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Die Arbeiterbewegung und der Rampf gegen den Alkoholismus   in Niederland  .

Am 29. und 30. Oktober tagte in Amsterdam   ein Kongreß über den Zusammenhang zwischen den gesell­fchaftlichen Zuständen der arbeitenden Klasse und dem Alkoholism u 3." Er war einberufen von dem ,, Niederländischen Verein zur Abschaffung Alkoholischer Getränke", unter Mitwirkung mehrerer Arbeiterorganisationen, sowie auch der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Man hatte sich bemüht, alle Richtungen der Arbeiterbewegung zur Vertretung auf dem Kongreß zu veranlassen, fand jedoch bei den Christlichen  ' sehr wenig Entgegenkommen; nur ein Verein dieser Richtung war vertreten. Im ganzen waren 40 Organisationen vertreten, davon 17 durch Verbandsvorstandsmitglieder. Die Tagesordnung bestand aus 6 Verhandlungsgegenständen:" Der Zusammenhang zwischen Volfsernährung und Alkoholismus" Nachtarbeit und Trink­gewohnheit" Der Einfluß der Arbeiterorganisation auf den Alkoholismus"" Das Verhältnis zwischen gesellschaftlichem Wohl­stand und Alkoholismus"- Verbrecherische Jugend und Alkoho­lismus und Arbeitsdauer und Trinkgewohnheit".

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die dortigen Tischlermeister versandt hat. Er ist datiert vom 3. No- mit lauter Stimme, so daß es die Straßenpassanten und bes vember und hat folgenden Wortlaut: sonders der in der Nähe befindliche Schußmann hören mußten: Sehr geehrter Herr Kollege! In der Versammlung vom Sehen Sie mich nur an, ich bin Streifbrecher 1" Als die er­1. November 1904, welche die Aussperrung der Berliner   Tischler  - wünschte Belästigung immer noch ausblieb, wiederholte der Mann gesellen und die gegenwärtige Lage der Aussperrung betraf, ist mehrmals seinen Ruf, bis der Streitposten zu seinen Kollegen von der Ortsverwaltung Weißensee des obigen Verbandes mit sagte:" Kann der Mann aber Komödie spielen. Das ist ja der großer Majorität beschlossen worden, auch in Weißensee 50 Prozent Pianofabrikant Kuhla; der fromme Mann, der in seinem Hause einen Ser Tischlergesellen auszusperren. Die Aussperrung hat mit dem Betsaal eingerichtet hat, in dem er auch seinen Arbeitern das gestrigen Tage in dem Maße begonnen, daß neue Afforde nicht Evangelium chriftlicher Milde und Friedfertigkeit predigen läßt." mehr vergeben werden dürfen, sondern die Gesellen, welche ihre Die auswärtigen Fabrikanten scheinen sich übrigens die Situation Afforde fertig gestellt haben, zu entlassen sind, bis die entsprechende zunuze zu machen. Vom Streikbureau sind Stellungen nach der Bahl, welche 50 Prozent gebieten, erreicht ist. Wir richten nun auch an Provinz besetzt worden, in denen den Arbeitern ein Wochenlohn von Sie die höfliche Bitte, sich unserem Vorgehen im Interesse der gesamten 36 M. garantiert wurde. Die auswärtigen Fabrikanten scheinen Arbeitgeberschaft anzuschließen und sich an der Aussperrung ent- also die Berliner   Arbeitskräfte sehr hoch einzuschätzen. sprechend zu beteiligen. Sollten Sie solches wider Erwarten Die Bestrebungen der Albumarbeiter zur Regelung ihrer Lohn­nicht tun wollen, so richten wir das ergebene Ersuchen an Sie, und Arbeitsverhältnisse, die Anfang dieses Jahres eingeleitet wurden, wenigstens bis zur vollständigen Schlichtung haben bekanntlich nur dazu geführt, daß die Arbeitszeit von zehn der entstandenen Differenzen mit dem Holz auf neun Stunden verkürzt wurde. Weitere Verbesserungen waren arbeiter Verbande keine neuen Gesellen ein nicht zu erreichen, und zwar hauptsächlich deswegen nicht, weil ein zustellen. Etwaige