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Falle einer Stellvertretung haftet der Stellvertreter in derselben vollzogen beim Kassirer Anton Kopp, Borhagenerstr. 20, sowie in Weise, wie der Wirth selbst.§ 10. Auf die Ehefrauen und den Vereinsversammlungen, die gewöhnlich in der Zeit zwischen Töchter der Gaft- und Schankwirthe, sofern dieselben die Be- dem 10. und 20. eines jeden Monats stattfinden. dienung der Gäste ohne Ausübung des Kellnerinnengewerbes be= forgen, findet diese Polizeiverordnung keine Anwendung. In diefer Polizeiverordnung sind gegenüber der durch sie außer Kraft gesetzten vom 26. April 1881 völlig neu die§§ 1, 2, 6, 7, 8. In Ben§§ 3 und 4 ist die Forderung des Nachweises über den Aufenthalt während der letzten drei Jahre neu.

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falscher Stempel gewesen ob diese Proben aus anderem als dem für ihn bestimmten Material angefertigt, habe er nicht er­fennen können. Er habe diese von ihm für falsch gehaltenen Proben zurückgewiesen und sich beschwerdeführend an den Direktor Das königliche Proviantamt in der Magazinstraße ist Leo gewandt. Es sei dann im Beisein des Herrn Bering an an­vorgestern von einem gewaltigen Feuer heimgesucht worden. Kurz deren Proben versucht worden, ob auch durch das vor dem nach 6 Uhr früh bemerkte man in der Scheune an der Kaiser- Probiren geschehende Ausschmieden sein Stempel( Königliche Ost­straßenfront verdächtigen Rauch. Es lagerten daselbst 2000 3tr. bahn: K. O.) eine dem von ihm für falsch angesehenen ähnliche Stroh, außerdem waren in dem oberen Stockwerk und im Dach Form annehmen könne. Die Versuche hätten ergeben, daß dies geschoß 7000 3tr. Hafer aufgespeichert. Das Feuer war im Stroh- unmöglich sei, und es habe ihm( Benge) gefchienen, als ob Bering Das Gerücht von dem Vorkommen eines Cholerafalles lager entstanden und hatte sich im Nu über den ganzen Raum jene Stempel gleichfalls für falsche gehalten habe. Es sei eine verbreitete sich am Sonnabend in Spandau . Gin unverheiratheter ausgedehnt. Die Feuerwehr eröffnete mit 9 Spritzen den An- genaue Untersuchung versprochen worden, über deren Resultat Zigarrenhändler Namens Schlüter war Morgens todt in seinem griff; außerdem war eine Kompagnie vom Alexanderregiment zur ihm Nichts bekannt geworden sei. Auch habe er sich nicht Bette aufgefunden worden; am Abend vorher war er noch wohl Stelle, die jedoch nicht in Thätigkeit trat und bald wieder ab­unt das weitere Schicksal der vermuthlich falschen und munter seinen Geschäften nachgegangen. Da ein herbei- rückte. Die Gluth war gewaltig. Zum Glück hielt die Decke der Proben gekümmert. Er habe sich dann aus dem in­gerufener Arzt die Todesurfache nicht feststellen konnte, so wurde Scheune soweit Stand, daß von den Hafervorräthen nur ein zwischen noch einer nachträglichen Bearbeitung unter­Die Leiche nach dem Obduktionshause geschafft. Der Verstorbene, Theil in Brand gerieth. Bedenklich wurde die Lage, als von der worfenen Material ein Paar richtige Zerreißproben ausgewählt, ein Mann in den 30er Jahren, litt sehr an Strämpfen, die wahr Hitze sich der auf dem Dach dick auflagernde Staub entzündete die dann auch den Anforderungen