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Nr. 301. 21.

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21. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Nachrichten.

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Freitag, 23. Dezember 1904.

Scharfmacherblatte als 8ufchrift eines Metallwaren natürlich weiter verfolgen, und es wird sich ja dann herausstellen Fabrikanten bezeichnet wurde und worin nachgewiesen werden was den Gendarm Kattusch bewegen fonnte, sich in Zivilkleider zu Die Stadtverordneten- Bersammlung in Solingen fühlt sich durch follte, daß die Gelbmetall- Industrie jetzt gar teine gelernten steden, den Arbeitswilligen zu spielen und ruhig ihres Weges mehrere Artikel der Bergischen Arbeiterstimme" beleidigt und be- Arbeiter mehr benötige, da die ungelernten Arbeits- gehende Arbeiter ohne jede Veranlassung mit einem Prügel zu be­schloß gegen die Stimmen der sozialdemokratischen Mitglieder, Straf willigen bei ungleich billigerer Bezahlung qualitativ drohen. antrag gegen den verantwortlichen Redakteur zu stellen. Die be- mindestens dasselbe, quantitativ aber bedeutend mehr leisten" treffenden Artikel übten Kritik an der Abficht der Stadtverordneten wie die gelernten Arbeiter. Da der Artikel den Eindruck machte, dieser Organisation Ausgesperrten berichtet, daß vom 12. bis zum Vom Verband der Möbelpolierer wird über die Zahl der in mehrheit, die Geschäftsordnung des Kollegiums zu ändern, um der als wenn ihn Herr Nasse zur Gruseligmachung der Arbeiter selbst 22. Dezember fich weitere 21 Kollegen meldeten. Davon waren zunehmenden Zahl der sozialdemokratischen Stadtverordneten Waffen zu entwinden. Diese Aenderung ist nun auch in derselben Sigung geschrieben haben könnte, so richtete der Vorwärts " an die Arbeit- 7 Kollegen von seiten der Unternehmer ausgesperrt und 14 Kollegen beschlossen worden, die den Etrafantrag beschloß. Da das legte geber- Zeitung" die bescheidene Anfrage, weshalb denn die Fabrikanten traten zugunsten ihrer Stollegen in Streit. Der Gesamtbericht Wort in unserem Kampfe nicht innerhalb eines Stadtverordneten ständig" Gürtler, Drücker, Schleifer 2c. bei hohem Lohn" in den während der Aussperrung ergibt folgendes: Seit Beginn der Aus Kollegiums gesprochen wird, so wird die eilige Aenderung der Geschäfts- bürgerlichen Zeitungen suchten. Die Arbeitgeber- Zeitung" ant- eingefchriebene Kollegen; davon legten 301 Kollegen zugunsten ihrer sperrung sind beim Verband der Möbelpolierer zu verzeichnen 400 ordnung unseren Genossen dort erst recht Waffen in die Hand geben. wortete darauf in ihrer Nummer vom 10. Dezember mit einem Kollegen die Arbeit nieder. Ausgesperrt waren 95 Stoflegen. Als Polizeiliches, Gerichtliches ufw. durch besonderen Druck hervorgehobenen Artikel, in dem es hieß, gemaßregelt zu betrachten waren 4 Kollegen. Von diesen 400 ein­Die Versammlungsfreiheit in Ostelbien sollte in einer Gerichts- weitere Arbeitswillige würden deswegen gesucht, weil der größte geschriebenen Kollegen sind bis jetzt 65 Kollegen in Arbeit getreten. berhandlung gegen den früheren Redakteur der Breslauer Bolts- Teil der jetzt feiernden Metallarbeiter nicht wieder eingestellt werden" So bleiben mithin 335 Stollegen, welche fernerhin noch zu unter­wacht", Genossen Mehrlein, die am Mittwoch dieser Woche statt- solle. Kaum die Hälfte, wahrscheinlich nur ein Drittel der Aus- stüßen wären. fand, eine eigentümliche Beleuchtung finden. Nicht weniger als zehn hohe und niedere Beamte aus Posen und Westpreußen ständigen würden wieder an ihre Plätze zurückkehren dürfen, denn Die Einigung unter den Glasern der verschiedenen Richtungen hatten gegen unseren Genossen