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am Friedhof fällt.
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Hierauf erklärt Rechtsanwalt Bahn, daß der Angeklagte nicht mehr fähig sei, der Verhandlung zu folgen. Die Sigung wird infolgedessen geschlossen und auf Mittwoch 9% Uhr vertagt.
Lichberg. daß er seit 27 Jahren Gerichtschemiker und in dieser langen Zeit bis Waffermannsche Methode sich schon in Taufenden von Fällen als Das Elektrizitätswerk der meinde Lichtenberg hat nunmehr zum heutigen Lage wöchentlich sechs bis acht forensische Blutunter- absolut sicher bewährt hat, hier bei der von Dr. Schulz angestellten mit der Stromlieferung begonni Damit ist ein Werk in den ſuchungen anzustellen Gelegenheit gehabt habe. Daß es sich bei Untersuchung die angewandten Kautelen doch nicht so eratt gewesen Dienst der Gemeinde gestellt, daohne die zähe Ausdauer unserer den Fasern des Korbes um Wollfasern handelt, sei für ihn gar feien, daß man mit Bestimmtheit auf Menschenblut schließen kann. Parteigenossen im Rathause sicher, der Privatspekulation als fetter nicht zweifelhaft. Was die Nuance der, Färbung betrifft, so könne Sachverständiger Professor Wassermann legt Wesen und Bissen anheim gefallen wäre. ie zahlreichen Meldungen von die etwa vorhandene Veränderung derselben auf verschiedene Gin- Bedeutung seiner Methode dar und kommt zu dem Schluß, daß die Stromabnehmern lassen einen gut Schluß auf die Prosperität des wirkungen zurückgeführt werden: auf die Gerbsäure des Weiden- Methode nach seinen Vorschriften genügend ausgeführt worden ist Wertes zu. geflechts, auf die Gase und Substanzen, die von den Leichenteilen und nichts vorliegt, was zeigt, daß es an der nötigen Kontrolle ge= rſtraße, mit Babe- Cintia in Gemeindeschule in der ausgehen, auf die Rösungen for a fer aufgelöſten fehlt hätte. Es sei nachgewiefen, daß das Gerum nicht die allgemeine Bade- Einrichtung id Turnhalle, geht gleich dem Hämoglobin. Auch diesem Sachverständigen dem Säugetierreaktion, spezifische Reaktion und er stehe Feuerwehrbepot in der Rattsstraße seiner Bollendung ent- Dr. Engel kommt es zu wissenschaftlichen Auseinandersetzungen. nicht an, zu erklären, daß das Material, welches zur Reaktion benut gegen. Auf der Feldmark links v der Frankfurter Chaussee er- Letterer erwähnt, daß er sich zwar noch nicht 27 Jahre, aber doch worden ist, von Menschenblut herrührt. stehen in trauter Nachbarschaft drWahrzeichen unserer heutigen schon seit 18 Jahren, jahrein jahraus mit Mikroskopie und Blut- Der Einwand des Sachverständigen Dr. Engel, ob das vorGesellschaftsordnung, die Glaubeneche, äußerlich vollendet, das untersuchungen beschäftigt habe, als Untersucher, als Vortragender, gefundene Blut nicht Menstruationsblut sein kann, wird vom Dr. Gefängnis, fertig zum Beziehen" u das Amtsgericht, im Rohbau als Dozent. Für ihn sei es ganz ausgeschlossen, daß die Gelbfärbung Schulz als nicht zutreffend bekämpft. hergestellt. Ein Bufall mag es, daß der Blid von diesen des Fadens durch Blutfarbstoff hervorgerufen sein könne. drei Instituten auf das neuerbaute Gäude des Kirchhofsinspektors hebliche Mengen von Blutschollen noch überall vorhanden Für ihn Sachverständiger Professor Dr. Straßmann: Es seien