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von der präzifen hochdeutschen Aussprache des Wortes Kerfin, zum Beispiel bei den Formen Kerwin, Karfin, Kartin, fei der Wille an fich deutlich genug ausgesprochen, bei etwas abweichenderen Formen fragt es sich, ob nicht durch andere Umstände, zum Beispiel daß die Wähler Kerwin- Stimmzettel in der Hand hielten und abzulesen fuchten, jede Zweideutigkeit des Willens und der Willensfundgebung ausgeschlossen wird, zumal es undenkbar erscheint, daß irgend ein Wähler durch einfache Angabe irgend eines Familiennamens einen anderen als einen der notorischen Kandidaten zu bezeichnen suchen tönnte. Die Beweisaufnahme des Stadtverordneten Ausschusses war eine ganz unzureichende.

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Der Bezirksausschus beschloß in der Verhandlung vom 29. März d. Js. eine umfassende Beweisaufnahme und zwar auch über die auf das Wahllokal Prinzenstraße bezüglichen Protestpunkte, die be= fanntlich von der Stadtverordnetenversammlung selbst und ihrem Ausschuß für unerheblich erachtet waren, aber vom Vertreter der Beklagten  , Juftigrat Caffel, vor dem Bezirksausschuß vorgetragen wurden. In der Prinzenstraße hatte der Vorsteher jede geringste Abweichung in der Aussprache des Namens Kerfin sorgfältigst in neun Fällen ad notam genommen und gebucht; es sollte dort aber von fozialdemokratischer Seite aus den Wählern vielfach laut zu­gerufen worden sein: Serfin".

Die Beweisaufnahme war von großem Intereffe.

Das interessante Schriftstück lautet:

Amurscher Militärbezirk.

An die Militärbezirksverwaltung. Pharmaceutische Abteilung.

5. Juni 1904. Nr. 4317. Zirkular 36.

Ginige Spital- Oberärzte wendeten sich um Sülfe an das Note Kreuz", statt die ihnen fehlenden Gegenstände der medizinischen Versorgung rechtzeitig aus dem Drogenlager in Chabarowst zu berlangen und gaben dadurch zu der Annahme Anlaß, als wäre die medizinische Militärversorgung unzulänglich, obwohl dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist, und alle vom Roten Kreuz" durch diese Aerzte erhaltenen Gegenstände bei der militärischen Medizinal­berwaltung im Ueberfluß auf Lager vorhanden sind.

Delorateur Alose kennen, es entspann sich ein Liebesverhältnis zwischen ihnen und er soll ihr schon damals die Ehe versprochen haben. Dies ging eine Reihe von Jahren in dieser Weise, manchmal fam es zwischen den jungen Leuten zu Bank und Streit und auch zu Tätlichkeiten, man schlug sich und vertrug sich, sie erklärte ihm wiederholt, daß aus ihnen beiden doch nichts werden könne, er konnte aber von ihr nicht lassen und es kam immer wieder zu einer Aus­föhnung. Da zog der Maler Puls als Aftermieter zu ihrer Schwester. Puls wußte, daß sie ein Liebesverhältnis mit loſe hatte, dies hinderte aber nicht, daß sich zwischen ihr und Puls auch ein zartes Verhältnis entwickelte. Es kam später bis zum Aufgebot mit Klose, das aber rückgängig gemacht wurde. Bald war auch die Ge schichte mit Puls zu Ende, da dieser sich verlobte. Am 8. Oftober Um berartiges in Bufunft zu vermeiden, empfehle ich, die schrieb sie trotzdem eine Starte an diesen und verabredete darin mit jenigen Gegenstände der medizinischen Versorgung, deren Vorrat erklärte ihr Buls, daß ein weiterer Verkehr keinen Zweck mehr habe. ihm ein Zusammentreffen bei Aschinger am Alexanderplatz  . Dort zu Ende geht, rechtzeitig zu verlangen, und sich nur in außer Trotzdem erschien er am 11. Oftober abends wieder bei Aschinger ordentlichen Fällen um Hülfe an das Rote Kreuz" zu wenden, auf eine briefliche Bitte der Angeflagten hin. Man unterhielt sich worüber dann jedesmal an die militärische Bezirks- Medizinal- bei mehreren Gläsern Bier ganz friedlich und harmlos und es ist im verwaltung Mitteilung gemacht werden muß. Lokal zu keinerlei erregten Auseinandersehungen zwischen den beiden In der Verwendung von Arzneien muß möglichste Sparsamkeit gekommen. Von dort gingen sie Arm in Arm die Landsbergerstraße beobachtet werden, indem man Arzneien bei Kranken nur in Fällen entlang nach der Liehmannstraße, wo die Wohnung des Buls lag. wirklicher Not anwenden soll. Dabei bitte ich die älteren Militär- Sie gingen weiter, dem Büschingplake zu, wo Buls in eine Retirade ärzte, ihre von der Reserve herangezogenen noch unerfahrenen trat. Inzwischen hatte sie den Revolver, den sie immer bei sich trug, Kollegen mit dem Charakter der militärischen Kraufen vertraut zu herausgeholt und hielt ihn in der Hand, die sie in dem Jackett ver machen, unter denen die Simulation eine gewöhnliche Erscheinung barg. Eine fleine Strecke ging sie noch neben Buls. Vor dem Hauſe

