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Nr. 6. 22. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sounabrud, 7. Januar 1905.

Berliner Partei- Angelegenheiten. ie tragen wirklich ein Brett vor dem Kopf. In beiden Fällen Danke angenommen.

Genoffen und Genossinnen!

Die Vertrauensleute.

Treptow - Baumschulenweg. Heute Sonnabend, abends 8 Uhr, hält der Wahlverein im Restaurant" Sängerheim", Behringstr. 14, seinen Zahl und Bibliothek Abend ab. Um zahlreichen Besuch wird gebeten. Der Vorstand. Wilhelmsruh . Morgen, Sonntagvormittag, Handzettel­Berteilung pünktlich 912 Uhr von Willmerodt aus.

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rechnen; entweder markieren diese Menschen nur Dummheit oder Mutterkolonien werden einmalige größere Beiträge mit besonderem bleibt nur die Resignation des alten Frizen in der Schlacht bei Ferner sind dem Bunde besonders willkommen Meldungen von Borndorf: Mit solchem Gesindel muß man sich herum- Freunden der Sache, welche bereit sind, die( fich bereits meldenden) schlagen! ledigen Mütter mit ihren Kindern aufzunehmen, sie event. in ihrem Dienstag, den 17. Januar, abends 8% Uhr, finden in allen Berliner Wahlkreisen Versammlungen zwecks Bericht- Beitung":" Was die peinliche Sache selber betrifft, so dürfte seit auch nur vorläufige) Unterkunft und Existenz zu beschaffen, ferner Ein Irrtum. Zum Fall Hasse schreibt die Breslauer Wirtschaftsbetriebe zu beschäftigen oder ihnen sonst eine( sei es erstattung vom Parteitag der Sozialdemokratie Preußens statt. geraumer Zeit in Deutschland feine Strafverfolgung mehr wegen gelegenheit zu vermitteln usw. dem Bunde geeignete Siedelungsterrains nachzuweisen, Arbeits­Um zahlreichen Besuch bitten Vergehens gegen§ 175 eingeleitet worden sein. Ersichtlich herrscht in dieser Beziehung ein stillschweigendes Uebereinkommen, das um lichen Leben stehender Personen. Es haben unterzeichnet u. a.: Der Aufruf des Bundes trägt die Unterschrift vieler im öffent­so bemerkenswerter ist, je sicherer es ist, daß die Polizei die Personen Dr. med. Blaschko- Berlin , Lili Braun - Berlin , Dr. Conrad- München, genau kennt, die in die Schlingen jenes Paragraphs geraten müßten, Hedwig Dohm - Berlin , Henriette Fürth - Frankfurt a. M., Professor wenn gegen sie vorgegangen würde." Dr. v. Liszt Charlottenburg, Reichstags- Abgeordneter Müller­ die Polizei alle ihr bekannten Päderaften der Staatsantvaltschaft Gabriele Reuter - Berlin , Professor Sombart- Breslau und Dr. Bruno Es ist richtig, daß der§ 175 nur selten angewandt wird. Wenn Meinigen, Dr. Naumann- Berlin , Dr. Franz Oppenheimer - Berlin , überantworten wollte, so würde das einen Standalprozeß geben wie Wille- Friedrichshagen . Deutschland ihn noch nicht erlebt hat; und die Gefängnisse würden sich mit der feinsten Blüte der Aristokratie füllen. Immerhin ist die Eine neue Parkaulage mit Spielplatz wird im hohen Norden der " Breslauer Zeitung" im Irrtum, wenn sie schreibt, daß seit ge- Stadt zwischen der neuen und der alten Nazarethkirche entstehen, raumer Zeit überhaupt keine Strafverfolgung wegen Vergehens dort befindet sich an der Schul- und Nazarethkirchstraße ein der gegen§ 175 eingeleitet sei. Nach der amtlichen Kriminalstatistik sind Stadt gehöriges Gelände, das zum Teil an einen Gärtner, zum im Jahre 1903: 266, im Jahre 1902: 278 Personen wegen Ver- Teil als Lagerplaz verpachtet ist. Dieses Gelände ist von einem gehens gegen den erwähnten Baragraphen verurteilt worden. alten Bretterzaun umgeben und dient in der Hauptsache zur Unter­Die Schulden last des Direktors Hasse ist sehr hoch, doch ist verein des Wedding ist vor kurzem mit Rücksicht darauf, daß sich in der Zum Fall Hasse erfährt die Schlesische Zeitung" noch folgendes: bringung von Last- und Möbelwagen. Der Haus- und Grundbesizer­der Betrag noch nicht festgestellt. Der vorgesetzten Behörde war es Gegend eine rege Bautätigkeit entwickelt hat, beim Magistrat dahin nicht bekannt, daß seine Verhältnisse zerrüttet waren; sie kannte sein vorstellig geworden, daß der Plaz, der die Gegend in hohem Maße eingezogenes, folides Leben und war deshalb zu der Annahme be- berungiert, in eine Partanlage verwandelt und dem vor der alten rechtigt, daß er, wenn auch nicht in günstigen, so doch in geordneten Nazarethkirche bereits bestehenden kleinen Parte angegliedert wird. Verhältnissen lebte. Eine Beschlagnahme des Gehalts ist nicht Auf diese Eingabe ist jetzt der Bescheid eingegangen, daß in den erfolgt. Eine formelle Suspension vom Amte brauchte nicht erst zu Etatsentwurf für 1905 Mittel für die Anlage eines solchen Parkes erfolgen, denn die vorläufige Dienstenthebung Sasses ist bereits mit Spielplay eingestellt worden sind. kraft des Disziplinargesezes eingetreten, da Haffe in einem Straf­berfahren verhaftet worden ist. Die Verhandlung gegen ihn wird jedenfalls in Berlin stattfinden, falls nicht die Prüfung seines Geisteszustandes ihn von der Verantwortung für seine Tat- den Schuß auf den Erpresser, eine andre Straftat liegt nicht vor entlasten sollte." Ob das richtig ist, können ivir nicht nachprüfen.

