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begnügen dürften, die Aufgabe der Bürgerlichen Demokratic, nicht einer Freundin dieses Mannes zur Last legen. Fräulein wie Herr Millerand - Herr Millerand !- unter den Beifallssalven zu erfüllen. Auch bedauerte er, daß ihm kein radikaler Gegen- Berson ist, wie man uns mitteilt, nicht nur keine Anarchistin, sondern der Rechten und der Nationalisten uns beschuldigte, die Prinzipien kandidat gegenüberstehe. sie ist, wie uns versichert wird, überhaupt nicht politisch tätig. Sie verleugnet zu haben, in deren Namen wir gesiegt haben, er, der Die Wahlbeteiligung war eine sehr starke. Sie war erheblich ist in Rußland auch nie wegen illegaler" Handlungen bestraft erst den Umschivung der öffentlichen Meinung nach der Entdeckung größer als im Jahre 1900, wo rund 60 Proz. der Wahlberechtigten worden. Es entfällt somit auch dieser Grund für die Polizei und der Henry- Fälschung abgewartet hat, um unsere Kampagne für die Gerechtigkeit nicht mehr als antipatriotisch zu denunzieren und nicht ihre Stimmen abgaben. Nicht nur die von Giolitti ausgegebene wir nehmen an, daß man unverzüglich den höchst bedauerlichen Miß mehr Schuhmaßnahmen für die Armee zu fordern!" In der Parole der Sammlung aller staatserhaltenden Elemente steigerte die griff gutmachen wird. Die Russendienste, die Deutschland seit Sammer selbst hatte Jaurèe in einer Unterbrechung der Millerand­Wahlbewegung der bürgerlichen Kreise. Auch der Bapst hatte den einigen Jahren vor der Welt kompromittieren, sollten nun endlich scher Rede seinem ehemaligen Freund und dessen Ministerkollegen ftreng gläubigen Katholiken ausdrücklich Erlaubnis erteilt, sich an ein für allemal erledigt sein. Die Ballin- Schande ist erst eben, vom Kabinett Waldeck- Rousseau die Eigenschaft der verspäteten den Wahlen zu beteiligen, um die Kandidaten des Umsturzes zu wenigstens nach den Behauptungen der Schuldigen, beseitigt worden." Treppentugend" vorgeworfen. Die Entrüstung Millerands und Falle zu bringen. Man sollte wirklich nicht neues Material liefern zu der Abrechnung, der übrigen Mitglieder des Kabinetts Walded- Rousseau ist nämlich Berücksichtigt man alle die Umstände der diesmaligen Wahl, so die der Regierung wegen ihres Russentums ohnehin bevorsteht. Eine desto erhabener, als die dem kriegsministeriellen Bureau vor= wird man den Jubel der bürgerlichen Presse über die angebliche russische Studentin, die sich in Deutschland nichts hat zuschulden geworfenen Praktiken bereits in ihre eigene Ministerzeit fallen. Sie schützen freilich vor, davon keine Kenntnis gehabt zu haben. Niederlage der Sozialisten durchaus unangebracht finden. Haben kommen lassen, die politisch auch sonst selbst nach russischen Begriffen schüßen freilich vor, davon keine Kenntnis gehabt zu haben. Bemerkenswert ist noch, daß die im Sinne der Jaurèsschen doch die Sozialisten nicht nur alle Aussicht, ihre Mandate zu be- unverdächtig scheint, sollte wahrhaftig nicht als Objekt dienen, um Offensivtaktik abgefaßte Vertrauensformel diesmal weder von haupten und noch einige hinzuzugewinnen, sondern ist doch die dem Berliner Polizeipräsidium unter der Leitung Dr. Henningers Etienne, dem Führer der gemäßigten Demokratischen Union", noch fozialistische Stimmenzahl trotz aller Sammlungspolitik offenbar die Gelegenheit zu einem neuen Meisterstück verschärften Russen- auch von Sarrien, dem Vorsitzenden der radikalen Linken" unters An Stelle Etiennes zeichnete dessen treu nicht unerheblich gewachsen. Um die ganze Tragweite der Wahl be- furfes zu bieten. Ausweisungen nach der russischen Grenze zeichnet wurde. urteilen zu können, wird es allerdings nötig sein, das genauere Er- find unter allen Umständen unzulässig. Entweder liegen in Deutsch - ministerieller Fraktionsfollege Thomson. Es bleibt abzuwarten, ob gebnis abzuwarten. land begangene Straftaten vor, dann gehört die Angelegen- Sybetons Gewaltgeste die neuesten Abtrünnigen des Blocs heit bor die ordentliche Justiz. Die Polizei darf unter auf die Dauer wieder ins ministerielle Lager treiben wird. feinen Umständen sich die Befugnis einräumen, über Wohl und Wehe eines Menschen frei zu schalten. Auch eine Anarchistin" muß des Schutzes der deutschen Geseze teilhaftig werden.

