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Briefkaften der Redaktion.

Juriftifcher Teil.

Schneidermeister aber, der seinem ersten beleidigenden Brief noch einen zweiten hatte folgen lassen, wurde im Wege der Widerklage wegen Beleidigung in zwei Fällen zu 30 M. Geldstrafe verurteilt. Beide Parteien hatten Berufung eingelegt, die aber gestern von der von 7 bis Uhr abends statt. Geöffnet: 7 Uhr. fünften Straffammer des Landgerichts II   verworfen wurde.

Kulturbilder aus dem deutschen Often.

Tilsit, 3. Januar.

fedsmonatigen Gefängnisstrafe befreit worden, die ihm vor Last gelegten Vergehen schuldig gemacht zu haben. Er behauptete, Die Sturmverheerungen haben einen erschreckenden Umfang an 5 Jahren auferlegt worden war. Der Angeklagte betrieb seinerzeit daß er in Amerika   20 Jahre lang unter dem Namen Harold Morré genommen. Furchtbar sind die Verwüstungen, die der Orfan   in ein Lehrinstitut für Versicherungsleute, angehende Bankbeamte und geführt worden sei und bestritt namentlich, das Bewußtsein gehabt penrade verursacht hat. Am Sonnabend morgen bis 9 Uhr dergleichen und hatte sich dadurch des Betruges schuldig gemacht, zu haben, daß er eine eidesstattliche Versicherung abgab. Nechts- stand das Wasser kaum über dem Bollwert. Um 10 Uhr standen daß er seinen Schülern vielfach vorredete, er habe ganz bestimmte anwalt Bahn hielt diesen Punkt für so wesentlich, daß er eine schon einzelne Häuser an der Brücke im Wasser. Von da ab stieg Berbindungen, durch die es ihm möglich wäre, ihnen nach dem Ver- Beweisaufnahme nach dieser Richtung hin für notwendig erachtete. das Wasser ganz rapide. Bis 11 Uhr stand ganz Südertor, um laffen seines Institutes gute und dauernde Stellung zu verschaffen. Der Gerichtshof beschloß, die Sache zu vertagen und zum nächsten 12 bis 1 Uhr standen die ganzen Häuser am Südertor bis zum Bald nachdem das Urteil ergangen war, stellten sich Anzeichen einer Termin die betr. Standesbeamten vorzuladen. Fenster unter Wasser. Die Leute, die schon ihre Sachen in Sicher­geistigen Störung des Angeklagten heraus, er mußte entmündigt und auch eine Zeitlang einer Frrenanstalt überwiesen werden. Die fachen aus den Bezirken der Oberlandesgerichte Berlin  , find so überrascht worden, daß sie an Rettung ihrer Habjeligkeiten Vom Reichsgericht. Die Revisionen gegen die Urteile in Straf- heit gebracht hatten, waren noch glücklich. Die meisten Anwohner Entmündigung ist nach geraumer Zeit wieder aufgehoben Königsberg   und Marienwerder, sowie die bisher dem nicht mehr denken konnten. Ein Jammer war es, mit anzuhören, worden und der Angeklagte gilt nunmehr wieder als geistig vierten Straffenate zugewiesenen Bezirke der Oberlandesgerichte wenn der eine oder der andere Arbeiter klagte, daß seine ganzen Habfelig­gefund. Rechtsanwalt Doktor Schwindt betrieb für Kassel   und Rostock   sind für das Jahr 1905 dem zweiten in der Quarantäne- Anst a It. Hier standen zirka 2000 Stück Vieh. den Angeklagten das Wiederaufnahme- Verfahren, indem er unter teiten in der Stube schwammen. Am schlimmsten hauste das Element Berufung auf eine Anzahl von Zeugen und medizinischen Sach- Straffenat des Reichsgerichts zugewiesen. Das Wasser stieg so schnell, daß die Leute, die bis zu den Hüften berstänisigen behauptete, daß der Angeklagte zu der Zeit, als er die Eine harte Strafe ereilte gestern vor dem Schöffengericht einen im Wasser arbeiteten, bald auf eine weitere Bergung des Viches ihm zur Last gelegten Straftaten begangen, geistestrant gewesen Messerstecher, der