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Gerichts- Zeitung. 08

Ein Hungerleben.

Wieviel Menschenleben das Unwetter zu Lande und zu Wasser gefordert hat, darüber liegen bestimmte Nachrichten noch nicht vor.

nachmittag wieder aufgenommen worden. Ein Schiffsunfall hat sich Der Fährbetrieb zwischen Warnemünde   und Gjedser ist gestern hier nicht ereignet.

Angaben gemacht, so daß durch sie die Annahme, daß meistens in den Fällen, in denen Kerfin ähnliche Namen bereits genannt waren, zugerufen fei, nicht entfräftet wird. In diesen Fällen kann aber nach Ansicht des Gerichts von einer Wahlbeeinfluffung nicht die Rede wurden in einer Verhandlung vor der 5. Straffammer des Land- fischerei- Dampfer M. Rathmann u. Sohn" das von Harburg   nach Schwere wirtschaftliche Uebelstände In Hamburg   allein sind 43 Menschenleben zu Schaden gekommen. In der Nähe von Helgoland   traf Sonnabend der Hochsee­sein, weil jede Unterlage für die Annahme fehlt, daß die Wähler, gerichts I gestreift. Bei dem Großdestillateur Wölfe  , der sich wegen England bestimmte Küstenfahrzeug Neptun" aus Ostfriesland   ohne Die einen terfin" ähnlichen Namen nannten, nicht Kersin wählen wollten und daß sie erst durch den Zuruf zur Wahl Kerfins eines Todesfalls einige Zeit lang um sein Geschäft nicht genügend Mannschaft und brachte das Fahrzeug nach Altona  . Anscheinend war bekümmern konnte, hatten sich der bei W. angestellte steller- Mannschaft bestimmt seien. Anders könnte die Sache liegen bei den Zu­meister Gallig, der Kutscher   Glinide und die Besatzung über Bord gespült und ertrunken. rufen an zögernde Wähler und an solche, die erst an den Wahltisch Reisende Tischer zusammengetan, um während der Abwesen- dieser Tage schon vier Menschenleben rettete, hat am Neujahrstage der Die Rettungsstelle Binz  ( Rügen  ), die mit ihrem Raketengerät Herantraten, denn in diesen Fällen war noch gar nicht erkennbar, heit des Chefs als stille Teilhaber" gute Geschäfte zu machen. wieder drei Menschenleben gerettet. Wie die Deutsche Gesellschaft wen diese wählen wollten. Allein selbst wenn man den Zahlen- Dies geschah dergestalt, daß sie an einen Kunden Liköre beſſerer abgaben des Zeugen Rosbach   folgen wollte, die gegenüber den be- Sorte lieferten, sodann aber eine bedeutend niedrigere Rechnung für zur Rettung Schiffbrüchiger meldet, sind am 1. Januar von einer stimmten Angaben der übrigen Zeugen nicht als entscheidend an- minderwertige Qualitäten ausstellten, und diese in die Geschäfts- das Rettungsboot Dr. H. A. Schumacher" der Binzer Rettungsstelle in der Prorer Wiek gestrandeten Fischerquazz drei Personen durch gesehen werden können, würde doch die Zahl der Zurufe in den bücher eintrugen. Die Differenz zwischen diesen Rechnungsbeträgen gerettet worden. lettgenannten Fällen auf weniger als zehn angenommen und den tatsächlich gezahlten Beträgen floß in die Taschen der stillen werden müssen, weil auch Rosbach   nicht behauptet hat, daß diese Teilhaber". Wölfe   erlangte erst ziemlich spät Kenntnis von dieser Fälle am häufigsten gewesen seien. Die Behauptung aber, daß in er diesen zehn Fällen tatsächlich die Zurufe von Erfolg auf die Ab- Teilhaberschaft. Alle drei räumten ihre Verfehlungen ein und er­stimmung gewesen seien, würde jedes Beweises entbehren, zumal die Auf Anzeige des W. hin wurden die drei stillen Kompagnons vom flärten, den etwa 200 M. betragenden Schaden solidarisch zu ersetzen. Abstimmungsliste eine Anzahl Kerfin" ähnlicher Namen tatsächlich Schöffengericht I wegen Diebstahls verurteilt und zwar Gallig und enthält und nichts dafür vorgebracht ist, daß diese Eintragungen Glinice zu je zwei Wochen Gefängnis, den Reisenden gerade nicht die in Rede stehenden Fälle betreffen. Berücksichtigt man ferner, daß die meisten Wähler nach den Gefängnis. Gegen dies Urteil legte nur Tischer Berufung Tischer, die Seele des ganzen Unternehmens, zu drei Wochen Zeugenaussagen Bettel in der Hand hatten, welche entweder auf ein, die vor obenerwähnter Straffammer zur Verhandlung fam. getretene strenge Kälte an. Letzte Nacht fant die Ducdfilbersäule Wie aus Thorn gemeldet wird, hält die seit drei Tagen eine Der Angeklagte führte aus, daß er sich nur in größter Not zu den wollten, daß ferner nach der eidlichen Aussage einzelner Zeugen ein 30 Pfennige Spesen erhalten, was einem Monatsverdienst von daß die Besiger von Zetteln mit dem Namen Kerfin diefen wählen Beruntreuungen habe verleiten lassen; er habe pro Kunden nur auf 22 Grad Celsius. Auf der Weichsel   ist daher Eisstand cin­Teil der Zurufe auch an Wähler geschehen ist, deren Stimmabgabe etwa 85 M. entspricht, und hiermit fönnte er vielleicht eine Familie Trave  - Kanal wird wegen Eishindernis von morgen ab für hölzerne Lübeck, 2. Januar. Der Schiffahrtsbetrieb auf dem Elbe­schon eingetragen war, daß bekundet ist, der Wahlvorsteher habe ernähren, wenn nicht folgender erheblicher Uebelstand hinzukommen Schiffe gesperrt. selbst zu Gunsten Kerfins berichtigte Stimmen unberichtigt eingetragen würde. Die Lübeck  - Travemünder   und Lübeck  - Eutiner  und daß gegenüber den unbestimmten auf Schägung beruhenden In anderen Verhandlungen sei festgestellt worden, δαξ Bahn, welche wegen Hochwassers gesperrt waren, sind heute abend wohl int feiner anderen Branche so Zahlenangaben der Zeugen Rosbach   und Streisand der Zeuge Ninz große Spesen nach Ausbesserung der Geleise wieder für den Betrieb eröffnet unter Mitteilung bestimmter Tatsachen nur vier Zurufe an erit Abschluß bringen an fönnen. erforderlich find, 1int überhaupt erft ein Geschäft zum worden. herantretende Wähler bekundet hat, so kann nicht als nachgewiesen Rechtsanwalt Dr. Werthau uer ant Sonnabend es schon zur day orfanartige Gewohnheit der meisten

