Nr. 12. 22. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 14. Januar 1905.
I. Quartal 1905. Zentral- Organ.
Vorwärts" Berliner Volksblatt, SW. 68, Lindenftraße 69. Täglich erscheinend.
Wissenschaftliche Wochenschrift.
Magdeburg Volksstimme" Jakobsstr. 49. Redaktion: Münzstr. 3.
Mainz Mainzer Volkszeitung"(" Hessische Volksstimme") Margarethengasse 13.
Mannheim Volksstimme" R 3, 14.
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Mülhausen i. E.„ Mülhauser Volkszeitung" Dreifönigsstr. 37.
München Münchener Post" Wittelsbacherplak 2. Nürnberg Fränkische Tagespost" Luitpoldstr. 9. Offenbach Offenbacher Abendblatt" Große Marktstr. 25, Rostock Medlenburgische Volkszeitung" Doberanerstr. 6. Saalfeld „ Bolfsblatt" Rosmaringasse 15.
St. Johann„ Saarwacht" Hafenstr. 7-9.
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" Die Neue Zeit", Revue des geistigen und öffentlichen Solingen Bergische Arbeiterstimme" Hohegasse 7. Lebens. Stuttgart , Furthbachstr. 12. Redaktion: Stettin „ Bolts- Bote" Schillerstr. 10. Berlin- Friedenau , Saarstr. 19.
Straßburg i. E. Freie Presse für Elsaß- Lothringen " Finkmattstaden 2.
Stuttgart Schwäbische Tagwacht" Furthbachstr. 12. Zwickau i. S.„ Sächsisches Volksblatt" Richardstr. 15. Wöchentlich dreimal erscheinende Blätter.
Augsburg Augsburger Volkszeitung" Maximilian- Altwasser„ Wahrheit" An der Promenade. ftraße B 31.
Bant" Norddeutsches Volksblatt" Neue Wilhelmshavener- Volkszeitung" für die Kreise Landeshut , Bolfenhain, Breslau Schlesische Volkswacht" Neue Graupenstr. 5/6. straße 82. Jauer.
Boltsblatt" Kurstr. 73.
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Braunschweig Braunschweiger Volksfreund" Kleine Burg 16.
Bremen Bremer Bürger- Zeitung" Hankenstr. 21-22. Bremerhaven „ Norddeutsche Volksstimme" Am Hafen 49. Breslau„ Volkswacht" Neue Graupenstr. 6.
Caffel Boltsblatt für Hessen und Waldeck " Töpfermarkt 6. Chemnitz Boltsstimme" Uferstr. 14.
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Crefeld Niederrheinische Volfstribüne", Breitestr. 62. Dessau Boltsblatt für Anhalt" Ballenstedterstr. 5. Dortmund Arbeiter- Zeitung " Stielstr. 5. Dresden Sächsische Arbeiter- Zeitung" 8wingerstr. 22. " Sächsischer Volksfreund " Zwingerstr. 22. Düffeldorf Volks- Zeitung" Bemratherstr. 6. Elberfeld - Barmen Freie Presse" Friedrichstr. 37. Erfurt „ Tribüne" Kleine Arche 1.
Forst i. 2. Märkische Volksstimme" Frankfurterstr. 11. Frankfurt a. M. Bolts ftimme" Großer Hirschgraben 17. Fürth Fürther Bürger- Zeitung" Moststr. 7. Gera Reußische Tribüne" Alte Schloßgasse 11. Görlitz Görlizer Boltszeitung" Teichstr. 6. Greiz Reußische Volkszeitung" Untere Silberstr. 2.
Delmenhorst Delmenhorster Volksblatt" Schulstr. 8. Langenbielau„ Der Proletarier aus dem Eulengebirge" Ober- Langenbielau, 2. Bezirk.
einmal
Wöchentlich einmal erscheinende Blätter. Cassel„ Der Wegweiser" Hohenthorstr. 2. Dresden „ Der arme Teufel" Falkenstr. 10. Gießen Mitteldeutsche Sonntags- Beitung" Kirchenplak 11. Köln Rheinische Zeitung"( Wochenausgabe) Ursulaplazz 6. Stuttgart Schwäbischer Volksfreund" Furthbachstr. 12.
Aller 14 Tage erscheinend.
Stuttgart Die Gleichheit" Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen, Furthbachstr. 12.
Monatlich zweimal erscheinend. Königsberg „ Der Ostpreußische Landbote" Knochenstr. 32. Monatlich einmal erscheinend.
