kir bringen nebenstehendunseren Lesern eine Karte, aus»velchcr die Einteilung desOberberganitsbezirls Dort-niund ersichtlich ist, der Bezirkist in Reviere eingeteilt, dieNamen derselben sind: Osna-brück, Nördlich- Dortmund,Oestlich-Dortmund, Westlich-Dortmund, Sprockhövel, Wit-ten, Dahlhausen, Bochum,Herne, Gelsenkirchen, Reckling-hausen, Essen, Fronhausen,Oberhausen, Altendorf, Wer-den. Die Steinkohlenschächtedes ganzen Bezirkes sind soweitwie möglich in der Karte durchbesondere Signaturen kennt-lich gemacht. Die Zahl derZechen verändert sich natürlichsehr oft. 1858 gab es 292,1868 232, 1879 206. 1889 198,1881 200. 1882 192, 1883 192,1884 186, 1885 190, 1886 179,1887 173, 1888 167, 1893 167Zechen. Die bedeutendstendavon sind: GelsenkirchenerBergwerks- A.- G., EssenerBergwerksverein„König Wil-Helm", Dortmunder Berg-Werksverein„Hibernia" inHerne, Kölner Bergwerks-verein, Konsolidation Schalke,Plutow in Essen. Konkordia inOberhausen und andere mehr.Der Absatz des Ruhrkohlen-gebieteS erstreckt sich Vorzugs-weise auf das nordwestlicheGebiet deS Deutschen Reiches.Grohe Mengen gelangenDas schwarze Reich.rheinabwärtS nach Hollaubund Belgien, mittels der Eisen-bahn bis nach Frankreich,rheinaufwärts nach Mann-heim und mittels der Eisen-bahn nach Luxemburg zc. InHamburg und Bremen be-gegnen dieRuhrkohlen den eng-lischen, in Berlin den schlest-scheu, i�en südwestdeutschenBezirkenden Kohlen des Saar-gebietes. Auch die Ausfuhrüber Hainburg, Bremen undHolland ist mit Erfolg ein-geleitet worden.Das eigentliche Ruhrkohlen-gebiet liegt in 3 ausgedehntenMulden, der Sprockhövel-Hördeschen im Osten, derWcrdeii-Bochumscheii in derMitte und der Mülheim-Essenschen im Westen. ImSüden wird das zutagetretende Kohlengebiet durchdie 41 Kilometer lange LinieHorath— Wetter— Schwerte,im Norden durch die 56 Kilo-meter lange Linie Mül-heim— Bilmerich begrenzt,während die Ausdehnung deSganzen Kohlengebietes vonOsten nach Westen 82 Kilo-meter beträgt. Die an derOberfläche liegende Stein-kohlenablagerung umfaßt ei-nen Flächenraum von 440Quadratkilometer, die desganzen bis jetzt aufgeschlosse-nen Gebietes aber 830 Qua-dratkilometer.treten und sagen, es sei gut so, wie der Kapitalismus die Massenhier mißhandelt, die das Gold zutage schaffen?Also die Führer haben nicht nur im Interesse der Massen ge-handelt, wenn sie sich bemüht haben, den Rnhrbergmann zumBewußtsein seiner Lage zu bringen, sie haben geradezu eine Kultur-Mission erfüllt, sie haben im Interesse der Menschheit gehandelt.Das könnte den paar Dutzend Kapitalisten so passen, wenn dieOrganisationen ihre Aufgabe nur darin sähen, immer nur einzulenken.Die Herren pressen und schinden den Arbeiter bis aufs Blut, werfendie Menschen hin und her, als wären sie ein Haufen Kohle, ganzwie es die Konjunktur, das heißt das Dividendeninteresse erfordert;die besser bezahlten Antreiber höhnen und brutalisieren den Arbeiterund die Organisationen lenken immer ein. Ja, wenn sich die Herrenunter einer guten Organisation nichts weiter vorstellen, dann wirded nie eine gute Organisation geben.lieber die Zwecknmßigkeit des Streiks im gegenwärtigen Augenblicke zu reden, hat keinen Wert. Genug, er ist da und es ist diePflicht der Führer, sich an die Spitze zu stellen und ihn so zu führen,daß er für die Arbeiter so gut als möglich ausschlägt, und die Pflichtder Presse ist es, der