wesen sind.

führte aus,

gewertschaftliche Organisation die schmach vollen Zustände zu be­Hoffentlich ist es auch den Reisenden bald möglich, durch eine feitigen, unter denen sie heute arbeiten müssen. schmachvollen

der Elbe   starkes Treibeis. An einigen Stellen steht das Eis schon. Magdeburg  , 2. Januar. Von Dresden   bis Magdeburg   ist auf Saar   die Schiffahrt eingestellt. Das Thermometer zeigt neun Grad Trier  . Megen starken Treibeises wurde auf der Mosel   und

unter Null.  

getreten.

In ganz Böhmen   wüteten

für das Endresultat der Wahl in dem ersten Abstimmungsbezirk ge- der die größte Zeche bei ihnen machte. Hierdurch wird natürlich der mit Verspätungen ein. In Bozen   herrschte in der Neujahrsnacht angenommen werden, daß die Zurufe von unverkennbarer Bedeutung Gastwirte geworden sei, demjenigen Reisenden den Auftrag zu geben, Stürme, die großen Schaden anrichteten. In Teplig war der Sturm trafen reelle Nugen nicht nur geschmälert, sondern, was das schlimmste iſt, Bei Beurteilung der Vorgänge in dem Wahllokal des zweiten es wird auch die Energie und Gesundheit der Reisenden untergraben. ein Sturm von einer Heftigkeit, wie sie dort selten vorkomint; dabei Abstimmungsbezirks betreffend die Eintragung des Kerfin" und ähnlicher Der Verteidiger war ferner der Ansicht, daß keinesfalls Diebstahl ist in Südtirol   auch große Kälte eingetreten. Namen geht der Gerichtshof von folgenden Erwägungen aus: vorliegen könne, sondern schlimmstenfalls Beihülfe zur Unterschlagung. Auch in der Schweiz   haben heftige Schneestürme mit plötzlich Nach der bisherigen Rechtsprechung des Ober- Verwaltungs- Vei Abmessung des Strafmaßes komme mildernd die wirkliche Not- eingetretener scharfer Kälte allenthalben zahlreiche Verkehrsstörungen gerichts verlangt§ 25 der Städte- Ordnung nicht, daß unter allen Umständen die Benennung des zu Wählenden durch den Mund des lage des Angeklagten sowie feine bisherige Unbescholtenheit in Be- verursacht. Eisenbahnzüge erlitten große Verspätungen. Ein Güterzug Wählers erfolgt. Es genügt eine deutliche öffentliche Erklärung tannte unter Aufhebung des ersten Urteils auf nur 100 Mart Station, viele Boſtfurse über Bergstraßen fonnten nicht ausgeführt tracht. Das Berufungsgericht folgte diesen Ausführungen und er- mußte auf offener Strecke übernachten, ein Personenzug auf kleiner anderer Art, insbesondere die Erklärung des Einverständnisses mit werden. Von Davos   werden 29 Grad Celsius, aus Oberengadin Geldstrafe. der durch den Mund einer anderen Person bewirkten Benennung des 29 Grad Celsius Kälte gemeldet. zu wählenden.( Ober- Verwaltungsgericht Bd. 31, S. 6.) Es ist nicht vorgeschrieben, in welcher Weise der Wähler die zu wählenden zu bezeichnen hat, daß er neben dem Familiennamen auch den Vor­namen und den Stand angeben muß, vielmehr kommt es darauf an, daß die Bezeichnung ausreichend ist, um jeden zweifel über die Identität der Person auszuschließen. Es muß zunächst dem pflichtmäßigen Ermessen des Wahlvorstehers überlassen werden, ob er die Bezeichnung für ausreichend hält, wie er die Stimme auslegt, auf wen er die abgegebene Stimme bezicht. Gewahrt bleiben muß allerdings eine Beschränkung auf solche Fälle, in denen überhaupt Raum für eine Auslegung gegeben ist. ( D.-W.-G. 28 S. 18.) Jede Interpretation eines genau bezeichneten Namens ist das gegen unzuläffig.( Preußisches Verwaltungsblatt 15, Seite 262. Ent­scheid. Bd. 34 S. 25.)

waren.

Vermischtes.

Die Augustusbrücke   in Dresden  . Ueber die Gefährdung der Brücke wird vom Montag gemeldet: Um die Arbeiten an der Augustusbrücke   nicht zu gefährden, sind die gelockerten Teile der Gangbahn heute nachmittag in den Strom gezogen worden, wo­durch einem Weiterreißen bei dem nicht zu verhindernden Absturz vorgebeugt werden soll.

Eine wüfte Schlägerei entstand in der Neujahrsnacht vor dem Restaurant Buckauer Bierhalle in Magdeburg  , wobei die Polizei mit blanker Waffe einschritt. Der Arbeiter Werner wurde schwer verletzt zur Wache gebracht, wo er starb.

