Einzelbild herunterladen
 

Nr. 307. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 31. Dezember 1904.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste.

11

Achtung! Am Sonntag, den 22. Januar 1905, erscheint die nächste Lokalliste. Am Sonntag, den 8. Januar 1905, veranstaltet der Theater­und Vergnügungsverein Paloma" im Ostbahnhof- Restaurant", Rüftriner Play, ein Vergnügen. Wir machen darauf aufmerksam, daß dieses Lokal nicht mit auf der Liste steht, infolgedessen ist das Bergnügen streng zu meiden. Das Personal und die Angestellten der Auer- Gesellschaft , Alte Jakobjtr. 139/148, haben zum Sonnabend, den 14. Januar 1905, in der Tonhalle", Friedrichstr. 112, einen Maskenball arrangiert. Wir erwarten von den organisierten Arbeitern daselbst, daß sie an dem Vergnügen nicht teilnehmen, da das Lokal Tonhalle" der Arbeiterschaft zu Versammlungen 2c. nicht zur Verfügung steht. Die Lokalkommission.

Bierter Berliner Reichstags- Wahlkreis Often. Dienstag, den 3. Januar, findet im Elysium", Landsberger Allee 40/41, eine Ver­jammlung des Wahlvereins statt mit der Tagesordnung: 1. Vortrag des Genoffen Hugo Boi. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Gäste haben Zutritt. Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand. Bierter Berliner Reichstags Wahlkreis Südosten. Sonntag nachmittag 5 Uhr: Versammlung mit Frauen. Nachher: Gemütliches Beisammensein mit Tanz. Um zahlreiche Beteiligung ersuchen

-

D

Lokales. Silvester.

Die Vertrauensleute.

Zum

" 1

Gießerei, Schmiede usw. und Montage sich eine praktische Ausbildung I die durch den Verband in ein besseres Jenseits oder ins Krankenhaus angeeignet haben. Der Lehrplan schließt sich auf das engste an befördert werden sollen, ja noch weit mehr auszustehen haben. den einer preußischen höheren Maschinenbauschule an, jedoch sollen Hoffentlich bewährt sich die neue Einrichtung. die Gebiete der Technik, die für Berlin eine hervorragende Bedeutung eine Stiftung, Die Kottwitsche Armen- Unterstüßungsanstalt haben, besonders berücksichtigt werden. Der Unterricht dauert zwei die finderreichen Familien Beihülfen zur Bezahlung rückständiger Jahre und wird in aufsteigenden Halbjahrskursen erteilt. Schluß erteilt die Anstalt auf Grund einer Prüfung Reifezeugnisse. Mieten gewährt hat in den letzten Jahren öfter als sonst helfend Die Anregung zur Errichtung dieser Anstalt ist vorzugsweise eingreifen müssen, und auch im Verwaltungsjahr 1903/04 ist hierin auf den Verein Deutscher Ingenieure zurückzuführen, noch nicht wieder ein Umschwung eingetreten. Diesmal bezahlte die der auch in anerkennenswertem Entgegenkommen sich erboten hat, Stiftung 454 Mietsreste, 60 Reste zwischen 11-20 M., 196 zwischen einen größeren laufenden Beitrag zum Betriebe der Schule zu 21-30., 184 zwischen 31-50 M., 14 zwischen 51-100 2. Der Die Beträge wurden an die be­spenden. Auch die Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft, die Gesamtbetrag war 14 338 M. Handelskammer, der Verein Berliner Industrieller haben laufende treffenden Hauseigentümer gezahlt, die dafür sich verpflichten mußten, Beiträge zugesagt, und bedeutende Firmen, wie z. B. die Borsigsche die gegen die säumigen Mieter etwa eingereichten Klagen usw. zurüd­Maschinenfabrit, haben größere Summen für die erste Ausstattung zunehmen. Diese Kottwigsche Armen- Unterstützungsanstalt" besteht zugesichert. Die Betriebskosten sind auf 100 000 m. geschätzt. Davon nun bald hundert Jahre; sie wurde im Notjahr 1807 vom Baron dürften 50 000 M. durch Schulgeld gededt werden, so daß nach b. Kottwig gegründet. Anfangs stand sie unter alleiniger Leitung Abzug der Zuschüsse in Höhe von zirka 12 000 m. noch ein städtischer ihres Gründers, später ging sie in städtische Verwaltung über. Ur­Zuschuß von rund 40 000 m. erforderlich ist. Die Baukosten sind fprünglich war sie wirklich eine Anstalt, ein privates Armenhaus für mit rund 900 000 m. veranschlagt. arbeits- und obdachlose Familien, das damals die Bezeichnung Rottwißiche Beschäftigungsanstalt" trug. Die Anstalt befand sich in Das Stadtparlament findet im Beginn des fommenden Jahres der Alexanderstraße neben dem öffentlichen Arbeitshaus, mit dem sie gleich große Aufgaben vor. Zunächst müssen der Vorstand und nicht verwechselt werden darf. Zeitweise beherbergte sie bis 100 fämtliche Ausschüsse wiedergewählt werden, dann wird die Beratung Familien, die dort Unterkunft gesucht und freiwillig um Beschäftigung wegen der Errichtung einer technischen Mittelschule, einer 14. städti- gebeten hatten. Später ging die Anstalt ein, und die Kottwigsche schen Realschule, sechs neuen Gemeindeschulen, einer neuen Siechen- Stiftung beschränkt sich seitdem auf Gewährung von Mietsbeihilfen. anstalt für 1500 Personen und 6 Millionen Mark Kosten, der Bau Die 14. städtische Realschule soll zu Ostern 1905 eröffnet werden. und der Betrieb von fünf städtischen Straßenbahnen, der Erlaß eines zu diesem Zweck wird vom Magistrat von der Stadtverordneten­Ortsstatuts für ein Kaufmannsgericht, der Vertrag mit Siemens u. Bersammlung die Bewilligung der Mittel verlangt. Die Stoften sind Halste wegen des Baues der Untergrundbahn Potsdamer Platz auf rund 44 300 Me. fürs erste Jahr veranschlagt, dem 11 500 M. Spittelmarkt, der Bau eines großen Berliner Hafens die Stadt- Einnahme( Schulgeld) gegenüberstehen. Da dem Magistrat ein verordneten- Versammlung beschäftigen. eigenes Gebäude noch nicht zur Verfügung steht, so beabsichtigt er, geeignete Räume auf dem Wedding zu mieten.

