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gegenüber die paar Prozent Operationstodesfälle. Wer aber er- höhnten Reider" begleiten und jede zustande gekommene flärt, daß er den Krebs ohne Operation heilen kann gleichviel Einigung wird von uns mit der Genugtuung begrüßt werden, ob durch Beten oder Handauflegen, ob durch Lehm oder durch Wasser die dem wirklichen Freund der Arbeiterbewegung wohl von dem behaupten wir mit ruhigem Gewissen, daß er ein ansteht. Schwindler ist.

Mögen die Bemühungen Winters, durch Belehrung und Auf­flärung auf breitester Grundlage, durch rastlose und planmäßige Bekämpfung der heimtückischen Krankheit Tausenden von Frauen alljährlich das Leben zu retten, den verdienten Erfolg haben.

Der Streik der Wingerarbeiter in Südfrankreich  .

Paris  , im Dezember.( Eig. Ber.) Zu den erfreulichen Er­scheinungen der französischen   Arbeiterbewegung gehört das in den legten paar Jahren vor sich gehende Erwachen der Landarbeiter zu Organisation und Kampf.

Wir hoffen nicht, wie die Einigkeit" in ihrem Leit­artikel, daß nun die Einigungsrummelei endgültig über­wunden ist", sondern werden mit unseren besten Kräften weiter für die Vereinheitlichung der Gewerkschaftsbewegung in Deutschland   tätig sein. Wir sind nicht immer mit den Waffen einverstanden, welche manche Verfechter der neutralen Organi­fationsform gegen die Lokalorganisationen führen, wir halten ein größeres Entgegenkommen von dieser Seite den so­genannten Vertrauensmänner- Zentralisationen gegenüber für richtiger, wir würdigen und begreifen auch voll den Wunsch der Gewerkschaften Keßlerscher Richtung, sich nicht be­dingungslos" von den großen Zentralisationen aufsaugen zu lassen; aber prinzipiell stehen wir auf dem Standpunkt, Die erste Zusammenfassung der verstreuten Gruppen der süd- daß den großen zentralisierten Berbänden lichen Landarbeiter geschah im August 1908 auf einem Kongreß zu die Zukunft gehört, und werden ohne die uns von Béziers  , an dem sich 31 fleine Gewerkschaften beteiligten. Dieser der Einigkeit" untergeschobene Bosheit zu befizen jeden Organisation gelang es, im vorigen Winter einen erfolgreichen Streit durchzuführen, dant übrigens des Umstandes, daß die Wein- Schritt in der Gewerkschaftsbewegung nach dieser Richtung preise bedeutend gestiegen waren. Ueberall wurden vertragsmäßig hin mit Freuden begrüßen! cine Lohnerhöhung und andere Verbesserungen erfämpft. Die Folge davon war ein starkes Anwachsen der Organisation. Auf dem Kongreß von Narbonne  , August 1904, waren bereits 107 Delegierte anwesend und die Zahl der Organisierten konnte auf ettva 20 000 geschäzt werden. Der Landarbeiter- Verband umfaßte vier Sektionen in den vier Departements der Aude, der Dstpyrenäen, des Hérault   und der Bouches- du- Rhône  . Die wichtigsten Forde rungen des Kongresses von Narbonne   waren: ein einheitlicher Lohn­tarif von 3 Frank pro Tag für 6 Stunden Arbeit oder 50 Centimes pro Stunde, ein maximaler Arbeitstag von 8 Stunden.

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Berlin   und amgegend.

D:   3 rote Gespenst in der Handwerkskammer  .

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Die Differenzen bei den Firmen J. Groschkus, Weise u. Naumann, Lennig u. Jakke, Gebr. König, Netband, Wegfraß, E. Straßburg  , A. Neumann( Weidenweg) sind durch paritätische Kommissionen zu untersuchen und in kürzester Zeit beizulegen.

Der Lohntarif der Bautischler ist durch eine besondere paritätische Kommission zu beraten und von den in Frage fommenden Parteien anzunehmen.

Die Differenzen in der Ladeneinrichtungsbranche sollen durch eine besondere Kommission geregelt werden. Für die Arbeiten in der Kontormöbelbranche hat die Abmachung unter Nr. 1 Geltung.

