noffvendig. Ein großer Teil der Stadtverordneten erklärte sich aber dürften. Von unseren Parteigenossen wurde dem entgegengehalten, Aengstliche Leute. Die beiden Behrer R. und H. im Dorfe 2. entschieden gegen die Vorlage, da ein unbefoldeter Stadtrat in der daß weder die Lehrer noch der Gemeindevorstand ein Recht hätten, bei Ortelsburg haben die polizeiliche Erlaubnis zum Tragen von Armenverwaltung dasselbe leisten könne wie ein befoldeter und man zu bestimmen, ob die Kinder in ihrer schulfreien Zeit patriotischen Schußwaffen erhalten, weil sie fürzlich mittels anonymen Schreibens bisher mit den unbefoldeten Stadträten die besten Erfahrungen ge- oder freien Turnunterricht genießen sollten. Das amtliche Vorgehen mit dem Tode bedroht worden sind. Die Staatsanwaltschaft macht habe. Stadtverordneter Bartelt war für die Anstellung eines erscheine um so bedauerlicher, als das Turnen für die körperliche in Ortelsburg hat sich bereits der Sache angenommen. Dem Briefjuristischen Hilfsarbeiters, während Stadtverordneter Kuznikly vor- Entwickelung der Kinder von unschätzbarem Wert sei. Mit Unter- schreiber ist man auf der Spur. schlug, dem befoldeten Stadtrat Dr. Woeld, der bereits einen Teil stüßung einiger rechts sigender Herren, welche ob der Untergrabung Hoffentlich fangen die jüdischen Geschäftsleute Berlins nicht auch der Armensachen bearbeite, unter Bewilligung einer Zulage das der Disziplin wie gewöhnlich den sittlich Entrüsteten spielten, ber- an, sich aus Anlaß der letzten Büdler- Reden mit Revolvern zu beArmendezernat zu übertragen. Oberbürgermeister Wilde betonte, fuchte man über diese Angelegenheit zur Tagesordnung überzugehen. waffnen. So viel Anlaß wie die Lehrer scheinen sie ebenfalls zu daß unter den deutschen Städten zwischen 60 000 und 120 000 Ein- Dieser Plan mißlang aber. Die Genossen John und Ritter bestritten dieser Vorsichtsmaßregel zu haben. wohnern nur drei, nämlich Schöneberg , Rigdorf und Spandau , ganz entschieden, daß der Gemeindevorstand ein Recht besize, derartig eine im Verhältnis zur Bevölkerungsziffer viel zu geringe Beseßung willkürliche Bestimmungen zu erlassen und beantragten die Zurüd- Das Oberhofmarschallamt hat der Forderung der Prinzessin Luise Luise von Koburg. Die„ Neue Freie Presse" in Wien meldet: des Magistratskollegiums hätten. Er wisse schon nicht mehr, wie er ziehung des genannten Erlasses. Der Antrag verfiel allerdings der von Koburg entsprochen und die Psychiater Magnan und Garnier als auskommen solle, und eine große Anzahl von Sachen könnte nicht Bertagung, weil nach Ansicht des Vorsitzenden eine derartige An- Sachverständige zur letzten Prüfung des Geisteszustandes der Prin die genügende Bearbeitung finden. Das Wirken des neuen Stadt- gelegenheit auf der Tagesordnung stehen müsse und auch die Kom- zessin bestellt. Die Untersuchung wird in Paris vorgenommen und rates würde sehr segensreich sein und das Gehalt mehr als doppelt petenzfrage zu erwägen sei. Bemerkt sei, daß besonders der Rechts - das Tribunal des Seine- Departements zur Durchführung der nötigen herauskommen. In namentlicher Abstimmung wurde trotzdem zuletzt anwalt in der Vertretung durch hämische Zwischenrufe und auch sonst Schritte ermächtigt werden. die Magistratsvorlage mit 24 gegen 22 Stimmen abgelehnt und die Kompetenz anzweifelte und dem Gemeindevorstand einen Fingerein Antrag des Stadtverordneten Lessig angenommen, den Magistrat zeig gab, wie man sich am besten dieser unangenehmen Angelegen zu ersuchen, er möge der Versammlung wegen Anstellung zweier heit jener 5 Herren" entledigen könne. Es wird abzuwarten sein, unbefoldeter Stadträte eine Vorlage machen. Für die Magistrats- wie fich die Herren Liberalen in nächster Sigung verhalten. Im vorlage stimmen geschlossen die Sozialdemokraten. Dem Magistrats- weiteren Verlauf der Sigung wurde auf Anregung des Kultusbeſchluſſe, daß bei Festsetzung des pensionsfähigen Einkommens der ministers zur Errichtung von Lungenheilstätten ein Beitrag von Direttoren, Leiter und Oberlehrer der höheren Lehranstalten seit 2000 m. betvilligt. 1. Oktober d. J. der Wohnungsgeldzuschuß mit 900 M. in Ansatz gebracht werden soll, trat die Versammlung bei.