Anklage erhoben, darunter zwei man habe es fatt, sich ferner mit so undankbaren Elementen herum ist leider nicht zustande gekommen. Eine start besuchte Mitglieder­Regierungspräsidenten, ein Landrat, ein fönigl. Streiskommissar, zwei zuschlagen usw. versammlung des Verbandes beschloß einstimmig, die Einigungs­Bürgermeister, schließlich noch Gendarmen und Wachtmeister. Sie Gleichzeitig forderte das Blatt die Streifleitung auf, jenen Er- berhandlungen abzubrechen. Die Freie Vereinigung der Bleiglaser , fühlten sich allesamt beleidigt durch mehrere Artikel der Volkswacht", guß den Streifenden und Ausgesperrten auch unverkürzt" mit- Glasmaler usw." hat beim Gewerkschaftskartell noch Schulden, deren in denen Mitteilung gemacht war von willkürlichen Beschränkungen zuteilen, wohl in der geheimen Hoffnung, daß diese dann in hellen Bezahlung mit als Voraussetzung für den Uebertritt angesehen werde. Zu diesem Opfer konnte sich der Verband bei der geringen des Bersammlungsrechtes durch die Behörden. Die gewöhnliche Haufen in die Fabriken laufen würden, um sich nur um Gottes- werde. Zu diesem Opfer konnte sich der Verband bei der geringen Mustersammlung behördlicher Chikanen war dabei vorgekommen. willen noch rechtzeitig ihr Arbeitsplätzchen zu sichern. Die Herren gegen sprach auch das prinzipielle Bedenken, aus Verbandsmitteln Bahl der zu gewinnenden neuen Mitglieder nicht entschließen. Da Der eine Beamte gab einfach keine Bescheinigung über eine Ver- von der Arbeitgeber- Zeitung" mögen dann wohl recht geistreiche die Zentrale der lokalen Gewerkschaften zu stärken. Die Summen, famnilungsanmeldung heraus, ein Bürgermeister belehrte einen Wirt in informatorischer Weise über den fozialdemokratischen Charakter Gefichter gemacht haben, als die erhoffte wundertätige Wirkung die hier eine Zentralorganisation aufbringen müßte, um eine Anzahl der Versammlung und suchte ihn zur Saalentziehung zu bestimmen, ihres Artikels ausblieb, obwohl dieser, der Aufforderung des Lokalisten vom Kartell gewissermaßen loszulaufen, wären schließlich ein dritter Beamter löste gewertschaftliche Versammlungen aus bau- Blattes entsprechend, in der Streifversammlung wörtlich verlesen ja wieder zur Bekämpfung der zentralen Richtung verwandt worden. polizeilichen Gründen auf, ließ aber zu gleicher Zeit bürgerliche wurde und dort lediglich einen Heiterfeitserfolg erzielte. Schon das Da bereits über 100 Bleiglaser und Glasmaler, darunter eine große Bersammlungen im gleichen Lokale abhalten. Ein halbes Jahr mals war jeder Arbeiter überzeugt, daß es sich bei dem Anzahl ehemaliger Mitglieder der Freien Vereinigung", dem Zentral­lang hat sich dieser Prozeß bereits hingeschleppt, zwei Haupt- Geschreibsel der Arbeitgeber- Zeitung" nur um einen, übrigens berbande angehören, rechnet man auf den Einzelübertritt der jetzigen verhandlungen mußten vertagt werden, weil der Angeklagte außerordentlich plumpen Trid handeln fönne, um unter vollständiger immer neue Zeugenvernehmungen beantragte. Seine Anträge Der Verband der Glafer sammelt augenblicklich Material zu find aber durchaus erfprießliche gewesen, denn bis zur Haupt- Berkennung der wirklichen Verhältnisse Uneinigkeit in die Reihen der einer Berufsstatistik mit besonderer Berücksichtigung der Fragen über berhandlung haben neun von den zehn Beamten ihre Strafanträge Das Ganze trug den Stempel der Mache die Dauer der Arbeitslosigkeit im Jahre 1904. zurückgezogen, weil die behaupteten Tatsachen alle erwiesen waren. Nur ein Polizeiwachtmeister fühlte sich formell beleidigt und erreichte die Verurteilung Mehrleins zu 30 M. Geldstrafe, ein etwas läge liches Ende der groß angelegten Aktion.