genügten, so daß er nun das scheinlich auch die Ursache seines plöglichen Todes geworden sind. und das ganze Dachgeschoß in Brand zu setzen drohte. Doch ge- Material habe abnehmen können. Die Herren Sachverständigen Von einer Erkrankung an Cholera fann nicht die Rede sein. lang es hier, das Feuer bald abzulöschen, so daß nur einige erklären gegenüber dem Zeugen es doch für möglich, daß auf Sparren verbrannt sind. Gegen Mittag war die Hauptgefahr be- jenen drei Zerreißproben der Stempel K. O. durch das Aus­feitigt, doch fonnten die legten Mannschaften die Brandstätte erst schmieden die veränderte Form, die Zeuge für gefälscht gehalten, um 6 Uhr Abends verlassen. angenommen habe. Um festzustellen, ob es vorkomme, daß ein Abnehmer wohl Polizeibericht. Am 30. v. M. Nachmittags fiel an der auch Schienen 2c. abnehme, ohne sie überhaupt anzusehen, wird Friedrichsgracht ein fünfjähriger Knabe beim Spielen ins Wasser, der Meister Defontaine von den( Köhler'schen) Neuen West­Unheilschwangeres Gewittergewölk ballte sich am Sonn- wurde aber alsbald durch einen Arbeiter unversehrt herausfälischen Stahlwerken vernommen. Präs. Ist es wahr, daß tag Nachmittag 6 Ühe westlich von Berlin , im osthavelländischen gezogen. Abends versuchte eine Schauspielerin infolge eines der Abnehmer Guillery auf Ihrem Wert einmal 200 Schienen Kreise, nördlich und östlich, im Nieder- Barnimschen Kreise, sowie Streites mit ihrem Direktor, sich hinter der Bühne mittels hat abstempeln lassen, die er gar nicht erst besichtigt, sondern von auch füdlich, im Kreise Teltow , zusammen und zog gegen Uhr Karbolöl zu vergiften. Sie wurde nach dem Krankenhause am denen er nur gefragt hat, ob sie gut seien? 3euge: Das über Berlin , Charlottenburg und Spandau , Köpenick , Nieder- Friedrichshain gebracht. In der Nacht zum 31. v. M. sprang habe ich nicht selbst gesehen, sondern nur von Arbeitern erzählen schläge gebend, dahin. Um 8 Uhr entlud sich nordwestwärts von ein etwa 16 Jahre altes Mädchen am Schöneberger User in habe ich nicht selbst gesehen, sondern nur von Arbeitern erzählen Berlin , wo sich das meiste Gewölt vereinigt hatte, ein schweres, selbstmörderischer Absicht in's Wasser. aber furzes Gewitter. Um 9 Uhr sah man die riesigen, raben- wußtlos geworden, herausgezogen und durch ärztliche Hilfe dem Bochumer Verein gewesen, erst als Vorarbeiter, dann als Zeuge, jetziger Agent öning ist von 1878 bis 1880 auf schwarzen Wolkenbälle sich auflösen und über Havel und Grune wieder zum Leben gebracht. Ferner wurde am Engel- Expedient. Als solcher habe er die Verladung und Absendung wald nach Südwesten ziehend, sich vertheilen. Im Teltower User die Leiche einer Frauensperson und an der Sand­Kreise gab es etwa um 7 Uhr einige Tropfen Regen, doch nur in den Ortschaften dicht bei Berlin . Doch eine Folge, die in 10 Meilen weiter Runde mit Freuden begrüßt worden ist, hat das Gewitter gehabt, nämlich eine bis zum Montag Mittag anhaltende Abkühlung der überaus schwülen Temperatur.

Beschlagnahme. Gestern wurde in unserem Verlage und der Expedition die Gedichtssammlung von Fritz Kunert Soziale Weckrufe", Verlag der Volksbuchhandlung Halle, von der Polizei beschlagnahmt.

