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brüden erfolgt erst am nächsten Mittwoch; u. a. will noch Dasbach Die ganze Gegend bis auf 30 Werst südlich von Mukden ein. Randaliert darüber die erbitterte, aufgeregte Menge, so sprechen reden. Bis dahin geht das Haus wieder in die Ferien. ist verwüstet. Die Wege bieten einen bejammernswerten Offiziere, Förster und Mecklenburger(!) Gutsbefizer und Bächter Zwei Wahrheiten sind an einem Tage erfolgreich verschüttet, Anblick, lange Reihen von Verwundeten und Sterbenden liegen längs Recht"! zwei Helden des herrschenden Systems der Wahlen der Wahrheit derselben und daneben wandert die Bevölkerung ganzer Ortschaften Aber es gibt keinen Klassenstaat! Es gibt keine Klassen entrissen die Apotheose der Mirbach und Hilger war eine solche auf der Flucht vom Kriegsschauplatz, auf Karren ihre Frauen und Leistung daß sich die Retter und Ritter wohl eine Woche Ruhe vom Erdboden verschwunden. Mukden ist überfüllt von Flüchtlingen, Kinder ihre Habseligkeiten mit sich führend. Zahllose Hütten find justiz!- gönnen dürfen. Zur Auffrischung. Hunderte von Familien liegen, von allem entblößt, mitten auf den Straßen. Die Feindseligkeiten sind noch nicht wieder aufgenommen,
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Nach der parlamentarischen Verschüttung der Mirbach- Affäre
die Saltung der Japaner ist absolut verwirrend. geziemt es sich, an ein fürstliches Versprechen zu erinnern, in das In den letzten Tagen war die Lage ganz dunkel. Die Japaner, die Dunkel der Angelegenheit hineinzuleuchten. Herzog Ernst Günther entschlossen schienen, auf Mukden zu marschieren, stellten, ohne sicht veröffentlichte in diesem Sommer folgenden Brief durch die„ Kölnische Beitung": baren Grund, ihren Vormarsch plötzlich ein.
Der Narrenstreich der baltischen Flotte hält noch immer die englische Deffentlichkeit in großer Aufregung. Die sehr verspätete und recht zurückhaltende Beileidserklärung des Zaren hat in England durchaus nicht befriedigt. Man hatte mit 26. Recht eine raschere und schärfere Verurteilung des Narrenstreichs der russischen Flotte durch den garen erwartet.
Die englische Bresse , so meldet das" Wolfffche Bureau" aus London , begrüßt die Tatsache der Erklärung des Kaisers von Ruß land in bezug auf den Vorfall in der Nordsee mit Genugtuung, häit aber diese Erklärung für nicht ausreichend. Die Times" sagen, die Erklärungen ließen nicht erkennen, daß man sich in Petersburg über die Abscheulichkeit der Gewalttat tlar ſei. Sie hoffe, saß bie russische Flotte bei Vigo oder Gibraltar angehalten werde. Es sei offenbar, daß in Petersburg die Absicht vorhanden sei, die Sache so darzustellen, als habe die Fischerflotte selbst zu dem Mißverständnis durch Nichtbefolgung eines durch Signale gegebenen Befehls Veranlassung gegeben, aber die russische Flotte habe kein Recht, der englischen Fischerflotte Befehle zu erteilen.
Der„ Daily Telegraph " sagt, aus den Petersburger Meldungen gehe hervor, daß man dort der sehr gefährlichen und falschen Ansicht sei, England könne straflos angegriffen werden, niemals sei die englische Nation so einig gewesen als augenblicklich gegenüber dem beispiellos gewalttätigen Angriff auf harmlose Schiffer. Es sei aber zweifelhaft, ob man sich in Petersburg durch die allgemeine Verurteilung seitens der zivilisierten Welt der Wahrheit zugänglich zeigen werde; denn diejenigen, die die Wahrheit in ihr Gegenteil zu verkehren bestrebt seien, seien stark.
