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Br. 281. 21. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 30. Bovember 1904.

Lokales.

Unten durch.

Uns

fam vorwärts, zumal sie beim Ausfahren aus den Depots nur die zum Sonnabend Diebe die Jalousie und das Schaufenster am Laden gewöhnliche Bespannung erhielten und auch in den Vormittags- von Heinrich Behrendt im Hause Nr. 14 und stahlen für über stunden Vorspannpferde nicht gestellt wurden. Rolltvagen und Last- 300. filberne Uhren und goldene Traus und anrere Ringe. fuhrwerke blieben vielfach stecken; besonders bvermochten die Pferde an Brücken die Lasten nicht zu bewältigen. Am schwierigsten ge­staltete sich der Verkehr für die Automobilwagen, deren Räder in der weichen Schneemasse feinen Halt fanden und infolgedessen nicht von der Stelle zu bringen waren; vielfach blieben diese Gefährte auf den Straßen stehen und mußten später durch Pferdegespanne nach den Höfen gebracht werden.

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Die Ermordung der kleinen Lucie Berlin

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daß der frühere Bereiter Groczek wegen feiner Verlegung am Zu dem Mordversuch in der Krautstraße wird noch mitgeteilt, daß der frühere Bereiter Groczek wegen seiner Verlegung am Daumen zunächst noch als Polizeigefangener nach der Charité ge­bracht wurde. Seine Geliebte Elisabeth Unger, die er mit einem Revolver in die Bruft schoß, befindet sich im Krankenhaus am Friedrichshain anscheinend außer Lebensgefahr und bereits auf dem Wege der Besserung. Sie wurde gestern nachmittag von einem Sohne

entbunden.

Wieder eingefangen wurden hier zwei von den schweren Jungen, die kürzlich in Sagan von einem Arbeitskommando nach Ueber­wältigung des Aufsehers entwichen. Gewisse Spuren zeigten nach Berlin . Die Kriminalpolizei forschte deshalb in allen Schlupfwinkeln nach und fand in Kaschemmen die alten Buchthäusler Weinhold, der noch sechs, und Fischer, der noch drei Jahre zu verbüßen hat. Beide bestritten, die Gesuchten zu sein, Weinhold legte sich den falschen Namen Wendt bei. Der Erkennungsdienst überführte jedoch die Ent fprungenen sehr bald und sie wurdern gestern, Dienstag, unter sicherer Vedeckung nach Sagan zurückgebracht.

Ein Neger ist in der letzten Nacht um 2 Uhr bei einem Wohnungsbrande in der Elisabethstraße 70 schwer verbrannt worden. Durch Unvorsichtigkeit gerieten dort Betten in Brand. Bei dem Be­mühen, die reißend schnell um sich greifenden Flammen zu löschen, um Hülfe rief. Hülfsbereiten Personen gelang es, die Flammen fingen auch die Kleider des Schwarzen Feuer, der nun jämmerlich zu löschen. Der Neger hatte Brandwunden an den Händen, am Rüden usw. erlitten.

Unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Kirschner fand gestern mittag eine Sigung der städtischen Verkehrsdeputation statt, in der Stadtbaurat Krause den schon grundsäglich vom Kaiser genehmigten Plan der Untertunnelung der Straße Unter den Linden vor legte. Dieser Blan sieht eine Berkleinerung des Opernplates, das heißt des Schmuckplages zwischen der Königlichen Bibliothek und dem jezigen alten Opernhause vor und nimmt Rücksicht auf einen Neubau Die mit dem Schneefall verbundene Glätte hatte zahlreiche Un­des alten Opernhauses. Der Opernplay, jegt vieredig, würde eine glüdsfälle zur Folge. In der Königstraße glitt morgens gegen obale Form erhalten. Das Dentmal der Kaiserin Augusta 28 Uhr die 22jährige Verkäuferin Marta Gottschalt aus und fiel so würde die Spize bilden. Der Eingang zum Tunnel unglücklich, daß sie anscheinend eine schwere Reinverlegung erlitt würde gegenüber der Dresdner Bant liegen, die Ausfahrt und nach der elterlichen Wohnung gebracht werden mußte. In im Kastanienwäldchen. Beide würden durch Anlagen dem der Chausseestraße stürzte der Hausdiener Karl Berger und trug Auge berdeckt werden. Die jetzt gesperrte Straße vor der einen Bruch des rechten Oberarms davon. Er erhielt die erste Sülfe Bibliothek zwischen Behrenstraße und Unter den Linden soll frei auf der Unfallstation in der Eichendorfstraße. In der Prinzen­gegeben werden. Die Droschten sollen in Zukunft um den Platz Allee fiel die Frau des Maurers Krüger zu Boden und erlitt eine herumfahren können und abends nicht mehr Unter den Linden , stark blutende Kopfverlegung. sondern dort Aufstellung nehmen. Die Behrenstraße bleibt von Die Blauen aus Belzig , d. 5. die ehemaligen Batienten des dieser Veränderung des des Plages Der en unberührt. Tunnel dortigen Sanatoriums, find am letzten Sonntag zu einem Verein wird in der Form eines Hatens die Straße Unter den zufammengetreten. Sie teilen uns mit, daß ihre nächste Sigung am Linden queren. Die Straßenbahn wird ihren Weg von 11. Dezember, vormittags 10 Uhr, bei Pfeiffer, Seidelstraße 9, statt der Markgrafenstraße aus, am Schillerplatz vorbei, durch die Behren- findet. straße nach dem Operuplaz und weiter nehmen. Irgendwelche Privatintereffen werden durch diesen Plan nicht berührt. Der Tunnel soll zweigleisig werden und nur eine geringe Tiefe erhalten. wird nunmehr das Schwurgericht in seiner letzten diesjährigen Der Teil vor dem Kaiserin Augusta- Denkmal, der jetzt mit Rasen Tagung, welche am 5. Dezember unter Vorsitz des Landgerichtsrates und Strauchwert geschmüdt ist, wird, um den Wagenverkehr um den b. och ha mer beginnt, beschäftigen. Der 35 Jahre alte Handels­ovalen Schmuckplatz zu ermöglichen, etwas verkürzt werden müssen; mann Theodor Berger ist angeflagt, fich an dem acht Jahre alten dafür wird der jezt gepflasterte Teil bor der Dresdner Mädchen unsittlich vergangen und es mit Vorsatz und leberlegung Eine Einbrecherbande wurde jetzt wieder von der Kriminalpolizei Bant, der nur ausnahmsweise bon Kulissenwagen be= benutzt wird, in die Schmudanlage mithineinbezogen. Die Deputation getötet zu haben. Die Ermordete, Tochter des in der Ackerstr. 130 unschädlich gemacht. Bei verschiedenen Einbrüchen in der letzten Zeit genehmigte diesen Plan, und es wird nun der Magistrat fich damit 9. Juni mittags 1 Uhr von mehreren Hausbewohnern gesehen worden schwere Jungen", die seit einem halben Jahre die Kaschemmen in wohnenden Zigarrenmachers Friedrich Berlin, war zuletzt am erkannten die Beamten an der Arbeit", daß zwei vielbestrafte beschäftigen. Die Aus- und Eingänge liegen so, daß sie dem übrigen und seitdem spurlos verschwunden. Die Gemüter waren damals der Gegend der Roßstraße besuchten, ihre Hand im Spiel haben Berkehr fast vollständig entzogen find, ja kaum zu bemerken sein durch das Auffinden einzelner Zeile der zerſtüdelten Leiche einer mußten. Aber es bedurfte erst langer Beobachtungen, um genügendes werden. Die Behrenstraße bleibt in ihrer ganzen Breite für den Frau Radatus sehr erregt und wurden durch das Verschwinden der Material zu gewinnen. Es wurde ermittelt, daß die Verdächtigen, Verkehr erhalten. Der Tunnel beginnt erst auf dem Opernplay. Lucie Berlin und der baran sich schließenden Ereignisse noch erregter. alte Einbrecher Namens Julius Böhm und Garski, mit einem ge Dort erst fahren die Wagen in die Tiefe. In der Zeit vom 11. bis zum 17. Juni wurden an verschiedenen wissen Hammer und Frauenzimmern Namens Taschenberger und Die Wahl unseres Parteigenoffen Kerfin zum Stadtver- einzelne Leichenteile aufgefischt und es wurde festgestellt, daß dies hier überraschte mun die Kriminalpolizei zunächst den Hammer und Stellen der Spree bezw. des Charlottenburger Verbindungsfanals Höft in der Waldemars 32 und in der Naunynstr. 