von ihm verschwunden.
Wegen Kindesmordes wurde gestern morgen die 23 Jahre alte Köchin Pauline Babudze verhaftet, die bei einer Herrschaft am Karlsbad in Stellung war. Sie gab in der Nacht einem Mädchen das Leben, erstickte es mit einem Stück Papier , das sie ihm in den Mund steckte, und legte die Leiche in ihre Kammer. Dann ging ste zu Bett und blieb gestern liegen, weil sie unwohl sei. Heute morgen entdeckte die Dienstherrschaft die Leiche und benachrichtigte die Polizei, die das Mädchen als Polizeigefangene nach der Charité und die kleine Leiche nach dem Schauhause brachte.
Die Himmelserscheinungen im Monat Dezember. Blickt man um 10 Uhr abends zum Himmel empor, so sieht man den zarten Schimmer der Milchstraße nicht mehr, wie vor einem Monat, von Often nach Westen sich hinziehen, sondern er hat bereits eine etwas nordwestliche Richtung angenommen. Ein wenig westlich vom Zenith ( Scheitelpunkt) steht in ihr das W- förmige Sternbild Cassiopeja weiter im Nordwesten der helle Stern Deneb vom Schwan und unter ihrem Nordwestrande tief im Nordwesten Wega, der Hauptstern der Leier. Am südwestlichen Himmel prangt der herrliche Planet Jupiter. sid const Auffallendere Firfterne als der westliche zeigt der öftliche Teil des Himmels. Unterhalb der Milchstraße ſehen wir, nach Osten zu schreitend, den hellen Algol( 2. Größe), die Gruppe der Plejaden und das Siebengestirn, den hellen Aldebaran ( 1. Größe), dann das große Viereck des Sternbildes Orion mit zwei Sternen erster Größe und dem aus drei Sternen zweiter Größe gebildeten Gürtel, von dem in südöstlicher Richtung der Hunds stern oder Sirius, der hellste Firstern, der an seinem starken Flimmern leicht kenntlich ist, sich auch bereits über den Horizont erhoben hat. Am nördlichen Saume der Milchstraße nach Osten gehend, finden, wir Capella tom Fuhrmann( 1. Größe), dann das Zwillingspaar Cast or und Pollux( 2. und 1. Größe) und den Prokyon ( 1. Größe), den Hauptstern des Kleinen Hund.
Rixdorf.
In der Sitzung der Stadtverordneten Versammlung
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Leider ist wohl anzunehmen, daß ihm ein nach ihrem Weggange drang plötzlich Nauch aus der Korridortür der 100 halbe Seiten fertig, er glaubte aber noch 100 Seiten fertig zu Unglüd zugestoßen ist. H.schen Wohnung. Hausbewohner eilten schleunigst herbei, und bekommen und gab auf seinem Monatszettel für Mai 200 halbe Landgerichtsdirektor Heidrich, der Vorsitzende der 7. Straffammer während einige die Tür gewaltsam öffneten, sorgten andere für die Seiten als geschrieben an. Dies war falsch, denn infolge einer des Landgerichts I , der mehrere große Sensationsprozesse, wie den Alarmierung der Feuerwehr. Noch bevor diese aber eintraf, hatte eiligen Arbeit, die er zugewiesen erhielt, fonnte er die zweiten Sanden- Prozeß, den Pommernbanks, den Trakehner Schul- Prozeß man die beiden Kinder, die in einer Ecke zusammengekauert dalagen 100 Seiten nicht mehr schreiben. Der Aftuar, dem die Prüfung u. a. geleitet hat, ist mit dem gestrigen Tage zum Zivilgericht über- bom Rauch schon übel mitgenommen waren, ins Freie geschafft der Arbeiten des Angeklagten oblag, prüfte nur oberflächlich und gegangen. Den Vorsitz in der 7. Straffammer hat Landgerichts- und fofort einen Arzt herbeigeholt. Das Feuer war durch einen Ofen bescheinigte die Richtigkeit der Aufstellung, und so kam es, daß der entstanden und hatte in der Nähe hängende Betten und Kleidungs- Angeklagte 100 halbe Seiten( die ganze Seite zu 9 Pfennigen!) Sirektor Dr. Menz übernommen. stücke ergriffen, konnte aber dank der frühen Bemerkung noch gelöscht zu viel bezahlt erhielt und auf diese Weise einen Vorteil von werden, bevor es größeren Schaden anrichtete. Hoffentlich erweisen 4,50 M.