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Nr. 273. 21. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 20. Mourmber 1904.

Arbeitslosenzählung in Charlottenburg  .

Heute, Sonntag, den 20. November, findet die dritte Arbeits­lofenzählung in diesem Jahre statt. Alle Mitglieder der Ge­werkschaften und des Wahlvereins fordern wir hierdurch auf, zu der Verteilung und Einsammlung der Arbeitslosenkarten sich in folgenden Lokalen einzufinden und sich recht rege daran zu beteiligen. Diese Stellen find: 1. Ferd. Pasche, Potsdamerstr. 44. 2. Baade, Nehring­straße 25. 3a. E. Müller, Rosinenstr. 3. 3b. Rai, Osnabrüderstr. 4. 5. Adolf Bartsch, Sesenheimerstr. 11. 6. Starl Sellin, Krummestr. 43. 7. Röttger, Leibnizstr. 3. 8. Joseph Hoffmann  , Kleiftstr. 15. Da die Arbeitslosenzählung im Interesse der Arbeiter eingerichtet ist, fordern wir die Arbeiterschaft auf, sich am genannten Tage der Sache zur Verfügung zu stellen und durch massenhafte Beteiligung das Resultat der Zählung der Wahrheit so nahe als möglich zu bringen. Der Ausschuß der Charlottenburger   Gewerkschaftskommission.

Arbeiterinnen Berlins  , wahret Eure Rechte!

Die Gewerbe- Inspektions- Assessorinnen Frl. Reichert, Engel­Ufer 4, Frl. Kummert, Georgenkirchplatz 21, Frl. v. Bennigsen- Förder, Die Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung, die zum Schuße der Prinzen- Allee 88, find für Arbeiterinnen allein jeden Donnerstag Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter erlassen sind, werden viel- von 7-8 Uhr abends und jeden ersten Sonntag im Monat von fach seitens der Unternehmer nicht beachtet und die Rechte der 9-10 Uhr vormittags zu sprechen. Arbeiterinnen werden oft gekürzt. Die Beschwerdekommission der Arbeiterinnen Berlins  . hält der Frauen- und Mädchen- Bildungsverein zu Oberschöneteide Oberschöneweide. Montag, den 21. November, abends 8 Uhr, im Lokal von Schulte, Wilhelminenhofstraße 43, feine regelmäßige Versammlung ab. Frl. Jda Baar hält einen Vortrag über: Die Frau als Arbeiterin". Nach dem Vortrage Diskussion. Gäste herz­ Das Gesetz  

bestimmt:

Die Arbeitszeit dauert für Arbeiterinnen über 16 Jahre 11 Stunden täglich, mit einstündiger Mittagspause; an Vorabenden von Sonn­und Festtagen nur 10 Stunden, und es muß die Arbeitsstätte an von 14-16 dürfen

3c. Frizz Lindstedt, Erasmusstr. 5. 4. Eduard Dörre, Wallstr. 90. diesen Tagen bis spätestens 512 Uhr verlassen sein. ich nur lich willkommen. J. A.: Der Vorstand.

Aus der Frauenbewegung.  g

Aufruf!

10 Stunden mit einstündiger Mittagspause sowie je 12stündiger Frühstücks- und Vesperpause beschäftigt werden.

Eingegangene Druckschriften.

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Kündigungen und Entlassungen. Gründe für sofortiges Ver­lassen der Arbeit sind z. B.: Unsittliche Angriffe der Unternehmer Bom Archiv für Socialwissenschaft und Socialpolitik", heraus oder ihrer Vertreter, Thätlichkeiten, grobe Beleidigungen, un- gegeben von Werner Sombart  , Max Weber   und Edgar Jaffé  , welches als regelmäßige Lohnzahlung, bei Accordarbeit nicht ausreichende Be- Neue Folge des Archivs für soziale Gesetzgebung und schäftigung usw. Statistit im Berlage von J. C. B. Mohr( Paul Siebeck) in Tübingen  Inhalt des Heftes fezt sich folgendermaßen zusammen: Abhandlungen. erscheint, wurde eben das erste Heft des XX. Bandes ausgegeben. Der Die protestantische Ethik und der Geist" des Kapitalismus. Bon Mar Weber. Die genossenschaftliche Bewegung in Belgien   und ihre Resultate. Von Louis Bertrand  , Brüssel  . Die englisch  - schottische Bodenleihe. Bon Dr. Adolf Weber, Bonn  . Arbeiterkammern. Von Fabrikinspektor Dr. R. Fuchs, Karlsruhe   i. B. Gesetzgebung. Die Arbeiterversicherung in Ungarn  . Bon Dr. Robert Marschner, Brag. Litteratur. Die politische Dekonomie über die Lohnfrage. Bon Prof. Dr. Otto v. Zwiedined- Südenhorst, Karls­in Frankreich  . Von Dr. R. v. Waha, Luxemburg  . Neuere Litteratur ruhe.

