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Nr. 294. 21. Jahrgang.

paulda

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt, ouersfag, 15. Dezember 1904.

Mordprozeß Berger.

Dritter Tag.

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Kinderarme,

die im Wasser schwammen. Er dachte sofort an den Mord der Lucie Berlin. Das fand auch seine Bestätigung darin, daß der Zeuge

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B

Auch die Zeugin Frau Sander, bei der Berger im vorigen Jahre kurze Zeit gewohnt, gibt diesem ein gutes Zeugnis. Hier wird die Beweisaufnahme unterbrochen und die Verhand­lung auf Donnerstag 9% Uhr vertagt.

Soziales.

Weft in Der allgemeine obligatorische Kindergarten.

Lenz ist dal" so hieß es heute, als Landgerichtsrat an den Armen der sonst bloßen Leichenteile die Reste eines rötlichen Tuches bemerkte. Der schaurige Fund wurde mittels Stangen auf b. Pochhammer die Sizung eröffnete. In der Tat hat sich das trockene Land geschafft. Herr Siebel fonstatierte, daß die der Agent Lenz, gegen den sich ursprünglich der Verdacht der Täter- Leichenteile mit den Fezzen der Nummer 130 der Berliner Morgen­schaft richtete, auf die Zeitungsnotiz hin, daß er nicht auffindbar post" teilweise bedeckt waren. Die dazu gehörigen anderen Papier­fei, an Gerichtsstelle eingefunden. Er wird sofort vernommen. stücke wurden ebenfalls an Land geholt. Nachdem der Fund durch Beuge Otto Lenz : Ich habe mich seinerzeit selbst der den Gemeindediener in das Leichenschauhaus gebracht worden war, Indem die Sozialdemokratie Preußens sich anschickt, pro­Polizei gestellt; der Verdacht der Täterschaft hat sich in keiner Weise wurde die Berliner Kriminalpolizei benachrichtigt, welche das grammatisch auszudrücken, in welcher Form und Ausdehnung sie den halten lassen und ich bin sehr bald wieder unbehelligt geblieben. weitere veranlaßte. Auf Vorhalten des Verteidigers erklärte es der Einfluß des Staates und der Kommune auf die Erziehung der Ich bin am 8. Juni, am Tage vor dem Morde, zu der Frau Witwe Beuge für unmöglich, daß die Papierfeben nicht zu dem dicht zu Jugend für notwendig erachtet, scheint sie mir in allzu enger An­Stube nach der Bergstraße gezogen. Am 9. Juni habe ich der Wirtin sammengeschnürten Baket gehörten, sondern zufällig an die Leichen- lehnung an den vom Bürgertum bisher gezogenen Rahmen ein Miete gezahlt und bin an diesem Tage als Agent für die" Jduna" teile herangetrieben seien. eingestellt worden. Ich bin vormittags zur Generalagentur von Ueber den Fund des Kopfes und der Arme werden noch drei Erziehungsgebiet von unendlicher Wichtigkeit fast ganz außer Be­Obermeyer in der Chausseestraße gegangen und habe einen Ver- halbwüchsige Knaben vernommen, die das Paket zuerst im Wasser tracht zu lassen, das doch, wie ich in aller Kürze begründen will, im ficherungsantrag aufgegeben. Dann war ich zu Hause und habe der haben schwimmen sehen und es herausgeholt haben. Sie machen Interesse der Arbeiterjugend sowohl wie auch der proletarischen Wirtin 2 M. Miete gezahlt, von dort bin ich zu dem Inspektor ihre Angaben mit großer Klarheit und Bestimmtheit, an welcher sich Mütter unter gesellschaftliche Kontrolle und Pflege gebracht werden Bradengeier gegangen, der mich zum Direktionsbureau der" Jouna" mancher erwachsene Beuge ein Beispiel nehmen kann. Auch hier muß. Ich meine die sogenannte Kleinkinder- Pädagogik, d. h. die geleitete und dem Birettor Baron v. Eberstein vorſtellte. Ich bekam quciji ber Bertelbiger til mancherlei gragen ein, die die Möglichkeit pädagogit der stinder etwa vom britten bis