Beraubung eines Eisenbahn- Postwagens. Aus Paris   meldet

Die Rache der Verschmähten. Tränenden Auges und mit allen Zeichen der Neue und Verzweiflung betrat gestern die Modistin Emilie L. den Anklageraum der vierten Straffammer des Land­ gerichts I  , um sich wegen eines unschöuen Racheaftes zu ver­antworten. Sie ging" längere Zeit mit einem Postassistenten und behauptet, daß dieser ihr die Ehe versprochen habe. Das Liebes­verhältnis wurde aber eines Tages von seiten des Beamten gelöst und die Angeklagte dadurch in die höchste Aufregung versetzt. Sie versuchte wiederholt vergeblich eine Unterredung mit ihm zu er langen und als er nach einem Postanit in der Rheinprovinz   versetzt Das amtliche Dresdener Journal" teilte vorgestern mit, daß wurde, reiste sie ihm dorthin nach und machte auch dort mehrfach die Gefahr des Absturzes einzelner Stragsteine, welche die Platten Versuche, mit ihm zu einer Aussprache zu fommen. Da sah sie der stromaufwärtsliegenden Gangbahn tragen, bereits als beseitigt Pflicht und Recht des Wahlvorstehers ist es demnach wohl, nach ihn eines Tages in Gesellschaft eines anderen Mädchens anzusehen sein dürfte, nachdem durch die stückweise Abnahme des pflichtmäßigem Ermessen dafür Sorge zu tragen, daß der Wille des und nun verlor fie jegliche Selbstbeherrschung. Sie stürmte eisernen Geländers sowie der oberen Platten der Gangbahn und der Wählers flar erkennbar und unbeeinflußt in der Stimmabgabe zum auf das Postamt, ließ sich vom Vorsteher vernehmen und beschuldigte unter diesen liegenden Deckplatten die Belastung nach außen hin Ausdruck kommt, und bei Zweifeln über die Person des Gewählten ihren ehemaligen Freund eines Verbrechens gegen feimendes Leben. beseitigt und die innerhalb der Brücke liegenden Enden der Krag­durch Fragen die Klarstellung herbeizuführen, der Wahlvorsteher darf Da sich ihre Angaben sehr bald als völlig erfunden herausstellten, steine mit Sandsäcken und Schienen beschwert worden seien. Eine aber nicht stillschweigend in der Annahme einer ungenauen wurde die Anklage wegen wissentlich falscher Anschuldigung gegen sie Besichtigung des in Betracht kommenden Pfeilers und Bogens habe Ausdrucksweise des Wählers einen nicht genannten Namen an erhoben. Sie gab vor Gericht ihre Verfehlung ohne weiteres zu feinerlei bedenkliche Anzeichen ergeben. Von einem drohenden Ein­Stelle des wirklich genannten in der Abstimmungsliste eintragen und bat nur, Mitleid mit ihr zu haben, da sie sich in ihren Lebens- sturz tann also keine Rede sein." Lassen. hoffnungen getäuscht gesehen habe und in einen Zustand höchster Im vorliegenden Falle erscheinen deshalb die Fragen des Wahl- feelischer Erregung geraten sei, als sie das andere Mädchen an der vorstehers Sie meinen wohl Kerfin?" usw. zulässig, denn er konnte Seite ihres ehemaligen Geliebten gesehen. Der Gerichtshof be­mit Recht im Zweifel darüber sein, ob die Wähler wirklich einen rücksichtigte dies einerseits, erwog aber andererseits, daß es sich um Kandidaten mit einem dem Namen Kerfin" nur ähnlichen Namen eine sehr schwere Anschuldigung handelte, die für den beschuldigten wählen wollten, und es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn Beamten die schwersten Folgen hätte haben fönnen. Das Urteil Durch die Wahnsinnstat eines Alkoholikers wurden in der nach erfolgter Bejahung der Frage oder nach Nennung des Namens lautete demgemäß auf zwei Monate Gefängnis. Justizrat Kerfin dieser Name eingetragen ist. Dagegen war der Wahlvorsteher Dr. Sello erhielt von dem Belastungszeugen die Zusage, ein große Aufregung versetzt. Wie ein Telegramm meldet, überfiel dort Silvesternacht die Bewohner und Kurgäste von Arco in Tirol in nicht berechtigt, in den Fällen, in denen dem Namen Kerfin" sehr für die Angeklagte einzureichendes Gnadengesuch zu unterstützen. ähnliche Namen genannt waren, ohne Rückfrage den Namen des während der Neujahrsfeier, die sich teilweise im Freien abspielte, Klägers als Gewählten anzusehen, weil, obgleich es unwahrscheinlich Verführte Hausdiener. Groben Vertrauensmißbrauch haben die der Dekonom Rohde aus Oldenburg  , ein Alkoholiker, der großen ist, möglicherweise der eine oder andere Wähler tatsächlich nicht Kerfin Hausdiener Heinrich M. und Anton S. begangen, die gestern Haß gegen die Aerzte zeigte, den kaiserlichen Nat Dr. Gerfe vor bor  wegen Bandendiebstahls der vierten Straffammer des dessen Villa und verwundete ihn durch neun Westerstiche schwer. wählen wollte. Es bleibt deshalb zu untersuchen, welche Einwirkung diese Unregelmäßigkeit auf das Wahlergebnis gehabt hat oder andgerichts I standen. Beide waren in einem großen Konfektions- Er lief dann in den Kurpark und erschoß sich dort. Man fand bei diese Unregelmäßigkeit auf das Wahlergebnis gehabt hat oder geschäft in der Kronenstraße angestellt und genossen das volle Ver- dem Selbstmörder drei Revolver, ein Meffer und einen Degenstock. wenigstens haben fonnte. Auch hier gehen die Beugenaussagen zum Teil wesentlich aus- trauen ihres Chefs. In einem Schanklokal, in welchem vorwiegend Hausdiener verkehren, lernten sie einen bedenklichen Menschen Schweres Straßenbahnunglüd. Am 1. Januar abends gegen einander, was sich, abgesehen von den verschiedenen Anwesenheits- Namens Fleischmann kennen, der auf sie einredete, daß sie doch leicht 12 Uhr stürzte, wie aus Eisleben   berichtet wird, ein Wagen der zeiten daraus erklärt, daß die Beugen auf Schätzungen angewiesen Diebstähle ausführen und recht viel Geld verdienen könnten, da er schwer verletzt, eine Frau starb auf dem Transport zum Krankenhau elektrischen Kleinbahn um. Von den zehn Insassen wurden sech Die Zeugen Schraishuhn und Damm haben zwar ausgesagt, diesen Einflüsterungen und legten sich wirklich aufs Stehlen. ihnen die gestohlenen Waren gern abnehmen würde. Sie erlagen daß in etwa 50 bis 60 Fällen nur ähnlich flingende Namen wie Sie führten die Diebstähle des Sonntags aus, da an den Sonn- Telegramm: Fünf Säcke, die Gold, Silber und Papiere im 2 Kerfin" genannt seien, ihnen stehen jedoch andere Zeugen gegenüber, tagen S. die Dienste eines Hülfsportiers verfah und Zutritt zu von mehreren hunderttausend Frank enthielten, wurden aus bie teils gleichfalls während des größten Teils der Wahlhandlung, dem sogenannten Offertenraum hatte. teils wenigstens in der Beit, in welcher die meisten Wähler er- Schlüssel zu dem Warenlager