Der Kampf um ein Rhein- Leine- Kanal.
Namen?
England anfangs auch das Vorkommnis aufgefaßt, sonst wäre| Beamte den Weisungen dieser Provisionsjäger bei ihrer 17. Oftober auf Reisen und rufe in Stadt und Land zum Kampf ja seine pomphafte Flottendemonstration und sein furchtbares Menschenfängerei Folge. gegen die umstürzlerische Wühlarbeit der Sozialdemokratie". Jede Säbelrasseln gar nicht begreiflich gewesen! Jeßt, nachdem Es ergibt sich aus den neueren Vorfällen, wie berechtigt Versammlung, die der sonst als Polentöter schon genannte Herr abman sich zu einer milderen Auffassung der Situation bequemt unser Mißtrauen war. Wir rieten damals den Russen und hält, wird ausführlich verzeichnet. Dank seiner Tätigkeit sollen sich hat, sucht man die Angelegenheit natürlich ganz anders darzu ihren Angehörigen im Ausland, den bereits organisierten haben. Aber noch größeres soll der Verband leisten. schon mehrere Vereine dem Reichsverband förperschaftlich angegliedert stellen. Für den objektiven Beobachter liegt es aber klar auf Boykott der deutschen Linien vorläufig aufrecht zu erhalten, foll in Berlin ein breiwöchentlicher Kursus zur Ausbildung der Hand, daß England einen unrühmlichen Rückzug an und wir wiederholen unsere dringende Mahnung, daß die von Rednern abgehalten werden. Drei bedeutende Männer der getreten hat. russischen Auswanderer so lange die deutschen Grenzen und die Staatserhaltung, der Reichstags- Abgeordnete Hagemann, der bes Geradezu köstlich sind auch die Wendungen Lord Lans- deutschen Schiffslinien meiden mögen, als die Vallin- Praris rühmte Vorkämpfer für Zuchthausvorlagen Prof. v. Wend stern downes über die lächerliche Zahl der in Vigo zurückgehaltenen nicht in jeder Hinsicht beseitigt und die preußische Polizei Defer- und Dr. Bovenschen sollen in der neuen Rednerschule Apostel des Offiziere. Daß nicht die britische Regierung die Verantwortung teure ausliefert oder, wie sie es nennt, an die Grenze ausweist! fapitalistischen Staates ausbilden. Auch Rechts- und Volksbureaus für die Auswahl der Offiziere trage, sondern die russische Re sollen als Gegengewicht gegen die sozialdemokratischen Arbeiter gierung, ist ein grandioser Einfall. Schwerlich wird ja auch ein sekretariate" eingerichtet werden. Mensch der englischen Regierung zugetraut haben, daß gerade sie die Bedingung gestellt habe, daß nur ganze vier Männlein zurückbehalten werden sollten. Selbstverständlich hat Rußland die Verantwortung dafür zu tragen. Aber selbst wenn das Schiedsgericht erklären wird, daß nicht die 4 Offiziere, sondern Admiral Rosch die stwensky selbst und das ganze Geschwader die Verantwortung für den Konflitt trage, so wird sich Rußland für seinen Fehlgriff bei der Auswahl der angeblich Schuldigen auch nicht ein graues Haar wachsen lassen! Der ganze Ausgang des Konfliktes, namentlich aber auch die Vergebung der Untersuchung an ein internationales Schiedsgericht, ist durchaus possenhaft. England hat, nachdem es zu Anfang so großspurig aufgetreten war, einen kläglichen Rückzug angetreten, und damit basta! Die englische liberale Presse erklärt sich natürlich wiederum mit den Ausführungen des Lords Lansdowne einverstanden. Die Morningpost" ist dagegen mit der Rede durchaus nicht zufrieden. Sie erklärten, daß die englische Regierung aber aua ohne eine internationale Kommission stark genug sein müsse, fich Genugtuung zu verschaffen. Lansdowne habe gerade so gesprochen, als habe er die russische Regierung zu verteidigen. Wenn er frage, ob es der Regierung möglich gewesen sei, mehr zu erreichen, so könne man antworten, daß die britische Nation die größte Flotte der Welt unterhält, um im Notfall die britische Flagge zu verteidigen. Die Regierung werde den Gebrauch von Feuerwaffen zur Erhaltung des Friedens mit Ehren noch zulernen haben!-