Es soll bis zum 1. Juli 1905 ein paritätischer Arbeits­nachweis eingerichtet werden. Die Schlichtungskommission hat über das Statut desselben sofort in Beratung zu treten. Für die Zwischenzeit soll der Arbeitsnachweis der Arbeitgeber und der der Arbeitnehmer bestehen bleiben. Beschwerden über die Ge­schäftsführung in den beiden Nachweisen sind von der Schlich­tungskommission zu erledigen.

Sollte die Schlichtungskommission Differenzen, welche au Streits und Aussperrungen führen können, nicht beseitigen fönnen, so ist innerhalb drei Tage das Einigungsamt anzurufen. Das Einigungsamt foll ferner zusammentreten, falls es der Schlichtungskommission nach Ablauf des Vertrages nicht gelingen sollte, einen neuen Vertrag abzuschließen.

Der Vertrag hat Gültigkeit bis zum 1. Januar 1907 und soll immer ein Jahr weiter laufen, wenn er nicht drei Monate vor Ablauf gekündigt wird.

Deutfches Reich.

Die Firma Gebrüder Stoewer in Stettin   sucht für ihre aus ständigen Dreher schon sogar im Auslande Ersaz. So haben die Inhaber auch in Sandau   und in Leipa in Böhmen   bereits Dreher angeworben. Die Angeworbenen waren aber so vorsichtig, sich vorher bei der Verwaltung des Metallarbeiter- Verbandes darüber zu erfundigen, ob etwa bei der Firma Gebrüder Stoewer gestreift wird. Daß den Angeworbenen die nötige Aufklärung über die Verhältnisse bei der Firma Gebrüder Stoeter zuteil wurde, ist

ist nach wie vor fernzuhalten.

Streit wurde übrigens am 2. Dezember erklärt, nachdem erst die teils in offener Weise ihren Ingrimm durchblicken ließen, den Letzte Nachrichten und Depefchen.

