Nr. 13.
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22. Jahrg.
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Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".
Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Mr. 1983.
Streifdebatte
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Sonntag, den 15. Januar 1905.
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
Nachlässigkeit der Arbeiter verursachte Handlung anzusehen, und sich Die Forderungen an den Verein für bergbauliche Jutereffen im Klassenparlament. Die Verständigung im Ruhrrevier so vorzustellen, daß an find folgende: Stelle einer alten Disziplinarstrafe" teue eingeführt 1. Achtstündige Schichtzeit, einschließlich Ein- und Ausfahrt, und Die Interpellation über den Bergarbeiterausstand im Ruhr- werden. Bum mindesten blieb das seine einzige pofitive zwar fürs laufende Jahr wie bisher, jedoch nicht über 9 Stunden, Revier, die von der sozialdemokratischen Fraktion des Reich- Bemerkung, die auf den Weg der Verständigung hinwies. Schließ- bon 1906 ab 81% und von 1907 ab 8 Stunden. tages am Sonnabend eingebracht war, wurde vom Reichskanzler lich wiederholte Herr Möller sein Loblied auf Preußen, das in der Orten und heißen mit über 28 Grad Celsius. Sechsstündige Schicht( inklusive Ein- und Ausfahrt) vor nassen und vom preußischen Handelsminister beantwortet im preußischen Bekämpfung der Wurmkrankheit in der Welt voran sei, billigte aber Abgeordnetenhause! Das preußische Abgeordnetenhaus hat andererseits auch den Arbeitern als Folge dieser Strankheit eine Menschenleben, bei außerordentlichen Betriebsstörungen und bei 2. Sonntags und leberschichten sind nur zur Rettung von der Regierung schon so viel Triumphe bereitet, als ihr im Reichs- gewisse Nervosität zu. Man wird sich an dieses Ministerwort Schachtreparaturen zulässig. Für Schachtreparaturen am Sonntag ist tage Niederlagen beigebracht worden find. Dort, wo erst gestern erinnern müssen, wenn die Ordnungsmente beginnt, der sozial- 50 Broz. Buschlag zu zahlen. wieder Graf Limburg Stirum und die ganze Rechte dem Justiz demokratischen Verhetzung die Schuld an der Aufregung der Arbeiter 3. Das Wagennullen wird sofort beseitigt und die Kohlen, die minister Schönstedt als dem Helden des Königsberger Prozesses zuzuschreiben. wirklich sich im Wagen befinden, werden auch bei Berge enthaltenden förmliche Dvationen brachte, dort, wo das deutsche Volk von seinen Wagen bezahlt( demnach darf nur der Prozentsatz der Steine den Arbeitern in Abzug gebracht werden, der sich in dem betreffenden agen befindet). Eventuell Bezahlung der Kohle nach Gewicht ( wie in England).
vielen Gefichtern nur zwei, nämlich die adelige Herrenmiene und die bürgerliche Philifterfrage, zeigt, und jedes Wort ernstlicher Gegen rede im zähen Schlamm des gemütlich- befchränkten parlamentarischen Sumpflebens erstickt, hat die preußisch- deutsche Regierung die Antwort gegeben, die im Reichstage dringend gefordert worden war.
Mit der Erklärung des Herrn Möller schloß die Sigung. Vorher wurde in dem großen allgemeinen Gerede vom Sonnabend statt guten Materials reichlich taubes Gestein zutage gefördert; leider aber oder glücklicherweise ist die„ Disziplinarstrafe" des Nullens in Barlamenten nicht eingeführt.
