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Nr. 256. 21. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Partei- Nachrichten.

Reingefallen.

Das Offenbacher Abendblatt" entnimmt den Rheinhessischen

Blättern" folgendes:

Erklärung und Danksagung

der sozialdemokratischen Partei an ihre freisinnigen Wähler! Dasjenige, was unsere gegnerischen Parteien vorausgefagt, es ist eingetroffen.

Berraten und verschachert, sind unsere beiden Kandidaten durchgefallen. Eine Partei, die prahlte, sie würde ungefähr 350 Stimmen aufbringen. Unsere Partei hat ungefähr 200 Stimmen ungestrichen abgegeben, wo blieben die freisinnigen Stimmen für uns? Unsere Partei hat offen und ehrlich gefämpft, ist mithin auch ehrenvoll unterlegen. Dieser freisinnigen Partei haben wir sogar geholfen, einen Kandidaten durchzubringen, welcher sich angemaßt hat, von seinem Wahlrecht keinen Gebrauch zu machen. " prächtige Partei, wie bist du füß, wir wünschen dir Glück!" Gleichzeitig sprechen wir diesem Eugen Richterschen System unseren besten Dank für diese gnädige Wahlunterstützung aus. Sollten Sie bei der nächsten Reichstagswahl wieder etwas Stimum bieh gebrauchen, so wenden Sie sich geft. an unsere Adresse. Rache ist füß."

Sonntag, 30. Oktober 1904.

Der Montantrust Gelsenkirchen  - Schalte- Rothe Erde. Nachdem War aber für die beteiligten Genossen die Lehre des Wohnungs­fich jüngst die Generalversammlung des Aachener   Hütten- Attien- tongreffes erst notwendig zu der Erkenntnis, daß die bürgerlichen vereins zu Rothe Erde für die Bereinigung mit dem Schalter Sozialpolitiker nichts für die Arbeiter leisten können, dann mag der Gruben- und Hüttenverein und der Gelsenkirchener Bergwerks- Stongreß immerhin nüßliches geleistet haben, besonders wenn die Aktiengesellschaft entschieden hat, haben nun auch die Generalver= sammlungen dieſer beider leztgenannten Gesellschaften, wie von vorn- Lehre nachhaltig ist.