Ausgesperrte bitten wir gütigst sofort unter großer Teil der Albumarbeiter nicht für eine regelrecht durchzuführende Als wichtigstes Thema kann man wohl das über Arbeiterorgani­genauer Bezeichnung der Krankenbuch- Nummer, Lohnbewegung zu haben war. Der Geschäftsgang in der Album­sation und Alkoholismus ansehen. Hierzu hielt unser Parteigenosse des Namens, Geburtstages, Jahres und Ortes branche war in diesem Jahre außergewöhnlich gut, die Nachfrage Spielmann aus Rotterdam   das Referat. Er sagte unter dem Vorsitzenden Herrn star Springer, Lang nach Arbeitskräften überstieg häufig das Angebot, so daß in dieser anderem: Die Tatsachen beweisen, daß überall, wo die Arbeiter= hansstraße, bekannt zu geben. Wir glauben fest, daß auch Sie Hinsicht die Bedingungen für eine Erfolg versprechende Lohnbewegung bewegung ihren Einfluß auf das geistige Leben der Arbeiter und beitragen werden, unsere gemeinsame Sache zu fördern. vorhanden waren. Am Montag fand in den Zentral­auf die Arbeitsbedingungen geltend gemacht hat, sich der Mißbrauch Mit kollegialischem Gruß Festsälen in der Dranienstr. 180 eine öffentliche Album­geistiger Getränke stark vermindert hat, und damit das sittliche Die Ortsverwaltung. arbeiter und Arbeiterinnenversammlung statt, Niveau der Arbeiter gestiegen ist, während demgegenüber in den Wie der Brief zeigt, sind die Herren vom Schutzverband auch die mit der Frage, об im nächsten Jahre Gegenden, die der Arbeiterbewegung noch verschlossen blieben, der mit einem sehr bescheidenen Zugeständnis zufrieden, wenn wider Forderungen erhoben werden sollen, befaßte. Mißbrauch auch am ärgsten ist."-Bum Beweise für diese Be- Erwarten" ihr Aussperrungsbeschluß nicht befolgt werden sollte. Dadurch, daß jetzt schon Vorbereitungen zur nächstjährigen Lohn­hauptung führte der Redner eine große Anzahl von Tatsachen und Bescheiden sind denn auch die Resultate, die sie bis jetzt mit ihren bewegung getroffen werden, soll dem in diesem Jahre von den Erfahrungen bekannter Vertreter der Gewerkschaftsbewegung aus Beschlüssen erzielt haben. Das zeigte eine Aufzählung der Firmen, Fabrikanten gemachten Einwand, sie hätten schon falkuliert und verschiedenen niederländischen Städten und Landesteilen an." Die die nach den in der Bautischler- Branche, in der Küchenmöbel-, der könnten deswegen keine Zugeständnisse mehr machen, vorgebeugt Trinkgewohnheit", sagte er, ist ein furchtbares Hindernis für die Ladenbranche und in Weißensee gefaßten Beschlüssen sich an der werden. Das Referat hielt der Vertrauensmann Bytomski. Er Arbeiterbewegung. In Gegenden wie Waalwijt, Maastricht  , Tilburg  , Aussperrung beteiligt haben. Der Referent erwähnte ferner einen erklärte es für sehr wünschenswert und notwendig, daß das bisher wvo die Arbeiterbevölkerung durch die Trunksucht degeneriert ist, hat Artikel in der neuesten Nummer der Fachzeitung der Tischlermeister", von den Albumarbeitern Versäumte im kommenden Jahre nachgeholt die Arbeiterbewegung keinen durchgreifenden Erfolg; so kann also in dem auf Grund eines Generalversammlungs- Verichtes im werde. Vor allem müßten einmal bestimmte Minimallöhne fest­die Arbeiterbewegung nicht ohne Alfoholbekämpfung auskommen." Vorwärts" herausgerechnet wird, daß den Ausgesperrten nur gesetzt werden, den Tariflöhnen für das Buchbindergewerbe ent­Umgekehrt vermindert auch ohne besondere Antialkohol- Propaganda noch 200 000 m. für 200 000 M. für Unterſtüßung zur Verfügung stehen sprechend. Dann sei es notwendig, Prozentzuschläge für Ueberzeit­der Alkoholmißbrauch sich von selbst, wo die Arbeiterbewegung festen sollten. Fuß