in der leider üblich gewordenen Art aus verzichten mußten. So mußte ein großer Teil des Biches in den und deshalb für seine Handlungen aus jener Zeit nicht verantwortlich ganz geringfügigem Anlaß zum Messer gegriffen und damit ein hinteren Ställen und einiges in den vorderen preisgegeben werden. fei. Das Wiederaufnahme- Verfahren wurde auch angeordnet und Menschenleben in Gefahr gebracht hatte. Der Schlossergeselle Es gelang, das herausgebrachte Vieh teilweise nach anderen Ställen zu das Schöffengericht hatte sich gestern zum zweitenmal mit dieser Wilh. Dümde  , ein bis dahin unbestrafter Mensch, geriet eines bringen, die des Wassers wegen aber ebenfalls wieder geräumt Angelegenheit zu beschäftigen. Die vernommenen Zeugen und der Tages in dem Hause, wo er wohnte, mit einer Mietspartei in Streit werden mußten. Viele Tiere liefen im Gehölz umher und wurden Hausarzt stimmten darin überein, daß der Angeklagte zur frag- und verursachte ahne Not einen gewaltigen Lärm. Ein anderer später zusammengetrieben. Auf dem Gleise bei den Quarantäne Lichen Zeit überaus aufgeregt und faselig gewesen ist, Hausbewohner wollte ihn beruhigen, trat an ihn heran und sprach ställen standen vier beladene Eisenbahnwagen, an die des Wassers vielfach an Kopfschmerzen gelitten und ein so auffälliges begütigend auf ihn ein. ein so auffälliges begütigend auf ihn ein. Er mußte seinen Vermittelungsversuch wegen die Lokomotive nicht mehr herankommen konnte. Am Nach Berhalter in moralischer Beziehung gezeigt hat, daß schwer büßen. Der Angeklagte wandte nun seinen ganzen Groll an mittage wurde von den Booten noch viel umherschwimmendes man wohl auf Geisteskrankheit habe schließen müssen. Prof. Dr. dessen Adresse, zog ein Messer aus der Tasche und stach es ihn direkt Vieh in fast leblosem Zustande ans Land gezogen. Etwa Straßmann begutachtete, daß der Angeklagte von jeher ein in den Kopf, so daß jener eine Klaffende, quer über den Schädel 600 Stück Vieh geistig Extarteter gewesen, er vermochte jedoch nicht positiv zu be- laufende Wunde davontrug, die mit sechs Nadeln sind in den Ställen und auf urteilen, ob 1899 schon eine Geistesstörung vorgelegen hat. zugenäht den Wagen umgekommen. Der Schaden der Pächter übers Der werden mußte und den Verwundeten vorübergehend in steigt 200 000 M. Einiges Vieh in den Eisenbahnwagen war am Staatsanwalt hielt diesen Beweis auch nicht für erbracht und be- Lebensgefahr brachte. Der Gerichtshof hielt das Vorgehen des An- Neujahrsmorgen trog des langen Aufenthaltes im Wasser noch ant antragte wieder sechs Monate Gefängnis. Der Gerichtshof war geklagten für so roh, daß er glaubte, eine exemplarische Strafe, die Leben; es gelang, etiva 20 Stück zu retten. Ein Tier, das die ganze jedoch mit dem Rechtsanwalt Dr. Schwindt der Ansicht, daß hier überhaupt bei allen Messerstechern am Blaze sei, aussprechen zu Nacht auf dem Stall der Quarant... ftalt gestanden hatte, wurde doch der§ 51 Str.-G.-B. Anwendung zu finden habe und erkannte müssen. Es verurteilte den Angeklagten zu einem Jahre Ge- gleichfalls gerettet. auf Freisprechung. fängnis und verfügte dessen sofortige Verhaftung. Auch in anderen Küstenorten ist viel Vieh ertrunken; Berliner   Sicherheitszustände. Ein grelles Schlaglicht auf die Unsicherheit in den nördlichen Stadtgegenden macht sich der Beleidigung schuldig. Von diesem Grundsatz austreiben Wracks, dort bedecken losgerissene Brücken, Reste von Bade­Wer einem Schuldner eine Mahnung auf offener Postkarte zustellt, manche Bewohner find um ihre