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herein als sicher galt, ihre Zustimmung erklärt. In der General- In der Diskussion, die sich an Elberts Mitteilungen anschloß, unter andern Genoffe Quarck, daß er es für ratsam versammlung des Schalter Vereins, die vorgestern in Essen   ab- meinte gehalten wurde, hielt Herr August Thyssen  , der Vater des Ver- gehalten hätte, wenn die betreffendem Genossen vor ihrer Teilnahme einigungsvertrages, eine Ansprache, die zwar an sich recht unbedeutend an dem Kongresse Fühlung mit den Parteiorganisationen genommen ist, aber insofern auf einiges Interesse Anspruch machen kann, als hätten. Wenn man sich schon an dem Kongresse Leteiligt hätte, sie sich gegen die offiziösen Mitteilungen aus dem Möllerschen dann hätte diese Beteiligung durch die Gewerkschaften organisiert Stabinett richtete. Herr Thyffen meinte:" Es war jeit langen Jahren werden müssen, um wirksamen Einfluß auf dem Kongreß zu gewinnen. der Wunsch des Schalter Vereins, sich mit der Gelsenkirchener   Ge- Nur auf diese Weise kann aus derartigen bürgerlichen Veranstal sellschaft zu vereinigen, teils weil unsere Hochofenanlage in Gelsen- tungen etwas Rugbringendes für die Arbeiterschaft herausgeschlagen firchen auf dem Felde der Zeche Alma"( Gelsent. Bergw.- A.- G.) werden. Wir sind nicht der Meinung, daß auf solche Weise etwas Besseres liegt, teils weil verschiedene Gründe, z. B. die Nachbarschaft der beiden Gesellschaften gehörenden Zechen eine Bereinigung als wünschens für die Arbeiter herausgekommen wäre. Hätten die organisierten wert erscheinen laffen. Der Schwerpunkt der Interessengemeinschaft, Arbeiter so viel Einfluß auf den Kongreß gewonnen, daß er radikale oder sagen wir besser Fusion, ist darin zu suchen, daß für den Beschlüsse gefaßt hätte. so wären es eben die Beschlüsse der organis Schalter Verein eine breitere Basis notwendig ist. Die Industrie wird immer mehr darauf angewiesen sein, ihre Produktion durch fierten Arbeiter, aber nicht die Beschlüsse der bürgerlichen Sozial­den Export an den Markt zu bringen. Mit Hülfe der Gelsen- politiker und erst recht nicht deren Taten gewesen. Und die bürger­firchener Bergwerksgesellschaft, die bekanntlich über die beste und lichen Sozialpolitiker möchten noch so guten Willen haben, was reinste Kohle und über vorzüglichen Koks verfügt, glaubt der Schalter nügte es den Arbeitern? Repräsentieren sie denn irgend eine reale Verein in Verbindung mit dem Aachener Hüttenverein diesen Zwed Macht? Wenn wir auch die allmächtige Beeinflussung der öffentlichen möglichst erreichen zu können. Es ist daher nicht für die Meinung durch die Sozialpolitiker, also ihre geistige Macht, noch so Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei." betreffenden Personen eine Machtfrage, wie es hoch anschlagen, so fönnen wir uns doch darüber nicht täuschen, Es handelt sich um die Gemeindewahlen in Alzey  , bei denen ja leider an hoher Stelle angedeutet ist, sondaß mindestens gegenwärtig ihre Wirkung auf die politischen Macht­dern eine Frage der 3wcdmäßigkeit. Es ist eine die dortigen Genossen ein Wahlbündnis mit den sogenannten Frets Frage von großem Interesse für die Beteiligten, diese Fusion zu berhältnisse in Deutschland   unmeßbar klein ist. finnigen eingegangen waren. Unsere Genossen in Alzey   stellen sich schließen, um der deutschen   Industrie sichere und größere Absatzwege öffentlich zu formulieren, dann brauchen fie wahrhaftig nicht den durch dieses Bekenntnis nicht gerade ein Zeugnis befonderer politischer au schaffen, wie es bisher der Fall gewesen ist." Klugheit aus. Indessen das ist wohl noch zu furieren, und wie die Erklärung zeigt, find die Genossen auf dem besten Wege, flüger zu werden. Die Lehre, die ihnen der freisinnige Verrat erteilt, wird ihnen dann heilsam sein nicht bloß für die Beurteilung der Frei­sinnigen, sondern auch für die Beurteilung der Kompromißpolitit überhaupt. Und nicht nur den Alzeher Genossen, sondern allen, die den Gewinn einiger Mandate höher anschlagen, als eine prinzipielle Agitation.

Diese vom Parteistandpunkte gebotene Beurteilung kann jedoch von allgemein politischen Gesichtspunkten nicht etwa das Verhalten der Freifinnigen entschuldigen oder auch nur in milderem Lichte er­scheinen lassen. Die Freifinnigen haben sich hier aufs neue nicht nur als politische Jammerlappen erwiesen, sondern als wortbrüchige Berräter, die die Moral der Krawattenmacherei in die Politik um fetzen.

Die Generalversammlung der Gelsenkirchener   Gesellschaft ge­nehmigte ebenfalls einstimmig den Vereinigungsvertrag. Sodann wurde der Vorstand zum Abschluß eines Gemeinschaftsvertrages mit den beiden genannten Gesellschaften und zum Erwerb von mindestens 75 Proz. des Aktienkapitals beider ermächtigt und das Grund­fapital der Gesellschaft bis zum Betrage von höchstens 119 Millionen Mart erhöht.

Der Teeanbau in Britisch- Indien erlangt eine immer größere Bedeutung, da der ausgiebigere stärkere ostindische Tee vielfach dem milderen chinesischen Tee vorgezogen wird. Am Schluffe des Jahres 1903 waren über 524 827 Acre mit Tee in Indien   bepflanzt, wovon nahezu% auf die Täler des Brahmaputra   und Surma entfielen. In Bengalen   war das unter Teekultur stehende Land 135 956 Acre groß, d. h. 25,9 Proz. des gesamten Areals. Es entfallen somit neun zehntel der in Indien   mit Teefträuchern bepflanzten Fläche auf die beiden Provinzen Assam   und Bengalen. Während die Teeländereien seit 1885 an Umfang um 85 Broz. zugenommen haben, ist die Produktion um 192 Broz. gestiegen. Für das Jahr 1903 wird die Teeernte auf 208,7 Millionen engl. fund( airta 188 Millionen deutsche Pfund) angegeben, d. h. 20 Millionen Pfund oder 11 Proz. mehr als im Vorjahr

Soziales.