Oeffrntlichkeit, dem ganzen Bolle zu sage»,was aus dem Spiele steht. Es ist ein wahrer Kulturkampf,an dessen Ausgang das ganze Volk beteiligt ist. Wer sind denn dieHerren des Bergmanns? Wer sind denn die wahren Urheber desStreiks? Einige Dutzend Millionäre I Das gesamte übrige Volkhat ein lebhaftes Interesse daran, daß der Bergmann in menschen-würdigen Verhältnissen lebt. Er ist es, von dem das ganze moderneLeben abhängig ist, und niemand außer den paar Millionären hateinen Vorteil von der Ausschindung des Bergmanns. Deshalb hatdas ganze Volk ein Interesse daran, dem Bergmann beizustehen,wenn er allein nicht stark genug ist.---Bereits spielt man mit dem Feuer. Die Presse der Gruben-Herren ruft nach Militär, obwohl niemand zu behaupten wagt, daßirgendwo Ruhestörungen vorgekommen sind. Will man Blut sehen?Man weiß doch, daß es unter den Bergarbeitern viele recht wildeElemente gibt, die nicht die ererbte preußisch-deutsche Polizeifrömmig-keit besitzen. Die romanischen, südslavischen und. polnischen Elemente,die namentlich im Revier Oberhausen stark vertreten sind,die das Kapital in seinem Interesse herangezogen hat,find äußerst schwierig. Aber sie werden auch währenddes Streiks nichts schlimmeres tun, als es in normalen Zeitläuftengeschieht. Wenn sie nicht provoziert werden. Nichts aber wäre ge-eigneter, Krawalle zu provozieren, wie die Heranziehung des Militärs.Wirkt doch schon die Heranziehung der zahlreichen Gendarmerie ausallen Teilen des Reiches provozierend. Es ist überall das ernsteBestreben vorhanden, die Ruhe zu bewahren und die Einsicht, daßdas notwendig ist, ist auch bei den ausländischen Arbeitern zu finden.Ein gutes Wort wirkt beruhigend auf den Aufgeregtesten, ein schnauzigerBefehl kann das Gegenteil erzielen.Es wird von einigen Fällen berichtet, wo Fenster eingeworfenund zwei Leute blutig geschlagen wurden. Wer dabei von Streik-ausschreitungen und Ruhestörungen infolge des Streiks redet, derlugt. Das sind alltägliche Vorgänge, von denen sonst kaum geredetwird. Aber bielleicht wäre den Herren Unternehmer« ein kleinesPutschchen recht willkommen zu politischen Zwecken.--Wenn ich Zahlen angebe über die Ausdehnung des Streiks, sohat das vorläufig immer nur einen sehr beschränkten Wert. Wennder Brief in die Hände der Leser kommt, dann sind die Zahlen schonwieder überholt. Wenn auch noch viele unkontrollierbare Meldungeneinlaufen und viele Nachrichten schließlich widerrufen werden, sokann man doch im Augenblick, das heißt also Freitag ftüh, zwischen60(XXI und 70000 Mann rechnen, aber es kommen noch immer mehr hinzuund bis zum Montag, wo die neue Delegiertenversammlung statt-findet, dürfte der allgemeine Streik schon ziemlich vollendete Tat-fache sein.Auf einigen Zechen sind den Streikenden bereits für den1. Februar die Zechenwohnungen gekündigt worden. Das sind dieberühmten WohlfahrtSeinrichtungen. Es sind nicht Arbeiter- Wohl-fahrtseinrichtungen, sondern Unternehmer-Wohlfahrtseinrichtungen.—Ueber die Verhandlungen der Essener Konferenz,der Kommissare der Regierung zu Düsseldorf und Arnsberg bei-wohnten, entnehmen wir der Dortmunder„Arbeiter-Zeitung" folgendeEinzelheiten:Ein Delegierter nach dem anderen erhebt sich und erklärt, mankönne nicht mehr zurück. Es sei nicht mehr möglich, die Bremse zu�"�Nachdem etwa 12 Delegierte in diesem Sinne gesprochen, erklärtder Christliche Efferts: Das Vorbringen der Mißstände genüge nicht,Ratschläge, wie der Streik geftihrt werden solle, ieien hier amPlatze.