Grünau . Der Wahlverein hält am Sonntagnachmittag 3 Uhr feine Mitgliederversammlung bei Duchaufour, Köpenicker­straße 79, ab. Gen. Kiesel spricht über das Erfurter Programm.

Johannisthal . Heute abend 81, Uhr findet bei Wendt, Friedrich straße 1, die Generalversammlung des Wahlver eins statt. Gen. Emil Böske spricht über das Parteiprogramm.

Lokales.

Kronprinzeuftener.

Man schreibt uns: Die Stadtverordneten- Versammlung hat am Donnerstag abend in geheimer Sigung die Magistratsvorlage betr. die Beteiligung der Stadt Berlin an dem Geschenk der preußischen Städte zu der Hochzeit des Stronprinzen angenommen.

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Immer noch die Berolina". Einen stürmischen Verlauf nahm die gestrige letzte Versaminlung des Schutzvereins der Versicherten der Strankenkasse, Berolina". den Krankenkasse, Berolina". Gleich zu Beginn der Sigung ent­deckte man unter den Versammlungsteilnehmern einen Kassierer der Vor Eintritt in die Beratung hatte Genosse Singer Berolina", der sofort unter großem Tumult an die Luft gesezt namens der sozialdemokratischen Fraktion die Verweisung des wurde. Die bisherigen Leiter der Bewegung gegen die verkrachte Gegenstandes in die öffentliche Sigung beantragt, weil kein Ueber Wilhelm II. und Ludwig Pictsch, dem 80jährigen Jubilar," Verolina", Blant und Komoll, äußerten in ihren Referaten die Grund vorliege, diese Angelegenheit der öffentlichen Besprechung schreibt Maximilian Harden in der Zukunft": Der Kaiser tele- Absicht, den Kampf gegen die Kasse einzustellen, weil die not­graphierte ihm: Herzlichste Glückwünsche und Gottes reichsten Segen wendigen Geldmittel fehlten. Damit waren aber die Versicherten zu entziehen, und es sehr wünschenswert sei, daß die Bürger- bem lichtvollen Historiographen und alten, treuen Kriegsfameraden nicht einverstanden; sie veranstalteten sofort eine Sammlung, die schaft sowie die als Empfänger des beabsichtigten Geschenkes meines Vaters zu feinem achtzigsten Geburtstage. Möge der Himmel genügend Mittel ergab, um die Kosten eines Rechtsstreits mit den interessierten Personen die verschiedenen Ansichten, die sich ihm einen gesegneten Lebensabend bescheren! Wilhelm I. R." Herr Liquidatoren der Kasse zu decken. Die bisherigen Vorstands innerhalb der städtischen Vertretung über die Magistrats Pietsch hat als Berichterstatter den Krieg mitgemacht, aber nie nach mitglieder des Schutzvereins wurden wiedergewählt. Schwere An­borlage geltend machen, kennen lernen. Kriegerart gefochten. Lichtvoller Historiograph": Das erinnert griffe gegen die Liquidatoren richtete unter anderem Herr Karsch, Aus der Versammlung nahm niemand das Wort zu diesem ein bißchen an die" Reitende Artilleriekaserne ". Lichtvoll soll doch der die Frage aufwarf, wo denn die Gelder geblieben seien, die Antrage. Der Oberbürgermeister befürwortete