Gerichts- Zeitung.
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Die Gemeindevertretung von Wilmersdorf hat am Montag eine Sigung abgehalten. Es wurde die Teilung des dritten WaisenratsBezirks beschlossen, der zurzeit 23 900 Köpfe umfaßt. Sodann beDer Krankenhaus- Prozeß in Hamburg . Uns wird aus am schloß die Gemeindevertretung, zum April nächsten Jahres einen burg vom Montag berichtet: In der heutigen Nachmittagsverzweiten befoldeten Schöffen einzustellen. Der Ort soll handlung des Sensationsprozesses, der sich mit den Broschüren„ Die zu diesem Zeitpunkt auch eine Berufsfeuerwehr erhalten. Es Männerpflege durch Schwestern“ und„ Mädchenopfer" befaßt, folgten wurde die Einrichtung eines Feuerlöschzuges beschlossen, der aus die Plaidoyers des Staatsanwalts, der Verteidiger und des Aneiner Mannschaft von 21 Personen und einem Führer bestehen soll. geklagten Dr. Roosen. Der Staatsanwalt beantragte in seiner AnDie Kosten stellen sich jährlich auf 40 000 M. Die freiwillige Feuer- lagerede gegen den Redakteur Cleemann 14 Tage Gefängnis, gegen wehr bleibt neben der Berufsfeuerwehr bestehen; über die Verbesserung Rechtsanwalt a. D. Roosen auf 400 M., gegen den Fabrikbefizer der Alarmeinrichtungen soll später verhandelt werden. Die Gemeinde- Dr. Sandow auf 300 M. und gegen den Schriftsteller Lembke auf vertretung erklärte sich ferner grundsätzlich mit der Errichtung eines 200 m. Geldstrafe. Zum Schlusse seiner Ausführungen bemerkte der Kaufmannsgerichts zum 1. Januar 1905 einverstanden und Staatsanwalt: Es scheine ihm leider so, als ob das Gericht zur Beübertrug einer dreigliederigen Kommission die Prüfung des Drts- jahung der Verjährungsfrage kommen würde. In diesem Falle bitte er dringend, nicht auf Einstellung des Verfahrens, sondern auf Freisprechung zu erkennen, da andernfalls die Revision der Angeklagten abermals vom Reichsgericht als begründet angesehen werden könnte. 3m letteren Falle sei es möglich, die Vernichtung der beleidigenden Broschüre auszusprechen.
Statuts.
Die Kanalisationsgemeinschaft zwischen Charlottenburg nnd Wilmersdorf , die seit vielen Jahren besteht und am 1. April 1905 ablaufen sollte, ist nunmehr von beiden Gemeinden auf unbestimmte Zeit mit einer jährlich zulässigen Kündigungsfrist verlängert worden. Auch Schmargendorf hat mit Charlottenburg einen neuen Kanalisationsvertrag abgeschlossen. Der ursprüngliche Plan der Gemeinde Wilmersdorf , sich an die Kanalisation von Schöneberg anzuschließen, wurde fallen gelassen.