ererscheine es nicht zweifelhaft, daß die Veränderung der Färbungsnuance durch den ausgelaufenen Blutfarbstoff eingetreten sei. Die Fasern müssen mit dem Blut dorthin gekommen sein. Dr. Engel habe die Möglichkeit bejcht, daß die Fasern vorher schon am Korbe gesessen haben können. Mit absoluter Sicherheit lasse sich dies nicht Nach Eröffnung der Sigung dui Landgerichtsrat v. Boch- fagen, aber die Wahrscheinlichkeit spreche nicht dafür. Grobe Fahrlässigkeit eines Arztes. Vom Landgerichte Bremen hammer weist Rechtsantvalt Bahnine gestern abend durch ein ist am 3. Mai der Arzt Dr. med. Paul Kaphengst wegen Universitätsprofessor Dr. Wassermann, Abteilungsleiter fahrlässiger Körperverletzung einer längeren GefängnisExtrablatt verbreitete Nachricht, daß Ber einen Selbstmordversuch im früher Kochschen Institut für Infektionskrankheiten, gibt dem fahrlässiger Körperverlegung zu Ein Arbeiter N., der an einem Dr. Engel zu, daß Blutfarbstoff ein recht unechter Farbstoff ist, der strafe verurteilt worden. wurde den zus an den Angeklagten als sich sehr leicht auslaugt, weiß aber auch, daß immer ein Rest übrig Entgegen dem Wunsche des bleibt, der sich schwer auslaugt. In Uebereinstimmung mit Dr. ständigen Kaſſenarzt verwiesen. Schulz, Professor Dr. Straßmann und Dr. Jeferich bejaht er die R., im Krankenhause operiert zu werden, bestimmte Dr. K., ist, eine andere Farbennuance hervorzubringen. Dr. Engel habe das geschah, und Dr. K. ließ den Patienten allein die Treppe Der Aufforderung, den Vorhandensein von Blutfarbstoff vermißt, er habe aber hier sogar in hinunter und zur Straßenbahn gehen. der 80fachen, für Blutuntersuchungen also sehr geringen Ver- Patienten zu besuchen, leistete Dr. K. längere Zeit hindurch Als er endlich in Begleitung des Dr. H. fam, größerung, eine Menge Blutkörperchen bemerkt, so daß demnach die eine Folge. eine Eiterung denkbar schlimmster auspillung durch das Waſſer reine ſo ſehr große geweſen ſein dürfte. zeigte es ſich, daß
MordprozeßBerger.
aldo2 estof Achter Ta
gemacht habe, als völlig aus der Luft griffen zurück. Hierauf beginnt
die Bernehmung der Sachvtändigen.
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dd Gerichts- Zeitung.
Knieleiden litt,
Nach der Mittagspause wird Gerichtschemiter Dr. Jeseri chart entstanden war, die sich bis in den Oberschenkel hinaufzog. Es weiter vernommen über die Blutuntersuchungen, die er nach der wurde ein komplizierter Eingriff nötig und der Patient, der sich der Das Knie ist steif geblieben Wassermannschen Methode in der Liebetruthschen Wohnung angestellt neuen Operation im Krankenhause unterzog, schwebte ſechs hat. Die Blutflecke, die er dort an der Wand gefunden, rührten Wochen in Lebensgefahr. und R., der nur mit einem Stoc gehen kann, hat noch offenbar von ło 119 immer Schmerzen im Knie. Das Gericht hat die Fahrlässigkeit des Angeklagten darin erblickt, daß er die Operation in seinem Sprechzimmer ohne genügende Vorbereitung und Desinfektion der Instrumente und Verbandsstoffe vorgenommen hat. Revision des Angeklagten wurde am Montag vom Reichsgerichte verworfen. 12.10
Wanzenblut
„ feinen Geflecht" wieder erkennt?- Saderständiger: Wenn des Korbes haftend, dunkle Gewebsfasern vor, und zwar dunkelblaue Verfammlungen.