Gotha Boltsblatt für die Herzogtümer Coburg und Berlin „ Die Fadel" N. 31 Boltastr. 45. Gotha " Mohrenberg 7.
Halle a. S.„ Volksblatt für Halle" Geiststr. 21. Hamburg Hamburger Echo", Hamburg I, Fehlandstr. 11. Harburg Boltsblatt" Großer Schippsee 4, part. Hannover Volkswille" Burgstr. 9.
Hof Oberfränkische Volkszeitung" Karolinenftr. 39.
Kiel Schleswig- Holsteinische Volks- Zeitung" Bergstr. 11. Stuttgart " Der wahre Jacob" Furthbachstr. 12. Köln Rheinische Zeitung " Ursulaplab 6.
Königsbergi. Pr. Königsberger Bolts- Beitung" Knochen
straße 32, part.
Leipzig Leipziger Boltszeitung" Tauchaerstr. 19-21. " Boltszeitung für das Muldenthal" Tauchaerstraße 19-21.
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Ludwigshafen Pfälzische Post" Marstr. 65. Lübeck Lübecker Boltsbote" Johannisstr. 50. Lüneburg Lüneburger Boltsblatt" Schröderstr. 11.
Illustrierte Unterhaltungsblätter.
Berlin Jn freien Stunden" SW. 68, Lindenstr. 69. Er scheint in Wochenheften.
I. Quartal 1905.
Dreimal wöchentlich erscheinend. Leipzig Correspondent für Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer", Salomonftr. 8.
Wöchentlich erscheinend.
Altenburg „ Correspondent für die Arbeiter und Arbeiterinnen der Hut- und Filzwaren- Industrie", Wilhelmstr. 2, parterre.
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Berlin Bildhauer- Zeitung", SW. 29, Solmsstr. 33. Buchbinder- Zeitung", SO. 26, Elisabeth- Ufer 40 I. " Correspondenzblatt der Generalfommission der Gemertschaften Deutschlands ", SO. 16, Engel- Ufer 15. " Die Einigkeit", Organ der Vertrauensmänner- Bentralisationen Deutschlands , W. 30, Golkſtr. 43, III. Allg. Fahr- Zeitung", SW. 12, Schüßenstr. 58. " Der Gastwirtsgehilfe", C. 25, Dircksenstr. 39 I. " Allg. deutsche Gärtner- Beitung", N. 37, Megerstr. 3 " Der Handschuhmacher", O. 34, Tilsiterstr. 40, II. Fachzeitung für Schneider", SO. 33, Köpenickerstr . 32. " Der Töpfer", SO. 16, Engel- Ufer 15.
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Bochum Deutsche Berg- und Hüttenarbeiter- Beitung", Wiemelhauserstr. 42.
Bremen Deutsche Böttcher- Zeitung", Hantenstr. 21/22. Charlottenburg " Die Ameise", Organ des Porzellanarbeiter- Verbandes, Rosinenstr. 3. Chemnitz „ Der Textilarbeiter", Uferstr. 14. Gotha „ Schuhmacher- Fachblatt", Mohrenberg 7. B Hamburg Deutsche Bäcker- Zeitung", Drgan des BäckerVerbandes, Hamburg 23, Marstr. 27. " Der Bauhilfsarbeiter", Bremerreihe 15, part. " Der Grundstein"( für Maurer ), Hamburg 5, St. Georg , Brennerstr. 11, I.
Aller 14 Tage erscheinend. Altona - Ottensen „ Die Biene", Organ des Bentral verbandes der Konditorgehilfen 2c., Eulenstr. 61, H. Berlin Der Courier", Zentralorgan für die Interessen der im Handels-, Transport- u. Verkehrsgewerbe beschäf tigten Arbeiter Deutschlands , SO. 16, Engel- Ufer 15. Correspondenzblatt des Verbandes der Vergolder Deutschlands ", NW. 5, Wilsnackerstr. 39.
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" Deutscher Maschinist und Heizer", Drgan der Maschinisten und Berufsgenossen Deutschlands , SO. 33, Bücklerstr. 55.
„ Die Gewerkschaft", Drgan für die Interessen der Arbeiter in Gasanstalten und sonstigen städtischen Betrieben, Berlin W. 57, Bülowstr. 21. " Lederarbeiter- Zeitung", SO. 16, Engel- Ufer 15, IV. Sattler- Zeitung", SO. 16, Adalbertstr. 56.
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Allg. Steinfeger- Beitung", NW. 21, Wiclefftr. 16. " Solidarität“, Drgan aller im graphischen Berufe be schäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, NO. 18, Elbingerstr. 27, b. IV.