Auch englische Regierungsvertreter äußern sich in sehr scharfer Tonart über die Amoktat der baltischen Flotte. Der Erste Lord der Admiralität Earl of Selborne, der gestern abend bei einem Festmahl des Pilgrims Club zu Ehren des amerikanischen Admirals Jewell und der Offiziere des jetzt in den englischen Gewässern befindlichen amerikanischen Geschwaders präsidierte, sagte dabei in einer Ansprache:
Man erwartet wohl von mir einige Worte über das tragische Ereignis in der Nordsee . Eine unentschuldbare Freveltat ist ist begangen worden. Wenn diejenigen, die für einen so schrecklichen Mikgriff verantwortlich sind, Engländer oder Amerikaner gewesen wären, so würde England oder Amerika sofort in vollstem Maße um Entschuldigung gebeten, jede nur in ihrer Macht stehende Wiedergutmachung dargeboten und die für den schrecklichen Mißgriff verantwortlichen Personen bestraft haben. Ich hege teinen Zweifel, daß auch der Kaiser von Rußland und das russische Volt diesen Weg einschlagen werden.
England hat denn auch bereits Vorkehrungen getroffen, um Rußland den Ernst der Situation flar zu machen.
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In einem Spezial- Telegramm des„ Tag" aus Mukden vom Oftober heißt es: Die militärische Lage ist unverändert. Beide Armeen stehen sich in gerader Front gegenüber, teilweise nur auf 500 Schritt Entfernung. Vom Dorfe Schahopu, das in russischen Händen ist, zieht sich die Schlachtlinie westlich bis an den unteren Hunho, östlich bis zum Kautulingpaß, der 30 Werst von Schahopu entfernt ist. Die Russen stehen somit teilweise auch füdlich des Schaho, wo auch der vielgenannte Hügel mit dem Baum" liegt. Die gel mit be legten Schlachten brachten keine Entscheidung. Die Ver lufte der Russen sind wahrscheinlich größer als die der Japaner. Offiziös allerdings werden für die Tage vom 8. bis 20. Oktober tot, folgende russische Verlustziffern angegeben: Offiziere 95 tot, 401 verwundet, 12 vermißt; Mannschaften 2598 tot, 17 067 verwundet, 3043 vermißt, insgesamt 508 Offiziere und 22 708 Mann. Diese Angaben weichen aber wesentlich von den früheren, aus zuverlässigsten Quellen erhaltenen Mitteilungen ab. Die jetzt eingetretene erhöht die Schwierigteiten der Verpflegung. Die über den Taitseho ge= gangenen Abteilungen sind wieder zurückgenommen worden. Der Tuminlingpaß im Südosten war im offiziellen Armeeblatt" irr tümlich als gestürmt angegeben; tatsächlich ist der Sturm nur bis auf 100 Meter an die japanische Stellung herangelangt und dann auf höheren Befehl eingestellt worden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Japaner bald wieder die Offensive ergreifen. Dies könnte vielleicht die Räumung von Mukden bewirken. Die hierher gemeldete Aufstellung einer neuen japanischen Armee in Korea gilt als Antwort auf die Bildung der zweiten russischen Mandschurei - Armee.
Winterkälte
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daß alle Nachrichten aus Mukden nur nach Passierung der strengsten Man muß sich bei Bewertung dieser Meldung vergegenwärtigen, Bensur durchgelassen werden!-
Politifche Ueberlicht.
Ein Privattelegramm meldet uns aus Rost od:
Sehr geehrter Herr Geheimrat!