( 1) erzielte. Er wurde nun durch die Anklage beschuldigt, sich die Rauchvergiftungen der beiden Kinder als nicht sehr schwer, so in doloser Weise sich diesen Vorteil verschafft und zur Verdeckung daß sie mit dem Leben davonkommen. des Sachverhalts eine Rasur in dem Kanzleischriftstück vorgenommen zu haben. Der Angeklagte bestritt seine Schuld und versicherte, daß er infolge häuslichen Unglüds an jenem Tage außerordentlich aufgeregt gewesen sei und daß nur ein Versehen seinerseits vor1. Dezember wurde zum Vertreter für den 4. preußischen Städtetag sei aber schon vorhanden gewesen, als er die Aufstellung dem Aktuar liege, das er durch die Rasur wieder gutgemacht habe. Die Rasur neben zwei Mitgliedern des Magistrats der Stadtverordneten zur Prüfung vorlegte. Rechtsanwalt Dr. Davidjohn führte die AufVorsteher Sander gewählt. Ausschüsse", sowie die Beratung eines neuen Reisekosten- Regulativs erhalten hatte, daß das eine Kind von dem Arzte aufgegeben worden Die beiden nächsten Punkte:„ Bildung der Deputationen und regung des Angeklagten darauf zurück, daß er zwei Kinder krank zu Hause zu liegen und gerade an dem kritischen Tage die Nachricht für die städtischen Beamten" wurden ohne Debatte den betreffenden erhalten hatte, daß das eine Kind von dem Arzte aufgegeben worden ſei. Ausschüssen zur Vorberatung überwiesen. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten im Sinne der AnDie Fischerei-, Gras- und Eisnuzung auf dem Rigdorfer Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zur geringsten Strafe flage für schuldig und beantragte 3 Monate Gefängnis. Schiffahrtskanal schlägt der Magistrat vor, zu einem Gesamtpreise von 1 Woche Gefängnis. Herzzerreißend war es, als nach von 600 M. zu verpachten. Stadtv. Gericke( Soz.) erklärt, daß Verkündigung des Urteils die Ehefrau des Angeklagten wehklagend seine Freunde und er nur der Vorlage zustimmen könnten, wenn dem einen Fußfall vor dem Gerichtshof tat und händeringend um Gnade Pächter die Verpflichtung auferlegt würde, den Rirdorfer Schul- bat. Der Vorsitzende riet der Frau, die Gnade des Kaisers ankindern die Benußung der Eisbahn unentgeltlich zu gestatten. zurufen. Dieser Vorschlag rief eine lebhafte Debatte hervor, in deren Verlauf Bürgermeister Voigt erklärt, der Magistrat stehe dem Vorschlage Auch ein Aerztekrieg. Eine Prügelszene zwischen zwei Aerzten Gericke sympathisch gegenüber. Er bitte aber, die Angelegenheit nicht erregte am Abend des 6. Juli in der Rettungswache Kastanieneiner besonderen Kommission wie die Antragsteller wollten Allee 56 großes Aufsehen. Der praktische Arzt Dr. Magnus. N. sondern der Schuldeputation zu überweisen. Stadtv. Conrad hatte an jenem Abend den Dienst in der Wache, als der Arzt. Dr. ( Soz.) entgegnet, daß seine Fraktion dieser Ansicht nicht beitreten med. S. etwas ungestüm eintrat und seinen Kollegen mit be= könne, da diese lettere in der Schuldeputation nicht vertreten leidigenden Ausdrücken, wie„ Lump"," Idiot"" Sie stehen ja mit sei. Im übrigen müsse er sich wundern, daß vom Stadtv. Abraham einem Kurpfuscher in Verbindung" usw. traftierte. Als Dr. N. sich verlangt werde, die freie Benußung der Eisbahn nur" unbemittelten" diese Komplimente entschieden verbat, wurde Dr. S. immer aufKindern zuzugestehen. Wie solle denn dies lettere festgestellt werden? geregter, ergriff einen Stuhl, um damit seinen Kollegen zu schlagen, Er halte es für einzig richtig, wenn den Schulkindern von ihren und als ihm dies mißlang, gab er ihm mit der Hand zwei Schläge Lehrern auf Verlangen Karten ausgehändigt würden, die zum freien ins Gesicht. Er stürmte dann wieder aus dem Wachlokale heraus Eintritt in die Eisbahn berechtigen. Bei der Abstimmung entschied und rief dem dort beschäftigten Beamten zu:" Sie haben gesehen, sich die Mehrheit für Ueberweisung des Magistratsvorschlages an eine daß ich den Dr. N. geohrfeigt habe!" Bei dem Handgemenge ließ Kommission von 6 Mitgliedern, der u. a. auch die Stadtverordneten sich Dr. N. gleichfalls zu beleidigenden Worten hinreißen, er soll auch Gericke und Conrad( Soz.) angehören. feinen Gegner mit dem Fuße gestoßen haben. Die turbulente Szene hatte eine Anzahl von Personen in die Rettungswache gelodt, die erst energisch hinausgewiesen werden mußten. Die Erklärung für den Erzez liegt in dem Umstande, daß Dr. S., der auf eine Wohnung in einem Neubau spekulierte, der falschen Ansicht war, daß ihn Dr. N. ausgemietet habe. Er glaubte auch annehmen zu sollen, daß seine Wirtschafterin, die in Unfrieden von ihm geschieden war, sich von Dr. N. ein Attest habe ausschreiben lassen. Darob In geheimer Sigung genehmigte die Versammlung eine war es bei gelegentlichen Begegnungen der beiden Kollegen schon Unterstüßung für eine Schuldiener- Witwe und stimmte nach längerer mehrmals zu unliebsamen Aeußerungen gekommen, bis dann der Debatte dem Ankauf eines Grundstückes für die Zwecke der Kanali- Krach in der Rettungswache erfolgte. Die Folge dieses Intermezzos fations- Verwaltung zu. Hierfür sind 120 000 M. nötig. Am war, daß die beiden Aerzte gestern im Anklageraum des Schöffen Schluß waren wieder einmal eine Reihe Ersawahlen für gerichts Plaz nehmen mußten, um sich wegen gegenseitiger Be amismüde Bezirksvorsteher und Armenpfleger vorzunehmen. leidigung und Körperverlegung zu verantworten. Der StaatsJugendschriften- Ausstellung. Die Literarische Vereinigung des Stellungslosigkeit hat den 45 jährigen Kaufmann Hugo. anwalt beantragte je 150 M. Geldstrafe. Die peinliche Affäre Berliner Lehrer Vereins veranstaltet eine Aus- aus Lübeck , der mit seiner aus Frau und vier kleinen wurde durch das Bemühen der beiderseitigen Rechtsanwälte in stellung empfehlenswerter Jugendschriften und Kindern bestehenden Familie im Hause Weichselstraße 65 hier- kunstvoller Weise aus der Welt geschafft. Zunächst wurden die tünstlerischen Wandschmucks, die ähnlich gedacht ist und selbst wohnt, zum Revolver greifen lassen. In der Nacht zum Strafanträge wegen der Beleidigungen auf beiden Seiten zurüddenfelben zwecken dienen foll wie die in den letzten Jahren durch Donnerstag schoß sich H. in seiner Wohnung eine Revolverkugel in genommen und dann schloß sich der Gerichtshof der Anſicht der Verprivate Initiative veranstaltete Jugendschriften- Ausstellung im den Leib. teidiger an, daß die Tätlichkeiten auch als tätliche Beleidigungen" Schwerverletzt wurde er nach einem Krankenhause ge- gelten und gegenseitig aufgewogen werden konnten. Berliner Gewerkschaftshaus. Sie unterscheidet sich von der letzteren schafft. dadurch, daß sie in verschiedenen Stadtgegenden stattfindet, im Künstliche Gebisse im Werte von ca. 300 Mark wurden in letzter Zentrum in der Aula des Gymnasiums zum Grauen Nacht dem Zahntechnifer Kurth, Bergstr. 