Ein wild- romantisches Schauspiel", wie der B.-C." schreibt, bot sich unlängst am Havelufer unweit Wannsee dar. Die Fischer von Tiefwerder waren auf den Malfang ausgezogen und hatten etwa bis Whitternacht ihre Fanggeräthschaften geworfen. Dann wollten sie wie gewöhnlich, unweit des Lindwerder am linken Ufer an Land gehen, um sich Kaffee zu bereiten, erstaunten aber nicht wenig, als sie in einiger Entfernung mehrere Feuer am Ufer bemerkten. Im Schein der Flammen sahen sie eine Reihe von Fuhrwerken; sie hörten fremdartig flingenden Gesang, und zwischen den Lagerfeuern tanzten bunt gekleidete Gestalten, bis plötzlich Geheul und Wehgeschrei erschollen. Mitten in das Zigeunerlager( ein solches war es) war ein Reiter gesprengt, der ein paar der weidenden Pferde am Zügel ergriffen hatte und mit den Thieren davoneilen wollte. Es war ein Forstbeamter, der die Bestrafung der Zigeuner herbeiführen sollte, weil sie ihre Pferde auf einer Wiese des Oberförsters weiden ließen. Der Forstbeamte hatte es aber nicht leicht. Die ganze Zigeunerbande umdrängte ihn und verhinderte die Entführung der Pferde. Doch erhielt er Hilfe von den Fischern, die nunmehr landeten. Nach Turzem Kampfe wurden die Zigeuner zum Rückzug genöthigt. In wilder Haft eilten sie mit den übrigen Gespannen und den Wagen davon. Der Forstbeamte ritt mit den gepfändeten Pferden nach dem Forsthause, hier erlegten die Zigeuner noch in der Nacht die ihnen auferlegte Geldstrafe.

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Sie wurde, schon be­

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hören.

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krugbrücke die Leiche eines Mannes aus dem Wasser gezogen. der Schienen 2c. zu besorgen gehabt und oftmals feitens des kauf Jin Humboldthafen ertrank eine etwa 40 Jahre alte Frau. Auf worden, an denen nicht Alles in Ordnung gewesen. Er habe männischen Bureaus Vorwürfe bekommen, daß Schienen versandt welche Weise fie ins Wasser gerathen war, ist noch nicht fest- diese Rüffel immer eingesteckt; schließlich habe er einmal mehrere gestellt. Am 31. v. M. Vormittags wurde ein Kellner in Arbeiter bei Nacht bemerkt, wie diese von abgestempelten Schienen auf feinem Schlafraum in einem Hotel erhängt vorgefunden. Beim Baden in der Spree , an der Gokkowskybrücke, ertrank Nach- Frage, was das solle, sei ihm mit Grobheiten geantwortet worden. dem Lager die Stempel entfernten und Schienen titteten. Auf seine mittags ein zwölffähriger Knabe. Die Leiche wurde nach einigen Bräf.: Welche Arbeiter waren das?- 3euge: Unter Stunden von Schiffern aufgefunden und aus dem Wasser gezogen. Anderen Hülsmann und Held. Auf dem Grundstück des fgl. Fourage- Magazins, Magazin- dort Meister? Präs.: Wer war damals straße 3-11, brach Morgens in einer Scheune Feuer aus, wo- Wilhelm Rosendahl. 3euge: So viel ich weiß, Drewel und durch große Borräthe an Stroh und Hafer zerstört wurden. Die Stempel abgefeilt, dem Kontrolleur nochmals vorgelegt wor - Präs.: Sind die Schienen, von denen Außerdem fanden an beiden Tagen acht fleine Brände statt. Zeuge: Ja. Präs. Haben Sie das selbst ge= feben?-8euge: Ja. Präs.: Wurden dieselben Schienen nun demselben Kontrolleur nochmals vorgelegt?- 3euge: Ob es nun gerade derselbe Kontrolleur gewesen, das weiß ich jeßt, nach zwölf Jahren, nicht mehr.

Gerichts- Beifung.

Die Stempelfälschungen auf dem Bochumer Verein vor Gericht.

Essen, 30. Juli 1892.

Sechster Verhandlungstag.

