den Hafen zurückzugehen; hierbei erlitt ein japanisches aus sanitären und ästhetischen Gründen diese Anstalt, obwohl auch Schritten noch unsere Hand bieten? Eine so fleinliche Vorlage ist Boot schwere Havarie, indem es auf eine Mine lief. Die russische dort die Hartmannschen Apparate zur Anwendung gelangen follten, uns lange nicht zugemutet worden. Zu Hunderten hat die Polizei Garnison ist jetzt auf 5000 Mann zusammengeschmolzen. Am 13. nicht hat stellen wollen. Dem Beschluß, die Einrichtungen anderer bei dem Streit bei Siemens u. Halste Mädchen ins Gefängnis ge- fand ein heftiges Gefecht auf den Abhängen vor Erlungschan statt, Großstädte durch eine Stommiffion zu studieren, ist der Magistrat stedt, bloß um den Unternehmern einen Gefallen zu tun. Lehnen wobei die Japaner 300 Mann verloren. Die Nachricht vom Aus nicht nachgekommen; man hat sich darauf beschränkt, uns Gutachten Sie die Vorlage ab! laufen des Baltischen Geschwaders hat in der Festung große Be= zur Kenntnis zu geben. Daraus ging hervor, daß in einigen Stadtrat Mugban: Der Antrag ist bei uns dahin begründet geisterung hervorgerufen. Städten doch über schlechte Gerüche geklagt wurde; auch auf der worden, daß das neue Polizeidienstgebäude noch nicht errichtet ist. fiskalischen Abdeckerei in der Müllerstraße, wo über das Vorhanden Wir haben gar kein Bedenken gehabt, dem Wunsche ftattzu­fein bedenklicher Gerüche kein Zweifel ist, sind übrigens solche geben. Es handelt sich um einen ganz vorübergehenden Zustand. Apparte im Betriebe. Allerdings sollen fie, wie man ausführt, nicht Die Stadtgemeinde Charlottenburg hat keinerlei Verpflichtung, ein mit der nötigen Gewissenhaftigkeit bedient worden sein. Da es sich Polizeigefängnis zu erbauen. Wir haben es hier mit einer ganz hier ferner um fonzentrierte Schmuzwässer handelt, so steigern sich harmlojen Vorlage zu thun. die geltend gemachten Bedenken. In der Versammlung wird ja ein Antrag, die Anstalt auf Dedgelände zu verlegen, nicht durch gehen; aber unsere Pflicht bleibt es, unseren Widerspruch laut werden zu lassen und zu begründen. Sehr bedauerlich wäre ja, wenn die Konzession aus diesen Gründen für die Anstalt verweigert werden sollte; aber unser hygienisches und ästhetisches Gefühl sträubt sich dagegen, eine Abdeckerei neben eine Lungenheilstätte zu sehen. Es mag feine Abdeckerei im alten Sinne sein, aber neben der Fleisch­vernichtung sollen doch auch Haare, Häute, Knochen dort vernichtet

terben.

Stadtb. Stadthagen : Aus diesen Ausführungen ergibt sich, daß für Berlin nicht die geringste Verpflichtung vorliegt, sondern bloß eine ganz unbegreifliche Sonnivenz dem Staate gegenüber geübt werden soll. Wir haben doch gar feine Spur von Veranlassung, diese Räume zu beschaffen und noch dazu zu einem so billigen Breise. Möge fich die Polizei doch an den Kultusminifter, an das Polizeipräsidium wenden!( Große Heiterkeit.)

Stadtrat Mugdan : Für die 10 Pf. giebt die Stadt nur die Räume und das Inventar her.( Stadtv. Stadthagen : Jch bitte ums Wort! Seiterkeit.) Eine Verpflichtung der Stadt besteht allerdings nicht.

au

dürfen, und

das nicht

Köln , 20. Oktober. Der Kölnischen Zeitung " wird aus Peters burg telegraphiert, die transibirische Linie werde auf Befehl des Kaisers entsprechend dem Vorschlage des Verkehrsministers zwei­geleifig ausgebaut werden.