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Woher mag den sonst Beteiligten inzwischen die Erleuchtung ge­tommen sein, daß ihre Strafanträge feinen Ziveck haben?

Gewerkschaftliches.

Internationale Streifftatistit.

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Arbeiter zu tragen. deutlich an der Stirn.

Diese Meinung findet jetzt ihre völlige Bestätigung in einem bertraulichen Schriftstück, das die Arbeitgeber- Beitung" gleich zeitig mit ihrer Nummer bom 10. Dezember an gewiffe Fabrikanten verfandt hat, und das nun auch der Streitleitung auf den Tisch geweht ist. Das Schreiben lautet: Berlin , den 10. Dezember 1904.

Die

" Deutsche Arbeitgeber- Zeitung".

Lokalisten.

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An die organisierten Arbeiter Berlins und Umgegend. Durch die uns angetane moralische Unterstüßung hat sich die Zahl der Geschäfte, welche unsere Forderungen bewilligten, weiter vermehrt. Wir bitten daher auch für die Zukunft, nachdrücklichst in den Barbiergeschäften nach der roten Kontrollfarte, welche auf der Borderseite unieren Stempel trägt, zu fragen. Laßt euch nicht durch Ausreden täuschen. Die Masse der Barbiermeister will mit solchen Leuten( organisierten Arbeitern) nichts zu tun haben, obgleich fie immer sehr freundlich tun. Die Kontrollfarte dient als Ausweis, daß der Gehülfe von dem kostenlosen Arbeitsnachweis entnommen und dort die Forderungen der Gewerkschaft erfüllt sind. Wir er­suchen, das Inserat in der gestrigen Nummer zu beachten. Verband der Friseurgehülfen. Zweigverein Berlin . Der Vorstand. Deutfches Reich.

Sehr geehrter Herr! Zur Aussperrung in der Berliner Gelbmetall- Industrie ent­hält die Deutsche Arbeitgeber- Zeitung" auf Seite 2 ihrer heutigen Nummer einige Ausführungen, die Ihre ganz besondere Aufmerk samkeit verdienen. Durch die heftigen Ausfälle des Herrn Cohen gegen unsere Ausführungen der Vorwoche sind wir veranlaßt worden, nach eingeholten Informationen nochmals diesem Herrn und dem Vorwärts" zu antworten, und Aus dem Neuroder Streitrevier wird uns durch Privat wir glauben, daß unsere heutige Darlegung telegramm gemeldet, daß die streikenden Grubenarbeiter in von entscheidender Bedeutung für den gegenwärtigen einer zu Kunzendorf abgehaltenen Versammlung mit 770 gegen Streit fein wird, wenn sie den von von ihren Führern

Rusland .

mit allen Mitteln in Unkenntnis gehaltenen streitenden Arbeitern nur 3 Stimmen die Weiterführung des Streits beschlossen. Die gebührend zur Kenntnis gebracht wird. Deshalb möchten wir Grubenverwaltung erließ eine Bekanntmachung, in der die streifenden Ihrer Erwägung anheim geben, ob Sie nicht gut daran tun, Bergleute aufgefordert werden, sich ihre Abkehrscheine( die einige Vertrauenspersonen unter Ihren Arbeitern mit diesen Aus- Entlassungen) zu holen. führungen bekannt zu machen. Selbstverständlich muß dabei durch­aus der Eindruck gewahrt bleiben, daß Sie diese Bekanntgabe des Artikels aus eigenem Antriebe erfolgen laffen, und das Sie lediglich das Interesse Ihrer von der Streitleitung verführten älteren Arbeiter im Auge haben. Ich bitte Sie, meine Anregung diskreteft zu behandeln und zeichne in besonderer Hochschätzung Die Deutsche Arbeitgeber- Zeitung". Der Direktor G. Achterberg.

Die Gipser in Luzern stehen nun seit mehr als zehn Wochen im Streit. Sie fordern einen Minimallohn von 60 Cent.( 48 Bf.) pro Stunde. Die Unternehmer lehnen jedes Entgegenkommen ab, da es ihnen gelungen ist, eine Anzahl italienischer Streifbrecher zu ge winnen. Noch mehr aber werden sie durch die Behörden unterstützt. Bahlreiche Verhaftungen von Streifenden haben diese doch nicht zum Rachgeben gezwungen, und so fängt man jetzt an auszuweisen, wobei den Polizeibehörden die Schweizer Kantönli Verwaltungspolitit febr zu statten tommt. So wurde der Tessiner Ballmelli( also ein Schweizer Bürger) auf zwei Jahre des Kantons verwiesen und polizeilich nach seiner Heimat abgeschoben. Unter den Ausgewiefenen befindet sich auch ein Arbeiter, der länger als zehn Jahre in Luzern ansässig war.

Aus der Frauenbewegung.