die wohl die Pietschische Historie sein, nicht der Geschichtschreiber. nach der Freigabe der Postsendungen bei der Berolina" eingingen; Verhandlung in geheimer Sigung, weil Diskussionen über Stollegen der Buckle, Ranke, Mommsen, Treitschke fannten wir die Strankengeldforderungen der Witglieder feien damit nicht erfüllt den alten Reporter aber überhaupt noch nicht. Das einzige worden. Vom Referenten wurde bekannt gegeben, daß gegen die Geschenke nicht öffentlich fein könnten. historiographische Werk, das ich von ihm fenne, trägt den Titel: Berolina" bereits wieder das Kontursverfahren eröffnet sei auf Nachdem der Antrag auf Beratung in öffentlicher Ver-" Der Kaiserfeller, ein Gasthaus ohnegleichen", und hebt mit dem Veranlassung eines Buchdruckereibesizers W., der hohe Forderungen fammlung abgelehnt war, bekämpfte Genosse Singer in folgenden Hymnus an: Ein Gasthaus ohnegleichen: dies viel miß an die Kasse habe. Ein früheres Konkursverfahren ist bekanntlich energischer Weife die Vorlage, indem er darauf hinwies, daß brauchte und oft sehr unberechtigt angewendete Beiwort gebührt mit durch einen Vergleich eingestellt worden. die sozialdemokratische Partei als Folge ihrer republikanischen desto besserem Recht und Grund dem im Oftober 1899 in Perlin Auffassungen sich grundsätzlich nicht an monarchischen Ovationen eröffneten derartigen Institut, das seitdem eine der größten, meist 2a che, der Ende Oktober vorigen Jahres in dem großen Falsch­Ein Jrrfinniger im Zuchthause. Die Revision des Falschmünzers besuchten Sehenswürdigkeiten der Reichshauptstadt bildet: dem beteilige. Im weiteren Verlaufe seiner Ausführung verwarf Kaiser- Keller in der Friedrichstraße 178." So gehts auf siebenund- münzerprozeß vom hiesigen Schwurgericht zu insgesamt sechs Jahren der Redner die Art, in welcher die Mittel für das Geschenk aufgebracht zwanzig fleinen Seiten weiter; auf der achtundzwanzigsten steht zuchthaus verurteilt worden war, wurde gestern vom Reichsgericht werden sollen und kennzeichnete die Form als eine Kopf- dann: Man konnte mit ziemlicher Sicherheit voraussagen, daß es in Leipzig als unbegründet verworfen. Lache war in der Ver­steuer, die, aus allgemeinen Mitteln aufgebracht, einen einem solchen Institut an starkem Besuch nicht fehlen könnte; aber handlung von der Mehrzahl der geladenen medizinischen Sach­8wang auch für diejenigen bedeute, die keine Neigung haben, ber Erfolg geht doch weit über jede Erwartung hinaus! Aber auch verständigen für geistesfrank erklärt worden. an solchen Veranstaltungen beteiligt zu sein. Wenn das Be- die tadellos bereiteten Speisen, die guten Weine und die mäßigen dürfnis zu einem Hochzeitsgeschenk für den Kronprinzen vor- Preise tragen nicht wenig zu diesem Erfolg bei. 2. Pietsch."" Das handen sei, so mögen diejenigen, die es für nötig ist der lichtvolle Historiograph.