ganze Sabe gekommen. Die Küste von Rügen   bietet einen trostlosen Anblick. Hier Berlins  , insbesondere in den nördlichen Vororten, wurde in gehend hatte das Charlottenburger   Schöffengericht den Kaufmann J. einer Verhoidlung vor der dritten Strafkammer des Landgerichts II   zu drei Mark Geldstrafe verurteilt. Der Genannte ist Vertreter einer häusern die See. Die Schiffahrt hat ebenfalls durch den Sturm geworfen Wegen wörtlicher und tätlicher Beleidigung, Bedrohung englischen Firma und hatte an den Schneidermeister L. Waren ge- und das undurchdringliche Schneegestöber großen Schaden erlitten. und gefährlicher Körperverletzung war der Arbeiter Hermann liefert. Im Auftrage seiner Firma richtete er an 2. einen Mahn- In der Elbemündung bei der Insel Neuwerk   geriet der Schmidt angeklagt. Am 26. Juni v. J. gegen 11 Uhr wollten brief, den dieser mit einem beleidigenden Brief beantwortete. englische Dampfer" Cito" auf Grund und drohte bei der starken die Arbeiterinnen Wirthmann und Bohnert ihre in der Provinz- Daraufhin schrieb J. an den Schneidermeister eine Bostkarte, in Brandung aufzubrechen. Die Besatzung wurde vom dritten Elbfeuer­straße zu Meinickendorf gelegene Wohnung aufsuchen. Kurz vor welcher er auf das Schuldverhältnis Bezug nahm und bemerkte, daß schiff aufgenommen. ihrer Behausung stürmte plöglich eine Notte halbwüchfiger der Posten schon drei Wochen fällig sei." In diesen Worten fand Burschen auf sie zu. Der Angeklagte warf sich auf eines der das Schöffengericht eine Beleidigung und verurteilte den J. Der geängstigten Mädchen und machte ihm unter Drohungen nicht mur unfittliche Anträge, sondern berührte sie auch wiederholt in unjittlichen Weise. Auf das Geschrei des Mädchens eilte der zu fällig des Weges kommende Maurerpolier Reimann hinzu und ver­fuchte den Angeklagten von seinem Opfer loszureißen. Auf einen gellenden Pfiff des Schmidt kam eine neue Schar Rowdys hinzu, welche fich sofort auf Reimann warfen und ihn mißhandelten. Das Mädchen hatte die Gelegenheit benutzt, um zu flüchten. Der An­getlagte lief ihm nach und warf es zu Boden. Wenn Du nicht ruhig bist, mache ich es so, wie es jetzt in der Zeitung steht, ich schneide Vor kaum Jahresfrist war die Stadt Tilsit der Schauplatz eines Dir den Hals durch nnd werfe Dich in einent Sack ins Wasser!" großen Sensationsprozesses, in welchem der früher in Berlin   an­Durch diese Borte des Angeklagten ließ das zu Tode geängstigte fässige Magnetopath" May Schröter die Hauptrolle spielte. Mit Mädchen die hageldicht niedersausenden Faustschläge und Fußtritte einer geradezu phänomenalen Geschicklichkeit hatte er es verstanden, Lautlos über sich ergehen. Endlich, nachdem der rohe Patron die abergläubische litauische Bevölkerung der dortigen Gegend sich sein Mütchen an dem wehrlosen Mädchen gekühlt hatte, tributpflichtig zu machen, indem er ihr die Heilung aller möglichen ließ er von ihm ab und ergriff die Flucht. Es gelang glücklicher- Krankheiten nach einem ganz neuen naturgemäßen Heilverfahren weise, den Täter nachträglich zu ermitteln und einer Bestrafung vorspiegelte. Schon damals ergab sich, daß Schröter nicht allein das entgegenzuführen. Das Schöffengericht II verurteilte on Angeklagten lukrative Gewerbe eines Heilschwindlers in Tilsit   und Umgegend in Anbetracht der ganz erheblichen Roheit zu der verhältnismäßig getrieben hatte. Erst in diesen Tagen wurde vor dem hiesigen noch niedrigen Strafe von vier Monaten Gefängnis. Schöffengericht gegen eine Arbeiterfrau Dorothea Möhring ver­Diese