" Solidarität" Publikationsorgan der deutschen Metallarbeiter- Gewerkschaft, S. 59, Urbanſtr. 83.
" Der Wäsche- Bote", Organ für alle in der Wäsche und Krawattenbranche, Dampfwäschereien und Plättereien beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, NO. 55, Greifswalderstr. 218, II. Bremerhaven „ Der Werftarbeiter", Am Hafen 49. Frankfurt a. M.„ Neue Deutsche Dachdecker- Zeitung", Brüdenstr. 31.
Hamburg Correspondenzblatt der Tapezierer", Stein damm 99.
Friseurgehilfen- Zeitung", Hamburg 19, Ofterstr. 166, III. Der Hafenarbeiter", Hamburg 1, Gänsemarkt 35, II. Handlungsgehülfen- Blatt", Hamburg 6, Marktstr. 136. Der Schiffszimmerer", Eilbed, Konventstr. 5.
Der Kupferschmied", Hamburg 23, Gilbeck, Marstr. 6, I. Der Seemann", Hamburg 4, St. Pauli, Hafenstr. 116. " Beckruf der Eisenbahner", Hamburg 27, AusschlägerAllee 32.
„ Schmiede- Zeitung", Uhlenhorst, Herderstr. 2. " Der Stuffateur", Hamburg 22, Barmbed, Am Holften- Hannover" Der Proletarier"( für Fabrik- 2c. Arbeiter famp 39a, II. und Arbeiterinnen) Schillerstr. 5, II. Vereins- Anzeiger für Maler 2c.", Hamburg 22, Barmbed, Leipzig- Volkmarsdorf" Der Lithograph", Natalienſtr. 12. Schmalenbeckerstr. 17. Offenbach Portefeuiller- Zeitung", Waldstr. 8, I.
" Der Zimmerer", Hamburg 22, Barmbed, Feßlerstr.28, I. Karlsruhe„ Glaser- Zeitung", Schüßenſtr. 8 a. Leipzig „ Der Steinarbeiter", Gr. Fleischergasse 14. I. " Der Tabatarbeiter"( für Zigarrenarbeiter), Tauchaerstraße 19/21.
Leipzig - Schkeudit„ Graphische Presse", Schkeudik. Linden- Hannover„ Brauer- Zeitung", Burgstr. 9. 9. Löbtau - Dresden „ Der Fachgenoffe"( für Glas-, Porzellanund Thonwaren- Arbeiter), Reisewigerstr. 34. Stuttgart Holzarbeiter- Beitung", Adlerstr. 43. Metallarbeiter Zeitung", Druckerei des deutschen Metallarbeiter- Verbandes, Rötestr. 16b.
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Monatlich einmal erscheinend. Berlin Der Asphaltarbeiter", Organ des Verbandes deutscher Asphalteure, Pappdecker und sämtlicher Hülfs. arbeiter, SO. 26, Elisabeth- Ufer 29.
" Der Bäcker", Drgan für die Interessen der Bäcker gesellen Berlins und Umgegend, C. 54, Gipsstr. 2. " Der Bureau- Angestellte", NW. 21, Emdenerstr. 4. " Beitschrift für Xylographen", Organ der Xylographen " Die Sanitätswarte", SO. 16, Neanderstr. 13. des deutschen Sprachgebietes, Schöneberg Berlin , Hauptstr. 110 I. Hamburg Fachzeitung für Zivilmusiker", HamburgEimsbüttel, Hellkamp 33, II. Etage. Der Organisator", Schäferstr. 19. Leipzig Monats- Blätter des Lagerhalter- Berbandes, Connewig, Marienstr. 5.
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Monatlich dreimal erscheinend. Altenburg Müller- Zeitung", Publikationsorgan des Verbandes deutscher Mühlenarbeiter, Zwickauerstr. 12. Obige Zusammenstellung veröffentlichen wir zu Be Berlin Zeitschrift für Graveure und Giseleure", SO. 26, ginn jedes Quartals. In der Zwischenzeit sich ergebende Mariannenplay 5, Hof I. Aldreß oder sonstige Veränderungen bitten wir uns zur Bormertung mitteilen zu wollen.
außer Frage, daß das Proletariat sich nach wie vor der Vertreter
Der Kongreß der italienischen Arbeits- zu bedienen hat, die im Parlament fißen. kammern und Gewerkschaften.