Am Schlusse seiner Rede erklärte Lansdowne noch mit, daß der amerikanische Botschafter ihn gebeten habe, einen Schiedsvertrag mit der Union zu unterzeichnen. Diese Mitteilung wird von einem Teil der Presse mit lebhafter Zustimmung auf genommen, trotzdem man erklärt, daß solche Maßregeln zwischen England und Amerika überflüssig seien, da ein Krieg zwischen diesen Staaten einfach undenkbar sei. Nun, es ist ja bekanntlich das Wesen solcher Schiedsgerichtsverträge überhaupt, daß sie zwischen solchen Staaten abgeschlossen und auf solche Fragen beschränkt werden, wegen deren ein Krieg auch ohne Friedensbertrag niemals ausbrechen würde.-
Große Erfolge der amerikanischen Genossen. Wie aus unserer gestrigen Privatdepesche aus New York zu ersehen, sind die großen Hoffnungen, welche auf die sozia listischen Erfolge bei den amerikanischen Wahlen gesetzt wurden, in Erfüllung gegangen. In mancher Beziehung sind die größten Erwartungen noch übertroffen worden. Man braucht nur die Stimmenzahlen vom Jahre 1900 mit den neugewonnenen zu pergleichen, um die erstaunlichen Fortschritte des Sozialismus in Amerika wahrzunehmen.
Vergleichen wir die Resultate, soweit sie vorliegen, wobei zu berücksichtigen ist, daß die neuesten Zahlen sich nur auf Debs, den sozialdemokratischen Kandidaten, beziehen, da für den Kandidaten der Sozialistischen Arbeiterpartei keine Berichte borliegen. bis Zahl der zu wählenden Elektoren*)
Staaten:
Californien
Illinois.
Stimmen für
Debs 1900
Stimmen Stimmen für Soz. für Arb.-P. 1900 Debs 1904
10
7572
27
9 687
1 373
15
2 374
11
3 065
39
12 869
Bennsylvanien
34
4 831
13
7 095
47 493
19 447
663 1329 12 622 2936 524
35 000
75.000
30 000 20 000
45 000 25.000 35 000 265 000
*) Die Zahl der Elektoren ist nur angegeben als Maßstab die Bevölkerung der einzelnen Staaten.
für
feiten unserer Zustände Einblick erhalten, alsbald bekehrt und un
tauglich werden zum Kampfe gegen die umstürzlerische Wühlbarkeit der Sozialdemokratie".
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Die Annahme des Antrages des Zentrums- Abgeordneten Am Wir fürchten, nicht die Freude zu erleben, daß unter der Leitung Behnhoff auf Verstaatlichung des Schleppbetriebes in der Kanal werden, mit denen öffentlich zu diskutieren für Sozialdemokraten der genannten Herren unter unseren Gegnern Kräfte ausgebildet fommission findet in der liberalen Presse höchst abfällige Beurteilung. wertvoll werden könnte. Wie ist es denn überhaupt mit der RedeDie liberalen Parteien," meint das„ Berliner Tageblatt",„ die in felbstlosester Weise die Kanalpläne unterſtügt hatten, fühlen sich freiheit in den Versammlungen des Verbandes mit dem stolzen ob es sich überhaupt noch lohnt, den Kanal unter dieser Bedingung wie die Arbeisersekretariate, heißen wir freudig willkommen. Das durch das Schleppmonopol vor den Kopf gestoßen und fragen sich, Rechtbureaus aber, wenn sie ebenso sachlich Rat erteilen wollen zu bauen." Nur die„ Magdeburger Beitung" mahnt, die Liberalen Bedürfnis nach solche Einrichtungen ist