Strafe war dem Angeklagten auch noch zu hoch, er legte handelt, die sich des Betruges gegen zwei Gutsbesitzer aus der Um­Berufung ein, die gestern zur Verhandlung fam. Der Berufungsgegend schuldig gemacht hatte. Auch diese Frau kurierte Menschen gerichtshof erachtete die vom Schöffengericht erkannte Strafe als und Vieh in ähnlicher Weise wie Schröter und hatte den beiden gegen eher zu niedrig, als zu hoch. Das erste Urteil wurde deshalb be- fie als Zeugen auftretenden Bauern, die sich bei ihr wegen einiger stätigt und die Berufung des Angeklagten auf dessen Kosten ver- franker Kühe Rat geholt hatten, einen aus Pulver, Mehl und Del worfen. zusammengerührten Teig mitgegeben, der den kranten Kühen drei­mal täglich eingegeben werden sollte. Dazu mußte folgender Das berufsmäßige Trinken der Bierfahrer. Ein bedauerlicher 8a uberbers laut gesprochen werden:" Du Baubergeist haft Unfall, bei welchem der Bauunternehmer Gräfel aus Köpenick   den N. N. angegriffen. So soll es werden von ihm ab in dein Mart cine Gefälligkeit mit dem Tode büßen mußte, bildete gestern den und in dein Bein. Ich beschwöre dich bei den fünf Wunden Jesu   in Gegenstand einer Verhandlung vor der dritten Strafkammer des dieser Stund', laß den N. N. wieder gesund." Nach diesem Hokus Landgerichts II. Wegen fahrlässiger Tötung war der 25 jährige pofus gab die Möhring noch ein Räuchertraut für den Stall und Kutscher Friz Thieme angeklagt. Der völlig unbescholtene T. bemerkte, der Wunderteig fönne ebenso bei kranken Pferden und war als Bierfahrer bei der Bazenhofer Brauerei angestellt. Am Schweinen mit großem Erfolge angewendet werden. Nachdem sie 27. Juni vorigen Jahres hatte er mit seinem Flaschenbierwagen eine ihr Honorar von 10 M. bis dahin hatte sie handeln lassen ein Geschäftstour in der Gegend von Köpenick   und Nieder- Schöneweide gestrichen, verlangte sie noch zur Mitnahme Kartoffeln, Gier, Brot zu erledigen und mußte, wie es allgemein üblich ist, bei den ver- usw. und als die Wirtsleute hiermit zögerten, drohte sie, sie werde schiedenen Gastwirten, die ihm Bestellungen aufgeben sollten, eine machen, daß alles in die Luft geht. Aus Angst vor der Zauberin größere Beche mahen. Die Folge war, daß er in seiner An- erhielt sie auch die verlangten Naturalien. Den gleichen Schwindel getrunkenheit den Weg nach Köpenick   verfehlte. Vor einem Lokal in hat sie auch bei den Dejocsschen Eheleuten mit noch mehr Brim­Ser Sedanstraße zu Neptunshain traf T. zwei Radfahrer, die in borium ausgeführt. Auch hier wurde der Bettel mit der Zauberformel Köpenick   wohnhaften, Bauunternehmer Gräfel und Kimpel. Er er- hinterlassen und Geld und Naturalien in Empfang genommen. Mit zählte diesen sein maßgeschick, Gräfel bot sich an, den Angeklagten 20 M. in der Tasche und reich beladen mit sonstigen materiellen wieder auf den rechten Weg zu geleiten, er folle nur immer hinter Schäßen kehrte die" Seherin" von ihrer Kunstreise zurück. Nach 100 Köpenick  . Sie haben vergessen mitzuteilen, in welcher Angelegen ihnen herfahren. Anfangs ging dies ganz gut, der etwas an einigen Tagen kehrte den beiden Besitzern und ihren Frauen die Be- heit Sie Beschwerde erheben wollen. Deshalb ist es unmöglich, Ihnen die getrunkene Angeflygte ließ seine Pferde allerdings abwechselnd sinnung wieder; der Zauber war gebrochen und nun erst merkten sie, Beschwerde Instanzen mitzuteilen. R. M., Spandau  . 