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Obermeister Scheffer gibt sein ttachten dahin ab, daß ein festeres Gefüge erhält, freilich werde eingebogener Dedel des Korbes durch das Liegen im Wasser nichpieder gerade. Aus alter Erfahrung wiſſe er, daß ſo ein Korb beir geringsten Veränderung von dem Befizer, der ihn zur Reparatuzebracht, oft nicht wieder erkannt wird. Was den hier in grabracht, oft nicht wieder handele es sich um einen sogenannten uppen- Reisekort, wie fie maffenhaft angefertigt werden. Auf Beigen des Präsidenten bestätigt er, daß auf den Deckel des Korbesoch noch eine Kleine Einsenkung bemerkbar ist. Rechtsanwalt Bhn legt einen ganz ähn lichen Korb vor, den er aus einem hiesigerBarenhause bezogen habe. Nach seinen Erkundigungen würden in Fürnberg i. M. jährlich viele Tausende solcher Körbe angefertigt und as Warenhaus verkaufe her. Auf den Dielen, am Bett, an der Wasserleitung, an dem allein 4000 störbe dieser Art. Oberister Scheffer: In Kleiderriegel, an der Wanddekoration, an dem abgefragten FingerFürstenberg gibt es 200 Storbmacher, d aber nicht nur solche schmutz des Berger usw. ist Blut nicht vorgefunden worden. Den Korb Rörbe, fondern zumeist große Reiseförbe vertigen. Rechtsanwalt habe er auch noch einmal auf Blut untersucht, da die Blutprobe aber zu Bahn: Ist es möglich, daß eine Personsie es die Beugin Fuhr- der vorhergegangenen Untersuchung schon mann getan hat, den Korb nach einem ichtigen Blicke an dem Blut nicht mehr vorgefunden. Dagegen fand er, fest in dem Gewebe man fein sonstiges Merkmal hat, würde diewohl kaum möglich sein. Fasern. Diese habe er sehr genau untersucht. Es seien zweifellos Präs.: Wenn nun aber die etwas inflige Schlaufe noch ein und unanfechtbar wollfafern gewesen. Er habe sich darauf Merkmal bildet?- Rechtsanwalt Bahn pfentiert noch einen ganz die Kleidungsstücke der Lucie Berlin kommen lassen und festgestellt, neuen Korb, an welchem, obgleich er no nicht gebraucht worden, daß diese Fasern dem Gewebe der Achselbänder des roten Unterrods die Schlaufe schon ebenso wadelig ist. Uer die Frage der Jden der Lucie Berlin entsprachen, sowohl in Schuß und in Stette, als auch tität des Korbes entspinnt sich mein längerer Disput in den Farbenelementen. Außerde hat er am inneren Deckel des zwischen dem Verteidiger und dem Strimirkommissar Wehn, der Korbes einige fleine Partikelchen gefunden, die sich als Papiersich darum dreht, aus welchem Grunde letzter die Behauptung auf- fajerchen erwiesen, teils von didem Badpapier, teils von Zeitungsgestellt hatte, daß solche Körbe mit gleicheinem Geflecht bei den papier. Er hatte vorher die Reste des Papiers, die an den LeichenStorbmachern nicht gerade häufig zu find feien. Außerdem be- teilen vorgefunden waren, untersucht und festgestellt, daß diese Par mängelt der Verteidiger, daß die Liebetruth he sie den Korb gesehen, tikelchen dieselben Eigenschaften hatten, wie das Zeitungspapier, die Höhe desselben falsch angegeben habe undiese falsche Angabe auch welches bei den Zeichenteilen gefunden worden ist. Gleiche Eigenin die erste polizeiliche Bekanntmachung bergegangen sei. Der schaften hat aber das Papier vieler Zeitungen und nicht nur das Verteidiger meint, dies zeige, wie gehrlich es sei, wenn Laien einer bestimmten Zeitung. An einer Stelle des der Liebetruth geGutachten abgeben. Kriminalkommissar& hn hebt in seinen Er- hörigen großen Norbes hat Dr. Jeserich einen von Kaisertinte herwiderungen u. a. hervor, daß schon borhe; noch ehe der