darstellt."

Die Aussagen der Mitglieder des Wahlvorstandes wurden von den am freisinnigen Parteitisch postiert gewesenen Protestzeugen fennzeichnenderweise allenthalben im Sinne des Protestes um das Doppelte übertrumpft. Darin stimmten aber fast alle Zeugen über­ein: Daß in der großen Mehrzahl der Fälle der Borsteher vor gez. Medizinalinspektor des Militärbezirks Geheimrat Sche we lew. Stellvertretender Geschäftsführer: Pharmaceut Wasiljew. Eintragung des Namens Kerfin   die oben geschilderte Rückfrage bor  genommen hatte, daß die Frage von den Wählern stets bejahend Die Spitalärzte setzen sich also danach nur des Ver­beantwortet wurde und daß erheblichere Abweichungen von gnügens wegen oder aus Eigensinn einem Rüffel durch die dem Namen Kerfin nur ganz vereinzelt vorgekommen find. Die vorgesetzte Behörde aus, und die kranken Soldaten, simulieren" Wahlborstandsmitglieder bezeugten, daß eine solche Rüdfrage fogar bloß Schießwunden, Knochenbrüche, Typhus   und" Diffenterie, gelegentlich unterblieben sein könne, und daß überall dem Protokoll anderer Medikamente zu verbrauchen! Was aber der Sache regelmäßig erfolgt fei, höchstens bei ganz geringfügigen Abweichungen um möglichst viel Ricinusöl, Jodophorm, Karbolsäure und führer bei der Eintragung der richtige Name laut genug zugerufen besondere Pikanterie verleiht: Staatsdiebe, die notorisch von sei, um von den Wählern verstanden zu werden, ohne daß doch je ein Wähler Widerspruch gegen die Eintragung des Namens Kerfin" berufsmäßiger Verwechselung des Staatssäckels mit der erhoben habe. eigenen unerfättlichen Tasche leben, wollen mun auf einmal das Staatsinteresse wahren und zwar auf Rosten der un­glücklichen Verwundeten wahrhaftig der blödsinnige 3ynis. mus der Barenschurken scheint feine Grenzen zu fennen!-

Mehrere Zeugen versicherten: fie hätten den Eindrud ge habt, daß manche der Wähler aus Furcht vor dem fozialdemokratischen Parteitisch absichtlich dem Namen Kerfin ähnlich klingende Namen nannten." Auf die Frage des Genossen Liebknecht  : wodurch sie diesen Eindruc gewonnen hätten, kam die stereotype Antwort: weil ich mir nicht denken tann, daß sie den Namen dessen, den sie wählen wollten, nicht wußten!"

Gerichts- Zeitung.