Keine Friedensvermittelungen.

stöln, 20. Oftober.( 2. T. 28.) Jn einem längeren, die Friedensvermittelungen betreffenden Artikel weist die Kölnische Beitung" darauf hin, daß jeder Vermittelungsversuch, auch in ge= lindester Form, heute als eine Unfreundlichkeit betrachtet und dem Staate, der ihn unternähme, arg verdacht werden würde. Von englischer Seite sei wiederholt behauptet worden, Deutschland stehe einem Friedenstongreß sympathisch gegenüber, sei sogar nicht ab­geneigt, vereint mit Amerifa hierzu den ersten Schritt zu tun. Andererseits werde Deutschland gleichfalls von englischer Seite vor geworfen, es hätte alle möglichen Geheimverträge mit Rußland ab geschlossen, die mit der Neutralität Deutschlands in Widerspruch ständen. Beide Behauptungen," f? hrt das Blatt fort, find gleich mäßig falsch und heben sich untereinander auf. Nach wie vor denken wir nicht daran, uns von strenger Neutralität zu entfernen. Ab­weichende Ratschläge würden am allerwenigsten für die wohl­erwogenen Entschließungen Deutschlands von Einfluß sein. Die Geschäfte eines politischen Matlers find außerordentlich undankbar. Ein feiner Verantwortlichkeit bewußter Staatsmann fann nicht daran denken, sich durch humanitäre Regungen in eine Aktion ein zulassen, deren Rückschlag eigene Landsleute treffen kann. Vielleicht ist es nüßlich, diese Wahrheiten immer wieder von neuem zu betonen und darauf hinzuweisen, daß für Deutschland in seinem wohlver­standenen Interesse die einzig mögliche Politik auf vollständiger Neutralität beruht." 20. Petersburg, ( Telegramm der Russischen Telegraphenagentur.) Die hiesige Abteilung der Associated Preß " erklärt, fie sei ermächtigt, die Nachricht, daß die Regierung der Vereinigten Staaten beabsichtige, den kriegführenden Parteien ihre guten Dienste zur Wiederherstellung des Friedens anzubieten, fategorisch zu wiederlegen. Die Regierung der Vereinigten Staaten habe niemals etwas derartiges im Sinne gehabt.

Oftober.