Korb rührenden Tintenfleck festgestellt, der offenbar von außen auf den gefunden worden, betont worden vor, daß er ein besonders großen Korb gekommen ist. Einen Fled, der von einer Tinte der ganz feines Geflecht habe. Angefl. Berge behauptet auf Grund gleichen Beschaffenheit herrühren muß, hat Dr. Jeserich auch auf dem eigener Bersuche, daß so ein Geflecht, das ant Basser gelegen und seine fleinen, aus dem Wasser aufgefischten ominösen Storb vorgefunden. Form dadurch verändert habe, feine ursprünliche Form wieder an- Er hält es für möglich, daß durch Durchsidern durch den fleinen nehme, wenn es eine Zeitlang wieder aus de Wasser war. Korb auf dem großen Korb der Fleck entstanden ist. Der Angefl. Die beiden neuerdings Berger muß aus dem Anklageraum heraustreten und sieht sich die Körbe und die Stellen an, wo die Tintenflede fizen. Er erklärt nochmals, daß er von Anfang an gesagt habe, daß, wenn der fragliche Korb der Liebetruthsche Korb sein soll, er stets in dem großen Korb gestanden habe. Der den Geschworenen sofort vorgemachte Versuch ergiebt, daß der umstrittene kleine Korb genau in den Querraum des großen Korbes hineinpaßt. Rechtsanwalt Bahn betont, daß nach der Beweisaufnahme der fleine Korb doch in dem großen Korbe gestanden haben soll, die Entstehung des Fleckes also nicht so fein fann, wie es Dr. Jeserich vermutet. Der Angeklagte gibt eine lange Schilderung von einem Vorgange, bei dem
clopital
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zur Frage der Blutuntersung geladenen Sachverständigen Professor Wass: mann und Dr. med. Engel sind zur Stelle. In einem längeren Vortrage erläutertor. med. Schula die Art seiner Untersuchung des Korbes und dieMethode, nach welcher er den an der einen Schmalſeite des Storb gefundenen Blutflect untersucht hat. An einer Reihe von Demstrations- Mikroskopen weist der Sachverständige den Geschworenen i 60 bis 80facher Vergrößerung die Fasern vor, die er, an dem lutfled flebend, borgefunden hat. Es waren Wollfafern, die in sollart und Farbe mit der Tintenfled auf den großen Korb dem roten Unterrödchen übereinstimmten, m dem der Rumpf des ermordeten Mädchens bekleidet war. Der nterrod wird dem gekommen sein soll. Er will eines Tages defekte Stiefel der LiebeAngeklagten vorgezeigt, der ihn topfschütteln und fragend ansieht truth mit Tinte geschwärzt haben und dabei soll der Tintenfled auf und erklärt, daß ihm der Unterrod natürlich änzlich unbekannt sei. jenem großen Korb entstanden sein. Es sei ganz ausgeschlossen, daß Zur besseren Beleuchtung der Mikroskopevird ein Fenster des der Fleck durch den kleinen Korb auf den großen gekommen sein kann. Saales geöffnet und die Geschworenen, die Riter, der Statsanwalt, Die Beugin Biebetruth gibt die Tatsache, daß Berger ihre der Verteidiger, die Sachverständigen und aucder Angeflagte treten Stiefel mit Tinte geschwärzt habe, zu. Andererseits gibt sie aber auch an das Fenster und überzeugen sich von der eschaffenheit der ein- zu, daß sie manchmal eine Tintenflasche in den fleinen Korb gestellt gespannten Wollfaserchen. Von diesen sind zei gänzlich ohne Blut, habe. Alsdann bemerkt sie: Je mehr ich mir den kleinen Korb anmehrere wenig und andere did mit Blut get. Staatsanwalt fehe, um so mehr komme ich zu der Ueberzeugung, daß es mein Korb Lindow: Kann der Herr Sachverständige it Bestimmtheit sagen, ist; ich erkenne ihn ganz bestimmt als meinen Korb wieder. Der daß die von ihm dargestellten Fasern aus der Unterrock herrühren? Angeklagte tritt den Angaben der Liebetruth in einigen Puntten entgegen. Rechtsanwalt Bahn beantragt eine Beweisaufnahme Der Ursprung der Faseri darüber, daß Körbe gleicher Art zu vielen Tausenden Jahr für Jahr Sachverständiger Dr. Schulz: Ich fan nur sagen: es spricht gefertigt werden.. Dies wird als wahr unterstellt. nichts gegen die Annahme, daß die Fasern, ie am Korb gefunden Dr. Jeserich bemerkt ferner: er habe auch an dem Fußboden worden, aus dem Unterrock herrühren., der Liebetruthschen Wohnung