Landsbergerstr. 9 fielen plötzlich, mitten im Gespräch, zwei Schüsse, von denen Buls getroffen wurde. Dieser war der irrtümlichen Meinung, daß die Schüsse von Klose abgegeben worden wären und rief deshalb bem sich anjammeinden Bublifum zu: lose hat ge schoffen!" Die Angeflagte behauptete, daß die Schüsse ohne ihr Wollen losgegangen seien. Als sie gesehen, daß Puls getroffen worden, habe sie vor Entfeben einen Schuß auf sich selber abgegeben, der Zeugenvernehmung tam zur Sprache, daß gerade in den kritischen der aber nicht getroffen habe. Die Anlage nimmt dagegen an, daß der erste Schuß vielleicht unabsichtlich losgegangen sein kann. Bei Tagen eine Anzeige bei der Polizei eingelaufen war, wonach die Bahr beschuldigt wurde, einen liederlichen Lebenswandel zu führen und nicht zu arbeiten. Wer diese Anzeige geschrieben, ist nicht festzustellen gewesen. Der Zeuge Puls hatte einen Streifschuß an der Wade erhalten, außerdent ist ihm eine Stugel nicht tief in den Hals ge Sie ist unschwer im Krantenhause entfernt worden; dauernde gesundheitliche Nachteile hat Puls nicht davongetragen. Er hat seinerzeit erklärt, daß er einen formellen Strafantrag nicht stellen wolle. Staatsanwalt Böse pläidierte auf Bejahung der Frage betreffend den versuchten Totschlag bezt. Der Körperverlegung. Die Geschworenen verneinten sämtliche Schuldfragen. Der Gerichtshof erkannte demgemäß auf Freisprechung.

gangen.

