"
Berpflichtung zu erinnern, nunmehr diesen Artikel abzudruden. Ver- 1 die Lafterhöhlen des Harmlosenklubs ausgehoben zu haben. Das wiederholt erhobenen Widerspruchs mit 12 gegen 1 Stimme für die mutlich hat sich der Verfasser wegen dieses genialen Einfalles, uns Berliner Tageblatt" hat die Harmlosen überhaupt erst ent Annahme entschieden. Die prinzipielle Zustimmung zu der Anzu fangen, so sehr in seinem Größenbewußtsein gesteigert, daß er deckt. Es hat damals Tag für Tag über die Verkommenheit lage hat die Versammlung schon 1888 gegeben. Dr. Langerhans daraufhin eine Gehaltsaufbesserung bei Rudolf Mosse nachgesucht dieser Gesellschaftskreise Artikel und Notizen und Notizen gebracht. Der hält den Bau aber heute noch für nicht nötig und auch für viel zu hat. Wir aber haben jene Verpflichtung mit gutem Bedacht auf Harmlosenprozeß war die allereigendste Enthüllung und die Sensation fostspielig. Es wird der Versammlung vorgeschlagen: Den uns genommen; denn wir wünschten, daß das„ Berliner Tageblatt" des Berliner Tageblattes". Und dasselbe„ Berliner Tageblatt", Magistrat zu ersuchen, nunmehr die Ausführung des Gemeindeauf dieses Thema noch einmal eingehen möchte, um ihm unsererseits das heute moralisch uns zu belehren sucht, daß es nicht angängig beschlusses von 1888 in die Wege zu leiten, die nötigen Vereinnoch einige Erinnerungen widmen zu können. Wir drucken deshalb sei, für einzelne Verfehlungen ganze Klassen verantwortlich zu barunger mit dem Eisenbahnfiskus herbeizuführen und der Ver= mit Vergnügen nachfolgend die Auslassungen des„ Berliner Tage- machen, dasselbe Blatt hat sich zu jener Zeit mit großer Ent- sammlung hierüber eine Vorlage zu machen. Ueber die Verhandlung blattes" ab: schiedenheit dagegen gewehrt, daß es sich bei jenem Spielerklub referiert Stadtv. Dinse( N. L.). nicht um Angehörige der ersten Kreise" handele. Damals hatte die National- Beitung" gegen die niederträchtige Manier des Berliner Tageblattes" polemisiert, den politischen Gegner zu einem moralischen Hallunken zu stempeln, und das„ Berliner Tageblatt" antwortete damals auf diese Abschwächungsversuche:
Vor einem Berliner Landgericht stand fürzlich eine Spielergesellschaft vor Gericht. Die Angeklagten sollten das Hazardspiel gewerbsmäßig betrieben haben. Es wurde auch behauptet, daß fie„ Gimpel" anzuloden pflegten, die sie dann im Spiel rupften. Die Verhandlung endigte mit der Verurteilung eines Kaufmanns, eines Schlächters, eines Tischlergesellen, eines Eisendrehers, eines Friseurs und eines Arbeiters zu einer Woche bis einem Monat Gefängnis. Der Beruf der einzelnen Angeklagten beweist zur Genüge, daß man es hier mit sogenannten Proletariern" zu tun hat. Ob es auch„ zielbewußte Genossen" waren, wissen wir nicht; wir möchten auch keine Vermutung in dieser Richtung aussprechen, obgleich zu den Verteidigern der sozialdemokratische Reichstags- Abgeordnete Heine gehörte.
"
Wir wollen darauf mit der Frage antworten, ob Offiziere der Garde- Kavallerieregimenter in Uniform, Offiziere der Kavallerieregimenter in näherer und weiterer Entfernung von Berlin , sogar bis Demmin , ob tonservative Barlamentsmitglieder mit adligen Namen, ob Offiziere der sächsischen Kavallerie, ob junge Herren aus der haute finance zu ersten Kreisen gerechnet zu werden pflegen oder nicht. Stände der„ National- Zeitung" das Material aus dem Klub der Fröhlichen zur Verfügung, das uns bekannt ist, so hätte sie die Ehrenrettung der„ upper ten"( der oberen Zehntausend) sicherlich nicht versucht, denn die dortigen Vorgänge be= weisen gerade, daß man den sogenannten ersten Kreisen sehr oft mit größtem Unrecht den üblichen Respekt entgegenbringt."
