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Preußisches Abgeordnetenhaus  .

Tonfervative und ein großer Teil der liberalen Presse Londons   sowie der Arbeiteten die Klerikalen mit saarabischer Schreckensherrschaft,| Wahllisten, und zweitens um eine Vorschrift, wonach die Aus fibung Provinz äußert seine lebhafte Unzufriedenheit mit dem Verhalten der so antwortete der nationalliberale Professor Friedberg   mit Ober- des Wahlrechts an das Erfordernis eines mindestens sechsmonatlichen Regierung, von der man behauptet, daß sie von Rußland   genasführt schlesien  - der übrigens mit fast denunziatorischem Ungeſtüm die Aufenthaltes am Wahlorte geknüpft sein soll. Durch die Aufstellung worden sei. liberale Legende von der Unfehlbarkeit der preußischen Richter und fester Wahllisten würde es ermöglicht, in Zukunft neue Wahlen Japanische Erfolge vor Port Arthur. der unbefleckten Empfängnis preußischer Staatsanwalte verteidigte. durch die verheyende Agitation, welche bisher ein Kennzeichen unserer oder Ergänzungswahlen in kürzester Zeit vornehmen zu können, wo­Tokio, 1. November. Das kaiserliche Hauptquartier hat heute Herr Friedberg   wies nicht übel aus dem Buch des Dr. Stephan über Wahlvorbereitungen ist, nach Möglichkeit beschränkt werde. Solche eine Reihe von Berichten veröffentlicht, die die Operationen gegen den Beuthener Prozeß nach, daß geistlicher Wahlterrorismus geradezu feste Wahllisten beständen bereits in England und Frankreich  , warum Port Arthur während des August, September und Oktober umfassen. ein Dogma des Klerikalismus sei. sollten sie nicht auch bei uns durchführbar sein? Diese beiden Depeschen vom 26. Oktober lauten: Um 8 Uhr 30 Minuten vor- An der wesenlosen Debatte beteiligte sich noch Herr Wiemer Kompensationen bezeichnete Herr v. Jedlitz als in das Gebiet dec mittags wurden Sungshusan, Erlungschan, Keekwanfchan und ein mit ein paar freisinnigen Trivialitäten und Angriffen gegen die- leinen Mittel zur Bekämpfung der Sozial. Fort, nördlich von letzterem liegend, mit Belagerungs- und Marine- Sozialdemokratie. demokratie fallend. geschüßen beschossen; 250 Granaten trafen; die Schiffsgeschütze, die Das saarabische System hat vom preußischen Abgeordneten Die Post", für die Herr v. Zedlitz   Zeilen liefert, hatte noch gegen Sungshusan und Erlungschan feuerten, hatten guten Erfolg. In hause nichts zu befürchten. Es wird alles beim alten bleiben, weitere von solchen kleinen Mitteln" gegen das Reichstagswahlrecht die Brustwehr des Forts Erlungschan wurde Bresche geschossen, während verschiedene Teile der Deckung zerstört wurden; ebenso wenn nicht die mishandelten Bergsklaven sozialdemokratisch sich angereiht, wie die Herauffehung des Wahlalters usiv. Es mag num wurden die beiden hauptsächlichsten Deckungen des Sungshusan- Fort rüsten. sein, daß sich in Regierungsfreisen die Meinung gestaltet hat, gegei zerstört, ein 15 Zentimeter- Geschütz wurde demontiert und ein die zwei Zedlitzschen Kompensationen den Kaiser zur Zustimmung anderes beschädigt und ein Geschütz in dem Fort nördlich von Ost­für die Diäten zu bewegen. Jedenfalls deuten manche Zeichen darauf Keekwanschan zerstört. Von 2 Uhr nachmittags an richteten andere Das Abgeordnetenhaus beriet am Mittwoch nach Er hin, daß eine solche Lösung" der Diätenfrage versucht werden könnte. Belagerungs- Geſchüze ihr Feuer gegen die Laufgräben an den ledigung der Zentrumsinterpellation betreffend die Wahlbeein- Jusbesondere stimmen die Aeußerungen des Reichskanzlers Graf Abhängen von Sungshusan und Erlungschan und gegen die Lauf- flussungen im Saarrevier noch in zweiter Lesung den Gesetz- b. Bülowo, als er sich zuletzt im Reichstag über diese Frage auss gräben von Süd- Polisiangshan; sie alle wurden schwer beschädigt. entwurf betreffend die Kosten der Prüfung und leberwachung sprach, recht wohl zu den Zeblitzschen Andeutungen. Auch mag man sich Um 5 Uhr nachmittags stürmte eine Abteilung unseres rechten Flügels gegen die Laufgräben von Sungschufan, eine Abteilung von elektrischen Anlagen 2c. Gegen die grundlegende Bestimmung wirklich in Regierungstreifen gerade ven den Aenderungen des unferes Zentrums gegen Erlungschan und den südlichen Teil von des Entwurfs, wonach die Kosten für die Ueberwachung und Wahlgesetzes, die Zedlig fordert, Vorteile versprechen. Es ist noch Bolifiangfchan und nahmen diese Stellungen ohne schweren Verlust. Prüfung den Unternehmern auferlegt werden können, liefen in der Erinnerung, daß in diesem Frühjahre alle Vor­Bur selben Zeit, als diese Pläge besetzt wurden, errichtete der Feind die Sachwalter der Großindustrie Sturm. Es war inter  - bereitungen zur plöglich anzuberaumenden Neuwahl des Reichstages in der Nachbarschaft derselben