Gewisse Blätter haben versucht, mich mit der Affäre der Pommerschen Hypothekenbank in Verbindung zu bringen. Ich habe mich infolgedessen veranlaßt gesehen, einleitende Schritte zu unternehmen, um auf gerichtlichem Wege gegen die Verbreitung solcher Gerüchte über meine Person vorzugehen. Prozesse gegen die Presse habe ich bisher zu vermeiden gesucht, da bei einer Verurteilung meist die eigentlich Schuldigen nicht getroffen werden. In diesem Falle könnte jedoch eine Angelegenheit vielleicht schneller geklärt eine werden, in der es im allgemeinen Interesse dringend geboten scheint, daß mäglichst Licht über alle Punkte verbreitet wird. Ich darf wohl annehmen, daß Euer Hochwohlgeboren Wunsch mit dem meinigen in dieser Richtung übereinstimmt. Was meine Person betrifft, so habe ich sowohl bei Hofe wie in meinen Bekanntenkreisen niemals ein Hehl daraus gemacht, daß ich ein Gegner der Art und Weise sei, wie Herr v. Mirbach freiwillige Spenden veranlaßt hat. Ich habe ferner die Pommersche Hypothekenbank von Anfang an als ein Bankinstitut bezeichnet, das wenig geeignet sei, in näherer Verbindung mit dem Hofe zu stehen. Es ist daher auch ebenso töricht als unwahrscheinlich, mich mit der Pommernbank in irgend eine Verbindung zu bringen. Selbstverständlich habe ich unter diesen Umständen niemals irgend welche Beziehungen weder zur Pommernbank oder zu ihren Leitern, den Herren Schulz und Romeid, gehabt. Hatte doch schon der Zusammenbruch der Preußischen Hypotheken- Aktienbank gerade in Niederschlesien einen besonders ungünstigen Eindruck hinterlassen, wo eine Menge wenig vermögender Leute ihre Spargroschen einbüßten. Durch die Gerichtsverhandlung im Prozeß der Bommerschen Hypothekenbank ist der Verbleib derjenigen 325 000 M. nebst Zinsen nicht Klargestellt worden, über die Herr v. Mirbach quittiert hat, ohne sie jemals empfangen zu haben. Auch Ihr jüngst veröffentlichter Briefwechsel mit Herrn v. Mirbach hat darüber eine Klarheit nicht geschaffen. Es ist dringend wünschenswert, daß die Empfänger dieses Geldes festgestellt werden.
Mit dem Ausdruck der vorzüglichsten Hochachtung Euer Hochwohlgeboren sehr ergebener Herzog Holstein.
Der Herzog hat sein Wort verpfändet. Bisher hat man zwar von einem Verfahren noch nichts gehört, aber es wird doch wohl So wird es schließlich doch noch Licht werden.
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Deutfches Reich.
Das Schwurgericht zu Güstrow erkannte heute gegen vorbereitet. den Arbeiter Hans Evert auf 15 Monate Zuchthaus , gegen Dderden Vorschnitter Stanislaus Andzinski auf 12 Monate, den Arbeiter Wilhelm Sarkander auf 10, den Tischler Herman Mau auf 6, den Arbeiter Christian Drews auf 8, den Stellmacher Wilhelm Ehlert auf 8, den Arbeiter Frig Ueber den Bankrott der Eingeborenenpolitik in unseren Kolonien." Hartmann auf 8, den Schmied Friedrich Schleichert stellt die„ Deutsche Tageszeitung" Betrachtungen an. Das Thema ist auf 8 und den Arbeiter Wilhelm Hudsdorf ebenfalls auf sicherlich sehr aktuell. Der in Südwestafrika zutage getretene 8 Monate Gefängnis. Der Arbeiter Markowski wurde Bankrott" unserer Eingeborenenpolitik sollte in der Tat zu freigesprochen. ernstlichster Selbsteinkehr veranlassen. Mit der Politik a la Peters, Leist, Wehlau , Schröder, Arenberg, Kossak und Konsorten, der Brutalisierung der Eingeborenen, mit dem System des Erschießens, Hängens, Auspeitschens, des Land- und Viehraubes, furz mit der ganzen bisherigen Conquistadoren Politik haben wir die bittersten Erfahrungen gemacht. Wohin man damit gelangt, hat uns ja der Aufstand in Südwestafrika gelehrt, eine Lehre, für die die deutschen Steuerzahler diverse hundert Millionen be zahlen müssen.