„. �Graf-Herne: Wenn heute beschlossen werde: ES wird mcht ge-streikt so gehe er nicht hin und sage es den Kameraden, er mustebefürchten dann von der Bühne herunter geholt zu werden. Er habeii<b die aröütc Mühe gegeben, vom Streik abzuraten, er habe ge-sagt:„Wenn Ihr streikt, gibt es keine Unterstützung", die Antwortsei gewesen: Besser»och mehr Hunger leiden, als diese Zustande zuertrage».Becker- Essen: Trotz des Bremsens ist es den Führern nicht ge-lungen, den Streik auf„Bruchstraße" zu lokalisieren. Das Bremsensei zwecklos, wo viele Taufende bereits im Ausstand seien. Wennder allgemeine Streik proklamiert wird, werde der Sieg auf unsererSeite sein. Redner bittet die Christlich-Organisierten um Solidaritätin diesem Kampfe.Äöstcr-Frohnhausen polemisiert gegen die Streikenden, die aufihre Führer nicht gehört und in den Streik getreten seien. Er ersuchtum Angabe eines Weges, aus dem das Unrecht wieder gut gemachtwerden kann.Dunker-Altencssen fordert Einigkeit, gemeinsames Weiterstreikenund Abhaltung gemeinsamer Versamminngen, wie es morgen inAltenessen geschehe.Witte-Homberg: Er habe auf Umfrage mit den Kameraden er-mittelt, daß auch alte Leute gesagt hatten:„Wir machen mit, wenndie Streikparole ausgegeben wird.Wolter, Rechtsschutzbeamter des christlichen Gewerkvereins, er-klärte, ein gesetzlicher Grund zum Streik war nicht vorhanden: erstmüßten Forderungen gestellt werden, dann könne man streiken, soferndie Organisationen es bestimmt hätten.Rmisch-Wattenscheid bestreitet das Recht zum Streik, bevor ervon den Organisationen proklamiert sei.Bcrger-Steele fordert bedingungslose Rückkehr der Streikendenzur Arbeit. sRufe: Niemals!)Tipp: Es ist 72 und 89 nichts geworden, es wird auch heutenichts iverden.(Lebhafter Widerspruch.)Ein Dortmunder Delegierter(alter Verband) erklärt, er wageeS nicht, nach Hause zu fahren, wenn man hier die Wiederaufnahmeder Arbeit beschließe. Er verweist auf die Opferfreudigkeit desdeutschen Proletariats bei den verschiedenen schweren Kämpfen, dawürden schon die Mittel fließen.Schwarz-Krah findet den Ausbruch des Streiks verständlich inAnbetracht der Situation und fordert Solidarität mit den Streikenden.Ein Delegierter von Hörde erklärt, der Streik war eher da, alses zu Belegschaftsversammlungen kam; er werde sich hüten und sagen:Jungens, geht wieder an die Arbeit.Kaucr-Derne hält ein Zurück für unmöglich.Hüskers-St�elc meinte: DaS Unrecht ist auf unserer Seite, wirfügen uns allen Beschlüssen des Gewerkverems, aber den Streikmachen wir nicht mit.(Bewegung.)Ein Delegierter von Gladbeck(Gewerkverein): Heute morgen hatein Gemüsehändler und ein konzessionierter Schuster es fertig ge-bracht, daß in den Streik eingetreten wurde.Eine ganze Reihe Redner sprechen noch teils für, teils gegen denStreik. Husemann, Sachse und Harsmann halten sehr eindrucksvolleRede», desgleichen Limbertz; ihre Ausführungen sind getragen vonder Erlenntnis, daß man hier einer elementaren Volksbewegunggegenüberstehe, der Rechnung getragen werden müsse, sonst werde manvom Rade der Zeit zermalmt.Um 7 Uhr abends gelangt die bekannte Resolution einstimmigzur Annahme. Der Satz, daß zunächst keine Bclegschastsversamm-lungen dort stattfinden sollen, wo noch nicht gestreikt wird, wurdevon Sachse lebhaft