1. Der Unteroffizier Koffat hat einen Neger, in grausamster Weise zu Tode gemartert.
2. Der Beschwerde des Farmers Groeneveld ist keinerlei Folge gegeben worden.
3. Der Unteroffizier Stoffat hat in seiner Charge weiter Dienst geleistet.
4. Es ist der Versuch gemacht worden, den Angeklagten Groeneveld unter Mißbrauch der Gerichtsgewalt zu vernichten."
Land- und Viehraub.
In der Frankfurter Zeitung " ließ sich ein Reisender, der 8 Monate vor dem Aufstand Deutsch- Südwestafrika bereiste, folgendermaßen aus:
„ Die Eingeborenen hatten sich freundlich und zugänglich gezeigt, aber aus ihrer Erbitterung gegen die Händler fein Hehl gemacht. Die Händler hatten mit äußerster Rücksichtslosigkeit Schulden eingetrieben und im Falle des Zahlungsunvermögens große Rinderherden hinweggetrieben. Das ganze Volk der Hereros befinde fich infolge unsinniger Viehwirtschaft und Verschuldung in fortschreitender Verarmung."
In einem Zirkular des Missionshauses Barmen vom 27. Februar heißt es:
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Wir haben nie ein Hehl daraus gemacht, daß neben den fortgesezten Landverkäufen vor allen das von vielen Weißen, Händlern, benußte System des maßlosen Kreditgebens an die Eingeborenen und die darauf folgende rücksichtslose Eintreibung der Schulden, mit anderen Worten die Ausbeutung des Leichtsinns der Eingeborenen, Zustände schuf, die trübe in die Zukunft schauen ließen. Wir haben immer wieder unsere bittende und warnende Stimme erhoben und haben es auch nicht unterlassen, geeigneten Ortes vorstellig zu werden. Wir stehen mit dieser unserer Auffassung. daß die Rücksichtslosigkeit einzelner Farmer und vieler Händler den Uebelstand gehäuft haben nicht allein."
In einem Vortrage machte Missionar Meyer nach der Osnabrücker Zeitung" folgende Ausführungen:
„ Die Händler ließen so viel zusammenkommen, bis es ihnen genug war und dann nahmen sie den Hereros ein Stück Land ab, denselben Leuten, die oft vier: bis fünfmal bezahlen mußten, da sie sich keine Quittungen geben ließen, außerdem wurden ihnen viele Hundert Prozent abgenommen. Nahm man nun den Hereros ein Stück Land nach dem anderen ab arme ins Land gekommene Händler brachten es in kurzer Zeit zu einer Farm so dachte man doch seitens der Regierung nicht an die Errichtung von Reservaten."
Die Kreuz 3eitung" schreibt:
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Man hat es gewissenlosen Händlern gestattet, die Unerfahrenheit und den Leichtsinn der Hereros auszubeuten. Die Verschuldung bei den weißen Händlern war in dem letzten Jahre ins ungeheure gewachsen, ganze Dörfer waren mit allem ihrem Vieh und ihrem ganzen Grundbesitz bei ihren Gläubigern verschuldet. Wenn das so weiter geht, müßte das ganze Volk in kürzester Frist zu einem besiklofen Proletariat herabsinken... In der Zeitschrift" Die deutsche Kolonie" heißt es in einem Briefe aus Ontja vom 27. Januar 1904:
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" Die meisten Händler sollen ermordet sein und kann man Hierin nur einen nicht unberechtigten Rachealt der Eingeborenen sehen, die sich den unerhörten Vergewaltigungen und Brandschabungen der Händler widersetzten. Die Händler... meist tief verschuldetes, bankrottes Gesindel plünderten die Eingeborenen systematisch aus. Jeder Händler hat genommen, was er hat fassen können, so hat z. B. ein Händler im November von einer Werft für 28 000 M. an Vieh weggetrieben."
Der Präses der Rheinischen Missionsgesellschaft Missionar Thiel I schrieb im„ Reichsboten":
„ Das ihnen( den Hereros) als Reservat zugedachte Land ist so flein und ungelegen gewesen, eine faft wertlofe Wüste in den Augen der Hereros. Dazu kam der Verdacht, sie sollten dort eingepfercht werden und ihres übrigen Landes für immer verlustig gehen."