59, mittels Einbruchs aus Kloster, Klosterstraße 74, im Südwesten in der Aula einem Schaufasten gestohlen. Bisher fehlt von dem Diebe jede Spur. der Augusta- Schule, Kleinbeerenstraße 16-19, im Nordwesten in der Aula der 172. und 185. Gemeinde- Von seinem eigenen Fuhrwerk überfahren wurde in der Kiefschule, Bremerstraße 13-17 und im Westen im Albrechtholzstraße der Kutscher W., welcher bei der Firma Nicolai, MühlenDürer- Haus, Stronenstraße 18; dadurch soll den Einwohnern ftraße 60 in Berlin , angestellt ist. Als W. den Wagen besteigen der verschiedensten Stadtteile bequemere Gelegenheit zum Besuch wollte, zogen die Pferde an, W. fiel unter die Räder, die über ihn der Ausstellung gewährt werden. Leider ist der gesamte Often mit hinweggingen. Mit schweren Verlegungen wurde der Bedauernsseiner überaus zahlreichen Arbeiterbevölkerung hierbei gar nicht werte nach dem Krankenhause geschafft. berücksichtigt.
Ziemlich tief im Norden steht das Sternbild des Großen Bären oder Wagen, dessen Deichsel nach dem Horizont weist. Am frühen Abendhimmel, bald nach Sonnenuntergang, ist im Südwesten der Planet Saturn und westlich von ihm der helle Abendstern, Venus , zu sehen; Venus rückt im Laufe des Monats sehr nahe an den Saturn heran, am 28. Dezember steht sie nur 1½ Vollmondsbreiten von ihm entfernt.
Die Sonne fintt während des Monats noch tiefer hinab; ihren tiefsten Stand erreicht sie am 21. Dezember, an dem sie nur 14 Grad über den Horizont emporsteigt. Dann erst fängt sie wieder sehr langsam an, sich nach aufwärts zu bewegen.
Der Mond ist im Iegten Viertel, Neumond ist am 7. Dezember, erstes Viertel am 14., Vollmond am 22. und legtes Viertel am 29. Dezember.
Die Dauer der Ausstellung erstreckt sich nur über 4 Tage, bom 1. bis 4. Dezember, und zwar ist nur die Ausstellung des Dürerhauses den Tag über, von 9-8 Uhr, zu besichtigen, die anderen sind nur in den Abendstunden von 6-9 Uhr geöffnet. Am Sonntag, den 4. Dezember ist die Besichtigungszeit überall von 5-8 Uhr festgesetzt, bis auf die Ausstellung in der Augustaschule, die am Sonntag bereits geschlossen ist.
Zur Ausstellung gelangen neben sehr hübschem künstlerischem Wandschmuck sämtliche Bücher, etwa 400, welche die Literarische Vereinigung des Berliner Lehrer- Vereins in ihr Verzeichnis aufgenommen hat. Die Beschränkung auf Bücher bis zum Preise von 4 M., welche die früheren Ausstellungen im Gewerkschaftshaus sich auferlegten, ist fallen gelassen, weil die gegenwärtige Ausstellung sich auch an das besser fituierte Publikum wenden will; doch sind auch sehr billige und empfehlenswerte Jugendschriften bis zu Preisen von 20 und 15 Pf., wie beispielsweise die Wiesbadener Boltsbücher, vertreten. Daher ist den Arbeitern der Besuch der Ausstellung sehr zu empfehlen; sie finden hier Bücher, die sehr wohl geeignet sind, die bei unserer Schuljugend so sehr verbreitete Schundliteratur zu verdrängen.