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Totschlag auf der Straße. In der Nacht zu gestern wurde der 43 Jahre alte Bademeister Timm aus der Linienstr. 133 im Streit erfchlagen. Er hatte vorgestern abend mit dem Kantinenwirt Wilde, der halten, die Gelder dafür unter sich auf- Für die Berliner Stadt- und Ringbahn sollen dem Vernehmen der Kruppstraße die Wirtschaft führt, eine Bierreise gemacht. Die bei der reitenden Abteilung des I. Garde- Feldartillerie- Regiments in bringen öffentliche Mittel seien nicht dazu da, um nach, um den Wünschen nach Verstärkung des Betriebs zu entsprechen, beiden Männer besuchten sechs Wirtschaften, zulegt ein Nachtlokal in Geschenke an fürstliche Personen zu deren Familienfeiern zu die Stadtringzüge verlängert und mit zwei bis drei Wagen mehr der Jägerstraße. Hier brachte sie die Bierbankpolitik in Zwist. Als Bezahlen. versehen werden. Das vorhandene Lokomotivmaterial, das f. 3. fie um 2, Uhr das Lotal verließen, stritten sie sich auf der Straße Mit lebhaften Ausdrücken des Bedauerns wendet sich der für Büge zu acht Wagen gebaut worden ist und gegenwärtig je zehn weiter. Als Timm vor dem Hause Jägerstr. 11 dem Wilde fozialdemokratische Redner nochmals gegen die Beratung in Wagen zu ziehen hat, ist jedoch nicht stark genug, den notwendigen einen Stoß unter das Kinn versetzen wollte, nahm dieser geheimer Sitzung indem er darauf hinweist, wie notwendig es Mehranforderungen Genüge zu leisten, und so hat die Eisenbahn seinen Spaz- erstock und gab ihm einen wuchtigen Sieb über fei, daß der Kronprinz die unverfälschte Meinung aller in Auftrag zu geben. Die neuen Maschinen werden sofort nach fammelten sich etwa hundert Menschen, die über Wilde her­Direktion Berlin Veranlassung genommen, neue, schwere Lokomotiven den Kopf. Der Geschlagene brach zusammen. In fünf Minuten Bruppen der Stadtverordneten Versammlung hören und sich ihrer Anlieferung in Betrieb genommen und zur Beförderung verfallen wollten, während ein Schutzmann den Schwerverlegten ein richtiges itrteil über die Aufnahme des Magistrats längerter Züge Verwendung finden. nach der Unfallstation und von dort nach der Charité brachte. Bei borschlages bilden könne. Für die sozialdemokratische Partei tomme aber noch ein Moment in Frage, welches den Wunsch der Ankunft im Krankenhause war Timmi schon tot. Wilde schützten vier Beamte vor der Wut der Menge und brachten ihn nach der rach öffentlicher Verhandlung doppelt rechtfertige, weil es sich Wache des 34. Reviers, von wo er der Kriminalpolizei zugeführt um die persönliche Haltung des Kronprinzen gegen die wurde. Der Erschlagene war verheiratet und Familienvater, ebenso Partei handle und es dem Redner eigentlich widerstrebe ist der Täter verheiratet. Der Polizeibericht bezeichnet den er­barüber nicht in voller Deffentlichkeit sprechen zu schlagenen Gustav Timm als Musiker und sagt, dieser habe sich als Kriminalfommissar ausgegeben. Eönnen.

Die zweite Million der Einwohnerschaft Berlins ist nach den Ermittelungen des Statistischen Amtes bereits am 18. De­zember überschritten worden. An diesem Tage hatte die Reichs­hauptstadt 2000 374 Einwohner.

Einschränkung der Kinderarbeit. In einer Bekanntmachung des hiefigen Polizeipräsidiums wird nachdrücklich darauf aufmerksam