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teine Blutfpuren
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Die
Städtische Arbeiter. Die erste Generalversammlung der Sektion V ( Straßenreiniger) fand dieser Tage bei Merkowski, Andreasstr. 26, statt. Dem gegebenen Vorstandsbericht zufolge wurde die Sektion Im im Februar dieses Jahres von sieben Mitgliedern gegründet. Jm Laufe des Jahres fanden zwei öffentliche und fünf Mitgliederversammlungen statt. Durch eine rege betriebene Agitation flieg die Mitgliederzahl in dreiviertel Jahren bis auf über breihundert. In den Vorstand für 1905 wurden gewählt: Schulz als erster, Müller als zweiter Vorsigender; Theinhardt als Staffierer und Meil und Bernice zum ersten und zweiten Schriftführer. Hierauf hielt der Verbandssekretär Dittmer einen beifällig aufgenommenen Vortrag über„ Die Endziele der Arbeiterbewegung". unter Verbandsangelegenheiten kam neben internen Sachen auch der zwischen Schubert und dem 2. Borf. des Ortsvereins Kluge geschlossene Bergleich zur Verlesung. Danach erklärte Verbandssekretär Schubert, durch Verhandlungen mit Kluge die Ueberzeugung gewonnen zu haben, daß lezterer nicht die Abficht gehabt, einen Tagelohn von 3,50 beztv. 3,75 Mart als reichlich für einen Straßenreiniger zu bezeichnen.
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Aus
In Sachen Wertheim erhalten wir abermals folgende 8u schriften: Ohne auf die sonstigen wiederum unrichtigen führungen des Herrn Werner im Vorwärts" einzugehen, fügen wir unserer letzten Berichtigung nur hinzu, daß der Diener Peters nicht, weil er Kommissionsmitglied war, sondern wegen der Verbreitung einer Unwahrheit entlassen worden ist. Wir haben ihm aber bei der Entlassung sein volles Gehalt( 135 Mark pro Monat) bis zum Hochachtungsvoll 1. Februar ausgezahlt.
A. Wertheim. Die uns von dem ehemaligen Diener der Firma A. Wertheim, Peters, in den Mund gelegten Aeußerungen erklären wir für absolut unwahr. Herzer. Roisad.
Wir halten die Erklärung der Firma Wertheim für sehr überflüssig, weil in der Zuschrift des Verbandes nicht behauptet wurde, daß Peters gemaßregelt worden ist, weil er om. missionsmitglied war. Zur Gehaltszahlung während der Sündigungsfrist war die Firma verpflichtet. Was die in Frage kommenden Aeußerungen anbelangt, so steht hier Behauptung gegen Behauptung.
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Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner zu Berlin . Mittwoch, den 21. Dezember, abends 8, Uhr, in Feuersteins Festfälen, Alte Jakobstr. 75: Bersammlung. Sonntag, den 25. Dezember, abends 6 Uhr, ebendaselbst: Weihnachtsfeier. Landsleute als Gäste willkommen.
Der Unterstützungsverein der Bierabzieher Berlins und Um gegend tagt jeden Mittwoch nach dem 15. abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Ladewig, Alte Jakobstraße 83.
Eingegangene Druckfchriften.
C. v. Winterfeld: Geschichte der drei glorreichen Kriege. 3. Auflage Katscher, Leopold : Bertha von Suttner , die Schwärmerin für Güte.