Die Reformen" im städtischen Obdach, die wir kürzlich als bevorstehend angekündigt hatten, scheinen schon begonnen zu haben. Eine Lokalkorrespondenz weiß von Abwehrmaßregeln" zu erzählen, die von der Obdachverwaltung getroffen worden seien, um der Abteilung für nächtlich Obdachlose zu verhindern. Die Korre­die regelmäßig an den Sonnabenden eintretende Ueberfüllung spondenz meldet:

eines

Unter

Ein Gattenmordversuch

Wovon man in Berlin leben kann. In Pankow starb dieser Des Jahres letzte Stunde! Wenn sie am Silvesterabend Tage eine Rentiere Auguste Kl. im 64. Lebensjahre mit Hinter­nach altem Brauch verabschiedet wird, möchte matcher fast wohnte bis vor kurzem in Berlin und ernährte fich, da ihr Mann lassung eines nicht unerheblichen Vermögens. Die alte Dame glauben, daß sie allen Verdruß und alles Leid des zu Ende blind war und zum Unterhalt der Familie nicht beitragen konnte, gehenden Jahres mit sich hinwegnehmen solle. In diesem Früher wurden weder an Sonnabenden noch an den Vorabenden seit Jahren durch... das Besprechen der Rose und anderer Leiden. Gedankenkreis ungefähr bewegt sich auch manche der mehr der Feiertage Personalfeststellungen der Asylbesucher vorgenommen Diese Beschäftigung" rentierte sich so sehr, daß Frau Kl. nicht nur oder weniger ernsthaft gemeinten Reden, Ansprachen und Be- und dies hatte zur Folge, daß in solchen Nächten ein besonders großer eine Wohnung von drei Zimmern innehaben und mit ihrer Familie glückwünschungen, die im Familienkreise oder in öffentlichen Andrang von Besuchern eintrat, deren Zahl selbst in Sommermonaten gut leben, sondern sich auch vor einiger Zeit, nachdem ihr Gatte Lokalen an jeder Silvester- Tafelrunde der 12 Uhr- Glocken- an den Sonnabenden über 2000-3000 erreichten. Unter den Asylisten gestorben war, zu Ruhe setzen konnte. befanden sich eine große Zahl solcher Personen, die alle Ursache schlag auszulösen pflegt. Bou einer Schwindlerin gebrandschatt werden seit längerer Brit hatten, sich vor den Augen der Polizei zu verbergen, besonders Draußen auf der Straße ist man ehrlicher. Hier macht jugendliche, die auch häufig Anlaß zu Erzeffen gaben. Die Ver- arme Frauen, die durch Zeitungsanzeigen Aufwartestellen suchen. man sich und anderen kein Hehl daraus, daß die Jahreswende waltung des städtischen Asyls hat deshalb die Anordnung getroffen, Sie sammelt die Anzeigen und besucht die Frauen unter der Bor­nicht als ein Anlaß genommen wird, sentimentalen Anwand- daß auch an Sonnabenden Stichproben" vorgenommen werden, spiegelung, daß sie auf diesem oder jenem Bahnhof oder in einem lungen nachzuhängen. Hier tut niemand so, als ob mit dem b. h., daß die Feststellung der Personalien von Besuchern des einen Expreßauge die Reinigung zu vergeben habe und verspricht für eine 12 Uhr- Glockenschlage des Silvesterabends sich alles, alles oder des anderen Schlaffaales zu erfolgen hat. Die Sonnabend Arbeitszeit von 9 Uhr morgens bis 2 Uhr nachmittags drei Mark. wenden" müsse. Der laute Trubel, mit dem sie da unten des Frequenzziffer ist hierdurch ganz erheblich zurückgegangen und der Die Frauen nehmen dieses Angebot bereitwillig an und helfen der Jahres letzte Stunde hinausscheuchen, läßt deutlich genug er- artig hohe Besucherzahlen, wie fie noch in der vorigen Saison zn Vermittlerin gern mit ein paar Mark aus, wenn sie sich zufällig ganz ausgegeben" hat. Erst am nächsten Morgen, wenn sie