Missionar Dassel erklärte über die Ursache des Hereroaufstandes das Folgende:
einen Gewehrschuß und 2 Pistolenschüsse... noch einen dritten, der sich im Gebüsch verkrochen hatte, entdeckte ich und gab ihm 2 Pistolenschüsse. Da kam noch ein anderer hinzu und zerschmetterte ihm mit einer Flintenkugel den Schädel." In einem Briefe des gefallenen Leutnants Thiesmeyer hiees: ,, Was hier gefangen worden ist, ist aufgehängt oder erschossen worden... Der schlimmste Fehler der deutschen Kolonisallon ist die Humanitätsdufelei."
"
In dem Sprottauer Wochenblatt" vom 10. November wurde ein Brief des Sanitätsunteroffiziers Josef Thiel veröffentlicht. In diesem hieß es: „ Gestern wurde eine Gefangene gebracht, die nur aus Haut und Knochen bestand. Die Hereros sind nämlich alle schon halb verhungert. Die Gefangene sagte aber trotzdem nichts aus und wurde deswegen gleich erschossen." In einem im 3 abrzer Anzeiger" veröffentlichten Soldatenbriefe heißt es:
„ Er( v. Trotha) hat 5000 Mark Prämie ausgesetzt, wer den Oberkapitän Samuel Maharero ergriffe, für jeden Unterkapitän find 1000 Mark ausgesetzt. Jeder Kaffer, der getroffen, soll erschossen und jede Frau und jedes Kind vertrieben werden."
Vergeblicher Appell an die Menfchlichkeit. In dem schon erwähnten Zirkular des Missionshauses Barmen heißt es: ,, Die Ehre des deutschen Namens verlangt auch, daß nach dem Siege den armen irregeführten und verblendeten Hereros, die sich haben hinreißen lassen, Schonung zu teil werde und daß mit der Gerechtigkeit sich Milde paare."
Die Deutsche Tageszeitung" schreibt im August dieses Jahres:
werden."
" Die Hauptfrage ist jetzt, was macht man mit den Hereros nach ihrer Unterwerfung? Die Krieger werden von den übrigen getrennt und nach Kriegsrecht behandelt, die große Masse des anderen Volkes... wird wohl in mehreren Lagern untergebracht Der Reichsbote" schrieb Anfang November: „ Aus allen Meldungen geht mit voller Deutlichkeit hervor, daß die Hereros völlig widerstandsunfähig sind... die entmutigten Scharen hält nur ein Gefühl ab, die Waffen zu streden, die Furcht vor der Rache des Siegers. So ist es denn unserer, als christlicher und menschlich denkender Nation würdig, daß den Berführten, namentlich den verführten christlichen Hereros, Gnade gewährt werden wird.... Wir würden unsere braven Soldaten nicht allein zu Menschenschlächtern degradieren, wenn wir sie zwingen, auf Verzweifelnde Jagd zu machen, wir würden uns selber schädigen, wollten wir die Hereros ausrotten."
Die Husrottung der Dereros.
Graf Bülows Erklärung und die Wirklichkeit.
Dieses Jahr sieht es wenig nach Frieden aus für das italienische Proletariat, wenig Freudigkeit und Festruhe scheint die Weihnacht zu bringen. Bleischwer lastet die alte Bürde der Arbeitslosigkeit und der politischen Bedrückung. Drohender als in anderen Jahren ers scheinen die beiden, große Trübsal verkündigend und Kampf auf Erden" und alle Kirchenglocken der Satten können das Stöhnen der Not nicht übertönen, das in ihrem Gefolge erscheint.
In der norditalienischen Tiefebene, in der Romagna , in Süd italien und auf den Inseln fehlt die Arbeit, und mit der Arbeit fehlt das Brot. Und laut und vernehmlich erhebt sich die Stimme des Grolls, und die Regierung hört zu und verspricht Maßnahmen, bis hier und da ein Trupp Hungernder ungeberdig wird. Dann besinnt sie sich, daß für den Hunger nichts besser ist als Pulver und Blei, und daß sich nirgend so ruhig schläft, wie auf dem Friedhof. Dort hat man so manchen Hungernden gebettet und wird noch manchen betten, ehe das Frühjahr kommt.