( Erster Tag.) Heute wurde im Verbandslokal der Angestellten in Genua der zweite Kongreß der italienischen Gewerkschaften und Arbeitskammern eröffnet. Bugegen sind 76 Delegierte. Von den 77 derzeit in Italien bestehenden Arbeitskammern sind 34 vertreten, von den 27 zentralisierten Gewerkschaften 13. Nach den Statistiken der Gewerkschaftssekretariate beläuft sich die Zahl der organisierten Arbeiter in Italien auf 561 562, unter denen 290 362 industrielle Arbeiter, 161,200 Landarbeiter und 110 000 Angestellte. Der Kongreß, der 4 Tage dauern wird, wird über die Beziehungen zwischen Arbeitsfammern und Gewerkschaften zu beraten haben, ferner über das Verhältnis von Gewerkschafts- und Genossenschaftsbewegung, über die Aufgaben und das Statut der Arbeitskammern, schließlich über die soziale Gesetzgebung, über die Gewerkschaftspropaganda in den füdlichen Provinzen, über die Auswanderung und Sachsengängerei sowie über die Stellungnahme des organisierten Proletariats gegenüber der politischen Gewaltaktion der herrschenden Klassen.
Die Verhandlungen, denen als Vertreter der deutschen Gewerkschaften Genosse Legien beiwohnt, gestalten sich gleich am ersten Tage recht lebhaft. Im Uebereifer wird, wie das meist bei italienischen Kongressen der Fall ist, recht viel Zeit verloren.
Nach einem Sympathievotum für das russische Proletariat protestiert der Abgeordnete Genosse Rigola gegen das Ministerium, der dem Kongreß das ihm zustehende Recht der Fahrpreisermäßigung berweigert hat.
Gleich darauf protestiert Spam panoni gegen die Anwesenheit des Direktors des Reichsarbeitsamtes. Ein Regierungsvertreter hätte auf diesem Kongreß nichts zu suchen; ebenso erhebt man Einsprache gegen die Anwesenheit des Direktors der Mailänder Wohlfahrtsgesellschaft Umanitana". Beide Herren erklären, nicht als Vertreter der von ihnen geleiteten Institute, sondern als Gäste nur ihrer Studien halber dem Kongreß, zu dem sie eingeladen wurden, beizuwohnen.
Der Kongreß nimmt darauf die verweigerte Fahrplanermäßigung zur Kenntnis und geht zur Tagesordnung über.
In namentlicher Abstimmung wird darauf mit 56 gegen 8 Stimmen bei 2 Enthaltungen eine Tagesordnung Beletti- Sacco angenommen, in der„ der Kongreß anerkennt, daß die soziale Gesetzgebung ein Mittel zur Erhebung des Proletariats ist".
Darauf geht man zur Diskussion der einzelnen Schutzgesetze über. Die Debatte über die vielfach umstrittene Nüßlichkeit des obligatorischen Lohnbuches dehnt sich bis nach 7 Uhr abends aus und ihr Abschluß wird auf morgen verlegt.
( 3 weiter Tag.)
Rom , den 8. Januar. Am zweiten Tage hat sich die Zahl der Delegierten um 5 Vertreter von Arbeitskammern vermehrt. Die Diskussion über die Arbeiterschuß- Gesetzgebung wird fortgesezt.
Der Eisenbahner Branconi schlägt vor, bei Gelegenheit der internationalen Ausstellung, die 1906 in Mailand stattfinden soll, einen Kongreß organisierter Arbeiter ohne Unterschied der politischen Parteistellung einzuberufen.
Angeri möchte eine Agitation gegen die Nachtarbeit und gegen die Gefängnisarbeit ins Leben gerufen sehen. Redner beantragt, das Reichs- Arbeitsamt so lange zu boykottieren, bis es den Fordes rungen des Proletariats entspricht.
Genoffin Rygier spricht zugunsten einer Bewegung für die Sonntagsruhe. Sabatini von der Arbeitskammer in Rom befürwortet eine lebhafte Agitation gegen den Kornzoll.
Der Referent Rigola antwortet darauf den verschiedenen Rednern und gibt einen Ueberblick über die Vorschläge und Anregungen der Delegierten. Redner könne sich nicht mit dem Vorfchlag einverstanden erklären, besondere Vertreter der Gewerkschaften ins Parlament zu senden. Als sozialistischer Abgeordneter fühle er sich im Parlament lediglich mit der Vertretung proletarischer Interessen betraut.
Was das Lohnbuch betrifft, dessen Einführung das Arbeitsamt dekretiert habe, so hält Redner seine Nachteile für gering, den Vorteilen gegenüber.