bei weitem nicht gedeckt. follten erwägen, ob es wohlgetan sei, den Kanalbau an der Allerdings werden die Rechtsbefehrenden, da sie in die Jämmerlich fouten nageur die Schleppmonopolfrage scheitern zu lassen. In der Kanalkommission wurde gestern über die Linienführung des Dortmund - Rhein - Kanais beraten. Für die Emschertal- Linie ist 1901 war; nur die Summe der Baukosten für diese Linie einschließberaten, die He in der Vorlage von sie im wesentlichen diefelbe geblieben, wie sie in lich des Lippe- Seitentanals ist auf 701, Millionen gestiegen. Um Blättern als Verfassungsforderung betont. Die Deutsche TagesDie Truppenvereidigung in Lippe wird nun auch von anderen mündung des Kanals in den Rhein drei Varianten vorgeschlagen; geklärt feien und der Vereidigung der Truppen auf den Grafdie Spekulation zu erschweren, hat die Regierung für die Ein- zeitung" spricht die Ansicht aus, daß die Verhältnisse jezt vollkommen zu diesen schlägt der Referent nun noch eine vierte Variante mit regenten Leopold absolut nichts mehr im Wege stehe. Die Freie der Mündung nördlich von Ruhrort vor. Von verschiedenen Seiten deutsche Presse" erklärt es für auffällig", daß mit Rüdsicht werben die Borteile des Zippekanals und der Emscher Zinie erörtert, auf sie bestehenden Wilitärtonventionen die Bereidigung ber Das Zentrum wünscht auch den Ausbau der Lippelinie, und zwar Truppen nicht wenigstens angeordnet worden ist, sofort nachdem die schon ein Jahr nach der Inbetriebsetzung der Emscher Linie. früheren Einsprüche gegen die Regentschaft des Grafregenten zurüc Der Finanzminister erklärt sich mit der vierten Einmündungsvariante gezogen worden sind. Dieser Vorgang ist aber ebenso sehr und der Ansicht, daß jetzt dazu noch keine Veranlassung sei, ba der Angelegenheit auffällig waren. einverstanden. In bezug auf den Bau der Lippe- Linie ist er dagegen ebenso wenig auffällig", wie die gesamten Vorgänge der LippeKohlenbergbau dort noch nicht in genügendem Maße entwickelt ſei, um für den nötigen Verkehr zu sorgen. Er ist daher gegen die Festlegung des Termins auf ein Jahr nach Inbetriebsetzung der anderen Linie. Er zieht vor, den Termin auf spätestens zehn Jahre" festzusetzen. Endlich ist er der Meinung, daß für den Bau der Teilstrecke Hamm- Lippstadt teine genügende Veranlassung vorliege, da dieses Stück nur provinzielles, aber fein allgemeines Interesse habe. Schließlich entwickelt sich noch eine Debatte darüber, ob die Abstimmung bis zur zweiten Lesung vertagt werden soll. Man einigt fich dahin, daß am Schluß der ersten Lesung der gesamten Kanalvorlage abgestimmt werden soll.
Gebet und Politit. In liberalen Blättern wird von einem
3entrumspolitischen Gebetbuch berichtet:
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Viel besprochen wird im Großherzogtum Baden „ Das Gebet- und Belehrungsbuch für die katholische Männerwelt" von Dr. Anton Keller, Pfarrer in Gottenheim bei Freiburg . In dem Kapitel„ Wie wählst Du?" findet sich folgende bemerkenswerte Stelle: Sei es bei Gemeindeoder Staatswahlen, wähle nie und nimmer glaubenslose Männer! Wer feinen Glauben hat, wer Gott nicht fürchtet und seine strafende Hand, wer seine Sonntagspflicht nicht erfüllt, nur liberale Zeitungen liest und nur immer bei den Beamten " gut Kind" fein will, der hat keine wahre Liebe zu seinen fatholischen Mitbürgern und der wird am Wahltage ein Wackelmann und ein Verräter sein."
glaubt.