fast. Lansberg bemerkt von den Glasarbeitern in Delft  , seine Leser über die Kampfmittel der Ausgesperrten ganz unbegrenzte Ueberzeitarbeit zunichte gemacht werde. Schließlich Der Artikelschreiber täuscht sich selbst oder sucht arbeit zu verlangen, damit die neunstündige Arbeitszeit nicht durch daß das Kneipenlaufen von selbst nachgelassen hat, nachdem die gewaltig zu täuschen, indem er den faum in Betracht müsse verlangt werden, daß die Affordpreise erhöht und die Akkord­Organisation einen kürzeren Arbeitstag errungen hatte. In kommenden Kaffenbestand der hiesigen Bahlstelle als den Rest der tarife in den Werkstuben ausgehängt werden. Der Redner machte Schiedam  , wo 1% Stunden länger gearbeitet wird, ist der Alkohol- Unterstützungsgelder hinstellte.- Uebrigens war in der gestrigen den Vorschlag, durch ein girtular an die Fabrikanten die Frage mißbrauch viel stärker verbreitet. Der Umstand, daß sie Mitglieder Versammlung auch der Verbandsvorsitzende Ioß aus Stuttgart   zu richten, wie sie über diese Forderungen denken und ob sie geneigt der Organisation sind, ist für viele der Antrieb, ein gutes Vorbild zu geben. Willems berichtet aus Tilburg  : Hier herrscht die anwesend und sicherte den Ausgesperrten und Streifenden die find, durch Verhandlungen eine dementsprechende Regelung der Ver­vollste Unterstützung des gesamten Verbandes zu. hältnisse anzubahnen. Antwort soll bis zum 1. Januar 1905 ge­Auffassung, daß derjenige, der in der selbständigen Arbeiterbewegung- Außerdem kommt es den Ausgesperrten zugute, daß zurzeit viele wünscht werden. Die Bersammlung stimmte diesem Vorschlage zu tätig ist, auch Abstinenzler sein muß. Baart gibt Zeugnis von Arbeitsangebote von auswärts im Vureau des Verbandes einlaufen. und nahm einstimmig folgende Resolution an: einer Anzahl von Männern, die aus Trunkenbolden zu tüchtigen Die ledigen Kollegen wurden aufgefordert, Berlin   zu verlassen. Der Leuten geworden sind, vor denen ihre früheren Kameraden sich ihrer Redner bemerkte noch, daß der Verband keine Sammellisten heraus­Trunksucht wegen schämen. Potjewijd, Wessels, Jaw Kat von Zaandam   berichten ähnliche Tatsachen. In Zaandam   lagen gegeben hat; die im Umlauf befindlichen sind solche vom Fachberein. Im Verbande wird oftmals die Hafenarbeiter einen halben Tag lang daß einer Schwächung der Verbandskasse vorgebeugt wird. man durch Extrabeiträge dafür sorgen, betrunken an Bord. Im Jahre 1902 hat die Organisation Die Diskussion, die sich an das Referat schloß, zeugte dafür, daß die unter Mithilfe der Arbeitgeber dem ein Ende gemacht. Jet Ausgesperrten und Streifenden voller Zuversicht den weiteren Ber­werden Trunkenbolde von ihren Kameraden an Landgesezt und mit Arbeitsentziehung bestraft. lauf der Dinge abwarten und nicht geneigt sind, sich vor dem Beim Löschen eines Reisschiffes wurden früher vom Arbeitgeber Unternehmertum zu beugen. 10 Liter Genever gegeben. Jetzt erhalten die Arbeiter das Geld dafür und legen es in den Widerstandsfonds ihrer Organisation."

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Gewerkschaftliches.

Die Lehrlingsfrage

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Albumfabrikanten in Verbindung zu treten, um einheitliche Arbeits­ Die Versammlung beauftragt die Lohnkommission, mit den und Lohnbedingungen für die Albumbranche zu erreichen. Sollten die Herren Fabrikanten jedwede Verhandlung ablehnen, so hat die Minimallöhnen, Mehrbezahlung für Ueberfeierabendarbeit, Erhöhung Lohntommission geeignete Schritte zu tun, um die Einführung von und Aushang der Akkordpreise zu erreichen."