65 verkehrten. ordneten ist am Dienstag vom Bezirksausschuß für gültig er- Störperteile des ermordeten Mädchens waren. Schließlich woude die Taschenberger und fand eine Menge Diebesbeute aus Geschäfts, flärt worden. Damit ist ein schmähliches Unrecht der auch ein Korb aus dem Wasser gefischt, in welchem augenscheinlich Kontor- und Wohnungseinbrüchen. Sie besetzte nun beide Stadtverordneten- Mehrheit wieder gut gemacht worden. die Leichenteile weggeschafft worden waren, denn es fanden sich an Wohnungen und sing nach und nach auch Böhm, Gorski und die Diese hatte in ihrer Sigung bom 29. Dezember ihm Stoff- Faserchen, die den Fasern des roten Unterrods, den das Höft ab, die abnungslos in die Falle gingen. Die ganze Gesellschaft borigen Jahres beschlossen, nicht unseren Parteigenossen Kerfin, Mädchen getragen, entsprachen. Der Verdacht, der sich langsam auf wurde dem Untersuchungsrichter zugeführt. fondern den Freifinnigen Schem als zum Stadtverordneten den Angeklagten Berger gelenkt hatte, wurde dadurch bis zur Gewiß- Die Literarische Vereinigung des Berliner Lehrervereins ver gewählt zu betrachten, weil einige Wähler den Namen Kerfin heit verstärkt, denn der Korb gehörte der in dem Haufe Ackerstr. 130 anstaltet in der Beit vom 1. bis 4. Dezember drei unentgeltliche Aus­wohnenden Prostituierten Liebetruth. Diese hátte in der Zeit vom stellungen, in denen empfehlenswerte Jugendschriften und fünfile­bei der Stimmabgabe nicht richtig ausgesprochen hatten. Selbst 8. bis 11. Juni eine dreitägige Haftstrafe zu berbüßen, der An- rischer Wandschmuck gezeigt werden sollen. Ausstellungsräume find der Sozialdemokratie feindliche Blätter bezeichneten damals die geklagte Berger, der ihr Zuhälter war, verweilte in der Zwischenzeit die Säle folgender Schulen: 1. 172. Gemeindeschule, Bremerstr. 13; Kassation des Kersinschen Mandats als ein aus fleinlichem in ihrer Wohnung und es wird angenommen, daß er in der Liebe- 2. Gymnasium zum Grauen Kloster, Klosterstraße 72; 3. Königliche Parteiegoismus begangenes Unrecht. Kerfin erhob die Klage truthschen Wohnung das Mädchen gemißbraucht, getötet und zer- Augustaschule, Steinbeerenstr. 16. Ausstellungszeit: 6-9, am Sonn­beim Bezirksausschuß, und in dem durch seine Langsamkeit stückelt hat. Als die Liebetruth nach Verbüßung ihrer Haftstrafe tag, den 4. Dezember, 5-9. berühmten Verwaltungsstreitverfahren hat nun die erste wieder in ihre Wohnung gürüdfehrte, bermißte sie jenen Korb und es Der Zuzug von Dienstmädchen nach Berlin ist im Jahre 1903 Instanz gegen die Stadtverordneten- Mehrheit erkannt. fam zu lebhaften Auseinanderseßungen zwischen ihr und dem An­gellagten, und letzterer scheint versucht zu haben, durch ein Ehe- fehr erheblich st ärter gewesen als in den vorhergehenden Jahren. soll verlangen, ob diese jezt ihr Unrecht einfieht und sich bei versprechen die Liebetruth zu beeinflussen, nichts gegen ihn zu unter- Im Jahre 1902 waren 43 945 Dienstmädchen als nach Berlin zu­dem ergangenen Urteil beruhigt. nehmen. Gerade am 14. Juni erfolgte nämlich das standesamtliche gezogen gemeldet worden, denen 37 614 Wegzugsmeldungen gegen­Die Stadtverordneten- Bersammlung hat sich in ihrer Sigung Aufgebot der beiden und die Eheschließung sollte Mitte Juli statt- überstanden. Im Jahre 1908 dagegen zogen nach Ausweis der am Donnerstag nachmittag 5 Uhr unter anderem mit folgenden finden. Außer dem Korbe, den der Angeklagte angeblich einem polizeilichen Meldungen 49 025 Dienstmädchen zu, während die Weg­Gegenständen der Tagesordnung zu befassen: Berichterstattung Frauenzimmer, das er mit in die Wohnung genommen, gefchenkt sige von Dienstmädchen sich auf 37 993 beliefen, also faum zahi­über den Antrag von Mitgliedern der Versammlung betreffend die haben will, ist für ihn auch der Umstand belastend, daß die Leichen- reicher waren als im Vorjahre. Die Beteiligung der Vororte an Herstellung einer Verbindung der Stadtteile Moabit und teile mit Bindfaden zusammengeschnürt waren, wie sich solcher auch in diesen Zu- und Wegzügen der Dienstmädchen war in beiden Jahren Wedding durch ein Ueberführungsbautvert über die Eisenbahn- der Liebetruthschen Wohnung vorfand. Der Angeklagte hat bisher fast gleich groß; in 1902 waren von den Vororten 18 256 Dienst­gleise im Zuge der Butliß- und der Föhrerstraße. Desgleichen