Die Frage, ob der Religionsunterricht in die Schule gehört, hat der Gemeindevorstand von Wilmersdorf mit Entschiedenheit verneint. Der Vorstand der jüdischen Gemeinde hatte sich an den Gemeindevorstand mit der Bitte gewandt, zur Erteilung des Religionsunterrichts an jüdische Kinder die erforderlichen Schulräume zur Verfügung zu stellen. Dies Gesuch ist abgeschlagen worden, wie aus einem Schreiben hervorgeht, das der Vorstand der Religionsgemeinde an einen jüdischen Einwohner gerichtet hat:
Auch gegen
Der Angeklagte Dr. Roosen wendet sich in seiner Entgegnung in scharfen Worten gegen den Staatsanwalt, der ihn in seinem Plaidoyer der Fälschung bezichtigt habe, und überreicht dem Gericht im Anschluß daran einen formgerechten Strafantrag wegen verleumderischer Beleidigung gegen den Staat 3= anwalt. Er bemerkt dabei: Wenn ich hier nicht im Verhältnis eines Angeklagten zum Staatsanwalt stände, dann seien Sie sicher, Herr Staatsanwalt, ich wüßte meiner beleidigten Ehre auf anderem Wege Genugtuung zu verschaffen. Räumen Sie Ihren Plak, nicht Sie flagen an, sondern ich, und die An= geklagten sind die Professoren Denecke, Dr. Lenhart und die Oberin v. Schlichting. Ich habe genug Material, um diese drei Personen des Mißbrauchs ihrer Aemter, der Verlegung ihrer Pflichten zu bezichtigen und diese Behauptungen zu beweisen. Heute muß ich schweigen. Aus einer verstümmelten Beweisaufnahme etwas herzuleiten, habe ich keine Veranlassung.
Nach Erwiderung des Staatsanwalts und der Verteidigung zog sich das Gericht zur Beratung zurück. Um 5 Uhr abends verkündete der Vorsitzende, daß das Gericht zunächst über die Beweis: anträge des Angeklagten Dr. Roosen Beschluß fassen und ihn Dienstag nachmittags 4 Uhr verkünden werde.
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Auf Ihr gefälliges Schreiben vom 2. d. Mts. erwidern wir ergebenst, daß der Gemeindevorstand von Wilmersdorf die Hergabe bon Räumen zur Erteilung jüdischen Religionsunterrichts zuletzt durch Schreiben vom 18. August d. J. abgelehnt hat, und zwar unter folgender Begründung: Wenn zurzeit auch einige Räume disponibel sein sollten, so könnte dennoch eine dauernde Ueberweisung derselben nicht stattfinden, weil bei der schnell forts schreitenden Entwickelung von Wilmersdorf und dem sich fortwährend steigernden Bedürfnis an Schulräumen vorauszusehen sei, daß diese Räume sehr bald für eigene Zwecke gebraucht würden. Unsere inzwischen fortgesetzten Bemühungen um Beschaffung geeig neter Räume haben bisher zu einem Ergebnisse nicht geführt." Weißensee . Der Verein für Frauen und Mädchen der ArbeiterDas„ Berliner Tageblatt", in welchem wir diese Zuschrift ab- klasse hielt am 24. Oktober eine Mitgliederversammlung ab. Fräulein gedruckt finden, ta delt den Gemeindevorstand von Wilmersdorf ob Jda Altmann hielt einen Vortrag über„ vernunftgemäße Kinderfeiner Weigerung. Unserer Meinung nach ist dieser Tadel unberechtigt erziehung". Die Vortragende führte aus, daß es die heiligste Pflicht wenigstens in dem Falle, daß der Gemeindevorstand die onder Eltern ist, neben dem körperlichen Wohl des Kindes besonders liegen, daß der Arbeitgeber nicht für hinreichend sichere Bewachung der sequenzen aus seinem Verhalten zieht. Was der jüdischen den Geist zu bilden, dem Kinde nur das beizubringen, was es sehen Sachen gesorgt hat, so daß sie dadurch gestohlen werden konnten. Db ein Religion recht ist, ist der christlichen billig, und so erwarten und begreifen kann, und auf seine Fragen möglichst wahrheitsgetreu Mangel der erforderlichen Sorgfalt vorlag, ist von Fall zu Fall zu ent wir, daß der Gemeindevorstand schon von seinem Gerechtigkeits- zu antworten. Besonders der Mutter, auch