bekämpft, da nach den gemachten Erfahrungendie Kameraden sich unter Umständen doch nicht daran kehren würden,wodurch dann wieder neuer Konflikt heraufbeschworen werden könne.Efferts erklärte aber, die christlichen Delegierten würden dieKonferenz verlassen, wenn die Resolution nicht diesen Wortlautbehalte.Die sozialdemokratische Interpellationgelangt bereits am heutigen Sonnabend im Reichstag zurVerhandlung. Sie hat den folgenden Wortlaut:„Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß die Werkbesitzer im Ruhrkohlenbezirk1. systematisch die zum Schutze der Arbeiter in der Reichs�Gewerbe-Ordnung festgelegten und auch für die Berg'arbeiter gültigen Bestimmungen umgehen, und sogareine förmliche Organisation behufs Berrufserklärungunbequemer Arbeiter geschlossen haben;2. die reichsgesetzlichen Vorschriften über den Arbeitsvertragtatsächlich außer Wirkung setzten, die Arbeitsordnungendurchaus willkürlich anwenden und dadurch werkseitigfortgesetzt Kontraktbruch geübt wird;3. durch das Nullen der Kohlenwagen den Arbeiter umeinen Teil seines verdienten Lohnes betrügen;4. durch ihre Verkaufsorganisation, das Kohlensyndikat,ohne Berücksichtigung der Industrie und der allgemeinenVolksbedürfnisse die Kohlenpreise systematisch hinauf-schrauben, und um dieses in höherem Grade zu erreichen,alles getan haben, was den Ansburch des Bergarbeiter-streiks zur Folge haben mutzte.Welche Maßregeln gedenkt der Herr Reichskanzler gegen-über diesen Vorgängen zum Schutze der Arbeiter sowie derKohlenverbraucher zu ergreifen?"**«Die Situation am Freitag.Aus Dortmund telegraphiert unser lü-Korrcspondent:Jetzt sind die Belegschaften von 95 Zechen im Ausstand. ImEssener Revier sind heute früh noch einige Belegschaften nicht an-gefahren. Das Oberhausener Revier liegt vollständig still mit Aus-nähme einer Zeche. Von„Achenbach" wurde bekannt gemacht, daßdie verausgabten Kohlenscheine nicht eingelöst werden. Auch istbekannt gegeben worden, daß Arbeitswillige, die polizeilichen Schutzhaben wollen, sich melden sollen; man kann alsdann unter Be«deckung eines Sicherhcitsmanncs nach Hause begleitet werden. DiePolizeibehörden ziehen immer mehr die Zivilpersonen zu polizeilichenDiensten heran, nicht nur Feuerwehrleute, sondern auch Krieger-vereinlcr, Kolonievögte zc. werden mit Polizeibefugnis ausgestattet.Von einer Zeche wird gemeldet, daß ein Kolonievogt die Arbeits-willigen sogar über die Eisenbahn zur Grube führen durfte, sonst istdas Begehen dieser Strecke strengstens verboten.In den verschiedenen Orten wird auch die Polizeistunde mehrherabgesetzt, in einzelnen Orten sogar auf 7 Uhr.Heute hat auch der„Phönix" in Ruhrort und auch für seineZweigfabrik bekannt gemacht, daß er wegen Kohlenmangel seinenBetrieb erheblich einschränken müsse.In einer Versammlung heute früh in Dortmund trat auch einpatriotischer Redner auf. Er verglich das Kapital mit Napoleon.Wie damals Napoleon Deutschland niederzwingen wollte, so wollejetzt das Kapital das ganze deutsche Volk niederzwingen. DerRedner schloß seine Ausführungen mit den Worten:„Wir kämpfengegen das Kapital für Freiheit und Recht mit Gott für König undVaterland!" Der Redner fand nur bei wenigen der AnwesendenBeifall, ein Beweis dafür, daß auch in den Kreisen dieser Leute dieEmpörung über das brutale Verhalten der Kohlenfürsten aufsäußerste gestiegen ist.Von Wolfis Bureau