Von den Stadtvv. Haberland und Wallach( A. L.) wird hierzu beantragt: unter Ablehnung des Ausschußantrages den Magistrat zu er suchen, von neuem mit dem Eisenbahnfiskus zu verhandeln wegen event. Ausführung des qu. Ueberführungsbauwerkes und der Versammlung baldmöglichst eine Aufstellung über die durch den Bau entstehenden Kosten zu machen. Gleichzeitig soll der Magistrat ersucht werden, mit den an dem Bau interessierten Terrainbefizern wegen freiwilliger Gewährung von Beiträgen zu den Kosten des Baues zu verhandeln.
Stadtv. Wallach bittet, seinen Antrag anzunehmen und nicht mit dem Ausschuß einen Sprung ins Dunkle zu machen und ein unübersehbares finanzielles Engagement einzugehen. Zweckmäßig Ebensowenig fällt es uns ein, nun etwa aus diesem Einzelund wünschenswert sei die Anlage, dringend notwendig aber nicht. falle allgemeine Schlußfolgerungen dahin ziehen zu wollen, daß Stadtbaurat Krause: Der Magistrat hat schon früher eine fich das Proletariat mit Vorliebe dem Hazardspiel hingibt. Wir Vorlage gemacht, sie wurde hier abgelehnt. Einen neuen Kostenwissen nur zu gut, daß solche Verallgemeinerungen durchaus anschlag brauchen wir nicht, die Kosten stehen ziemlich genau feft. ungehörig sind. Man darf eine Klasse nicht nach den Auswüchsen An Verallgemeinerung läßt jene Auslassung nichts zu wünschen Es wird sich um 1% Millionen handeln, ohne Grunderwerb.( Hört!) beurteilen, die einzelne ihrer Angehörigen zeigen. Man darf auch übrig. Wenn das Blatt heute diese Auffassung nicht mehr vertritt, Freiwillige Zuschüsse zu leisten wird sich niemand bereit nicht etwa die Sozialdemokratie für die moralische Verlotterung wenn es den Harmlosenprozeß nicht mehr typisch für gewisse finden. Kommt es zu feinem positiven Beschluß, so find auch Ververantwortlich machen, über die heute so viel geklagt wird. Ja, Gesellschaftsschichten hält, so braucht uns dies nicht weiter zu be- handlungen mit dem Eisenbahnfiskus aussichtslos. wir halten diese Klagen sogar für übertrieben. Wer sich bemüht, unruhigen. Wenn morgen wieder ein Harmlosenprozeß irgendwo Stadtv. Rosenow( N. 2.) beantragt, auch die baldmöglichste unser Volt ohne Scheuklappen zu betrachten, der muß viel- entstehen sollte, so wird es unbekümmert um seine heutigen Vorlegung eines Entwurfs mit Kostenanschlag vom Magistrat zu mehr zugeben, daß es gegen früher in moralischer Beziehung nicht Gerechtigkeits" anwandlungen genau in derselben Weise das ehren- erbitten, damit seitens der Versammlung auch dokumentiert werde, schlechter, sondern besser geworden ist. Es ist heute im arbeitenden hafte engelreine Bürgertum gegen den verlotterten Adel und ins- daß sie das Bauwert für notwendig halte. Dieser Antrag solle dem Wolfe ein größerer Ernst, eine tiefere Lebensanschauung, ein besondere gegen die Werkommenheit der Streise, aus denen sich die Antrag Wallach hinzutreten, wenn der Ausschußantrag nicht zur höheres Interesse für allgemeine Fragen vorhanden als etwa vor Garderegimenter refrutieren, retten, und es wird diese nieder- Annahme gelange. einem Menschenalter. Der politische und ethische Horizont des trächtige" Manier solange beibehalten, bis seine Anverwandten Stadtv. Haberland: Wir wollen zunächst wissen, wie weit wir Volkes hat sich erweitert. Dabei haben viele Momente mit- ebenfalls in die Garde aufgenommen werden. Dann allerdings, uns finanziell engagieren. Die Eisenbahn hat auch ein erhebliches geholfen, vor allem die stärkere Betonung der sozialen Pflichten, aber erst dann wird man beim„ Berliner