Verschanzungen, die ihrerseits mit efsant zu hören, wie sogar ein früherer Fraktionsgenosse des getroffen worden sind. Der Ueberrumpelungsvorsaz beherrscht an den forts westlich von Hitaiyangkou, Mantaofchan, dem Goldenen Ministers Möller, der Abg. Macco, gegen diesen den Vor- scheinend die Kreise, die nach einem Mittel trachten, die Sozial­Hügel, Baiyuschan und Laolnichni in Verbindung stehen. Er konzen- wurf des Verstoßens gegen den gesunden Menschenverstand demokratie zu schwächen. Vielleicht findet sich bald Gelegenheit, im trierte sein Feuer auf die Punkte, wo die Angriffe der Japaner erhob. Es fam wegen der paar Pfennige, die die Groß- Reichstage die Regierung über diese Dinge ein wenig zu erforscheit. , Angriffe der Fortschritte machten. Das feindliche Feuer war mangelhaft und tat nicht vielen Schaden. Eine große Mine am Abhange von Er- industrie für die Ueberweisung zahlen soll, zu heftigen Es bedarf keiner Ausführung, daß der Versuch, mit Diäten Wahl­lungschan explodierte, aber es wurde dadurch kein einziger unserer Debatten, und es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte rechtsschacher zu treiben, von jedem anständigen Politiker weit zurüc Leute getötet. In derselben Nacht beschossen unsere Belagerungs- dies Gesetz einen dauernden Bruch zwischen Herrn gewiesen wird. Ein Reichstag, der Diäten gegen Verkürzung des und Marinegeschüße mit der Absicht, Ausbesserungen zu verhindern, Möller und seinen Freunden herbeigeführt. Nachdem ein Grundrechtes der Wähler, die ihn gewählt, zustimmt, würde sich Erlungschan, Ost- Keekwanschan, Sungshusan und ein Fort nördlich nationalliberaler Antrag auf Zurückweisung an die Kommission Hochverrats an der Nation schuldig machen. von Keekwanschan. Auch die feindlichen Striegsschiffe und die abgelehnt war, wurde schließlich der Entwurf gegen die Die Erfordernis eines sechs monatlichen Aufenthalts Maschinengebäude wurden beschossen. Der Feind, der Sungshusan Stimmen der gesamten Linken einschließlich der National am Wahlorte würde die Entrechtung zahlreicher Wähler, insbesondere und Erlungschan hielt, machte unter dem Schutz von Geschütz- und liberalen in der Kommissionsfassung angenommen. Ebenso aus der stark beweglichen Arbeiterklasse, bedeuten, eine Eutrechtung, Gewehrfeuer verschiedene Nachtangriffe, die aber alle abgeschlagen wurden. Am 27. wurde die Beschießung mit den Belagerungs- und gelangte eine von der Kommission beantragte Resolution zur welche zugleich die tollste Verspottung der Reichseinheit durch deren Marinegeschützen gegen Sungshusan, Etyschan, Antsyschan, Baiyuschan, Annahme, durch die die Regierung aufgefordert wird, dafür vorgebliche Verherrlicher enthält. Erlungschan, die Werft und die Kriegsschiffe fortgesetzt. Von den zu sorgen, daß die einheitlichen Vorschriften über die Prüfung Erfolgen unseres Bombardements, die eine besondere Erwähnung der im vorliegenden Entwurf aufgeführten Anlagen für das verdienen, ist der gegen das Fort von Ost- Seekwanfd an zu nennen, Reichsgebiet erlassen werden. Vor Saarbrücken   wurde wo eine Geschützlafette vollständig zerstört wurde, ferner die Zer- das Servisgesetz in erster Lesung beraten. störung eines Banketts bei Erlungschan, die Zerschmetterung der Deckung dieses Forts, die Vernichtung zweier fleiner Geschütze und die Demolierung eines anderen an der Ostfront desselben Forts. Tokio  , 1. November. In dem amtlichen Bericht über den am 26. d. M. begonnenen großen Angriff auf Port Arthur wird ferner mitgeteilt: m 28. Oftober war die Beschießung sehr heftig. 285 Granaten trafen die Forts von Antyschan, Ethichan und den 208 Meter hohen Pajunschan- Hügel. Mehrere Geschüße wurden schwer beschädigt. Die gedeckten Verschanzungen und Stacheldrahtwehren am Bajunschan habent arg gelitten, ebenso die Werke auf der linken Seite des Forts Sitajantu. Zwei Brände wurden wahrgenommen, einer in der äußeren Stadt, der andre in einer Fabrik gegenüber dem Goldenen Berg. Am 29. Oktober dauerte die Beschießung fort und war noch heftiger als zuvor. Bei Tagesanbruch machte eine etwa hundert Mann starke russische Abteilung einen Angriff auf die Minen, die unweit von den Erlung­schan Forts gelegt sind, sie wurde aber mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. In eine Kasematte am Osteck eines nördlich von Keekwanschan gelegenen Forts wurde durch eine Dynamitpatrone eine zweite Bresche gerissen, dabei fanden mehrere Russen, die sich dort aufhielten, den Tod. Die Beschießung wird immer wirksamer. Die Batterien von Sitajanku sind in die Luft gesprengt. Auch fünf mit dem Aufsuchen von Minen beschäftigte Schiffe wurden beschossen drei von ihnen erlitten schwere Beschädigungen, die anderen zwei gerieten in Brand. Neue japanische Anleihe.