aufbewahrt. Die Angeklagten haben Der Ambulanzwaggon besteht aus zwei Abteilungen. Während der Dort wurden auch die Ambulanz eines Postzuges zwischen Clermont und Nimes gerauvs. schienen, nämlich gegen Abend bis dahin war die Wahlbeteiligung in drei Fällen Waren im Gesamtwerte von etwa 800 M. gestohlen Beamte in einem der Abteile arbeitete, operierten die Räuber in namentlich aus Arbeiterkreisen nur gering anwesend gewesen anwesend gewesen und diese für ca. 130 W. an Fleischmann verkauft. Sie vers find. So hat Freudenthal mindestens 15 Fälle bis gegen 6 Uhr", ab, bevor der Zug hielt. Bergmann etwa 30 Fälle", Papajetosti etwa 10 bis 20 Fälle" ficherten gestern dem Gerichtshofe, daß sie beide den Entschluß dem anderen, warfen die Säcke zum Fenster hinaus und sprangen Friedländer etwa 20 Fälle" und Bort" etwa 20 Fälle" be- gefaßt gehabt hätten, von dem gefährlichen Treiben abzulassen fundet. Von diesen Beugen hat Bapajewsti als Protokoll führer und wieder auf den Weg der Ehrlichkeit zurückzukehren; es sei Protokollführer man schon zu spät gewesen, fungiert, also vermutlich besonders genau beobachtet. Der Wahl die Diebstähle bereits entdeckt gehabt. habe im Geschäft borsteher Marr hat gleichfalls nur 20 vielleicht auch etwas mehr die Diebstähle bereits entbedt gehabt. Bei einer bei M. vor­Fälle bekundet, er war jedoch, wie er selbst bei seiner Vernehmung genommenen Haussuchung wurden noch Waren im Werte von 120 M. gelegentlich erklärt hat, und wie auch von Zeugen bestätigt iſt, am gestohlen hatte. Beide Angeklagten waren geständig; der Haupt­beschlagnahmt, die dieser auf eigene Faust außerdem im Geschäft Der Maffenmord in Obersteina. Der der Brandstiftung und des Wahltage infolge eines Todesfalles zerstreut, sodaß bei der Beschuldige Fleischmann hat sich leider aus dem Staube gemacht. Der siebenfachen Mordes in Obersteina verdächtige und inhaftierte Ctein­wertung seiner Angaben darauf Rücksicht zu nehmen ist. Alle Zeugen außer Marr haben aber ferner ausgefagt, daß in Dr. Schwindt hielt das erschwerende Moment der Bandenmäßig- urkundenfälschung und Betruges zu zehn Monaten Gefangnis und drei Staatsanwalt beantragte neun Monate Gefängnis. Rechtsanwalt bruchspächter Thomschke wurde vom Landgericht in Bauzen wegen den meisten dieser Fälle der Wahlvorsteher die Wähler gefragt hat, feit des Diebstahls nicht für vorliegend und bat, den Angeklagten Jahren Ehrverlust verurteilt. Der 34 jährige Mann, der schon wegen wen sie wählen wollten, bevor die Eintragung in die Liste erfolgt die Untersuchungshaft anzurechnen. Der Gerichtshof entsprach diesem Diebstahls vorbestraft ist, war geständig, daß er, als er sich im ift. Nimmt man also selbst an, daß in 50 Fällen ähnliche Namen Antrage, verurteilte die Angeklagten nur wegen einfachen Diebstahls November vorigen Jahres in Geldverlegenheit befand, Wechsel im wie Sterfin angegeben seien, so würden sogar kaum 20 Fälle der Eintragung ohne Rückfrage angenommen werden können. zu je neun Monaten Gefängnis und erklärte je drei Monate Betrage von 180 und 160 Mark mit der Unterschrift eines Bieh­händlers gefälscht und beim Spar- und Vorschußverein in Bulsnih Allein da es sich um Aussagen auf Grund