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verbinden wollen der echte, rechte Sumpf.
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Gefahr, welche aus einer Benütung des Staats- 1 Vom Grafen Gersdorff. Ueber ihren Parteigenossen, I Beamtenschaft gegen die Vorgesetzten aufgereizt, weshalb sozialismus zu machtpolitischen Zwecken entstehen den blaublütigen Hochstapler Grafen Gersdorff, preußischen sich denn auch nach der Ueberzeugung des konservativen konnte, beseitigt hat"? Selbst die Rücksicht auf einen Landrath und Kammerherrn a. D., Mitglied des preußischen Parteiorgans jeder Vaterlandsfreund von einem solchen möglichen allerneuesten" Kurs mit wiederum gegen die Abgeordnetenhauses, schreibt die freikonservative" Post": Treiben mit Berachtung abwenden wird." Für die AufSozialdemokratie, das seine volle Emanzipation erstrebende Der genannte Abgeordnete hat seit seiner Wahl an den fassungen, welche in gewissen konservativen Kreisen Proletariat, gerichtetem Visir würde ihn danach nicht abhalten Verhandlungen des Abgeordnetenhauses sich nicht betheiligt, über staatsbürgerliche Rechte, namentlich über dietönnen, mit Schmoller und Wagner Arm in Arm kaiserlich- die Räume desselben in der Regel nur behufs Erhebung der jenigen der Beamten heute noch herrschen, ist diese töniglichen Staatssozialismus zu treiben. Ebensowenig giebt Diäten betreten und hat seit einiger Zeit seinen Wohnsitz Auslaffung des konservativen Parteiorgans zu bezeichnend, es ein ökonomisch- soziales Kriterium, das ihn zurückhält. ganz in Desterreich genommen. Sein Name ist inzwischen als daß man dieselbe nicht zur Kenntniß weiterer Kreise Was läßt sich nicht alles unter den Gedanken des Staats- in Verbindung mit Prozessen und mit anderen Geld- bringen sollte, wenn man sich schließlich bei dieser Sorte sozialismus an fich" in der Weite, wie Vollmar ihn auf- angelegenheiten recht unerquicklicher Natur in der Preffe von petrefakten Politikern auch über nichts wundern darf. gefaßt wissen will, einreihen? Es kommt auf die Definition mehrfach genannt worden. Abweichend von der Nebung, Aber einigermaßen gespannt wird man sein dürfen, wie die an, die man der Sache giebt, meint Vollmar. Wenn das richtig in Fällen solcher Art das Mandat niederzulegen, hat Graf Kreuz- Zeitung " die Verachtung" der Vaterlandsfeinde" ist, dann ist schließlich alle Welt Staatssozialist. Ist nicht ein Gersdorff dies nicht gethan, vielmehr nach Zeitungsnach von der Konservativen Korrespondenz", die ja sie zum Sumpf eigentlich einWasser und einThier, das im Wasser lebt, ein richten noch während der letzten Session vom Auslande die Theil mittrifft, entgegennehmen wird. Vielleicht erleben wir Fisch? räsounirt der Wolf in der Fabel und bemächtigt sich Diäten, wenn auch erfolglos, reklamirt. Der Fraktions- es, daß das eine Junkerblatt dem anderen Junkerblatt klar des Schweins, das er im Sumpf aufindet, nachdem er so vorstand, welchem er sich allerdings nur dem Namen nach macht, wer in Wahrheit die Beamten aufhett", die„ Be eben dem Bauer gelobt, seinen Biehstand zu schonen und angeschlossen hatte, hat ihn längst(?!?) aus seiner Gemein- amtentreue" untergräbt, ob Diejenigen, welche das Unrecht sich nur noch von Fischen zu nähren. schaft ausgeschlossen." Längst" also ist der adelige Muster- und die Mißstände zur öffentlichen Kenntniß bringen, Der Sozialismus ist eine sehr bestimmte Sache, der knabe ausgeschlossen"? Will die" Post" nicht die Güte damit sie abgestellt werden, oder Diejenigen, die das UnAusdruck für die auf Beseitigung des kapitalistischen Aus haben uns mitzutheilen, seit wann das Tischtuch zwischen recht schaffen und die Mißstände nicht beseitigen, sondern beutungssystems durch die gesellschaftlich und für die von der Botschafterpartei und diesem