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Nr. 1. 22. Jahrgang.

gerichts Beisiger aufgestellt.

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2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt

Türkontrolle

Spandau . Am Dienstag, den 3. Januar, finden in allen Be­zirken die Zahlabende statt. Die Genossen werden ersucht, sich zahl­reich einzufinden.

Lokales. Proft Neujahr!

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Sonntag, 1. Januar 1905.

es aber

Das redigierte Protokoll des Ausschusses zur Vorberatung der schied aber schon nach kurzer Zeit trotz aller Gegenmittel, die der Berliner Partei- Angelegenheiten. Magistratsvorlage über den Bau von fünf städtischen Straßen Arzt anwendete. Die Revierpolizei beschlagnahmte die Leiche, ebenso bahnlinien ist fertiggestellt. Mit der Beratung und Bericht- zwei Fläschchen, aus denen sich der Verstorbene das Gift gemischt zu Steglik. Mittwoch abends 81%, Uhr, Mitgliederversammlung des erstattung dürfte am 12. Januar im Plenum begonnen werden. haben scheint. Was Hecht zu dem Selbstmord veranlaßt haben mag, Wahlvereins bei Schellhase. Tagesordnung: Bericht von der General- Das Protokoll umfaßt 12 Druckseiten über die Sizungen vom ist seinen Angehörigen nicht bekannt. Auch im Geschäft behauptet versammlung und Kommunale Kommunale Angelegenheiten. 27. Juni, 17. Oktober, 31. Oftober, 7., 14., 17. und 23. No- man, es nicht zu wissen. bember 1904. findet statt. Bom franken Mann. Bankow- Nieder- Schönhausen . In der am Dienstag, abends der Kunstzeitschrift" Der Eigene" in Charlottenburg , und Karl von der Polizei in Berlin und den Vororten bereitet werden, ist es Dasbach- Beleidigungen. Adolf Brand , der Herausgeber Trotz aller aller Schwierigkeiten, die dem Grafen Büdler 81, Uhr, im Lokale des Herrn Roczydi, Bankow , Kreuzstr. 3/4, statt- Schneibt, der Chefredakteur der Beit am Montag" zu ihm jetzt doch gelungen, bei einer Weihnachtsfeier seiner Anhänger findenden öffentlichen Versammlung für Männer und Frauen Berlin , haben wegen Beleidigung des Reichs- und Landtags- Ab­gebung" referieren. Im Anschluß daran werden die Kandidaten zu erhalten. Es wird den Angeklagten zur Last gelegt, Dasbach öffentlich bisher versäumt hatte. Den deutschen Frauen empfiehlt der Graf, endlich 9. für homosexuell erklärt und ihm besonders dadurch schwer beleidigt werden und ihre Männer gegen die Juden aufzuheben. Die Hülfe " Furien und antippen mit furchtbar großen Schnauzen" zu zu haben, daß sie ihm als an der Abschaffung des§ 175 persönlich erblickt Graf Bückler schließlich in einem Bündnis der Sozial interessiert hinstellten. Brand wird besonders noch die Tatsache zur demokratie mit den Antisemiten gegen die Juden. Hierbei geht Last gelegt, daß er Dasbach beschuldigt hat: 1. unter dem Schein er auch der Reformpartei zu Leibe, von der er sagt:" In der Reform eines sakramentalen Bekenntnisses" männliche Prostituierte nach ihrem homosexuellen Verkehre ausgefragt zu haben- 2. im Falle partei befinden sich allerdings viele Schwindler und Betrüger; fie seien Antisemiten, sind Bohl einen Meineid geleistet zu haben und 3. eigene Fraktions- nicht, sondern es sind Leute, welche ihre eigenen Gesinnungs genossen ihres homoferuellen Umgangs wegen lüstern bespielt zu genossen beschimpfen Diese Lümmel werden aber über betweis für ihre Behauptungen antreten. Die Wollust der Kreatur ist mit Bitternis gemenget." furz oder lang erkannt werden in ihrer ganzen Erbärmlichkeit und Wer gestern am Silvesterabend zu den Lustigsten gehörte, ist