Zu§ 2 liegt der oben mitgeteilte Antrag Sonnenfeld vor. Stadtv. Singer: Wir beantragen,§ 2 gänzlich zu streichen. Die Einschränkungen zugunsten des Engroshandels mit Nahrungsund Genußmitteln und des Handels mit Eis zur Erhaltung von Nahrungs- und Genußmitteln können wir nicht billigen. Nach den Ausführungen des Kollegen Borgmann in der ersten Lesung und nach den Ausschußverhandlungen ist es absolut unnötig, dem Engros handel mit Nahrungs- und Genußmitteln eine längere Arbeitszeit am Sonntag zu gewähren. Es besteht auch gar kein Wunsch einer überwiegenden Mehrheit im Detailhandel mehr, die Benutzung der Mittagsstunden aufrecht zu erhalten. Wenn auf die auswärtigen Restaurateure und auswärtigen Gastwirte hingewiesen wird, die noch für den Nachmittag ebent. müßten Bestellungen aufgeben tönnen, so macht man doch Gesetze nicht fürs Wetter. Man macht hier bloß einem gewissen alten Schlendrian ein Zugeständnis. Ein praktisches Bedürfnis für diesen§ 2 ist umsoweniger vorhanden, als der Detailhandel leider ganz frei gegeben bleibt.
Verfammlungen.
Der Fachverein der Tischler hielt am 23. November eine außer
Anm. d. Schriftf.)
felbst schlug, als er auf weitere Anträge berzichtete.( Buruf des überwiegend; wir werden schon im Ausschuß diesen Anschluß in dem Stadtv. Goldschmidt.) Gewiß, wir sind Optimisten, indem Statut selbst durchsetzen. Das vorgeschlagene Wahlsystem sehen wir wir unsere Biele weit steden; aber Bessimisten sind wir und müssen als zwedentsprechend an, es ist schon in Charlottenburg und anderen wir sein allen Anregungen gegenüber, die von der heutigen Gefell - Städten eingeführt. Die Frage der Zweckmäßigkeit der Aufstellung Die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Glaser, schaft ausgehen.( Sehr gut!) Wir bitten dringend, fich noch in von Listen für die Angestellten ist sehr wichtig; die Aufstellung hat die am 21. November im Gewerkschaftshause tagte, beschloß wegen Tester Stunde zu überlegen, ob es nicht wichtiger ist, jetzt ganze viel für sich und viel gegen sich; bei den Gewerbegerichten find wir des Anschlusses der Lokalorganisation an den Zentralverband in Arbeit zu machen und nicht ewig mit Halbheiten sich au begnügen. ohne fie ausgekommen. In jedem Falle wird der Legitimation der nochmalige Verhandlungen zu treten. Ferner wurde beschloffen, ( Beifall.) Wähler bei dem Wahlatte große Aufmerksamkeit zu widmen sein. des Zeitungsversandes wegen Berlin und Vororte in Bezirke zu Stadtrat Weigert: Unter offener Verkaufsstelle" versteht das Die Vorlage sezt eine Bescheinigung der Polizei oder des Arbeit- teilen und je einen Bezirk einem Kollegen zuzuteilen, der die Gesetz das, was wir Detailverkehr" nennen. Unser Statut soll gebers voraus. Nun können aber auch vorübergehend Arbeitslose Zeitung an die Mitglieder per Reichspost zu senden hat. Dann gab nur den Engrosverkehr regeln. Selbstverständlich darf nicht zur wählen, wie das Musterstatut des Ministers ergibt. Da muß ein Altendorf den Bericht über das Streikpostenstehen vor dem Umgehung dieser Bestimmungen das Engrosgeschäft in das Detail- Ausweg gefunden werden; event. tönnte man die Invalidenkarten gesperrten Innungsnachweis und führte unter anderem aus, daß geschäft verlegt werden. Auch wir haben daran gedacht, daß auch für ausreichend erklären. Die Wahl am Sonntag ist ein altes der Nachweis sehr wenig besucht wird. Der Kassenbericht