Wenn es sich um ein Geschenk der Berliner Bevölkerung gemacht, daß mit dem 1. Januar eine weitere Beschränkung der Durch einen Schuß in das Herz tötete sich gestern abend das an den Kronprinzen handele, so müsse darauf hingewiesen Kinderarbeit auf gewerblichem Gebiete eingetreten ist. Kinder dürfen 19 Jahre alte Dienstmädchen Anna Huffing aus Hamm , das bei werden, daß der Kronprinz den größten Teil der Berliner am frühen Morgen zum Austragen von Badwerk, Milch und dem Rentner Beck in der Blumenstr. 20 in Stellung war. Das Einwohnerschaft, die stärkste politische Partei Berlins , die Zeitungen nicht mehr benutzt werden. Die Bekanntmachung lautet: Mädchen, die Tochter eines Lademeisters, lernte in der Heimat einen Sozialdemokraten, in einem an die Stadt Dels i. Schl. ge= Die auf Grund des Reichsgefezes, betreffend Kinderarbeit in ge- Tapezierer aus Berlin kennen und verliebte sich in ihn. Das Vers richteten Schreiben als Elende" bezeichnet hat, ein Ver- werblichen Betrieben, bisher für Berlin gestatteten Ausnahmen bezüglich hältnis hatte Folgen. Um diese den Eltern zu verbergen, ging das halten, das selbstverständlich von sozialdemokratischen Stadt- von 6-8 Uhr vormittags waren nur für die Zeit bis zum 31. Dezember gebar fie einen Senaben, der nach kurzer Zeit starb. Ihr Geliebter des Austragens von Backwerk, Milch und Zeitungen in den Stunden Mädchen heimlich nach Berlin , wohin der Geliebte ihm folgte. Hier verordneten bei ihrer Haltung gegenüber solchen Vorlagen zugelassen und es treten mit dem 1. Januar d. J. die Bestimmungen wandte sich von ihr ab und beantwortete keinen ihrer Briefe mehr. boll gewürdigt werden muß. des bezeichneten Gesetzes voll in Kraft. Es bleibt die Beschäftigung Aus Verzweiflung darüber schoß sich das Mädchen gestern abend, Gegen diese Ausführungen wandten sich der Ober- von Kindern zugelassen: an Wochentagen in der Zeit von 8 Uhr während die Dienstherrschaft in der Markthalle einkaufte, eine Ne bürgermeister und der Stadtverordnete Cassel, in- morgens bis 8 abends an drei Stunden( in den Schulferien an volverfugel in das Herz. Als die Herrschaft zurückkehrte, lag das dem sie mit ihrer monarchischen Ueberzeugung die Richtigkeit vier Stunden) täglich, jedoch nicht vor dem Vormittagsunterricht und Mädchen entseelt in der Badewanne. and Notwendigkeit eines Huldigungsgeschentes für den Stron- am Nachmittag erst eine Stunde nach beendetem Unterricht. Am Mittag ist den Kindern eine Pause von mindestens zwei Stunden prinzen begründeten. Die Verhandlung endete mit der Annahme der gewähren. An Sonn- und Festtagen ist in der Zeit von 8 Uhr früh bis 1 Uhr nachmittags Beschäftigung der Kinder für die Dauer Magistratsvorlage, gegen welche neben einigen Freisinnigen von zwei Stunden zulässig, jedoch nicht eine halbe Stunde vor Be­nur die sozialdemokratischen Stadtverordneten stimmten, ginn des Hauptgottesdienstes und nicht während desselben." während eine Anzahl liberaler Mitglieder- ob wegen der Abstimmung oder wegen vorgerückter Zeit ist unbekannt den Saal schon vorher verlassen hatten.