der einfachsten Frau, scheiden. B. F. 102. Die Scheidung ist erst möglich, wenn mindestens gefühl getrieben wird, bei der Regierung auch um Verbannung wird es gelingen, den richtigen Weg zu finden. So erzogen, wird feit 3 Jahren unheilbare Geistesstörung vorliegt. Die Scheidung entbindet des katholischen und evangelischen Religions aus dem Kinde ein guter, bentfähiger Mensch werden. Dem aus- Sie übrigens nicht von der Verpflichtung zur Stoſtenzahlung. Wegen Nichtbei der Direktion schriftlich um Ermäßigung ein. M. W. 1. und 2. Ja. diesen Unterricht lassen sich ja bei der schnell fortschreitenden Ent- Bezeichneten Vortrag folgte eine rege Diskussion. Namens der An- zahlung verlieren Sie dann aber das Wahlrecht nicht mehr. Kommen Sie F. K. Das Mädchen hat nach§§ 171 bis 173 der Gesinde- Ordnung widlung von Wilmersdorf dieselben Gründe geltend machen, wesenden sprach die Vorsitzende der Rednerin ihren Dank aus. ein Recht auf ein der Wahrheit entsprechendes und vollständiges Zeugnis. wie gegen den jüdischen Religionsunterricht. Wir Sozialdemokraten, Das erteilte Zeugnis widerspricht der Wahrheit und ist nicht vollständig, da es die wir den Religionsunterricht nur aus den Schulstunden Deutscher Bund abstinenter Frauen, Ortsgruppe Berlin . fich über die geleisteten Dienste nicht ausläßt. Dem Gesinde steht erstens verbannt sehen wollen, sind ja nicht so radikal in religiösen Mittwoch, den 26. Oktober 1904, abends 8 Uhr, in der tgl. Augustaschule, das Recht zu, polizeiliche Untersuchung zu beantragen. Wird bei dieser Dingen, wie es der Gemeindevorstand von Wilmersdorf jetzt sein leinbeerenstr. 16/19: Außerordentliche Sigung. Vortrag: Unsere Aufgaben. polizeilichen Untersuchung die im Attest ausgesprochene Beschuldigung als muß, und erkennen es an, daß der Berliner Magistrat z. B. allen Referent: Herr Dr. Juliusberger. Gäste willkommen. Im Auftrage: Die unbegründet befunden, so hat die Polizei die Herrschaft zur Eintragung Schriftführerin. eines wahrheitsgemäßen Beugnisses und um ein neues auf Kosten der Herrschaft Religionsgemeinschaften, u. a. auch der freireligiösen, die zu beschaffendes Gesindebuch anzuhalten, oder das Ergebnis der UnterGemeindeschulräume zur Verfügung stellt. Aber heutigen Tages, suchung in dem alten Gesindebuch neben dem umrichtigen Zeugnis amtlich wo Leisetreterei als Tugend gilt, darf man es nicht an Achtung zu vermerken. Außerdem( gleichviel ob das Gesinde diesen polizeilichen Weg fehlen lassen, wenn jemand einmal rücksichtslos radikal einschlägt) kann das Gesinde bei Gericht auf Erteilung eines wahrheitsauftritt, und doppelt erfrischend muß es wirken, wenn eine Die Bertagung des Prozesses Murri. gemäßen und vollständigen Zeugnisses, sowie auf Unterlassung der unwahren Kommunalbehörde ihrer radikalen Ansicht mit äußerster Rom , 22. Oktober. ( Eig. Ber.) Besiegt von der endlosen Behauptungen und auf Schadenersatz flagen. Diese Klage ist beim Amts. Konsequenz Geltung zu verschaffen sucht. Also vorwärts auf der Reihe der Vertagungsanträge hat das Gericht den Prozeß Murri gericht geltend zu machen. Quich fann das Gesinde( innerhalb 3 Monate) wegen Beleidigung flagen. Auch für diese Klage ist das Amtsgericht und bis zur nächsten Seffion vertagt. Die Advokaten müssen ihre Zeit die Staatsanwaltschaft zuständig. Da die Frist am 2. November bereits Das Berliner Tageblatt" weiß noch zu berichten, daß der Ein- auf die Wahlkämpfe verwenden und glaubten, zwischen Berufspflicht abläuft, so empfiehlt es sich, noch vor dem 2. November bei der Staats fluß einer Gruppe von Ultramontanen in der Wilmersdorfer und Bürgerpflicht die erste opfern zu müssen. Die armen An- anwaltschaft in