In völliger Ohnmacht schreitet das ländliche Proletariat unter dem Joch. Es fordert die Gemeindeländereien zurück, die man ihm genommen, es fordert das Recht, das Brachland der Reichen zu beBauen, das ihrer müßigen Arme und ihres Hungers spottet. Aber felbst helfen kann es sich nicht. Auch die Gemeinden können nur benig helfen; sie hätten wohl Arbeiten zu verrichten, aber kein Geld, sie zu bezahlen. Und der Staat selbst versucht es gar nicht, damit man nur nicht sehe, wie sehr die furchtbare Frage seine Mittel und Fähigkeiten überragt. Und so geht die Arbeitslosigkeit um, wie einst die Hungersnöte und die Pest umging, als etwas, dem man nicht wehren fann.
Man fragt sich staunend, wie dies zugeht, in Zeiten so mächtigen wirtschaftlichen Aufschwunges, wo die Staatsfinanzen blühen und der nationale Wohlstand wächst, in Zeiten der rapid fortschreitenden Industrialisierung. Der Wohlstand sickert nicht durch bis aufs platte Land. Das mag Arbeiter abgeben an die Fabriken, es mag Hunderttausende hinübersenden, damit sie die Tunnel und Bergwerke fremder Länder mit ihren Knochen pflastern, in den Haziendas Brasiliens oder in den Spinnereien Nordamerikas dahinfiechen bei denen, die zurückbleiben, bleibt das Glend. Denn, wenn die Löhne steigen, lassen die Besizer das Land lieber brach liegen. Sind sie doch selbst er= drückt von der Steuerlast, entmutigt durch die Desorganisation und die hohen Preise der Transporte, erschreckt durch das Damoklesschwert schlechter Ausfuhrbedingungen.
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Und so ist ein großer Teil des flachen Landes wie abgeschnitten von der Aufwärtsbewegung, weil dort der Fiskalismus, der bis 60 Prozent des Bruttoertrages der Güter verschlingt, alle Initiative und alles Kapital weggefogen hat. Die wenigen Reichen ziehen gerade jetzt, in der Zeit des Aufschwunges, ihre Kapitalien vom Boden zurück. Die mittleren und fleinen Besizer fristen mühsam ihr Dasein, nur von dem Wunsche beseelt, das Land los zu werden, das mehr dem Fiskus gehört als ihnen. Und die Arbeiter hungern.
Vielleicht war die Lage seit Jahrzehnten nicht so ernst, wie sie heute ist; gerade die bedeutende Verbesserung der Staatsfinanzen und die gewerbliche Blüte machen die Notlage auf dem Lande unerträglich. Und deshalb hat man das Recht, zu sagen, daß für Italien die Stunde der Reformen gekommen ist, jene geschichtliche Stunde, In der Reichstagssißung vom 6. Dezember erklärte Graf weil jetzt die Wechsel fällig sind, die die Regierung der Arbeiterschaft die noch keine herrschende Klasse unbestraft verpakt hat. Nicht allein, Bülow: „ Eins aber möchte ich ausdrücklich sagen: wir sind weder so ausgestellt hat, gegen geduldiges Warten und Langmut ohne gleichen. grausam, noch sind wir so töricht, die einzige Möglichkeit für die Vor allem, weil heute die Möglichkeit da ist, die landwirtschaftliche Widerherstellung geordneter Zustände darin zu erblicken, daß die Produktion zu entlasten und die geradezu phantastische Höhe erjetzt aus den Wüsteneien des Sandfeldes hervorströmenden halb reichenden Abgaben auf den Voltsnahrungsmitteln zu vermindern. Wie weit die Regierung davon entfernt ist, ihre Aufgabe zu berhungerten und verdursteten Hererobanden erbarmungslos niedergeknallt werden." verstehen, das zeigt sie durch das einzige Geschenk, das sie dem ProAm 9. Dezember erklärte der Bülow- offiziöse„ okal- letariat auf den Weihnachtstisch gelegt hat: das Gesetz über die Verokal- mehrung der Polizei. Es ist eine Art Banit über die Bourgeoisie Anzeiger": „ Einen Beitrag zur Beurteilung der Frage, wie im übrigen gekommen, und sie äußert sich in einer„ Unentwegtheit" der