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Ein Bund für Mutterschut

Der Kluge Hans" wurde gestern wieder in der psychologischen Gesellschaft erörtert. Dr. Albert Mo II, der bereits im Oktober in derselben Gesellschaft die Leistungen des flugen Hans" kritisch ge­würdigt und damals der Ueberzeugung Ausdruck gegeben hatte, daß das Tier nicht selbständig denke, sondern nur auf gewisse äußere Zeichen reagiere, hob mit Genugtuung hervor, daß Professor Stumpf in feiner letzten Erklärung vom Dezember zu dieser Meinung sich bekannt habe. In dem Gutachten der Septemberkommission, das fündigt seine Gründung an. Der Bund will Heimstätten fchaffen, Professor Stumpf mit unterschrieben habe, wurde ausdrücklich be­in welchen alle gesunden und arbeitswilligen unehelichen Mütter tont, daß sowohl abfichtliche wie unabsichtliche Zeichen bekannter Das Wort vom geistigen Niedergang der Bourgeoisie nehmen willkommen sind, die den ernstlichen Wunsch haben, ihre Kinder zu Art ausgeschlossen waren. Bei der zweiten, der wissenschaftlichen wir nicht gern in den Mund, weil das vielleicht das Kind mit dem gefunden und nüzlichen Menschen selbst zu erziehen. Tunlichst auf Untersuchung habe nun Herr Pfungst festgestellt, daß einzelne Bade ausschütten hieße. Um zehn Gerechter willen soll die Stadt dem Lande oder in ländlichen Vororten der Städte sollen sie Beichen einzelnen Leistungen entsprachen. Nichtig sei es, daß diese nicht leiden. Aber man muß wirklich an der 8urechnungsfähig- in gärtnerischer Bodenbearbeitung, in landwirtschaftlichen Neben- Zeichen oft unbewußt famen. Uebrigens hätte schon die erste( die teit eines Teiles unserer Gegner zweifeln, wenn man sieht, wie sie betrieben oder in gesundheitlich einwandsfreier gewerblicher September-) Kommission auf solche unabfichtlichen Zeichen gefahndet. den Kampf für die höchsten Güter der Nation führen. Am Freitag Tätigkeit wirtschaftliche Selbständigkeit gewinnen, unter gleich Wenn sie sich trotzdem so schwer getäuscht habe, so liege voriger Woche veröffentlichten wir zu Ehren des Parteita geszeitiger Fürsorge für eine zweckmäßige Pflege und Erziehung es wesentlich daran, daß der Leiter der Kommission mit dem so. eine fleine Plauderei, worin wir einmal die Tatsachen auf den Kopf der Kinder, Gewährung von Rechtsschutz und ärztlicher Hülfeleistung. genannten Gedankenlesen, das richtiger ein Muskellesen sei, nicht stellten und unter anderem mit parteigenössischen Statabenden bei Die Erfahrung hat, wie der Bund meint, gezeigt, daß ein derartiges genügend Bescheid wußte. Man habe außer acht gelassen, daß das Dressel renommierten. Wirklich und wahrhaftig stolpern auch Vorgehen auch den Wünschen vieler Väter entspricht und dazu bei- Gedankenlesen" auch ohne unmittelbare Berührung zustande komme, Darüber etliche Sozialistentöter. Nach den Leipziger Neuesten trägt, deren Beihülfe und Interesse für Mutter und Kind zu erhalten. dir Gedanken würden oft durch unbewußte und unabsichtliche Zeichen Nachrichten" hat es die Redaktion des Vorwärts" in" bärbeißige Hand in Hand mit diesen Maßnahmen sollen ein umfassender gesetz- verraten, die durch Auge und Ohr erkannt würden. Dr. Moll be Laune" versetzt, daß eine Anzahl von Berliner Genossen in dem licher Mutterschutz, eine allgemeine Niederkunftsversicherung und schäftigt sich dann eingehend mit den Widersprüchen, die sich in den Berliner Schlemmerlokal Dressel verkehrt". Und die" Frankfurter ähnliche Ziele in Angriff genommen werden. beiden Gutachten finden. Im Gegensatz zu Professor Stumpf nimmt Dder- Zeitung" schreibt gar: Der Erwerb der Mitgliedschaft erfolgt durch formlose Anmeldung er an, daß Herr v. Osten das Pferd auf seine Leistungen dressiert habe. Das fleine Sittenbild, das uns hier aus dem Leben der bei der Geschäftsstelle unter gleichzeitiger Uebersendung eines Herr v. Often habe selbst zugegeben, daß er methodisch das Pferd vor sozialdemokratischen Parteiführer enthüllt wird, muß die unteren von jedem einzelnen nach seiner wirtschaftlichen Lage selbst zu be- dem Volksschulunterricht" im Stampfen unterwiesen habe. Es könne Dreimillionen", sollten wir meinen, doch etwas stußig machen. ftimmenden Jahresbeitrages, dessen Quittung als Mitgliedstarte ja möglich sein, daß Herr v. Osten es ganz unabfichtlich und unbe­Für die Statabende bei Dressel sind die Arbeitergroschen" jeden- gilt. Um möglichst weiten Kreisen die Teilnahme zu ermöglichen, wußt zu seinen jezigen Leistungen dressiert habe. In diesem Falle sei falls nicht bestimmt gewesen. werden Beiträge bis zu 1 M. herab entgegengenommen. Doch bittet Herr v. Osten ein weit größeres psychologisches Rätsel als der kluge der Bund alle besser situierten Freunde seiner Bestrebungen, diese Hans" in der Zeit war, wo er im Zenit seines Nuhmes und Glanzes durch Zuwendung reichlicher Mittel zu fördern. Im Hinblick auf stand und seiner Aufnahme ins Gymnasium kaum noch ernste Bes die Kosten der ersten Propaganda sowie der ersten Einrichtung von denten entgegenzustehen schienen. In der darauf folgenden sehr leba

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Eine solche Aufnahme der Plauderei erfüllt uns mit Wehmut. Ein grenzenloses Mitleid mit dieser Sorte Gegner wandelt uns an. Denn mit zwei gleich entseglichen Möglichkeiten ist da nur zu

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