Am Donnerstag stehen fleinere Vorlagen und Initiativ. anträge auf der Tagesordnung.

Der deutsch  - russische Zwischenfall

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Die Aufstellung fester Wählerlisten aber würde die not­wendige Vorbereitung der wichtigsten staatsbürgerlichen Pflicht> erfüllung unmöglich machen. Es ist bezeichnend, daß die Gegner der Sozialdemokratie die Wahlvorbereitung zu verkürzen und fast völlig zu beseitigen streben, obschon diese Zeit ihnen die beste Ge legenheit bieten sollte, die Bevölkerung gründlich über Sozialdemokratie und ice Irrlehren aufzuklären. Durch die Scen vor der Wahlbewegung beteisen sie den völl. Mangel scheint sowohl für unsere Regierung als für unsere bürgerliche des Vertrauens in ihre eigene Sache. Eine andere Frage Presse überhaupt nicht zu existieren. Ueber die Ursachen, weshalb würde sein, ob dieser Vorschlag geeignet ist, das zu erreichen, die deutsche Regierung gegenüber Rußland   eine so würdelose nach- was man von ihn erwartet. Wir sind überzeugt, daß die Feinde giebige Haltung einnimmt, macht die Rheinisch- West des Volfes wie so oft sich auch in dieser Hinsicht einer selbst fälische Zeitung" einige nicht uninteressante Mitteilungen. mörderischen Täuschung überliefern. Gerade die jetzige Wahl­Das rheinische Blatt erwähnt die vor einigen Tagen geschehene bewegung in Italien   müßte die Herrschaften zur Besinnung rufen; amtliche Meldung, daß eine frühere langjährige Tradition, die seit die bürgerlichen Parteien dort laufen in voller Verwirrung durch einem Jahrzehnt unterbrochen gewesen sei, jetzt wieder auf- einander und die Sozialdemokratie allein kämpft geschlossen und genommen worden sei, nämlich die Attachierung eines hohen zieht aus der kurzen Frist den größten Gewinn. Die Herrschenden preußischen Offiziers bei dem Zaren. Diese Attachierung, über die wollen die Wahlagitation vermindern, doch ihr Borschlag würde die Kreuz- Zeitung  " sich in ihrer Wochenschau sehr enthusiasmiert dazu führen, daß infolge der andauernden Erwartung vor Ueber­geäußert habe, bedeute nur die Wiederaufnahme einer rein höfischen rumpelungen die Agitation in Bermanenz erklärt wird. und herzlich bedeutungslosen Tradition. Daß Professor Schiemann Doch es handelt sich zunächst weniger darum, diese reaktionären in der Kreuz- Zeitung  " diesen Aft als ein höchst erfreuliches Er- Vorschläge eingehender zu belämpfen, als vielmehr um die Frage, eignis" dargestellt habe, sei nicht weiter verwunderlich. Zu gleicher ob im Reichstag   Neigung besteht, die Diätenfrage über­Zeit nämlich, als die Kreuz- Zeitung  " diese Darstellung gegeben haupt mit Kompenfationen zu belasten. Das wichtigste in den habe, habe der Hofbericht gemeldet, daß Herr Schiemann furz Aeußerungen des Herrn v. Bedlig ist die Behauptung, das Zentrum vorher bei dem Kaiser zur Abendtafel und gleich darauf beim zeige fich neuerdings geneigt, diese Kompenfationen zu bewilligen." Reichskanzler zum Frühstück