vom die Spediteure sich mit 2 Stunden am Sonntag begnügen könnten. Betitum der Sozialdemokratie und eine Forderung der Gerech- 3. Quartal, den Krause darauf gab, ergibt einen Ueberschuß So weit wir auf Grund§ 105b Einschränkungen eintreten lassen tigkeit, deren Erfüllung auch keine Schwierigkeit macht, sondern der von 261,79 M. bei einer Einnahme von 8176,39 M. und einer Ausfönnen, bin ich gern bereit, diese Forderung beim Magistrat zu man bloß mit Verlegenheitsausflüchten widerstrebt. Die Reichs- gabe von 7914,60 M. in der Hauptkasse, während die Lokaltasse bei befürworten. Die weitergehenden Anträge bitte ich abzulehnen. gesetzgebung hat vor etwa 2 Jahren die möglichste Sicherung des einer Einnahme von 8210,46 M. und einer Ausgabe von 8192,18 M. Der Vorwurf, daß der Magistrat sehr langsam arbeite, trifft uns Wahlgeheimnisses vorgeschrieben. Es fragt sich, ob nicht Wahl- mit einem Ueberschuß von 18,28 M. abschloß. nicht; die Vorlage ist zwei Monate in den Händen der Versammlung couverts auch für die Kaufmannsgerichte einzuführen seien. Wir und es steht zu befürchten, daß sie nicht zum 1. Januar in Straft werden einen entsprechenden Antrag auf Einführung von Wahl ordentliche Generalversammlung im" Fürstenhof" ab, in welcher noch treten fann. couberts und amtlichen Stimmzetteln stellen. Die sozial- fortschrittStadtv. Kollokowsky( foz.- fortschr.) bedauert auch, daß aus dem liche Partei hat zu diesem Statut Anträge eingebracht, aber nicht ein Teil der Tagesordnung vom 10. d. M. zu erledigen war. Ueber Ausschuß nur eine Halbheit herausgekommen sei. Mit dem Appell diese selbe Forderung gestellt, welche noch gestern abend in einer den Stand der Aussperrung referierte M. Hürtler. Nach den Bean die Kirchenbehörden sei absolut nichts zu erreichen; hier helfe Versammlung dieser Partei erhoben wurde; heute fehlt sie unter richten der Fachzeitung" sollen bis jetzt 5044 Tischler ausgesperrt nur Selbsthülfe und zunächst energische Beteiligung der Liberalen diesen Anträgen. Die Gebührenfreiheit, die schon in anderen sein, doch ist diese Zahl furchtbar übertrieben. Auch die sogenannte Diejenigen an den Kirchenwahlen. Mit dem Anfang des Gottesdienstes um Städten beschlossen worden ist, so in Charlottenburg , muß auch in Aussperrung der Bautischler nimmt keinen Fortgang. 11 Uhr wäre die ganze Frage gelöst. Zurzeit sei leider nichts als Berlin plaggreifen. Die Analogie der Gewerbegerichte kann man Bautischler, welche von den Unternehmern als ausgesperrt bezeichnet der Ausschußantrag zu erreichen. hier nicht heranziehen; warum sollen wir nicht den Anfang machen werden, sind in Wirklichkeit nur arbeitslos, wie dies bei der abStadtv. Rosenow ( N. 2.): Auch wir werden genötigt sein, uns mit einer Reform, die bei den Gewerbegerichten längst dringend nehmenden Konjunktur immer der Fall ist. Wenn auch einige auf die Ausschußanträge zurückzuziehen. Erfreulich ist die Er- geworden ist? Scharf zu tadeln ist auch, daß der Magistrat die Unternehmer die Aussperrung zurüdgezogen haben, ist Redner der Härung des Stadtrats über die Speditionsgeschäfte. Wir werden Höchstfäße, welche das Gesetz fennt, als Gebühren angenommen und Meinung, daß damit noch nichts erreicht ist. Die Unternehmer hatten danach jezt für den Antrag Goldschmidt stimmen. Ein Handlungs- die Gebühren des Musterstatuts berdoppelt hat. Es wäre eine feinen Grund, ihre Arbeiter aufs Straßenpflaster zu sehen, dies gehülfen- Verein, welcher Richtung er sei, sollte nicht einen solchen Schmach für Berlin , wenn Berlin sich nicht einmal so sozial be- geschah aus reinem Uebermut. Der Willfür der Unternehmer müsse Die Arbeiter nur allein Ton anschlagen, wie er hier bereits charakterisiert worden ist.