Die Versammlung debattiete lange und eingehend über die erste Vollversammlung der Handwerkskammer   Vorschläge. Nachdem Glocke diesleben erläutert und über die Berlins  , nach den diesjährigen Neuwahlen, fand am 29. De- Verhandlungen Bericht erstattet hatte, sprachen mehrere Redner zember im Provinzial- Landtagshaus, Matthäikirchstraße, statt. Die gegen die Vorschläge. Sie waren nicht grundnsäßlich gegen den ersten Punkte boten sehr wenig, was die Allgemeinheit der Arbeiter- Abschluß eines Vertrages, hatten aber an den vorliegenden Vor­Mehrere Mitglieder der Orts­schaft interessieren könnte. Der Geschäftsbericht wurde debattelos schlägen manches auszusehen. zur Kenntnis genommen. Beim dritten Punkt der Tagesordnung: verwaltung sowie der Verbandsvorsitzende Klo B traten für die An­Aber auch die Weinbergsbefizer begannen sich zu organisieren, Wahlen, tagte der Gesellenausschuß gesondert. Als Vorsitzender nahme der Einigungsvorschläge ein. Die Diskussion zog sich bis um den Forderungen der Arbeiter besser widerstehen zu können. des Gesellenausschusses der Handwerkskammer   wurde der Tapezierer nach Mitternacht   hin. Schließlich erteilte die Versammlung durch mert habe, fie fetten insert die Organiſation von gelben" Ge- Otto Wels   gewählt und zu deſſen Stellvertreter Tischler Franz einstimmig gefaßten Beschluß den Vertretern des Verbandes Voll­werkschaften. Andererseits hatten sie sich für kommende Konflikte Monien. Die Wahlen wurden durch die Kammer bestätigt. macht, wegen Abschluß eines Vertrages mit den Unternehmern in den ausgiebigften behördlichen Schuß gesichert. Es sei hier erinnert, In der hierauf wieder gemeinsamen Sigung wurde die Neu- Verhandlung zu treten. daß der Winzerstreit des vorigen Winters von den Ordnungsparteien fassung des Lehrvertrages beraten. Hier hatte der Gesellen­als eine Jacquerie" verschrien wurde. Der Ministerpräsident aber ausschuß der sonst nicht viel zu sagen hat Gelegenheit, sich an erklärte ihn in der bezüglichen Kammerdebatte für einen Muster- der Beratung zu beteiligen und kam etwas Feuer in den sonst so streif" unter dem Gesichtspunkte des ruhigen Verlaufes. Trozzdem schleppenden Gang der Verhandlung. Der Syndikus Dr. Röständigen Dreher schon sogar im Auslande Eriaz. So haben aber hat derselbe Ministerpräsident vor einigen Monaten in einem der diese Verhandlung refericrend einleitete, betonte, daß die Zahl Rundschreiben an die Präfekten der weinbauenden Departements der nicht richtig ausgefüllten Lehrverträge ins Ungeheuerliche steige eventuelle Sicherheitsmaßnahmen nach dem Geschmack der Ordnungs- und es sich empfehle, verschiedene neue Bestimmungen darin auf retter vorgeschrieben. zunehmen resp. alte Bestimmungen flarer zu stellen. Auf An­Mit dem Eintritt des Winters haben nun die Eigentümer alles regung des Gesellenausschusses wurde eine Aenderung des§ 2 des getan, um einen neuen Streit zu provozieren. Die früheren Ver- Vertrages beschlossen, der besagt, daß die gleichzeitige Erlernung träge wurden vielfach gebrochen, die Löhne unter Berufung auf mehrerer verschiedener Handwerke nicht vereinbart werden den Fall der Weinpreise herabgefeßt, die regelmäßig im Winter darf. Es wurde statt verschiedener" nicht verwandter" felbstverständlich. Der Zuzug von Drehern und Maschinenarbeiterit stattfindende Arbeiterentlassung zu einem Kampfmittel gegen die Handwerte gesetzt, was entschieden das Richtigere ist. Bei§ 3, der roten Gewerkschaften mißbraucht: es wurden vorzugsweise die unter anderem die Bestimmung enthält über die Verpflichtung der In der Drehbant- Fabrik von A. Wohlenberg zu Hannover  Gewerkschaftsleiter entlassen. Dent gleichen Zweck diente der von Kosten zu den Fachschulen, entspann sich eine sehr lebhafte Debatte, legten 45 Former und Gießerei- Arbeiter die Arbeit nieder. den Eigentümern geschaffene Arbeitsnachweis, welcher nur diejenigen die durch den Vorsitzenden des Gesellenausschusses Otto Wels   Firma herrschen schon seit Jahresfrist Differenzen. In den letzten Arbeiter berücksichtigte, die sich verpflichteten, der gelben Gewerkschaft in wirkungsvoller Weise geführt wurde. Er wies im besonderen Wochen versuchte die Firma den Formern die Unkosten für Schweißen beizutreten. Dies in allgemeinen Umrissen die Situation, aus welcher der geld und die Lehrmittel zu bezahlen hätten, man die ärmere Be- und Ausbessern der ohne Schuld der Former schadhaften Gußstücke vom Lohn abzuziehen. Das