Es wurde dann eine neue Lohntkommission gewählt, die aus folgenden Mitgliedern besteht: Kumm, Scholz, öpfer, Kammler und Frau Rötsch.

Die ftreifenden Klavierarbeiter stehen heute noch so vollzählig und einmütig im Kampfe, wie am ersten Tage desselben. Das Zum Mülltutscherstreit. Der Müllkrieg" wird täglich inter­bewies auch der Besuch der gestern vormittag abgehaltenen Ver- essanter. Bei allen am Streif resp. der Aussperrung beteiligten sammlung, der ebenso start war wie der früher abgehaltenen Ber- Unternehmern findet ein permanenter Wechsel der Arbeitswilligen sammlungen. Auch der Referent Kleinlein bestätigte, daß sich statt, so daß die Abfuhr auch nicht entfernt bewältigt werden kann. in den Reihen der Streifenden nicht der geringste Wankelmut be- Wenn die Arbeitswilligen einen oder einige Tage diese Arbeit merkbar mache. Das sei ein gutes Zeichen für die gegenwärtige gekostet haben, dann laufen sie davon. Amüsant ist dies Verhältnis hat infolge mehrerer Vorkommnisse aus jüngster Zeit auch die Situation. Weiter führte der Referent aus, daß in der Hauptsache besonders bei der Wirtschaftsgenossenschaft. Ein Transport Arbeits­Aufmerksamkeit der gewerkschaftlichen Kreise auf sich gezogen. feine Aenderung der Lage eingetreten sei. Es könne nur mitgeteilt williger rückt aus, ein anderer kommt, um ebenfalls wieder zu ver­Lange Jahre hat man dieselbe dort nur von dem Gesichtspunkte werden, daß wieder zwei Betriebe bewilligt haben. Das Gewerbe- schwinden. Vorgestern reisten die Russen ab, nachdem schon vorher aus betrachtet, ob nicht die Ausbildung einer übermäßigen 8ahr gericht habe ohne Butun der Arbeiter bei der Streifleitung eine Kolonne anderer Angeworbener den Müllstaub von ihren angefragt, ob fie zu Verhandlungen bereit sei, was Füßen geschüttelt hatten, und am selben Abend fam ein von Lehrlingen geeignet sei, Angebot und Nachfrage von Arbeits- natürlich bejaht wurde. Auch die Fabrikanten hätten die gleiche neuer Transport von etwa neunzig Arbeitswilligen über Stettin  fräften im Gewerbe ungünstig zu beeinflussen. Neuerdings aber be- Anfrage vom Gewerbegericht erhalten, aber noch keine Antwort ge- und Landsberg   a. W. Die Angekommenen wurden unter starker schäftigt man sich auch mit der Art der Ausbildung. Diese Frage geben. Wahrscheinlich, meinte der Referent, würden die Fabrikanten polizeilicher Bedeckung nach dem zum Abbruch stehenden, der ist für die Gewerkschaften um so drängender, als die skrupellose wohl nicht zu Verhandlungen bereit sein. Ferner führte der Redner Stadt gehörigen Hause, Hause, Alexanderstraße 12, ge Ausbeutung jugendlicher Arbeitskräfte in der Form der Lehrlings- an, daß die Musikinstrumenten- Zeitung" fich darüber aufhält, daß bracht; das heißt nur etwa die Hälfte davon, denn die haltung vielfach zu dem Zweck betrieben wird, die teurere Arbeits- die Polizei nicht scharf genug gegen die Streitposten vorgehe. Als andere Hälfte zog es gleich vor, mit den Streifenden gemeinsame fraft erwachsener, Arbeiter auszuschalten. ob es der Polizei gegenüber noch einer besonderen Aufmunterung Sache zu machen. Obgleich der Platz vor dem Streitbrecherasyl In Erinnerung unserer Leser sind ja noch die Vorkommnisse in zum Einschreiten gegen Streitposten bedürfe. Ein Vorkommnis von Schußleuten zu Fuß und zu Pferde wimmelte, mischten sich die müsse hier besonders beleuchtet werden: Bisher sei immer betont Streikenden dennoch unter die