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Mit erfrischender Rücksichtslosigkeit gerriß eines der Wahl- Der große Platinabiebstahl bei der Firma Siemens u. Halste, vorstandsmitglieder diesen Nebel parteiischer Verworrenheiten und welcher seinerzeit großes Aufsehen erregte, gelangte gestern vor der Die Engelmacherin in Hamburg   beschäftigte gestern das Reichs. spitfindiger Verschlungenheiten, indem er betonte: es sei klar, daß Landgerichtsdirektors Hoffheing zur Berhandlung. In der Nacht berehelichte Elisabeth Wiese   geb. Berkefeld wegen Mordes in fünf bierten Straffammer des Landgerichts II   unter dem Vorsiz des gericht. Vom Schwurgericht Hamburg   ist am 10. Ottober die In bezug auf die Prinzenstraße verlief die Beweisaufnahme zum 24. Juli d. J., einem Sonntage, wurden, wie noch erinnerlich Fällen zum Tode und wegen schwerer Kuppelei sowie Verleitung zum wie das Hornberger Schießen. Ein paar Bröbchen von der Klarheit, fein dürfte, aus dem in Charlottenburg  , Kaiserin Augusta- Allee 8, Meineide zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Von der die die Protestzeugen hier entwickelten! Giner bekundete: Ich habe gelegenen Laboratorium der Firma Siemens u. Halske   zwei Platina- inflage des Giftmordverfuches gegen ihren Ehemann ist sie frei­schalen im Werte bon 37 000 M. gestohlen. Durch eine fieberhafte in diesen Zurufen eine Beeinflussung der Wähler... gefehen außerdem erhielt ich den Einbrud, daß die Tätigkeit, welche durch die ausgesetzte Brämie von 3500 M. für Er- gesprochen worden. Das Gericht hat auf Grund umfangreicher Indigienbeweise als erwiesen angesehen, daß die Angeklagte fünf Burufe auch in solchen Fällen geschahen, in denen der Wähler mit mittelung der Täter noch mehr angespornt wurde, gelang es der Pflegefinder, darunter das neugeborene uneheliche Kind ihrer un der Stimmabgabe zögerte." Gin anderer:" Ich habe den Einbrud Charlottenburger   Kriminalpolizei schon nach einigen Tagen, die Diebe ehelichen Tochter Paula Bertefeld, ermerdet hat. Sie hat in jeder gehabt, daß durch diese Zurufe eine Aufklärung und damit zustanden. In der Anklagebank mußten Plas nehmen: 1. der Händler ind Berta Frank sei von seinem Vater mit nach England genommen mit ihren Hehlern zu ermitteln, welche nunmehr vor dem Strafrichter Hinsicht ihre Schuld bestritten, insbesondere hat sie behauptet, das gleich eine Beeinflussung erfolgen sollte." Im Termin vom 21. Juni wurde die Erhebung des vom Ge- Hermann Graßnick, 2. der 20jährige Arbeiter Paul Bietag, 3. der worden. Sie hatte Fiant als Zeugen benannt, aber das Gericht nossen   Liebknecht angetretenen Gegenbeweises befchloffen, der die Zimmermann Alerius Obiersky, 4. der Eisenhobler Stanislaus Borgänge weiter zu Gunsten Kerfins flärte. U. a. ergab sich, daß biersty, 5. der 19jährige Arbeiter Wilhelm Hartmann, 6. der hatte ihn nicht auffinden können. Der Untersuchungsrichter war der Wahlvorsteher in der Prinzenstraße einem Wähler, der den frühere Bäder, jebige Kellner Paul Sinkler und 7. der Handelsmann dann nach England gereist und hatte mit Hülfe der englischen   Be Namen Kerfin von einem Bettel ablesen wollte, dies berbot und Gustav Enfeleit. Als Verteidiger traten auf für Graznick Rechts- hörden nach jenem Frant geforscht, aber ohne Erfolg. Schließlich den Zettel wegnahm. Liebknecht   überreichte dem Bezirksausschuß anwalt Dr. Schwindt und Meyerstein, lekterer auch noch für Enfeleit; hat das Polizeipräsidium Hamburg   in 22 Zeitungen einen Aufruf von der großen Mehrzahl der Wähler, die in der Dresdnerstraße Bietag wurde vom Rechtsanwalt Liebknecht  , Hartmann vom Rechts mitteilen könne. Auch dieser Versuch blieb ohne Ergebnis. In ihrer erlassen und demjenigen 100 m. versprochen, der über Frant etivas nach der Abstimmungsliste Kerfin" gewählt hatten, eidesstattliche anwalt Heine verteidigt. Die Anklage lautete gegen Hartmann und Revision beschwerte sich nun die Angeklagte darüber, daß nicht Versicherungen dahin, daß sie kerfin tatsächlich hätten wählen wollen Bietag auf gemeinschaftlichen schweren Diebstahl, bei Bietag im Rüd die Verhandlung vertagt worden ist, bis der Beuge Frank ermittelt und feinen Namen nach besten Kräften richtig auszusprechen oder ab- falle, ferner auf Anstiftung, Beihülfe und Hehlerei. zulesen bemüht gewesen seien. Ebensolche eidesstattliche Versicherungen lagten Bietag und Hartmann waren Schulfreunde. Hartmann war fein würde. Sie rügte ferner, daß die Bildung der Geschmorenen­bank zum Teil unter Ausschluß der Deffentlichkeit erfolgt fei. Was wurden von denjenigen Wählern vorgelegt, bie nach der forretten" etwa brei Monate lang bei der Firma Siemens u. Halste in dem diese lettere Nüge betrifft, so handelt es sich um die Einreihung eines Abstimmungsliste in der Prinzenstraße die großen Unbekannten Laboratorium in der Kaiserin Augusta- Allee 8 als Diener angestellt diese lettere Nüge betrifft, so handelt es sich um die Einreihung eines Stressin, Nifrin, Kersin, Serefin usw. gewählt haben sollten. gewesen. Nach seiner Entlassung traf er Anfang Juli mit Harimann Ergänzungsgeschworenen in die Geschworenenbank. Diese erfolgte aufammen, welcher mit den Angeklagten Gebrüder Obiersth schon bei Beginn eines neuen Verhandlungstages, nachdem tagszuvor die Das Reichsgericht berwarf die Revision gestellt worden war.. wertvolle Invertar in dem Laboratorium, und Hartmann, der an- als unbegründet. Als ein Aft der Bildung der Geschworenenbank längere Beit verlehrte. In einem Lotal tam die Sprache auf bas Deffentlichkeit ausgeschlossen gewesen und noch nicht wieder her­geblich ungerechtfertigt entlassen worden war, äußerte, er bedauere tönne die Hinzuziehung des Ersaßgeschworenen nicht angesehen es jetzt sehr, daß er sich nicht etwas von den wertvollen Gegenständen werden, deshalb komine es nicht darauf an, ob jener Aft unter Aus Diese Aeußerung wurde von Alegius Obiersky