um kennen, daß man lediglich sich amüsieren will. Das Antreiben berzeichnen waren, sind in diesem Jahre nicht mehr eingetreten." Daß selbst im Sommer an den Sonnabenden 2000-3000 Per- 9 Uhr den Dienst antreten wollen, erfahren sie, daß sie nebst ihren von Zylinderhüten, das Unter den Linden und in der Friedrich- fonen im Obdach Aufnahme gefunden hätten, ist natürlich leber- Leidensgenoffinnen, die sie auf dem Bahnhof antreffen, einer straße trok aller polizeilichen Warnungen und gerichtlichen treibung. Solche Frequenzen werden nur in der tälteren Jahreszeit Schwindlerin in die Hände gefallen sind. Diese bestiehlt auch noch Abstrafungen zu den selbstverständlichen Silvesterfreuden ge- erreicht. Im übrigen aber trifft es zu, daß die bisher geübte Nach bie armen Frauen, tveim fie eine Gelegenheit dazu findet. Sie ist rechnet wird, bildet einen drastischen Gegensatz zu dem feier- ficht, an Sonn- und Feiertagen feine Obdachlosen zu verschieben", 20 bis 23 Jahre alt und mittelgroß, hat dunkeles, fast schwarzes Haar, vorspringende Zähne im Obertiefer und eine hochgeschobene wegen Nichtbeschaffung lichen oder gar frommen Ernst, mit dem sie oben hinter den d. h. zur Bestrafung erleuchteten Fenstern das scheidende Jahr hinaus- tommens auszuliefern, regelmäßig einen starten Andrang berlippe und trägt einen halblangen Krimmertragen, einen schwarzen komplimentieren. Und das mitternächtige Glockengeläut, das zum Obdach und zeitweise eine bedentliche Ueber- Rod und eine kleine Wachstuchtasche. füllung der Schlaffäle zur Folge gehabt hat. gegen den wüsten Lärm anzufämpfen vergeblich sich müht, Die Obbachverwaltung ist dem Gedanken näher getreten, Fönnte einem glaubenstreuen Christen als Kirchenschändung mit diesem Brauch zu brechen das hatten wir bereits gemeldet. und Gotteslästerung erscheinen, wenn es nicht eben der zu Ihre Beweggründe find aber nicht diejenigen, die oben angegeben verursachte in voriger Nacht in der Straßmannstraße große Aufregung. neuem Leben erwachte kirchliche Sinn" unserer modernen sind. Nicht die Sorge, die polizeischeuen Elemente vom Obdach In dem Hause 32 wohnt der 34 Jahre alte Metallschleifer August Zeit wäre, der den Berlinern diese wunderliche Silvesternachts- fernzuhalten, hat sie auf diesen Gedanken gebracht, sondern lediglich Jonas mit seiner 32 jährigen Ehefrau Auguste geb. Scholz und Bugabe beschert hat, der Wunsch, den Obdachlosen gegenüber eine neue einem vier Monate alten Sohn Erivin. Jonas war acht Jahre in In den äußeren Stadtteilen Berlins , wo die Arbeiter- ärte ausfindig zu machen, durch die man sie aus Leipzig verheiratet. Diese Ehe, aus der drei Kinder hervorgingen, bevölkerung wohnt, pflegt die Silvesterfeier nicht ganz so zu dem Obdach hinausgraulen fann. Die Freinacht vor wurde vor 16 Monaten geschieden. Für den schuldigen Teil wurde den Sonn- und Feiertagen tommt ja nicht bloß denen der Mann erklärt, weil er mehrere Liebschaften unterhalten hatte. verlaufen. Gewiß, auch in den Arbeitervierteln sitzt man am zu gute, die der Polizei aus dem Wege gehen wollen, Zwei Monate später heiratete er in Berlin feine jezige Frau. Am Silvester beisammen, um gemeinsam das alte Jahr zu ver- sondern auch manchem Unglücklichen, der nur in folcher Nacht 17. d. M. verschwand Jonas aus seiner Wohnung, nachdem er kurz abschieden nebenbei bemerkt: nicht bei Wein und Punsch, noch einmal das städtische Obdach