nachträglicher durch die Untersuchungshaft für verbüßt. Schätzungen handelt, die schon an sich unzuverlässig sind, und da zur Diskontierung gebracht habe. Er zahlte die Beträge nach die Mehrzahl der Zeugen nur höchstens 30 Fälle der unrichtigen träglich zurück. Das Geld dazu will er von seinem Schwiegervater Namensnennung überhaupt angibt, so müssen die Angaben der Freudenberg, den er später ermordet haben soll, erhalten haben. Zeugen Schraishuhn und Damm außer Betracht bleiben, jedenfalls ist das Vorkommen der von ihnen befundeten 50-60 Fälle nicht der in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend über einen großen überzeugend erwiesen. Dann entfallen auf die Eintragungen ohne Teil des Reiches wütete, ist eine strenge Stälte gefolgt. Naturgemäß Rückfrage weniger wie 20 Fälle und selbst angenommen, daß in sind die Zerstörungen an der Küste, die dem Wogenprall und der allen diesen Fällen nach Rückfrage die Wähler einen anderen Sturmflut schußlos ausgefeßt war, am schlimmsten gewesen; zu dem Namen als Kerfin genannt haben würden und diese anderen Namen Wasser tam als Zerstörer stellenweise noch das Gis. Die meisten eingetragen wären, würde das Wahlergebnis unbeeinflußt geblieben Bade- Anstalten an der Ostseeküste Deutschlands   find den Fluten zum sein. Nach Lage der Verhältnisse erscheint es aber auch, wie gesagt, Opfer gefallen; die große Landungsbrücke in Binz  ( Rügen  ), vor wenigen durchaus unwahrscheinlich, daß die Mehrzahl diefer Wähler einen Jahren erst gebaut, haben die Wellen zerschlagen. Der Schaden, den anderen als Kerfin haben wählen wollen, und wenn die Beklagte der Sturm dem Bade- Ort verursacht hat, wird auf 200 000 m. ge­eine dahingehende Behauptung aufstellt, so hat sie es doch unterschätzt. Auch die Kaiser Wilhelm- Brücke in Heringsdorf   ist arg lassen, auch nur für einen einzigen Fall den Beweis anzutreten. beschädigt worden. Bu bemerken ist noch, daß sich in Greifswald   in Dem Gericht erscheint nach alledem die Annahme ausgeschlossen, dem heftigen Schneetreiben während des Sturmes Wetterleuchten daß ohne die Zurufe im ersten Abstimmungsbezirk und ohne die bemerkbar machte; in Swinemünde   kam es zu einem richtigen stillschweigenden Namenssubstituierungen im zweiten Bezirk eine Gewitter. Swinemde. 781 SS Aenderung des Wahlergebnisses möglich geworden wäre. Das Wahl- Die Verkehrsstörungen, die der Sturm auf See verursacht hat, Hamburg   781 Still ergebnis muß deshalb als der Ausdruck des wahren Willens der er- sind mit seinem Nachlassen wieder beseitigt worden. Der Fähr­Berlin 782 SSD schienenen Wähler angesehen werden und es lag zur Üngültigkeits- betrieb zwischen Stralsund  - Hafen und Altefähr   ist am Neujahrs  - München  Frants.a.M. 782 N erklärung der Wahl kein Anlaß vor. Der abweichend entscheidende morgen 8 1hr wieder aufgenommen worden. Der Verkehr nach Bien Beschluß der Beklagten mußte daher aufgehoben und die Wahl für Rügen und Schweden   fand von 12 ihr ab wieder im vollen Um­gültig erklärt werden." fange statt. Durch Schneeverwehungen find in Ost- und Westpreußen  noch fleine Bahnstrecken gesperrt, doch werden die Hemmungen heute stellenweise schon beseitigt sein.

