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biese Beugen den Vorteil bilden, daß fie an Gerichtsstelle zu ver- und Genoffe Dr. Borchardt, während Oberbürgermeister 1 anträge und die übrigen Anträge des Angeklagten Dr. Roofen ab nehmen sind, während die Vernehmung des Herzogs Ernst Günther Schustehrus aus prinzipiellen Gründen sowohl, als auch, um lehne, da es auf dem Standpunkt stehe, daß die strafbaren Hand­in seiner Wohnung und ohne Beisein der Anwälte zu erfolgen hätte. frivolen" Prozessen vorzubeugen, für die Erhebung von Gebühren lungen dieses Angeklagten verjährt seien, weshalb gegen ihn Die Vertagung des Prozesses ist lediglich darauf zurückzuführen, eintrat. Nach den Ausführungen des Stadtrats Boll scheint trog- auf Einstellung des Verfahrens erfannt werden müsse. Hierauf wurde daß die Angeklagte Milewska zurzeit noch schwer leidend ist. Die dem Aussicht dafür vorhanden zu sein, daß der Magistrat dem Be- die Beweisaufnahme endgültig geschlossen, und das Gericht zog sich drei Tage unnötig erlittener Untersuchungshaft haben ihr, die das schluß der Stadtverordneten beitritt. Das Kaufmannsgericht könnte zur Beratung zurück. Um 5 Uhr nachmittags verkündete der Vor­mals schon an einer Nierenkrankheit operiert worden war, ernsten dann schon am 1. Januar 1905 seine Tätigkeit entfalten. Gegen sigende, Landrichter v. Bergen, folgendes Urteil: Das Gericht hat gesundheitlichen Schaden zugefügt. die Stimmen der Sozialdemokraten wurde auf Antrag des Magistrats auch aus der jetzigen zweiten Verhandlung dieses Prozesses die Ueber­Fürsorge- Anstalten. Dreizehn Mädchen, die in der Fürsorge- beschlossen, der Stiftung Nationalbank für Veteranen" einen Jahres- zeugung erlangt, daß sowohl in der inkriminierten Broschüre der Anstalt in der Jungfernheide am Plößensee untergebracht beitrag von 500 M. zu gewähren. Angeklagten Dr. Sandow und Dr. Roosen als auch in dem Leitartikel waren, sind dort, den Wilmersdorfer Nachr." zufolge, ausgebrochen Endlich beschloß die Versammlung noch, die Fuhrleistungen für des Angeklagten Redakteur Cleemann Beleidigungen des Direk­und entkommen. Die Böglinge waren schon seit längerer Zeit mit die Straßenreinigung, Straßenbesprengung und Barkverwaltung toriums der hamburgischen Staatskrankenanstalten enthalten sind. der Kost nicht zufrieden, entwarfen einen Fluchtplan und brachten sowie für das Feuerwehrwesen auf die Zeit vom 1. April 1905 bis Was zunächst den Angeklagten Dr. Sandow anlangt, so ist erwiesen, diesen in der Nacht zum Sonntag zur Ausführung. Dreizehn 31. März 1908 unter Abſtandnahme von einer Ausschreibung dem daß er die Broschüre hat schreiben und verbreiten lassen. In bezug Mädchen gelang es, glüdlich ins Freie zu kommen und in Berlin   Fuhrherrn Paul Fride weiter zu übertragen. auf den Angeklagten Dr. Roosen stellte sich das Gericht auf den Unterschlupf zu finden. Die Polizei fahndet eifrig auf die Flücht Dr. Sandow in Betracht kommt. Nach dieser Ansicht des Gerichts Standpunkt, daß, wenn er schuldig war, er doch nur als Gehülfe des linge. Notwendiger noch wäre es, daß die Behörden endlich würde die Verjährung schon vom Erscheinen der ersten Broschüre einmal der Frage näher treten, wie es denn tommt, daß ab laufen und sonach kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die alle Augenblicke über derartige Fluchtversuche berichtet wird. Die Verjährung bei ihm, bereits eingetreten ist. Ebenso wie bei Dr. unglücklichen Geschöpfe, die in diesen Anstalten untergebracht find, Sandow liegt die Sache auch bei dem Angeklagten Cleemann. Er würden nicht an die Flucht denken, wenn sie dort nicht Zustände hat die von Dr. Sandow ausgesprochenen Beleidigungen in der­fänden, die mit denen der Gefängnisse verzweifelte Aehnlichkeit selben Schärfe wiederholt und war deshalb ebenfalls zu bestrafen haben. und zwar mußte das Gericht auch gegen ihr zu demselben Urteil wie im ersten Verfahren kommen. Somit ist für Recht erkannt: Der Angeklagte Cleemann wird wegen Beleidigung des Kranken­Hausdirektors Dr. Lenhart zu zwei Wochen Haft, der An­geklagte Dr. Sandow wegen desselben Vergehens zu 300 M. Geldstrafe beziv. 60 Tagen Haft verurteilt. Der dritte Angeklagte, Dr. Roosen, wird freigesprochen und die Kosten des Verfahrens gegen ihn der Staatskasse zur Last gelegt.