( Ruf: nähme, wie der preußische Minister es vorgeschlagen hat in seinem unbedingt eine Grenze gezogen werden. Unverschämt!); solches Unterfangen tann nicht scharf genug aurüd- Statut. Die Entschädigung der Beisiger betreffend hat Herr haben über ihre Arbeitskraft zu verfügen und wärten nicht darauf, gewiesen werden. Wenn wir jetzt auch noch für die 2 Stunden Bamberg ausgeführt, es solle der Eindruck nicht verwischt werden, bis es den Herren Arbeitgebern gefällig ist, ihre Betriebe wieder zu stimmen, so wird die völlige Sonntagsruhe sich schließlich doch durch- daß es sich hier um ein Ehrenamt handelt. Ist es denn ein Ehren- öffnen, sie müssen von dem Gedanken, noch einmal aussperren zu feben. amt, wenn man mit drei, aber keines mehr, wenn man mit sechs M. wollen, gründlich abgebracht werden. Weiter gibt Redner bekannt, Stadtv. Ecard( A. 2.) protestiert gegen die Bestrebungen auf bezahlt wird? Das Gesetz läßt die Unentgeltlichkeit nicht zu, auch daß die Unternehmer unter den Bedingungen, die Lohnsicherung weitere Einschränkung des Detailhandels . Richter und Beamte sind besoldet; gerade in der Besoldung ist ein fallen zu lassen, Anerkennung einer Schlichtungskommission und des Der Antrag Antric auf völlige Sonntagsruhe im Handels- Schutz ihrer Unabhängigkeit gegeben. Für die selbständigen Kauf- Arbeitsnachweises der Innung, sofort die Aussperrung beendigen gewerbe( mit Ausnahme des Handels mit Nahrungs- und Genuß- leute mag es ja genug sein, wenn sie 3 M. bekommen, aber un- würden. Das kann und darf es niemals geben, und wenn Berlin mitteln) wird abgelehnt; der Antrag, auch die Speditionszutreffend ist, daß die Frage bei den Angestellten deswegen keine ein zweites Crimmitschau werde. In der Diskussion sprachen sich geschäfte in§ 1 aufzunehmen, gelangt zur Annahme, ebenso Rolle spielt, weil sie ihr Gehalt weiter beziehen. Das trifft doch nur alle Redner dahin aus, daß bei Beendigung der Aussperrung un § 1 mit dieser Erweiterung. solange zu, solange sie sich in Stellung befinden.( Zwischenruf.) bedingt Forderungen gestellt werden müssen, und zwar: Bei neuer Denken Sie doch an die Möglichkeit von Maßregelungen.( Wider- Arbeit den vollen Durchschnittslohn sichern, Werkürzung der Arbeitsspruch und Unruhe.) Sie scheinen garnicht begreifen zu fönnen, zeit auf täglich 8 Stunden und prozentuale Lohnerhöhung. Hierzu daß jemand geringe Einnahmen hat. Es gibt auch sehr schlecht wurde der Vorstand beauftragt, mit allen an der Aussperrung bebezahlte Handelsangestellte; die Leute haben ganz gewiß nichts übrig teiligten Organisationen in Verbindung zu treten.