heute Kunstgewerbe- Museum, ist vorgestern im Alter von 68 Jahren an einer Graf Bückler erklärt dann, er sei ein überzeugter Sozialist, Profeffor Ernst Ewald , der Leiter der Unterrichtsanstalt am werden der allgemeinen Schmach und Berachtung anheimfallen." am Neujahrsmorgen höchst übel gelaunt. Wer gestern am Herzfrankheit gestorben, die ihn bereits vor fünf Jahren befallen und und fordert seine roten Brüder" auf, bei den reichen Juden ein forschesten trant, tut heute kalt Wasser auf den Kopf und taut längere Zeit feiner Lehrtätigkeit entzogen hatte. Ewald wurde zu fleines Revolutiönchen zu veranstalten und sich die Taschen mit sauren Hering. Prost Neujahr! Berlin im Jahre 1836 geboren. Er trat 1855 in das Atelier des ihrem Geld vollzustecken. Er ruft ihnen dann zu:" Sammelt Euch In solcher Neujahrs- Katerstimmung steckt ein Stück haus- Professors Steffeck ein und setzte 1856-1863 seine Studien in Paris , jezt überall in fest geschlossenen Bataillonen zum Sturm! Ich backene Philosophie. Trinke nicht, dann kriegst Du keinen wo er die fieben Todsünden malte, dann 1863-1864 in Italien fort. Euer Führer wünsche und befehle den Angriff auf das scheußliche, Brummschädel. Mach keine Dummheiten, dann bleibst Du vor Seit 1865 wieder in Berlin , beschäftigte er sich vorzugsweise mit verfluchte, niederträchtige, völkerfressende und gemeine Judentum. Ungemach bewahrt. Dent' immer im voraus an die Folgen, licher Kunstübung. Hierher gehörige größere Arbeiten sind: Wand­dekorativen Malereien und mit den verschiedenen Arten kunstgewerb Berlin muß stehen unter dem Zeichen der roten Fahne!" dann brauchst Du nichts zu bereuen. In dieser bunten Verrücktheit liegt ein Körnchen Einsicht. Es gemälde im Bibliothekzimmer des Berliner Rathauses( 1869); dämmert offenbar beim Grafen Pückler, daß er in sozialdemokratischer Es gibt Menschen, die diese Lebensweisheit zu schäzen Deckengemälde( Nibelungenzyklus) in der National- Galerie zu Berlin , Behandlung wieder leidlich vernünftig werden kann. wissen. Doch am meisten wird sie, merkwürdiger Weise, nicht Ausschmückung der Burg Kochem an der Mosel , Mosaiken an der von denen geschätzt, die am häufigsten Gelegenheit gehabt Fassade des neuen Kunstgewerbe- Museums. An diesem war Ewald Eine 72 jährige Greifin überfahren. Von einem Geschäftswagen hätten, sie durch eigenes Ungemach zu erwerben. Sie ist feit 1860 als Lehrer, seit 1874 als Direktor der Unterrichtsanstalt überfahren und getötet wurde gestern abend kurz vor 8 1hr die mehr was für Leute, die gern hinterm sichern Ofen siken tätig. Er hinterläßt eine Witwe, die sich als Fächermalerin einen 72 Jahre alte Aufwärterin Auguste Köppe aus der Swinemünder­bleiben und durch fremden Schaden flug zu werden ver- Namen gemacht hat. Die Beisetzung soll am Montag erfolgen. straße 95. Die Greisin, die seit 18 Jahren dort ein Stübchen für stehen. In der Generalversammlung des Aerzte- Vereins der Berliner sich allein bewohnte, soviel sie fonnte, noch arbeitete, und auch Sollen wir den Neujahrsmorgen dazu benutzen, vom Ofen Rettungsgesellschaft erstattete der Vorsitzende Sanitätsrat Dr. S. überliegenden Keller etwas Milch holen. Kaum hatte sie mit dem Unterstügung erhielt, wollte sich aus einem ihrer Wohnung gegen­aus eine Kapuzinerpredigt wider den Alkoholteufel zu halten? Terander Bericht über die Tätigkeit des Vereins im ver= Ach nein, lieber nicht! An verständnisvollen Zuhörern würde flossenen Jahre, welche eine nach allen Seiten befriedigende gewesen Milchtopf in der Hand den Fahrdamm betreten, als