Einzelbild herunterladen
 

Br. 305. 21. Jahrgang.

Lokales.

Gen Süden.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Jonerstag, 29. Dezember 1904.

Strafmandat, sondern werden zur Aburteilung dem Amtsgericht gewesen. Eine Zeitlang war er Gelegenheitsarbeiter, dann ging er überwiesen. In dem letzten Jahre sind wegen Unfugs in der mit einem Phonographen umher und seit einem Jahre handelte er Silvesternacht fiftierte Personen mit Haft bis zu zwei Monaten be- in Gastwirtschaften mit Galanterietvaren. Endlich hatte er, wie straft worden. Alle diese Androhungen haben die Lieblingsgewohner in einer hinterlassenen Aufzeichnung mitteilte, das Leben satt und Für manchen Alt- Berliner, der seit Jahren in einer be- heiten des Janhagels in Zylinder und Ballonmüße bis jetzt nicht machte ihm mit Chantali ein Ende, weil er fürchtete, daß ihm ein Ein Fußleiden auch den Haufterhandel unmöglich machen werde. stimmten Stadtgegend wohnt und sich um das übrige Berlin   sonderlich eindämmen können. wenig fümmert, weil er es noch aus seiner Jugendzeit her Was als Neujahrsgruß zulässig ist. Zum Neujahrs- Briefverkehr anderer Handelsmann, der mit ihm die Stube teilte, fand ihn in gut zu kennen glaubt, würde ein Sonntagsspaziergang nach wird auf die dagen aufmerkſam gemacht. Formulare zu Poſt- fonnte, war er tot. gut zu kennen glaubt, würde ein Sonntagsspaziergang nach wird auf die wichtigsten Bestimmunger für Versendung von Bost den letzten Zügen im Bette liegen, und bevor noch ein Arzt kommen einem anderen, feinem Viertel entgegengesetzten Ende von farten, die von Privaten hergestellt sind, dürfen in Größe, Papier­Berlin recht interessant und lohnend sein. Wenn er z. B. stärke und Form nicht wesentlich von den Formularen der Bost ab- Presse, wonach die Krankenschwester Luise Hoferichter Selbstmord Kein Selbstmord. Vorige Woche ging eine Mitteilung durch die bom Landsberger oder Schönhauser Tor nach dem Halleschen weichen. Als wesentliche Abweichungen gelten für die Größe mehr begangen habe. Von dem Bruder dieser Dame wird uns jetzt eine Tor fährt und von dort eine kleine Wanderung nach Rigdorf als 5 Millimeter in einer Richtung, für die Stärte eine leber- Urkunde des Leichenkommissariats borgelegt, wonach ein Selbst. und Briz durch die Hasenheide oder weiter noch nach Tempel schreitung des doppelten Gewichtes oder 6 Gramm der amtlichen mord, sondern unbekannte Todesursache vorliegt. hof unternimmt, so wird ihn die vorgegangene Veränderung Formulare. Nicht zulässig sind gegen die Postkartentage Postkarten jener Gegend in Erstaunen setzen. Wo ist die jedem Alt mit erheblich abgerundeten Eden, Postkarten aus Bütterpapier, Der Restaurateur Herr Kirchner, Heilige Geiststraße 40, ers Berliner   wohlbekannte und von jedem vielbesuchte stoobige" deren Ränder start von der geraden Linie abweichen, Bosttarten mit sucht uns, mitzuteilen, daß er mit dem im Mordprozeß Berger cr Hafenheide geblieben?- Sonntags nach der Hafenheide, das lochung hergestellt sind und darauf mit Fäden ausgeftidt fin, mit Sonntags nach der Hafenheide, das ausgestanzten Oeffnungen, mit Buchstaben, die mittels urch wähnten Gastwirt gleichen Namens nicht identisch ist. war für die Berliner   vor 18-20 Jahren noch das echte und Schutzdecken, aufgellebten Gelbstüden, Bostkarten aus Metall oder 3öglinge hat uns sowohl vom Magistrat als vom Polizei Unsere Mitteilungen über die Behandlung der Fürsorge. rechte Sonntagsvergnügen. In dichten Scharen zog man die Sola, sowie in Kästchenform( mit Quietschvorrichtung), ferner Boft präsidium eine Berichtigung eingetragen. Sieht man auf die Form, alte Pionierstraße, jezige Blücherstraße hinauf und farten, in die mit Ansichten versehene Drehscheiben eingefügt sind. fo haben beide Behörden Ursache gehabt, zu berichtigen. Aber auch man brauchte nicht zu lange wandern, da sah das Bilderschmud und Aufflebungen auf der Rüdseite der Formulare wesentlich nur, soweit die Form in Betracht kommt. Daß es keine freudig aufleuchtende Auge der Stadtkinder die grünen sind nur zulässig, wenn die aufgeklebten Zettel usw. der ganzen andere Strafen in den Erziehungsanstalten gibt als die Prügel­Wiesen liegen, und dann ging es am alten, Hof- Fläche nach befestigt sind. Andere Postkarten unterliegen dem Brief: strafe, ist von uns nicht behauptet worden; aber immerhin ist daran jäger", einem beliebten Tanzlokal, borbei und hinein in die porto. Ganz ungeeignet zur offenen Versendung sind Karten mit nicht