geladen gewesen sei. Professor Das Zentrum hat sich bisher stets gegen Diätenschacher erklärt. London  , 2. November." Reuters Bureau" erfährt aus Tokio  , Schiemann habe offenbar aus den ihm hier gewordenen Mitteilungen Die Preise dieser Partei hat noch jüngst sich entschieden verwahrt, auf die neue Schatzbonds- Anleihe von 8 Millionen Pfund Sterling feien am 31. Oftober, dem ersten Tage, 6 Millionen die Ueberzeugung geschöpft, daß jenes höfische Ereignis bei der daß sie sich auf solche Bahnen begeben könne. Aber die Persön gezeichnet worden. Da die Listen bis zum 7. d. M. ausliegen, Leitung unserer auswärtigen Bolitik einen höchst erfreulichen lichkeit des Herrn v. Sedliz und die Bestimmtheit seiner Behauptung werde die Anleihe ohne Zweifel mehrfach gezeichnet werden. Der Eindruck erweckt habe. Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" meint, wird das Zentrum nötigen, von neuem gegen Vizepräsident der Bank von Japan Takahaschi erklärte dem Vertreter der Vorgang beweise wieder einmal, mit welch geringfügigen Er- derartige Unterstellungen das Wort zu nehmen.- des Neuterschen Bureaus, die Schatzbonds- Anleihe werde vom Volke folgen sich heute der politische Ehrgeiz unserer leitenden Personen enthusiastisch aufgenommen. Trotz des Krieges sei die Finanzlage genügen lasse. Seit einem Jahrzehnt höre man ja von Zeit zu Zeit, Japans   sehr befriedigend. Der Krieg habe bisher keine nach wie von Berlin   aus dem Zaren allerlei kleine Aufmerksamkeiten teilige Wirkung auf die Produktionskraft des Landes ausgeübt. erwiesen werden, wie ihm alle möglichen Photographien, Namens­Die Ausfuhr und die Einfuhr weise eine beträchtliche Zunahme auf. Alle Japaner, vom Kaiſer bis zu den untersten Selassen, zeichen, militärischen Emblemte uſw. gesandt würden. Trotzdem diese legten sich Einschränkungen auf. Das Volk arbeite härter und Sendungen einen durchaus einseitigen Charakter tragen, werde man produziere nicht nur mehr, sondern vermeide den Kauf von nicht müde, Rußland   immer von neuem mit derartigen Liebens­Lurusartikeln, welche somit für die Ausfuhr verfügbar feien, würdigkeiten zu bedenken. Auch gerade die gegenwärtige schlechte darunter namentlich Seide. Der Ertrag der Erute, welche Lage Rußlands   halte man für geeignet, dem Zaren Beweise der in diesem Jahre besonders gut sei, werde auf 10 Millionen deutschen   Liebenswürdigkeit zu geben. Pfund Sterling geschäzt. Im nächsten Finanzjahr dürften 77 Millionen zu Kriegszwecken gebraucht werden. Für die erhöhten Ausgaben, die zur Entsendung von bedeutend vermehrten Streitfräften nach der Mandschurei   sowie zum Bau von Kriegsschiffen erforder lich seien, werde Japan   alle hierfür erforderlichen Mittel im Lande aufbringen können. Es bestehe vorläufig nicht die Absicht, sich an fremde Märkte zu wenden. Ein großer Teil des Erlöses aus der Londoner   und New Yorker Anleihe vom Mai d. J. liege noch in London  .

Politifche Ueberficht.

Berlin  , den 2. November.