Tageblatt" auch in diesen Interesse an dem Brückenbau wegen der event. Frequenzsteigerung wie sie im deutschen Bürgertum sich geltend gemacht hat. Aber Fällen nur von Auswüchsen und nicht von Gesellschaftserscheinungen Stadtbaurat nicht eingestellt worden, der ist aber gerade der undes Bahnhofes Putlizstraße. Der Grunderwerb ist von dem wir leugnen nicht, daß auch die Sozialdemokratie, so unerfreulich sprechen. ihre rücksichtslose Agitation zeitweise gewesen ist, doch zu der sicherste Faktor. Im Interesse der Kostenersparnis sollten Sie Disziplinierung der Massen mitgeholfen und ihnen vielfach erst unseren Antrag annehmen. den Blick über die Alltagsmifere hinaus erschlossen hat.
"
-
Vom ostasiatischen Kriegsschauplage.
"
Stadtv. Hinge( Soz.) tritt den Stadtbv. Wallach und HaberTand entgegen. Auf Grund des§ 9 des Kommunalabgaben- Gesetzes würde sich auch eine Heranziehung der Interessenten ermöglichen lassen. Man spreche von 3 Millionen Kosten, um abzuwinken. Stadtv. Deutsch ( soz.- fortschr.) spricht sich für die Anträge Haberland- Rosenow aus.
Stadtv. Haberland: Die Vermutung, daß sich die Terrains dort mein Antrag auf Verbilligung der Kosten hinwirken. in einer Hand vereinigen, wird bald Wirklichkeit sein; da kann nur Stadtv. Wallach: Herr Hinze pfeift auf meine Auslassungen; Unruhe.) vielleicht läßt er uns seine Pfeife einmal hören!( Heiterkeit und
Je mehr wir aber bereit sind, die proletarischen Fortschritte Erftürmung des 203 Meter- Hügels. anzuerkennen, um so rückhaltloser müssen wir die pharisäische Tokio , 1. Dezember. Selbstgefälligkeit verurteilen, mit der sich das Proletariat gewöhnt ( Meldung des Reuterschen hat, auf das Bürgertum herabzubliden. Und daran hat die sozial- Bureaus".) Die Japaner haben den 203 Meter- Hügel erobert demokratische Preise den allergrößten Teil der Schuld. Man sagt und halten ihn besetzt. nicht zu viel, wenn man es einmal offen ausspricht, daß diese Tokio , 1. Dezember. ( Meldung des„ Reuterschen Presse das deutsche Volk verhetzt. Das tut sie nicht bloß, indem Bureaus.) Das japanische Hauptquartier vor Port Arthur sie bei jedem Vorgange dem Bürgertum stets die niedrigsten meldet: Die Belagerungsarmee begann die Beschießung des Motive unterschiebt und selbst dort einen schimpflichen Egoismus 203 Meter- Hügels am Morgen des 30. November. fupponiert, wo über die wirklichen Beweggründe gar kein Zweifel machte bis 4 Uhr nachmittags mehrere Angriffe, die aber Sie sein kann; das tut sie auch insofern, als sie irgend welche Damit schließt die Diskussion. In der Abstimmung wird der unerfreulichen Vorgänge im Bürgertum grundsäglich verallgemeinert wegen des hartnäckigen Widerstandes des Feindes fehlschlugen. und der Gesamtheit in die Schuhe schiebt, was einzelne verlorene Um 5 Uhr nachmittags rückten die japanischen Truppen gegen Antrag Wallach mit dem Antrage Rosenow angenommen; daund verkommene Elemente sich zu schulden kommen ließen. den südöstlichen Teil des Hügels vor und gelangten in heftigem mit ist der Ausschußantrag erledigt. Mit der Festsetzung von Fluchtlinien für eine Gerade der Prozeß des proletarischen Harmlosenklubs läßt die Angriffe bis 30 Meter unterhalb des Gipfels. Um 7 Uhr, Straße 11a in Abt. XI des Bebauungsplanes zwischen Schön. Erinnerung an jenen früheren Harmlofenprozeß auftauchen, durch nachdem Verstärkungen eingetroffen waren, wurde sodann die hauser Allee, Bornholmerstraße und Schivel. den Mitglieder der höheren Gesellschaftsschichten bloßgestellt Spize des Hügels besetzt. Die gegen den