ein Selterwagen Ach nein, lieber nicht! An verständnisvollen Zuhörern würde ist. Professor Dr. George Meyer berichtete über die Tätigkeit rücksichtslos über sie hinwegfuhr. Die Räder gingen der Aermsten es uns ja wohl heute nicht fehlen, aber man soll die Notlage der Rettungswachen, welche wiederum gegen das Vorjahr zu über die Brust, und als mitleidige Leute von allen Seiten herbei­von der Lorgingstraße in schärfstem Galopp daher gejagt tam und von der Lorgingstraße in schärfstem Galopp daher gejagt tam und seines Mitmenschen-die Neujahrs- Katerstimmung eines genommen hat. Rund 12 000 Hülfsleistungen einschließlich Wagen liefen, um sich ihrer anzunehmen, war sie schon tot. Der rohe Silvesterschwärmers nicht ausbeuten. Da muß es schon bestellungen wurden von den Wachen ausgeführt. In der darauf- Kutscher jagte unbekümmert um das Unheil, das er angerichtet hatte, einem anderen Anlaß vorbehalten bleiben, für die Wasser- folgenden Vorstandswahl wurden die Herren Sanitätsräte trinker Propaganda zu machen. S. Alexander, Henius, Ph. Herzberg, die Professoren F. Krause, davon und enttam. Hoffentlich gelingt es aber doch noch, ihn nach Neujahr ist das Fest nicht nur der freundlichen Wünsche, R. Kutner, George Meyer, Rotter und Dr. Schayer gewählt. Es träglich zu ermitteln und der verdienten Strafe zuzuführen. fandern auch der guten Vorsäge. Der eine nimmt sich vor, folgte eine kurze Besprechung über das neue Krankentransport- Den Diebstählen von Fleischerfuhrwerken, die in den letzten Mo­feinen Silvester wieder zu feiern. Der andere ist fest ent- Unternehmen des Verbandes für erste Hülfe und über einige innere naten sich immer mehr häuften und gewöhnlich so endeten, daß die auf den Fuhrwerken befindlichen Fleischwaren verschwanden, während schlossen, überhaupt keinerlei Dummheiten mehr zu machen, Angelegenheiten des Vereins. damit er nichts zu bereuen hat, wenn wieder ein Jahr um ist. Durch einen ungetreuen Buchhalter ist eine Mehlhandlung im die Geschirre führerlos in entfernten Gegenden aufgefunden wurden, Und mit all diesen Vorsätzen pflastern sie dann den Weg, der Stanislaus v. Tucholfa bekleidete bei ihr einen Vertrauensposten. Bestalozzistraße in Charlottenburg geplanten Diebstahls find die Norden der Stadt schwer geschädigt worden. ist, wie die Allgemeine Fleischer- Zeitung meldet, die Polizei jetzt auf die Spur gekommen. Gelegentlich eines aufs neue in der fie zum nächsten Silvester führt. So sind wir Menschen! nehmern unmittelbar vom Schiffe Mehl zu, zog den Betrag dafür lange den Dieben Vorschub geleistet und ihnen das gestohlene Gut hineinzuarbeiten. Mit gefälschten Lieferzetteln stellte er den Ab- Diebe, drei Stutſcher, ermittelt und abends bei dem Fuhrmann Er benutzte ihn dazu, schon längere Zeit in ſeine eigene Taſche Weigel am Weidenweg verhaftet worden. Als Hehler, die schon gegen gefälschte Quittungen ein und vertuschte das Verschwinden der Ware durch Fälschung der Bücher. Eine Vergleichung des Lagers abgenommen haben, fonimen fünf Fleischermeister in Betracht. mit der Kaffe brachte endlich den Geschäftsinhaber zu der Ueber- Festgenommene Hochstaplerin. Festgenommen wurde die am zeugung, daß etwas nicht stimmte. Als nun v. Tucholta fah, daß 4. September 1884 zu Lichtenrade geborene, mehrfach wegen Be­feine Entlarbung unvermeidlich war, suchte er das Weite. Eine truges bestrafte, beschäftigungslose unverehelichte Martha Tegge. Nachprüfung ergab, daß mindestens 10 000 m. fehlen. Der un­getreue junge Mann verkehrte viel in Mädchentneipen und auf Rennbahnen.