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Für die Anlage des Schöneberger Stadtparks im fogen. Fenn­gelände an der Wilmersdorfer   Grenze ist das Enteignungsverfahren wegen eines nahezu neun Morgen großen Geländes, das fast durch­weg alteingefessenen Schöneberger Familien gehört, eingeleitet worden. Hinsichtlich des Erwerbes eines anderen, beinahe gleichgroßen Ge­ländes gehen die mit den Eigentümern schwebenden Verhandlungen ihrem Abschlusse entgegen; der Kaufpreis für dieses Gebiet beläuft sich auf rund eine Viertel Million Mark. Zur Errichtung des 40 Morgen umfassenden Parkes ist aus der neuen Schöneberger An­leihe der Betrag von einer Million Mark bestimmt.

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Eine Kindesleiche im Keller. Ein graufiger Fund wurde gestern nachmittag von der Pförtnersfrau Witwe Rieger auf dem Grund­stüd Urbanstr. 35 gemacht. Unter dem ersten Quergebäude hat der Aus Schöneberg   wird uns zu dem am Montag in Sachen der Stadt­Hauswirt einen nicht verschlossenen Keller, in dem in einer Nische ratsstelle gefaßten Beschluß noch berichtet: Kleinliche Sparsamkeit Sand und Stroh lagern. Dieser Keller war seit einem halben Jahre hat in der Sigung am Montag nach nahezu dreistündiger Debatte nicht mehr aufgeräumt worden. Als gestern nachmittag Frau Rieger die vom Magistrat geforderte befoldete Stadtratstelle zu ihn wieder zu säubern begann, fand sie unter dem Stroh im Sande Falle gebracht. Es dürfte wohl selten in einer Kommune vor­die Leiche eines neugeborenen Kindes. Sie war schon so stark ver- fommen, daß von leitender Stelle aus zur Begründung einer solchen west, daß die Revierpolizei, der der Fund überwiesen wurde, das Vorlage erst darauf hingewiesen werden muß, daß infolge der stetig Bresse wurde gestern vor der ersten Straffammer des Landgerichts I  Ein Breßprozeß. Eine Anklage wegen Beleidigung durch die Geschlecht des Kindes nicht mehr feststellen konnte. Die Leiche, die wachsenden Verwaltungsarbeit in manchen Zweigen nicht alles mit verhandelt. Es hatten sich zu verantworten: der Redakteur der hier zur Obduktion nach dem Schauhause gebracht wurde, war in braunes der nötigen Sorgfalt und Schnelligkeit erledigt werden kann, weil erscheinenden polnischen Zeitung" Dziennik Berlinski", Klemens Badpapier mit der Aufschrift Achtung! Zündstoff!" und Beitungs- nicht die genügenden Arbeitskräfte dazu vorhanden sind. nicht die genügenden Arbeitskräfte dazu vorhanden sind. Es ist Gozdziewicz, der frühere Redakteur des" Berliner Tage= papier aus dem Jahre 1898 eingewickelt. Die Leiche steckte in einem eigentümlich, daß dieselben bürgerlichen Stadtverordneten, die sonst blatt", Dr. Grüttefin, der Redakteur der Berliner Zeitung  ", Salzfad. Wie lange sie schon am Fundorte gelegen haben mag, Tausende bewilligen, wenn es sich um Schenkung von Kirchen- Richard Löwe, und der Chefredakteur der" Vossischen Zeitung", läßt sich nicht ohne weiteres fagen, erst die Obduktion kann darüber bauplägen handelt, an einer Stelle sparen, two Auskunft geben. Die Kriminalpolizei leitete sofort die Nach nicht im Interesse der es gar Hermann Bachmann. In der Posener Zeitung" vom 18. Nos Interesse der Gemeinde liegen kann. Der bember 1903 wurde in einem längeren Artikel mitgeteilt, daß der forschungen nach der Mutter ein. Verband deutscher Aerztevereine physikalisch diätetische Verleger und polnische Güteragent Biedermann im Gefängnisse zu Ergriffene Hochstaplerin. Wegen Betruges in mehreren Fällen Therapie hat die Stadtverordneten- Versammlung ersucht, ihm zur Wronte, wo er eine Strafe wegen Beleidigung durch die Presse zu festgenommen wurde die unverehelichte Natalie Fiebelmann, am Einrichtung von Luftsportbädern ein städtisches Grundstück