Reaktion, mit gefangenen Gingeborenen in Südwestafrika verfahren wird, wie sie Italien seit Crispi nicht gesehen hat. Die Weihnachtswochen wird, tehen enthält die heute hier eingetroffene Nummer der Deutschfüdwest tehen geradezu im Zeichen der Klassenprozesse. Es ist kein Ort so afrikanischen Zeitung". Danach wurden zwei Ende November mit ein, daß er nicht seinen Generalstreifprozeß hätte. Es sind nicht die Waffen gefangene Hereros friegsrechtlich abgeurteilt und gehängt, ihren Verurteilungen, die auf Jahrzehnte lauteten und an deren lärmenden Prozesse der unerfahrenen und typischen Reaktion mit die unbewaffnet eingebrachten wurden wieder weggeschickt, um zu Ausführbarkeit die Richter selbst nicht glauben. Nüchtern und trocken ihren Leuten zurückzukehren. An verschiedenen Wasserstellen kamen Hereromänner und Frauen und Kinder und versuchten, im geht es zu: sechs Monate, acht Monate, ein Jahr, höchstens zwei bis deutschen Lager zu bleiben, in der Hoffnung, hier kost zu er drei Jahre Gefängnis pro Kopf, kurz Verurteilungen, die sich so halten. Sie wurden aber sofort wieder weggewiesen...." gefährlich nicht anhören und in der Praxis vollständig genügen, um Das Berliner Tageblatt" veröffentlichte am 19. De- die Familie des Betroffenen an den Bettelstab zu bringen und für zwei Briefe aus dem Tagebuch eines Schußtrupplers vom den Verurteilten ein trauriges Gefolge von Arbeitslosigkeit und Siechtum nach sich ziehen. In der Weihnachtswoche selbst schweben Besiegt wurden die Kaffern fast noch mehr als durch die einige 30 dieser Prozesse: Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Waffen dadurch, daß wir ihnen jede Zufuhr an Mais, Reis, Tabat, Munition und Schnaps abgeschnitten haben und daß sie den größten Teil ihres Viehes durch Hunger und Durst verloren, denn besiegt sind sie endgültig, darüber kann kein Zweifel bestehen; sie haben sich zerstreut und wagen feinen ernstlichen Widerstand mehr. Sicher möchten sie gern Frieden schließen, sie wissen nur nicht wie...."
Bierfünftel ihres Landes habe man den Hereros abgenommen. Es fehle den dortigen Weißen vielfach an Selbstzucht, man sei gleich bereit, seine sittliche Larheit mit der sogenannten Tropen- gember frankheit zu entschuldigen. Die Missionare 9. und 17. Oktober. In denselben heißt es: wüßten nichts von jener Tropenkrankheit. Es gäbe aber schwache Naturen, bei denen sich die sogenannte Tropen= frankheit auch am Nordpol einstellen würde."
In einer Eingabe der Rheinischen Missions= gesellschaft an den Kolonialdirektor heißt es:
Wie schon oben angedeutet, vollziehen sich aber fast alle Landverkäufe in der Art, daß die Hereros bei den Händlern, die notabene gar nicht selten gegen den Willen der Hereros sich unter ihnen niederlassen, auf Borg, oder wie man dort zu Lande sehr bezeichnend sagt, auf Bankrott".
In dem bekannten Schuh und Freundschaftsver= trage vom 27. Oftober 1885 heißt es:
„ Der Oberhäuptling Maharero bittet Se. Majestät den deut schen Kaiser, die Schußherrlichkeit über ihn und sein Volt zu übernehmen. Se. Majestät der deutsche Kaiser nimmt dieses Gesuch an und sichert dem Maharero seinen allerhöchsten Schuß zu."
„ Unserer bescheidenen Meinung nach verträgt sich dieses Kaiserwort schlecht mit einer solchen Stellung der Regierung ( nämlich mit Verweigerung der Schaffung von Reservaten für die Eingeborenen)."
Chriftliche Derrenmenschen.
Bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt!.
In der„ Kolonialzeitschrift" las man im Jahre 1904: " Ist der Farbige nicht willig, so brauchen wir Weißen eben Gewalt. Er hat sich den modernen Anforderungen zu fügen, oder von der Bildfläche dauernd zu verschwinden.