zu zweifeln, daß oft in Fällen der Bakel geschwungen wird, wo Hasenheide. Dort war man wie in einem Strudel aus- aufgeklebtem Mineralstaub, Glimmer, Glassplitterchen, Glas- andere Pädagoger. diese Prozedur noch nicht für nötig halten würden. gelassener Lustigkeit. Ueberall gab es Musit, Lärm, Staub angehängten Siegeln aus Staniol, sowie Postkarten in Form von millig büden, um die Prügel in Empfang zu nehmen. In seiner fügelchen, Sand, Metallteilchen, Postkarten mit Ausschnitten, mit Der Delinquent muß die Jacke ausziehen und soll sich dann frei­und Vergnügen; dazwischen stiegen die Düfte der ,, Stnobländer" Biergläsern, Fischen usw. Diese Gegenstände müssen stets unter gräßlichen Angst macht er Einwendungen. Dann befördert man ihn und Jauerschen" auf und reizten den Appetit; man amüsierte Briefumschlag versendet werden. Auf Neujahrstarten gegen Druck- wohl in die Schneiderwerkstatt, zieht ihn auf den Tisch, bindet ihn sich prächtig. In dieser Vorstellung sieht heute noch mancher sachen- Tage fann eine Widmung geschrieben werden, nicht aber fest und vollstreckt hierauf die Strafe. Außer diefer in bestimmten Berliner   die Hasenheide. Heute ist dort ein solides Stadt- handschriftliche Zusäße, wie mit herzlichem Gruß" usw. Auf ge- Fällen angewandten Prozedur wird bei beträchtlicher Renitenz wohl viertel entstanden; prächtige Wohnhäuser hat man errichtet, druckten Visitenkarten, nicht aber auf Ansichtskarten usw., dürfen auch die Zwangsjacke hergeholt. Was die Feffel betrifft, die auf wo einst Busch und Heide war. Wandert man weiter, nach 5 Worten ausgeschrieben, oder abgekürzt, hinzugefügt werden. Dies einer Darmschnur mit Knebel, der nach Belieben des Transporteurs Wandert man weiter, nach Glückwünsche, Danksagungen und andere Höflichkeitsformen bis zu dem Transport nach Lichtenberg   gebraucht wird, so besteht diese aus Rixdorf hinein, so merkt man, wie die Weltstadt Berlin   auch muß aber in allgemein verständlichen Schriftzeichen geschehen, zum angezogen werden kann. die Umgegend verändert hat. Die Hermannstraße hieß früher Beispiel nicht stenographisch. Schulknaben kommen allerdings nach Briger Chauffee und gleich unten am Rollfrug begannen schon Zehlendorf   und werden dann nicht gefesselt. die Kartoffel, Rohl- und Kornfelder. Die ganze Chaussee ent­Auch eine Organisation. Man schreibt uns: In dem Mordprozeß gegen den lang waren Obstbäume gepflanzt, meist stirschen, und ein worden, daß für angeklagte Buhälter von deren Kollegen einmal in ben Besitz eines echten Dingos oder australischen Zuhälter Berger ist festgestellt Der Berliner   Zoologische Garten ist seit langen Jahren wieder Wächter hatte immerwährenden Krieg gegen die firschenlüfterne häufig' Gelder zur Bezahlung eines Verteidigers gesammelt Wildhundes gelangt, den er der Güte des Herrn F. E.   Clotten Jugend zu führen. Rigdorf macht heute einen gar stolzen werden. Diese Feststellung hat einiges Aufsehen erregt und ist auch aus Frankfurt   a. M. verdankt. Das wertvolle Tier stammt aus den Eindruck und auch Briz, das der Alt- Berliner noch in der Presse gloffiert worden. Es dürfte dennoch in der Deffent- durch seine Erzlager jezt sehr in Aufschwung gekommenen Gebieten als ein kleines Nest mit einigen Bauernhäuschen kennt, hat lichkeit hoffentlich nicht auch der Polizei unbekannt sein, daß des nördlichen. Queensland  . Es ist dort auf den Besitzungen des ein Stadtkleid angelegt. Aber weiter, immer weiter streckt die Zuhälter eine förmliche, feste Organisation besitzen, die den Schenkers eingefangen und aufgezogen, der es auf Anregung des Groß- Berlin seine Polypenarme aus. Im Südosten schei.it 3wed hat, ihnen im Bedarfsfalle" Rechtshülfe zu gewähren. Der bekannten Anthropologen Prof. Dr. Klaatsch, welcher sich gegenwärtig der Militärfiskus ein unüberwindliches Bollwert entgegen. Siz dieses Vereins befindet sich in Frankfurt   a. M. Wer in Groß- in Australien   aufhält, dem Garten als Geschent überlassen hat. Das gefekt zu haben, das Tempelhofer Feld mit den Resten der Städten, biel bei Gericht zu tun hat, weiß auch, daß die Verteidigung lebhafte und muntere Geschöpf ist im kleinen Raubtierhause unter­Hasenheide, eine der Kultur und Bauspekulation unzugängliche Anwalte besorgt wird, die, wie man hört, finanziell gar nicht schlecht angeklagter Zuhälter im allgemeinen immer durch ganz bestimmte gebracht. Base von 800 Hettar Ausdehnung. Aber Groß- Berlin über dabei fahren sollen. springt das Hindernis.