Die Anerkennung ihrer Notlage, die aus Gründen der Neutralität Während sich auf den Tribünen des Reichstages die erwartungs- ben Bergarbeitern nicht zuteil wurde, wurde der Landwirtschaft volle Menge drängte, blidten von jener des Landtages ein Dugend desto lebhafter gespendet. Graf Bülow fand sich bereit, in der Frage gelangweilte Gefichter in den Saal. Während im Reichstage die der Handelsverträge, die doch entschieden Reich s angelegenheit ist, politischen Vertreter der Arbeiterschaft den ersten notwendigen dem Grafen Limburg- Stirum Nede und Antwort zu stehen. HauptSchritt einer möglichen Verständigung zu tun bereit waren, nämlich fache sei der Schuß der Landwirtschaft, und der Handelsvertrag mit den Klagen und Beschwerden der Bergsllaven vor der weitesten Desterreich- Ungarn werde voraussichtlich in den allernächsten Tagen Deffentlichkeit Gehör zu verfchaffen, ward im Haufe der erhabenen fertiggestellt sein. Objektivität Herr Möller unparteilicher Referent über gegebene Streitpunkte. Unparteilich das Wort ist in den gestrigen Reden der Regierung öfter gehört worden, und ein unverrücklicher Rest von Optimismus zwingt uns, an den Willen zu solcher Unparteilichkeit zu glauben, solange es nicht durch die Tatsachen widerlegt ist. Aber es war eine sonderbare Juustration der Unparteilichkeit, daß man die Antwort an den Vertreter der Bergarbeiter, den Genossen Hue, verschob und sich beim Zentrumsagrarier Herold eine gelegentliche Anfrage bestellte, die zu beantworten man sich sofort genötigt sah.
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Es war die reine Jronie! Herr Herold hatte gefordert, daß sich die Regierung mit den Arbeitern ins Benehmen setzen sollte, um ihre Verhältnisse objektiv zu erforschen: die Regierung fam dem Versprechen nach, indem sie die dringliche Debatte aus der deutschen Boltsvertretung in ein Haus hinüberschleppte, in dem die Arbeiter nicht das Wort bekommen.
Dennoch hat sich sichtbar ein Teil der Spannung, mit der das ganze deutsche Bolt die Entwickelung der Dinge im Ruhrrevier verfolgt, selbst diesem entfernten Winkel der Deffentlichkeit mitgeteilt. Selbst der Reichskanzler sah sich veranlaßt, angesichts der drohenden Ereignisse sein Gesicht in ernste Falten zu legen; von der Ultstimmung, aus der heraus er sonst die wichtigsten sozialen Probleme zu behandeln pflegt, war diesmal nichts zu bemerken. Graf Bülow sprach die Absicht der Regierung aus, für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung zu sorgen, andererseits aber auch das möglichste zu tun, um durch Vermittelungsversuche vorhandene Konfliktsstoffe zu beseitigen. Er war sichtlich bestrebt, nach keiner Seite hin anzustoßen. Wenn es wahr ist, was vor Jahr und Tag vom selben Tisch aus verkündet ward, daß nämlich hinter jedem Streit die Hydra der Revolution lauere, so zeigte sich der Reichstanzler bemüht, die Hydra zum mindesten durch kein unüberlegtes Wort zu reizen und nach beiden Seiten hin freie Hand zu
behalten.
Der Kultusminister Studt fündigte die vom nationalliberalen Herrn Friedberg inbrünstig herbeigefehnte Schulvorlage für den nächsten Herbst an. Nebenbei sprach Herr Friedberg von seinen Hoffnungen auf ein neues Wahlrecht", womit er allerdings nur eine den Liberalen bequemere Kreiseinteilung meint. Für allgemeines, gleiches, direttes und geheimes Landtags- Wahlrecht begeistert sich der Liberalismus nur bei den bayrischen Landtagswahlen. Schließlich teilte Herr Schönstedt , der Minister für preußische Gerechtigkeit, mit, daß gegen vorlaute Schwurgerichts Präsidenten ein Maultorberlaß ergangen fei.
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Sonst: fleine Schmerzchen und platte Sprüchlein. Die Welt, die sich in wilden Zuckungen windet, liegt ja weit draußen, tief unten! Am Montag wird die Debatte fortgefegt werden, und dabei wird wohl auch so nebenher und gelegentlich die Rede auf die Biertelmillion Breußen kommen, die drüben im Ruhrrevier den schweren Kampf ums Leben lämpft.