Der Parteivorstand.
In namentlicher Abstimmung erhält die Tagesordnung Cabrin 31 Stimmen der Arbeitskammern und 10 der Gewerkschaften, Corradi 29 der Arbeitskammern und 4 der Gewerkschaften. Die Motion Cabrini, gegen die alle Delegierten der größeren Städte stimmen, ist somit angenommen.
Weiter wird angenommen eine Tagesordnung Sabatini. Maran, die die Einberufung eines Kongresses der Genossenschaften, der Arbeitskammern und der Hülfstassen für dieses Frühjahr be schließt, um über die Arbeiterschutz- Gefeßgebung, Abgabenreform und die Abschaffung des Kornzolles zu beraten, und eine Tagesordnung Branconi, in der die Unzulänglichkeit aller bisherigen Reformen betont wird und die Sicherstellung des Arbeiters gegen ArbeitsTofigkeit, die Kranken- und Mutterschaftsversicherung sowie die Alters- und Invalidenpension gefordert werden und das Gewerkschaftsfetretariat beauftragt wird, für das Jahr 1906 einen allgemeinen Arbeiterkongreß in Mailand einzuberufen.
Die Nachmittagssigung bringt eine lange und interessante Disfussion über den Schutz der Reisarbeiter. Diese zum großen Teil Frauen, die als Sachfengänger die Arbeit annehmen- find in den Sümpfen, wo der Neis wächst, der Malaria ausgefeßt. Es handelt sich nun darum, die bereits bestehenden Schutzgesetze im Sinne der neuen Kenntnisse über die Verbreitung der Malaria durch Mücken umzuarbeiten. Es liegt darüber dem Parlament bereits ein Gesezesentwurf vor, zu dem die Kongressisten in verschiedener Weise Stellung nahmen. Schließlich beschloß man, die Frage einer Kommission zu überweisen, die morgen berichten wird.
Nach längerer Diskussion nimmt darauf der Kongreß eine Tages. ordnung an, in der die Einrichtung der den Gewerbegerichten entsprechenden Institution für die Landwirtschaft gefordert wird.
Cr
Unter allgemeiner Aufmerksamkeit ergreift darauf der Vertreter der deutschen Gewerkschaften, Genosse Legien, das Wort. spricht in deutscher Sprache; die Rede wird vom Genossen Falbi übersetzt.
Es sei nicht einer leeren Form zuliebe, wenn die Vertreter anderer Länder an den Kongressen teilnehmen. Ein Land könnte immer vom anderen lernen und alle hätten bei diesen internationalen Annäherungen nur zu gewinnen. Die Deutschen hätten den Engländern vieles zu danken; heute seien sie selbst nun schon stark und machtvoll organisiert, so daß sie den in der Organisation noch jüngeren Ländern mit Rat zur Seite stehen können.
Redner hat nichts gegen die Agitation für die Sonntagsruhe einzuwenden, widerrät aber den Organisationen, zuviel auf einmal Redner schildert darauf die Entwickelung der deutschen Gewerk Durch eine Umstellung der Verhandlungsfolge tritt man in die zu unternehmen. Man müßte nichts übereilen. Neue Kongreffe fschaften und gibt einen Ueberblick über ihre jezige Kraft. Mit dem lebDiskussion über die Arbeiterschuß- Gesetzgebung ein. würden folgen, die sich neue, weitergehende Aufgaben steden könnten. haftesten Beifall werden seine Worte begrüßt, als er die noch junge Es entspinnt sich eine lebhafte Debatte über eine Präjudizial- Die Frage der Arbeitslosigkeit, über die Branconi Vor- italienische Bewegung auffordert, ihre Kraft nicht in einem Hader zu frage, die Genosse Corradi im Auftrag der Arbeitskammer von schläge gemacht hätte, hält der Redner für ungeheuer ernst. Er ist vergeuden. Mailand vorbringt. Der Kongreß soll zunächst betonen, daß die aber überzeugt, daß dem Staat die Möglichkeit fehlt, irgend eine Legien weist dann auf die Notwendigkeit der Disziplin in den Schutzgesetzgebung von dem Proletariat gewollt und durch seine wesentliche Reform durchzusetzen. Wichtiger als von dem Staat die Reihen des Proletariats hin. Der Stärke der Gegner muß eine Aftion erzwungen werden müsse. Könne man demnach die Ab- Versicherung gegen Arbeitslosigkeit zu fordern ist es, ihn zum Schutz starte, festgefügte Bhalang