-

-

-

Im Metropol- Theater soll am Sonntag, 15. Januar, mittags 12 Uhr, eine fünstlerische Matinee abgehalten werden, deren bestimmt ist. Hervorragende Kräfte wollen an dieser Veranstaltung Ertrag für die in Not befindliche Witwe eines bekannten Künstlers mitwirken.

Gewaltig dehnen sich namentlich Rirdorf und Britz   von läßt folgende Warnung: Neuerdings ist in verschiedenen Tages­Der Schwindel mit dem Voltakreuz. Der Polizeipräsident er­Dften her aus. Wo sich jenseits der Ringbahn bisher zeitungen wiederum ein sogenanntes Doppel- Volta- Kreuz" zum unbegrenzte Felder ausbreiteten, sind bereits quadratisch lange Breise von 3 M. angepriesen worden. Mit Beziehung auf meine Straßenzüge durchgelegt worden. Wie lange noch, und die früheren Warnungen mache ich das Publikum erneut darauf auf- bundes hält am 7. Januar im Gewerkschaftshause ihr Winterfest Die Ortsgruppe Berlin   des Deutschen Arbeiter- Abstinenten­Wüstenbahn", die bisher nur an Friedhöfen vorbeiführte, merksam, daß dem" Boltakreuz" nach dem Urteile maßgebender ab. Für ein künstlerisches Stonzertprogramm ift Sorge getragen; die fährt durch ein neuentstandenes Häusermeer! Auch der Sachverständigen jedwede Heilwirkung abgeht und daß sein Her­Festrede hält Genosse Simon Rabenstein. Teltow- Kanal hat in das ländliche Idyll energisch Bresche stellungswert kaum mehr als 10 Pf. betragen dürfte. gelegt. Von Briz nach Tempelhof   und von dort nach Südende zieht sich sich bereits sein tief ausgeschachtetes Bett. Vor Jahresfrist noch dehnte fich westlich und östlich von Tempelhof   ununterbrochen Acer  - und Brach land. Jetzt schneidet die Riesenfurche des Kanals quer durch das Land. In der Woche ächzen und klirren die gewaltigen Bagger; des Sonntags wandert das Publikum an den Hoch­getürmten Erdhalden entlang und prüft sachverständigen Blicks die Fortschritte der Arbeit,

weiter

Aus den Nachbarorten.

Friedrichsfelde  .