Die Forderungen der Bergarbeiter.
Auch am Sonnabend hat sich der Streit noch ausgedehnt. Wie uns aus Essen telegraphiert wird, sind heute noch einige Belegschaften in den Ausstand getreten, so daß sich die Gesamtzahl der vom Ausstand betroffenen Bechen auf etwas über 100 beläuft.
Im allgemeinen ist nichts Neues von dem Ausstand zu bemerten, außer daß in einigen Orten die Polizei etwas unruhig ist. Teilweise werden Wirtschaften ganz geschlossen oder die Polizei stunden weiter herabgesetzt.
Die Union , die Hauptmaschinenfabrit, hat ihren Betrieb stillgelegt und sämtliche Arbeiter entlassen. Zwei Frauenversammlungen in Langendreer waren außerordentlich stark besucht und faßten Be
schlüsse für den Streit.
Erst der Etatsredner der freitonservativen Fraktion, Herr Auf Zeche Shamrock" ift entgegen anderer Meldung boch ein b. 8edlig Neukirch schlug derb provozierende, scharfmacherisch- Teil der Belegschaft nicht angefahren. Ebenfalls hat sich das aufhebende Töne an, indem er schlankweg erklärte, es sei nur dann Recklinghauser Revier dem Ausstande angeschlossen auf einigen auf Berständigung zu hoffen, wenn die Arbeiter ihre Drohung mit Bechen .
dem allgemeinen Ausstand zurüdzögen. Herr v. Jedlig weiß es nicht Das Revier Effen liegt vollständig still. und will es nicht wissen, daß in der gegenwärtigen Wirtschafts- Nach einer offiziösen Meldung betrug die Zahl der Ausständigen ordnung die Drohung mit dem Streit den Arbeitern die einzige in der Frühschicht 49 793. Von dem Ausstand seien 99 Bechen bezw. Möglichkeit bietet, fich im Stampfe gegen das Kapital beffere Lebens- Schachtanlagen betroffen. Auf der Zeche Minister Achenbach " blieb bedingungen zu erkämpfen. Erst wenn die Empörer reumütig in die ein Teil der Belegschaft der Morgenfchicht fern. In den Ausstand find ferner getreten: Beche Königin Elisabeth", Beche Hubertus". Knie gesunken sind und als Gnade zu erbetteln suchen, was ihnen als auf letzterer angefahren unter Tage teiner von 340 Mann, über Recht zehnmal verweigert worden ist, dann will es der Scharfmacher- Tage 77 von 130 Mann. Beche Königin Elisabeth", Schacht Freiherr den Unternehmern gestatten, in Verhandlungen mit den Wilhelm" unter Tage angefahren 149 von 870, über Tage 58 von Arbeitern einzutreten. 64 Mann. Auf Zeche Mont Cenis II" angefahren unter Tage 300 von 600 Mann.
Der preußische Einer Mitteilung des Reichs- Anzeigers", die auf Information des Dortmunder Oberbergamtes beruht, zufolge, waren am 13. Januar
51 500 Mann ausständig.
Das Schreiben an die Unternehmer.
Alle Wagen müssen geaicht und der Rauminhalt oder Gewichtsinhalt des Wagens jederzeit leicht ersichtlich sein.
4. Die Belegschaft hat in alljährlich wiederkehrender geheimer Wahl einen Wagenkontrolleur bezw. Wiegemeister zu wählen(§ 80c Abfat 2 des Berggefeges), welcher seinen Lohn mit von der Zechen verwaltung erhält. Diese verteilt denselben auf alle bei der Förderung beteiligten Grubenleute und bringt ihn bei den letzteren beim Lohntage in Abzug.
Belegschaftsmitglieder und ist auch bei allen Versicherungen und Der Wagenkontrolleur besigt alle Rechte der sonstigen Kassen feiner Beche ebenso beteiligt wie alle anderen. 5. Löhne( Schießmaterial und Geleuchte darf nicht verrechnet a) Minimallohn für Hauer und Lehrhauer im Gedinge 5,- M. im Schichtlohnt 4,50
werden):
1)
" Bremser Pferdetreiber
"
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OP
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"
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Schlepper
"
erwachsene Tagarbeiter
Maurer.