Ueber Parlamentarismus und Generalstreit sprach in Nürnberg  Genoffe Dr. Friedeberg aus Berlin   vor einer von lokalorganisierten Arbeitern einberufenen Versammlung, die von den Anhängern der lokalen Gewerkschaften fast vollzählig besucht war, außerdem waren auch eine Anzahl Mitglieder von Zentralverbänden, christliche Gewerkschaftler und Hirsch- Dunderianer anwesend, sowie Leute, die sonst nicht in die Versammlungen gehen und also wohl nur aus Neugierde gekommen waren. Friedeberg entwickelte dieselben Gedanken wie in seinem bekannten, vor dem Amsterdamer Kongreß zu Berlin  gehaltenen Vortrag und empfahl eine Resolution, in der erwartet wird, Im Gewerkschaftskartell in Frankfurt   a. M. verhandelte man in Das Kartell­daß die Partei die Frage des Generalstreifs beachtet. Die General- der letzten Sigung über den Wohnungskongreß. streif- Agitation werde eine Zurückdrängung des Nur- Parlamentaris- mitglied Genosse Elbert ist Delegierter des Kartells im Verein mus, die von den Revisionisten immer mehr zur Abschwächung des Reichs- Wohnungsgesez und das Resultat der Verhandlung war, wie Klaffenkampfgedankens in der politischen Partei benutzt werde, und gleich vorweg mitgeteilt sei, der Beschluß, die Delegation zum Verein eine Beseitigung des überwuchernden Neutralitätsgedantens inner- Reichs- Wohnungsgefeß zurückzuziehen.

angenommen.

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Aus Industrie und Handel.

Zum Frankfurter   Wohnungskongres.

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Also: wenn die Arbeiter für notwendig halten, ihre Forderungen Umtveg der Beeinflussung einer Veranstaltung bürgerlicher Sozial­reformer zu wählen. Sie können das einfacher und wirksamer auf ihren eigenen Kongressen.

Unterdes lassen wir die bürgerlichen Sozialreformer ihres Weges

gehen. Wir wollen ihi en keine Steine in den Weg legen, aber wir

verlassen uns einzig und allein auf uns selber.

Das Anreißen"( Anlocken von Kunden auf der Straße) tann polizeilich verboten werden. In vielen Städten ist durch Polizeis verordnung verboten, auf dem Bürgersteige vor dem Geschäftslokal oder auf dem Straßenkörper in der Nähe des Geschäftslotals Kunden anzuloden. In einem Strafprozeß gegen den Kommis Hoffnung in sprach der erste Straffenat des Kammergerichts die Gültigkeit Ruhrort  , der zur Verurteilung Hoffnungs wegen Anreißens führte, der Verordnung aus, indem er davon ausging, daß jene sprach der erste Straffenat des Stammergerichts die Gültigkeit Vorschrift ihre Stütze im§ 6b des Polizeiverwaltungs­Gefeyes finde. Dieser rechne zu den Gegenständen polizeilicher Vorschriften die Drdnung, Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auf der Straße. Wenn Leute auf der Straße angehalten würden, au taufen oder ein bestimmtes Geschäftslokal zu betreten, so tönne leicht ein Auflauf entstehen und es könne zu Störungen des Vers fehrs fommen. Aber auch die in der Gewerbeordnung geleistete Gewerbefreiheit werde nicht verlegt, denn es handele sich bei jenem Anreißverbot nicht um eine Beschränkung der Gewerbefreiheit, fondern nur um eine durchaus zulässige Regelung der Ausübung des Gewerbes.

Gewerkschaftliches.

Einseitig.

Bestellen Sie zur Probe auf ein Vierteljahr für Ihre Arbeiter 10, 20, 30, 50, 100 Exemplare der reichhaltigen und instruktiven Wochenschrift Das deutsche Volksblatt für Stadt und Land." So lautet die Einleitung eines Prospektes, den die Arbeitgeber­Beitung" in ihrer letzten Nummer beigelegt hat.