aufsuchen darf, während er in vorher seine Arbeit in einer Fabrik in der Michaelfirchstraße nieder­sondern bei minder noblen Getränken. Auch in den Arbeiter anderen Nächten ristiert, wegen zu häufigen Kommens am anderen gelegt hatte. Zweihundert Mart, die sich die Leute gespart hatten, vierteln läuft mancher beim 12 Uhr- Glockenschlage auf die Morgen verschoben" zu werden. Auch diese Obdachlosen werden nahm er mit. Die zurückgelaffene Frau befand sich mit dem Kind Aber das ist der in einer so bedrängten Lage, daß die Nachbarn sich ihrer annehmen Straße hinaus, um mit seiner Lunge Kraft das neue Jahr zu durch die Beseitigung der Freinacht getroffen. begrüßen. Im großen ganzen aber geht es hier doch weniger Obdachverwaltung, an deren Spize Herr Fischbeck als der richtige mußten. Man glaubte, daß der Mann sich in einem Anfall von ausgelassen zu. Vor allem wird hierverständigerweise! Am zweiten Feier­Mann" steht, gleichgültig oder vielleicht sogar ganz erwünscht. Denn Geistesgestörtheit das Leben genommen habe. es ist ihr eben nur um das Eine zu tun, daß den Obdachlosen tage jedoch kehrte er unerwartet zurück und erzählte seiner Frau, von der Brüllfreiheit des Silvesterrummels nicht so ausgiebig bas Dbbach verleibet wird. Die Beseitigung der Freinacht anscheinend unter tiefer Neue, daß er einen Ausflug nach Leipzig Gebrauch gemacht, wie im Linden- Viertel, wo die Jugend der ist fest beschlossen, von bloßen Stichproben" kann in dieser Be- gemacht, dort Verwandte besucht und alles Geld ausgegeben habe. besseren Stände" mit den aus allen Stadtteilen zusammenziehung keine Rede sein. Da er Besserung gelobte, so nahm seine Frau ihn wieder auf. gelaufenen Budewigs" um die Wette brüllt. Schon am dritten Feiertage" erhielt er wieder Arbeit. Statt aber Wo in den Arbeitervierteln im Familienkreise oder in sein Versprechen zu halten, brachte er nur wenig Wirtschaftsgeld nach öffentlichen Lokalen Silvester gefeiert wird, da pflegt man Hause und ging wiederholt auf den Tanzboden; auch gestern abend wieder. auch nicht so zu tun, wie wenn durch den 12 Uhr- Glockenschlag und seine Frau ihn mit Vorwürfen empfing, 30g er eine Flasche Als er nun in der Nacht um 1 Uhr nach Hause kam alles Widrige, was das scheidende Jahr uns brachte, hinweg Lysol aus der Tasche und schlug ihr vor, sich mit ihm zu vergiften, gezaubert würde. Wir wissen, daß wir manchen Verdruß und da doch niemals Friede zwischen ihnen sein werde. Die Frau aber manches Leid aus dem alten Jahr in das neue mit hinüber­Der Verband für erste Hülfe hatte die Freundlichkeit, die Bresse , wollte von dem gemeinsamen Tode nichts wiffen, riß ihm die Flasche nehmen müssen. Aber wir wissen auch das, daß wir zugleich sowie verschiedene hohe Herrschaften gestern nach seinem Hauptdepot aus der Hand und warf sie aus dem Fenster auf den Hof hinab. mit hinübernehmen werden allen Mut und alle Freudigkeit am Schiffbauerdamm 20 einzuladen. Dort auf den Hofe waren Als sie dann vom Fenster zurücktrat, stieß ihr Mann ihr sein Taschen­Krantentransportwagen aufgestellt, man die Desinfektionsräume usw. geöffnet. Die von Herrn Direktor die linte Halsseite und die linte Hüfte. Auf ihr Hülfegeschrei eilten außerdem hatte messer, das er unterdessen heimlich geöffnet hatte, in die linke Brust, Schlesinger geleitete Organisation lag jahrelang mit der Rettungs- die Nachbarn herbei. Der Arbeiter Hempel und seine Frau