verbüßen hatte, einen Aufseher bestochen habe. Infolgedessen 5. Mai 1860 zu Krotoschin   geboren. Sie trat seit mehreren zu überlassen. Unser Parteigenosse Hoffmann befürwortete warm sei seine Belle zu einem Salon umgewandelt, mit einer Schreib­Monaten hier als eine sehr reiche Frau Rödiger, auch als ein den Antrag; der erst kürzlich gegen unseren Parteigenossen Däumig maschine und mit allen Utensilien, die ein Redakteur gebraucht, ver­Fräulein tempe auf und verstand es, durch ihr feines Auftreten gewählte Dr. med. Freund bekämpfte ihn. Die Versammlung fehen worden. Es würden in diese Bestechungsgeschichte aber noch ging über den Antrag zur Tagesordnung über. Unsere Partei- andere Unterbeamte verwidelt werden, sowohl Schuhleute des und ihre Eleganz nicht nur bon Kellnern, Gewerbe­treibenden usw. in augenblicklicher Verlegenheit" Darlehen" genossen hatten beantragt, den Zuschuß für den Volksküchen- Bosener Polizeipräsidiums wie auch Angestellte der Ansiedelungs­zu erlangen, sondern auch Herren der besseren Stände derart zu berein von 500 M. auf 1000 M. zu erhöhen. Nachdem Stadtv. fommission. Die letztere sollte dem" Güteragenten" Biedermann fesseln, daß sie ihr Heiratsversprechen und größere Geldsummen her- ulah gegen den Antrag gesprochen hatte, wurde er einem Ausschuß gegen Entgelt Mitteilungen über in Aussicht stehende Güterantäufe gaben. Auch in Breslau  , wo die Fiedelmann sich früher aufhielt, überwiesen. Durch Zuweisung an einen Ausschuß wurde auch ein der Ansiedelungskommission gemacht haben, so daß Biedermann scheint sie Schwindeleien getrieben zu haben. Da vermutet wird, Antrag begraben, wonach 250 M. bewilligt werden sollten, um einen allen seinen Konkurrenten zuvor kommen konnte. Diese Mitteilung daß hier noch weitere Geschädigte, die aber noch nicht Anzeige er- Spielplag für die Jugend in Stand zu setzen. Ueber die ging von der Posener Zeitung" in die obengenannten vier Blätter stattet haben, vorhanden sind, werden solche ersucht, sich unter An- Begebung eines Teiles der 26 Millionen- Anleihe wurde in geheimer über. Der Polizeipräsident von Posen sandte den Redaktionen gabe der Tagebuch Nummer 11 596. IV. 4. 04. bei der Berliner   Sigung beraten. eine Richtigstellung ein, dahingehend, daß außer einem Gefangenen Kriminalpolizei   zu melden. Neu Weißensee   begeht im nächsten Jahre die Feier seines aufseher fein anderer Beamter in Frage tomme. Diese Berichtigung Einen Lyriker- Abend veranstaltet die Arbeiter Bildungs- etwas ganz besonderes" werden wird, geht schon daraus hervor, Posener Polizeipräsident wie der Präsident der An­25jährigen Bestehens als selbständige Gemeinde. Daß diese Feier fand auch allseitig Aufnahme. Trotzdem stellten sowohl der fchule Sonntagabend 7 Uhr im Gewerkschaftshause. Die Ein- daß die letzte Gemeindevertreter- Sigung sich mit der Wahl eines siedelungskommission Strafantrag wegen Beleidigung der ihnen leitungsrede wird von Friedrich Stampfer   gehalten, Mitwirkende Komitees zu beschäftigen hatte, welches im Schweiße seines Angesichts unterſtellten Beamten. Die Angeklagten bestritten insgesamt, daß find hervorragende Künstler. Die Eintrittskarte einschl. Garderobe darüber beraten wird, auf welche gute und nicht gute Art die ihnen eine beleidigende Absicht innegewohnt, sie hätten einfach in und Programm kostet 60 Pf. Steuergroschen unserer armen Gemeinde angewandt werden sollen. gutem Glauben die angeblichen Tatsachen aus der Bosener Zeitung" Theater. Im Metropol- Theater findet am Donners- Denn daß der Steuersäckel für solche Feſtivitäten herhalten muß. wiedergegeben. Der Angeſchuldigte Dr. Grüttefin behauptete, daß tag die lezte Vorstellung der Revue Ein tolles Jahr statt, versteht sich wohl am Rande. Unsere