halb der Gewerkschaften, die heute ihre ausschließliche Aufgabe in Genosse Elbert teilte, um die Teilnahme verschiedener Genossen der Verbesserung des Arbeitsvertrages sehen und völlig zu ver- an dem Kongreß zu erklären, einiges über dessen Vorbereitung mit. flachen drohen, als wertvolle Folge haben. Eine Reihe von Der Kongreß, so sagte Elbert, follte eigentlich schon im ersten Rednern trat Friedeberg entgegen und Genoffe Dr. Braun Jahre der Gründung des Vereins Reichs- Wohnungsgesetz stattfinden. brachte eine Resolution ein, die sich mit den Ausführungen Aber es kam nicht dazu. Die etwas radikalen Thesen, die man bei Der Prospekt enthält dann noch eine ganze Reihe netter Friedebergs nicht einverstanden erklärt und die Ueberzeugung Gründung des Vereins Reichs- Wohnungsgesetz aufstellte und die uns Bilderchen. Zwischen Prinzen und Prinzessinnen, Straußentüdklein ausspricht, daß die von der Partei und den Gewerkschaften eigentlich veranlaßten, dem Verein beizutreten, wurden bald auf­bisher eingeschlagenen Wege das Proletariat zu feinem Ziele führen gegeben, und der Verein verflachte mehr und mehr. Ich lam sehr und Pferdemoden sehen wir auch: Die Sommerwohnung eines und daß bei unermüdlichem Ausbau der gewerkschaftlichen und poli- bald zu der Ueberzeugung, daß bei dieser ganzen Beranstaltung Sozialistenführers. Villa Bebel am Züricher See." Alles tifchen Organisationen die Arbeiterklasse in der entscheidenden Stunde nicht viel herauskommen würde. In den Vorstands- und Vereins Jlluftrationen aus dem empfohlenen trefflichen Blatt. nur rein geschäftliche Angelegenheiten Es hat uns recht gefreut zu sehen, daß unser waderer Bebel, die geeigneten Mittel finden und anwenden wird, um an die Stelle fizungen wurden fast der kapitalistischen   Ordnung die sozialistische zu segen. Nach einer langen in der der bei bürgerlichen Vereinen üblichen Weise erledigt. dem die deutschen   Arbeiter wegen ihrer elenden Lage aus ihren lebhaften Debatte, an deren Schluffe Friedeberg seinen Standpunkt Einer prinzipiellen Auseinandersetzung über die Stellung des Groschen einen so wohlverdienten Erholungssiz wahrhaftig nicht zu den fozialen Fragen und Aufgaben energisch verteidigte, wurde die Friedebergsche Resolution mit einer Vereins der schaffen konnten, dies als erfolgreicher Schriftsteller selber tun man geflissentlich aus dem Wege. So knappen Mehrheit, die zudem noch verschiedentlich angezweifelt wird, Gegenwart ging fonnte; wenn auch sein Landsiz leider lange nicht an den so manches war die Tätigkeit des Vereins Reichs- Wohnungsgesetz von Totenliste der Partei. Der Alte vom Berge" wurde ein im Anfang an eine höchst unfruchtbare, wenn man von den paar bürgerlichen Poffenreißers heranreicht. Gefreut hätte es uns noch Broschüren absieht, die er herausgegeben hat. Epäter hat der mehr, wenn auch der prächtige Park des Nachbargrundstückes, den Meininger Lande wohlbekannter Genosse, Heinrich Greiner in Verein seinen Namen geändert in Deutscher Verein für Reichs- der Photograph der Villa Bebel durch geschickte Stellung der Camera Sonneberg  , genannt, der dort jest gestorben ist. Er war der Wohnungsreform. Um ihm nach außen hin eine beffere Folie zu hinzugelogen hat, unserem Alten wirklich gehörte. Mitbegründer der Partei im Meiningischen. Zum legtenmal trat er geben, wurde ein Hauptausschuß von 75 Mitgliedern gebildet. In Wir finden aber die Auswahl der Illustrationen für ein Blatt in die Deffentlichkeit nach dem Wahlsiege von 1903, um den der einer dieser Versammlungen des Hauptausschusses hielt einmal Herr zur Befehrung der Arbeiter recht einseitig ausgewählt. Neben die Siegesbotschaften harrenden Genossen Sonnebergs aus der Kindheit Dr. E. Cahn einen Vortrag über den preußischen Wohnungs- Billa" Bebel gehörten doch als Gegenstück die Hütten, in denen die der Partei