haben! Die Angeklagten wollen einen umfassenden Wahrheits- gröbsten Ausbrüden. und lästern in den gemeinsten und

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grundsäglich keine Dummheiten. Wie es ja auch Leute gibt, Aber natürlich nicht alle! Denn es gibt welche, die machen die wir erwähnten sie oben grundsäßlich nur Wasser trinken und dann selbstverständlich nientals einen Rausch triegen können. Wer vermag es, an diese Heroen heranzureichen?

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Unsere Mitarbeiter, Abonnenten und Inferenten bitten wir, bei Brieffendungen in Betracht zu ziehen, daß die Post in diesen Tagen bedentend langsamer arbeitet als zu normalen Zeiten. Briefe aus Berlin und den Vororten, die uns am Tage der Absendung erreichen sollen, werden am besten als Rohrpostsendung aufgegeben.

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Ein 24 Jahre alter

IV 30. 04. melden.

Märchenvorlesung. Auf die heute nachmittag 4 Uhr in dent großen Saal der Arminhallen, Berlin SW., Kommandantenstr. 20, stattfindende Märchenvorlesung von Maria Holgers sei hiermit noch­mals hingewiesen. Eintritt für Erwachsene 30 Pf., für Kinder die Hälfte.

Auf der Treptow - Sternwarte werden mit dem großen Fernrohr jest drei Planeten: Benus, Saturn und Jupiter gezeigt. Außerdem stehen drei Kometen: der Endesche, der Tempelsche und der neue Giacobinische auf dem Programm. Am Neu­jahrstage führt Direktor Archen hold nachmittags 5 Uhr in dem Vortrag:" Ein Ausflug in die Sternenwelten" zahlreiche Licht- und Drehbilder vor und spricht abends um 7 Uhr über Weltanschauung und Himmelskunde". Auch finden wieder des Montags regelmäßig abends um 9 Uhr Vorträge statt und lautet das Thema für den Vortrag am Montag, den 2. Januar, abends 9 Uhr: Die Be­wohnbarkeit der Welten."

Im Zirkus Schumann finden am heutigen Neujahrssonntag zwei Galafestvorstellungen mit neuem Programm statt. Die erstklassigsten Numunern werden sowohl in der Nachmittags wie in der Abend­Der berühmte Jean Clermont mit seinem borſtellung auftreten. originellen, hochkomischen Dressuratt und die vorzügliche Parforce­reiterin Miß Emma Stickney debutieren. Nachmittags geht die Ausstattungspantomime Marolto in Szene und die urkomischen Klowns und Auguste werden ihre neuen Originaltricks vorführen.