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Wann werden die neuen Handelsverträge in Kraft treten? Der " Frankfurter Zeitung " wird durch ihren Korrespondenten in Bern bestätigt, daß allerdings von der deutschen wie der schweizerischen Regierung beabsichtigt sei, den beiderseitigen Tarifvertrag am 1. Januar 1906 in Straft treten zu lassen, daß aber die deutsche Re- sie die echte Zentrumsauslegung leistet: das Buch sei nicht bloß ein Die Germania " vervollständigt den Religionsmißbrauch, indem gierung sich vorbehalten habe, wenn die Umstände dies geböten, mit Gebet, sondern auch ein Belehrungsbuch, warum solle da der Infraftsehung des Vertrages bis zum 1. Juli 1906 warten zu nicht auch auf die Pflichten eines katholischen Mannes bei den dürfen. Die Meldung erscheint als richtig. Wie wir schon vor einiger Wahlen hingewiesen werden"? Beten und richtiges" Wählen in Zeit darlegten, würde es zu sonderbarer Wirrung führen, wenn einander zu verschlingen das ist der Gott, an den das Zentrum für einen Teil der bisherigen Vertragsstaaten am 1. Janua 1906 aber die alten Verträge vorläufig noch in Kraft blieben. Würde die neuen Verträge Gültigkeit erlangten, für einen anderen Teil mit Desterreich- Ungarn aber zunächst noch das alte Verhältnis fort 3. B. der neue Vertrag mit Rußland in Kraft treten, für den Verkehr dauern, so würde russisches Brotgetreide in Deutschland 5 bezw. 5,50 M. pro Doppelzentner an Zoll zu zahlen haben, österreichisches dagegen nur 3,50 M. Und da Deutschland mit den Vereinigten Staaten von Amerika einen Meistbegünstigungsvertrag abgeschlossen hat, fönnte auch amerikanisches Getreide nur mit 3,50 2. verzollt deutsche Regierung die Bedingung gestellt haben, daß, wenn es nicht werden. Solchen Möglichkeiten zu entgehen, wird wahrscheinlich die gelingen sollte, auch mit den Vertragsstaaten, mit denen zurzeit noch Verhandlungen schweben, bald ins Reine zu fommen, sie die Berech tigung erhält, einfach den Beginn der Gültigkeit der neuen Tarifberträge um ein halbes Jahr hinauszuschieben.
manu, des Sohnes des verstorbenen konservativen Reichstags§ 175. Ueber den Fall des Dresdener Ratsassessors Dr. Ackerverhafteten drei„ Berliner Herren" erfährt das„ B. T." jetzt Näheres. Abgeordneten und sächsischen Kammerpräsidenten, und der mit ihm Danach lernte Dr. jur. Aderman, Hauptmann z. D., während eines vorübergehenden Aufenthaltes in Berlin auf der Friedrich straße einen Burschen namens Dupke kennen, mit dem er sich in deffen Wohnung Linienftr. 150 begab. Hier wurden an Dr. Adermann nicht nur von Duple, sondern auch von zweien seiner Freunde, striminalpolizei bekannt ist, schwere Erpressungen verübt. Ackermanu von denen einer unter dem Namen der Leipziger Otto" der begab sich, in der Hoffnung der Gefahr entronnen zu fein, nach Dresden zurück, empfing aber hier nach einiger Zeit zu seiner großen Ueberraschung den Besuch der drei Berliner. Als es infolge dieses Besuches und der sich daran anschließenden neuen Erpressungsversuche zu sehr lebhaften Auseinandersetzungen tam, requirierte Ackermann, um sich des Besuches zu entledigen, die Hülfe der Kriminalpolizei, worauf die Verhaftung aller vier Personen er folgte. Dr. Ackermann, der den militärischen Rang eines Hauptmanns der Landwehr bekleidet, hat vom Untersuchungsgefängnis aus feine Entlassung aus dem Heere nachgesucht.