Parteigenossen vertraten denn er den fraglichen Artikel erst nach dem Druck zu Gesicht bekommen die an diesem Abend zur 228. Wiederholung gelangt. Am Frei- auch den Standpunkt, daß man ruhig denen die Veranstaltung solcher habe. Er sei an jenem Tage von dienstlichen Geschäften außerhalb tag bleibt das Haus geschlossen, während am Sonnabend, Feste überlassen soll, die imstande find, die Kosten dafür aufzu­den 29. Oktober, wie bereits angekündigt, das neue Ausstattungs- bringen; denn eine Gemeinde, welche durch Abgabe der Stimmen Vaudeville   Die Herren von Marim" von Julius Freund, zur Reichstagswahl bewiesen hat, daß sie zu 4 aus Arbeitern be­Mufit von Viktor Holländer, erstmalig in Szene geht. Prinz steht, hat lein Interesse daran, Feste zu feiern, die in der Hauptsache Levy in Ahlbeck  ", die neue dreiattige Komödie Anton und Donat in Byzantinismus ausarten. Hiermit stachen unsere Genossen in ein Herrnfeld's, wird aller Wahrscheinlichkeit nach bereits zu Wespennest, und sogar der neu eingeführte, mit fünf Stimmen Anfang der kommenden Woche zum erstenmal in Szene gehen. Majorität gewählte Vertreter konnte es sich nicht verkneifen, bei dieser Im Deutschen Theater" wird am Sonnabend, den 29. 6. M., Gelegenheit die Jungferurede vom Stapel zu lassen. Am kürzesten geführt. Die Rolle des Gutsbefizers Dag wird von Ad. Klein dargestellt, mit den Worten: Wenn den Grollern" solche Feier nicht paßt, Björnstjerne Björnsons Schauspiel Dagland" zum erstenmal auf machte sich der Herr Rechts- und Gemeinde- Anwalt Appelrath Luft feine Frau Felicie von Margarete Pix; in den Rollen der drei Kinder mögen sie zu Hause bleiben." zu bemerken ist noch, daß der Wunsch Stener, Ragna, Berthe find Otto Sommerstorf, Klara Rabitow, besteht, eine Chronik herauszugeben, mit deren Ausarbeitung sich der Baula Müller, in der des Bevollmächtigten Dags Ramset Julius am 1. April eingestellte besoldete Schöffe beschäftigen soll. Von dem Strobl und in der des Pastors Karl Waldow beschäftigt. Im hierorts sehr bekannten Molkereibefizer Mertens wurde in einem Schiller Theater N.( Friedrich Wilhelmstädtisches Theater) längeren Schreiben die Objektivität des Herrn Schöffen Dr. Pape findet morgen, Freitag, die erste Aufführung des Lustspiels Krieg angezweifelt, da er durch seine Anstellung abhängig von der Ge­im Frieden" von Gustav v. Moser statt. Die Besetzung ist folgende: meinde ist. Mertens erbot fich, eine solche Chronit auszuarbeiten; Heimdorf: Franz Rolan; Mathilde: Ada Blanche; Jlka: Elisabeth er will sogar die Kolportage übernehmen und den gewonnenen Er­Gußmann; Agnes: Paula Silten; Henkel: Alfred Schmasow  ; Sophie: lös der Gemeindekasse zur Verfügung stellen. Sein so überaus Agnes Werner; Elsa: Elly Ofer; Sonnenfels: Karl Dapper; v. Folgen: günstiges Angebot fand aber bei den Herrn Gemeindevertretern fein Georg Bäschte, Schäfer: Karl Henschel  , Reif von Reiflingen: Bern  - Verständnis, jedoch wird sich Herr Mertens hierdurch nicht abhalten hard Herrmann, Hofmeister: Neinhold Köstlin, Konnech: Rudolf lassen, sein schon begonnenes Wert zu vollenden. Meinhard, Martin: Karl Dahlen, Anna: Emmy Wyda. Frischen", Original- Schwank von Karl Emil, welcher heute Donnerstag im Zuijen Theater zum erstenmal in Szene geht. ist in den Hauptrollen mit den Damen Hüfter, Winter, Natrowski und Sylva und den Herren Hüner, Böhm, Wald, Dehmig und Techel Kasino Theater. Heute findet die erste Aufführung der Gesangsposse Bildes Blut", eine Neubearbeitung des einstigen Zugstüdes des Adolf Ernst- Theaters" Die wilde Stage" statt. Die Schlager der neuen Operette des Apollo Theaters, Berliner Luft" sind bereits in fünfter Auflage er­schienen. Heute ist die 29. Aufführung der Ausstattungs- Dverette.