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Der Renovierung des städtischen Krantenwagens stimmt die Versammlung zu und genehmigt die Kosten in Höhe von 1500 m. Debattelos bewilligt wurden auch 3083 m. als anteilige Kosten zu der von der Stadtgemeinde Berlin beabsichtigten Aufnahme der Wohnungs- und Grundstücksverhältnisse von Berlin und seinen Vororten.
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Ein Raubmordversuch an einem 77jährigen Mann lag einer Anklage wegen schweren Raubes zugrunde, welche gestern vor dem Schwurgericht II zur Verhandlung tam. Dem erst 23jährigen Anstreicher Otto Kegel wurde ein Verbrechen gegen Leben und Eigentum eines alten, halbblinden Mannes zur gelegt, wie es scheußlicher faum gedacht werden fann. Der Antlage lag folgender Sachverhalt zugrunde: Der bisher unbestrafte R. war bei dem Malermeister Möbius in Groß- Lichterfelde als Anstreicher beschäftigt. Er arbeitete zur vollen Zufriedenheit seines Meisters und selbst der 77jährige Rentier Hesse, gegen den der An getlagte später das zur Anklage stehende Verbrechen berübte, stellte ihm das Zeugnis eines guten Arbeiters aus. Der Angeklagte trieb sich jedoch bald längere Zeit umher und beschloß, an dem Rentier Das sogenannte Schmumachen der Nowaweser Weber bildete die einen Raubmordversuch zu verüben. In der Nacht zum 7. Sep Grundlage einer Anklage wegen Hehlerei und Entziehung beschlag- tember drang Kegel in die Villa ein, versette dem alten Mann nahmter Gegenstände, derentwegen sich der Fabritbefizer Grust mehrere Schläge über den Kopf und ließ sich dann von ihm das bare 120 M. aushändigen. Herr Hesse Todtenhagen aus Nowawes vor der Potsdamer Straffammer am Geld, das ihm Hause war Der Räuber wurde Mittwoch zu verantworten hatte. Er betreibt eine Möbelpoſamenten- büßte infolge der Verlegungen ein Auge ein. Fabrik und benutzt dazu die verschiedenartigsten Wollgarne, die er zwei Tage nach der Untat in Brandenburg a. H. festgenommen. Der bald hier und bald da auftauft und häufig nach Berlin zu dem Gerichtshof verurteilte ihn zu zehn Jahren Zuchthaus. Färbereibefizer Heisemann zum Färben schickt. Am 18. März d. J. sandte er auch einen Sack mit Weftgarn durch den Fuhrherrn Behlau an Heisemann. Aus Verfehen lieferte dieser aber den Sack bei der Die Freireligiöse Gemeinde veranstaltet am Freitag, abends 81 Uhr, Berliner Teppichfabrit von Siegfried Benjamin ab, welche in im großen Saale der Kronenbrauerei, Alt- Moabit Nr. 47-49, eine Bolts. Nowawes etwa 50-60 Weber mit der Anfertigung von Arminster- versammlung zugunsten der Gemeinde. Reichstags- Abgeordneter Adolf teppichen als Hausarbeiter beschäftigt. Schon lange hatte die Firma Hoffmann spricht über: Die Volksschule im Widerspruch mit Kultur Zahlreicher die Entdeckung gemacht, daß von den Wollgarnen, welche sie den und Wissenschaft". Nach dem Vortrage findet Diskussion statt. Zentralverband der Handlungsgehülfen und Gehülfinnen Webern gab, nach der Ablieferung der Waren größere oder kleinere Besuch von Damen und Herren iſt dringend erwünscht. Posten fehlten, ohne daß dafür die Weber zur Verantwortung ge- Deutschlands ( Bezirk Berlin ). Heute Freitag, abends 9 Uhr: Deffentliche zogen werden konnten, weil auch die Witterung häufig auf das Bersammlung in den Zentral- Feftjälen, Alte Jakobstr. 