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jugendliche Tagarbeiter
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Kotsarbeiter, Planterer
Verlader Füller
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3,-" 3,- 3,80 3,80
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5,-
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1,50
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4,50
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5,- 3,80
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m) Lohnzahlung dreimal monatlich; Ende des betreffenden Monats erste Abschlagszahlung, 10 Tage später die zweite und spätestens am 20. des folgenden Monats Lohntag.
6. Errichtung eines Arboiter- Ausschusses zur Vorbringung und Regelung
a) aller Beschwerden und Mißstände,
b) aller Lohndifferenzen, einschießlich des Gedingelohnes,
c) zur Mitverwaltung der Unterstügungskaffen, deren Abrechnung alljährlich der Gesamt- Belegschaft durch Aushang bekannt zu machen ist. Wenn die Bechenverwaltungen feine Beiträge leisten, haben sie auch in der Unterstützungstasse kein Berwaltungsrecht; mehr als die Hälfte Size dürfen die Berwaltungen bezw. Befizer nicht haben, selbst wenn sie mehr Beiträge zahlen sollten.
7. Einführung von Grubenkontrolleuren, die alle zwei Jahre in geheimer Wahl von der Belegschaft aus ihrer Mitte gewählt und von den Rechenbejizern oder dem Staate bezahlt werden. Der zu wählende soll mindestens ein Jahr der Belegschaft angehören und 30 Jahre alt fein.
8. Reform des Knappschafswesens nach dem Programm der Arbeiterorganisationen. heirateten Arbeiter, ebenso an Invaliden, Witwen und Unverheiratete, 9. Gute Deputatkohlen zum Selbstkostenpreise an alle ber welche Eltern oder Geschwister zu ernähren haben( mindestens monat lich einen Wagen). 10. Beseitigung der vielen und zu harten Strafen. 11. In den Mietskontrakten der Bechenkolonien ist monatliche Kündigung aufzunehmen. 12. Humane Behandlung; Bestrafung und event. Entlassung aller die Arbeiter mißhandelnden und beschimpfenden Beamten. 18. Keine Maßregelungen, feine Abzüg: und Strafen wegen der Bewegung, insbesondere dürfen die Bewohner von Bechentolonien infolge des fegigen Streits nicht gekündigt und rausgefegt werden. 14. Anerkennung der Arbeiterorganisationen. Entlegene Zechen.
Herne , den 13. Januar nachts. Aus einem Briefe unferes Z- Mitarbeiters. Ueber wesentliche Ereignisse kann ich heute nicht berichten, da ich feit Abgang meines legten Briefes auf abgelegenen Bechen gewesen bin und selbst nichts aus dem übrigen Revier erfahren habe. In ber hiesigen Gegend fanden heute mehrere Versammlungen statt für Belegschaften, die noch nicht im Streit waren.
So zwei in Baukau , davon die eine in einer so dicht neben der Kirche gelegenen scheunenartigen Halle, daß ich anfangs glaubte, sie gehöre zur Kirche. Die Versammlungen nahmen denselben Verlauf wie alle bisherigen. Wo auch die Bergleute des Ruhrreviers zusammens fommen, fie haben überall dieselben Klagen. Ihre Beschlüsse konnte ich leider nicht abwarten, da ich eine Versammlung für die Morgenschicht der Zeche„ Mont- Cenis" in Solingen beiwohnen wollte, die bom Betriebsinspektor einberufen war.