Besetzt.

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Aus den Nachbarorten.

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Es

der Redaktion in Anspruch genommen worden, sein Stellvertreter habe den Auszug aus der Poſener Notiz hergestellt und ihm diesen nicht, wie es Gebrauch sei, erst zur Kenntnisnahme und Billigung vorgelegt. Trotzdem diese Angaben durch die Zeugenvernehmung als nahezu sicher bestätigt wurden, hielt Staatsanwalt Ghrede sämt liche Angeschuldigten der Beleidigung für überführt, wenn er auch anerkannte, daß sie sich im guten Glauben befunden und keine be= leidigende Absicht gehabt hätten. Er beantragte gegen den ersten dierten auf Freisprechung, da den Angeklagten das Bewußtsein der Angeklagten 50, gegen die übrigen je 150 M. Geldstrafe. Die Vers teidiger Justizrat Michaelis und Rechtsanwalt Mosse plais Strafbarkeit gefehlt habe und ihnen der Schutz des§ 193 des Straf­gesetzbuchs zur Seite stände. Der Gerichtshof erkannte dahin, daß die Angeklagten Gozdziewicz, Löwe und Bachmann der Beleidigung schuldig und deshalb zu je 50 M. zu verurteilen feien. Der Angeklagte Dr. Grüttefin sei freizusprechen. Der Angeklagte Dr. Grüttefin sei freizusprechen.