die Tat entschieden bestritten und fein Verteidiger Rechtsanwalt mädchen zu und andererseits 18 341 dorthin weggezogen, in 1903 13 über die Vorlagen betreffend die Festsetzung von Fluchtlinien für Bahn hat eine Reihe von Entlastungsbeweisen angetreten. Der 30gen 18 662 von dort zu und 13 225 nach den Vororten weg. Der die Straßen Tla und 11b, Abteilung XI, zwischen der Schönhauser Hauptverhandlungstermin ist auf den 12. Dezember angefekt. Da leberschuß aller Dienstmädchen- Buzüge nach Berlin über alle Allee, der Bornholmer- und der Schivelbeinerstraße und den etwa 50 Zeugen und drei Sachverständige zu vernehmen sind, wird Dienstmädchen Wegzüge hatte im Jahre 1902 nur 6331 betragen, Erlaß eines Ortsstatuts zur Regelung der Sonntagsruhe die Verhandlung etwa 4 Tage in Anspruch nehmen. Gegen den An- im Jahre 1903 dagegen war er 11 032. Selbstverständlich ist im Handelsgewerbe. Antrag von Mitgliedern der Ber - geklagten Berger schwebt übrigens auch noch in Breslau ein Ver- nicht der Bedarf an Dienstboten in Berlin plößlich um so viel ge­fammlung betreffend die Einleitung von Schritten, um die Be- fahren wegen Nötigung und Hausfriedensbruchs. Er soll in Breslau stiegen. Der lleberschuß ist größtenteils nur Ersatz für diejenigen schränkung des gefeßlich gewährleisteten Rechts der Einwohner auf ein Mädchen in einen Steller geschleppt haben in der Abficht, es zu Dienstmädchen, die in Berlin den Dienstbotenberuf aufgeben, weil sie Benutzung der Straßen und Pläge durch Bolizei Organe bergetvaltigen. Auch in diesem Fade bestreitet er entschieden seine sich einem anderen Berufe zuwenden oder heiraten. Polizei- Organe für die Zukunft zu hindern und unberechtigten Verhaftungen vor- Schuld. Außerdem ist auf Grund der Tatsache, daß Berger der zubeugen, sowie liebernahme der Sicherheitspolizei durch die Stadt. Liebetruth Zuhälterdienste geleistet hat, die Anklage wegen Stuppelei Borlagen betreffend den Erlag eines Ortsstatuts für bas usw. gegen ihn erhoben worden. Die bevorstehende Verhandlung Kaufmannsgericht der Stadt Berlin , die Entnahme des wird wieder Blide in tiefe Abgründe ſittlicher Berkommenheit Grundstücs Lübederstraße 33/34 Berlebergerstraße 39 aus dem öffnen, so daß der Ausschluß der Oeffentlichkeit wenigstens für einen Stadtbezirk 297 und Buteilung zum Stadtbezirk 296, die Er- Teil der Verhandlung zu erwarten ist. weiterung der Wäscherei- Anlagen des Arbeitshauses, die er­Ein Berliner als Mörder in Darmstadt verhaftet. Auf Ver­folgte Bauabnahme der verlängerten Stälbertaufshalle auf dem ftabtischen Schlachthofe, die Annahme einer lettwilligen Bu anlassung der Staatsanwaltschaft in Darmstadt verhaftet wurde der wendung der verwitweten Frau Johanna Bergemann geborenen Schlächtergeselle Friz Rupp aus Berlin , der beschuldigt ist, im Mai Bluth, die Annahme der Staatsschen Stiftung, den Ausbau dieses Jahres auf der Landstraße den Baumeister Köring erschossen des Kaiser und Kaiserin Friedrich Kinder Krankenhauses, und beraubt zu haben. t. ist eine in Verbrecherkreisen unter dem mehrere Kostenanschläge für Ausführungen beim Neubau der Namen Berliner " bekannte Bersönlichkeit, welche schon längere Zeit britten Irrenanstalt in Buch und die Bereitstellung weiterer gesucht wurde. Er hatte ein Liebesverhältnis mit einer Kellnerin, Mittel für den Neubau der Grünfstraßenbrüde. Berichterstattung die er zwang, ihre Stelle aufzugeben und mit ihm die Hauptstadt zu über die Vorlage betreffend die anderweitige Benutzung der von den verlassen. Wo er sich so lange aufgehalten hat, ist nicht bekannt. Gemeinden Lichtenberg , Borhagen, Rummelsburg und Stralau Es wurde aber ermittelt, daß Rupp mit seiner Braut zu der Zeit, für den Anschluß an die Kanalisation von Berlin zu leistenden als der Mord dort stattfand, in Darmstadt war und sich auch in der Entschädigungen. Vorlagen betreffend die zukünftige Behandlung Nähe der Mordstelle aufgehalten hatte. Am folgenden Tage war er bon Fällen, in denen burch lektwillige Verfügungen oder durch bereits verschwunden. Mit R. wurde auch die Kellnerin, die eben­Schenkungen der Stadtgemeinde Mittel oder Gegenstände über- falls aus Berlin gebürtig ist, festgenommen, sie ist jedoch, da gegen wiesen werden. Die Ferienordnung an den höheren Lehranstalten sie teinerlei Verdachtsmomente vorliegen, wieder auf freien Fuß für das Schuljahr 1905. Abänderung des§ 9 des Gemeinde- gesetzt worden. beschlusses bom 9. Mai 1901 betreffend die Bewilligung von Ruhe. Die Berliner Zeitung " wird am 1. Januar in der bisherigen Die Eroberung