Sch. Strafantrag wegen Beleidigung zu stellen. Dem Antrag Gemeindevertretung immer mehr zunehme. Was es damit auf sich geklagten, vor denen sich nun weitere sechs Monate der qualvollsten ist eine furze Schilderung des Sachverhalts beizufügen. Wird der Antrag hat, wissen wir nicht. Zurzeit, als an diesem Vorort noch Sozial- ungewißheit dehnen, erklärten sich ganz mit der Verteidigung ein- abgelehnt, so kann das Privatklageberfahren beschritten werden. In Ihrem demokraten in der Gemeindevertretung faßen, hat der Ultramonta- verstanden und hatten nichts gegen den Aufschub einzuwenden. Falle empfiehlt es sich, auch die beiden ersten Wege zu beschreiten, jedoch für die Klage das Armenrecht zu erwirken. Da das Mädchen noch nicht nismus sich nicht ans Licht gewagt. Ihm wäre in solchem Falle Für den Vorzug, sich bon den Größen des italienischen 18 Jahre alt ist, so hat der Bater, falls dieser nicht mehr lebt die Mutter, wenigstens von den Sozialdemokraten auch schön auf die Finger ge- Forums, von Männern wie Altobelli, Berenini, Ferri eventuell der Bormund den Strafantrag an die Staatsanwaltschaft zu richten. flopft worden. Jetzt, wo sich die Mitglieder der Wilmersdorfer und Borciani verteidigen zu lassen, nehmen sie die schmerzliche Gemeindevertretung religiös gruppieren sollen, wäre es Sache Berzögerung notgedrungen in den Kauf. der jüdischen Fraktion im Wilmersdorfer Rathause, den GemeindeMarktpreise von Berlin am 24. Oftober. Nach Ermittelungen des Auf alle Fälle ist es im Jnteresse einer guten Rechtsprechung fgl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Zentner: Weizen**), gute Sorte vorstand öffentlich darüber zu befragen, ob er die Konsequenz seines zu beklagen, daß ein Prozeß, der nun zwei lange Jahre der Vor17,65-17,63 M., mittel 17,61-17,59 M., geringe 17,57-17,55. Verhaltens gezogen und die Verbannung der christlichen Religion untersuchung erfahren hat, wieder um ein halbes Jahr hinaus- Roggen**), gute Sorte 13,80-00,00., mittel 00,00-00,00 m., geringe aus den Gemeindeschulen in die Wege geleitet hat. geschoben wird. Inzwischen werden natürlich die Beugenaussagen 00,00-00,00 9. Futtergerste*), gute Sorte 15,50-14,40 m., mittel 14,30 Kein Ort in Preußen ohne Schulkonflikt wird es bald heißen. immer unsicherer, die Indizien undeutlicher, die ohnehin schwankende bis 13,30 M., geringe 13,20-12,20 W. Hafer), gute Sorte 16,40-15,60 M., Auch unseren Nachbarort Stummelsburg haben die Behörden Basis immer mehr erschüttert. Uns scheint, daß diejenigen Rechts- mittel 15,50-14,70 m., geringe 14,60-13,80 2. Erbsen, gelbe, zum Stochen anwälte, die ihre politische Pflicht nicht mit der speziellen 40,00-30,000. Speifebohnen, weiße 50,00-30,00. Linjen 60,00-30,000. Nichtstroh 0,00-0,00 m. Heu 0,00-0,00 2. mit diesem Kulturgut gefegnet. Man berichtet uns von dort: Eine Berufspflicht in diesem Prozeß vereinigen konnten, sich vor dem Kartoffeln 9,00-7,00 M. recht zweifelhafte Fürsorge für das fittliche Wohl der hiesigen Schul- Beginn der Verhandlungen darüber flar werden mußten. Daß ein Für ein Stilogramm Butter 2,80-2,00 W. Gier per Schod 4,50-3,20 W. jugend scheint die hiesige Schulbehörde, welche bis vor nicht allzu Mordprozeß um einer Wahlkampagne willen auf ſechs Monate ver*) Frei Wagen und ab Bahn. **) Ab Bahn. langer Zeit nur aus dem Ortsgeistlichen bestand, in Vereinbarung mit dem Gemeindebostand erstreben zu wollen. tagt wird, halten wir bei der überragenden Bedeutung der RechtsDer am Ort bestehende Turnverein Freie Turnerschaft" pflege für bedauerlich, nämlich schädlich für das Rechtsgefühl im erhielt fürzlich eine Verfügung vom Gemeindevorstand, wonach die Bolte und grausam gegen die Angeklagten.