nordöstlichen Ab- beinerstraße hat sich der niedergesetzte Ausschuß einverstanden wurden. Wie hat damals die sozialdemokratische Bresse von der hang vorgehenden japanischen Truppen griffen ebenfalls an erklärt. Die Versammlung stimmt ebenfalls zu. Verrottung der Gesellschaft" gefühlvoll zu deklamieren gewußt. und um 8 Uhr fiel das Fort auf der Spitze des Hügels gänzlich worden sind, herrscht natürlich auf der ganzen sozialdemokratischen lichen Seite des Hügels Haufen von Leichen zurück. Jezt, wo auch einmal Proletarier in gleicher Weise schuldig ge in die Hände der Japaner. Die Russen ließen auf der öst Linie bängliches Schweigen.
Diese niederträchtige Manier, den politischen Gegner zu einem moralischen Halunken zu stempeln und die eigene Klasse in engelhafter Reinheit darzustellen, gehört an den Pranger. Wir leugnen nicht, daß auch im Kampf gegen die Sozialdemokratie hie und da zu solchen verwerflichen Mitteln gegriffen wird. Aber nirgends ist diese Methode so rein durchgeführt wie in der sozialdemokratischen Presse. Die Sozialdemokratie beklagt sich so oft über die schlechte Behandlung, die ihr zu teil wird. Möge sie selbst damit beginnen, gerechter zu werden. Der proletarische Harmlosenklub wird ihr zum Bewußtsein gebracht haben, daß sie allerlei Schmutz von ihrer eigenen Schwelle wegzufegen hat." So der Artikel des„ Berliner Tageblattes".
*
-
neue
bon
Den Bericht des Ausschusses für den Entwurf eines Ortsstatuts zur Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe erstattet Stadtv. Modler( A. L. ). Der Ausschuß hat dem Entwurf zugestimmt und schlägt außerdem eine Resolution bor : Japanische Verluste vor Port Arthur. Den Magistrat zu ersuchen, an die zuständigen Staats- und Kirchenbehörden das dringende Ersuchen zu richten, im Interesse der London , 1. Dezember. Daily Telegraph " meldet aus Tschifu im Handelsgewerbe Angestellten die Stunden für den Sonn. vom 30. November: Die Japaner eröffneten am 29. November tags- Vormittags- Gottesdienst auf die Zeit nachts ein neues heftiges Bombardement. Aber nirgends nachts ein neues heftiges Bombardement. Nach in Tschifu ein- 11-1 Uhr festzusehen. Alle weitergehenden Anträge sind im getroffenen Berichten kam es bei dem Sturm auf die Forts Erlung- Ausschuß abgelehnt worden. schan und den 203 Meter- Hügel wiederholt zu Bajonettkämpfen. Die zulässige Arbeitszeit wird danach auf die zwei Stunden Die Verluste waren sehr schwer. Im Hauptquartier der Be- von 8-10 Uhr vormittags beschränkt. Nach§ 2 findet diese EinLagerungsarmee wird erklärt, daß seit Beginn der Belagerung 25 000 fchränkung auf den Handel mit Nahrungs- und Genußmitteln, soJapaner auf dem Schlachtfelde umkamen. wie auf den Handel mit dem zur Erhaltung der Angaben über die Zahl verwundeter russischer Krieger. Nahrungs- und Genußmittel dienenden Eis keine Im November- Heft der„ Sibirskija wratschebnyja wjedomosti" Anwendung. ( Sibirische medizinische Nachrichten") finden wir folgende Angaben über die Zahl verwundeter russischer Krieger. Am 21. Oktober befanden sich in den Lazaretts 352 verwundete und 559 kranke Offiziere, 8346 verwundete und 14 207 franke Soldaten; in dem„ geschwächten Regiment" 2620 verwundete und 1508 franke Militärs, im ganzen also 27 592 Personen; außerdem waren auf dem Wege nach Charbin vom 14. bis zum 21. Oktober 22 144, nach Transbaikalien und Primorskaja- Gebiet 4960 Invaliden, im ganzen also 54 696 verwundete und kranke Personen. Die meist vorkommenden Krankheiten sind: Typhus , Disenterie, Diarrhöe und Grippe.