1,50 M. Berlin 1905. Richard Schröders Verlagsbuchhandlung. Piersons Berlag. Preis 50 Pf.
Sachverständiger Dr. Samuel Engel Leiter eines privaten bakteriologisch- mikroskopischen Laboratoriums Er habe die Fäden gefunden. Er fand u. a. ein kleines Partikelchen ausgebrochener gesehen und müsse sagen, daß ihm doch ein Benken komme, ob man mit Sicherheit annehmen darf, daß die Fädennis dem Korb und die Substanz, bestehend aus Fleisch und Begetabilien mit einigen Haaren, Fäden des Unterrocks identisch sind. Dr. Schz habe behauptet, daß die zweifellos von der Liebetruth herrührten. Es waren hellblond es Wollfäden seien, aber die Schuppen, die fi Wolle charakteristisch angeäßte Haare, und die Liebetruth trug damals solche künstlich hellfind, seien nicht zu erkennen. Wolle ohne Chuppen lasse sich nur blond gemachten Haare. Der in der polizeilich angemeldeten Marktpreise von Berlin am 19. Dezember. Nach Ermittelungen des sehr schwer nachweiſen, man lege immer den auptwert darauf, daß Wohnung des Verger in der Bergstraße 26 vorgefundene Bindfaden Für 1 Doppel- Zentner: Weizen**), gute Sorte auch Schuppen vorhanden sind. Daher werd hier die positive Be- war nach Dr. Jeserich von derselben Sorte, wie derjenige, mit dem tgl. Polizei- Präsidiums. mittel 17,66-17,64 m., geringe 17,62-17,60 9. Auch ein größeres 17,70-17,68 M., hauptung, daß es sich um Wolle handele, ebas abgeschwächt. Er die Leichenteile zusammengebunden waren 00,00-00,00 M. Futtergerste*), gute Sorte 15,90-14,80 m., mittel 14,70 bermute allerdings auch, daß es Wolle se die Wahrschein. Weffer, welches von den Medizinern schon auf Blut untersucht war, Roggen), gute Sorte 13,95-00,00 M., mittel 00,00-00,00 M., geringe Es kam darauf an, ob beim bis 13,60 m., geringe 13,50-12,40 M. afer*), gute Sorte 16,50-15,60 R., lichkeit spreche zu 90 Proz. dafür, daß es solle ist. Er habe viel hat der Sachverständige untersucht. gefunden, was dafür und nur wenig, was dagen spricht. Was die Lostrennen der Leichenteile fich charakteristische Ausschmitte an der mittel 15,50-14,60 m., geringe 14,50-13,60 M. Erbsen, gelbe, zum Kochen Färbung der Fasern betreffe, so könne er enso nicht mit posi- Messerklinge gebildet hätten, die mit den Ausschachtungen an den 40,00-30,00 M. Speifebohnen, weiße 50,00-30,00 m. Linsen 60,00-30,00 2. Solche charakteristischen Merkmale Kartoffeln 9,00-7,00. Richtstroh 0,00-0,00 m. Seu 0,00-0,00. tiber Sicherheit sagen, daß die Färbung der jasern des Korbes mit Leichenteilen übereinstimmten. den Fasern des Unterrocks identisch sei. SmGegenteil: es sprechen haben sich in diesem Falle nicht ergeben. Das Heft an dem Messer Für ein Kilogramm Butter 2,80-2,20 m. Gier per Schod 4,80-3,20 9. *) Frei Wagen und ab Bahn. **) Ab Bahn. biele Momente dagegen. Die Farbe der Fäden des Unterrods mar gelodert und zwischen dem Griff und dem Messer selbst einzeigen eine andere Nuance des Not, als die abfasern, die mehr eine geklemmt fand sich eine rote und eine blaue Wollfaser, auf die er Wafferstand am 19. Dezember. Ibe bei Auffig+0,37 Meter, bei 1,00 Meter, bei Magdeburg +1,51 Meter. Unstrut bei Orangefarbe zeigen. Letztere Nuance sei ei diesen Fasern eigener aber keinen Wert legen konnte, da sich herausstellte, daß das Waffer Oder bei Ratibor+ 