Die internationale Streitbewegung hat nach der Arbeitsmarkt­Storrespondenz im Monat November sowohl gegenüber dem Vor­monat als gegenüber dem Parallelmonat des Vorjahres an Umfang zugenommen, obwohl die Lage des Arbeitsmarktes die Chancen für Streits sehr herabdrückte. Allerdings find es haupt­sächlich zwei Länder, die das lebhafte Gepräge des November vers anlaßt haben, nämlich Frankreich und Amerika . In den Vereinigten Staaten hat die Besserung der wirtschaftlichen Konjunktur auch die Arbeiter wieder ermutigt, durch Streits ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Abgesehen von zahlreicheren fleinen lokalen Streifs fanden in Boston größere Ausstände der Glasarbeiter und Schneider statt. In Illinois artete ein Streit der Bergarbeiter zu einem förmlichen Bürgerkriege aus. Die Ausständigen beschossen eine ganze Nacht hindurch die Bergwerksortschaft Zeigler. Der Streit der Tertilarbeiter in Fall River im Staate Massachusetts , an dem 25 000 Ausständige beteiligt sind, dauerte noch an. Die Versuche der Baumwollfabrikanten, den Betrieb der Spinnereien wieder zu eröffnen, schlugen fehl, da nur wenige Arbeiter sich zur Aufnahme der Arbeit bereit zeigten. Lebhaft war auch die Streitbewegung in Südamerika . Die feit einiger Zeit in Argentinien herrschende Ausstandsbewegung nahm gegen Ende November einen größeren Umfang an. Im Ausstande befanden sich in Buenos Ayres die Droschkentutscher, Zimmerleute, Gerber, Gießerei­arbeiter, ferner ein Teil der Straßenbahnbediensteten, sowie die Angestellten der Zentralmarkthalle und der Wolle Lagerhäuser. Also so wird's gemacht! Auf der einen Seite behauptet man In Rosario, wo gleichfalls gestreift wurde, kam es zu einem Zu- dreift und gottesfürchtig, die Streitleitung halte die Ausständigen fanimenstoß zwischen Polizei und Ausständigen. Dies veranlaßte mit allen Mitteln in Unkenntnis" über den tatsächlichen Stand der den argentinischen Arbeiterbund zu dem Beschluß, einen allgemeinen 48 stündigen Ausstand durchführen zu wollen. Dinge, und auf der anderen Seite mutet man nach eingeholten In Europa war die Streifbewegung lebhafter als im Vor- Informationen"( aus der Dresdenerstraße?) den Fabrikanten zu, die monat, aber schwächer als 1903. In Deutschland , Eng- Bertrauenspersonen unter Ihren Arbeitern" direkt zu beschwindeln, land und Frankreich zusammengenommen fanden im No- indem man bei ihnen selbstverständlich durchaus den Eindruck" vember 113 Streits ftatt gegen 125 im Oktober und 114 im No- erwecken soll, als habe der Fabrikant lediglich das Interesse der von Die Beschäftigung von Frauen und Jugendlichen in den Fabriken vember 1908. Der Zahl der Fälle nach ließe sich auf eine Abnahme der der Streilleitung verführten" Arbeiter im Auge. Und solchen Deutschlands hat, wie das 4. Vierteljahrsheft der Reichsstatistit Streitbewegung schließen, aber fie hat, wie aus der Zahl der Be- plumpen Schwindelmanövern messen die profeffionierten Scharfmacher zeigte, im Jahre 1903 gegenüber dem Vorjahre beträchtlich zu teiligten zu ersehen ist, nicht unbeträchtlich zugenommen. In genommen und zwar sowohl in sämtlichen Gewerbszweigen als auch Frankreich fanden 49 Streits gegen 62 im Oftober statt, die dann noch eine entscheidende Bedeutung" für den gegenwärtigen bei allen Kategorien der Kinder, junger Leute, jüngeren und älteren Zahl aller Beteiligten belief sich aber auf 20 661 gegen 12 175 im Streit bei. Deutlicher konnten die Soldlinge des Fabrikantentums Mädchen und Frauen. In 62905( im Vorjahre 61 056) Fabriken Ottober. Am stärksten wurde von der Streitbewegung das ihre geradezu phänomenale Ungeschicklichkeit wirklich nicht dokumentieren. wurden jugendliche Arbeiter beschäftigt, 