32. Kollege Julius Gewicht der Wolle, welche leicht Nässe anzieht, Einfluß hat. Die Kalisti spricht über: Frauenarbeit im Handelsgewerbe. In den drei in Schul- Aulen stattfindenden Ausstellungen sollen Händler, welche dies sogenannte Schmumachen durch Anlauf des um 7 Uhr Vorträge über den Zweck und Nußen derselben gehalten Garnes begünstigen, fennen zu lernen, lag deshalb schon lange in werden. In der Augustaschule, die wir am Gröffnungstage be- der Absicht der Berliner Fabrikanten. In dem fälschlich bei Benjamin fuchten, war der Besuch ein so außerordentlich schwacher Arbeiter abgegebenen Sad wurden nun Arminsterwollgarne vorgefunden, waren überhaupt nicht zugegen daß der angekündigte Vortrag wie solche diese Firma, ferner die Firma Feibig und die Firma unterblieb. Hoffentlich ändert sich dies noch in den nächsten Tagen. Rudolf Baader in Berlin , nur allein in Nowawes durch die Waffenschmiede im Klaffenkampf. Die Errichtung von Unter Auf die ausgestellten Bücher im einzelnen gehen wir nicht ein; Weber verarbeiten ließen. Kriminalwachtmeister Bosse hielt noch richtskursen, die als ständige Einrichtung gedacht sind und hauptwir verweisen hierfür auf die Ausstellungen selbst und die dort an demselben Tage eine Haussuchung bei dem Angeklagten ab und sächlich der Heranbildung agitatorischer Kräfte umsonst erhältlichen Verzeichnisse. beschlagnahmte zirka vier Zentner Arminsterwolle im Werte von dienen sollen, planen die organisierten Arbeiter Düsseldorfs. Das Jm National Theater wird heute Bertés zirka 600 M., von welcher er etwa zwei Zentner in der Fabrik des Institut, das schon sofort nach Weihnachten eröffnet werden soll, Operette„ Die Millionenbraut" zum erstenmal gegeben.- Kasino- Angeklagten zurückließ und zwar mit der Erlaubnis, einige Strähnen wird von der Partei und den Gewerkschaften gemeinsam unterhalten Eine öffentliche Versammlung des Gewerkschaftskartells Theater. Heute Freitag findet die Erstaufführung des drei- davon noch benutzen zu können. Todtenhagen soll mum von diesem werden. aftigen Militärfchwants In Vertretung" von Heinz Gordon statt.beschlagnahmten Garn größere Posten verarbeitet haben. Er bestritt entsandte drei Delegierte in eine fombinierte Stommission, die die Im Zentral- Theater werden Die Geisha" heute zum dies, ebenso wie die Behauptung, daß in Nowawes nur die drei nötigen Vorarbeiten tun und zusammen mit den Unterrichtserteilern, 1028. Male gegeben. Im Belle Alliance Theater geht Berliner Firmen Arminsterwollgarne verarbeiten lassen. Er lieferte als welche sich die Genossen Dr. Laufenberg, Schotte und Giebel zur Die Teilheute Freitag eine Novität Harte u. Co.", eine Weihnachtskomödie ferner den Beweis, daß er 17-18 Bentner Garne von dem Ge- Verfügung gestellt haben, die Lehrpläne aufstellen soll. in 5 Bildern frei nach Charles Dickens Cristmas Carol" von schäftsführer Werner in Nowawes zum Preise von 100-110 Mart nehmerzahl wurde auf höchstens 20 festgesetzt. Der einzelne Kursus 2. Ottomeyer, Musik von Frizz Krause in Szene. Im Thalia- pro Zentner gekauft hatte. Werner hatte diese Garne von seinem soll 4 bis 8 Abende in Anspruch nehmen. Der Unterricht soll unTheater ist Sonnabend nachmittags 4 Uhr die zweite Kinder- verstorbenen Vater, der sie von den Webern aufgekauft hatte, über- entgeltlich erteilt und für Partei- und Gewerkschaftsbeamte soll vorstellung von„ May und Morit". Das Carl Weiß- Theater nommen. Unter diesen Umständen und bei der fragwürdigen Be- dessen Besuch obligátorisch gemacht werden. Mit der Schule wird bringt ein Sensations- Schauspiel„ Die Diamanten des Sultans" schlagnahme- Erklärung der Garne, beantragte der Staatsanwalt eine Zentral- Bibliothek und eine Bentral- Materialiensammlung vers selber die Freisprechung des Angeklagten, auf welche der Gerichtshof bunden werden. Die Unterrichtskommission wurde auch mit der morgen zur Aufführung. auch erkannte. Ueberwachung der Bibliothek betraut.