mehrmalige Vorstelligtverden der neueste Streit erwuchs. bölkerung von der Erlernung eines Handwerts abhielte. Auch fanden Dem Föderalfomitee des südlichen Landarbeiter Verbandes konnte die Ausführungen des Redners wenig oder gar kein Verständnis Arbeiter hatte keinen Erfolg, im Gegenteil, der Leiter des Werkes Um Fernhaltung des uicht entgehen, daß der Zeitpunkt für den Stampf ungünstig war. bei den Arbeitgebern, als er ihnen sagte, daß nur die Handwerks- wies der Kommission kurzerhand die Tür. Zuzuges ersucht: Die Ortsverwaltung Hannover   des Deutschen  Das Komitee hatte aber, soweit es sich von hier aus beurteilen meister den Vorteil, oder wenigstens den größten Vorteil davon Metallarbeiter- Verbandes. läßt, keine andere Wahl, als entweder den allgemeinen Streit zu er hätten, wenn die Fachschulen ordentlich besucht würden, deshalb auch flären oder die tiefgehende Gärung in vereinzelten und gänzlich die Arbeitgeber die Verpflichtung der Kostendedung übernehmen hoffnungslosen Konflikten sich entladen zu lassen. Der allgemeine müßten. Aus den Ausführungen der Gegner, die teils in versteckter, einzelnen Organisationen sich in diesem Sinne entschieden hatten. ihnen die neue Lehrlingsorganisation verursacht, ging hervor, daß Es versteht sich freilich von selbst, daß unter den ländlichen Ver- Rückschritt im Handwerk Trumpf ist. Durch den Tischler Monien hältnissen am wenigsten eine gleichzeitige und einheitliche General- wurde zu§ 3a die Streichung eines ganzen Absages beantragt, Berlin  , 30. Dezember.  ( W. T. B.) Die Aeltesten der Kauf­Streitbewegung in vier Departements organisiert werden konnte, nach dem der Lehrling verpflichtet werden kann, diejenige Zeit nach- mannschaft von Berlin   haben am 21. Dezember an den Reichs= zumal ja die Organisation noch so jung ist. Die Abgeschiedenheit zulenen, die er durch Krankheit während seiner Lehrzeit ver- tanzler die Bitte gerichtet, in Erwägung zu ziehen, ob es nicht der einzelnen Dörfer und die Mannigfaltigkeit der Arbeits- säumte. Der Antragsteller begründete in längeren Ausführungen möglich sei, den Inteneressenten eine Sicherheit zu geben, daß sie bedingungen haben bewirkt, daß die als ein Generalstreit gedachte seinen Antrag und stellte es der Vollversammlung anheim, wenn bei ihren geschäftlichen Transaktionen nach wie vor mit dem Bewegung tatsächlich in eine Reihe zeitlich aufeinanderfolgender und sie sich nicht für die Streichung dieses Absakes erwärmen fönnte, 1. Januar 1906 als dem frühesten Termine für das Inkrafttreten nach ihren Forderungen von einander abweichender Lotalstreits zer- wenigstens die Berufskrankheiten auf die Lehrzeit anzurechnen. der neuen Handelsverträge rechnen könnten, Hierauf ist seitens des fiel. Immerhin war die Bewegung ideell durchaus einheitlich, ge- Doch für Beides fand sich keine Majorität. Ein schon früher einmal Reichskanzlers unter dem 29. Dezember den Aeltesten der Kauf­tragen von der für die Landarbeiter neuen Idee der proletarischen gestellter Antrag bezüglich der Aufräumungsarbeiten nach beendeter mannschaft folgende Antwort erteilt worden: Solidarität. Und dem Nuf des Föderalfomitees folgten mehr als Arbeitszeit wurde wiederholt. Der Gesellenausschuß beantragte, daß Nach Lage der Verhältnisse können vorläufig keine genaueren hundert in allen Ecken und Winkeln zerstreute Orte von Arles   bis das Aufräumen der Werkstatt sofort nach beendeter Arbeits- Mitteilungen über den Zeitpunkt gemacht werden, zu welchem die Perpignan  . Das ländliche Proletariat Frankreichs   darf schon auf zeit der Gesellen zu geschehen hat und innerhalb einer neuen Handelsverträge in Kraft treten sollen. Ich darf indes be= diesen Mobilisationsversuch allein stolz sein. Stunde beendigt sein müßte, damit die Lehrlinge nicht mehr ver- merken, daß zwischen der Bekanntgabe der Verträge und ihrer pflichtet werden können, noch bis in die späte Nacht mit dem Meister Inkraftseßung jedenfalls eine hinreichende Frist gelassen werden allein zu arbeiten. Dieser Antrag gab einem Arbeitgeber Ver- wird, um den Interessenten zu ermöglichen, sich in ihren geschäft= anlaffung, das rote Gespenst aufmarschieren zu lassen und betonte lichen Unternehmungen auf die neuen Verhältnisse einzurichten." er ausdrücklich, daß diese Stunden sehr geeignet wären, den Lehrling ins Vertrauen zu ziehen, weil die Gesellen dann nicht dabei wären. Also auch mit diesem Antrag war es nichts.