Die Kündigungsfrist beträgt 14 Tage; sie kann durch gegen feitige Vereinbarung ausgeschlossen werden. Wenn Kündigungsfristen bestehen, müssen fie für beide Teile gleich sein. Ausstellung von Zeugnissen. Die Arbeiterin hat das Recht, ein Beugnis über Art und Dauer ihrer Beschäftigung zu verlangen; be­sondere Merkmale, welche die Schädigung der Arbeiterin zur Folge Es ist ein hocherfreuliches Zeichen des immer wachsenden haben können, sind ungefeßlich und zurückzuweisen. fulturellen Fortschritts unter der Arbeiterschaft, daß sich an Stelle Strafgelder. Bestimmungen über Lohnabzüge in Form von der früheren Gleichgültigkeit gegenüber den Einrichtungen und dem Strafgeldern müssen in der Fabrifordnung, die sichtbar aushängen Geiste der Voltsschule in lezter Zeit endlich im Proletariat das muß, bekannt gegeben sein. Die Verhängung jeder Strafe muß der Bewußtsein der hohen Wichtigkeit der Jugendbildung emporgerungen Arbeiterin ohne Verzug mitgeteilt werden. hat. Die Maffen der Arbeiterschaft beginnen allmählich zu begreifen, Hygienische und Schutzmaßregeln. Arbeitsräume, Arbeitsräume, Betriebs­welch' unendliche Bedeutung nicht allein für den einzelnen, sondern vorrichtungen, Maschinen und Gerätschaften sind so einzurichten und für die Zukunft des gesamten Proletariats und damit auch für die zu unterhalten, daß die Arbeiterinnen gegen Gefahren für Leben Zukunft des sozialistischen   Gedankens die Entwicklung der Jugend und Gesundheit geschützt sind. Es ist für genügend Licht, reine gute besitzt und wie notwendig es deshalb ist, die tiefe geistige Rück- Luft, Beseitigung von Staub und Abfällen zu sorgen; ebenso find ständigkeit, die längst überlebten Anschauungsformen, die heute noch Schutzvorrichtungen an Maschinen anzubringen. In Anlagen, deren in unserer Volksschule herrschen, durch eine Jugendbildung zu ersetzen, Betrieb es mit sich bringt, daß die Arbeiterinnen sich umkleiden und die modernem Denten und Empfinden, die dem vorwärts drängenden nach der Arbeit reinigen, müssen ausreichende, für beide Geschlechter Geiste der heutigen Arbeiterschaft entspricht. Um aber durch getrennte Ankleide- und Waschräume vorhanden sein. Bedürfnis zubringen gegenüber den reaktionären Bestrebungen der herrschenden anstalten müssen in genügender Zahl vorhanden und so eingerichtet Selaffen, die sich niemals unklar waren über den gewaltigen Einfluß sein, daß Sitte und Anstand nicht verlegt werden. der Schule auf das geistige Leben des Proletariats und die deshalb Arbeiterinnen, achtet darauf, daß diese zu Gurem Schutze er­die Volksschule immer tiefer nach rüdwärts zu steuern streben lassenen gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt und innegehalten dazu bedarf es einer nie ermüdenden, einer stets wachsenden werden. Agitation unter der Arbeiterschaft, dazu bedarf es einer immer er­höhten Anteilnahme der breitesten Schichten des Proletariats an dieser Agitation, dazu bedarf es endlich in noch ganz anderem Maße als bisher auch der Beteiligung der Frauen an dem Kampfe für eine unseren Begriffen entsprechende Neugestaltung der Schule.

Bum 22. November ist im Eiskeller", Chauffeeſtr. 88, eine Boltsversammlung einberufen, in der Reichstags- Abgeordneter Robert Schmidt wiederum über das Thema:" Volksschule und Volksbildung" referieren wird.