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Am 29. November verwies Genoffe Liebknecht noch auf die erst neulich ergangene Entscheidung des Bezirksausschusses, nach der nicht neulich ergangene Entscheidung des Bezirksausschusses, nach der nicht einmal Freibier- Spenden und ,, amtliche" Belehrungen ber Straßenbahn Angestellten eine erhebliche Wahlunregelmäßigkeit darstellen sollen. Mit Recht darf man gespannt sein, ob sich die Stadtverordneten- mitgenommen habe. Verſanumlung nun einer umbefangeneren Auffassung der Sachlage zugänglich zeigen wird.

Die Vernichtung

der Port Arthur- Flotte.

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Zolio, 9. Dezember. Der Kommandeur der gelandeten Schiffs geschüße berichtet vom 8. b. M. abends: Die Ballada  " hat Feuer gefangen und sich nach Backbord übergelegt mit dem Heck unter Waffer. Die Giliat" ist von 11 Schüffen getroffen; nm 12 Uhr vormittags habe die Bajan  " angefangen zu brennen und um 4 Uhr noch ge­Das Minenschiff Amur" ist von 14 Schüssen getroffen und mit dem Heck weggefunken;" viele Schüsse haben die Warenlager uub andere Gebäude in der Nähe von Baiyuschan und dem Arsenal   ge­

troffen.

Die Ange­

Sier

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Verfammlungen.