Politische Ueberlicht.

Berlin , den 7. November. Beamtenfragen im Abgeordnetenhause. Das Abgeordnetenhaus beschäftigte sich am Montag aus­schließlich mit Beamtenfragen. Zunächst überwies es einen konservativen Antrag betreffend Maßnahmen, die geeignet sind, die den Militäranwärtern im Staats- und Kommunaldienst aus den gegenwärtigen Besoldungs­vorschriften erwachsenden Nachteile tunlichst auszugleichen, an die Budgetkommission. Aussicht auf Erfolg dürfte der Antrag bei der ablehnenden Haltung des Finanzministers Frhrn. b. Rheinbaben kaum haben. Sodann erledigte das Haus in rascher Reihenfolge eine große Zahl von Petitionen der verschiedensten Beamten kategorien. Die Verhandlung bot das gewohnte Bild. Vor fast leeren Bänken sprach der Berichterstatter, um seine An­träge auf Uebergang zur Tagesordnung, im günstigsten Fall auf Ueberweisung zur Erwägung zu begründen, und dann wurden die Anträge ohne weitere Debatte angenommen. Nur vereinzelt waren schüchterne Versuche zu verzeichnen, das Haus und die Regierung den Wünschen der Beamten ge­neigter zu machen. Wie immer, so schilderte auch diesmal wieder die Regierung die gefahrdrohende" Agitation unter den Beamten und sie erreichte damit ihren Zweck, das Haus ihren Wünschen auf Nichtbeachtung der Petitionen geneigt zu Die Beamten werden sich schon so lange gedulden müssen, bis wir in Preußen eine wirkliche Volksvertretung haben. Die nächste Plenarsizung findet erst am 21. November statt. Bis dahin soll der Kanalkommission Zeit zur Er­ledigung ihrer Arbeiten gelassen werden, oder auch zur- Nichterledigung.

machen.

Ausweisungsauslieferungen.

Am letzten Donnerstag, 7 Uhr morgens, wurde in Berlin eine russische Studentin Janina Berson verhaftet. Die Wohnung wurde durchsucht, und zwar zwei Stunden lang durchstöberte die Polizei alle Behälter. Das Fräulein hielt sich seit 14 Tagen unangemeldet in Berlin auf und wollte nach der Schweiz fahren. Bis zur Stunde ist die Dame nicht freigelassen worden, obwohl weder ihr noch irgend jemand anderem mitgeteilt worden ist, welches Delift sie begangen haben soll.

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Deutsches Reich .

Weitere 86 Millionen für Südwestafrika.