Es ist dringend notwendig für alle diejenigen, die Verständnis für diese Kämpfe gewonnen haben, ihr Interesse durch den Besuch solcher Versammlungen zu befunden, und es ist notwendig für alle die, die bisher diesen Kämpfen ferngeblieben sind, sich dort Auf­flärung und Belehrung durch Reden und Diskussion zu holen. Nur durch Massenbeteiligung an der Agitation kann ein Fortschritt er­rungen werden. Genossen und Genessinnen! Kommt so zahlreich wie möglich in diese Versammlung! Die Vertrauensperson.

Wir weisen darum von neuem darauf hin, daß nachstehende Personen bereit sind, um es den Arbeiterinnen zu ermöglichen, ohne Nachteile für ihre Eristenz auf Beseitigung der Mißstände in den Arbeitsstätten hinzuwirken, wahrheitsgetreue Beschwerden entgegen zunehmen und für schleunigste Abhilfe Sorge zu tragen.

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,, Le Courrier Européen". Wir werden um Aufnahme folgender Anfündigung ersucht:" Am 14. November begann in Paris   eine neue wöchentliche Zeitschrift zu erscheinen: Le Courrier Européen" ( Der europäische Courier") unter der Leitung von Björnstjerne Björnson  , Salmeran und Seignobus und unter der Mitarbeit von Mitarbeitern der Beitschrift Européen  ", aus welcher dieselben wegen prinzipieller Gegen­In der neuen Zeitschrift will die Redaktion dasselbe Ziel verfolgen, das sie fäge mit dem ausschlaggebenden Teile der Administratur ausgetreten sind. im Européen  " fid) gestellt hatte: Mitwirken zur Entwidelung der Soli­darität der Völker und zur Befreiung der unterdrückten Nationalitäten". Volkshochschulverein zu München   gehalten von Dr. J. Unold.( Aus Natur Aufgaben und Ziele des Menschenlebens. Nach Borträgen im und Geisteswelt." Sammlung wissenschaftlich- gemeinverständlicher Dar­stellungen aus allen Gebieten des Wissens. 12. Bändchen.) Zweite, ver besserte Auflage. Verlag von B. G. Teubner in Leipzig.[ VIII u. 152 S.] 8. Preis geb. 1,2 M., geschmackvoll geb. 1,25 M.

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Dr. Alfred Freiherr v. Berger, Dr. Karl Gloffy. Desterreichische Rundschau, 120 Seiten, Band I. Heft 2. Berlag von Karl Stonegen, Bien. Dr. jur. N. Neichesberg, Handwörterbuch der schweizerischen Volks Beamtenvereine, Fleischpreise. Bweiter Band, erfte Hälfte: Forstwesen und wirtschaft, Sozialpolitik und Berwaltung. Erster Band, zweite Hälfte: Handelsgerichte. Verlag Encyklopädie Bern 1903/1904.

Die Namen der Beschwerdeführer werden streng geheim ge­halten! Beschwerden nehmen entgegen: Fräulein Baader, Blücher straße 49, of II. Frau Bauschke, Rostockerstr. 48, Quergeb. I. Frau Dr. Weyl, Lothringerstr. 67, I. Frau Lut, Waterloo- Ufer 9, Rhenius, Dr., Direktor der Landwirtschaftsschule mit Gymnasialklassen im Laden. Frau Panzeram, Pappel- Allee 128, vorn I. Frau Tiek, zu Samter( Bezirk Posen): Wo bleibt die Schulreform?" Ein Bedruf Blumenstr. 63, I rechts. Frl. Heidemann, Alte Jakobstr. 108, IV. an das Boll der Denter. Gewidmet der deutschen   Jugend und ihrem Kaiser. Frl. Grünberg, Köpniderstr. 8b, IV. Frau Jeeze, Rirdorf, Steinmetz- 10 Bogen. Preis 2,50 M. Leipzig  , Felig Dietrich. straße 120, of I. Frau Schmidt, Charlottenburg  , Wilmersdorfer  - Herausgegeben im Auftrage des Verbandsvorstandes von Th. Reipart. Almanach des Deutschen   Holzarbeiter- Verbandes für das Jahr 1905. traße 130. 6. Jahrgang. Für Verbandsmitglieder 0,50 M., im Buchhandel 0,75 M. Verlag J. H. W. Diek Nachf., Stuttgart  .

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