Angeworbenen und bewogen gleich der Buchbinderei von Lüderitz u. Bauer. Heute werden uns nun Mitteilungen gemacht über Klagen, welche in einer Druderei- Ver- worden, daß durch den einmütigen Streit der Klaviaturarbeiter 46 Mann, mit nach dem Gewerkschaftshause zu gehen und wieder die ganze Bewegung gestützt werde und daß die Klaviatur in ihre Heimat zurückzufahren. Gestern morgen ließ die sammlung des Personals der Deutschen Warte" vorgebracht wurden. arbeiter diejenigen wären, die die ganze Klavierindustrie Wirtschaftsgenossenschaft dann etwa 40 Wagen vom Hofe ab­Früh um 7 Uhr beginnen dort die Lehrlinge ihre Tätigkeit und es lahm legen. Nun aber hätten 18 bisher streifende Klaviaturarbeiter, rücken, doch schon im Laufe des Vormittags tamen eine Anzahl ist vorgekommen, daß sie abends um 10 und 11 Uhr noch im Ge- die als Würger" bekannt seien, eine Fabrik gekauft und die bisher Wagen wieder zurück, denen die Bedienungsmannschaft ebenfalls schäft waren. Einer dieser Lehrlinge befindet sich gegenwärtig in einer dort beschäftigten, jezt streifenden Arbeiter entlassen, um selber ihre entlaufen war. Nervenheilanstalt und es hat zweifellos die Arbeit im Ge- Arbeit zu beginnen. Das schändlichste an dem Vorgehen der genossenschaft zweifellos bedeutend teurer wie die alten Kutscher. schäft, wenn sie die Krankheit nicht verursacht hat, doch viel zum Fabriken, z. B. für Neumeyer, Arbeit liefern wollen. Die Zusammen- indem die ca. 40 Kutscher und Mitfahrer der Char­18 ehemaligen Kollegen sei aber, daß sie für vom Streit betroffene Am Montag hat der Streit wieder eine Ausdehnung erfahren, Ausbruch derselben beigetragen. Ein anderer Lehrling, ein besonders setzer müßten veranlaßt werden, die Fabrikate dieser Genossenschaft lottenburger Abfuhrgesellschaft ebenfalls die schwächlich entwickelter Knabe, wurde auch an der Rotations  - nicht zu verarbeiten. Nach Lage der Situation müsse jetzt der Arbeit niederlegten. Die Ausständigen dieser Gesellschaft maschine beschäftigt, eine Arbeit, der für die Dauer nur Männer weitere Verlauf der Dinge, die Stellung der Fabrikanten zu der hatten mit Rücksicht darauf, daß sie während der letzten Wochen mit starken Nerven genügen. Er schlief manchmal fast bei der Arbeit Anfrage des Gewerbegerichts abgewartet werden. Die Situation infolge des Streits und der Aussperrung ihrer Berliner   Kollegen ein, so daß ihn die Maschinenmeister aufforderten, nach Hause zu sei den Streifenden günstig, und niemand würde den Kampf ohne mit Arbeit überlastet waren, eine 2ohnerhöhung gefordert gehen und sich schlafen zu legen, was er sich scheinbar mit Rüd- Erfolg aufgeben. und zu diesem Zwed. eine Kommission an die Geschäftsleitung ent­Die Genossenschaftsgründung und das Verhalten der 18 Genossen- fandt. Der Geschäftsführer aber lehnte die For. ficht auf den Obermaschinenmeister Bergmann, seinem Dntel, Man ist bei diesen Mitteilungen versucht schafter wurde auch in der Diskussion lebhaft besprochen. Sickfeld berung nicht nur schroff ab, sondern rib oben­nicht getraute. das ihm überreichte Schriftstück der glauben, es sollte einmal der Versuch gemacht großen Schaden könne es aber dem Streit nicht zufügen. Der Kommission in Feßen und warf es der Kommission werden, wie lange ein Lehrling arbeiten kann und was er aus- Mangel an Klaviaturen mache sich so stark bemerkbar, daß die vor die Füße mit den Worten: Wenn sie wollten, möchten sie zuhalten