sechsten Lebensjahre. auch an diesem Tage meine Legitimationskarte, die vom 9. Juni nahelegen sollen, daß die Papierfezen doch nur zufällig mit den datiert ist, und erhielt auch einen Vorschuß, worüber ich quittierte. Zeichenteilen mitgeschwommen sein könnten und das Papier gar nicht wachsen und erhält die ersten und darum dauerhaftesten Eindrücke In diesem Alter beginnt das Kind der Kinderstube zu ent­Vom Bureau aus bin ich mit Herrn Bradengeier ins Norddeutsche zur Einhüllung benutzt wäre. Hierauf tritt die Mittagspause ein. Wirtshaus gegangen, wo lekterer Mittagbrot. Lange haben wir uns dort nicht aufgehalten. Von dort aus gingen wir die Chauffee- Stübler und der Polizeiwachtmeister no II vernommen. Diese Nach Wiederaufnahme der Sizung werden der Arbeiter von der Welt außerhalb des Heims. Durch schlechte Einflüsse oder auch nur durch Unterlassungen kann jetzt die junge straße entlang, dann in ein Lokal von Rosemann in der Invaliden- Zeugen machen Angaben über die Auffindung der beiden mit Menschenknospe von Grund aus verdorben, andererseits durch wohl­ftraße, wo ich etwas Mittagbrot ich glaube Schweinebraten Strümpfen und braunen Knöpfftiefeln an der Sandkrugbrücke bezw. wollende systematische Entfaltung der Sinne, des Dentens und des und von Herrn Bradengeier meine Instruftionen empfing. Als am Schiffbauerdamm gefundenen Beine. Die nächste Zeugin, Fühlens zur schönsten Blüte gebracht werden. Ein kritisches Alter, ich dort wegging, war es schon nach 1 Uhr. Ich ging nach der Acker- Fräulein Berta Berlin, ist nicht verwandt mit der Familie von dessen fundamentaler Bedeutung für das ganze Leben wir straße 125, wo ich mir von Frau Böhnisch Wäsche holte und aus Berlin , trop der Namensgleichheit. Sie hat mit der Liebetruth Großen deshalb uns so ungenaue Recheufchaft abzulegen pflegen, Freude über meine Anstellung noch eine Weiße zum besten gab. Von verkehrt. Nachdem ihr jener aus dem Wasser gefischte Storb bor- weil unsere persönlichen Erinnerungen nur dunkel in jene Zeit der dort ging ich zu Frau Kube, um die Wäsche abzugeben, dann zu gezeigt worden war, erklärt die Zeugin, nicht angeben zu können, einer( gestern schon vernommenen) Zeugin, die ich aus einer früheren ob dies derselbe Korb sei, welchen sie wiederholt bei der Liebetruth ersten Entwicklung zurückreichen. Nun wird die Erziehung des Arbeitsstätte kannte, erzählte ihr meine Anstellung bei der" Iduna" gesehen habe. und sprach über die etwaige Aufnahme einer Versicherung. Der diesem Jahr einen weißen Strohhut trug? Rechtsanwalt Bahn: Wissen Sie, ob Berger in fleinen Kindes gewöhnlich als eine Angelegenheit und Pflicht der Der diesem Jahr einen weißen Strohhut trug? 3eugin: Nein, Eltern, insbesondere der Mutter betrachtet, und das mochte in Zeuge macht dann ganz detaillierte Angaben über alles, was er am im vorigen Jahre hat er einen solchen getragen. Rechtsanwalt früheren Zeiten eines weniger komplizierten Lebens noch angehen. Nachmittage des 9. Juni getan Stunde für Stunde, bis er Bahn: Ist Ihnen bekannt, daß die Liebetruth auf Berger sehr In unserer Zeit, welche höchst entwickelte Menschen verlangt, gehört abends bei Frau Kube wieder eintraf, zu einer Zeit, als der junge eifersüchtig war? Beugin: Jawohl, sehr. Stube von der Arbeit heimkehrte. Der Vorsitzende macht die Bahn: Hat Ihnen die Liebetruth schon früher einmal mitgeteilt, Kleinkinderpädagogen. dis mu Rechtsanwalt die Erziehung des jungen Kindes in die Hand des Fachmannes, des Geschworenen darauf aufmerksam, daß der Zeuge ganz anders aus- daß Berger sie demnächst heiraten wollte und wie war das