Bei Eröffnung der heutigen Sigung giebt Vertheidiger Rechtsanwalt Schwering im Auftrage feines Klienten Ingenieur Bering gegenüber der gestrigen, denselben betreffenden Aussage des Zeugen Lange die Erklärung ab, der vom Zeugen Lange ge­Die zum Tode verurtheilte Raubmörderin Chriftiane schilderte, diesem angeblich verdächtig erschienene Vorfall mit dem Schütt, für die die Geschworenen ein Gnadengefuch eingereicht bewußten Rouvert" sei unbedingt ganz harmloser Natur ge­haben, das noch der Entscheidung harrt, ist im Gefängniß von wesen, weshalb Bering sich desselben auch nicht mehr erinnere. einem Knaben entbunden worden. Das Kind ist vorläufig seiner Jedenfalls fönne Herr Bering aufs Bestimmteste versichern, daß Mutter gelassen worden. Der mit der Schütt zum Tode ver- Unreellitäten zwischen ihm und dem russischen Abnehmer( Petro­urtheilte Raubmörder Ruttke sieht seinem Schicksal mit äußer- witsch) absolut nicht vorgekommen seien. licher Ruhe entgegen.

Ein Liebesroman hat durch den Selbstmord des Kellners Albert Fandré seinen Abschluß gefunden. F., ein 25 Jahre alter Mann war im Hotel Continental bedienstet und unterhielt mit einem jungen Mädchen ein Verhältniß. Das Mädchen wandte aber ihrem Liebhaber den Rücken. Dies wirfte derart auf Fandré ein, daß er sich vorgestern früh in seiner Kammer erhängte.

Todt aufgefunden wurde vorgestern Morgen 53/4 Uhr an dem Eingange zum Bahnhof Bellevue der Streckenarbeiter Daniel Fröling. Er war durch einen Schlagfluß getödtet worden.

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Der Zeuge Tauböke, seit 1882 und noch jetzt auf dem Bochumer Verein , will nur gesehen haben, daß 1885 oder 1886 einmal Nachts aus 50-60 Schienen die Stempel ausgefeilt wurden. Sonst ist ihm von Unregelmäßigkeiten nichts bekannt. -Vertheidiger Rechtsanwalt Schwering: Ist es richtig, daß Herr Bering angeordnet hat, es sollten schon abgenommene und abgestempelte Schienen, weil fehlerhaft, nachträglich noch aus den abgenommenen herausgenominen und dem Abnehmer nochmals unter Hinweis auf die Fehler mit der Frage vorgelegt werden, ob er, trotz der letteren, die Schienen doch abnehmen wolle? Beug e Jawohl, das ist öfter vorgekommen. Bertheidiger Rechtsanwalt Schwering: Jit das sogar bei schon ver­ladenen abgenommenen Schienen paffirt? 3euge: Ja, auch bei schon verladenen.- Präs.: Haben Sie gesehen, daß Ab­nehmer ihre Stempel, wenn sie sich entfernten, einem Arbeiter übergaben? 3euge: Ja.- Präs.: Welcher z. B.- 3euge: Herr Kurzenberger. Präf.: War der Stempel etwa in einent verschlossenen Futteral? 3euge: Nein.