"
mit seinen ungezählten Keimen, wie hinter dem bleigrauen Himmel Aber wie unter der Schneedecke des Nordens das Leben schläft doch die Sonne steht mit ihrer Gabe, allen Schnee zu schmelzen und alles Schlafende zum Leben zu erwecken, so ruhen auch im italienischen Proletariat Kräfte, die die Stunde der Not und der Reaktion überdauern. Was überdauerte das Proletariat nicht, das aus dem Die Hereros find offenbar gänzlich aufgelöst, demoralisiert Fonds einer Urkraft zurückgreifen kann, die Jahrhunderte der Not und haben nicht mehr viel Munition. Dazu plagt sie der Hunger und Knechtung nicht brachen! Viel Schapereres wurde ertragen, anscheinend in furchtbarer Weise, alle zuletzt gefangen genommenen auch in Zeiten, do dem Proletariat noch nicht die frohe Botschaft" waren entseßlich abgemagert. Aber das schlimmste für sie ist, der neuen Ziele verkündet worden war. Heute ist die Arbeiterschaft daß sie nicht mehr imstande sind, ihr Vieh gehörig zu besorgen in Italien unverzagt und zukunftsvertrauender als je. Mag hie und da bei den Führern Abspannung dem großen Kraftaufgebot der und zu tränken.... Das sahen wir schon bei Eridi- Pondake. Je weiter nach dem Osten, desto schlimmer wird es. Dort find alle Septembertage gefolgt sein, mag mancher heute die Opfer für größer Löcher angefüllt mit totem und trepiertem Vich, der Rest hat ansehen als die Errungenschaften. Das Proletariat denkt und fühlt In seiner revolutionären Energie liegt die Verheißung. nichts zu ſaufen, ist schlapp von den vielen großen Fluchtmärschen nicht so. und liegt zu Tausenden verendend im Busch. Mit seinem Vieh Nicht das Proletariat wird Italien aus der Bahn der friedlichen aber muß der Herero zugrunde gehen, und so scheint mir der ganze Entivickelung drängen. Wenn aber die vereinten Kräfte des BürgerTeil des Voltes, der sich am Aufstand beteiligt hat, dem Unter- tums und der Pfaffen der Forderung der geschichtlichen Stunde sich entgegenstellen, dann werden stärkere Septemberſtürme hereingang geweiht, eine gerechte Strafe." brechen, und die den Kampf wollten, werden ihn haben. Das offizielle Italien steht an der Wegivende, wo es sich zum Frieden wenden kann und zum Krieg. Es könnte dem Lande eine Zeit der freien Entwickelung geben, die Fesseln einer widersinnigen erwürgenden Gesetzgebung lösen. Wenn es dem Frieden auf Erden" den Kampf vorzieht, so werfe es ruhig die christliche und humanitäre Das Proletariat weiß, daß ihm kein Erlöser geboren werden wird, daß es sich selbst erlösen muß; es ist bereit zum Kampf, als dessen Lohn jene Erfüllung leuchtet, die die Legenden aller Völker dunkel ahnten, jene Erfüllung, die nicht aus dem demütigen Ertragen geboren wird, nicht aus dem Dulden sondern aus der Tat.
Das Verbrechen der Bereros. Missionar Dassel sagte noch in feinem schon erwähnten Vortrag: Durch ihr frevelhaftes Treiben gereizt, hat Nicht für die Missionierung der Farbigen, nicht für ihr schließlich das ganze Hererovolk nichts anderes getan, Wohlergehen in erster Linie haben wir die Kolonien erworben, als was Hermann der Chernsker einstmals auch fondern für uns Weiße. Wer uns in dieser Beziehung entgegentritt, getan hat." den müssen wir aus dem Wege räumen."
Ein gewisser E. Schlettwein ließ sich in einer Broschüre, die das ob der„ Vossischen Zeitung" empfing, folgendermaßen aus: „ Gesunder Egoismus, praktisches Kolonisieren nach der einen Seite; übertriebene Menschlichkeit und vager Idealismus vernünftige Gefühlsdufelei. Die Hereros müffen jest zunächst befitlos gemacht werden. Zu diesem Zwecke müßten die jetzigen
Chriftliche Kriegs- Dokumente.
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mit dem
"
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Maske ab.
Gerichts- Zeitung.