wird die Zahl der Ausständigen der Freitag-Morgenschicht auf 43 993 Mann angegeben, die sich auf 84 Zechenbezw. Schachtanlagen verteilen, gegen 33 382 der Donnerstag-Morgcn-schicht. Als ncuhinzugekommcn ist zu nennen die Kruppsche Zeche„Saelzer" und„Neuack", wo 553 von 584 Mann eingefahren sind.Dagegen sind auf der noch Donnerstag ausständigen Zeche„Preußen 2" heute bei der Morgenschicht alle Bergleute angefahren.Der drohende Kohlenmangel,über den unser oben wiedergegebenes Dortmunder Telegrammberichtet, geht auch aus folgendem Rundschreiben des Stahl-werkvcrbandes hervor:Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, daß auf einerAnzahl Zechen des Rheinisch-Westfälischen KohlengebietesStreiks ausgebrochen sind. Wir können heute noch nicht über-sehen, ob und inwieweit wir dadurch in unseren Lieferungenbeeinträchtigt werden, möchten aber nicht verfehlen, daraufaufmerksam zu machen, daß, wenn ein Teil unserer Werke in-folge der Streiks ihre Betriebe einstellen oder einschränkenmuß, wir gezwungen sind, die für unsere Lieferungen ver-cinbarten Fristen dementsprechend hinauszuschieben.Sammlungs- Aufrufeerlassen der sozialdemokratische Vertrauensmann für da? westlicheWestfalen und das Gewerkschaftskartell Duisburg. In dem ersterenheißt es:„Die Würfel sind gefallen I Wie Ihr aus obigem Beschlußerfahren habt, steht, wenn die Unternehmer hart bleiben sollten,ein Riesenkampf bevor, wie wir ihn an Ausdehnung, Ausdauer undZähigkeit bisher noch nicht erlebt haben. Für den Bergmann giltes Sein oder Nichtsein."Ueberspringende Funken.Ein vereinzelter Bergarbeiter-Streik ist in Sachsen-Altenburgausgebrochen.Aus Meuselwitz wird telegraphiert:Im hiesigen Braunkohlenwcrk Ramsdorf ist die ganze Belegschaftwegen Herabsetzung der Löhne in den Ausstand getreten. Im übrigenRevier herrscht völlige Ruhe.»Das Zentrum und der Streik.Das Zentralorgan des Zentrums, die„Germania", schließt sichin ihren Betrachtungen über den Ausstand im Ruhrrcvier den imBezirk selbst erscheinenden, dem Unternehmertum dienstbaren katho-tischen Blättern an. Sie bedauert zwar die schroffe ablehnende Haltungmancher Zechenverwaltungen, aber sie sucht gleich den Organen imRuhrrevier doch die gerechte Sache der Bergarbeiter dadurch zu kompro-mitttcren, daß sie im Gegensatz zu dem tatsächlich einmütigen Handelnsämtlicher Organisattonen und insbesondere zu dem Vorgehen derchristlichen Arbeiter die Sozialdemokratie beschuldigt, daß sie denStreik veranlaßt habe. Die einfache Selbstverständlichkeit, daß eSdie Pflicht der Sozialdemokratie ist, Arbeiterbewegungen selbst dannzu unterstützen, wenn sie sie zunächst nicht für ratsam gehalten havensollte, lügt die„Germania" in die Verdächtigung unu es Wimenicht weiter auffallen, daü die siführer des Bergarbeiter-Verbandesund der„Vorwärts" jetzt für den Generalstreik eintreten, denn„uberall,wo die Sozialdemokratie sich einmischt, sucht sie im Trüben zufischen, lediglich ihre Parteizwecke zu fördern. Wer es wirklich gutmeint mit den Bergleuten und der Allgemeinheit, kann nur dringendwünschen, daß es auch jetzt noch gelingen möge, die bestehendenDifferenzen friedlich zu schlichien und einen Generalstreik hintan-zuhalten. Soll das aber erreicht werden, dann müssen beide Teile»achgeben, Bergarbeiter wie Grubenbesitzer."— Um nun doch etwasfür die Arbeiter zu tun, fügt das Zentralorgan des Zentrums dem