der Leipzigerstraße. Zwei miteinander kon­gelb und Sinterbliebenenversorgung für die ohne Bensions berechtigung im Dienste der Stadt dauernd beschäftigten Bersonen, eife zu erscheinen aufhören; nur die Mittagsausgabe soll bestehen furrierende Armeen arbeiten jede für sich an dem Plan; am öst­lichen Ende die Firma Tieß, die, jüngeren Datums, das kleinere die Bewilligung von Mitteln zum Bau eines Schuppens auf dem Gebiet erobert hat, am westlichen Ende das Haus Wertheim , welt­Grundstüde der städtischen Blindenanstalt, die erfolgte Bauabnahme Unter den Augen der Polizei. Sehr dreift gingen Spizbuben in berühmt, mit ausgedehnten Besizungen in anderen Stadtteilen. der Ninder- und Hammelställe B IX f und IX g auf dem städtischen der Stralauerstr. 38 zu Werke, wo die Witwe eife feit zehn Montag hat diese Firma ihren Erweiterungsbau am Schlachthofe, bie Verkleinerung des Plates K, Abteilung XIV, Jahren ein Uhren- und Goldwarengeschäft betreibt. Der Laden Leipziger Blab, wie sie sich bescheiden ausdrückt, dem Publikum zwischen Revaler- und Kopernikusstraße an der Grenze von Box liegt in unmittelbarer Nähe des belebten Moltenmarktes, auf dem übergeben. Nach Vollendung dieses Anbaues hat das Geschäftshaus hagen - Rummelsburg , die Erwerbung eines Schulgrundstüces außerdem Tag und Nacht ein Schuhmannsposten steht. Die Ge- an Größe die meisten öffentlichen Bauten erreicht und übertroffen. non des age be ein an die ame dieses Anbau usb an der Driesenerstraße, die Gewahrung von Schul schäftsfrau hielt es aus diesen Gründen gar nicht für nötig, das Das Haus charakterisiert Berlin , wie Reichstagsbau, Schloß und räumen zu anderen als Schulzweden, die Be Ladenfenster durch einen Vorhang zu sichern, legte dagegen um Rathaus es charakterisieren, und wie immer jemand sich zu dieser willigung eines Zuschusses zum Witwengelbe für eine verwitwete fo größeren Wert auf die Festigkeit und guten Verschluß der Hinter Stappe kapitalistischer Entwickelung stellt, achtlos borübergehen kann Gemeindeschullehrerin und die Wahl von drei Mitgliedern für türen. Die Nähe des Moltenmarktes mit dem Schußmann hielt er nicht an Wertheim . Ein vornehmes Maßhalten fündigt sich in bas Kuratorium der Stiftung der Berliner Gewerbe- Ausstellung aber die Diebe nicht ab, von der Straße aus einzubrechen. Mit dem Bauwerk wie in dem Geschäftsbetriebe an; ganz im Gegensatz im Jahre 1879. einem Eisen brachen sie aus dem Schaufenster in einer Ede ein zu anderen Warenhäusern drängt sich im Hause nirgendwo die Stüd bon/ Metern im Geviert heraus, drangen hierdurch ein und Firma hervor, und wenn eine polizeiliche Vorschrift dies nicht ge­Unser Parteigenoffe Oskar Kenkel ist nach langer raubten für 1000 Mart goldene und filberne Uhren und andere böte, so würde der Name der Geschäftsinhaber vielleicht nicht einmal schmerzvoller Krankheit am bergangenen Montag ber Waren. Wie Spuren auf ber Straße und im Laden am Eingange zu lesen sein. In seiner massigen Bracht und Aus­schieden. Mit ihm verliert die Sozialdemokratie einen geigen, muß sich beim Einschlagen der Scheibe einer der dehnung allein soll das Haus dem wimmelnden Volfe zum Be überzeugten Anhänger, der trop feines qualvollen förper Spigbuben verlegt und start geblutet haben. Erfolg wußtsein bringen, daß es im größten Tempel des Gottes dieser Welt lichen Leidens und der wirtschaftlichen Misere, mit reiche Raubzüge machten Uhren- und Goldwarendiebe in der zu Gaste ist. Der Stultus ist seit Jahrtausenden derselbe geblieben; der er zu kämpfen hatte, stets mit unerschütterlicher Hingabe vergangenen Nacht auch in der Chauffeestraße. Bei dem Uhrmacher nur der Ritus hat sich geändert. Wie es ehedem hieß: 8euch die für die Ideen des Sozialismus gekämpft hat. Fast zwei Jahr. Hermann Barth in der Chausseestr. 21, der in der Leipzigerstraße Schuhe von Deinen Füßen", so ertlingt heute, wo umständliche zehnte hindurch hat er im ersten Berliner Wahlkreis in mannig wohnt, versuchten sie schon vor einigen Tagen einzubrechen, indem Beremonien den Verkehr hemmen würden und auch der Baalspriester fachen Stellungen pflichtgetreu und opferwillig gewirkt, Die sie durch ein Sperrholz die Jalousie hoch- und festhielten. Sie einem gewissen Bequemlichkeitsbedürfnis Rechnung tragen muß, Berliner Parteigenossen werden sein Andenken in Ehren halten! durch das Schaufenster nicht gangbar fet, öffneten daher in der Nacht monnaie zu öffnen. müssen aber doch wohl zu der Einsicht gekommen sein, daß der Weg nur der stumme, aber ungemein verständliche Appell, das Porte­