Verhalten sieht als der Angeklagte und eine Verwechselung beider Persönlich des Berger zu ihr? Beugin: Berger war immer Ich will ganz davon absehen, daß es auch böswillige und pflicht­feiten abfolut ausgeschlossen ist. Auf Befragen des Staatsanwalts impertinent ruhig; daß er die Liebetruth heiraten wollte, vergeffene Mütter gibt. Aber auch die liebevolle Mutter ist darum, wiederholt Zeuge, daß er sich seinerzeit erzählte sie mir auch, aber nachdem der Mord passiert war. weil sie liebevoll und weil sie Mutter ist, noch lange nicht mit erzieherischen selbst bei der Polizei gestellt Die Zeugin Frau Buchholz, eine Schwester der Beugin Fähigkeiten ausgestattet; und wenn sie es ist, so bedürfte die Fähigkeit habe und dort geblieben sei, bis er ins Untersuchungsgefängnis über- Liebetruth, weiß, daß ihre Schwester einen ähnlichen Korb, wie er immer erst der sorgfältigen fachgemäßen Ausbildung. Kurzum, die geführt wurde. Rechtsanwalt Bahn: Bei der ersten Ver- auf dem Gerichtstisch steht, besessen hat, kann aber nicht sagen, ob Mutter als Erzieherin ist und bleibt Dilettantin. Darum muß ihr nehmung des Zeugen am 13. Juni hat dieser andere Zeitangaben es derselbe Korb ist. Ueber das Verhältnis des Angeklagten Berger Erziehungswerk notwendig fehler- und lückenhaft sein. Dazu kommt gemacht. Beuge: Ich habe später die Zeitangaben zurüd zu ihrer Schwester befragt, meint sie:" Sie haben miteinander ein sehr schwer ins Gewicht fallender Umstand. Die proletarische Sie bekundet tveiter, daß genommen, weil ich mich der einzelnen Daten nicht mehr so genau berkehrt wie Braut und Bräutigam." erinnerte. Berteidiger: Sie find zwei Tage darauf wieder ihre Schwester wohl dem Berger Geld gegeben habe, umgekehrt aber Mutter, fast zusammenbrechend unter der Laft der Arbeit, sei es in vernommen worden und haben dann wesentlich andere Angaben ge- auch Berger der Schwester. Schon im März sei einmal die Rede der Fabrik oder unter dem Joch hausindustrieller Tätigkeit, hat ja macht. Beuge: Ich habe damals meine Angaben so gut ge- davon gewesen, daß Berger die Schwester heiraten und ein ordent- gar keine Zeit und Möglichkeit, ihre Kinder zu erziehen, selbst wenn macht, als ich fonnte. Der Verteidiger hebt noch ver- liches Leben führen wolle. Berger sei leicht geneigt gewesen, etwas sie noch so gerne möchte. Welch' ungeheure Entlastung der Prole­schiedene Puntte hervor, in denen die Aussagen des Zeugen am zu verschenken. tarierin, wenn ihr die erzieherische Sorge für ihre Kinder zu einem 15. Juni bezüglich seines Alibis von denen am 13. abwichen. Ueber die Jdentität des Korbes werden noch mehrere Beugen erheblichen Teile abgenommen würde! Und noch eins. Auch die Beuge: Mein Unschuldsbewußtsein ist beffer, als was Sie mich vernommen. Tischler Hermann Buchholz, der feit vierzehn allervorzüglichste Einzelerziehung kann gewisse Vorteile nicht ge= fragen! Rechtsanwalt Bahn: Mit dem Unschuldsbewußtsein Tagen mit der Vorzeugin verheiratet ist, bestätigt, daß die Liebetruth währen, welche die Gemeinsamkeit der Erziehung der kindlichen allein ist doch nichts getan! Tatsache ist doch, daß Sie verschiedene einen solchen Storb besessen habe, doch glaubt er, daß der Korb mehr Seele gibt. Ein frühes Erwachen sozialer Instinkte und Erkenntnisse währen, welche die Gemeinsamkeit der Erziehung der Kindlichen Aussagen gemacht haben. Beuge: Denfen Sie sich doch meine eingedrückt war, wie der hier in Frage stehende. Aufregung! Denten Sie sich doch, wenn ein Mensch, der nichts ver­Aehnlich äußert sich Frau Schulz, die Schwester deg An- ist der ethische Gewinn des Kindes, welches