entgegengestellt werden. Das Kapital ist geordneten weiter mit der Durchführung dieser Gesetzgebung be- der ausgebeuteten und verlaffenen Kindheit anzurufen. Einstweilen international und dringt überall hin, wo es menschliche Arbeit ausauftragen? Redner hält dafür, daß die Abgeordneten die Aufträge werden im Auslande Versuche staatlicher Versicherung gemacht. Die zubeuten gibt. An dem Felsen des international organisierten des Proletariats bisher nicht erfüllt hätten. Als sich im General- mögen dann zur Basis für die Forderungen dienen. Heute schon Proletariats wird die Kraft des Kapitalismus zerschellen.( Langstreit der Wille des Proletariats geltend machte und eine von bestimmte Gesezesmaßnahmen zu fordern, wäre voreilig. anhaltender Beifall.) 19 Arbeitskammern angenommene Tagesordnung den Abgeordneten Ueber die Nüglichkeit des Reichsarbeitsamtes fordert Rigola den Nach einigen herzlichen Dankesworten des Genossen Cabrini der äußersten Linken zur Pflicht machte, mit allen Mitteln den Kongreß auf, sich auszusprechen. Redner wolle auf diesem Gebiete vertagt sich der Kongreß auf morgen. Rücktritt Giolittis und den Erlaß eines Gesezes gegen die Ber - den Delegierten nicht raten, sondern von ihnen Rat empfangen. wendung von Waffen gegen streikende Arbeiter zu erzwingen, seien die 3 Fraktionen der äußersten Linken dieser Aufforderung nicht nachgekommen.
Als nächster nimmt der Genosse Abgeordneter Cabrini das Rom , den 9. Januar. Wort. Die sozialistischen Abgeordneten, sagt er, hätten alle Auf( Dritter Tag.) träge erfüllt, die ihnen das organisierte Proletariat gegeben hat. Nachdem der Kongreß ein Votum für die Nationalisterung des Ein Republikaner spricht sich gegen die Diskussion dieser Frage Ueber das Reichsarbeitsamt fönne man nicht so in Bausch und Bogen Eisenbahnbetriebes angenommen hat und über das Reglement zum aus, die gehöre auf politische Kongresse. Die Gewerkschaften als absprechen, wie das hier geschehen sei. Soweit es ein Schutz der Reisarbeiter abgestimmt hat, wird die Frage über die solche besäßen feine Vertreter im Parlament. Gegen jede Form stelistisches Osservatorium des fozialen Lebens ist, fei Beziehungen zwischen Arbeitstammern und Ge fozialer Gesetzgebung wendet sich ein Anarchist. es dem Proletariat auf alle Fälle nüglich. Was seine Maßnahmen wertschaften aufgenommen. Genosse Rigola meint, der Kongreß dürfe jest nichi persön- in der Arbeitergesezgebung betrifft, so könne man es natürlich Der Referent, Genosse Reina, ist der Ansicht, daß diese Frage lichen Verantwortlichkeiten nachspüren. So wie die Mailänder fritisieren. Die Sozialisten im Arbeitsrat wären in der Minderheit. die wichtigste des ganzen Kongresses ist. Alle Länder, auch Arbeitskammer die Frage darstelle, brächte sie nur Verwirrung. Solle man ihn dafür boykottieren oder nicht vielmehr versuchen, ihn Deutschland , hätten in ihrer Gewerkschaftsbewegung den Widerstreit Alle dem Proletariat möglichen Geseze müßten natürlich der Re- zu erobern? Redner schlägt eine Tagesordnung vor, die sich zu zwischen lokalen und nationalen Interessen der Drganisationen. In gierung abgezwungen werden. Hier auf dem Kongreß handelt es sich gunsten des Arbeitsamtes ausspricht und ihm die Mitwirkung der Italien stellt sich dieser Widerstreit dar als ein Antagonismus und aber darum, zu entscheiden, welche Geseze nüßlich sind und auf welche Organisationen berbürgt. Ihr entgegen steht die Tagesordnung Stompetenzenkonflikt zwischen Arbeitskammern und Gewerkschaften. Art sie zu erreichen sind. Will man Reformen durch den General- Corradi gegen das Arbeitsamt, das von dem organisierten Nun find aber in Italien diese beiden Institutionen regellos Streit erzwingen, so soll man das sagen. Ihm, Redner, scheine es Proletariat boykottiert werden soll. neben einander aufgewachsen und es haben sich zwischen ihnen, je