48 706( 45 699) Arbeiterinnen Metall- und Maschinengewerbe sowie die Textilindustrie betroffen. Wenn man schon zu solch schäbigen Mitteln nacktesten Schwindels über 16 Jahre. Kinder unter 14 Jahren waren tätig 5891( 4678) leber 13 000 Streifende entfielen auf diese Gewerbe. In Lorient und hirnloser Düpierungskünfte greift, dann muß es um die Sache männliche und 3528( 3399) weibliche." Junge Leute" von 14 bis und Brest sind etwa 2500 Arsenalarbeiter in den der Fabrikanten faul stehen sehr faul. 16 Jahren 221 744( 215 074) männliche und 156 175( 101 229) weib­Ausstand getreten, weil die Forderung der Feuerwerker in der liche. So erhalten wir als Gesamtziffer der Jugendlichen 886 888, Bulberfabril von Lorient zurüdgewiesen wurde, in die acht. über 12 000 mehr als 1902; fast dreifach so groß die Zahl der stündige Arbeitszeit auch die Zeit einzuschließen, die sie für den Hin­erwachsenen Arbeiterinnen: 828 585( 314 624) waren im Alter von und Rückweg nach der auf einer Insel gelegenen Fabrik gebrauchen. Am Donnerstag voriger Woche standen zwei streifende Klavier 16-21 Jahren, 570 808( 545 468) in höherem Alter, zusammen Der Marineminister Belletan, der bisher wesentliche Forderungen arbeiter in der Nähe der auf Treptower Gebiet in der Bouchéstraße 899 338, rund 40 000 mehr als 1902. Weitaus am stärksten befest der Marinearbeiter bewilligt hatte, stellte sich dem Solidaritäts- befindlichen Pianinofabrit von Jasczinsti, um ihrer Pflicht als ist die Textilindustrie, aber auch die Industrien der Nahrungs- und streit der Arsenalarbeiter schroff entgegen, indem er die Wieder- Streitposten zu genügen. Kurz vor Feierabend gefellten sich zu den Genußmittel, der Bekleidung und Reinigung, der Steine und Erden aufnahme der Arbeit bis zu einem bestimmten Termine verlangte, beiden noch ein britter Streifender sowie ein ihnen bekannter junger weisen sehr hohe Ziffern auf. anderenfalls die Weiterstreikenden als entlassen betrachtet werden Kaufmann. Wie gewöhnlich verließen nach Feierabend die Arbeits- Schöneberg. Der Verein für Frauen und Mädchen Schönebergs follten. Die Regierung werde niemals eine Einstellung der Arbeiten willigen die Fabrit, die Streitposten beobachteten sie und traten dann und Umgegend hält Sonntag, den 25. Dezember( 1. Weihnachts­für die Landesverteidigung dulden. In Belgien fanden im in Begleitung ihrer beiden Gesellschafter den Heimweg an. Als die feiertag), fein Weihnachtsvergnügen im Lokale Wilhelmshof, Ebers­November verschiedene Ausstände der Bergarbeiter statt. bier Arbeiter so ihres Weges gingen, bemerkten fie, daß ein straße 80/81, ab, bestehend in Konzert und Theater, nach 12 Uhr Tanz. Jm Kohlengebiet des Centre traten die Arbeiter in den Wann ihnen unausgefeßt folgte. Plöglich tauchte der Unbekannte Billetts find zu haben bei Frau Bäumler, Martin Lutherstraße 51, Ausstand, um eine Lohnreduktion abzutbehren, und aus etwa 20 Schritte vor den vier Arbeitern auf, ging schnell auf fie Laben, und bei Frau Fensch, Gustav Freytagstr. 8, born II. An der bem nämlichen Grunde feierten im Kohlengebiet bon zu und, indem er einen Rohrstock oder Ochsenziemer unter der Joppe Kaffe werden teine Billetts verkauft. Freunde und Gönner des Ver­Jumet etwa 1000 Mann. Auch in England nahm die Streit hervorzog, schrie er die Arbeiter an:" Was, Ihr wollt mich ver- eins find hierzu freundlichst eingeladen. Das Programm verspricht bewegung gegenüber Oktober etwas zu. Die Zahl der Streits stieg folgen?" Dabei fuchtelte er dem jungen Kaufmann mit dem Stocke einen genußreichen Abend. Das Theater beginnt pünktlich um 6 Uhr. von 15 auf 25, die der Beteiligten von 4154 auf 4760. Gegenüber in sehr bedrohlicher Weise vor dem