1. Falls nicht Galopp und Trab kaufen, trotzdem gelangte man ohne Unfall bis daß sie einer geriebenen Schwindlerin in die Hände gefallen waren, mündliche oder schriftliche vom Gesetz abweichende Bereinbarungen getroffen an die direkt nach Köpenick   führende Berliner   Chaussee. Gräfel rief die ihre Leichtgläubigkeit ausgenutzt hatte. Briefe an die M., worin sind: nein. 2. Die Herrschaft hat sechs Wochen lang für das erkrankte dem Angeklagten zu, er solle rechts hineinbiegen. Wie die Anklage be- sie um Zurückgabe des Geldes oder wenigstens eines Teiles baten, Gesinde zu sorgen. Way Nigdorf. Ihre Schwiegermutter fann hauptet, soll Thieme so ungeschickt hierbei gelenkt haben, daß er den Gräfel blieben erfolglos, so daß die beiden Besißer der Zauberzettel" An- und soll weiterkleben, muß aber innerhalb zwei Jahren wenigstens Morien vierzig anfuhr. Dieser wurde mit seinem Rade zu Boden geschleudert. Ehe der zeige erstatteten. Die Angeklagte gab vor Gericht ziemlich un- den Antrag au Invalidenrente stellen, falls sie invalide ist. Ferner fann Ihre Schwiegermutter P. 5. 17a. Angeklagte die Pferde zum Stehen bringen konnte, war der schwere verblümt zu verstehen, daß sie doch nichts dafür könne, wenn die 1. Die Rechte der Mutter richten sich nach dem Wortlaut des mitgeteilten Bierwagen über den Unglücklichen hinweggegangen. Nach Anlegung Leute so einfältig seien. Das hiesige Schöffengericht verurteilte die Vertrages. Hat die Mutter das Geld dem Manne geschenkt, so haben auch eines Notverbandes sollte G. sofort in ein Krankenhaus geschafft M. zu 5 Monaten Gefängnis.  - Auch die Angeklagte, die sich morgen die Erben kein Anrecht inehr auf dasselbe. Sonst gehört die Forderung auf tverden. Auf dem Transport dorthin verstarb er jedoch ganz kurze unter der Anklage der Körperverletzung vor der hiesigen Straffammer Rückzahlung zur Nachlaßmasse. 2. Kinder können nur in bestimmten Fällen Zeit nach dem Unfall. Medizinalrat Dr. Elten Schöneberg be- zu verantworten hat, die Naturärztin Klara Niebios, steht bei( S. 95 des dem Arbeiterrecht beigefügten Führers) enterbt werden. 3. Er fundete vor Gericht, daß der Tod des G. durch eine Gewebs- der Staatsanwaltschaft im Verdacht, daß sie die Heilkunst ausgeübt forderlich ist, daß mindestens 200 Marken geklebt sind und Erwerbsunfähigkeit zerreißung der unteren Rückenpartien verursacht wurde. Der hat, ohne die nötigen Vorkenntnisse zu besiten. Die Angeklagte ist 2. In den Nachlaß des Vaters erben Sie. Nach Ihrer Schilderung liegt vorliegt, um Invalidenrente zu erhalten. Neujahrsmorgen. 1. Nein. Verteidiger des Angeklagten, Justizrat Cassel, führte den Vertreterin der Naturheilmethode und praktiziert in Tilsit   seit zwei ein Nachlaß der Mutter nicht vor. Das gemeinsam Erworbene" ist in Nachweis, daß die Möglichkeit nicht bon der Hand Jahren. Sie fungiert auch als Mitbegründerin des hiesigen Natur- Ihrem Fall Eigentum des Vaters geworden. G. K., Charlottenburg  . zu weisen sei, daß der Radfahrer plötzlich etwas zu weit Das Mädchen soll Strafantrag stellen und ihren Lohn beim Amtsgericht nach rechts gebogen fein könne und so mit dem Gefährt des einklagen. A. N. 1 und 2. Leider ja. 21. 2. 90. Wenden Sie Angeklagten in Berührung gekommen sei. Der Gerichtshof erlangte sich schleunigst an das Reichs- Urbeitersekretariat, Engel- Ufer 15. 66. Sie aus der Beweisaufnahme ebenfalls nicht die Ueberzeugung, daß der müssen beim Gericht Auseinandersetzung mit Ihren Kindern erster Che beantragen. Angeklagte ausschließlich die Schuld an dem überaus bedauerlichen Unfall trüge. Dem Antrage des Verteidigers gemäß wurde T. des­halb auf Kosten der Staatskasse freigesprochen.