Zu verschiedenen anderen Härten des Vertrages waren seitens der Gefellenvertreter Abänderungsarträge gestellt, die aller alle abgelehnt wurden.

Für die Forderungen der Streifenden sind vorbildlich diejenigen der Landarbeiter in der Umgegend von Narbonne  : 3 Frant Tage­Lohn für 6 Stunden oder 50 Cts. pro Stunde, Marimalarbeitstag von 8 Stunden und 2 Liter Wein pro Tag; für die im Monatslohn stehenden Dienstboten 35 Fr. im Winter, 45 Fr. im Sommer nebst freier Kost. Zurzeit ist der Streit in den meisten Orten beendet, und zwar, wie die Voix du Peuple" berichtet, mit ziemlichem Er folge. Teils wurden die angeführten Forderungen mehr oder minder annähernd durchgefeßt, teils gelang es, die vorjährigen Verträge wiederherzustellen und die Arbeiterentlassungen rückgängig zu machen. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung behandelte die Ab­Im Kampfe stehen noch ein paar Dußend Orte. grenzung des Handwerks und des Fabrikbetriebes. Eine Von guter Vorbedeutung für die Zukunft der Landarbeiter- Kommission aus Mitgliedern der Kammer hatte sich dieser Auf­bewegung ist die energische Streifattion der Frauen. gabe bemächtigt und ihre Meinung in Form einer Resolution zum Um den Ausgang des Streits richtig zu bewerten, muß noch die Ausdruck gebracht, die dem Vorstand als Material übergeben wurde. Einmischung der Gendarmen und der Armee berücksichtigt werden, Bemerkenswert hierbei ist eine Aeußerung eines Kommissionsmit­welche die bäuerliche Bevölkerung noch wirksamer terrorifieren muß gliedes, die darin gipfelte, daß ohne die Heranziehung des Groß­als die städtischen Arbeiter. Jm Drte Grand' Ville ist es auch zu betriebes zur Innung die Handwerkerbewegung ein totgeborenes einem blutigen Zusammenstoß gekommen. Ein Streitposten wurde Kind ist, und daher der Wunsch bestehe, die Kreise, die unter das von berittenen Gendarmen überfallen. Mehrere Arbeiter wurden Handwerkergesetz von 1897 fallen, weiter zu vergrößern. dabei verwundet durch den Anprall der losgelassenen Pferde. Der Nach einigen sonstigen unwesentlichen Punkten erfolgte Schluß ausgiebige Armeeschuß hat aber die Arbeiter nicht vor Unter- der Vollversammlung. nehmerfugeln geschützt. In Cruzy hat sich ein Nachahmer der Crettiez von Cluses   gefunden. Ein Apotheker Etienne hat in seiner Eigenschaft als Weinbergsbesizer in frivoler Weise auf eine Gruppe Streifender fünf Revolverschüsse abgegeben und einen Arbeiter in ist wieder um einen Schritt näher gerüdt. Die sehr stark juchte den Unterleib getroffen. Desgleichen hat in Sallèles- d'Aude   ein Vertrauensmänner- Versammlung des Holzarbeiter- Verbandes, welche Schweinemetzger Streifende mit einem Messer angegriffen. gestern abend in der Brauerei Friedrichshain   tagte, nahm Stellung zu Streifende Landarbeiter sind ja schon als solche eine in ihrer Ben Einigungsvorschlägen, welche zwischen den Vertretern der beiden Neuheit graufige Erscheinung. Die guten Bürger verlieren darüber Parteien vereinbart worden sind. Die wichtigsten Punkte der den Kopf. Mit der Zeit werden sie sich daran gewöhnen. Die formulierten Einigungsvorschläge sind folgende: fortschreitende Organisation des ländlichen Proletariats läßt es sicher erhoffen.-

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Gewerkschaftliches.

" Leider!"

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Die Einigkeit" ärgert es, daß wir an die Mitteilung zu dem Abbruch der Einigungsverhandlungen unter den Glasern ein Wort des Bedauerns geschrieben haben.

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Wir bedauern den Leiderschreiber" dieser Notiz wahr­haftig, aber nur um feiner Unkenntnis resp. seiner Bosheit wegen." So sagt die Einigkeit".

Nun, der Leiderschreiber" sitzt in der Redaktion des Vorwärts", wenn auch die tatsächlichen Mitteilungen der Notiz natürlich von einer anderen Seite stammen. Wenn fich's um das Leider" dreht, dann hat es die Einigkeit" also lediglich mit uns zu tun. Und da sei ihr gesagt: Wir werden nie den Abbruch von Einigungsverhandlungen im Gewerf­schaftsleben mit anderen Worten als mit dem von ihr ver­

Das Ende des Kampfes in der Holzindustrie

Dresden  , 30. Dezember.  ( W. T. B.) Die angestellten Unter­suchungen der schadhaften Stelle der Augustusbrücke   haben, wie der Dresdner Anzeiger" meldet, ergeben, daß ein Teil der Gangbahn, welche auf den geborstenen Kragsteinen ruht, vermutlich noch in dieser Nacht abstürzen wird. Um ein weiteres Reißen zu ber­meiden, wurden die innerhalb des Mauerwerkes der Brücke befind­lichen Kragsteine mit Schienen und Sandsäcken belastet. Das Ge­ländere ist durchschnitten worden, um den von dem Zerstörungswerk betroffenen Teil nicht zu sehr sich ausbreiten zu lassen.