aufgenommen, der nunmehr auf Hartmann einrebete, die wertvollen schluß der Deffentlichkeit erfolgt ist. inbegründet sei auch die Be­Platinaschüsseln zu stehlen, er selbst wolle den Absah besorgen. Ohne schwerde, daß zu unrecht angenommen worden sei, der Zeuge Frank viel zu zögern ging Hartmann darauf ein. Als Tag der Tat wurde fei nicht auffindbar. Selbstverständlich könne nicht eine Verhandlung der 9. Juli festgesetzt, jedoch wieder geändert, da einBruder des H. auf unbestimmt lange Zeit vertagt werden in der vagen Hoffnung, an jenem Tage Hochzeit feierte. Am Sonnabend, den 23. Juli d. 3. daß der Zeuge doch noch aufgefunden werde. trafen sich Hartmann, Bietag und Obiersky wie verabredet in dem Beckerschen Lokal in der Beuffelstraße. Hier wurde beraten, daß der Diebstahl in derselben Nacht verübt werden sollte. Nachdem sich alle drei gehörig Mut getrunken hatten, gingen sie nach dem Grundstück Der Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Berlin8" von Siemens u. Halste. Da dieses von einem Wächter mit mehreren hielt am Sonntag, den 4. Dezember, bei Bachura, Landsberger­Hunden bewacht wurde, der sich gewöhnlich in der Nähe des Labora traße 39, feine britte Mitgliederversammlung ab. Außer den toriums aufhielt, so mußte so lange gewartet werden, bis der Wächter 320 Mitgliedern hatten sich noch an 300 Gäste eingefunden, so daß seinen Rundgang antrat. Gegen 12 Uhr überkletterte Hartmann vom Rechtsanwalt Dr. Broh gehaltener interessanter Bortrag über mit Sülfe Bietags den Baun, schlich sich auf Strümpfen bis an das der Saal wiederum überfüllt war. Die Versammlung leitete ein Laboratoriumgebäude und schlug hier ein parterre gelegenes Fenster Der Krieg und der moderne Mensch" ein, der mit lebhaftem Beifall ein. Durch die Oeffnung faßte er hindurch, riegelte das Fenster auf aufgenommen wurde. Da man eine Diskussion darüber nicht be­und stieg dann hindurch. Durch mehrere unverschlossene Türen geliebte, wurde zum Bunft Gründung einer Zeitung" übergegangen. langte Hartmann in den eigentlichen Laboratoriumsraum. wurden zu experimentellen Zweden Schalen von Platina verivenbet, Rach längerer reger Diskussion wurde einstimmig beschlossen, eine Fufan, 9. Dezember.  ( Meldung des Neuterschen Bureaus") welche bekanntlich jeber Säure und auch hohen Sizegraden wider. Beitung, die unter dem Titel" Die arbeitende Jugend" bom Aus dem Hauptquartier der dritten Armee vom 7. 5. M. wird bestehen. Der Wert von den vorhandenen fünf Schalen beziffert sich 1. Januar 1905 ab erst monatlich, dann vierzehntägig erscheinen soll, richtet, daß am Morgen des 2. d. M. die Russen den Japanern die auf etwa 75 000 M. Der Angeklagte wollte erst alle fünf mitnehmen, au gründen. Sie wird den Mitgliedern unentgeltlich zugestellt. Als Erlaubnis gegeben haben, ihre Toten und Verwundeten von der öst- da jedoch die drei etwas kleineren beim Transport Geräusch machten, Rebatteur des Blattes wurde der Vereinsvorsitzende Hellmuth 2ehmann einstimmig gewahlt. Der Expedient, sowie die fünf Itchen Fortkette aus dem Gefecht vom 26. November fortzuschaffen; ließ er diese liegen und nahm nur die beiden größten Schalen im ehmann einstimmig gewählt. Der Expedient, sowie die fünf um dieselbe Erlaubnis famen die Ruffen am 6. Dezember ein, sie Werte von 37 000 m. mit. Als einige Tage später von einem Händler Mitglieder der Preßkommission, die ebenfalls von der Versammlung wurde ihnen bewilligt und heute( am 7.) wieder zurückgenommen. ein Stüd Platina   im Gewicht von etwa 150 Gramm bei einem Alt- um die Kosten, die durch das Erscheinen des Organs entstehen, zu gewählt wurden, sind jämtlich Lehrlinge refp. jugendliche Arbeiter. Im Gefecht am 30. November ist der zweite Sohn des Generals händler verkauft werden sollte, wurde der Kriminalpolizei   Mitteilung beden, wurde ber monatliche Beitrag für Lehrlinge und Mitglieder Nogi beim 203 Meter Hügel gefallen; sein älterer Sohn war bei davon. Der Betreffende wurde verhaftet, bald stellte es sich heraus, unter 18 Jahren auf 25 Pf. erhöht. Zum Schluß der Versammlung Nanshan gefallen, so daß der General jezt finderlos ist. daß er mit den eigentlichen Dieben und Hehlern nichts zu tun hatte. brachte u. a. einer der anwesenden Lehrlinge recht krasse Mißstände, Immerhin war die Spur gefunden, die schließlich zur Festnahme der die in verschiedenen Betrieben vorhanden sind, zur Kenntnis der London  , 9. Dezember.  ( Bureau Laffan.") Aus Shanghai   Sändler Graßnid, Enfeleit, Sinkler und Stoch führte. Letzterer hatte Bersammlung. Einige Lehrlinge waren in Begleitung ihrer Eltern wird dem" Standard" gemelbet: Das chinesische wachtschiff, von Enfeleit ein Stüd Platina   für 200 M. gekauft. Im Gefühl erschienen, die mit sichtlicher Befriedigung über das selbstbewußte das den hierher geflüchteten russischen Kreuzer, stold" bewacht, seiner Schuld und aus Angst vor Bestrafung beging toch im Unter- Auftreten und die fachlichen Ausführungen ihrer Sprößlinge und hat den Hafen verlassen, angeblich, um Reparaturen auszuführen. fuchungsgefängnis durch Erhängen Selbstmord. Ein anderes Stüd lebhaftem Interesse ben Berhandlungen folgten. 150 Berfonen Askold" erseye Teile feiner Platina wurde von Graßnick verkauft, der noch mehrere Pfund be- erklärten ihren Beitritt zu dem Verein, so daß er jekt mehr als Es wird gemeldet, der Maschinerie, die entfernt worden waren, nehme große tragende Rest endlich von Stanislaus Obiersty in der Jungfernheide 450 Mitglieder zählt. Zu diesem überaus schnellen Wachstum des Roblenborrate an Bord und treffe Borbereitungen, bergraben, wo es später durch die Kriminalpolizei wieder ausgegraben Bereins hat wohl die rührige Agitation der Christlichen Jünglings­aus dem Hafen zu flüchten, um sich dem russischen Ditfee- werben fonnte. Bis auf Pfund Platina   ist die Firma Siemens bereine", die in der schäbigsten Weise den Lehrlingsverein be­u. Halske wieder in den Besiß des wertvollen Metalls gelangt. geschwader anzuschließen. Bor Gericht waren nur Hartmann und Bietag geständig, während die fämpfen, ein gut Teil beigetragen. Die Behandlung der Verwundeten im russischen Heere. Sehler und die wegen Begünstigung usto. angeklagten Gebrüder Eingegangene Druckschriften. Obiersky jede strafbare Handlung entschieden in Abrede stellten. Es Sozialer Fortschritt. hefte und Flugschriften für Volkswirtschaft Das nachfolgende Zirkular wirft ein eigenartiges Schlag- wurden verurteilt: Bietag zu 2 Jahren Buchthaus, Alerius Deft 27 Dr. Ludwig Gohn. Unsere Blinden. licht auf das Los der für Baren und Vaterland" verwundeten Obiersth gu 3 Jahren Zuchthaus, Stanislaus Obiersty zu 2 Jahren und Sozialpolitit Deft 28/29. Leopold Staffer. Die Gewinnbeteiligung. Heft 30. russischen Strieger. Die Fürsorge für die Verwundeten liegt Buchthaus, Hartmann zu 2 Jahren Gefängnis, Sinkler und Enfeleit leaders arbeiterinnen- Organisation und Frauenbewegung. Einzel­im Reiche Väterchens zwei Institutionen ob: der offiziellen zu 8 refp. 5 Monater Gefängnis und 2 Jahren Ehrverlust. Der An- bejt 15 B., Doppelbejt 30 P., Reihe von 10 Hesten 1,20 M. Berlag Felig militärischen Medizinalverwaltung und dem Roten Streuz", getlagte Graßnid wurde mangels ausreichender Beweise frei. Dietrich, Leipzig   1904 einer von der Regierung subventionierten und fontrollierten gesprochen.