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heilvereins, und nahm regen Anteil an der Errichtung des Tilsiter Sonnen- und Luftbades, das durch die Anhänger ihrer Lehre unter­halten wurde. In diesem Naturheilverein spielte übrigens seinerzeit auch der Magnetopath Schröter eine Rolle. Die Anklage gegen Fräulein Niebios, die eine nahezu zweijährige Voruntersuchung nötig machte, betrifft die Wasserbehandlung von Kindern, bei der sie zu energisch vorgegangen sein soll, die in einem Falle sogar den To eines Kindes zur Folge gehabt haben soll. Zu dem Prozeß sind fünf ärztliche Sachverständige und zehn Zeugen geladen. Die Ver­teidigung der Angeklagten hat Rechtsanwalt Fuchs- Tilsit über­Wir werden über die Verhandlungen berichten.

nommen.

Vermischtes.

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Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends Schwergeprüfte Mutter. 1. u. 3. Maßgebend ist in erster Linie der Wortlaut des Testaments. Läßt dieser beide Auslegungen zu, so ist durch das Gericht( Vormundschaftsgericht) zu entscheiden, falls eine Einigung zwischen Mutter und Vormund nicht zu standekommt. 2. Hiezu ist der Vormund nicht berechtigt. Auch hier wäre eventuell der zu 1 angegebene Weg zu beschreiten. 5. 100. 1. Steuerpflicht liegt vor, wenn das Gesamteinkommen die steuerpflichtige Höhe erreicht. Invalidenrente zählt zum Einkommen. 2. In die Orts- Strankenkasse fann man nicht freiwillig eintreten. Man ist Mitglied infolge der Beschäftigung kraft Gesetzes, man bleibt Mitglied, wenn man die vollen Beiträge sofort weiter zahlt. waltung und Nugnießung des Vermögens der Ehefrau durch den Mann. Cz. 05. Gütergemeinschaft besteht für Sie nicht, wohl aber Ver Die Ehefrau tann auf ihren Namen, das ist seit der Heirat der Name ihres Mannes, mit ihrem Vorbehaltsgut schalten wie sie will, rücksichtlich des ein gebrachten Gutes bedarf sie der ehemännlichen Zustimmung. Sie finden eine ausführlichere Darlegung hierüber und über die erbrechtlichen Fragen als im Briefkasten möglich ist, auf S. 67 bis 70 und 82 bis 84 des dem Arbeiterrecht" beigefügten Führers. Das Buch liegt in den öffentlichen Arbeiterrecht" beigefügten Führers. Bibliotheken aus. N. 100. Nein. Otto 33. Nach Ablauf der Zeit. 2. M. 10. Solche Einbehaltung ist unzulässig. Jante 100 Charl. seine. M. 11. 2. P. 1 u. 2: Nein. Dalherba. 1 u. 2: Nein. O. W. Eine Fristbestimmung ist im Gesetz nicht vorhanden. Sie können fich mit einer Beschwerde an das Reichs Versicherungsamt wenden. R. 28. Klagen Sie beim Amtsgericht, falls nicht etwa der nicht mitgeteilte Bertrag Ihrem Verlangen entgegensteht. Oder fordern Sie unter Frift­fegung die Herstellung, drohen, daß Sie nach Ablauf der Frist die Reparatur auf Kosten des Wirts ausführen werden und führen Sie Ihre Drohung tonstruiert werden sollen. Es wird wohl der berühmte grobe Unfug juristisch