Das Ende des Falles Grünthal". Die dem Reichstage vor­gelegte Uebersicht der Reichsausgaben und-Einnahmen für 1903 enthält einen Ausgabeposten von 261 603 M., der an den bekannten Schivindel Grünthals mit den Reichsbanknoten erinnert. In der Begründung heißt es, daß der frühere Oberfaktor Grünthal in der bruce entwendet, sich durch Ergänzung von Nummer, Buchstaben Errichtung von Krankenstuben geschaffen worden. Im Armenhaufe Reichsdruckerei amtlich hergestellte überschüssige Reichsbanknoten­und Ausfertigungsstempel gefälscht und in den Verkehr gebracht habe. Die gefälschten Reichsbanknoten sind von der Reichsbank eingelöst worden. Ausgegeben waren 527 500 M. Das Vermögen Grün­thals hat 265 897 M. ergeben, so daß der Schaden sich auf 261 603 Mart beläuft. Für diesen Schaden hat die Reichsdruckerei zu haften. Der Betrag ist der Reichsbank erstattet worden.

Eine Neuerung im Armenwesen zu Friedrichsfelde   ist jetzt durch ist für männliche und weibliche Insassen je eine Strankenstube ein gerichtet. Jedes Zimmer ist krankenhausmäßig ausgestattet und enthält zwei Betten. Außerdem ist für den Armenarzt ein Ston­fultationszimmer eingerichtet worden. Diese Einrichtung stieß anfangs auf starten Widerspruch, obwohl sie nicht nur zweckmäßig ist, sondern für die Gemeinde auch finanziell vorteilhaft sein wird. Der größte Teil der Bewohner des Armenhauses ist entiveder krauk oder alt und schivach. Bisher mußten diese Leute häufig auf Stosten der Gemeinde in einem Krankenhause untergebracht werden, während nun die Krankenhausüberführung nur in schweren Fällen notwendig fein wird.

Die leuchtenden Mohnfelder, in denen die Jugend sich fröhlich Sträuße wand, sind verschwunden. Wer sich jetzt in Grün und zwischen Mehrenfeldern ergehen will, muß schon weiter hinausschweifen gegen Buckow   und Rudow   hin. Auch Ueber das Vermögen des Hofbildgießers Gladenbeck, der in westlich von Tempelhof   sind die idyllischen Fußpfade an der Friedrichshagen   unter der Firma Oskar Gladenbeck u. Sto. die be­,, Blanken Hölle" bereits gesperrt. Ein vornehmes Villen- fannte Bronzewaren- Fabrik innehatte, ist vom königlichen Amts­viertel ist diesseits entstanden und jenseits haben Bau- gericht zu Köpenick   der Konturs eröffnet worden. Die erste spetulanten das Gelände bereits durch hohe Drahtzäune geöffnungstermin auf den 8. März 1905 festgesetzt worden. Die An Gläubigerversammlung ist auf den 20. Januar 1905, der Er­perrt. So, schiebt sich auch im Südwesten und Süden das meldefrist für Forderungen aus der Kontursmasse läuft bis zum Jahres scheidet der Nachtwächter in Friedrichsfelde   aus seinem Amte, Weichbild Groß- Berlins unaufhaltsam vor.

23. Februar kommenden Jahres,

Eine Nachtwächternot droht unserem Orte. Am Schluß dieses aber kein Bewerber hat sich bisher für die ausgeschriebene Stellung gefunden. Niemand scheint das ehrgeizige Verlangen zu haben, Die Zahl der Schanktonzessions- Gesuche hat sich im legten Jahre Die Freundin der Frau. Ein merkwürdiges Familiendrama Herrscher der Nacht in Friedrichsfelde   zu werden, troß der ver um 159 vermindert; immerhin wurden der Gewerbebeputation des hat sich Dienstag abend hier abgespielt. In der Füsilierstraße 13 lockenden Aussichten, die so ein Posten bietet. Der Bewerber muß Magistrats 8550 solcher Gesuche im letzten Jahre eingereicht. 8411 wohnte seit vier Jahren der 35 Jahre alte Artist A. Boldt mit seiner im Alter zwischen 25 und 40 Jahren stehen, braucht nicht einmal davon wurden von der Deputation befürwortet, 111 zurückgezogen Ehefrau und einer 42jährigen Steinfegermeistersfrau Elife Schwalbe. Militäranwärter zu sein, erwirbt zwar feine Benfionsberechtigung, und gegen 28 Widerspruch erhoben. Von den letzteren haben elf die von dem Ehepaar ein Zimmer abgemietet hatte. Boldt war ohne erhält aber auch ein Jahresgehalt von 400 M.! Die Gemeinde wird Antragsteller ihre Gesuche noch vor dem Stadtausschuß durchgedrückt. Beschäftigung und lag oft im Streit mit seiner Ehefrau, um so mehr, wohl oder übel etwas tiefer in den Säckel greifen müssen, um nicht als diese in einem unerquidlichen Freundschaftsverhältnis zu der eine nachtwächterlose Zeit heraufzubeschwören.