Aus den gequälten Darlegungen des Blattes geht zunächst herbor, daß es seinerseits dem Vorgang, den wir angeblich feige totgeschwiegen haben, teinerlei Beachtung schenkt. Das Blatt ſelbſt behauptet nicht nur nicht, sondern es leugnet sogar, daß es typisch für das sozialdemokratische aufgeklärte Proletariat sei, dem Hazardspiel zu frönen; und es stellt in seiner verworrenen Ausdrucksweise ganz richtig fest, daß die typische Erscheinung des sozialdemokratischen Proletariats sein Bildungsdrang, sein Idealismus, fein Opfermut sei.
Aber, so meint es, genau so ständen auch die Dinge in den anderen Gesellschaftsklassen. Auch hier handelt es sich immer um Ausnahmen und Aus vüchse, nicht um typische Verfallerscheinungen, wenn Fäulnisprozesse aus den herrschenden Gesellschaftsklassen Aufmerksamkeit erregen.
"
Stadtvv. Sonnenfeld, Galland u. Gen. beantragen, die gesperrten Worte zu streichen.
Außerdem haben die sozialdemokratischen Mitglieder ihre im Ausschuß abgelehnten Anträge wiederholt.
Stadtv. Goldschmidt( N. L.): Jch bedaure, daß wir den Entwurf vom Ausschuß unverändert zurückerhalten haben. Es ist keine einzige Verbesserung zur rascheren Herbeiführung einer wirklichen Sonntagsruhe für die Handelsangestellten zu erreichen gewesen. Auch ich muß heute auf umfassende Verbesserungsanträge verzichten, da sie aussichtslos sind. Wenigstens aber sollte auch in den Speditionsgeschäften die Sonntagsarbeit auf zwei Stunden bermindert werden, denn was den Fabril- und Engrosgeschäften recht Deutsche Kronzengenschaft für Roschdjestwensky? ist, ist den Speditionsgeschäften billig. Ich persönlich werde auch Kiel , 1. Dezember. Die Kieler Neuesten Nachrichten" für weitergehende Anträge, die von anderer gestellt werden, stimmen. veröffentlichen nachstehendes ihnen vom Präsidenten des Kaiserlichen Stadtv. Singer( Soz.): Das letztere ist sehr hübsch von dem Es verlohnt nicht, dem„ Tageblatt" auseinanderzusetzen, daß Stanalamts in Stiel, Löwe, auf eine Anfrage zugegangenes Schreiben: Borrebner, es bleibt aber zu wünschen, daß er auch seine Freunde das eben der Unterschied ist zwischen aufsteigenden und sinkenden An die Redaktion der Kieler Neuesten Nachrichten" hier: Auf die zu seiner Anschauung befehrt, die sich in der Regel, und so auch Klassen, daß jene alle Kulturgüter der menschlichen Gesellschaft zu gefällige Anfrage vom 25. d3. teile ich der Redaktion ergebenst mit, hier, mit platonischen Zustimmungen begnügen. Wenn ich noch erwerben und zu beherrschen trachten, während diese in der ge- daß in der Nacht vom 8. zum 9. Oktober d. J. ein als Lust- Yacht einmal den Versuch mache, auf Grund der Anträge Antrick etwas schichtlichen Verdammnis ihrer Existenz naturgemäß der Korruption betlarierter mit einem ordnungsmäßigen eng- weiteres zu erreichen, so habe ich allerdings heute