Mitschuldigen- Krafchl. Am Mittwoch wurde in der Fortsetzung der Zentrums- Inter­pellation Saarabien endgültig vom Abgeordnetenhause erledigt. Wie der Freiherr v. Mirbach vor acht Tagen chemisch gereinigt wurde, so wurde heute der Schreckens- Geheimrat von Saarabien Hilger mit dickem Bronze- lleberguß vergoldet.

Das

Das Lippe  - Gericht. Nach neuerer Nachricht ist als Forum für den Prozeß betreffs der Thronfolge in Lippe- Detmold endgültig das Reichsgericht angenommen worden, und zwar werden zwei zu diesem Zwed vereinigte Senate des Reichsgerichts mit der Entscheidung über den Thronstreit betraut werden. so gebildete Gericht soll entscheiden, wer von den streitenden Linien und in welcher Reihenfolge die Anwärter zur Thronfolge in Lippe­Detmold fünftig berufen sein soll. Die zwei Senate des Reichs­gerichts werden also die Ansprüche aller Prätendenten eingehend prüfen und im Namen des Reiches zu erkennen haben, wer fünftig Fürst von Lippe- Detmold sein soll, wenn der geistes schwache 74jährige Fürst Alexander zur Lippe einmal die Augen schließt.

Die

In dies System des brünstigen Liebeswerbens paßt es natürlich nicht hinein, wegen der Beschießung des deutschen   Fischereidampfers Verweigerte Lohnforderung. Nach der Dresdener Zeitung" Sonntag" durch russische Schiffe ernsthafte Vorstellungen bei dem 3aren zu erheben. Der Effekt des Umwerbens könnte ja dadurch sollte die neue Festseßung der Zivilliste des Königs ursprünglich in leicht zerstört werden. Das deutsche   Volk freilich, das mit Kopf der Weise erfolgen, daß die für König Georg vor zwei Jahren be­schütteln schon längst unsere Haltung gegenüber Rußland   verfolgt willigte Zivilliste gefordert und zu ihr die bisherige tron­hat, wird nicht begreifen können, wie es sich Deutschland   immer prinzliche Apanage geschlagen werden sollte. wieder gefallen lassen kann, daß seine eifrigen Liebesdienste von Doppelforderung gedachte man mit der starken Familie des Königs Rußland immer wieder mit Brutalitäten und Provokationen zu begründen. Sie scheiterte aber bereits in ihrem Borstadium an bem entschiedenen Einspruch eines maßgebenden, der Regierung sehr schlimmster Art erwidert werden, ohne daß doch die deutsche Liebens- nahe stehenden Mitgliedes der Zweiten Kammer, indem betont würdigkeit irgendwie erschüttert werden fönnte. Auch die wurde, daß in Anbetracht der Finanzlage und der Stimmung im " Rheinisch- Westfälische Zeitung" gibt dieser Meinung Ausdruck. Sie meint, das deutsche   Volk werde voraussichtlich allen Grund haben, diese langsame Politik zu bedauern. Durch einen Wettlauf mit Frankreich   um die russische Gunst werde man schwerlich irgend welchen Dank oder irgend welche Anerkennung ernten. Diese Lehre sollte doch Deutschland   bereits aus dem deutsch  - französisch- russischen Zusammengehen in Schimonoseki gezogen haben. Die übermäßige Liebenswürdigkeit Deutschlands   entspreche nicht der Würde der Deutschen.  -

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Deutfches Reich.

Lande an eine Bewilligung der Forderung durch die Zweite Kammer nicht zu denken sei. Der Einspruch ist also auf die Einsicht zurückzuführen, daß es vollkommen unmöglich sein würde, eine der artige Forderung durchzudrücken, ohne auf den energischesten Wider­stand im Lande zu stoßen.

Die Begründung mit der starken Familie" seitens der sächsischen Regierung würde in Sachsen   sicherlich ein Gefühl gemischt aus Bitterfeit und Heiterkeit erregt haben. Arbeiterfamilien er halten nicht mehr Lohn, wenn sie start sind; die sächsischen Staats­arbeiter und Unterbeamten sind auch im Falle starter Familien durch die Knauserpolitik des sächsischen Finanzministeriums schwer Fetroffen worden, sollte da für den König die starke Familie lohnerhöhend ins Gewicht fallen dürfen? Würde man in Sachsen   bei Berück sichtigung der Familienstärke nicht eher zur Lohnkürzung sich be= rechtigt glauben, da ein kostspieliger Hofstaat der Königin aus­fällt?-