Ein schlechtes Weihnachtsgeschäft haben in diesem Jahre die Frau Schwalbe stand. Er fühlte sich aber ohnmächtig gegen Gattin

Standinhaber der städtischen Markthallen gehabt. Sajon seit einigen und Freundin. Vorgestern abend saß man im Heim des Haus- Halb erfroren wurde am ersten Feiertag im Walde bei Karls­Jahren läßt sich ein Geschäftsrädgang in den Sallen feststellen; berwalters wieder in Gesellschaft beisammen und hatte viel ge- horft ein Mädchen von hiesigen Einwohnern aufgefunden. Das noch nie ist er aber für die Standinhaber so empfindlich bemerkbar trunken. Es kam schließlich zu allerlei anzüglichen Sticheleien und 25 Jahre alte, aus Schlesien   gebürtige Mädchen erzählte, nachdem Standinhaber haben nur die Hälfte der Einnahmen früherer Jahre gar zum offenen Streit, der sich in der Wohnung Boldts nachher fort- fie fich in einer Wirtschaft gestärkt und aufgewärmt hatte, sie sei sette. Der erregte Artist forderte Frau Schwalbe auf, die Wohnung in Karlshorst   bedienstet gewesen, habe es aber bei ihrer Dienst­zu verzeichnen. Der ständige Geschäftsrückgang wird in der Haupt- au verlassen, wurde aber von ihr und seiner Chefrau überfallen herrin nicht mehr aushalten können und deshalb beschlossen, fich das fache darauf zurückgeführt, daß die Warenhäuſer mehr und mehr Er griff nach einem Revolver und schoß Frau Schwalbe eine Kugel Leben zu nehmen. Planlos irrte sie im Walde umher, bis sie er. die Artikel der Markthallen übernehmen und ebenso wie die Spezial- in die linke Bruſt. Dann stellte er sich selbst auf der Wache des mattet zusammenbrach. Der Wirt sorgte dafür, daß dem Mädchen geschäfte während der Weihnachtszeit das Publikum durch geschickte 16. Reviers. Die Schwerverlette wurde in einem Rettungsvagen von Polizei wegen ein vorläufiges Unterkommen verschafft wurde. Rellame zum Kaufen veranlassen, während die Markthallen auf die in das Krankenhaus am Friedrichshain   gebracht. Vor dem Unter­Anwendung der Reklame verzichten müssen. Die Standinhaber fuchungsrichter gab Boldt an, der Revolver sei nur mit Play­Köpenick. haben das schlechte Weihnachtsgeschäft zum Anlaß genommen, um patronen geladen gewesen. Trotzdem wurde Frau Schwalbe er­In der lehten Stadtverordneten- Situng in Köpenick   tourbe in in Petitionen an die Markthallenverwaltung erneut barum zu bitten, heblich verlegt, weil sie der Schuß aus unmittelbarer Nähe traf. weiter Lesung der Antrag, die Realschule zu einer Ober- Realschule daß die Markthallen durch zeitgemäße Ausstattung mit den übrigen Lebensgefährlich ist aber die Verwundung, wie im Krankenhause richtung der Ober- Realschule die bestehenden drei gymnasialen auszubauen, angenommen. Unsere Genossen beantragten, bei Er­Geschäften konkurrenzfähig erhalten werden. Insbesondere wünscht man eine beffere kenntlichmachung der Hallen an den Eingängen festgestellt wurde, keineswegs. Nebentlassen wegen zu geringer Schülerzahl eingehen zu lassen und durch entsprechende Beleuchtung und eine beffere innere Ausstattung, Der Verführte. Reumütig zurückgekehrt ist der 16 Jahre alte stimmten nach Ablehnung ihres Antrages gegen die Errichtung der damit das laufende Publikum wieder mehr in die Hallen gezogen Hausdiener Rudolf Kerpen, der fürzlich seinem Arbeitgeber, einem Ober- Realschule. Beim Antrag des Magistrats, 500 02. zum Bigarrenhändler in der Friedrichstraße  , mit 1500 Mark burch- ochzeitsgeschenk des Kronprinzen zu bewilligen, er­Eisenbahn und Verkehrsinteresse. Seit vielen Jahren schon wird gebrannt war. Der junge Mann ließ sich von einem Altersgenossen flärten unsere Genossen: Wir können es mit unseren Pflichten als die Durchlegung der Teltowerstraße nach der Kurfürstenstraße von den Fricke, der seinen Eltern schon öfter davongelaufen und auch schon Stadtverordnete nicht vereinbaren, Gelder der Steuerzahler für Anwohnern des Westens und Südens der Stadt angestrebt. Die auf See gewesen war, verführen. Fricke redete ihm ein, daß in Privatfestlichkeiten und Geschenke herzugeben. Außerdem befinden Ausführung dieses für die Verkehrsentwickelung beider Stadtteile Deutschland   kein Geld zu verdienen sei. Er solle nur machen, daß sich unter den städtischen Geldern auch die Steuern von ungefähr außerordentlich wichtigen Planes würde sich aus dem Grunde ganz er eine größere Summe bekomme und dann mit ihm in die Welt 70 Proz. aller Einwohner Köpenids, welche einst als Glende be­besonders schwierig gestalten, als die Durchlegung über oder unte gehen. Sobald Kerpen   nun 1500 Mark erhielt, um Stempelmarken zeichnet wurden. Als Vertreter dieser Glenden" lehnen wir es ab, dem ausgedehnten Bahnkörper der Anhalter und Botsdamer Bahn einzulaufen, brannte er mit dem Verführer durch. In Potsdam   zum Hochzeitsgeschenk für den Schloßherrn von Oels Gelder der erfolgen müßte. Der Verkehrsausschuß der vereinigten Vereine des fauften sie sich neue Kleidung. Dann fuhren sie nach Magdeburg   Steuerzahler zu bewilligen. Statt der beantragten 500 m. wurden Im Voranschlag des Etats für 1905 Südwestens hatte sich fürzlich in einer Eingabe an den Eisenbahn- und am nächsten Morgen, nachdem sie sich das Geld geteilt hatten, schließlich 300 m. bewilligt. minister gewandt und um Durchführung des Verkehrsplanes ersucht. nach Harburg   und von dort mit der elektrischen Bahn nach Hamburg  . find die Kommunalsteuern auf 195 Broz. veranschlagt; die Jetzt ist darauf ein Antwortschreiben eingetroffen, worin die Eisen- Sier trennten sie sich, um nicht den Verfolgern aufzufallen, nahmen Betriebssteuer soll wie im Vorjahre in Höhe von 175 Broz.. bahnverwaltung es ablehnt, dem Projekt näher zu treten. auch keine feste Wohnung, trafen sich aber bald hier, bald da in die Gewerbesteuer mit 250 Proz. für die 1. und 2. Klasse, leichtsinniger weiblicher Gesellschaft, in der sie auch die Nächte ver- mit 180 Proz. für die 3. und 4. klasse erhoben werden; die Gegen den Silvester- Unfug in der Friedrichstadt   wird die Polizei brachten. Alle Kerpens Geld bis auf 30 Mart zusammengeschmolzen Grundwertsteuer soll mit 3 W pro Mille zur Erhebung kommen. auch in diesem Jahre besonders energisch vorgehen und zu dem war und Fride ihn versetzte, statt die versprochenen Auslandspapiere Der Voranschlag wurde dem Etatsausschuß überwiesen. Zwecke die 1. Hauptmannschaft durch Abkommandierung von Schutz- zu besorgen, schrieb er an seine Eltern und kehrte in den Feiertagen Leuten aus sämtlichen Revieren wesentlich verstärken. Auch Kriminal­beamte werden in großer Zahl aufgeboten und besonders die Neben zu ihnen zurück. Sein Verführer ist noch nicht ermittelt.

wird.

straßen in der Friedrichstadt  , in welchen der Unfug im vorigen Mit Chantali vergiftet hat sich in den Feiertagen der 37 Jahre Jahre besondere Ausdehnung fand, überwacht werden. Die Bildung alte Handelsmann Hans Chlebus aus der Weydingerstraße 4. größerer Menschentrupps foll unter allen Umständen verhindert Chlebus entstammt einer Offiziersfamilie, hatte eine gute Schul­werden. Wegen Silvester- Unfug sistierte Personen erhalter tein bildung genossen, war aber von jeher etwas leichtsinnig veranlagt

Schöneberg  .

Die städtische Lesehalle in Schöneberg   wird. nachdem sie sechs Monate hindurch geschlossen war, am 2. Januar im ganzen Imfange wieder zur öffentlichen Benutzung gelangen. Die Kosten zur Beseitigung der im Sommer entdeckten Uebelstände in der Ver­waltung der Bücherei dürften jedenfalls bald in Form einer Nach­