nicht allein, sondern als brochen hat, plötzlich in die Lage kommt, daß ihm alle möglichen geflagten Berger. Auch sie hat solchen Korb bei der Liebetruth ge- eines unter vielen anderen seine erste Jugend durchlebt. Leute auf den Kopf zusagen: Du bist der Mörder eines fleinen sehen, der nach ihrer Ansicht aber fleiner war. Die pädagogischen Methoden für das frühe Kindesalter haben, Mädchens." Staatsanwalt& indow: Der Zeuge hat doch vom Zeuge Emil Kühr war 1892-1893 der Bräutigam der so ausbaufähig sie immer sein mögen, doch eine sehr achtung­13. bis 15. Juni festgesessen. Da haben Sie doch wohl Ihr Gehirn Liebetruth und ist auch später noch in deren Wohnung gewefen. Sie gebietende Höhe erreicht, ja sie gehen, wie mir scheint, vielfach von zermartert, wo Sie gewesen sind. Da wird Ihnen dann wohl manches besaß, wie er sich erinnert, einen fleinen und einen großen Storb, gesünderen Voraussetzungen aus, als es beim Unterricht in unseren Moment eingefallen sein, was Ihnen zuerst entfallen war. er tann aber näheres über deren Beschaffenheit nicht angeben. 3euge: Das Gehirn zermartert" ist der gelindeste Ausdruck. Mit ziemlicher Bestimmtheit glaubt die Beugin operati, Schulen geschieht. Sie werden vornehmlich gepflegt in den so­Ich bin bald verrüdt gewesen und in eine Art von Hallucination die bei der Liebetruth eine Zeitlang gewohnt hat, den Korb als den genannten Kindergärten, deren geistiger Schöpfer Fröbel gewesen ist. und Verfolgungswahnsinn verfallen, denn mein Name, meine Liebetruthschen Korb wieder zu erkennen. Sie bleibt auch dabei, Diese aber, aus privater Initiative hervorgegangen, genügen natür­Stellung, alles stand auf dem Spiel. Staatsanwalt& indow: obwohl der Verteidiger wiederholt seine Zweifel darüber ausdrückt, lich den vorhandenen Bedürfnissen bei weitem nicht und sind ent Es ist ja ganz begreiflich, daß Sie sich in Ihrer furchtbaren Auf- daß ihr ein solches Wiedererkennen möglich sei, chrudhace weder für Arbeiterverhältnisse zu teuer ober, soweit sie unentgeltlich regung zunächst nicht genau besinnen konnten. Zeuge Ja Auf Antrag des Verteidigers wird der Korb vom Zeugentisch find, mit dem unangenehmen Odium des Almosens behaftet. Aus wohl! Jetzt habe ich alles so gesagt, wie ich es noch weiß. weggenommen, um ihr der nächsten Beugin erst vorzuweisen, wenn allen diesen Erwägungen ergibt sich für mich die Forderung, welche Rechtsanwalt Bahn: Hat sich denn Ihre Aufregung in der kurzen sie eine Beschreibung des Korbes gegeben haben werde. Diese Beugin ich dem kommenden preußischen Parteitage unterbreiten möchte: Zeit vom 13. bis 15. Juni schon so gelegt gehabt, daß Sie nun ganz ist die unverehelichte Fuhrmann, welche im vorigen Jahre acht genau alles wußten? Der allgemeinen obligatorischen Volksschule hat voranzugehen Der Zeuge lächelt etwas verächtlich. Tage Aufwärterin bei der Liebetruth gewesen ist. Sie bekundet, daß R. S. Rechtsanwalt Bahn: Das Lächeln ist keine Antwort. Ich habe sie den Korb ganz genau tenne und ihn beim Reinigen der Wohnung der allgemeine obligatorische Volkskindergarten. die unangenehme Pflicht, Ihnen vielleicht Fragen vorzulegen, die vielfach in der Hand gehabt habe. Sie erkennt den Korb mit aller Bestimmtheit wieder. Ihnen nicht passen. Mit Lächeln ist die Sache nicht abgemacht. Zeuge: Das ist meine Verzweiflung. Der Verteidiger richtet noch eine große Reihe von Kreuz- und Querfragen an den Zeugen, die darauf hinauslaufen, daß die Angaben desselben sich in einzel­nen Punkten selbst widersprechen oder mit den Bekundungen von Zeugen nicht übereinstimmen. Der Zeuge antwortet in