Seit einigen Wochen lebte sie als Studentin Jenny von Dettow aus London in guten Hotels der Friedrichstadt . Ihre Spezialität ist, Verlustanzeigen über angeblich abhanden gekommene größere Die Postverbindung mit den Vororten liegt bekanntlich noch sehr Geldsummen zu erstatten und damit die Mildtätigkeit anderer wach­im Argen und alle Wünsche auf Verbesserung der kläglichen Buziehungen, den Aufbewahrungsort ihres Gepäcks in Dunkel zu hüllen zurufen. Da die Tegge ihren Verbleib, ihre persönlichen Be­stände sind bis jetzt tauben Ohren begegnet. Selbst Eilsendungen scheinen mit der Schneckenpost befördert zu werden. Vor uns liegt bersucht, wollen Geschädigte oder Personen, die sachdienliche Angaben leber Wilhelm II. und seine Ansichten über deutsche Kunst ein nach Wilmersdorf adressierter Brief, der seines Inhalts machen können, schleunigst sich bei einem Polizeirevier oder der schreibt das Leipz. Egbl." aus Anlaß der Leoncavallo - Affäre: Wir wegen nicht mit der Rohrpost befördert werden konnte und daher Berliner Kriminalpolizei unter Angabe der Tagebuch- Nr. 10 504 wissen, daß die Kunstauffassung des Kaisers von der unseren durch als Eilbrief aufgegeben wurde. Dieser Brief ist, wie bemerkt sei, einen Abgrund getrennt ist. Die Werke, so wie die von ihm bebor nicht am gestrigen Tage, wo der Andrang der Neujahrssendungen zugten Künstler schufen, schwanken zwischen Nüchternheit und eine langsamere Bestellung entschuldigen konnte, sondern am Freitag, Bomp hin und her. Trotzdem müssen wir es bedauern, daß der also unter normalen Verhältnissen, vormittags 10 Uhr in Berlin der Kaiser das Mahnwort Wagners:" Ehrt Eure deutschen Post übergeben worden. Die Berliner Abgangsstempel zeigen denn Meister!" fo gänzlich vergaß. Man wird es wohl nicht verkennen auch die Zeit von 10 bis 11 Uhr an. Jn Wilmersdorf wurde der fönnen, daß Richard Strauß , so viel umstritten seine Musik auch Eilbrief aber erst nach 5 Uhr dem Empfänger zugestellt; der dortige heute noch sein mag, strebend und ringend auf neuen Bahnen Bestellstempel gibt richtig die Zeit von 4%, bis 53% Uhr an. Within wandelt, während der Italiener den ausgetretenen Spuren einer hat diese Eilsendung auf einem Wege, der von der Straßen­überlebten Periode folgt. Auch das, was bei uns die Mittelbahn in 45 Minuten zurückgelegt wird, nicht weniger als sieben mäßigkeit nicht überragt, ist doch echt und tüchtig, während uns aus Stunden gebraucht. Ein Eilbrief von Berlin nach Hamburg wird den Werken Leoncavallos nur die Grimasse der stets auf den Effett schneller befördert. bedachten Mache schaut. Nun wissen wir wohl, Leoncavallo hat poli- Zu dem Gattenmord- Versuch in der Straßmannstraße wird mit tische Musik machen sollen. Er sollte die Bande zwischen beiden Ländern geteilt, daß der Metallschleifer August Jonas am Sonnabend von fefter knüpfen, aber feinem Tun ist gerade die entgegengejezte der Charité nach dem Untersuchungsgefängnis gebracht wurde. Wirkung gefolgt. Was wir am meisten bedauern, ist dies, daß wir Ginen Selbstmordversuch hat er nicht gemacht, und seinen Tobsuchts­die Aeußerungen des deutschen Kaisers über deutsche Künstler anfall nach der Teilnahmlosigkeit halten die Aerzte für Verstellung. nicht ohne Umschweife in das Gebiet der Fabel verweisen dürfen. Unser tägliches Eisenbahn Opfer. Im Dienst verunglückt ist Der Kaiser hat auf italienischem Boden nicht mit dem Wort vom Gipfel der Gefchmadlofigteit" zurüdgehalten, durch welches gestern abend auf dem Bahnhofe Nieder- Schöneweide- Johannisthal er das phantafiereiche Wert Wallots schonungslos vor dem Auslande ein 26 Jahre alter Hülfsrangierer Mühle aus Nieder Schöneweide. bloßstellte. Und neuerdings ist uns eine absolut sicher verbürgte Der Verunglückte wurde um 10% Uhr mit zerquetschtem rechten Bein Aeußerung des Kaisers über einen der er sten zeitgenössischen mit der Eisenbahn nach der Rettungstache am Görliger Bahnhof und Maler zu Ohren gekommen, die, wenn sie veröffentlicht würde, die von dort nach Bethanien gebracht. gefamte Künstlerschaft mit Erbitterung erfüllen müßte, so ruhig Zu einem peinlichen Zwischenfall bei der Ausfahrt der Kaiferin der von ihr Betroffene im sicheren Gefühl seines Können darüber kam es Freitag abend am Potsdamer Plaz. Um eine ungehinderte spricht. Wir nehmen davon Abstand, das Geschichtchen zu erzählen, Durchfahrt zum Potsdamer Bahnhof zu schaffen, hatten Schuyleute weil wir nicht Del ins Feuer gießen wollen. Ein Blick auf den auf dem Plaz für wenige Minuten einen freien Weg hergestellt. Im Zirkus Busch tritt die bekannte Löwenbändigerin Miß Heliot alten Kaiser Wilhelm sollte doch zeigen, wieviel mehr die Ruhe Der Führer eines zweispännigen Lastwagens, Kutscher Louis Schmidt, mit ihren zwölf ostafrikanischen Löwen im neuen Jahre wieder auf. erreicht, als die eruptive Kraft des Temperaments." fuhr aber, so erzählt der L.