Die Verhaftung des Fräulein Berson ist ein Zeichen des neuen und zugleich ewig alten Geistes, der gegenwärtig am Alexanderplat weht. Seitdem Herr Dr. Henninger Führer der politischen Polizei Wie die Frankfurter Zeitung " sich aus Berlin melden läßt, in Deutschland geworden ist, scheint er sich durch besonderen Eifer wird dem Reichstag bei seinem Zusammentritt ein weiterer Nachtrags­und bedeutsame Erfolge den Ruhm der Stieber erringen zu wollen. etat für Südwestafrika in der Höhe von 86 Millionen zugehen. Selbst die bisherigen Beamten der politischen Polizei sollen dem Dieser Nachtragsetat werde keineswegs etwa die abschließende Fordes neuen Herrn nicht mehr genügen. Man erzählt davon, daß es rung für den Krieg bilden, sondern es würden sogar für dieſes zwischen dem Dr. Henninger und dem Dezernenten der anarchistischen Finanzjahr, das erst mit dem nächsten 1. April abläuft, noch weitere Abteilung, Kriminalkommissar Grone, bereits zu einem heftigen Nachtragsetats notwendig werden. Mit den bereits jetzt für die Konflikt gekommen sei. Erone, der eine Militärübung angetreten Niederwerfung des Aufstandes vom Reichstage bewilligten Summen hat, soll zur politischen Polizei nicht mehr zurücfommen. An seine hätte der Nachtragsetat die Höhe von 100 Millionen erreicht, die Stelle ist der bisherige Dezernent der Gewerkschaftsabteilung, Kom- aber bei weitem überschritten werden wird. Bekanntlich erklärte ja missar Becker, getreten, der den diesjährigen Amsterdamer Kongreß die Schlesische Zeitung" unlängst, daß die Gesamtkosten für den beaufsichtigt hat. Herr Henninger soll, wie man uns berichtet, eine Strieg mindestens 200 Millionen Mark betragen würden. ganz besondere Neigung haben, die Russenpolitik zu akzentuieren. Die Kölnische Zeitung " beurteilt allerdings die gegenwärtige Er will offenbar die Blamage von Königsberg durch neue Taten Lage in Südwestafrika recht optimistisch. Sie geht von der Annahme überbieten. Er hat unter der Leitung des Kommissars Kunke, wie aus, daß der Herero- Aufſtand als völlig niedergeworfen man uns weiter berichtet, eine besondere Russenabteilung eingerichtet. gelten könne. Wie Trotha gemeldet habe, seien ja bereits die Häuptlinge Es scheint, als ob Herr Wynen, der bisherige Russenoberst, der auch über die englische Grenze geflüchtet. Die übrigen Hereros hätten neben dem Königsberger Staatsanwalt, dem Justizminister Schön- offenbar ihre Munition verschossen und seien daher widerstands­stedt und dem russischen Generalfonsul in Königsberg den Hoch- unfähig. Allerdings sei von englischer Seite gemeldet worden, daß verratsprozeß gegen unsere Parteigenossen inszeniert hat, in den sich unter den 400 Hereros, die die Grenze nach Betschuanaland über­Tagen der Nordsee - Siege Rußlands nicht mehr für schneidig genug schritten hätten, keine Häuptlinge befunden hätten. Diese englische gehalten wird, und schärferen Ersatz bekommen solle. Mag das neue Meldung sei indes belanglos, da zuverlässige Nachrichten über Regiment im Berliner Polizeipräsidium wie immer nach neuen Hereros, die erst fürzlich die Grenze überschritten hätten, noch nicht Taten streben, unter keinen Umständen ist es statthaft, eine schuld- in Kapstadt eingetroffen sein könnten. Aber selbst wenn sich die Lose russische Studentin zum Probierstück solcher rettenden Taben zu Kapitäne der aufständischen Hereros noch im Kolonialgebiet béfänden, machen. Deutschlands Russenruf ist gerade schlimm genug, und der so werde man mit ihnen turzen Prozeß machen können. Königsberger Prozeß hat das deutsche Ansehen gerade hinreichend praktischsten sei es, daß man nunmehr die aufständischen Häuptlinge fompromittiert, um nicht selbst einem vaterlandslosen Sozialdemo- für vogelfrei erkläre und eine Prämie auf ihren Kopf sete. Dann kraten den nationalen Wunsch einzugeben, die preußische Regierung sei ein formeller Friedensbeschluß oder eine Friedensverhandlung möge auf diesem Wege nicht weiter wandeln.--

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Die zweite Armeedebatte.