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Neue Ferientermine. Die Ferien der höheren Lehranstalten Berlins für 1905 find in folgender Weise festgesetzt worden. Oster­ferien: Schluß des Schuljahres 1904: Mittwoch, den 12. April 1905. Anfang des Schuljahres 1905: Donnerstag, den 27. April 1905. Pfingstferien: Schluß des Unterrichts: Freitag, den 9. Juni. An­fang des Unterrichts: Donnerstag, den 15. Juni. Sommerferien. richts: Dienstag, den 15. August. Schluß des Unterrichts: Freitag, den 7. Juli, Anfang des Unter­Herbstferien: Schluß des Sommerbalbjahres: Sonnabend, den 30. September. Anfang des Winterhalbjahres: Dienstag, den 10. Ottober. Weihnachtsferien: Schluß des Unterrichts: Mittwoch, den 20. Dezember 1905, Anfang des Unterrichts: Donnerstag, den 4. Januar 1906. Schluß des Schuljahres 1905: Sonnabend, den 7. April 1906, Anfang des Schuljahres 1906: Dienstag, den 24. April 1906.

Ein Detachement für Funkentelegraphie übt seit einiger Zeit fast täglich in Tegel auf einem Gelände in der Nähe des dortigen Friedhofes. Es sind auch abwechselnd Stationen in größerer Ent­fernung, bis Oranienburg hin, eingerichtet. Es handelt sich dabei um die Ausbildung von Mannschaften, besonders Unteroffizieren, die mit dem nächsten Transport nach Südwest- Afrika gehen sollen. Ein Termin ist noch nicht festgesetzt.