Nach Ausführung der von der Admiralität erlassenen Befehle an bas Mittelmeer -, das Kanal- und das Heimgeschwader werden, wie das Laffan Bureau" meldet, fast hundert Kriegsschiffe, darunter 34 gepanzerte, versammelt sein, wahrscheinlich bei Gibraltar , um die weitere Entwickelung des russisch - englischen Zwischenfalls abzuwarten. Ein Jahr und drei Monate Zuchthaus und fünf Jahre acht MoWeiter wird gemeldet, daß die Admiralität die sofortige Non- nate Gefängnis hat das Güstrower Schwurgericht an einem Tage verzentrierung des Pacific Geschwaders bei Esquimault( Britisch hängt!
Kolumbien ) und die Mobilisierung von 25 000 Mann Marine- Und was war die Ursache?
reserven anordnete. Das Heimgeschwader ging gestern abend In Rostock waren die Bauarbeiter ausgesperrt. Die Behörden von Cromarth( schottische Nordseeküste) nach Süden. Das Stanal- leisteten in der bekanntent Weise ihre Dienste. Alles taten sie für das geschwader nimmt in Gibraltar mit großer Beschleunigung Kohlen Unternehmertum; alles taten sie gegen die Arbeiter. Die Schußleute ein. Beide Geschwader haben Befehl, bis heute abend ihre Vor- begleiteten die Arbeitswilligen, welche ein paarmal von den Ausgesperrten bereitungen zu beenden. Das Mittelmeer Geschwader, dessen ohne irgendeine Bedrohung begleitet worden waren, von und nach Manöverplan abgestellt worden ist, geht sofort von Venedig nach den Bauplätzen, und das steigerte die Erregung in der ArbeiterSüden. Es dürfte sich bei Gibraltar dem Kanal- Geschwader an- bevölkerung zur Siedehige. Am 2. Juni fanden aus diesem Anlaß schließen. In Marinefreisen hält man es dem„ Daily Expreß " zu- in den Straßen Rostocks , durch welche die Arbeitswilligen transfolge durchaus nicht für ausgeschlossen, daß ein startes fliegendes Geschwader von Portsmouth entsandt wird, um das russische OstseeGeschwader zu überwachen und die internationale Schiffahrt zu schützen.
Natürlich handelt es sich dabei keineswegs um kriegerische Maßnahmen, sondern nur um Demonstrationen, die aber dem täppischen russischen Bären zeigen sollen, daß man ihm nötigenfalls träftig auf die frechen Pranken schlagen wird. Etwas größeren Schneit, als ihn die deutsche Regierung in einem ähnlichen Falle beweisen würde, belundet England immerhin.
Die ganze ruffische Unverschämtheit
betwelft eine Auslassung des offiziösen, Journal de St. Petersbourg". Dies Blatt führt das„ Unglück", das sowohl für die Russen wie für die Engländer als ein solches zu betrachten sei, auf die unmögliche Art und Weise, in der die Japaner den Krieg auffaßten, zurüd. Jedenfalls werde die russische Regierung jeden Schadenersatz leisten, welchen das Gerechtigkeitsgefühl der Russen und Engländer verlange. Der Nipponismus" kenne teine durch die militärische Ehre gesetzten Grenzen, die Grenze zwischen wirklicher und eingebildeter Gefahr sei dadurch verwischt; die Folge davon sei das Unglück bei Hull . Das einzige Gegenmittel sei, den " Nipponismus" in Acht zu erklären.
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portiert wurden, Ansammlungen statt, an welchen sich auch die Angeklagten beteiligten. Sie sollen bei dieser Gelegenheit mit vereinten Kräften den Polizeibeamten und den zu ihrer Unterstügung zugezogenen Personen, dem Unteroffizier Gebert und den diesen begleitenden Soldaten Widerstand geleistet haben und sind deswegen des Aufruhrs angeklagt worden.