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Marg, Karl. Theorien über den Mehrwert. Band I. 430 Seiten. Broschiert 5,50 M., erausgegeben von Karl Kautsty gebunden 6 M. Stuttgart   1905. Berlag von J. H. W. Diez Nachs. Letzte Nachrichten und Depefchen.

Privatgesellschaft. Zeigt sich nun lettere nichts weniger als Ein Kleines Liebesbrama beschäftigte gestern das Schwurgericht auf der Höhe ihrer Aufgabe, so spotten die Zustände im am Landgericht I   unter Vorfik bes Landgerichtsrats b. 3o ch offiziellen militärischen Heilwesen geradezu jeder Stritit. Was hamer. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Böse, die Ver. aber das schlimmste, beide Inftitutionen führen untereinander fibrin e bene alergate Näherin Emma Bahr, 22 Jahre bisher unbestraftes einen unaufhörlichen Kleinkrieg, dessen Kosten die hülflosen, zu Mädchen, hatte sich auf die schwere Anklage des bersuchten Strüppeln geschossenen Soldaten zu tragen haben, die die Mordes zu verantworten. Die Vorgeschichte des Dramas geht auf Wien  , 9. Dezember.  ( W. T. B.) Der Hochschulforrespondenz Rivalitäten der oberen und niederen Behörden mit ihrer Ge- mehrere Jahre zurüd. Die Angeklagte wohnte bei ihrer Schwester, zufolge hat der akademische Senat in seiner heutigen Sigung die einer Frau Rohbe. Jm Alter von 15 Jahren lernte sie daselbst den Schließung der Universität beschlossen. sundheit und ihrem Leben bezahlen müssen. Berantw. Nepakt.: Baul Büttner, Berlin  . Inserate verantw.( mit Ausnahme der Neue Welt" Beilage): Th. Glocke, Berlin  . Drud u.Verlag: Borwärts Buchdr. u.Berlagsanft. Paul Singer& Co., Berlin   SW.

Schließung der Wiener Universität  .

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