Die Hegrede des Herrn v. Bedliß an die Unternehmer blieb, wie nicht anders zu erwarten war, unbeantwortet. Handelsminister, der danach bas Wort ergriff, fand es nicht not wendig, den Arbeitgebern zu sagen, daß der Standpunkt, den ihnen fein Borrebner als den ihnen passenden anwies, einfach indiskutabel sei. Indem sich so die preußische Regierung eine günstige Gelegen Die von den Organisationen gewählte Kommiffion hat das heit entgehen ließ, alle scharfmacherischen Ueberhebungen nachdrücklich zurückzuweisen, verfäumte sie das allernotwendigste und allererste, folgende Schreiben an die Unternehmer- Organisation gerichtet: was ihr zur Wiederherstellung des Friedens beizutragen möglich war." An den Löblichen Verein für die Bergbaulichen Interessen für den Oberbergamtsbezirk Dortmund zu Händen des Herrn Was die Arbeiter des Ruhrreviers eigentlich wollten, das erfuhr Vorsitzenden. man im preußischen Abgeordnetenhause erst aus dem Munde bes Die ergebenft Unterzeichneten wurden am 12. Januar in der in An der Tür des Versammlungslokale stand ein treuer Wächter. Handelsministers. Sachlich war in seinen Aufklärungen am wichtigsten Effen stattgefundenen Delegiertenkonferenz für das Ruhrkohlenrevier die Mitteilung, daß er das Oberbergamt angewiesen habe, das Ber beauftragt, die beiliegenden Forderungen dem Löbl. Verein für die Ihm war gesagt worden, daß kein Mensch hineindürfe, der nicht mittleramt anzunehmen, wenn es ihm angetragen würde, und daß in Bergbaulichen Intereffen zu überreichen mit dem ergebensten Er auf den Schächten von Mont- Cenis" arbeite, und diese Anweisung feinem Auftrage ein höherer Bergbeamter Sonnabend morgens nach suchen, uns bis zum 16. Januar 1905, bormittags, gütigst Ihre war für ihn blindwaltendes Gefey. Auf welchem Schachte arbeiten Sie?" So fragte er mich ebenso dem Ruhrrevier abgegangen sei, um im Sinne des Friedens zu wirken. Stellungnahme mitzuteilen. In der Hoffnung, daß zwischen dem Im übrigen trat in den Ausführungen des Ministers das Bestreben deut genannten Berein und den Unterzeichneten Berhandlungen zu stande wie jeden anderen Eintretenden " Ich arbeite auf der Zeche Vorwärts"!" lich zutage, die Beschwerden der Arbeiter als möglichst unerheblich kommen, wodurch der jetzigen Bewegung Einhalt getan, der Friede hinzustellen. Was die Lohnfrage betrifft, wies er barauf hin, daß fahrvolle Erschütterung des ganzen Erwerbslebens verhindert wird, zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieder hergestellt und die gedie Löhne seit der Depression von 1902 wieder in allmählichem zeichnen Steigen begriffen feien. Schlechte Behandlung möge ja wohl vor tommen, aber das sei wie bei den Soldatenmißhandlungen, die ja auch nur bedauerliche Einzelfälle seien. Das Wagenmullen habe Anlaß zu Differenzen gegeben, es würde sich vielleicht beseitigen und durch andere Disziplinarftrafen erfegen laffen. Herr Möller scheint das Liefern von unreiner Kohle als eine strafbare, nur burch
In borzüglicher Hochachtung Effen- Ruhr, den 18. Januar 1005
Die gewählten Vertreter:
Johann Effert, Alteneffen, Karlstraße. Kart Rühme, Bochum . H. Sachse, Bochum . M. Hausmann, Eichlinghofen.
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" Die gehört nicht zu unseren Werken; da haben Sie hier nichts fuchen."
Ich suchte ihm dann begreiflich zu machen, daß meine Beche eigentlich fein Kohlen, sondern mehr ein Papierbergwert sei; aber auch als er dahinter kam, was ich in der Versammlung wollte, hielt er sich an feine Anweisung. Auf das Erscheinen eines Berliner Berichterstatters zwischen den fernab der Straße gelegenen Schutthalben hatte der Betriebsinspektor nicht gerechnet und deshalb seine Autveisung nicht darauf zugeschnitten. Erst als der Betriebsinspektor selbst erschien, durfte ich in den Saal, hatte aber dann immer noch