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Vermischtes.
weitere Benutzung der Gemeinde- Turnhalle von der Aufhebung Für 200 000 Mark Goldwaren sind in Kopenhagen geeiner zurzeit bestehenden Schülerabteilung abhängig gemacht werden soll. In der letzten Gemeinderatsjigung wurde das amtliche stohlen worden. Es wird darüber gemeldet: In dem Geschäft des Sofjuweliers Michelsen wurde in der Nacht zum Dienstag ein Schreiben von dem sozialdemokratischen Vertreter Tempel zur Ber- Einbruch verübt. Die Diebe haben zwei starke Türen gesprengt, von lesung gebracht und das Vorgehen des Gemeindevorstandes gebührend gegeißelt. Unsere Genossen ersuchten furz und bestimmt den denen die innerste aus sehr dickem Eisen war. Nach bisheriger FestGemeindevorstand um die Begründung seines Vorgehens, das nicht stellung find Goldsachen im Werte von 200 000 kronen gestohlen worden. Die Diebe haben ihr Werkzeug im Geschäft zurückgelassen. nur einen unberechtigten Eingriff in die Rechte der Eltern bedeute, Nach Ansicht der Polizei ist der Einbruch von ausländischen Einsondern auch die Befugnisse des Gemeindevorstandes weit über- brechern verübt worden. schreite, da zu derartigen Erlassen erst ein Beschluß der Gemeindebertretung einzuholen fei. Der Herr Bürgermeister erklärte, die Interpellation gleich beantworten zu wollen und führte aus, daß die derzeitige Ueberlassung der Turnhalle schon anfänglich von der erwähnten Bedingung abhängig gemacht worden sei. Weiter fagte er, daß die Schulkinder trop wiederholter Verbote der Lehrer an den Schülerturnen des Vereins Freie Turnerschaft" auf Anordnung Selbstmord eines katholischen Geistlichen. Der katholische der Eltern teilgenommen hätten, was zur Untergrabung Pfarrer Alois Niedermeier in Holzkirchen ( Bayern ) ist freiDisziplin und Autorität in der Schule führe. Er willig aus dem Leben geschieden. Die Gründe, die den erst felbst sei im Einverständnis mit der Schulbehörde der Ansicht, 28jährigen Mann in den Tod getrieben haben, lassen sich zurzeit noch daß Kinder noch nicht zum Vereinsleben herangebildet werden nicht mit Bestimmtheit angeben.
der
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Wasserstand am 24. Oktober. Elbe bei Aussig Meter, bei Unstrut bei Dresden 1,80 Meter, bei Magdeburg +0,46 Meter. Straußfurt +0,70 Meter. - Dder bei Ratibor +1,84 Meter, bei Breslau 0,68 Meter, bei Ober- Begel+5,18 Meter, bei Breslau Unter Begel Frankfurt+ 0,64 Meter. Weichsel bei Brahemünde+2,34 Meter. be art he bei Bosen--- Meter. Ne te bei Usch--Meter.
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Witterungsübersicht vom 25. Oktober 1904, morgens 8 Uhr.
Stationen
Barometer.
stand mm
Wind
richtung
Windstarle
Better
3pollig
24 Berglente verunglückt. Wie ein Telegramm aus Essen meldet, berunglückten gestern abend gegen 9 Uhr auf der dortigen Zeche Swinemde. 760 W Vereinigte Sälzer und Neuad" durch zu hartes Aufstoßen des Hamburg 762 253 2 heiter Berlin Förderkorbes auf der achten Sohle 24 Bergleute, von denen 6 schwer Frantj.a.M. 765 23 München und 16 leicht verletzt wurden. Bien
762 23
3 bededt
1 bebedt
4 wolfig 1Rebel
Zemp. n. C.
5º.= 4° R.
Stationen
Barometer
stand mm
richtung
Wind
Windstärke
10 paparanda 759 S 9 Petersburg 765 NND 12 Cort
14 Aberdeen 12 Paris
7
Better
4 Regen
Temp. n. T.
52 15°.= 4° 9.
1 bedeckt
2
764
3wvoltig
7
768 NNW 2 bedeckt
12