zu erzählen, auf daß ihnen die Bedeutung des Erreichten Gesezentwurf. Dieser Vortrag war sozusagen die Ouverture recht zum Bewußtsein täme. Greiner war der erste sozialdemo- zu dem Wohnungstongreß und zeigte schon, daß man von dem Krupp, Thyssen, Hanel, Ballin usw. kümmerlich ihr Leben fristen fratische Stadtverordnete in Meiningen  , der Mitte der siebziger Jahre felben nicht viel zu hoffen hatte. Cahns Vortrag lang in müffen. Verteilten die Auftraggeber der Arbeitgeber- Zeitung" an in Sonneberg   gewählt wurde. einem Lob des Entwurfes aus. Als wir diesen verkehrten Stand- ihre Leute solche Jllustrationen des Unternehmerelends, dann hätten punkt fritifierten, hieß es, der Vortrag sei eine ganz private wir im kommenden Jahre sicherlich eine Anzahl Streifs, in denen Meinungsäußerung des Herrn Cahn gewesen. Dann wurde die Arbeiter zum Besten des Unternehmertums Lohn herab. der längst geplante Wohnungstongreß eingeleitet. Es wurde segungen und Arbeitszeit Berlängerungen verlangten! neben dem engeren Borstande ein sogenannter Organisations- Warum also so einseitig? Neue Zechenstilllegungen. Auf der zur Stilllegung verurteilten ausschuß von 120 Mann gebildet, der mit der Zeit auf über Zeche Louise Tiefbau" ist den Bergarbeitern unter der Hand 200 Personen aller Klassen und Berufsstände angewachsen ist. Zu Berlin   una amgegend. bringend angeraten worden, sich um andere Arbeit zu bemühen. organisieren freilich hatte diefer Organisationsausschuß so wenig wie Aesthetische   Argumente gegen Streifpoften. Man will jedenfalls am nächsten Kündigungstage sagen fönnen, es der Vorstand; sie bildeten bloß Deforation. Die ganzen vorbereitenden Bisher wurden fast immer Rücksichten auf die öffentliche Ordnung hätten freiwillig bereits so viele Arbeiter der Zeche den Rücken Organisationsarbeiten sind von dem Generalsekretär des Vereins, und die Sicherheit des Verkehrs vorgeschützt, wenn Polizeibeamte gekehrt, daß man mit dem Rest den Betrieb nicht mehr aufrecht Herrn Dr. v. Mangold, und einigen anderen Personen ausgeführt streitpostenstehende Arbeiter von der Straße wegwiefen. Neu ist es erhalten könne. Derartige Umwege werden jezt von den Zechen worden, ohne die größere Korporation zu fragen. Man wird fagen: jedenfalls, daß auch die äußere Erscheinung der Arbeiter als Grund mit Vorliebe benutzt. Höchst wahrscheinlich wird es bei der Still- Ja, warum habt Ihr denn nicht dagegen opponiert? Darauf ant geltend gemacht wird, ihnen das Streifpoſtenſtehen zu untersagen. legung von Louise Tiefbau" nicht bleiben. Den Zechen Glüdauf worte ich: Erstens hielt ich die ganze Sache überhaupt nicht so Die in der Französischenstraße belegene Abteilung der Möbelfabrik Tiefbau" und" Kaiser Friedrich" in Hombruch   steht das gleiche wichtig, und zweitens hatten wir auch gar keine Gelegenheit bazu. von Pfaff wird, seitdem dort sämtliche Tischler als Antwort auf die Schidial bevor. Es wird behauptet, durch Stilllegung von Louise Dem der Organisationsausschuß wurde ja gar nicht einberufen. Aussperrung die Arbeit niedergelegt haben, von den Streitenden Tiefbau" müßten die dort bisher gehobenen Grubenwäffer nun auf Burüdzutreten von der ganzen Veranstaltung hatten wir keine Ver- natürlich beobachtet. Selbstverständlich haben die Streifposten nicht den beiden anderen Zechen mit gehoben werden. Das aber werde anlaffung, da wir uns fagten, es wird uns nicht wehe tun, wenn ihr Festtagsgewand angelegt, und so sticht ihr Aeußeres begreiflicher­die Selbstkosten derart erhöhen, daß der Betrieb unrentabel werde; wir mitmachen; warten wir einmal das Resultat des Kongresses ab. weise von dem Aussehen des in jener Stadtgegend verkehrenden außerdem seien Wasserdurchbrüche zu befürchten. Demnach darf man Daß dann die ganze Sache in sich zusammenfallen würde, davon war Publikums erheblich ab. Dem