Gesicht herum. Die so An­bem Vorjahre bleibt freilich sowohl die Zahl der Streits als auch gefallenen waren sprachlos vor Staunen. Zunächst glaubten fie, die der Beteiligten sehr stark zurüd. Wurden doch damals sie hätten einen Jrrsinnigen vor sich. Dem einen der Arbeiter kam 30 Streitfälle mit 10 215 Beteiligten gezählt. Von größeren Streits der Mann aber bekannt vor; es wollte ihm scheinen, als hätte er find hauptsächlich zwei Bergarbeiter Ausstände zu er- denselben schon früher in einer Uniform gesehen. Bald zog sich der wähnen, die allerdings nur wenige Tage dauerten. In beiden ingreifer, da die Angefallenen völlige Ruhe bewahrten, wieder Fällen weigerten fich die organisierten Bergarbeiter, mit Nicht zurüd; ein uniformierter Gendarm, der die Fabril von Jasczinsti organisierten zusammenzuarbeiten. Im ganzen streitten etwas über zu überwachen" hat, erschien auf der Bildfläche und einer der An­2300 Bergleute. gefallenen, Klavierarbeiter P., ersuchte den Gendarm, die Persön­lichkeit des Angreifers festzustellen. Der Gendarm erklärte, das sei Die Schlacht bei Forbach und die Wehrkraft des deutschen nicht nötig, denn er kenne den Mann persönlich. Die Namen der Volkes. Eine Instruktion für die Ungläubigen von Tacitus Minor. Arbeiter aber notierte der Beamte, um eine Anzeige über diesen 128 S. Preis 1,75 M. Politischer Verlag Emil Spieler, Leipzig , Eilen­Vorfall zu machen. Am folgenden Tage suchte der Klavierarbeiter B. Sixième Congrès Socialist International tenu à auf dem Treptower Amtsbureau den Namen des ominösen Un- Amsterdam du 14. au 20. août 1904. Compte- rendu analytique bekannten zu erfahren, denn er hatte sich inzwischen vorgenommen, public par le Secrétariat Socialiste International. Prix 1 Fr. denselben wegen tätlicher Beleidigung zu verklagen. Aber Bruxelles 1904. merkwürdig, auf dem Amtsbureau schien man von der Sache noch Dr. H. Laufenberg, Stann ein Ka... Sozialdemokrat sein? Eine nichts zu wissen, man wies B. an den Gendarm, aber auch dieser Agitationsbroschüre. 84 G. Düffeldorf, clag ber Düsseldorfer Volks. zögerte immer noch, den Namen des ihm wohlbekannten Mannes Beitung", Wallbrecht u. Co. mit dem Ochsenziemer zu nennen. Endlich am Montag früh fonnte Brof. Gustav Amberg. Mit 70 Juustrationen. Hilgers illustrierte Voltsbücher, b. 17. Die Elektrizität von Hermann Hillger Verlag, B. durch den Gendarm erfahren, daß der Mann, welcher die vier Berlin W. 9. Brets 30 Pf. Arbeiter am Donnerstag in der angegebenen Weise belästigt hatte, Ernst Däumig , Moderne Landsknechte. 120 S. 4 Hefte a 30 f. ein Gendarm mit Namen Kattusch ist. P. wird die Angelegenheit Berlag der Boltsbuchhandlung, Halle a. 6., 1904.

Berlin und Amgegend. Achtung, Gewerkschaften!

Das Bureau der Berliner Gewerkschaftskommission( Arbeiter­sekretariat) ist am Sonnabend, den 24. d. Mts., und am dritten Weihnachts- Feiertage geschlossen. Der Ausschuß

der Berliner Gewerkschaftskommission.

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Die Aussperrung in der Gelbmetall- Industrie. Die Schieber" von der Arbeitgeber Beitung". In unseren letzten Streitberichten mußten wir wiederholt einen Artikel der Deutschen Arbeitgeber- Zeitung" erwähnen, der von dem

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Abenteuer beim Streifpoftenstehen.

Der Vorstand. Eingegangene Druckschriften.

Die höhere Mädchenschule. Von Marie Martin, Igl. Seminar ( VI und 130 S.) berlehrerin. Berlag bon B. G. Teubner in Leipzig . 8. Preis geh. 1 M., geb. 1,25 M. Recht verlangen wir, nichts als Recht! Ein Notschrei ber deutschen Zivilmufiler. Berlin 1904. Herausgegeben vom Präfidium des Allgemeinen deutschen Mufikerverbandes. N., Chauffeeftr. 123.