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Nach der Mittagspause wird seitens der Vertheidigung doch noch die weitere Vernehmung des Zeugen 2öning verlangt. Der erste heutige Zeuge, Regierungs- Baumeister Niemeyer Präsident: Wissen Sie etwas von der Anfertigung falscher ( 1890-91 Abnehmer), hat von Unregelmäßigkeiten nichts be- Stempel auf dem Bochummer Verein?- 3euge: Daß sie merkt und glaubt auch nicht, daß solche vorgekommen. Präs. wirklich gefälscht waren, kann ich nicht bestimmt sagen; es lagen Haben Sie Ihren Stempel auf dem Bochumer Verein wohl beim Meister Drewel Stempel, von denen gesprochen wurde, daß auch aus der Hand gegeben? 3euge: Nur zu dem unter fie falsch feien. Präs.: Haben Sie nicht einmal den Bochumer meinen Augen stattfindenden Abstempeln. Es ist auch wohl mög- Verein wegen falscher Stempel denunziren wollen und haben Sie lich, daß ich meinen Stempel einmal zu Hause vergessen hatte, da nicht mit Quantius zufammen eine Anzahl Stempel, die Sie dann ließ ich ihn mir durch einen Arbeiter holen.- Präs. erst der Staatsanwaltschaft überbringen wollten, zum Maschinisten Konnte dabei wohl heimlicher Weise ein Blei- Abdruck von Ihrem Lehmkuhl gebracht, der sie dann in seinem Keller niederlegte? Stempel genommen werden? 3euge: Allerdings: Aber 8euge: Dessen kann ich mich nicht mehr recht erinnern. das wäre sogar möglich gewesen in einem unbewachten Augen- Präf.: Jit es denn möglich, daß dies geschehen? 3euge: blick, während des von mir beaufsichtigten Abstempeln. Bras.: Das ist wohl möglich. Präs.: Hat Herr Bering Sie einmal Angeklagter Müller behauptet, Herda habe ihn einmal beauftragt, wegen entwendeter Stempel zur Rede gestellt? 3euge: Ja, Als der vorfählichen Tödtung einer Franensperson drei für Sie beftimante Schienen nachträglich zu stempeln. Ist es er ließ mich einmal in sein Bureau rufen und verlangte von verdächtig ist der schon vielfach mit Zuchthaus bestrafte Bigarren möglich, daß Sie so Etwas erlaubt haben?- Beuge: mir die Herausgabe der Stempel. Ich erklärte Herrn Bering macher Schulte verhaftet worden. Borgestern gegen 24 Uhr Nein. Das würde ich für eine Pflichtverletzung meinerseits ge- aber, teine Stempel zu haben. Angell. Bering will von Morgens sahen zwei Laufburschen und ein Straßenreiniger amn halten haben. diesem Vorgang absolut Nichts wissen. Zeuge Löning Alexanderufer, unweit des Humboldthafens, eine Frauensperson Präsident befragt dann den Zeugen Regierungs- Bau- fagt noch aus, einmal sei auch der Polizeidiener Hackert auf der unteren Sprosse des Ufergitters sitzen, vor ihr stand ein meister Fränkel- Charlottenburg: Haben Sie etwas von Un- zu ihm in seine Wohnung gekommen und habe int Mann, der später als der Zigarrenmacher Rudolf Albert Schulze regelmäßigkeiten auf dem Bochumer Verein bemerkt?-3euge: Auftrage des Herrn Bering verlangt, er folle die festgestellt worden ist. Der am anderen Ufer des Kanals be- Ja, fleinere! Im Jahre 1885 nahm ich auf dem Bochumer Verein Stempel herausgeben. Er( 3euge) habe aber dem Hackert die schäftigte Straßenarbeiter hörte ein Plätschern im Wasser und ab; da legte man mir unter abzunehmenden Radsternen auch Thür gewiefen. Präs.: Ist das auch richtig, fönnen Sie sich bemerkte, von seiner Arbeit aufsehend, daß die Frau verschwunden einen verkitteten vor; ich bemerkte die Verkittung aber sogleich da nicht irren? Hackert will davon gar nichts wissen. war und der Mann, über das Geländer gebeugt, in das Wasser und machte dem Meister Kirchner darüber Vorwürse. Der Fehler 3euge: Nein, ich irre mich nicht. Angeklagter Bering fah. Auf seine Frage: Hier ist wohl Jemand ins Waffer ge- war allerdings unbedenklich und ich nahm das Stück auch erklärt auch davon nichts zu wissen. fallen", antwortete Schulze:" Gott bewahre". Da der Straßen- trotzdem ab. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Schwering stellt hierauf -Angeklagter Kirchner will davon Nichts wissen. reiniger aber eine Frauensperson aus dem Wasser auftauchen 3euge( fortfahrend): Ich theilte das einigen Ingenieuren mit den Antrag, ein Auskunftsschreiben des preußischen Ministeriums fah, eiste er nach dem Rettungskahn und holte eine Frau,( u. A. den Herren Klein und Bering, welche meinten, der dazu ver- für öffentliche Arbeiten über die Güte des Materials vom die kein Lebenszeichen mehr von sich gab, aus dem Wasser wenbete Kitt müsse von den Arbeitern selbst zu dem Zweck un- Bochumer Verein zur Verlesung zu bringen, welchem Antrage der heraus. Als die Leiche an das Land gebracht worden war, erlaubter Weise hergestellt sein.- Angell. Bering erklärt, davon Präsident entspricht. Danach haben seit dem 1. Juni 1881 sämmtliche schlug ihr Schulze ins Gesicht, indem er ausrief, na, Rosalie, Nichts zu wiffen: übrigens gehöre dieser Theil garnicht zu seinem Direktionen der preußischen Staatsbahnen vom Bochumer Verein bist Du bald todt, das habe ich Dir schon lange gewünscht". Ressort; es sei ja wohl möglich, daß Fränkel ihm dies nur ge- Eisenbahnschienen und sonstiges Eisenbahnmaterial auf Bestellung Ueber die Person der Ertrunkenen will Schulze nur soviel wissen, sprächsweise mitgetheilt habe. 3euge giebt zu, das sei aller geliefert erhalten. Bei den meisten Direktionen hat das gelieferte daß sie mit Vornamen Rosalie heißt und unter fittenpolizeilicher dings wohl möglich.- Präs.: Haben Sie sonst etwas bemerkt? Material zu irgendwelchen Ausstellungen feinen Anlaß gegeben, Kontrolle steht. Die Angabe Schulte's, daß er neben der Frauens 3euge: Bei der Abnahme von Querstäben zur Schwellen- noch ist etwas von Falschstempelungen konstatirt worden. Bei den person auf dem Gitter fihend, infolge des Genusses von Spiri- verbindung seien ihm etwa sechs Stück vorgelegt, die an einem Direktionen Berlin , Bromberg und Elberfeld find allerdings tuosen eingeschlafen sei und daher nicht bemerkt habe, daß die Bruchfehler vertittet waren. Er habe die Verkittungen, obgleich fleine Ausstellungen zu machen gewesen, von Falschstempelungen Frauensperson ins Wasser gefallen fei, steht mit den Aussagen sie ziemlich sorgfältig gemacht, doch bemerkt und die sechs Stücke ist auch bei diesen Direktionen nichts bemerkt worden. Solche der Zeugen in Widerspruch. Die letzteren haben sich ferner dahin verworfen! Sachverständiger Regierungsrath Helbig erklärt wurden nur einmal bei der Eisenbahn- Direktion Hannover geäußert, daß es nach der Beschaffenheit des Gitters nicht mög- folche verkittete Fehler für allerdings nicht betriebsgefährlich; in- konstatirt, die im Uebrigen zu Ausstellungen auch nie Ver­lich sei, durch das Gitter hindurch in das Waffer zu fallen. Bei dessen wolle er damit keineswegs die Vorlegung dieser Stücke anlaffung hatte. Diese Falschstempelangen wurden im Jahre diefer Sachlage ist der Verdacht nicht von der Hand zu weifen, entschuldigen. Präs.: Jit nicht einmal versucht worden, Sie 1882 auf der Strecke bei Hildesheim an Schienen entdeckt, die daß Schulze die Frauensperson vorsäglich in das Wasser ge- bei der Abnahme von Radfäßen in der Zahl der abgenommenen Reg.- Baumeister Oppermann auf dem Bochumer Verein ab­worfen hat, und ist deshalb seine Festnahme erfolgt. Die Leiche Stücke zu betrügen?