gräflichen Ehrenmanne verheimlichen wollen. der Klassenherrschaft befreite Gesellschaft geregelte Pro- zerschnitten ist? Der Zeitpunkt ist auch für Nichtduktion. Der Staat ist ebenfalls ein bestimmtes Ding, und Freikonservative von Interesse. Uebrigens ist der öko- Die Schnitter Schlacht auf der Puszta Tamasi. namentlich wissen wir, was wir in einer gegebenen Zeit und nomische Sinn des Grafen, der seine Taggelder sich pünktlich Wie wir fürzlich berichteten, hat das von dem kleinkalibrigen in einem gegebenen Lande von ihm zu halten haben. abholt, uradelig oder um mit dem„ Konservativen Handbuch" Gewehr bei Großwardein angerichtete Gemezel, dem Der Staatssozialismus aber ist als" Gedanke an sich" ein zu reden, er zeugt von jener Ueberlieferung", die sich Dutzende armer Teufel zum Opfer gefallen sind, einen Bindar Zwitterding, beliebig deutbar, je nachdem der Ton auf den nicht mit den Anforderungen einfacher Rechtschaffenheit be- in der österreichischen Regierungspresse gefunden. Wie be ersten oder den zweiten Theil des Wortes gelegt wird. Er gnügt".... rechtigt der Ingrimm der von den Gendarmen zur Strecke ist nicht Wasser und nicht festes Land, er ist wir wiedergebrachten Landarbeiter war, ersieht man aus den ausführ holen, daß wir keinerlei persönliche Insinuation damit Der Fischer- Erlah. Wir haben kürzlich den ver- licheren Nachrichten, die uns jetzt über den Vorfall zutraulichen Erlaß des Chefs der dritten Abtheilung des gegangen find. Einhundertachtzig Schnitter beim Bächter Für die Sozialdemokratie in Deutschland , wo weniger Reichspostamts veröffentlicht, wonach den Postassistenten die Julius Stern wollten, als sie die Weizen- Erntearbeit vollwie in irgend einem andern Kulturland von politischer Theilnahme an der Generalversammlung des Postassistenten- endet hatten, ihren Antheil an Weizen nach Hause führen. Selbstverwaltung die Rede ist, ist es doppelt Pflicht, das Vereins, sagen wir, verekelt werden sollte. Sogar die Bächter Stern hinderte sie daran und wollte sie zwingen, Bächter Stern hinderte sie daran und wollte sie zwingen, Wort Staatssozialismus nicht anders als in seinem histo- Kreuzzeitung" hat sich nicht enthalten können, das Schrift die noch zu machende Feldarbeit für einen Schundlohn zu rischen Sinne zu gebrauchen. Jeder Gebrauch in ftück als bedenklich zu bezeichnen, nur hat sie dieses Be- übernehmen. Die ohnedies sehr anspruchslosen Arbeiter einem andern, aus Beweigerten sich angesichts der horrenden Ausbeutung dies der Grammatit ab denken in einen, freilich kaum eruftgemeinten Zweifel an weigerten sich angesichts der horrenden Ausbeutung dies geleiteten Sinne führt zur Täuschung- die Echtheit des Schriftstücks eingewickelt. Die Frankfurter zu thun, und wollten unter allen Umständen ihren Eruteentweder zur Täuschung Anderer oder, Zeitung"( Nr. 212 vom 30. Juli) schreibt nun:„ In der theil nach Hause führen. Die Hüter der öffentlichen was im gegebenen Falle noch schlimmer, zur That ist ja die Sache auch ganz danach angethan, daß alle Ordnung", das heißt der maßlosen Ausbeutung, die Selbsttäuschung. Diejenigen, denen die verfassungsmäßigen Rechte der Staats- Gendarmen, attaquirten die Landarbeiter und wollten sie bürger etwas mehr als ein leerer Schall find, von dem sie Darüber empörten sich die Arbeiter, und die Gendarmen erzwingen, sich dem Willen des Pächters zu unterwerfen. wie Bismarck einst zu dem Abg. Lasker sagte, verschont" Darüber empörten sich die Arbeiter, und die Gendarmen erbleiben möchten, Protest einlegen gegen das Vorgehen des öffneten ein Schnellfeuer auf dieselben, wobei ein Arbeiter Generalpoftmeisters, welches eine direkte Verlegung getödtet und viele schwer verwundet wurden. Im Ganzen Politische Uebersicht.ines wichtigen verfassungsmäßigen Rechtes eines Theiles wurden