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großer Erregung,

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Die nächste Zeugin ist

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Johanna Liebetruth.

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Der Konsumverein Plagwit beschloß in einer Generalversamm lung die Uebernahme eines großen Teiles der Bestände und des Inventars des Connetizer Konsumvereins, sowie auch die Ueber­nahme der Mietsverträge für die Verkaufsstellen dieses Vereins mit Ausnahme zweier sehr abgelegener. Ein Mitglied der Liquidations­kommission des Connewizer Vereins erklärte, unter diesen Be dingungen jei die Uebernahme für die Liquidationskommission nicht annehmbar. Das sei die reine Ausschlachtung.

Die Kaufmannswahlen in Würzburg sind dadurch überflüssig geworden, daß mir eine Vorschlagsliste eingereicht wurde, die nach bem Statut als gewählt gilt, ohne daß die Vornahme eines Wahl­aftes notwendig wäre.

Marktpreise von Berlin am 13. Dezember. Nach Ermittelungen des gl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Bentner: Weizen), gute Sorte mittel 17,71-17,69 M., geringe 17,67-17,65 2. 17,75-17,73 90., 14,01-14,00 m. Futtergerite*), gute Sorte 15,70-14,70 m., mittel 14,60 Roggen**), gute Sorte 14,05-14,04 W., mittel 14,03-14,02 m., geringe bis 13,60 M., geringe 13,50-12,50 W. afer), gute Sorte 16,50-15,60 R., mittel 15,50-14,60., geringe 14,50-13,70 M. Erbsen, gelbe, zum Stochen 40,00 30,00 9. Speisebohnen, weiße 50,00-30,00 M. Linsen 60,00-30,00 2. Kartoffeln 9,00-7,00 2.1 Richtstroh 4,82-4,66. ett 9,00-7,20 M. für ein Kilogramm Butter 2,80-2,20 M. Gier per Schod 4,80-3,20 m. *) Frei Bagen und ab Bahn. **) Ab Bahn.