damit zu kämpfen, jeglicher Art verfallen müssen. Wie das Bürgertum in seiner Tischen Meßbrief versehener Turbinendampfer daß die Versammlung sich in einer Art Sonntagsstimmung befindet, revolutionären Zeit die gewaltigen Eigenschaften und Kräfte des unter englischer Handelsflagge den Kaiser Wilhelm- Kanal ostwärts d. h. daß sie nicht ernsthaft diskutieren, sondern sich unterhalten reinen Menschentums zu verkörpern trachtete, so ist heute das passiert hat. Dieser Dampfer führte den Namen„ Karoline" und will. Trotzdem hoffe ich noch, die Versammlung meinem Standpunkt Proletariat prometheisch bestrebt, die idealen Güter der Humanität hatte seinem Aeußeren nach große Aehnlichkeit mit einem zu anderen geneigt zu machen. Zwölf Jahre hat es gedauert, bis der Magistrat fich zu eigen zu machen. Damit ist nicht gesagt, daß jeder Arbeiter als Kriegszwecken aptierten Torpedoboot, wie z. B. die Stations- an die Aufgabe ging, die ihm durch die Reichsgesetzgebung gelassene ein Halbgott und jeder Bourgeois ein Lump sei. Um solche Vachten der Marine. Die„ Karoline" hatte keine Armierung individuellen sittlichen Wertungen handelt es sich überhaupt nicht, an Bord. Ueber die weiteren auf diesen Fall bezüglichen durch die sondern es stehen eben nur typische Klassen erscheinungen Presse verbreiteten Ausführungen ist hier nichts bekannt. Der in Frage und insofern ist ein hazardierender Proletarier allerdings Präsident Löwe. eine Ausnahme, ein Widerspruch gegen seine selasse, während bei den kapitalistischen Klassen, dem Junfertum und der Großbourgeoisie allerdings die fulturellen Verfallerscheinungen nicht Auswüchse, nicht Ausnahmen, sondern immanente Züge ihres Wesens sind.
Kommunales. Stadtverordneten- Bersammlung.
In diesem Sinne ist auch die sittlich kulturelle Würdigung von Parteien gemeint, in diesem Sinne ist etwa auch von der Korruption 37. Sigung vom Donnerstag, den 1. Dezember 1904, der bürgerlichen Presse zu sprechen. Nicht jeder bürgerliche Journalist ist ein verkommenes Subjekt, vielleicht ist die Mehrzahl sogar persönlich achtbar; das hindert aber nicht, daß der ganze Beruf, aus seinen Existenzbedingungen heraus, forrupt sein muß; und gerade die persönlich anständigen Elemente, die in diesen Beruf geraten find, werden die ersten sein, uns das zuzugeben.
nachmittags 5 Uhr. Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Sibung um 26 Uhr. Der Deutsch - nationale Handlungsgehülfen- Verband" hat sich in einer Eingabe betr. die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe der Redewendung bedient, die Gemeindevertretungen hätten wieder einmal bewiesen, daß sie zur Ausführung der sozialen Reichsgesetze unfähig und unwürdig seien. Unter lebhafter Zustimmung der Versammlung weist der Vorsteher diesen nicht mehr schönen" Ton der Eingabe und ihrer Urheber zurück.