rasch 42 Schüsse abgegeben, 107 Schnitter wurden feiner" Beamten bedeutet. Man hätte daher nicht einmal nach Großwardein in's Gefängniß geschleppt. Sechzig Millionen, schreibt offiziös die Post", wird Presse in diesem Falle aufgetreten ist, als etwas besonders schreibt darüber: Grund gehabt, die Einmüthigkeit, mit welcher die deutsche ungarisches bürgerliches Blatt, Magyar Hirlap", die neue Militärvorlage fordern. Und das Sümmchen Rühmliches zu preisen, man hätte sie lediglich als etwas Wegen der Tumulte auf der Pußta Tamasi sind nicht hat das Reich aufzubringen. Wie? Durch in dirette Selbstverständliches ansehen sollen. Nun zeigt sich plötzlich, die Arbeiter zu beschuldigen; es ist vielmehr ein Wunder zu Steuern. Wie lange noch, Militarismus, wirst Du der daß diese Einmüthigkeit gar nicht einmal existirt, daß es in nennen, daß die Empörung nicht früher ausgebrochen ist. Die Völker Lammsgeduld mißbrauchen?- der That noch Leute giebt, welche das Verfahren des Schnitter melden sich bei der Polizei freiwillig, und aus ihren Aussagen ist zu entnehmen, daß der Pächter ihnen seit acht Tagen die vertragsmäßig gebührende Kost verweigert; wem es möglich war, ließ sich von zu Hause Nahrungsmittel kommen, die Allerärmsten gingen nach der benachbarten Ortschaft Rojt um Brot betteln. Aber auch das verbot man ihnen, und dabei wurden sie derart angetrieben, daß man ihnen während der Arbeit nicht einmal gestattete, Trinkwasser zu holen! Die Leute waren durch Entbehrungen so herabgekommen, daß fie während der Arbeit zusammen brachen; es war unerträglich geworden, und die Schnitter beschlossen, nachdem die Weizenernte beendet und der Pächter betreffs der Kost kontraktbrüchig geworden, die Arbeit nicht fortzusehen und ihren bedungenen Antheil wegzufchaffen. Sie holten aus Rojt Wagen und wollten ihren Weizen vorläufig beim Stuhlrichteramt einlagern, um dann den kontraktbrüchigen Bächter zu zwingen, sie zu entlassen. Während des Aufladens famen Gendarmen und feuerten auf die Menge: Darauf kam es zum Zusammenstoß."
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Nachklang zum Baukenkrach. Die„ Post"( Nr. 209 Herrn Stephan geradezu und ausdrücklich billigen. vom 2. Auguft schreibt: Wie wir aus fonft gut unter- Das thut nämlich in seiner neuesten Nummer das richteter Quelle erfahren, ist man in Regierungskreisen mit offizielle Organ der konservativen Partei, der Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs beschäftigt, welcher die konservative Rorrespondenz". Sie ent die Pflichten des Kaufmanns für die Aufbewahrung rüstet sich, nicht etwa über die Unterdrückungsversuche des fremder Werthpapiere betrifft. Der genannte Herrn Stephan, sondern über die Unsittlichkeit" der SozialGefeßentwurf dürfte dem Bundesrath bei dem im Herbst demokratie, die kein Bedenken trägt, das eine oder andere, stattfindenden Wiederzusammentritt desselben zur Beschluß ihr durch Diebstahl oder Vertrauensbruch zugänglich gefaffung vorgelegt werden."- machte, vertrauliche Aftenstück zu veröffentlichen". Es ist derselbe Jammer, den wir auch bei der Veröffentlichung Bismarck und der Liberalismus. Was für eine des„ geheimen" Erlasses des Herzogs Georg von Sachsen charakterlose Partei der Deutschfreisinu ist, in der That über die Soldatenmißhandlungen erlebt haben; auch da das alte Weib unter den bürgerlichen Parteien, offenbart lohte in den junkerlichen Kreisen der Konservativen sich in diesen Tagen wieder auf das Herrlichste. Bismarck , Korrespondenz" eine helle Empörung auf über die der Häuptling der internationalen Reaktion, jetzt Beröffentlicher des geheimen" Erlasses nicht etwa deklassirter Hausmeier, sucht jetzt auf seinen Bummelreisen über die Soldatenschindereien. Der Erlaß des Herrn das beifallsluftige Bürgerthum so oder so, durch Mätzchen