2,07 Meter, bei Breslau Farbenton, das Blut könne diese Nuance nid hervorgerufen haben, in demselben Paket ihm zugeschickt war, in welchen sich die Kleider Dresden Sachverständiger Dr. Schulz be- Straußfurt +1,35 Meter. Ober Begel+5,08 Meter, bei Breslau Unter Begel Meter, bei denn der Korb habe im Wasser gelegen und de Blut sei durchwässert der Lucie Berlin befanden. Weichsel bei Brahemünde+3,14 Meter. worden. Er scheue fich, zu behaupten, daß& Fäden mit Sicherheit stätigt, daß die Kriminalpolizei das Messer mit den Kleidungsstücken Frankfurt +2,07 Meter. Nete bei Usch- Meter. identisch seien, er habe vielmehr große Beenten dagegen. Nach zusammengepackt habe. An dem Messer habe er keinerlei Blutspuren at the bei Bosen+0,86 Meter. feiner Ueberzeugung liege au 60 Broz. die Wahrscheinlichkeit vor, vorgefunden. daß sie nicht identisch sind. Er neige dair entschieder nach der Sachverständiger Dr. Schulz läßt sich alsdann darüber aus, Seite hin, daß die Fäden nicht denselben tsprung haben.
wie festgestellt worden ist, daß das an dem Korbe vorgefundene Blut Menschenblut
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Es knüpfen sich hieran längere wissenhaftliche Auseinandersehungen zwischen den beiden Sachverständige, von denen jeder seine Ueberzeugung an der Hand der Ergebnie der mikroskopischen sei. Er erörtert das in Anwendung gebrachte Wassermann- Schüßesche Beobachtung berteidigt. Auch ein Geschorener beteiligt sich biologische Eiweiß- Differenzierungsverfahren und kommt zu dem durch eine fachverständige Frage an dieser Cörterung. Auf eine Schluß, daß nach den Ergebnissen dieser Methode unter Anwendung Frage des Verteidigers erflärt Sachbeständiger Dr. Schulz, aller nur denkbaren Stautelen behauptet werden muß, daß daß die Fasern zu einer Zeit an den Storb jelangt sein müssen, wo Menschenblut in Frage stehe. das Blut noch flüssig war. Rechtsanwa Bahn weist auf die Rechtsanwalt Bahn wendet ein, daß nach mehreren in der Möglichkeit hin, daß, da der Storb bon eine der Zeuginnen längere Medizinischen Wochenschrift" erschienenen Artikel manche Gelehrte Beit benutzt worden ist, Wollfasern und Blu bei einer ganz anderen boch nich der Meinung seien, daß die angewandte Methode bei AnGelegenheit an den Korb gelangt sein könne. wendung aller Stautelen als durchaus sicher gelten könne.
Gerichtschemiker Dr. Jefe rich begritdet in längerer wissen schaftlicher Darlegung seine Ansicht, die in allgemeinen mit der jenigen des Dr. Sula übereinstimmt. Persönlich bemerkt er,
Das Gutachten des Sachverständigen Dr. Schulz gibt dem Sachverständigen Dr. Engel Anlaß zu ausführlichen wissenschaftlichen Erörterungen, die darauf hinauslaufen, daß, wenn auch die
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Witterungsübersicht vom 20. Dezember 1904, morgens 8 Uhr.
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Swinemde. 771 NW Hamburg 775 BSW 2wolfig 3 Betersburg Berlin 773 N 2 bedeckt 5 Scilly 2 woltenl-0 Aberdeen rantj.a.. 777 München 776 D 2 heiter-2 Paris Bien 773 23 5 bedeckt 3 Wetter- Prognose für Mittwoch, den 21. Dezember 1904. Bielfach heiter bei mäßigen nordöstlichen Winden, fälterer Nacht und langsam steigender Temperatur; teine erheblichen Niederschläge. Berliner Wetterbureau. 2018