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Was

Ueber einen Apotheker als Nahrungsmittelverfälscher hatte, wie wir in der Pharmazeutischen Wochenschrift" lesen, die Straf­tammer zu Beuthen   abzuurteilen. Es handelte sich um den Apo­thefer Dr. Nissel dortselbst, der mit einer Knappschaftstasje derart im Vertragsverhältnis stand, daß gegen eine monatliche Entschädigung von 25 Pf. für jedes Mitglied den Mitgliedern und Zwei Kinder verschwunden. Auf geheimnisvolle Weise sind in deren Angehörigen im Krankheitsfall Medikamente zu liefern waren. Steglit einem Elternpaar zwei Kinder, ein Knabe und ein Der Apotheker will durch diesen von seinem Vorgänger übernommenen Mädchen, seit Montag früh verschwunden. An ein Verbrechen glaubt Vertrag jeden Monat 100 M. Schaden gehabt haben. Er hat sich man bis jetzt nicht, man glaubt vielmehr, daß der Knabe, der schon tamente an die franken Kassenmitglieder verabfolgte. nun dadurch geholfen, daß er minderwertige und verfälschte Medi­früher einen ähnlichen Streich begangen hat, seine Schwester zur beispielsweise Menthol durch japanisches Mentholöl ersetzt. In So wurde Flucht überredet hat, um sich vom Schulbesuch zu drücken. handelt sich um den 11jährigen Sohn Hans und die Sjährige Chloroform enthalten sein sollten, in der Weise hergestellt worden, vielen anderen Fällen waren Einreibungen, worin 100 Gramm Tochter Elfe des Tischlers Baumgarten, wohnhaft in Stegliß, daß nur 50 Gramm Chloroform und 50 Gramm russischer Spiritus Potsdamerstraße 7. Der Knabe besucht die Gemeindeschule in der Fichtestraße, das Mädchen diejenige in der Plantagenstraße. Am zugesetzt wurden. Alle dieſe Manipulationen sind zum Teil von Dr. Montag früh gingen die Kinder zur Schule, der Knabe, der einen Nissel selbst, zum Teil von seinem Personal auf dessen ausdrückliche weiteren Schulweg hat, wie gewöhnlich eine Viertelstunde früher. verfälschungen anbelangt, so ist in einem Falle ein Ballon Himbeer­Anordnung ausgeführt worden. die Nahrungsmittel­Die beiden Kinder sind jedoch in ihren Schulen nicht eingetroffen faft durch einen Zusatz von 10 Broz. Zuckerwaffer verdünnt worden. und werden seitdem vermißt. Die beiden Schulmappen wurden Die Charlottenburger Stadtverordneten Versammlung beriet am gestern früh von Arbeitern unweit des Bahnhofs Südende im Fenchelhonig wurde durch Sirup und Fenchelöl ohne Spur von Mittwoch zunächst den Antrag Dr. Spiegel( lib.) u. Gen. auf Chauffeegraben gefunden. Von den Kindern dagegen fehlt jede Honig hergestellt. Der schlimmste Fall ist aber der, daß einem Errichtung einer städtischen Milch Sterilisations Spur. Üleber die Gründe der Flucht ist man sich wie gesagt noch Bäuerlein, das eine Flasche Malaga   verlangte, eine Mischung aus anstalt. Der Antrag wurde damit begründet, daß die große nicht im flaren. Es handelt sich um sonst wohlerzogene Kinder, denen Resten von Malaga  , Tokayer und Sherry verabfolgt wurde, die der Sterblichkeit der Kinder im ersten Lebensjahre, wie sie besonders in zu Hause nichts abging. Der Knabe hat allerdings Neigung zum gestellt hatte. Der Provisor erzählte dann lachend dem übrigen Angeklagte selbst im Keller in Gegenwart eines Provisors her­den Sommermonaten alljährlich zutage tritt, von Aerzten und Umhertreiben und war schon früher einmal verschwunden, wie er Hygienitern wesentlich auf Verdauungsstörungen infolge schlechter damals sagte, um nicht zur Schule gehen zu müssen. Man glaubt Personal von diesem neuen Malagarezept. Zwischen dem Apotheker Beschaffenheit der zur Ernährung dienenden Kuhmilch zurüdgeführt deshalb auch bis jetzt noch nicht, daß die Kinder etwa das Opfer und einem Provisor kam es infolge der Weigerung des letteren, derartige Manipulationen vorzunehmen, zu einem scharfen Konflikt, wird und daß sich, wie Erfahrungen z. B. in Straßburg   und Halle eines Unglücksfalles oder eines Verbrechens geworden sind. der zu Tätlichkeiten ausartete und schließlich die Aufdeckung der zeigen, eine geeignete Sterilisation oder Pasteurisation und darauf Aus Wilmersdorf  . Die Bevölkerung Wilmersdorfs hat sich in ganzen Sache zur Folge hatte. Der Apotheker wurde zu einem Monat folgende zwedmäßige Behandlung der Milch als Mittel zur Be- den letzten zehn Jahren um über das Fünffache vermehrt; während Gefängnis und 500 Mt. Geldstrafe verurteilt. Lämpfung des Uebelstandes erwiesen hat. In der Debatte wies fie im Oktober 1894 mur 10719 betrug, stellt sie sich heute auf Genosse Dr. 3 epler auf die von fozialdemokratischer Seite in 54 686 Stöpfe. Die schnelle Entwickelung des Vorortes lassen folgende anderen Kommunen gemachten Vorschläge zur Minderung der Zahlen erkennen: Bei der Volkszählung 1890 tvaren 5164 Gin­Säuglingssterblichkeit hin, insbesondere auf den Antrag wohner ermittelt, 1895 bereits 14 351 und 1900 dann 30 671 Ber­der Berliner   Stadtverordneten   Versammlung sonen; im Oktober 1902 betrug die Einwohnerzahl 39 707 und im Freudenberg in der die Vorschläge des Münchener Magistratsrats Schmidt. vergangenen Jahre 46 418. Redner schildert die mannigfachen durch 1 orbene Milch verursachten In einer Bolemit gegen das Berliner Tageblatt" behauptet Schädlichkeiten, insbesondere den Brec chfall und den Darm- die katholische" Germania  ", daß die Wilmersdorfer   Katholiken nur fatarrh der Kinder, sowie die Gefahr der Uebertragung der Tuber einen einzigen Vertreter im dortigen Gemeinderat hätten. kulose und des Typhus und erklärt sich im Prinzip mehr für eine Es kann dies ja bedeuten, daß die Katholiken des Vorortes neuer­reinliche feimfreie Gewinnung der Milch als für die Sterilisierung dings eine Agentur für fatholische Interessen in der Gemeinde­durch Hize. Zu diesem Zweck empfahl er mit allen hygienischen vertretung errichtet haben, die von einem Vertrauensmann Kautelen zu errichtende Milchställe seitens der Stadt bezw. die Ver- besonders verwaltet wird. Aber ist dies nicht der Fall und will die Friedrichshagen  . In der letzten Monatsversammlung des sozial­pflichtung der Gemeinde, mit solchen Produzenten abzuschließen, Germania  " nur gesagt haben, daß die Wilmersdorfer   Gemeinde- demokratischen Arbeiter- Bildungsvereins erstattete der Vertrauens­welche die hygienischen Vorschriften zu erfüllen oder sich unter vertretung sich mit einem einzigen zur Kirche haltenden Katholiken mann Genosse Sonnenburg den Jahresbericht vom 1. Oktober städtische Kontrolle zu stellen bereit sind. Nachdem noch Genosse begnügen muß, so sagt das Blatt seiner Kirche zum Nachteil die 1903 bis 30. September 1904. Bestand am 1. Oktober 1903 Vogel insbesondere auf die Kindersterblichkeit in Charlottenburg   Un wahrheit. Ungefähr die Hälfte der Gemeindeverordneten 131,80 M., Ginnahme 784,75 M., Summa 916,55 M. Ausgabe eingegangen war, beschloß die Versammlung, den Magistrat zu er- und Schöffen von Wilmersdorf   ist katholisch.