-A.", trog lauter Burufe der Beamten Die Leistungen dieser Dame find bekannt und ihr Grundfah, durch Die Rathausturmuhr, die jetzt einer Renovierung unterzogen und des Publikums unter Schimpfreden mitten auf den gesperrten Anmut die Bestien der Wüste zu zähmen, erinnert an die Braftilen wird, ist eine Seltenheit und eristiert nur einmal. Sie zerfällt in Weg und direkt auf den Hofwagen zu. Ein Zusammenstoß wurde des alten Bänkelsängers Orpheus , der duch Gesang die wilden Tiere drei Hauptteile: 1. in das in dem Werkgeftell untergebrachte Räder- nur dadurch vermieden, daß Schußleute den Pferden des Lastwagens au fanften Sitten gewöhnte. Die Dame hat sich neuerdings in werk und die Laufwerte, 2. in die vier Zeigerwerke mit den zu- Kutscher nach heftiger Gegenwehr durch vier Beamte vom Wagen Prachteremplare ergänzt worden ist, so wird die gefährliche Kunst, in die Bügel fielen. Unter großem Menschenauflauf wurde der ihrer Kunst noch vervollkommnet, und da ihr Marstall durch einige und 3. in dem vier Meter langen Zweisekundenpendel mit dem geholt und nach der Polizeiwache gebracht. Hier wurde Schmidt die sie ausübt, an Reiz noch gewinnen. Die zwölf Löwen, die Mig Bendelantriebsmechanismus. Trotz seiner sinnreichen Uebersetzung mit Rücksicht auf seine Borstrafen wegen ähnlicher Vergehen und da heliot in einem die ganze Manege umfassenden Käfig vorführt, find haben jebe Woche atvei Arbeiter eine Stunde lang zu arbeiten, um er wohnungslos ist, in haft behalten. Es scheint, daß dieser Be- boll ausgewachsene Tiere aus Deutsch - Dstafrika, die zu bändigen nicht leicht war. Bemerkt sei noch, daß die Künstlerin mit dem fremd­die brei 5% und 6% Zentner schweren Gewichte aufzuziehen, die bei richt des konservativen Blattes start patriotisch gefärbt ist. einfacher Flaschenrolle einen Fallraum von 36 Meter haben. Der Der Selbstmord eines Fabritbesizers erregt im Gesundbrunnen - stand, wenn wir nicht irren, im schönen Sachsenlande; und wenn artigen Namen feineswegs deutschen Sitten fremd ist; ihre Wiege Minutenzeiger hat eine Länge von 2% Meter. Die vier Zifferblätter Viertel einiges Aufsehen. Der 41 Jahre alte, aus Quedlinburg ge wir ferner recht unterrichtet sind, ist auch die Stätte, wo fie fich in messen im Durchschnitt 5 Meter. Sie werden des Nachts durch je bürtige Fabrikant Wilhelm echt besaß mit einem Kaufmann Ernst ihrer Kunst übte, keineswegs irgendwo im afrikanischen Wüstensande, sechs elektrische Glühlampen erleuchtet. Die Uhr toftete im ganzen Rappe zusammen das Grundstück Putbuserstr. 19 und betrieb darauf sondern in einem zoologischen Institut Deutschlands zu suchen. 12 000 Mart. Auch der Humor ist bei der Einrichtung der Uhr nicht eine Kunstblumen- Fabrit, die 180 Arbeiter und Arbeiterinnen be­au furz gekommen. Mannhardt, ihr Erbauer, hat dem Antriebs- fchäftigt. Die Fabrit fertigt besonders Markartsträuße an, die in die zu Ueber die gesunde Entwickelung der Kindesseele will Montag gewicht die Form eines Stiefels gegeben. Als endlich das Werk 1870 ganze Welt ausgeführt werden. Im vergangenen Jahre feierte sie abend Herr Stöhler im Bürgerfale des Rathauses einen Vortrag halten. nach fünfjähriger Bauzeit vollendet war, und Mannhardt die Uhr mit vielem Glanz ihr zehnjähriges Bestehen. Hecht, der eine Mit- Der Zutritt ist für Männer und Frauen frei. übergab, hat er auf dem kleinen Stiefel das Bild des Architekten befizer, hatte mit seiner Frau und vier Kindern im Alter von 6 bis des Rathauses, Geheimen Baurats Wäsemann und auf dem Bügel 18 Jahren eine Wohnung von 1100 M. inne. Er pflegte in einem fein eigenes befestigt. Der Stiefel gab alle zwei Sekunden dem Zimmer für sich allein zu schlafen. Heute morgen hörten die Kinder, Bilde einen Tritt, während Mannhardt dem Bilde eine Berbeugung die nebenan ihr Schlafzimmer haben, ihn schwer röcheln. machte. Es wurde hierdurch angedeutet, daß Baurat Wäsemann weckten die anderen Geschwister und die Mutter, und der älteste den Meister öfters getreten", das heißt, um Beschleunigung ersucht Sohn, ein Gymnasiast, holte sofort einen Arzt aus der Nachbarschaft. dem Berliner wohl nur bekannt durch seine hatte, wofür Mannhardt dann mit einer stummen Verbeugung Dieser stellte fest, daß Hecht Gift genommen hatte, ob Cyantali oder Rennbahn, liegt etwas über 2 Meilen von Berlin entfernt an der geantwortet hatte. Strychnin, ließ sich ohne weiteres nicht sagen. Er lebte noch, ver- Ostbahn. Die Station ist nach dem anscheinend wichtigeren Seil

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Sie

Hoppegarten

Aus den Nachbarorten. Dahlwik- Hoppegarten.