mehrere andere
In vierter Instanz freigesprochen wurde gestern der Droschten Rom, den 20. Dezember 1904. futscher Julius Süfter von der vierten Straffammer des Häuptlingsfamilien beseitigt werden: die Männer Weihnachten bedeutet dem italienischen Volke weniger als dem Landgerichts II. Der bisher völlig unbescholtene Angeklagte war am Tode bestraft, die Weiber... in Staatsgewahrsam abgeführt werden; deutschen. Wie der graue Himmel, der Schnee und das Bild der 25. August 1902 vom Schöffengericht II wegen Diebstahls zu einem denn das Volk muß nicht nur als solches unmöglich, es müssen auch schlafenden Natur fehlt, so fehlt auch in der Volksseele jede mystische Monat Gefängnis verurteilt worden unter Zugrundelegung alle, jedes nationale Gefühl wieder erweckende Faktoren beseitigt Grundstimmung. Weihnachten ist ein Fest von vielen, nicht, wie in folgenden Sachverhalts. Küster war bis zum 1. April 1902 bei dem werden. Man muß den Herero jezt zur Arbeit zwingen und zwar Deutschland , das Fest. Als religiöse Feier führt es ein Schein- Maurermeister Mattheus in Deutsch- Wilmersdorf als Kutscher anzunächst zu einer Arbeit ohne Entschädigung, nur für Beköftigung." basein, wie alles religiöse Leben in Italien , wo 1% Jahrtausende der gestellt. Nach seinem Weggange vermißte M. ein Kummetgeschirr Pfaffenherrschaft ein- für allemal die Glaubensfähigkeit zerstört und Geschirrteile sowie einige Bretter; haben, die den nordischen Völkern noch bleibt. Auch hat das Fest der Gesamtwert der der gestohlenen Gegenstände betrug etwa hier nicht seine mit Poesie umwobene Tradition. Der Weihnachts- 100 Mark. Der Verdacht der Täterschaft fiel auf den AnIn einem Briefe, den der„ Triersche Boltsfreund" baum ist nicht traditionell er hat nur in den Häusern der Reichen geflagten. Eine bei ihm vorgenommene Haussuchung förderte Grund veröffentlichte, schrieb der Sohn des Schneidermeisters Peter und als fremder Brauch Eingang gefunden-; selbst die Sitte des auch die sämtlichen gestohlenen Sachen zutage. Auf Scherr aus Trier wörtlich: Beschenkens der Kinder ist es nicht, sondern gilt vielfach für den dieses Sachverhalts erfolgte feinerzeit die Verurteilung des K. Wir dürfen keinen Gefangenen machen. Alles, was lebend ersten Neujahrstag oder das Fest der Drei Könige. Der Weihnacht Gegen das Urteil des Schöffengerichts legte Küster Berufung ein. ist und schwarze Farbe hat, wird niedergeschossen." bleibt nur das eine Vorrecht: ein Fest der Familie zu sein, der Der Angeklagte behauptete, er habe die Gegenstände nicht gestohlen, In einem Briefe des Tierarztes Dr. Baumgart, den weiteren Familie, die in Italien noch durch festere Bande verknüpft sondern nur aus Versehen beim Umzuge mitgenommen, er habe sich die Leipziger Neuesten Nachrichten" veröffentlichten, ist, als in den wirtschaftlich mehr fortgeschrittenen Ländern. Die damals überhaupt in einem merkwürdigen Zustande einer Berwirrtheit heißt es: erwachsenen Söhne und Töchter mit ihren Kindern vereinigen sich befunden. Die Berufung wurde jedoch unter Bestätigung des ersten Die Erbitterung ist hier sehr groß, feiner gibt Pardon, alles am Weihnachtstage im Hause der alten Eltern man beklagt den, Urteils verworfen, ebenso wurde die Revision des Angeklagten vom wird niedergeschossen.... Einem habe ich den Weg abgeschnitten der in der Ferne weilt; die alte patriarchalische Familie schließt sich Kammergericht abgewiesen. Das Urteil wurde rechtskräftig, gleicher riß aus und versteckte sich im Gebüsch. Schon hatte für den einen Tag zusammen, um schon am nächsten wieder ver- zeitig erhielt Küster die Aufforderung zum Strafantritt. Sein Wesen er zwei Schuß aus meiner Brauningpistole erhalten, da sprang prengt zu werden, wohin Arbeit und Beruf und das schnell pul- veränderte sich mehr und mehr, er erkrankte und beauftragte den ich vom Gaul herunter und schlug ihn mit einem erbeuteten Ge- fierende Leben unserer Zeit sie treibt. Weihnachten sollte ein Inter- Rechtsanivalt Leo Kempner den Antrag auf Strafaufschub zu wehr so lange auf den Schädel, bis Gewehr und Schädel taput mezzo des Friedens und der Ruhe sein, ohne die wilde lärmende stellen. Dem Anwalt fiel das eigenartige Wesen des K. auf, der alle waren. Einem anderen ritt ich nach... verwundete ihn durch| Fröhlichkeit der Ostertag und der Sommerjonnenwende. Anzeichen einer beginnenden Gehirnerweichung an sich trug. Es