retteten gesellschaft im Krieg. Dann wurde so etwas wie eine Einigung die Verwundete in ihre Wohnung und brachten auch das Kind dort hergestellt. Mittlerweile verursachte das Krankentransportwesen in Sicherheit. Als der Vorsteher des 103. Reviers mit drei Schutz­die vom Magistrat mit einem Kostenaufwand von rund einer neue Zänkereien, die zu begleichen, wie uns der Verband mitteilt, Million Mark auf dem Wedding , in der Müllerstraße 146, in Kürze bisher nicht gelungen ist. Doch werden von Neujahr ab Polizei­errichtet werden wird, ist bei der großen Bedeutung, die Berlin auf präsidium und Magistrat ihre Krantentransporte lediglich durch den gewerblichen Gebieten gewonnen hat, zu einem unabweislichen Be- Verband ausführen lassen, der außer auf dem Schiffbauerdamm dürfnis geworden. Die schon bestehenden technischen Schulen, wie in der Landsberger Allee und in der Bellealliancestraße Depots er. Fachschulen, Fortbildungsschulen, Gewerbesaal, Handwerkerschule richtet hat. Die Errichtung weiterer Depots im Westen und die fönnen höchstens ausnahmsweise bei besonderer Befähigung ihre Bermehrung des Wagenparts steht bevor, so daß in kurzer Zeit auch Schüler soweit fördern, daß sie einem mit Maschinen ausgestatteten den Anforderungen von Privatinstituten, von Kassen und der Betriebe vorzustehen vermögen. Die Zöglinge der Technischen Hoch- sonstigen Einwohnerschaft gedient werden kann. schule sind in erster Linie zu einer einflußreichen und leitenden Weiter schreibt uns die Leitung des Verbandes für erste Hülfe: Stellung berufen, aber ihre Aufgabe wird mehr die wissenschaftliche Da es vor der Benußung eines Wagens nicht immer möglich ist, Weiterentwickelung der Technik und die Verwertung der gewonnenen, die Natur der Krankheit zu bestimmen, werden nunmehr und auf wissenschaftlicher Grundlage beruhenden Kenntnisse sowie die das ist eine nirgends bisher eingeführte Neuheit die Wagen nach schäftigt seit mehreren Tagen die Kriminalpolizei. Die 25jährige Das geheimnisvolle Berschwinden eines jungen Mädchens be­Förderung de Großindustrie bleiben. Zwischen beiden Schul- jedem einzelnen Transporte einer Desinfektion unterzogen. Tochter Marie des Wagenlackierers Guthke, Berlinerftr. 105 zu Nig arten soll nun ergänzend die Technische Mittelschule treten, die in Bu dem Zweck wurde auf jedem Depot eine eigene Desinfektions- dorf, begab sich am Abend des 19. Dezember gegen 7 Uhr in Be­ihren Grundlagen der preußischen höheren Maschinenbau- anstalt errichtet, in welcher die Wagen, sowie in besonderen von den gleitung ihrer Schwester nach einer Apotheke am Hermannplay. Als schule entsprechen wird, der der Magistrat aber diesen Namen Herren Rietschel u. Henneberg gelieferten Apparaten, Decken, die Schwester nach wenigen Minuten auf die Straße zurückkehrte, nicht geben will, um damit anzubeuten, daß fie auch den Wäsche usw. desinfiziert werden. Es befindet sich ferner in jedem war die G. verschwunden. Da sie am Abend nicht in der elterlichen übrigen Gebieten der Gewerbetätigkeit in Berlin helfend dienen Depot eine Brause babeanlage, in welcher die Trans- Wohnung eintraf, suchte man die ganze Nacht hindurch nach der Ver­soll, indem der Nachdruck auf die Technologie und etwas weniger porteure nach jedem Transport ein Reinigungsbad nehmen. Da mißten; jedoch vergeblich. Das junge Mädchen blieb verschwunden. auf die Maschinenbaulehre gelegt wird. Vor allem