( Siehe Resolution und Sie werden ihnen doch zubilligen können, was ihnen anderwärts in Nr. 277 des" Vorwärts" vom 25. d. M. zugebilligt ist. Ich halte es für selbstverständlich, daß der Taschen- Den Bericht der zweiten Konferenz der Freien Vereinigung der geld- Standpunkt des Herrn Bamberg nicht durchdringen wird. Die Tischler Deutschlands ", welche am 7. November in Berlin stattfand, Heranziehung der Frauen betreffend verweise ich auf das Stegliger gab der Delegierte H. Süberling. Harte und schwere Kämpfe Statut, das dort bereits angenommen ist und unter gewissen Vor- hatte die Zentralisation während des ersten Jahres ihres Bestehens aussetzungen die Frauen als Vertrauenspersonen zuläßt; ebenso zu führen. In Landsberg a. W. und Nürnberg kämpften die Mitmüssen fie als Auskunftspersonen und als Vertreterinnen einer glieder einen langen, aber siegreichen Kampf. Der vierwöchentliche Partei zugelassen werden. Wir müssen es als nobile officium Streit in Nürnberg war strategisch ein Meisterstück. Viele Anbetrachten, den Frauen auf diesem Wege zu gewähren, was das forderungen traten an die Geschäftsleitung, trotzdem wurde in Gefeß ihnen vorenthalten hat. Agitation das menschenmöglichste geleistet, um die Form der politischen Oberbürgermeister Kirschner: Ob das eintritt, wenn wir den Getverkschaftsbeivegung zu verbreiten, was ja recht oft auf harten " Das alles soll uns nicht abhalten, unser Ziel, Vorschlägen des Vorredners folgen, ist mir sehr zweifelhaft. Ob Widerstand stieß. die Diäten 3 oder 6 Mark betragen, wird die Unabhängigkeit des Befreiung der Menschheit vom Joche des Kapitalismus, zu erreichen, Stadtb. Sonnenfeld( A. 2.) befürwortet den Antrag Galland. Richters nicht tangieren, und sollte wirklich ein Märtyrer geschaffen schloß Redner seinen Bericht. Sämtliche Anträge der Konferenz Der Eishandel würde außerordentlich schifaniert werden, wenn§ 2 werden, so werden ihn seine Parteigenossen gewiß reichlich schadlos wurden einstimmig angenommen, die Errichtung eines Bureaus jedoch sich zusammen Die Geschäftsleitung setzt sich unverändert bliebe. Auch Redner bekennt sich als Freund völliger halten.( Große Heiterfeit.) Die Wahl am Sonntag fann man abgelehnt. Sonntagsruhe, aber man dürfe nur schrittweise, nicht sprungweije, probeweise vornehmen, aber man sollte sie nicht ins Statut schreiben. W. Sürtler, Rob. Winkler, H. Süverling, W. Kienast vorgehen. Die Frage, ob felbständig oder an das Gewerbegericht angegliedert, und P. Niredki. Für den Berliner Verein wurde A. Trebsch Stadtv. Singer: Herrn Sonnenfeld hat sein Optimismus nicht wird biel zu schier genommen. Eine gewisse Selbständigkeit werden als Revisor gewählt. Die Kartelldelegation vertritt der Vorstand. ruhen lassen. Seine Ausführungen, wahrscheinlich der Rest einer die Kammern dieses Gerichts ohnehin haben; eine Vereinigung mit nicht völlig gehaltenen Bezirksvereinsrede( beiterkeit), gleichen dem, den Gewerbegerichten findet nur statt beim Einigungsamt und bei was wir jet täglich sich vollziehen sehen. Es wird jede Gelegenheit Gutachten und auch nur in der Person des Vorsitzenden. Dieses benutzt, um Rache dafür zu nehmen, daß das Volt über Sie zur Gesez nimmt wiederum eine Leistung dem Staat ab und legt sie auf Tagesordnung übergegangen ist. Ich habe doch zu viel Respekt vor die Gemeinde, die die Kosten tragen muß. Da kann der Minister die der Arbeit dieser Versammlung, als daß ich ihm in dieser Aus- Säße äußerst niedrig bemessen, denn ihn kostet die Sache überhaupt einandersetzung folgen könnte. Wir können ruhig das Urteil dem nichts; wir stehen also hinter dem Minister nicht zurück. Wer vor Königsberg , 1. Dezember. ( Privat- Depesche des„ VorWolfe überlassen. In Konkurrenz mit den Freifinnigen um die dem Gericht unterliegt, fann auch einen Rostenbeitrag zahlen. Zufriedenheit des Volkes zu treten, würde ich für einen so un- Stadtv. Ullstein( foz.