ästhetisch geschulten Auge eines Schutz­darauf rechnen, daß die Stilllegung der genannten Zechen beschloffene ich fest überzeugt, denn bei allen derartigen bürgerlichen Ver- mannes fiel das auf. Er ersuchte die Arbeiter, sich zu entfernen, Sache ist. Zurzeit arbeiten auf" Kaiser Friedrich" und" Glüdauf anstaltungen tommt nichts heraus, so chrlich es auch einzelne denn, meinte er, es gehe doch nicht an, daß Leute, die nicht ein Tiefbau" noch zirka 2400 Mann. Mit der Stilegung dieser beiden Berfonen damit meinen mögen, weil es den Leuten an der nötigen mal weiße Wäsche tragen, in einer Gegend, wo nur feines Zechen würde dem aufblühenden Hombruch   die wirtschaftliche Lebens- Energie fehlt. Das einzig Erfreuliche des ganzen Kongresses ist, daß er uns Publikum verkehrt, den ganzen Tag herumlungern. Wenn nun die Streifposten in der Französischenstraße in tadel­Zur Beschäftigung der rheinisch- westfälischen Eisenindustrie wird wieber mal gezeigt hat, daß die Arbeiter von diesen bürgerlichen lofem Salon- oder Promenadenanzuge erscheinen, dann wird die uns aus Essen geschrieben: Während die reinen Verarbeitungswerte Politikern nichts zu erwarten haben. Zu dieser Auffassung sind jetzt Polizei wohl bald herausfinden, daß sie ein Verkehrshindernis sind. in der Eisenindustrie unter der Konkurrenz der kombinierten Werke auch Kampffmeyer, Südekum und andere Genoffen gefonimen. Ich Fort müssen sie eben auf alle Fälle. Das ist heut herrschende und der Preispolitik der Kartelle meist an Arbeitsmangel leiden, selbst lehne es ab, ferner Delegierter des Kartells im Verein Reichs- Polizeipraris. find die kombinierten Werte durchgängig gut beschäftigt, und das ist Wohnungsgefeß zu sein und möchte Sie bitten, überhaupt von jeder bei der Praris in der rheinisch- westfälischen Großindustrie gleich- Delegation in diesem Berein abzusehen. Es kommt nichts dabei Die Situng der Schlichtungskommission für das Rürschnergewerbe, bedeutend mit Ueberzeitarbeit, fast überall hat man regelmäßige heraus für ims. die gestern unter Leihmg des unparteiischen Vorfizenden Dr. Schal­Ueberzeitarbeit eingeführt, teilweise wird bis 8 oder 9 ühr, teil­Es ist ja am Ende kein Schade, wenn wieder mal" gezeigt horn stattfand und sich mit den Differenzen über die Arbeitszeit an weise auch bis nachts 11 oder 12 Uhr gearbeitet. Für die Arbeiter wird, daß Arbeiter von den bürgerlichen Wohlfahrtspolitikern nichts den Sonnabenden befaßte, ist ergebnislos verlaufen. Die Vertreter wird diese Regel oft durch das andere Grtrem unterbrochen: der zu erwarten haben, aber abgesehen davon, daß diese interessante der Arbeitgeber zeigten von vornherein keine Neigung, auf eine den Arbeitnehmern zweckmäßig erscheinende Regelung der Ueberzeitarbeit folgt- Arbeitslosigkeit. Wenn in einem Betriebe leberschichten gemacht werden, erfolgen im anderen Betriebe bes- eſtſtellung in ihrer ewigen Wiederholung keinen allzu großen Wert Angelegenheit einzugehen, und sprachen gleich zu Beginn der Ver­jelben Werkes Kündigungen. Bis vor 8. Tagen wurden z. B. in hat, so wäre das Resultat auch ohne die Teilnahme der Sozial- handlung die Meinung aus, daß die Differenzen eigentlich nur durch cinem Betriebe der Union   in Dortmund   noch jeden Abend Ueber demokraten an der Veranstaltung herausgekommen. Wir empfinden" Geßereien" der Vertreter der Arbeiter entstanden seien. In diesem stunden gemacht, jest kündigt man Leute wegen Arbeitsmangel! es immerhin peinlich, daß Parteigenossen an der Organisierung Sinne äußerte sich namentlich auch der Arbeitgeber Wilhelm Reinede, So gehts überall, heute Ueberschicht, morgen arbeitslos!- eines Unternehmens beteiligt waren, das so kläglich verlaufen ist. I der, wie der Arbeitervertreter Negge bemerkte, früher, als er

ader unterbunden.

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