Theater.
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Wegen eines ehrenkränkenden Vorwurfs, der ihr von der Herrschaft" zugefügt worden, hat das siebzehnjährige Dienstmädchen, das bei einer Frau B. im Hause Pragerstr. 30 in Stellung war, sich mit Lysol vergiftet. Die Frau hatte dem Mädchen vorgeworfen, ein Messer gestohlen zu haben, worauf das vom Lande tommende arme Geschöpf Gift nahm. Schwierigkeiten machte es, das Mädchen ins Krankenhaus zu schaffen, da die Frau sich anfänglich weigerte, für die Kosten aufzukommen. Das Messer wurde später in der Müllgrube gefunden.
Gerichts- Zeitung.
Vermischtes.
Sozialpolitik Anno dazumal. Bon der sozialen Mission der Hohenzollern hatte der Brandenburgische Kurfürst Joachim II. merkwürdige Vorstellungen. Im Jahre 1540 verordnete er, wie wir im neuesten Heft der Kulturbilder Wider die Pfaffen Der Menschheit ganzer Jammer konnte einen bei einer Ber- herrschaft" lesen, den Konfessionswechsel für sein Land, um die handlung packen, die die 9. Straffammer des Landgerichte I gegen Kirchen- und Klostergüter an Adelige und Städte verpfänden zu den Kanzleigehülfen Julius Neise wegen Betruges und können, die für seine Schuldenlast von 600 000 Talern auffamen, die Urkundenfälschung führte. Der jezt aus seiner Dienststelle er in ein paar Jahren gemacht hatte. Dabei war die Einziehung des entlassene und brotlos gewordene Angeklagte ist seit 17 Jahren Ranglist und war seit dem 1. Mai 1903 bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts I als Kanzleigehülfe beschäftigt. Er hatte viel mit der Not des Lebens zu kämpfen, denn seine Frau war dauernd frant und der Angeklagte suchte durch angeftrengte Nachtarbeit seine Vom Erstickungstode gerettet wurden gestern zwei Kinder in der Einkünfte etwas zu verbessern. Dies gelang ihm auch, freilich nur Spandauerstraße 22. Dort hat die Buchhalter familie. eine in der Weise, daß ihm seine Frau nachts 2 Uhr falten Raffee Heine Wohnung inne. Während nun Herr H. früh seiner gewohnten brachte und er seine Füße in faltes Wasser steckte, um sich vor dem Arbeit nachgegangen war, entfernte sich später auch seine Frau, um Einschlafen zu bewahren. Am 28. Mai erhielt er den Auftrag, eine Einkäufe zu machen, und ließ ihre beiden im Alter von 8 Monaten 248 halbe Seiten umfassende Urteilsausfertigung abzuschreiben. und 4 Jahren stehenden Kinder allein in der Wohnung zurück. Bald Bei dem Kanzleiabschluß am 30. Mai hatte er von dieser Arbeit erst
Kirchengutes nur ein Tropfen auf einem heißen Stein. Joachims verschwenderischer Hofhalt, seine Jagden, Pferderennen, seine Spiel wut, seine Bauten, seine Maitressen verschlangen solche Unsummen, daß er das arme Volk in der furchtbarsten Weise durch Steuern auspreßte. Die Bauern wurden, um die Gutsherren für Steuerbewilligungen gefügig zu machen, dem Drucke der Grundherren preisgegeben, so daß fie allmählich in völlige Beibeigenschaft gerieten. Aber seinem Wild ließ dieser fromme Landesvater weitgehendsten Schutz angedeihen. In einer Jagdordnung verfügte er:„ wer ein Hirschkalb, Rehlamm oder ein wildes Schwein in den Wäldern greifen würde, dem- sollten beide Augen ausgestochen werden!"