Die Berurteilung des Majestätsbeleidigungs- Paragraphen. Es wird gemeldet, daß für die wegen Majestätsbeleidigung Verurteilten das Begnadigungsrecht seit einiger Zeit in umfassendster Weise ausgeübt werde. Dem Antrage auf Begnadigung werde vom Justizministerium so gut wie ausnahmslos Folge gegeben, wenn der Verurteilte Bevölkerungsschichten angehört, in denen Staatserhaltende Gesetzeswächter. Wegen Zweikampfes mit der geringere Bildungsgrad und Mangel der Erziehung ein rohes tödlichen Waffen wurden am Dienstag vom Kriegsgericht der Wort schnell sprechen lassen. Ebenso erfolgt die Begnadigung faft 19. Division in Hannover die Reserveoffiziere Dr. chem. Ebelingstets bei solchen Personen, von denen anzunehmen ist, daß sie sich Hannover und Referendar Schwenger- Celle zu Die Beranlassung zu der der Tragweite ihrer Aeußerungen nicht bewußt gewesen sind, oder Monaten Festungshaft verurteilt. Diese fieben Staaten geben eine kleine Probe von den daß fie fich in einem Zustande befunden haben, der wie bei der Forderung war ein Brief, in dem Schwenger den Dr. Ebeling aufforderte, fein Amt als Vorsitzender des Oberharger Stillubs nieder Fortschritten, auf welche die amerikanischen Genossen mit Trunkenheit die ruhige Ueberlegung ausschließt. zulegen, weil ihm Handlungen bekannt geworden seien, die mit der Recht stolz sein dürfen. Ueber eine halbe Million Stimmen Dieses Verfahren des Justizministeriums bedeutet die denkbar" Standesehre" nicht vereinbar schienen. Der von Dr. Ebeling werden für Eugen V. Debs und Ben Hanford erwartet; im schwerste Verurteilung des§ 95 des Strafgesetzbuches. Gewiß ist angerufene Ehrenrat" fand zu einem Einschreiten feine Ver Jahre 1900 wurden 98 424 Stimmen für Debs und Harriman seit langem in der Preise und in den Parlamenten geklagt und ge- anlassung und hielt die Beleidigung für so schwer, daß ein Ausgleich abgegeben und für die Sozialistische Arbeiterpartei 33 450. spottet worden, daß Trunkenbolde und Verwahrlofte geeignet sein nicht möglich war. Bei dem Duell wurden edlere Teile nicht Bei den Kongreßwahlen 1902 erhielten die Sozialdemokraten sollen, die auf den Höhen der Menschheit wandelnde Majestät be- verlegt. leidigen zu können. Tagtäglich werden durch die Bestimmungen des verurteilte zwei Kandidaten wegen Säbelduells, bei dem der eine Aus Greifswald wird gemeldet: Die Straffammer Wie mit elementarer Gewalt scheint sich die sozialistische Strafgesetzbuches die Staatsan salte genötigt, Prozesse gegen schwer verletzt wurde, zu drei Monaten Festungshaft. Die Jdee bei den amerikanischen Arbeitern durchzubrechen und die Menschen einzuleiten, welche Beleidigungen gegen Fürften etwa nur Angabe des Duellgrundes wurde verweigert. errungenen Erfolge werden zu neuen und größeren Siegen deshalb ausstoßen, um auf einige Zeit vor der Not der Freiheit" führen, denn gerade Amerika ist das Land, in welchem der im Gefängnis bewahrt zu sein. Nun endlich fühlt man auch im Saz seine größte Bedeutung hat:„ Nichts ist erfolgreicher als Justizministerium die Unwürdigkeit dieses Zustandes. Man will der Erfolg." Mit herzlicher Freude begrüßen die deutschen durch Begnadigung das beseitigen, was das Gesez sündigt. Genossen die gute Botschaft von jenseits des Ozeans; mit gespanntem Interesse verfolgen sie jeden weiteren Fortschritt; begierig erwarten fie neue und nähere Nachrichten über die errungenen Triumphe.
225 903 Stimmen.
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Deutfches Reich.
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Südwestafrika.
Berlin , 10. November. Amtliche Meldung. Am Typhus find geftorben: Reiter Ludwig Winterle im Lazarett Olahandja 15. Dezember 1882, im Lazarett Epuliro( Datum noch nicht bekannt). ( Datum noch nicht bekannt) und Reiter Arno Weichelt, geb. Trompeter Unteroffizier August Neubert, geb. 4. Dezember 1875, am 6. November 1904 bei Ofamungongou durch einen Schuß in den Oberarm schwer verwundet worden. Reiter Arthur Christian, geb. 19. November 1881, feit dem 19. Oktober auf dem Wege. pukiro- Okahandja , wird vermißt.
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Zu den Kosten des südwestafrikanischen Feldzuges erklärt die Tägl. Rundschau":" So viel freilich scheint jetzt schon sicher, daß fie nicht unter 200 Millionen betragen werden."
Die Generalstabsfälscher freigesprochen!