Sie erklärt auf Befragen des Vorsitzenden, daß sie sich im Jahre 1901 mit Beiger in Breslau in aller Form verlobt gehabt habe. Jebt, feit der Verhaftung Bergers, betrachte sie die Verlobung für aufgelöst. raf.: Angeflagter Berger, betrachten Sie die Ver­so daß ihn der Präsident wiederholt beruhigen muß. Der Zeuge Untersuchungshaft keinen Brief von meiner Braut, und da habe ich zu der Versammlung nicht zugelaffen worden sei. Ein Grund dafür lobung auch als aufgehoben? Angell: Ja. Ich bekam in der Die Leipziger Boltszeitung" teilt mit, daß ihr Berichterstatter bleibt dabei, daß seine heutigen Angaben der Wahrheit entsprechen ihr, wie ich glaube, geschrieben, es habe wohl teinen Zived mehr, daß wird nicht genannt. Die Leipziger Volkszeitung" hat deshalb fiber und er nach bestem Wissen die einzelnen Zeitabschnitte angegeben wir noch beisammen bleiben. Beugin: Nein. Mir hat er einen die Versammlung nur einen ihr von der Verwaltung zugesandten habe. Rechtsanwalt Bahn: Haben Sie von der Seiler Geld Brief geschrieben: ich solle nur an seine Unschuld glauben, er fei Bericht. bekommen? Sie sollen ja wegen Buhälterei verfolgt werden. nicht der Mörder, sondern unschuldig. Dagegen hat er einen Brief Bräf.: Der Zeuge fann hierauf die Antwort verweigern. Beuge: Dann verweigere ich die Antwort. Verteidiger: an seine Schwester, Frau Walter, geschrieben, in welchem er schrieb: Hat die Lucie Berlin Besorgungen für Sie und die Seiler gemacht? Das würde ja nun wohl das letzte sein und es habe ja nun teinen Beuge: Ja. Verteidiger: Hat die Lucie für Sie auch Bwed mehr mit mir. Schnaps geholt? Nack, dringender Ermahnung zur Wahrheit befundet die Zeugin 8euge: Ja wohl! Berteidiger: Haben Sie bei einer Gelegenheit den guten Tanz des Mädchens storb stand in dem großen Reiseforb, in welchem sich schumbige Liebetruth, die ihr Alter auf 32 Jahre angibt: Mein kleiner gelobt? Beuge: Das fann schon sein. Ich bin ein sehr flotter Wäsche befand. Er ist, so lange er noch frei in der Küche stand, Tänzer gewesen und bin es heute noch. Rechtsanwalt Bahn: Sie haben wohl fleine Kinder überhaupt gern? Beuge: sehr häufig zur Siggelegenheit benutzt worden und daher ist der Deckel etwas eingebrüdt gewesen. Der Korb war etwas wadeliger Immerzu! Das gebe ich ohne weiteres zu. Wenn einem Kinde wie der mir hier vorgelegte, er hat sich aber inzwischen wohl durch etwas Unrechtes geschieht, dann nehme ich es in Schuh! Ein Geschworener: Hat der Zeuge in der Zwischenzeit Herrn das Wasser etwas verzogen. Ich erkenne diesen Korb hier Bradengeier gesrpochen? als mein Eigentum wieder, Beuge: Nein. Ich habe Herrn B. heute hier im Gerichtsgebäude gesehen und ihm guten Morgen ge- sowohl an dem Geflecht, als auch an einer defekten kleinen Stelle wünscht. Da ich seine gestrige Aussage in der Zeitung gelesen hatte, an der Schlaufe. Mein Korb war genau so wie dieser. Als ich habe ich ihm gesagt: Ich danke Ihnen; es gibt doch noch Menschen, zum Herrn Kommissar tam, habe ich sofort gesagt:" Da ist ja mein die für die Wahrheit einstehen!- Rechtsanwalt Bahn: Hat Herr Storb!" und als ich ihn dann näher ansah, merkte ich, daß mein Bradengeier gewußt, daß Sie Zuhälter sind? Präs.: Ich mache Korb doch wacliger war und sagte daher zum Herrn Kommissar: den Zeugen darauf aufmerksam, daß er auf diese Frage die Ant- Wissen Sie, da stehe ich vor einem Rätsel." Ich glaube noch jetzt vort verweigern kann, denn er würde sich eventuell der Zuhälterei sicher, daß es mein Korb ist, es müßte denn sein, daß noch ein beschuldigen. Beuge: Dann berweigere ich die Aussage! zweiter Korb von genau derselben Form und Größe und mit den Es werden alsdann einige Zeugen vernommen, auf die fich der selben Mertzeichen existiert. Daß Tinte in den großen Korb gewesen Verteidiger berufen hat, um die Unglaubwürdigkeit der Beugin und Tintenflede in dem kleinen Korb waren, habe ich nicht bemerkt. Röber nachzuweisen, die über die Begegnung mit dem Manne, der Rechtsanwalt Bahn: Haben Sie vor dem Untersuchungsrichter am Reichstagsufer den Hund bei sich hatte, gestern aussagte. ausgesagt, daß der Deckel Ihres Korbes etwas mehr eingedrückt Wesentliche Bekundungen werden nicht gemacht. Beugin: Ja. Die weitere Vernehmung der Zeugin Der Verteidiger macht der Zeugin Röber noch eine große Liebetruth foll später stattfinden. Reihe in die Form von Fragen gekleideter Vorhaltungen, um fest- Es wird alsdann der Zeuge Gottlieb Henschel aus Breslau Stationen zustellen, daß ihre Angaben mit denjenigen, die sie in der Borunter vernommen. Der Angeklagte war Gast in seiner Restauration und fuchung gemacht, in vielen Punkten unvereinbar seien. Die Beugin hat sich niemals brutal, sondern stets ruhig betragen, auch wenn er Rober entgegnet auf alle Einwürfe des Verteidigers sehr lebhaft angetrunken war. Er hat aber immer nur wenig getrunken. Der und erklärt schließlich:" Ich komme Ihnen gegenüber ja überhaupt Beuge weiß auch, daß der Angeklagte gehandelt hat. nicht zu Wort! Was soll ich Ihnen denn noch sagen. Ich kann nur Bei dem Zeugen Restaurateur Paul aus Schimpte bei Dres- Hamburg 757 DSD 1Nebel immer dabei bleiben, daß ich die Wahrheit sagel den, hat der Angeklagte zur Erholung eines Sommers gewohnt. Gutsvorsteher Siebel ist am 15. Juni nachmittags tele- Er sagt ungefähr dasselbe aus, wie der Vorzeuge. Berger habe phonisch benachrichtigt worden, daß in dem Charlottenburger Ver- sich anständig benommen und es sei nichts an ihm auszusehen ge­bindungskanal in der Nähe des Johannisstifts durch einen Schiffer wesen. Leichenteile an Land geschafft worden wären. Als sich der Zeuge Restaurateur Kirchner Berlin kennt den Angeklagten, der nach dem Fundort begab, bemerkte er dicht am Ufer einen Kopf und bei ihm verkehrte. Er weiß, daß Berger mit Seife gehandelt hat zwei übereiander gekreuzte und kann über ihn nichts Schlechtes aussagen.