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Der erste Schnee, der nicht auf der Stelle zu Waatsch" wurde, die Haus- und Ladentüren mit Nachschlüsseln und fanden so bequemen Aus einen Anfängen heraus hat das Riesengeschäft sich ent­ging gestern morgen hernieber und überzog Berlin in furzer Zeit Einlaß. Einen Hund, der den Laden bewachen sollte, beschwichtigten widelt. Bor 28 Jahren wurde das Stammhaus in Stralsund ge­mit einer dichten weißen Schneedede. Die feinflodigen weichen fie auf irgend eine Weise und erbeuteten aus dem Schaufenster und gründet; 1883 ließ die Firma sich in Berlin nieder. Aber Jahre Schneemassen ballten sich und verursachten infolgedessen ganz erheb- einem Ladenkasten für etwa 700 M. Uhren und echte oder unechte dauerte es, bis sie zu Ansehen fam. Noch bis zur Mitte der neunziger Tiche Berkehrsstörungen. Zwar fonnte der Straßenbahnbetrieb in Retten. Wertvollere Sachen nimmt Barth jeden Abend mit nach Jahre, als Wertheim in der Oranienstraße schon ein ansehnliches vollem Umfange aufrecht erhalten werden, dagegen litt der übrige feiner Wohnung. Gin driter Einbruch bei einem Uhrmacher Warenhaus errichtet hatte, galt der wirkliche Ramschbazar bon öffentliche Verkehr außerordentlich. Die Omnibusfe tamen nur lang- wird noch aus der Badstraße gemeldet. Hier erbrachen in der Nacht| Lubasch in nächster Nachbarschaft noch als ein in Betracht kommendes

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