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aus.

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W. S. C.

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2. M. 1000. Das ist ganz unmöglich. 3.2. 58. Sie werden im Debitorenkonto verzeichnet, weil dies Konto die Schuldner, das Kreditkonto die Gläubiger aufweist. Th. Sch. 16. gweds Beseitigung des Ehehindernisses des Ehebruchs können Sie an das Landgericht, das Ihre Ehe geschieden hat, einen Antrag richten. Dieser An­trag geht unter Begutachtung dann an das Justizministerium, hat aber .. 30. Sie haben einen Tag zu spät wenig Aussicht auf Erfolg. gekündigt. 2. S. 36a. Dhne Steuntnis der Statuten nicht zu bes antworten. 5. B. 100. Die Zeit von 9-6 wird für angemessen erachtet. J. E. 45, W. W. 13. Nein. A. B. S. Steht der Wortlaut Ihres Bertrags dem nicht entgegen, so bedürfen Sie keiner Ermächtigung des Hauswirts. G. S. 0947. Sie können sich melden wo Sie wollen,

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auch auf dem Bezirkskommando. 2. 3. 75. Erscheinen Sie nicht, so werden Sie kostenpflichtig zur Zahlung verurteilt. G. Nein. . B. 200. 1. Ja. 2. Jn 30 Jahren. 3. In der Regel in vier Jahren. genügt, wiewohl einige Urteile einer anderen Ansicht Ausdruck gegeben haben. C. P. 13. Die dem Ehemann gegenüber ausgesprochene Kündigung

fleben.

Marktpreise von Berlin   am 2. Januar. Nach Ermittelungen des tgl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Zentner: Weizen**), gute Sorte 17,65-17,64 M., mittel 17,63-17,62 M., geringe 17,61-17,60 2. Roggen), gute Sorte 13,95-13,94 M., mittel 13,93-13,92 M., geringe 13,91-13,90 M. Futtergerste*), gute Sorte 15,90-14,80., mittel 14,70 bis 13,60 M., geringe 13,50-12,40 R. Hafer*), gute Sorte 16,50-15,60 M., mittel 15,50-14,60 M., geringe 14,50-13,70 M. Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 30,00 M. Speisebohnen, weiße 50,00-30,00 2. Linsen 60,00-30,00 2. Kartoffeln 9,00-7,00 9.1 Nichtstroh 0,00-0,00. Heu 0,00-0,00 9. Für ein Kilogramm Butter 2,80-2,20 M. Cier per Schock 4,80-3,20. *) Frei Wagen und ab Bahn.  **) Ab Bahn.