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war?

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Dresden

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Wafferstand am 13. Dezember. Elbe bei Auffig+0,97 Meter, bei 0,47 Meter, bei Magdeburg+ 1,77 Meter. Unstrut bei Straußfurt +1,55 meter. Dder bei Ratibor+ 3,05 Meter, bei Breslau Ober Begel+ 5,18 Meter, bei Breslau Unter Begel+0,36 Meter, bei Frankfurt 1,94 Meter. Weichsel bei Brahemünde Meter. war the bei Bosen+0,72 Meter. Neze bei Usch+ 0,88 Meter.

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Witterungsübersicht vom 14. Dezember 1904, morgens& Uhr.

Barometer

stand mm

Wind

Swinembe. 758 Still

бильфр Berlin

758 Still Frankf.a.M. 758 S München 758 B ien

S

Windstärke

Better

Nebel

bedeckt

Temp. n. 6.

.= R.

Stationen

Barometer

Wind

richtung

Windstärke

Better

Temp. n. T.

15.= 4° R.

wolfent- 22

-1 Haparanda 757 Still 1 Seilly

0 Betersburg 759 SSW 1bededt

3 Aberdeen 1 Paris

746 S 4 bedeckt 757 SSS 2bedeckt

42

1 bedeckt 4Schnee 757 8 2 Regen Wetter- Prognofe für Donnerstag, den 15. Dezember 1904. Ein wenig wärmer, vielfach nebelig, sonst ziemlich heiter, bei mäßigen füdlichen Winden; feine erheblichen Niederschläge. Berliner Betterbureau.