Stephan und das bekannte Rundschreiben des OberSo muß also selbst ein Bourgeoisblatt die maßlose und Koulissenreißereien, zu kräftigem Klatschen zu reizen. Postdirektors Rehberg, durch welches die glücklichen Em- Ausbeutung der Arbeiter eingestehen. Das Repetirgewehr So spielt er heuer die Rolle des konstitutionellen Liberalen, pfänger eines Monatsgeldes von 50-60 M. von Leichtsinn aber, von der geübten Hand der Ordnungswächter geführt, er, der jede Freiheit mit Füßen trat, so weiß er jetzt das und der Schlemmerei abgehalten werden sollten, sind in den hat wieder unschäßbare Dienste den Besitzenden geleistet. Barlament herauszuftreichen, er, der die Boltsvertretung zu Augen des konservativen Parteiorgans zwei durchaus zu Im ganzen Umkreise wird heilsamer Schreck unter den länd einer Marionette gemacht hat. Und die liberalen Organe billigende postalische Erlasse", ihre Veröffentlichung dagegen lichen Arbeitern durch dieses Vorkommniß verbreitet werden, gerathen in Verzückung und erklären:„ Gegen diesen Bis- und die Kritik, die die freisinnige Presse daran geübt hat, und die ländlichen Arbeiter werden begreifen lernen, daß marck haben wir weit weniger einzuwenden, als gegen den ein tief beklagenswerther Uebelstand. Denn durch die fort- fie, wenn ihnen auch das Mark aus den Knochen genommen früheren" und faseln davon, daß der erzkonservative gesetzten freifinnig- demokratischen Agitationen" ist die wird, zu kufchen haben. Freilich wird bei solcher Behand Schnapsjunker sein„ Damastus" gefunden habe. Das sprüchwörtliche Treue deutscher Beamten - glücklicher Weise lung endlich auch einmal die Erkenntniß in diesen Prolegenügt.mir im geringen Maße erschüttert" worden, die untere tariern erweckt werden, sie werden finden, daß sie eintreten
werth?
Ich glaube, daß Barbe uns das, was sie eine grüne den Anschein zu geben, als ob er Madame de Rochefen zu- geistsprühender Unterhaltung einmal hinausgegangen war, Suppe" nennt, bereitet hat. hörte, während Babette, die der Gräfin gegenüberfaß, ohne sagte Marcel leuchtenden Auges: Ah! zu sprechen, von Zeit zu Zeit leicht erröthete. Als es zehn Finden Sie Madame de Rochefeu nicht bewundernsEin flüssiges Kunstwerk, in dem alle möglichen grünen Uhr schlug, erhob sich Marcel, zog sich mit glühender Stirn Geschichten herumschwimmen mit Fleischklößchen zusammen. zurück und war am nächsten Morgen bei Mr. de Heem sehr Ist Ihnen das so recht für den inneren Gebrauch? unangenehm dadurch berührt, daß er wieder aus den hochfliegenden Träumen des vergangenen Tages hinabgestürzt fei in die Niederungen seiner Existenz als erster Rechtsgehilfe inmitten dieser häßlichen alten Aktenstöße.
Mein Gott, sagte Marcel, ohne sie zu verstehen, aber mit einem außerordentlich höflichen Lächeln.
Jch, für mein Theil, schloß die alte Dame mit überLegener Miene, mir fommt es immer so vor, wenn ich das sehe, als ob die Thiere die Suppe verunreinigt hätten."
Ja, fagte Babette kalt. Jch begreife nun auch, weshalb Sie zu ihr zu Besuch kommen.
Erstaunt betrachtete Marcel Babette.
Eine Thräne der Eifersucht drang unter ihren gesenkten langen Augenwimpern hervor, die den Wimpern eines Kindes Von diesem Tage an wurde der junge Mann ein beglichen. Dann warf sie heftig eine Arbeit hin, die sie vor ständiger Gast in dem Salon der alten Dame, und jedes hatte, lief hinaus und erschien nicht wieder. Ganz verMal, wenn er in dem Beguinenkloster zu Mittag oder zu steinert wartete Marcel eine Zeit lang, verabschiedete sich Abend aß, fingen Babette und er wieder an, ihre Vorsichts- dann von der Gräfin und ging betrübt nach Hause. Hier maßregeln zu treffen und sich immer mehr zusammen zu setzte er sich an den Tisch, stützte den Kopf in die Hände nehmen, damit sie sich nur unter dem Tisch nicht stießen. und fing an zu weinen.