soll das Bebas ganze Unternehmen nicht auf gewerblicher, sondern lediglich Besonders auffällig erscheint der Umstand, daß die G. bei ihrem dürfnis der Praxis befriedigt werden durch Heranbildung technischer humanitärer Grundlage errichtet ist, werden etwaige Ueber- Weggehen weder Hut noch Jackett trug. Die Vermißte ist eine Betriebsleiter in Maschinenfabriken, Gießereien, Kesselschmieden, schüsse zur Verbilligung der Transportpreise benutzt werden. hübsche stattliche Erscheinung und rechnet man damit, daß sie ber­Spinnereien, elektrischen Betrieben usw., zur leberwachung von wird dad ch erzielt werden, daß Patienten, die sich bisher un- führt reip. verschleppt worden ist. Die Behörde hat bereits sämt Maschinen, Heizungs- und Feuerungsanlagen in Gas- und Waffer- geeigneter transportmittel( Droschten usw.) bedienten und bei an- liche Strankenhäuser nach dem Verbleib des jungen Mädchens ab werten, in Brauereien, chemischen Fabriten. Der Umstand, daß die stedenden Strankheiten Leben und Gesundheit ihrer Mitbürger in gesucht, jedoch resultatlos. Die Verschwundene ist mit rotseidener Schüler der Technischen Mittelschule für eine leitende oder doch Gefahr brachten, sich in Zukunft der neuen Transportmittel Bluse, schwarzem Rock und Knöpfstiefeln bekleidet, ist etwa 1,75 Meter felbständige Stelle borgebildet werden sollen, macht es notwendig, bedienen, die ihnen zu niedrigeren Preisen, auch unter Umständen groß und hat dunkelblondes Haar. daß fie in die Schule ein Maß allgemeiner wissenschaftlicher Bildung festenlos, zur Verfügung stehen. mitbringen, die etwa durch das Berechtigungszeugnis für den ein- Unter strömendem Regen hielt Herr Dr. Schlesinger Die Feuerwehr hat jetzt viel Arbeit. Die Brände häufen steh. jährig- freiwilligen Dienst nachgewiesen wird. Es ist ferner gestern mittag auf dem Hofe des Depots eine Ansprache. Das war Gestern früh um 7 Uhr mußte ein großes Feuer in der Hollmann­wünschenswert, daß die Schüler in einer mindestene zweijährigen bei solchem Sundewetter eine Qual sowohl für ihn als für die zahl- straße 16 gelöscht werden, dort standen eine Buchbinderei und Kontor­Tätigkeit in einer Werkstatt, Maschinenfabrik mit Tischleret, reichen Zuhörer. Aber es blieb der Trost, daß die armen Kranten, Iräume im zweiten Stock des Quergebäudes in Flammen. Die

zu neuem Kampf um den alten Siegespreis, zu neuem Streben nach dem alten Ziel der Befreiung der Arbeiterklasse.

Die Technische Mittelschule",

" 1

Dem Ortsstatut über die Regelung der Sonntagsruhe im Handels­gewerbe, mit den von der Stadtverordneten- Versammlung beschlossenen Veränderungen, stimmte der Magiftrat in seiner legten Sigung zu. Das Drtsstatut wird demnächst, nach erfolgter Zustimmung durch die Aufsichtsbehörde, publiziert werden und dann in straft treten.

"

männern fam, hatte sich Jonas hingelegt, als ob er schlafen wollte. Sobald die Beamten ihn fragten, wo seine Frau sei, sprang er auf, stierte sie wie geistesabwesend an und begann zu toben. Die Be­amten überwältigten ihn und brachten ihn mit einem Lückschen Wagen nach der Charité, wo er als Polizeigefangener gehalten wird. Die verwundete Frau blieb in ärztlicher Behandlung in der Hempelschen Wohnung. Ihr Zustand ist nicht gefährlich. Die Haus­genossen glauben, daß Jonas sich bei seinem Toben verstellt habe, das ganze Wesen des Mannes deutet aber doch darauf hin, daß er geistig nicht gesund ist.