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suchen, mit ihr in gemischter Deputation über den Antrag Spiegel fowie über weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Säuglings­sterblichkeit zu beraten.

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Gerichts- Zeitung.

Zum Falschmünzerprozeß. Herr H. Baudouin, Ritterstr. 26, ersucht uns, folgende Zuschrift aufzunehmen: Im Falschmünzer­prozeß hat der Angeklagte Gelhaus geäußert: H. Baudouin ist auch Teilnehmer an dieser Sache." Mein Personal wird überall gefragt, ob ich verhaftet sei. Ich bin weder Teilnehmer, noch kenne ich einen dieser Angeklagten. Auch hat mich das Gericht bis zur Stunde zu frieden gelassen.

Verfammlungen.

787,80 M.; bleibt ein Kassenbestand von 128,75 M. Genosse Süß milch erstattete den Bericht über die Tätigkeit der Lokal­tommission. Als Vertrauensmann wurde Sonnenburg ein­stimmig wiedergewählt. Als Revisoren wurden gewählt Buhn, Sinze und Schulz. In die Lokalfommission Karl Grau,

Die Vorlage betr. das Drtsstatut für das zu errichtende Kaufmannsgericht wurde mit der Aenderung angenommen, Der Hamburger Krankenhausprozeß ist Dienstag zu Ende ge- Süßmilch und Rose. Hierauf gab Sonnenburg den Be daß entgegen dem Magistratsantrag Gebührenfreiheit beschlossen führt worden. Nach kurzer Beratung verkündete das Gericht in richt über den Bremer   Parteitag, an welchen fich eine lebhafte wurde. Für die Gebührenfreiheit sprachen Dr. Crüger( lib.) dem Hamburger Prozeß seinen Beschluß dahin, daß es die Beweis- Diskussion anschloß. Als Kandidat für die demnächst stattfindende