imstande ist, ehe er vor Erschöpfung zusammenbricht. Genossenschaft Absatz genug finden könne in solchen Fabriken, nur streiten. Hierauf traten die Kutscher und Mitfahrer einmütig Das ist wucherische Ausbeutung jugendlicher Arbeiter in ihrer welche die Forderungen der Arbeiter bewilligt haben. Redner in den Streik ein. schlimmsten Gestalt. Unmöglich können die gewerkschaftlich organi- könne deshalb nicht ohne weiteres glauben, daß die Genossen- Von den Berliner   Ausständigen ist abermals eine Deputation Eine nicht näher zu beim Polizeipräsidium vorstellig geworden. Geheimrat Brauer, sierten Arbeiter an solchen Verhältnissen geschlossenen Auges vor- schaft an bestreifte Fabriken liefert. aber, daß die 18 Kollegen der die Leute auch diesmal wieder empfing, sprach sein Bedauern übergehen. Es sind ihre zukünftigen Mitarbeiter und Mitkämpfer, bezeichnende Handlung sei es am Sonnabend die Streitunterſtüßung aus- darüber aus, daß es noch zu feiner Einigung zwischen Unternehmern Faust ein, dann müssen es die Arbeiter. Die Phrase:" Es ist immer auftraten. Sie hätten damit bewiesen, daß sie keinen Funken von sämtliche alten Kutscher und Mitfahrer wieder eingestellt würden, da so gewesen!" ist keine Entschuldigung für solche Zustände, sondern Solidaritätsgefühl haben. Wenn das zutreffe, was hier von der sie mit dem Abfuhrwesen durchaus vertraut seien. Strafmandate eine schwere Anklage gegen die bisherige Saumfeligkeit auf diesem Genossenschaft gesagt wurde, dann würden die Arbeiter dafür sorgen, gegen Hauswirte wegen zu großer Müllanhäufung könnten jedoch zurzeit daß es mit deren Unternehmerherrlichkeit nach dem Streit bald nicht erlassen werden, da jezt tatsächlich eine Müllnot wieder vorbei sei. Zur Lage des Streits äußerte sich der Redner vorhanden sei. Vorher konnten die Wirte bestraft werden, denn dahin: Wenn der Streit noch bis nach Weihnachten dauern sollte, wenn sie bei der Polizei anfragten, wo sie mit dem Müll bleiben sollten, so würde das die Streifenden nicht entmutigen. Die Fabrikanten so konnten sie an die Wirtschaftsgenossenschaft verwiesen werden; Gestern vormittag hatten sich die Ausgesperrten und Streifenden würden den Kampf aber nicht solange aushalten, denn sie wollen heute aber streikten auch deren Leute. Würde man nun die städti­im großen Saal der Brauerei am Friedrichshain   sehr zahlreich ver- doch nicht auf das Weihnachtsgeschäft verzichten. Sollte die schen Abfuhrunternehmer Tabbert oder Nikolai zur Müllabfuhr sammelt. Es waren dort wohl mehr als 3000 Personen anwesend. Fabrikanten- Organisation die Verhandlung vor dem Gewerbegericht heranziehen, so sei es gar nicht ausgeschlossen, daß der Zentral­Das Referat hielt Stusche. Er berichtete, daß seit der letzten ablehnen, so würden sich viele Fabrikanten einzeln in Unterhandlungen verband der Transport- und Verkehrsarbeiter auch sofort das Per­Versammlung der Ausgesperrten und Streitenden sich im Bureau einlassen. Schuhmacher vom Gewerkverein verurteilte gleichfalls fonal dieser Firmen in den Streit treten ließe. Dann wäre schließ­des Holzarbeiter- Verbandes weitere 242 Ausgesperrte gemeldet haben. das Verhalten der Genossenschafter. Wenn das zutreffe, daß die lich sogar die Stadt Berlin   in Verlegenheit, weil womöglich nicht Außerdem ist zur Abwehr gegen die Aussperrung die Arbeit noch in Genossenschaft Streitarbeit liefere, dann sei ihr Vorgehen ein Berrat einmal der Straßenkehricht mehr abgefahren werden könne. Es sechs Betrieben eingestellt worden. Bis zum Abend des 7. November an der Bewegung, der nicht scharf genug verurteilt werden könne. müsse jetzt also, entsprechend den abnormen Verhältnissen, d- tamen, wie der Redner mitteilte, für den Holzarbeiter- Verband in Zur Jllustration des polizeilichen Vorgehens gegen Streitposten sicht mit den Hauswirten genommen werden.