- fortschr.): Weshalb die Angliederung an wärts".) Vor dem Landgericht wurde heute in langer Sizung, Lauteren Wettbewerb halten, daß ich mich nicht dazu verstehen kann. das Gewerbegericht nicht zwvedmäßig sein soll, hat Herr Bamberg die bis 10 Uhr abends währte, gegen den Redakteur des Der Japper " verhandelt. Das Aber um einer Legendenbildung vorzubeugen, erkläre ich, wenn er nicht angegeben. Es bleibt ja dabei, wie auch der Oberbürgermeister lokalen Wigblattes meint, ich hätte mich im Gegensab zur prinzipiellen Stellung unserer schon ausführte, die Selbständigkeit beider Gerichte durchaus gewahrt. Blatt hatte allerlei Skandal- Geschichten veröffentlicht, Partei zum Bessimisten bekannt, so hat er unbewußt das Verfahren 3m einzelnen beantragen wir Gebührenfreiheit und Erhöhung der durch die sich verschiedene Spigen der Königsberger ciner gewissen Presse eingeschlagen, die nach Belieben Stellen Entschädigung auf 6 Mark. Die Frauen als Vertrauenspersonen Gesellschaft getroffen und beleidigt fühlten. wegläßt und nur das zitiert, was ihr in den Kram paßt.( Wider- zuzulassen, scheint nach dem Wortlaut des Gesetzes nicht statthaft; handlung war größtenteils nicht öffentlich. Redakteur spruch. Rufe: Vorwärts!") Es ist ein Vorzug des Vorwärts", im übrigen wäre die Zulassung in den schon erwähnten Punkten ausdaß er das nicht tut; er kann nichts besseres tun, als möglichst voll- brüdlich zu statuieren. Die Sicherung des Wahlgeheimnisses wollen ständig zu bringen, was die Gegner sagen; damit erfüllt er nicht wir im Ausschusse noch näher erörtern. Für den Sonntag als bloß eine Pflicht der Anständigkeit, sondern auch der Klugheit. Wahltag sind wir an sich auch. Wenn Herr Sonnenfeld mich heute als Pessimisten hingestellt hat, so hat er das Marfanteste vergeffen, was ich sagte, nämlich, daß ich Optimist sei in bezug auf unsere Ziele, aber/ gegen alles, was von Ihnen kommt, Pessimist sein muß. Und das ist durch den 30jährigen Kampf, den ich führe, vollauf bewiesen. Man kann gar nicht Pessimist genug sein gegen Sie, namentlich wenn es sich um die kapitalistische Ausbeutung, wie auch hier bei der Sonntagsruhe handelt, und wenn Herr Sonnenfeld olle Kamellen aufwärmt, wie daß die Sozialdemokratie gegen soziale Gesetze gestimmt hat, so loden Sie damit auch nicht einen Arbeiter auf Ihre Seite!( Vorsteher Dr. Langerhans bittet den Redner, sich fürzer zu fassen.) Ich appelliere an Ihre Gerechtigkeit. Wir haben gegen die Gefeße gestimmt, weil sie uns nicht das bieten, was die Arbeiter zu fordern berechtigt find.( Beifall bei den Soz.) Stadtv. Sonnenfeld: Herr Singer hat nur bestätigt, was ich sagte. Er hat ganz vergessen, was er selbst vorher gesagt hat und was mir zur Abwehr Veranlassung gab. Wenn er mit dem winzigen Mittelchen operiert, daß ich den Reſt einer Bezirksvereinsrede gehalten, so charakterisiert das nur seine Ohnmacht, fachlich zu antworten. Wenn er mit den Freisinnigen nicht in Konkurrenz um die Zufriedenheit des Volkes treten will, so akzeptiere ich das: Nicht besseres leisten wollen Sie, aber befferes versprechen!( Stür mische Zustimmung bei der Mehrheit.)
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§ 2 wird nach dem Antrage Sonnenfeld angenommen, ebenso der Rest des Statuts. Der Termin des Inkrafttretens wird nach einem Antrage Singer offen gelassen.