Stadtv. Dr. Kuhlmann( Fr. Fr.): Was uns der Magiftrat vorschlägt, ist etwas ganz anderes, als was wir jetzt in der Müller­Stadtv. Stadthagen : Ich kann es dem Stadtrat nicht übel straße haben. Andere Städte haben mit solchen Fleischvernichtungs- nehmen, daß er auf diesem Gebiete nicht ganz so bewandert ist wie anstalten die besten Erfahrungen gemacht. In Köln liegt die Anstalt ich.( Stürmische Heiterfeit.) Er ist im Irrtum; wenn jemand ver­mitten in der Stadt; ich war zugegen als dort 5 Schweine und haftet war, geht ihm nachher eine Rechnung über 80 f. pro Tag 8 Schafe vernichtet wurden, und habe nicht die Spur eines schlechten zu, gleichgültig, ob er eigene Beköstigung oder Beleuchtung hatte oder Geruches wahrgenommen; hier im Saale ist der Geruch oft genug nicht. Die 80 f. find nach dem Gefeße immer zu erheben; wir bedeutend schlechter.( Große Heiterkeit.) Auch bei den Abwässern aber sollen nur 10 Pf. bekommen! habe ich von einem besonders schlimmen Geruch nichts wahrgenommen. Oberbürgermeister Kirschner: Ich weiß nicht, ob es 80 Bf. find, Auf dem Vieh- und Schlachthof hatten wir für eine folche Anlage aber ich will die Zahl als richtig unterstellen. Die 10 Pf. sind nicht mehr Platz. Die Hartmannschen Apparate vernichten die ver- nur das Entgelt für das nadte Lokal; der darin Aufgenommene dorbenen Nahrungsmittel genau so geruchlos wie die frisch ge- erhält aber doch mehr als dieses. Für uns liegt fchlachteten Konfiskate. Nach allen diesen Richtungen hin sind die die Sache furchtbar einfach: Der Fistus bittet uns um die Gegenpetitionen unbegründet, die alten Kalamitäten werden eben Erlaubnis, auch Charlottenburger Polizeigefangene in unserem durch die neue Vorlage vollständig beseitigt. Meine Freunde nehmen Polizeigefängnis unterbringen die Vorlage einstimmig an. Die Blankenfelder werden schließlich umsonst, sondern wir sollen noch 10 Pfennig Vergütung er­felbst erfreut sein, wenn ihnen unser Stadtbaurat so ein schönes Gehalten. In die sonst hierbei erörterten Berhältnisse haben wir uns bäude hinstellt. nicht einzumischen. Stadtv. Stadthagen ( Soz.): Auch diese Ausführungen fönnen Stabtv. Stadthagen : Auch ohne Beföftigung werden 80 Bf. ein unsere Bedenken nicht entträften. Alle Achtung vor der Sachkunde gezogen, das fonstatiere ich nochmals. Aber die Hauptsache ist: des Kollegen Kuhlmann, aber seine Schlüsse haben nicht unbedingte Welche Verpflichtung haben wir, der Polizei die Möglichkeit zu Beweiskraft. Wenn er in Köln bei bestimmter Gelegenheit feinen geben, ihrer Verpflichtung sich und noch dazu für einen so Geruch wahrgenommen hat, so beiveist das nicht, das sich dort über- billigen Preis zu entziehen? Was geht es uns an, daß das Gebäude Zweibrüden, 20. Oftober.( W. T. B.) Der Orientalist Ne. haupt keine üblen Gerüche bemerkbar machen. Wenn sich die Sache noch nicht errichtet ist? Und warum sollen wir so noch ein Compelle gierungsrat Dr. Emil Schlagintweit ist heute gestorben. fo geruchlos abspielt, wenn es sich bloß darum handelt, ein schönes dazu geben, daß möglichst viel Leute in die Polizeigefängnisse hin- Bureau mitgeteilt wird, war in Thassa das Abkommen getroffen, London , 20. Oftober.( W. T. B.) Wie dem" Reuterschen Gebäude hinzustellen, warum geht man denn damit nach Blankenfelde , cinkommen? warum legt man es denn nicht in die Nähe derjenigen Behörden, Damit schließt die Beratung. daß die Tibetaner die Entschädigungssumme in Raten von einem die darin eine zarte Aufmerksamkeit zu erblicken haben würden, Rath Rupien jährlich abzahlen sollten. Obgleich ausgemacht war, 3. B. nach der Schellingstraße oder in die Nähe des Polizeisstimmung die Vorlage für angenommen, nimmt aber auf lebhaften daß die vertragsmäßige Besetzung des Tschumbitales bis zur voll= ständigen Bezahlung der Entschädigungssumme dauern solle, ergibt Gemeinden sind allen Ernstes entschloffen, Einspruch gegen die An Einspruch aus der Versammlung Anlaß, die Abstimmung zu wieber das gestrige amtliche Dementi augenscheinlich, daß die heimische Tage zu erheben, so Hermsdorf, Nieder Schönhausen, Schönerlinde, holen, wobei sich die Ablehnung berselben ergibt. Schönwalde 2c. 2c. Auch Bernau wird nicht fehlen. Ausschlag Orts statuts gemäߧ 105b Abs. 2 G.-O. betr. bie Zur Verhandlung soll hierauf der schon bekannte Entwurf eines Regierung diese Regelung nicht bestätigt hat. Ebenso war in Chassa das Abkommen getroffen, daß der britische Vertreter in Ghangtse gebend aber ist die unmittelbare Nähe unserer Heim­das Recht haben solle, nach Lhaffa zu gehen, um die Fragen zu er die doch nicht deshalb dorthin gelegt ist. stätte, Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe Tedigen, die seine Anwesenheit dort erheischen. ihr eine solche Anstalt in engster Nachbarschaft hingestellt wird. gelangen. Danach soll die Sonntagsarbeit in Fabril, Engros-, Konstantinopel , 20. Oftober.( W. T. B.) Für die Herkünfte Wenn es wahr ist, daß keine Gerüche ausströmen, warum dann in Bant-, Versicherungs- und Agenturgeschäften für Gehülfen, Lehr- aus Port Said , Damiette und Smyrna ist infolge dort vorgekommener die Ferne schweifen, warum nicht wenigstens etwas mehr in die linge und Arbeiter auf 2 Stunden( 8-10 vormittag) eingeschränkt! Bestfälle ärztliche Untersuchung angeordnet worden.

präsidiums?( Große Heiterkeit.) Eine große Reihe von ländlichen

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bamit

Der Vorsteher- Stellvertreter Michelet erklärt in der Ab.

Verantw. Redakteur: Paul Büttner , Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin , Druck u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagenu. Unterhaltungsblatt