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Vergebens bemühten sich die Zentrumsredner Fuchs, Dasbach, Marg scharf" zu sein. Alle Versuche, den Minister zu einem Tadel Hilgers zu provozieren, scheiterten. Im Gegenteil: Herr Möller erhob sich lediglich, um in ein paar Worten das Mißverständnis aufzuklären, als ob seine vor acht Tagen erwähnten scharfen Reſtripte" dem System der Wahlbeeinflussungen gegolten hätte; er Die Umtriebe gegen das Reichswahlrecht. hat vielmehr nur folgende Harmlosigkeit gegen den Bergbeamten Jüngst wurde wieder in der Zentrumspresse die Diäten Boehmer nach Saarabien verfügt: frage aufgeworfen und flugs antwortete die" Post" mit der Auf­Der Rücktritt des bayerischen Finanzminifters. Ich habe die Ueberzeugung gewonnen, daß sich B. Bei der stellung der berüchtigten Kompensationen" zur Verschlechterung des München  , 1. November.  ( Eig. Ber.) Herr v. Riedel, der Chef Neichstagswahl 1903 Aeußerungen hat zuschulden kommen lassen, Wahlrechtes. Einen weiteren Beitrag zu der Frage liefert jetzt eine bes bayerischen   Finanzwesens, ist nun endlich amtsmüde geworden durch welche Personen des katholischen Bekenntnisses sich in ihrem Aeußerung des Freiherrn   v. 3edlig, welche die Allg. Hall. 3tg." und hat sein Demissionsgesuch eingereicht. Er hat das vor wenigen religiösen Empfinden schwer gekränkt fühlen mußten. veröffentlicht. Da Herr v. Jedlitz hinter allen Kulissen der Re- Monaten, im Juni d. J., schon einmal getan, als die Reichsrats­Ich beauftrage die fgl. Direktion, dem B. zu eröffnen, daß ich gierungs- und Parteimache haust, so sind seine Mitteilungen nicht fammer das Grundwertabgabe- Gesetz ablehnte; doch hat damals der fein Verhalten auf das schärfste mißbillige und daß er bei etwaigen unbeachtet zu lassen. Er führte nach jener Zeitung aus: Regent das Entlassungsgesuch abgelehnt. Jetzt haben sich aber die Wiederholungen ähnlicher Vorkommnisse die Entlassung aus seinem Die Diätenfrage dränge ernstlich zur Entscheidung. Allerdings Verhältnisse geändert; Riedel kann seinem Nachfolger einen Amt zu gewärtigen habe." habe es gegolten, an maßgebender Stelle ernsten Widerstand zu günstigen Budgetabschluß hinterlassen und damit ist der Moment für überwinden. Es sei ein offenes Geheimnis, daß der Kaiser einen guten Abgang, den er sich gewünscht hat, wohl gegeben. ein Gegner der Diätenerteilung an den Reichstag sei, aber die Er- Riedel, der jetzt 72 Jahre alt ist, hat vor 27 Jahren die Leitung wartungen, welche man seinerzeit an die Diätenlosigkeit geknüpft des Ministeriums in einer schwierigen Situation übernommen und hatte, hätten sich nicht erfüllt. Natürlich müßten aber für die man rühmt ihm nach, es sei seinem unleugbaren Geschid gelungen, Erteilung der Diäten Stompensationen auf dem Gebiete in verhältnismäßig furzer Zeit die sehr daniederliegenden bayerischen des Wahlrechts gefordert werden und das Zentrum, das bei uns Finanzen in Ordnung zu bringen. Er selbst rechnet sich namentlich nun einmal die maßgebende Partei sei, zeigt sich neuerdings geneigt, die Reorganisation des Malzaufschlag- Gesetzes und das neue Nicht minder diese Kompensationen zu bewilligen. Es handle sich namentlich um Branntweinsteuer- Gefes als besonderes Verdienst an. zwei Kompensationen, erstens um die Aufstellung fester aber ist er stolz auf die in einzelnen Jahren ganz enormen Ueber­

Herr Möller hat sich also nicht für die Wahlfreiheit, sondern für das religiöse Empfinden ins Zeug gelegt! Die Zentrumskanonade verpuffte wirkungslos, so laut man schoß, und obwohl man eifrig beslissen war, die gute Sache der Dasbach truppe von der Sozialdemokratie zu trennen. Schließlich artete die Debatte in einen häuslichen Krakehl zwischen den zärtlichen Ver­wandten und Mitschuldigen aus, den Nationalliberalen und dem Zentrum