Witterungsübersicht vom 3. Januar 1905, morgens 8 Uhr.

ind.

Wegen intellektueller Urkundenfälschung bezw. falscher eidesstatt­licher Versicherung wurde gestern vor der ersten Straffammer des Landgerichts II ein Mann zur Verantwortung gezogen, mit dem sich die Presse vor einiger Zeit vorübergehend beschäftigte. Dies geschah aus Anlaß der Versendung von Statuten und des Birkulars einer Freiwilligen Gesellschaft zur Bekämpfung des Kurpfuschertums und zur Hebung der Volksgesundheit, Berlin­Charlottenburg, Schlüterstr. 27," als dessen Vorsitzender und wissen­schaftlicher Leiter Dr. med. Harold Morré bezeichnet wurde. Die Kälte. In der ganzen Schweiz   herrscht bei Nordwind Dieser Dr. Morré war es, der sich gestern unter seinem richtigen außerordentliche Kälte. In einzelnen Jurastationen beträgt sie 30 Namen Richard Rosenthal verantworten sollte. Wie der Vor- und mehr Grade; in Davos   26, in Bern   und Zürich   18, in Lau­sigende feststellte, ist der Angeklagte im Jahre 1864 in Paderborn   fanne 15, in Genf   10, in Basel   17, in Lugano 9   und in Montreux  als Sohn des Eisenbahn Unternehmers Koppel Rosenthal geboren. 8 Grad. Der Aarfluß zeigt die äußerst seltene Erscheinung des Eis­Seine Mutter lebt noch in Hannover  . Er hat in Paderborn   und ganges, so daß die Elektrizitätswerte von Wynau den Betrieb ein­Seesen die Schule besucht und die Berechtigung zum einjährigen stellen mußten. In Chaux- de- Fonds ist ein Mann auf der Diele Dienst erlangt. Er ist dann nach Amerika   gegangen und hat dort seines ungeheizten Mansardenzimmers erfroren. Der Post und den Namen Harold Morré angenommen; er behauptet, daß er in Bahnverkehr, der gestern gestockt hat, ist wieder normal. Chikago studiert und im Jahre 1889 rite den Doktortitel erlangt Wien  , 3. Januar. Die abnorme Witterung dauert an. In Hamburg   771 S habe. Er ist vor einigen Jahren nach Berlin   zurückgekehrt Wien   wurden 14 in Galizien  , Böhmen   und Ungarn   23 Grad Kälte Berlin   774 SSW Frankf.a.M. 777 D und hat sich hier weiter Harold Morré genannt. Seitdem fonstatiert. München  ist er zweimal zur Ehe geschritten und es wird ihm nun Triest  , 3. Januar. Infolge der herrschenden fürchterlichen Bien vorgeworfen, daß er bei den Aufgeboten und standesamtlichen Aften Bora wurde der Schiffsverkehr eingestellt. Ueber hundert Personen sich zu unrecht Gustavo Harold Morré genannt, einen falschen Geburtstag wurden verletzt. und Geburtstag angegeben und die Personalien seiner Eltern falsch be- Salonichi, 3. Januar. Gestern wurde hier ein starker Erd­zeichnet habe. Der Angeklagte bestritt, sich wissentlich der ihm zur stoß verspürt. Es wütet ein Schneefturm.

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-6 Haparanda 734 SS

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Temp. n. E.

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776 22 2wolfig 763 SW 3wollig

776 SD 1 bedeat

-9

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-5 Betersburg 747 WNW 3Regen 9 Scilly -13 Aberdeen 779 GD -21 Baris 777 Still-bedect-15 Wetter- Prognose für Mittwoch, den 4. Januar 1905. Borwiegend trübes Tauvetter mit Niederschlägen ziemlich starken westlichen Winden. Berliner   the reau