- 3euge: Ja; ich sollte einmal neue genommen hatte. Es wurde in dieser Sache eine gerichtliche ist als die der unverehelichten Rosalie Mitosch rekognoszirt Radfäße abnehmen; nachdem ich acht abgenommen, sagte Meister Untersuchung eingeleitet, die aber resultatlos verlief. In den Kirchner zu mir, ich hätte nun also die 9 Radfäße abgenommen; ich Jahren 1884 bis 1891 wurden für die gesammten preußischen wußte bestimmt, daß es nur acht gewesen, und als ich bei dieser Staatsbahnen überhaupt im Ganzen 3 012 903 Schienen geliefert, Friedrichsberg. Der Arbeiter- Bildungsverein zu Friedrichs- Behauptung blieb, meinte Meister Kirchner endlich, dann müßte davon sind in jedem Jahre 1,8 auf je 10 000 Stück gebrochen berg unternahm am letzten Sonntag eine Besichtigung der Ge- fich der neunte wohl noch in der Dreherei befinden. So war es und damit erfaßpflichtig geworden. Der Bochumer Verein nossenschafts- Hutfabrik in der Pappel- Allee zu Berlin . Die auch; aber als er heraufgeholt und mir vorgelegt wurde, fand lieferte von diesen 3 012 903 Schienen 329 076 Stück; von diesen Geschäftsleitung der Fabrik hatte, um den Erschienenen die ich ihn so fehlerhaft, daß ich ihn verwerfen mußte. Präs.: brachen und wurden erfaßpflichtig in jedem Jahre der fünf­Fabrikation der Hüte beffer vor Augen zu führen, sämmtliche Angefl. Kirchner, ist das richtig?- Angell. Kirchner: Das jährigen Garantiezeit nur 0,724 auf je 10 000- alfo ganz Maschinen in Betrieb sehen lassen. Genosse August in erklärte fonnte nur durch einen Irrthum meinerseits im zählen geschehen bedeutend weniger als die Durchschnittszahl beträgt. den Besuchern die Entstehung und Fabrikationsweise unserer sein. Die Radsäge standen unübersichtlich in verschiedenen Räumen Material, das der Bochumer Verein geliefert, habe im All­Kopfbedeckung, von der rohen ungewaschenen Wolle anfangeno, mit noch mehreren anderen durcheinander. gemeinen durchaus den gestellten Anforderungen entsprochen. bis zum fertig zum Verkauf gelangenden Hut. Die Besucher Zeuge Ingenieur Böhnert Verlin, der für die Eisenbahn- Es schließt sich daran an die Verlesung eines zweiten Gut­folgten diesen Erklärungen mit Aufmerksamkeit. Direktion Bromberg abnahm, erzählt, er habe 1886 einmal Fall- achtens und zwar von der Eisenbahn- Direktion Elberfeld , Arbeiter Friedrichsbergs! Die Aufgabe des Vereins proben an Lokomotiv - Radreifen aus Ziegelstahl angestellt, die so das sich gleichfalls sehr lobend über das vom Bochumer ist es, das Wissen seiner Mitglieder immer weiter zu vervoll- ungünstig ausgefallen, daß er die ganze Lieferung habe zurück- Verein gelieferte Material ausspricht. Die Veröffentlichung tommnen. Durch Abhaltung von monatlichen Versammlungen, weisen müssen. Er habe dann angeordnet, daß die Nadreifen des Bahumeisters Düpmann in Schwerte über Schienenbrüche in denen Vorträge wissenschaftlichen, wie politischen Inhalts ge- noch einer nachträglichen Bearbeitung unterworfen würden; vor an Schienen des Bochumer Vereins im Ostberger Tunnel( die halten werden, durch Lese- Abende, durch Besuch industrieller her habe er noch drei zerreißproben ausgewählt und ab seiner Zeit in der Presse Aufsehen erregte) enthalte durchaus Etablissements 2c. soll dieses Ziel erreicht werden. Tretet dem geftempelt. Als er die Probe mit diesen habe vornehmen lassen falsche Angaben, und der Bahnmeister sei dafür auch disziplinarisch Verein als Mitglieder bei und zeigt dadurch, daß Ihr gewillt wollen, sei ihm aufgefallen, daß auf den drei Proben bestraft worden. seid, eine Sache zu unterstützen, die nur Euer Bestes im Auge ein anderer, von dem feinigen abweichender Stempel hat. Der monatliche Beitrag beträgt 20 Pf. Aufnahmen werden gestanden; er sei sogleich der Ueberzeugung gewesen, daß dies ein

worden.

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Das

Nach Berlesung dieser Schriftstücke stellt Vertheidiger Rechts­anwalt Dc. Schwering Antrag, durch die Vernehmung der