In welcher Weise die Verhaftungen vorgenommen wurden, darüber geben die Angeklagten selbst folgendes Bild:
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Seltsamerweise bewegen sich aber die Betrachtungen des Agrarierblattes in einer ganz anderen Richtung. Das Blatt der junkerlichen Brotwucherer findet nicht etwa, daß man nun endlich die Eingeborenen menschlicher behandeln müsse, nein es erklärt den Bankrott aus der zu milden, zu humanen Behandlung der Eingeborenen! Ja, das Blatt der modernen Krippenreiter kommt seinen Lesern auf auf einmal philosophisch. Es beruft sich auf feinen Geringeren als Carlyle, der seinerzeit darauf hingewiesen habe, daß die Ausübung kolonialen Arbeitszwanges ein Recht der höher stehenden weißen Rasse sei. Kein Mensch habe das Recht, müßig und faul zu leben, sondern nur das Recht, zu arbeiten. Tue er das nicht freiwillig, so dürfe er dazu gezwungen
Angell. Ehlert: Ich gehöre weder dem Arbeiterverband an werden. noch zu den Ansgesperrten. Als ich an der Ecke der Leonhardstraße Es berührt ungemein fomisch, daß gerade das Organ der stand, wurde der Mitangeklagte Andzinski verhaftet. Ich habe dem Ritter vom geflickten Strohdach die Carlylesche Theorie vom Schußmann Steinmüller, der auf Andzinski losging und ihn miß- Recht zur Arbeit, von der Arbeitspflicht predigt. Hat doch das handelte, zugerufen:„ Schlagen gilt doch nicht!" Darauf sagte deutsche Junkertum allezeit einen Stolz darin gesetzt, zu ernten, und Schutzmann Steinmüller zu seinem Kollegen Warnow : Der muß zwar sehr reichlich zu ernten, ohne gefäet zu haben. Man lese z. B. auch noch mit", worauf Warnow mich festnahm. nur nach, was ein sehr konservativer Autor, Gustav Freytag , in seinen Bildern deutscher Vergangenheit" über das schmarozende Treiben der Krippenreiter und über die ganze parasitäre Existenz des Junkertums im 17. und 18. Jahrhundert so anschaulich erzählt!
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Ehlert erhielt acht Monate Gefängnis! Angell. Schleichert: Ich wohne in der Waldemarstraße und führte mich mein Weg deshalb in jene Gegend. Ich habe den Schuhmann Bruhn nicht angefaßt, um ihn von der Verhaftung eines anderen abzuhalten. Mich faßte der Schumann Müller bei der Kehle, so daß mir fast die Luft wegblieb. Dann hat er mir einen Daumen aufs Auge und mich mit dem Kopf auf den Erdboden gedrückt und hat sich mit seinem Körper auf mich gelegt. Der Polizeiwächter Treter kniff mich unterwegs in den Arm. Vor der Wache bekam ich einen Schubs, daß ich in die Wache hineinflog. Schutzmann Müller sagte zu mir bei meiner Entlassung: „ Ich würde wohl ein Jahr friegen, er wolle mir schon eins anhängen."
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Freilich anerkannten auch die Junker allezeit eine Pflicht zur Arbeit. Nur nicht für sich selbst, sondern für die geknutete, frondende Maffe. Ihre armen bäuerlichen Leibeigenen schirrten sie schlimmer als Lastvich ins Joch. Knapp schildert in seiner Bauernbefreiung" sehr drastisch, wie es den Bauern erging:
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Die Kost derselben war folgende: fünf- bis achtmal im Jahre Fleisch, oft von frankem und halbtrepiertem Vieh, sonst Graupen, Hirse, Erbsen, nicht immer ſatt zu essen. Hamster, das Fleisch bon trepierten und lebendig verbrannten, mit Schutt bedeckten Kühen essen sie als eine Delikatesse auf der Stelle und suchen es unter dem Schutt hervor." Sie erklären, ,, daß sie lieber zehn Jahre im Zuchthause als zwei Jahre bei der Herrschaft arbeiten würden"." Die meisten, wenn sie gestorben sind, werden in eine von Mistbrettern zusammengenagelte Riste gelegt und dann begraben."