Die Resolution des Ausschusses gelangt ebenfalls zur Annahme. Der Magistrat hat nunmehr den Entwurf eines Ortsstatuts für das Kaufmannsgericht der Stadt Berlin vorgelegt. Stadtv. Bamberg ( A. 2.) beantragt die Ueberweisung der Vorlage an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern, der noch heute vom Vorstande ernannt werden soll. Stadtv. Rosenow stimmt dem Antrage auf Ausschußberatung, aber nicht den Ausstellungen des Vorredners zu.
Stadtv. Friedberg ( Fr. Fr.) hat nur zu monieren, daß die Angliederung an das Gewerbegericht auf Bedenken stößt; schon dieser Buntt lasse Ausschußberatung notwendig erscheinen.
Stadtv. Galland( A. L.) tritt für die Erhebung von Gebühren ein, damit der Atomisierung der Rechtspflege auch auf diesem Wege entgegengearbeitet werde.
aus
Letzte Nachrichten und Depeschen.
Der Japper- Prozeß.
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Die Ver
Beselin wurde zu der selbst in preußischer Preßfreiheit überraschend hohen Strafe von zwei Jahren vier Monaten Gefängnis verurteilt. Ein zweiter Angeklagter erhielt fünf Monate Gefängnis.
Die Cholera in Transkaukafien.
Vom füdwestafrikanischen Kriegsschauplah. Berlin , 1. Dezember. General von Trotha meldet aus Windhuk unter dem Am heutigen Datum: 29. November 4 Uhr 30 Minuten morgens wurde die Kompagnie des OberStadtv. Liebknecht: Nicht allein als Vertrauenspersonen kommen leutnant Grüner( zwei Drittel der 7. Kompagnie Regiments 2, die Frauen in Betracht, sondern auch als Beisiger, die vom Vor- bisher Hauptmann Breuster) in ihrem Lager bei Lidfontein füdsikenden zuzuziehen sind auf Grund des letzten Absatzes des§ 67 östlich Hoachanas von etwa 250 Hottentotten angegriffen. Nach des Gefeßes. Ju lekteren Falle ist die Zulassung von Frauen un- dreistündigem Gefecht wurde der Feind aus seinen Stellungen gebedingt möglich, denn hier spricht das Gesetz nicht von Vertrauens- worfen und floh unter Verluft von acht Toten nach Süden. Diesmännern, sondern von Vertrauenspersonen. Wenn der Oberbürger- feits wurden sechs Gewehre und sieben Pferde erbeutet. meister im Punkte der Gebühren für die Beifizer unsere Partei verhöhnen zu müssen geglaubt hat, so kann ich nicht begreifen, wie man mit solchen Mitteln Sozialpolitik treiben zu können glaubt. Berlin ist doch wohl noch imstande, zu tun, was Charlottenburg kann. Die Petersburg , 1. Dezember. Nach amtlicher Meldung erkrankten Intention des Ministers hat der Oberbürgermeister ganz absprechend an der Cholera im Gouvernement Erioan vom 21. bis 28. November beurteilt; macht der Minister diesen Vorschlag, so tut er dies als 914 Personen und starben 363; aus Teschtent wird vom 26. November Vertreter der Regierung, der für Sie doch etwas Autorität haben gemeldet, daß an der Cholera gestern 18 Menschen erkrankt und follte.( Heiterkeit.) Die Regierung stachelt doch sonst nicht die 8 gestorben find. Begehrlichkeit der Arbeiter gegen die Gemeinden an, und die Gunst so fanftmütiger Gemeinden wie Berlin wird sie sich so leicht nicht zu verscherzen suchen.( Seiterkeit.) Daß die Gebühren eine Strafe für leichtfertiges Prozessieren sein sollen, das hat's früher mal gegeben, das gibt's nicht mehr. Bekennen Sie sich etwa schuldig, im Falle Herfin leichtfertig prozessiert zu haben, weil die Stadt jetzt die Stosten zahlen muß?( heiterkeit.)