Erdbeben.

Bozen  , 30. Dezember.  ( B. H.  ) Im ganzen füdlichen Tirol fand heute vormittag ein heftiges Erdbeben statt. In Alas Ballaria und anderen Orten flüchtete die Bevölkerung ins Freie, da die Häuser Nisse bekamen und die Fensterscheiben zersprangen. Trient  , 30. Dezember.  ( W. T. B.) In den füdtiroler Grenz­gebieten wurde heute ein Erdbeben verspürt; am stärksten machte es sich in Avio bemerkbar, wo auch Getöse vernommen wurde.

Bom ostasiatischen Kriegsschauplage.

Zotio, 30. Dezember.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Die Affordpreise von neuen Arbeiten werden im Ver- Bu der Besetzung des Forts Erlungschan wird von der Belagerungs­hältnis zu den bereits bestehenden Afforden festgesetzt, falls fich armee vor Port Arthur noch gemeldet, daß nach der Einnahme des die neuen Arbeiten mit den bereits ausgeführten Arbeiten ver- Forts eine Abteilung der Russen zwischen der Linie der Belagerungs­gleichen lassen. Wenn sich neue Arbeiten nicht mit bereits ver: geschüße und der Bastionskehle Widerstand leistete und erst gegen affordierten vergleichen laffen und wenn über den Akkordpreis 3 Uhr morgens vertrieben wurde. Nach Aussagen der Gefangenen ist eine Einigung unter Hinzuziehung des Fabrikausschusses, wo ein die Mehrzahl der Verteidiger getötet worden. solcher besteht, oder der Vertrauensleute oder sonst geeigneter Arbeiter der betreffenden Werkstatt nicht zu erzielen ist, so fönnen diese Arbeiten in Lohn ausgeführt werden oder die Festsetzung des Affordpreises muß durch die Schlichtungskommission erfolgen. Bis zur Entscheidung der Schlichtungskommission muß in Zeitlohn gearbeitet werden.

30. Dezember.  ( W. T. B.) In der Ersten Rammer er­flärte auf die geftrige Anfrage von Nierops der Minister der Kolonien in aller Form, daß weder der Hafen von Sabang   noch irgend ein anderer Ort in Holländisch- Indien der russischen Regierung zur Ver Wenn der Arbeiter bei Ausführung der neuen Arbeit in fügung gestellt sei. Die niederländische Regierung beobachtete in den Afford auf Grund der Festsetzung der Schlichtungskommission Niederlanden   und den Kolonien die stritteste Neutralität. einen Minderverdienst gegen seinen bisherigen Durchschnitts­verdienst der letzten sechs Monate erzielt hat, so steht ihm das London  , 30. Dezember.  ( W. T. B.) Die Londoner   Polizei vers Recht zu, eine Nachprüfung des Affordes durch die Schlichtungs  - haftete heute zwei Mitglieder einer fontinentalen Fälscherbande, die tommiffion zu verlangen und muß ihm bei nachträglicher Ge­währung eines höheren Affordpreises die Differenz nachgezahlt auf dem Kontinent Mengen gefälschter, in London   hergestellter Fünf­werden. Ebenso steht dem Arbeitgeber das Recht zu, für spätere Pfundnoten der Bank von England   in Umlauf gesezt hat. Afforde derselben neuen Arbeit eine Nachprüfung des Akkord­preises durch die Schlichtungskommission zu verlangen.

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Für die einfachen Arbeiten( Stapelartikel) soll die Schlich tungskommission Tarife aufstellen.

Roustantinopel, 30. Dezember.  ( W. T. B.) Aus Adem kommende Schiffe mit Pilgern werden einer zehntägigen, Schiffe mit anderen Passagieren einer fünftägigen Quarantäne unterworfen. Hierzu 3 Beilagen.

Berantw. Redakt.:Paul Büttner  , Berlin  . Inferate verantw.( mit Ausnahme der NeueWelt"-Beilage): Th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanft. Paul Singer& Co., Berlin   SW.