Initiative zu ergreifen. Weder das kaufende Publikum noch die verkaufenden Gewerbetreibenden in Berlin werden dadurch ges schädigt, wenn am Sonntag überhaupt nicht im Handelsgewerbe gearbeitet zu werden braucht. Nach wie vor muß ich es als eine joziale Rückständigkeit bezeichnen, daß die durch dieses Reichsgesetz gegebene Freiheit von Magistrat und Versammlung nicht benutzt wird. Was den Detailhandel betrifft, so liegen die Verhältnisse in Berlin feineswegs exzeptionell, sondern ganz wie in anderen Städten, zumal die Rücksicht auf die Landbevölkerung, wie sie z. B. in Süddeutschland genommen werden muß, für Berlin nicht in Betracht kommt. Nach der Beurteilung der Situation muß ich freilich auch glauben, daß die Mehrheit der Berliner Stadtvertretung für diesen fleinen Fortschritt noch nicht reif ist. Die Fassung des § 1 beugt nicht bestimmt genug einschränkender Interpretation vor. Die Einschaltung nämlich soweit der Betrieb nicht in offenen Verfaufsstellen stattfindet" kann dahin führen, daß gewisse EngrosDeswegen war es auch vollkommen richtig, in dem Harmlosen Geschäfte 5 Stunden arbeiten können; ich lege Wert darauf, daß prozeß eine typische Erscheinung der Klassen zu sehen, in der er sich auch der Magistrat offiziell erklärt, daß eine solche Auslegung unabgespielt hat, während es völlig gleichgültig ist, ob ein paar Proles statthaft ist, daß also nicht etwa ein großes Engrosgeschäft, das tarier noch so wenig von dem Hauch des Sozialismus verspürt haben, gleichzeitig an derselben Stelle ein Detailgeschäft hat, deswegen um ein Interesse an dem öden Unfinn des Hazardspiels zu finden. berechtigt ist, in den Engros- Geschäftsräumen 5 Stunden arbeiten Freilich, das Berl. Egbl." scheint ja jezt über den harmlosenprozeß einer das Kaufmannsgericht. zu lassen. Bezüglich der Speditionsgeschäfte schließe ich mich den anderen Meinung zu sein. Es hat eben seine Ueberzeugung zu Stadtv. Bamberg ( A. 2.) beantragt mit Rücksicht auf die Sach- Ausführungen des Vorredners durchaus an. Die SpeditionsEhren dieser Polemik wieder einmal für 24 Stunden revidiert. Tage und die Wünsche des Magistrats die Umstellung beider Gegen- geschäfte gelten als Hülfsgewerbe für das Handelsgewerbe, find also Wir aber wollten gerade diese neue Meinung des Berliner stände. auch als Handelsgewerbe anzusehen; der Versuch, die SpeditionsTageblattes" über den Harmlosenprozeß provozieren, um ihm in die Stadtv. Singer( Soz.) hätte es höflicher gefunden( Unruhe), branchen als nicht unter die Gewerbeordnung, sondern unter das Erinnerung zu rufen, daß gerade es selbst damals jenes Verbrechen wenn man sich dieserhalb vorher mit den Antragstellern verständigt Transport- oder Verkehrsgewerbe zu rubrizieren, findet im Gesetz begangen hat, jene niederträchtige Manier" geübt, den politischen hätte; gegen die Umstellung hat er nichts einzuwenden. feine Begründung. Das Speditionsgewerbe verlangt eine besonders Gegner zu einem moralischen Hallunken zu stempeln. Nicht die Es wird nach dem Antrag Bamberg beschlossen. intensive Anstrengung der Angestellten; will man diese nun dafür sozialdemokratische Presse hat damals von der Verrottung der Gesell- Der Ausschuß für den Antrag Dinse u. n. wegen Her- noch besonders strafen mit längerer Sonntagsarbeit? Die Eingabe, schaftsschichten gesprochen, nicht der„ Vorwärts" hat die Führung stellung einer Verbindung der Stadtteile Moabit und die uns nachweisen will, das Gewerbe brauche die 5 Stunden, übernommen, um die in jenem Prozeß zutage tretenden Erschei- Wedding durch ein Ueberführungsbauwert über die enthält nichts für uns Durchschlagendes. Ich bitte also, dem Antrage nungen zu verallgemeinern, sondern es war dasselbe Berliner Eisenbahngeleise im Zuge der Putliz- und Föhrerstraße des Kollegen Goldschmidt zuzustimmen. Seine Ausführungen waren Tageblatt", das damals mit großem Stolz sich das Verdienst beimak, hat sich trotz des aus seiner Mitte vom Vorsteher Dr. Langerhans auch wohl bloß ein kleines Pflästerchen auf die Wunde, die er sich
Auf der sehr reichhaltigen Tagesordnung steht der Antrag Antrid wegen der Streifpoften vor der Magistratsvorlage betr.