Einen frecheren Hohn kann man sich kaum denken! Besoffene Offiziere richten in der Nordsee unter englischen Fischerbooten ein Blutbad an, in der alkoholischen Wahnvorstellung, es mit einer japanischen Kriegsflotte zu tun zu haben und dann lästert ein offiziöses russisches Blatt noch über japanische Verstöße gegen die Kriegsführung. Und das nach all den vorangegangenen dreiften Ganz so schlimm fiel die Sache nicht aus: Auch Schleichert Verstößen der Russen gegen das Völkerrecht. Das nach den völker- erhielt" nur" acht Monate Gefängnis. rechtswidrigen Beschlagnahmungen und Beraubungen neutraler Der Angeklagte Sarkander, der auf der Rückkehr von einem Handels- und Postdampfer, nach dem In- den- Grundbohren der ,, Thea", Besuche in die Menschenmenge geriet und infolge seiner Kurzjenes deutschen Schiffes, das schon allein wenn es sich um Haiti fichtigkeit die Ursache des Auflaufes nicht erkannte, erhielt zwar oder Venezuela gehandelt hätte- einen mehr als ausreichenden durch ein Sachverständigenurteil seine Kurzsichtigkeit bescheinigt Und ein selbst hochadeliger Herr, Hermann Graf zu Dohna , casus belli abgegeben hätte! durch das Schwurgerichtsurteil aber außerdem 10 Monate Geschilderte in seiner Schrift über die freien Arbeiter im preußischen Es trifft eben zu, was wir schon vor einigen Tagen fonstatierten: fängnis! Staate die gute alte Zeit der patriarchalischen Junkerherrschaft die neueste beispiellose Gewalttat Rußlands ist mag sie immerhin Der Haupträdelsführer" Andzinski ist Katholik. Er hatte, als folgendermaßen: unter Einwirkung des Alkohols verübt worden sein nur ein er aus der Kirche fam, ein Rencontre mit den Schuhleuten, neues Glied in der Kette unerhört frecher Barbareien, die von Rußland die sich über seinen Glauben lustig machten. systematisch, unter bewußt dreistester Verhöhnung der europäischen Der Katholizismus ist nämlich in Mecklenburg nach behördlicher Staaten inszeniert worden sind und aller Voraussicht nach auch noch Ansicht etwas Minderwertiges. Bei seiner Verhaftung hat er nachher in Zukunft verübt werden dürften! ,, wie ein Wilder getobt". Urteil: 15 Monate Zuchthaus !
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hat sich noch immer nicht verändert. Von einer neuen russischen Offensive, von der bereits der russenfreundliche Telegraph faselte, ist nichts zu bemerken. Es scheint vielmehr, als wollte sich Kuropatkin demnächst weiter rückwärts konzentrieren, ohne nochmals das Kriegsglück auf die Probe zu stellen.
Der, Agence Havas" wird aus Mukden von gestern gemeldet: Die Truppen leiden sehr unter der Kälte.
Es war die gute alte Zeit, wo die Gutsherren den größten Teil ihres Lebens der Jagd und der Gastfreiheit für ihre Standesgenossen widmeten, so sie eine Ehre darin suchen mußten, ihre Gäste unter den Tisch zu trinken; wo aus den Fenstern des Schlosses Jubel und Becherklang ertönte, und unter den Fenstern der Stock des Fronvogts schwirrte."
Als Geschworene fungierten bei diesem Volksurteil": Rentner Tiedt , Gutsbefizer Schondorf, Erbpachthofbefizer Nizze, Es entspricht also nur den junkerlichen Traditionen, das System Gutspächter Seemann, Revierförster Rutiet, Domänenpächter des Arbeitszwanges und des Prügelns, das man jahrhundertelang Blant, Hauptmann Reuter, Domänenpächter Hesse, Haupt- an deutschen Bauern erekutiert, jetzt auch für die Kolonialpolitik zu mann Stamer, Revierförster Plagemann, Forstmeister von empfehlen! Die„ Deutsche Tageszeitung" irrt sich nun darin, daß Strahlendorf, Gutsbesitzer Peters, Kommissionsrat UII- sie dies System als neue Institution empfehlen zu müssen rich, Gutspächter Steinmann. glaubt unsere ganze Kolonialpolitik basiert seit ihren Anfängen Die Unternehmer werfen ihre Arbeiter strupellos auf die Straße. auf demselben!- Wenn diese das sich nicht ruhig bieten lassen, schreitet die Polizei
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