aber

Dem Sturm,

Folge eines Lawinensturzes. Aus Grenoble  , 2. Januar, wird telegraphiert: In der Nähe von Livet ist die elektrische Leitung, die Grenoble mit Licht versorgt, durch eine Lawine unterbrochen worden. Die Stadt war bis 12 Uhr nachts in Dunkelheit gehünt.

"

meldet, daß der deutsche Dampfer Abydos  ", der am 28. Dezember London  , 2. Januar. Ein Lloyd- Telegramm aus Bunta- Arenas in der Osorno- Bucht gestrandet ist, am 30. Dezember wiederflott ge­worden und auf der Fahrt nach Port Famine begriffen ist, wo er Ausbesserungen vornehmen wird.

Witterungsübersicht vom 2. Januar 1905, morgens 8 libr.

Stationen

Barometer

stand mm

richtung

Wind

Bindstärke

Better

Zemp. n. T.

5° E.= 4° R.

Stationen

Barometer

fland mm

richtung

Wind

Windstärke Wetter Temp  

. n. E.

2wolfig-8 Haparanda 747 SSB 4bebedt 2 wolfent- 9 Betersburg 772 23 -11 Scilly

2 heiter

B

3Schnee-15 778 SSD 4 bedeckt 6 2 halb bd. Aberdeen 773 SS 4 bedeckt 782 MD 3ivolfen!-19 Paris   781 NND 2wolfen!-10 779 4 wolfen!-16] Wetter- Prognose für Dienstag, den 3. Januar 1905. Gelinder bei lebhaften südwestlichen Binden und langsam zunehmender Bewölkung; nachher Niederschläge.

Berliner Wetterbureau