Die Folge dieser neuen Praxis des Justizministeriums wird sein, daß fürderhin nur diejenigen auf Grund des§ 95 dulden müssen, die aus ernsthaften Absichten in Konflikt mit der monarchischen Staatseinrichtung oder der Persönlichkeit des Monarchen geraten. Die Gnade der Majestät, welche nach den Begriffen derer, die das Gnadenrecht vertreten, denen erwiesen werden soll, die ihrer sich besonders würdig zeigen, wird den Verwahrlosten und Berkommenen Der Ruffenfang auf dem Berliner Lehrter Bahnhofe leuchten, während die anständigen Leute ihrer nicht würdig gelten. scheint noch imuner in vollster Blüte zu stehen. Am Mittwoch So wird das Gnadenrecht in das Gegenteil feines Sinnes gefehrt. um ein schlechtes Gesetz zu erhalten, setzt das Justizministerium abend spielte sich auf dem Bahnhofe wieder eine der bekannten ein Recht herab, das ihm zu heiliger Bewahrung anvertraut ist.- Szenen ab. Eine Anzahl Reisende, die als der Auswanderung ein Recht herab, das ihm zu heiliger Bewahrung anvertraut ist. verdächtige Russen galten, wurden schon lange vor Abgang des Das Arbeitsmaterial des Reichstags, das er bei seinem WiederZuges unter Assistenz von Schiffahrtsagenten zu einem Trupp zusammentritt vorfindet, ist nicht gering. Die unerledigten zusammengetrieben. Als sie durch die Kontrolle wollten, Borlagen feßen sich zusammen aus einer Interpellation Auer wurden sie um ihre Schiffsfarten befragt. Zwei derselben, die betreffend die Außerbetriebseßung von Kohlengruben im Ruhrrevier, Paris , 8. November. ( Eig. Ber.) Der Prozeß DauKajütenplätze gelöst hatten, durften unbeanstandet durch. Mit 13 Wahlprüfungsberichten, 17 Petitionsberichten, 27 Vorlagen zur triche und Konsorten hat geendet, wie er enden mußte- nach dem nächsten entstand ein lebhafter Streit. Er wurde schließlich Kenntnisnahme und gegen 70 Initiativanträgen aller Parteien. dem Wunsche seines Veranstalters, des Militärgouverneurs von vom Bahnhofsportier trop lebhaftesten Widerspruchs gepact Diese Sachen stehen zur Beratung im Plenum. In den Paris , General Dessirier. und auf den Bahnsteig geführt. Was weiter mit ihm geschehen Kommiffionen befinden sich fünf Borlagen: Gesetz wegen Aenderung Die militärgerichtliche Untersuchung hatte mit einer Einist, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Die übrigen des Reichsstempel- Gesetzes, Gesetz betreffend Wetten bei öffentlich stellung des Verfahrens abgeschlossen. Nicht wegen Mangels durften dann, nachdem der Portier mit dem protestierenden haben des oſt- und südwestafrikanischen Schutzgebietes, Gefeße be- an Beweisen, sondern vielmehr deshalb, weil die den vier Reifenden abgegangen war, durch die Sperre, wurden aber treffend Aenderungen der Zivilprozeß- Ordnung und des Abschnittes IV Generalstabsoffizieren nachgewiefene Schuld durch die Amdann in Anwesenheit der Schiffsagenten sorgfältig in dem des Börsengesetzes. Als neue Vorlagen kommen dann, soweit ne stie gedeckt war, die sich auf alle mit der Dreyfus- Affäre Eisenbahnwagen placiert. Weiteres fonnten wir nicht in Er- bisher bekannt ist, hinzu: Etat, Handelsverträge, Heeresvorlage und in Verbindung stehenden Vergehen und Verbrechen erstreckt. fahrung bringen. die Geldforderungen für Südwestafrika. Dieses Ergebnis der Untersuchung paßte weder den vier OffiSo viel aber steht danach fest, daß das Beruhigungs- Bittere Sozialdemokratie! Reichsverband gegen die zieren, noch ihren nationalistischen Beschüßern. Da legte sich telegramm des Herrn Ballin entweder überhaupt nicht ernst Sozialdemokratie" rührt gewaltig die Reklametrommel. Er ver- nun General Defirier ins Mittel, dessen Ernennung zum gemeint war, oder daß seine Agenten ihrem Chef nicht parieren. öffentlicht in den Blättern eine Kundgebung, daß er nun auch durch Pariser Militärgouverneur durch den Kriegsminister André Noch immer maßen sich also Privatpersonen an, die Freizügig- Bersammlungen den Kampf gegen die Sozialdemokratie begonnen nicht umsonst von sozialistischer und linksradikaler Seite kritifeit von Reisenden aufzuheben, noch immer leisten preußische habe. Der Geschäftsführer Dr. Bovenschen sei bereits seit dem fiert worden war. Er verordnete die Verweisung der Offiziere
veranstalteten Pferderennen, Uebersicht über Einnahmen und Auss