Dieser Vergleich brachte auf Marcel dieselbe Wirkung hervor, welche in den Ferien die Leute empfinden, die von unsichtbaren Händen Ohrfeigen erhalten. Er prallte förm lich zurück, ohne daß er Jemandem dafür die Schuld beimessen konnte, und war ganz bestürzt. Er erröthete bis in Ganz aufrichtig gesagt, offenbarten sie es sich selbst nicht, Nach einigen Tagen aß Marcel wieder in dem Beguinen den Nacken, daß Babette diese Unschicklichkeit gehört haben daß stets eine Minute fam, in der sie es doch riskirten, sich floster zu Mittag und als die Mahlzeit beendet war, rief gegenseitig ein Leid anzuthun, indem sie sich berührten. So die Gräfin: Indeffen traten sie in das Speisezimmer und Madame de Rochefeu rief:
tönnte.
Hier sind wir in meinem Triklinium!*)
geschah es eines Tages, man weiß nicht wie, daß Babette, Babette, hole mir meinen großen Hut, ich muß Herrn die wahrhaftig der festen Ueberzeugung war, daß sie Marcel meinen geheimen Schloßgarten zeigen. sich nicht gerührt habe, mit der kleinen Spize ihres Als sie den geheimen Schloßgarten der Gräfin beEs war ein enges, einfach möblirtes Gemach, dessen Stiefelchens auf die unbewegliche Stiefelette Marcels traf. traten, erkannte Marcel den Platz, wo er vor einem Monat, Fenster nach dem Kanal hinausgingen. Es war schönes Bis dahin hatten sie taum mit einander gesprochen. an einem sonnigen windigen Nachmittage, Babette mitten mildes Wetter, und man setzte sich bei offenem Fenster zu Sie befanden sich übrigens niemals allein. Die alte Dame unter den Rosen entdeckt hatte. Es war ein Gärtchen, das Tisch. Man hörte das Rauschen der Mühle und sah war immer bei ihnen. Jedoch eines Abends ging die nicht an das kleine Häuschen austieß und das Madame de Brügge von der untergehenden Sonne in rosige Gluth ge- Gräfin selbst in ihr Zimmer hinauf, um ein Buch zu holen. Rochefeu gemiethet hatte. Die alte Dame ging auf die taucht. Sie blieben eine Minute allein mit einander, Marcel Treppe zu, die an den Kanal hinunterführte und sagte: lächelte und Babette erröthete. Dann ging sie zum Fenster, sah nach dem Wetter aus und sagte:
Es ist sonderbar, ich finde, daß es nichts Traurigeres giebt, als den Abend.
Es ist wahr, sagte der junge Mann, indessen Seine Stimme zitterte, er vollendete nicht. Nach einem Moment des Schweigens fügte er hinzu:
Wir werden gießen. Sie junger Mann können Wasser schöpfen. Ich kann mich schon lange nicht mehr bücken. Vorwärts, Babette, an die Arbeit.
Das ward in der That ein Tag wie im Paradies. Nicht ohne Grund ist die Idylle eine ländliche Gottheit. Unter dem grünen Laube kann man sich so gut verbergen und die Blumen gehen dabei mit gutem Beispiel voran. In einem traulichen Momente hörte Babette dicht an ihrem Ohr eine Stimme flüstern. Sie sah sich um; es war Marcel. Babette! hauchte er ganz leiſe.
Sie aßen an einem kleinen runden Tisch; Marcel saß neben Babette und um die Mitte der Mahlzeit fanden die jungen Leute, daß ihre Füße unter dem Tisch nicht weit von einander entfernt waren. Es schien Babette, als ob fie bei der geringsten Bewegung ihres Fußes an den seinen anstoßen müßte; und als ob sie dann Ursache haben würde, fich zu schämen, wagte sie nicht, sich zu rühren. Marcel seinerseits glaubte neben seinem Fuße etwas Weiches, zartes zu bemerken, dem er nicht derb begegnen wollte. Er fühlte übrigens, daß seine Begeisterung für die Gräfin nachzulassen Die Thür öffnete sich und Madame Rochefeu tam begann und mußte mächtige Anstrengungen machen, um sich wieder herein. Sie waren gerade bei der Treppe, die sie hinunter Die Nacht brach ein. Es wurde dunkel. stiegen. Die Mühle klapperte da oben an ihrer Seite; ein Als ein anderes Mal die alte Dame nach besonders alter wurmstichiger Kahn, stellenweise vom Mehlstaub ganz
*) Eßzimmer,
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Der Abend ist so schön, daß man im Wald spaziren gehen möchte.