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überflüssig, da die zersprengten Hereros einen Gegenstand solcher Verhandlungen nicht bilden können. Das Damaraland müsse uoch Zu der Armeedebatte wird uns aus Paris unterm 6. November längere Zeit im Kriegszustand bleiben. Die sich ergebenden Hereros noch geschrieben: Es fehlte wenig, und das Kabinett Combes wäre fönnten in Reservaten untergebracht werden. Man müsse ihnen aus über die Armee", über die Offiziersfrage gestolpert. In der ent- Staatsmitteln Nahrung beschaffen, allerdings nur gegen Arbeit als scheidenden Abstimmung wurde die Regierung mit bloß zwei Gegenleistung. Auf räuberische Hereros müsse noch eifrig Jagd ge­selbst macht werden. Auf noch bekannt werdende besondere Uebeltäter Stimmen Mehrheit( 279 gegen 277) gerettet, das heißt unter Berücksichtigung einiger nachträglichen Berichtigungen müsse ebenfalls eine Schußprämie gesetzt werden. Alsdann müßten tatsächlich durch die eigenen Stimmen der sieben Minister, die im ganzen Gebiete eine Reihe von Stationen angelegt und stark zugleich Deputierte sind. In der zweiten Abstimmung über die Wir haben also hier wieder einen der Fälle, die seinerzeit im Briorität der Vertrauensformel wuchs dann die Mehrheit auf blok besetzt werden, um allmählich das Land vollständig zu pazifizieren. Uns will scheinen, als ob die Auffassung der Kölnischen Reichstage von beinahe allen Parteien aufs schärfste gerügt worden zehn Stimmen an( 286 gegen 276). Und wenn zuletzt die Ver­find. Fräulein Berson, die sich nach deutschen Strafgesezen nicht trauensformel nach den amtlich berichtigten Zahlen mit 297 gegen Beitung" doch erst noch näherer Bestätigung bedürfte, denn wenn irgendwie schuldig gemacht hat, wird in der Willkür des administra- 221 Stimmen( nicht, wie in der Kammer verkündet, mit 348 auch die Hereros zersprengt sind, so ist es doch fraglich, ob sie zur tiven Verfahrens festgehalten. Es sind ihr alle Rechtssicherheiten gegen 236) botiert wurde, so einzig deshalb, weil zwischen der Uebergabe geneigt sein werden, falls man nicht mit ihnen in Unter­der deutschen Strafprozeßordnung entzogen und sie ist völlig wehrlos zweiten und der dritten Abstimmung die ebenso feige wie brutale handlungen eintritt und ihnen Generalpardon gewährt. der Polizei in die Hände geliefert. Die Polizei hat nicht einmal Gewalttat des nationalistischen Abg. Sybeton gegen den Kriegs- Führt man den Krieg einfach ohne Friedensverhandlungen weiter, das Interesse, nach Straftaten zu suchen, denn dann würde Fräulein minister stattgefunden hatte. Es gibt nur eine Stimme darüber, dürfte die Zahl der unter Waffen bleibenden Hererobanden eine daß Syvetons infame Handlungsweise, die desto niederträchtiger ist, Berson der Garantien des deutschen Rechtes teilhaftig werden, wäh- als sie sich gegen einen Greis' richtete, die Stellung des recht erhebliche sein, und daß die Verfolgung dieser zerstreuten rend diejenigen, die nichts begangen haben, auf Gnade und Ungnade Ministeriums wieder befestigt hat, ähnlich wie der Herital- patriotische Banden gar nicht so leicht ist, das hat ja der bisherige Krieg ohne besondere juristische Hülfe und Arbeitsaufwendung der Polizei Stockstreich des Barons Chriftiani gegen den Präsidenten Loubet die bereits hinlänglich bewiesen. Wiederholt schon haben wir betont, verfallen sind. Hätte das Fräulein Berson in Berlin einen Mord Periode der republikanischen Verteidigung" eingeleitet hat. daß der Guerillafrieg gegen zerstreute Banden schwieriger und lang­begangen, so würde sie einen größeren Rechtsschutz genießen als jetzt, Das schließliche Ergebnis der Kammerschlacht ist jedenfalls zu wieriger sein dürfte als die bisherigen Umzingelungsmanöver gegen wo fie feinerlei Straftaten in Deutschland begangen hat und, wie begrüßen. Viel weniger vom ministeriellen als vom allgemein große Scharen sich an bestimmten Orten aufhaltender Hererobanden. wir hinzufügen, auch nach unseren Informationen nicht in Rußland. demokratischen Standpunkte aus. Der Sturz des Kabinetts Combes Also selbst wenn die Annahme zuträfe, daß die Widerstandskraft Man hält die Dame offenbar fest, um inzwischen sich bei der russischen in diesem Stampfe würde allerdings eine Revanche der klerikalen der Hereros vollständig gebrochen sei, so würde die Unterdrückung Hocharmee zur Folge gehabt haben. Auf diesen Punkt haben die Polizei zu erkundigen, ob es ihr angenehm wäre, das Fräulein in ministeriellen Redner immer und immer wieder die Aufmerksamkeit der umherschweifenden Banden noch außerordentlich viel Zeit und die Hände zu bekommen. Hat der russische Absolutismus Appetit auf der zerbrödelnden Mehrheit zu konzentrieren gesucht. Und daran enorme Summen kosten. Es wäre deshalb auch vom Standpunkt dies Opfer, so wäre nach den bisherigen Erfahrungen die Gefahr sind die unermüdlichen Front- und Flankenattaden der vielfarbigen unserer Kolonialpolitiker zehnmal vernünftiger, dem längst von uns nicht ausgeschlossen, daß die Dame in der völkerrechtswidrigen Form Opposition gescheitert. und kürzlich auch vom Reichsboten" gemachten Vorschlage ent­der Ausweisung über die russische Grenze ausgeliefert wird. Was Es war die von Jaurès angeregte Taktik der Gegenoffensive, sprechend in ernsthafte Friedensverhandlungen mit den Hereros ein­selbst der erzreaktionäre preußisch- russische Auslieferungsvertrag, die vom ministeriellen Lager befolgt wurde. Den Anfang machte zutreten. Als im höchsten Grade barbarisch aber müßte das Ver­der überhaupt kaum Grenzen für die Auslieferungsmöglichkeit be- General André, der in seiner vom Blatt verlesenen Rede ein in fahren verurteilt werden, auf die Führer des Herero- Aufstandes stimmt, nicht bewirken kann, das vermag eine solche Ausweisung im feiner Naturwahrheit abschreckendes Bild der Unduldsamkeit, der Schußprämien zu setzen! Handumdrehen. Es bedarf nicht der mindesten ordentlichen Unter- Vetternwirtschaft, der prätorianischen Gelüfte des seit 30 Jahren in der Armee aufgepäppelten flerifal= reaktionären Alüngels gab. Der Krieg gegen die Hottentotten dürfte nach Ansicht der Köl­suchung. Es genügt, die Dame für eine gefährliche Person, für eine Berteaux verlangte im Interesse der Republikanisierung der Armee nischen Zeitung" ebenfalls bald zu Ende sein, wenigstens der Anarchistin zu erklären, und der Gerechtigkeit der preußischen eine Reform des Rekrutierungssystems der Offiziere und eine eigentliche" Krieg; dann würden sich die Hottentotten aller­Polizei ist Genüge getan. Reform der militärischen Schulprogramme. Jaurès erinnerte an dings in fleine Gruppen auflösen und in die fast unzugänglichen Selbst wenn es sich nun um eine Anarchistin handelte, wäre ein die seinerzeit von Oberst Faurie im gefinnungstüchtigen Temps" Berge verkriechen. Diese Flucht müsse unter allen Umständen ver­folches Verfahren schlechterdings verwerflich. Es bedeutet unter allen veröffentlichte Statistik, die handgreiflich die klerikale Betternwirt- hindert werden, man müsse so rechtzeitig zugreifen, daß es den Umständen die schlimmste Verlegung jedes zivilisierten Fremden- schaft im Beförderungswesen offenbart. Während nämlich der Hottentotten nicht möglich sei, der Umschließung zu entrinnen. rechtes. Es war der Zentrumsabgeordnete Spa- hn, der noch im Prozentsatz der Adligen unter den Leutnants 11 Prozent beträgt, Dieſer Vorschlag ist ja sehr schön, aber sicher auch schwieriger, als steigt er unter den Generalen auf 29 Prozent! Als Abhilfsmittel Gerade die früheren " Der Fremde, der sich bei uns mit ausreichenden Mitteln gegen die Klerikale Vorherrschaft in der Armee verlangte Jaurès die die tölnische Zeitung" sich einbildet. wie kolossal schwierig Einverleibung der militärischen Hochschulen in die Universität, die Hottentotten- Kriege haben bewiesen, aufhält und der sich uns gegenüber nach keiner Richtung lästig ge- Einführung gesetzlich geregelter Stipendien für Unbemittelte in es ist, aufständische Hottentottenstämme derartig einzufreisen, macht hat, den müssen wir, wenn wir ihn ausweisen und nicht aus- jenen Hochschulen. Ferner befürwortete er eine weite öffentliche daß sie zur Uebergabe gezwungen sind. Auch mit dem größten liefern, seinen Weg wählen lassen, wie er will. Diesen Grundsatz Kontrolle über die Offiziere bon seiten der republikanischen Or Trupperaufgebot wird man deshalb schwerlich die Auflösung und sollten wir festhalten. Das hat nichts damit zu tun, daß auch ganisationen, ähnlich wie die Gewerkschaften nach und nach Flucht der jetzt noch in starken Banden vereinigten Hottentotten ver­über Gewerbe Inspektoren Ob jemand sich daran gewöhnen, den andere Nationen Anarchisten nicht haben wollen. Anarchist ist, wissen wir nicht, so lange er sich nicht in dieser Verlegung der Arbeiterschutzgesetze zu berichten, ohne daß hindern können. Aller Voraussicht nach wird der Krieg auch in dem deshalb von Angeberin" gesprochen werden kann. Bu er Südwesten der Kolonie sehr langwierig werden. Db die Kriegskosten Nichtung lästig gemacht hat oder dies anderweitig nach wähnen ist noch das reuige Geständnis von Jaurès in bezug auf deshalb mit 200 Millionen Mark gedeckt sein werden, ist noch sehr die Militärjustiz:" Jawohl, meine Herren, wir sind alle die Frage! schuldig, Regierung und Mehrheit, und ich nehme auf mich meinen Teil an dieser Schuld die notwendige Abschaffung der Kriegsgerichte nicht verwirklicht zu haben, die das Kastenregime kennzeichnen und verlängern."

Anfang dieses Jahres im Reichstage erklärte:

gewiesen ist."

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Herr Spahn mißbilligte es auch, daß die Polizei- Organe Ver­haftungen nur deshalb vornehmen, um Verdachtsmomente gegen Personen zu sammeln. Wollte man das Fräulein Berson aus Deutschland nur ausweisen bei freier Wahl der Grenze, so wäre die Verhaftung völlig sinnlos. Die Sistierung kann nur den Zweck haben wollen, um noch Verdachtsmomente zu sammeln und dann, wenn Rußland es wünscht, neue völkerrechtswidrige Russendienste zu leisten. Da das Fräulein bemittelt ist, so kann man in der Mittellosigkeit nicht den Vorwand einer Ausweisung nach der russischen Grenze suchen. Mithin bliebe der Anarchismus" als Grund eines solchen Verfahrens. Das ganze Belastungsmaterial, das gegen die Dame in dieser Hinsicht besteht, liegt aber in dem einen Umstand, daß diese russische Studentin seit längerer Zeit mit einem deutschen Reichs­

Linken.

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Die Münchener Allgemeine Zeitung " wirft dem Vorwärts" Fälschung vor, weil er behauptet habe, daß unsere Kolonialmänner" den Plan gefaßt hätten, die sämtlichen Stämme in Südwestafrika zu entwaffnen. Ein solcher Beschluß" sei niemals gefaßt" gewesen. unvorsichtige Aeußerungen aus Kolonialkreisen in diesem Sinne unvorsichtige Aeußerungen aus Kolonialkreisen in diesem Sinne könnten allerdings gefallen sein, aber von einem ernsthaften Plan", die witbois zu entwaffnen, könne nicht gesprochen werden.

Aber freilich fanden die von Jaurès geforderten Reformen, so harmlos schüchtern sie sind im Vergleich mit den gleichfalls die Demokratisierung der Armee bezweckenden Forderungen der großen bürgerlichen Revolutionäre von 1793, nur den Beifall der äußersten Wie die Situation beschaffen ist, muß man schon als einen Gewinn das negative Ergebnis des Kampfes anrechnen, das Wir geben der Münchener Algemeinen Zeitung" den Vorwurf Scheitern des Ansturmes der nationalistisch- melinistischen Reaktion der Fälschung zurück. In allen Kolonialorganen ist seit Monaten im Bunde mit den linksstehenden Strebern und Ehrsüchtigen von die Forderung erhoben worden, nach Niederwerfung des Herero­Doumer bis Millerand . Aufstandes sämtliche Eingeborenen zu entwaffnen, also auch die Ja, Millerand! Er hat es sich nicht nehmen lassen, auch in dieser witbois, auf deren Treue und Ergebenheit viele unserer Kolonial­angehörigen befreundet ist, der sich zu einer kleinen anarchistischen Debatte, und diesmal unter dem freigebigen Beifall der Rechten, die mannen keineswegs fest bauten. Zudem meldete erst dieser Tage Geschäfte der Reaktion zu besorgen, und das so unverfroren wie Gruppe rechnet. In der Wohnung dieses Deutschen haben sich auch noch nie. Er hatte sogar den Mut, gegen die Linke die ewigen die Frankfurter Zeitung ", daß die Witbois erst dann in den Auf­anarchistische Schriften vorgefunden. Die Polizei kann aber diese Prinzipien" der Wahrheit und Gerechtigkeit", die Losungsworte ftand eingetreten wären, als man bereits mit ihrer Entwaffnung be­einem preußischen Staatsbürger gehörenden anarchistischen Schriften, der Dreyfus- Kämpfe, auszuschlachten. Die nötige Antwort erteilt gonnen habe. die ja nebenbei wohl auch keinen strafbaren Inhalt haben werden, ihm heute Pressensé in der" Humanité":" Ja, wir mußten hören,