(!) Betracht: 864 Ausgesperrte, 836 Streifende, die zur Abwehr gegen die führte ein Redner aus, er habe ein auf 30 M. lautendes Straf­Die Hausbesiger lassen denn auch alles fünf Aussperrung die Arbeit eingestellt haben, und 245 sonstige Streifende aus mandat erhalten, weil er dadurch gegen die Straßenordnung ver- gerade fein! Soweit sie Wagen bekommen fönnen, expedieren acht Betrieben. Dazu kommen 666 Klavierarbeiter, ferner aus stoßen haben soll, daß er als Streitposten auf einem 102 Meter fie das Müll nach dem städtischen Abladeplatz in der Stralauer Affee. Weißensee 50 Mann. Rechnet man hierzu 588 Arbeitslose, die sich breiten Trottoir auf und ab ging. Auf der Wache, wohin er des- wie es dort gegenwärtig aussieht und wie es dort riecht, darüber bis zum selben Abend im Verbandsbureau gemeldet hatten, so er wegen sistiert wurde, habe der Polizeileutnant zu ihm gesagt: Wenn schweigt des Sängers Höflichkeit. hält man eine Gesamtzahl von 3249. Von den Holzbearbeitungs- Sie wieder an derselben Straßenseite auf und ab gehen, werden Sie maschinen- Arbeitern fommen 140, von den Polierern 130 Streifende wieder verhaftet. Wenn nun die Musikinstrumenten Zeitung" ein und Ausgesperrte in Betracht. Der Redner bemerkte ferner, daß die noch schärferes Vorgehen gegen die Streikposten verlange, dann Die Gewerkschaftskartelle von   Rheinland und   Westfalen hielten Arbeitgeber ihre Aussperrung in den verschiedenen Branchen bei müsse man doch fragen, was eigentlich die Polizei sonst noch tun am Sonntag in   Seo In eine von 69 Delegierten, darunter 20 Gau weitem nicht ihren Beschlüssen entsprechend durchgeführt haben, solle. Viel Heiterkeit erregte die Schilderung eines Redners, der leiter, besuchte Konferenz ab. Der Geschäftsbericht konnte nicht er obgleich sich die Führer der Meister große Mühe geben, den Be- als Streitposten vor der Fabrik von Rösener stand. Da ging ein stattet werden, da der Geschäftsführer Trilse nach Ostelbien ver schlüssen Geltung zu verschaffen. Bezeichnend ist hierfür ein Brief, den Mann mit einem Bündel unter dem Arm, als ob er Arbeit suche, jetzt worden ist. Ueber die Gewerbegerichtswahlen die Ortsverwaltung Weißensee des Arbeitgeber Schuß in die Fabrik. Er war sichtlich bemüht, die Aufmerksamkeit des redete Arbeitersekretär Giebel-   Düsseldorf: Die von der Zentrums­berbandes der deutschen Tischlermeister und Streitpostens auf sich zu lenken, und es schien, als erwarte er eine partei veranlaßte fakultative Verhältniswahl hatte den Zweck, Holzindustriellen" als eingeschriebenen Brief an, Belästigung". Als aber nichts derartiges geschah, rief der Mann nur gegen die freien Gewerkschaften zum Nutzen der christlichen und

die man so behandelt. Greift da die Gesetzgebung nicht mit eiserner ich noch zahlen ließen und dann am Montag als Unternehmer und Streifenden gekommen sei. Er hielt es für das richtigste, wenn

Gebiete!  

Berlin una amgegend. Die Aussperrung der Tischler.

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Deutfches Reich.