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Lemgo , 1. Dezember. ( W. T. B.) Bei den Landtagswahlen in der zweiten Abteilung wurde Schemel , Führer der Konservativen und Gegner der Regierung, mit geringer Majorität wiedergewählt. Zofio, 1. Dezember. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Gin Telegramm des Hauptquartiers der japanischen Mandschurischen Armee vom 29. November meldet verschiedene fleine Scharmützel, in denen die Japaner die Angriffe der Russen regelmäßig abschlugen und der russischen Infanterie, welche nördlich Schenkulin erschienen, einige Verluste beibrachten. Vom japanischen Hauptquartier vor Port Arthur wird gemeldet, daß Generalleutnant Thudija und Generalmajor Natamura verwundet seien; letterer erhielt Verwundungen an beiden Beinen als Führer der japanischen Schwertmänner beim Angriff am letzten Sonntag.
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Stadtv. Cassel( A. L.): Wenn Herr Liebknecht meint, die Autorität des Ministers müsse für uns maßgebend sein, so war das wohl bloß ein unglücklicher Einfall. Die Regierung hat schon oft gleichzeitig unsere Rechte beschränkt und unsere Lasten vermehrt. Wenn er dann andeutete, die Mitglieder unserer und der Freien Fraktion hätten noch nie Hunger gelitten, so sind doch auch unter feinen Freunden eine Anzahl recht wohlgenährter Leute, die man im Alphabet nicht weit zu suchen braucht.( Große Heiterkeit.) Mit Raiserslautern, 1. Dezember. ( W. T. B.) Die Pfälzische folchen Haranguierungen wird das gegenseitige Verständnis nicht Stadtv. Liebknecht( Soz.): Wenn Herr Sonnenfeld vorher gefördert. Mit Ausdrücken wie Schande", Schmach". Rüd- Presse" meldet: Der Schuhwarenfabrikant Heusser aus Otterberg , nicht verstanden hat, was Singer unter Beffimismus meinte, so wird ständigkeit" und andere Komplimente werden fie uns nicht erschüttern. der in der letzten Woche Selbstmord beging, hat zum Nachteil der ihm wohl durch die Rede des Herrn Bamberg ein Licht aufgegangen Die Vorlage geht darauf an einen Ausschuß, der sofort ernannt Spar- und Darlehnskasse Otterberg 72 000 Mart unterschlagen und fein.( Der Vorsteher ersucht, auf diesen Streit nicht weiter wird, und dem auch Singer, Singe und Liebknecht an- biefe Unterschlagungen durch jahrelang fortgesezte Bücherfälschungen einzugehen.) Ich konstatiere bloß, daß das Verständnis für die gehören. Stellungnahme der Sozialdemokratie sehr flar durch diese Rede erläutert worden ist. Die Angliederung an das Gewerbegericht wird deshalb von den Angestellten so eifrig gefordert, weil man ein großes Mißtrauen gegen ein selbständiges Kaufmannsgericht und ein großes Vertrauen zu den Gewerbegerichten hat. Die Kaufmanndaft hält diese Gerichte für wichtiger als die Gewerbegerichte; es Achtung, Eisendreher! Durch Maßnahmen des Betriebsfoll ein vornehmes Gericht sein, während das Gewerbegericht nur ein Arbeitergericht ist. Es ist die Sorge vor dem sozialen Geist Ingenieurs Prix und des Obermeisters Otto im Siemens der Gewerbegerichte, die sie zu dieser Stellung bringt. Die Gründe Schudert ert am Nonnendamm drohen Differenzen aus für den Vollzug des Anschlusses an das Gewerbegericht sind weit zubrechen wegen der Affordarbeit.
Damit schließt die Sigung nach 10 Uhr.
Gewerkschaftliches.
( Siehe auch 1. Beilage.)
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berdeckt.
Rom , 1. Dezember. ( W. T. B.) Die Deputiertenkammer wählte Marcora zu ihrem Präsidenten; Marcora war Kandidat der Res gierung. Bu Vizepräsidenten wurden erwählt Fortis, Deriseis, Gorio und Torrigiani. Nach der Wahl der Sekretäre und Quastoren wurde die Sigung vertagt.
Konstantinopel , 1. Dezember. ( W. T. B.) Das Gericht in Urfa
hat wegen des auf den Deutschen Eckard begangenen Ueberfalls zwei Soldaten zu je einem Jahr und einen britten Soldaten zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt.