Einzelbild herunterladen
 

Nr. 14.

Abonnements- Bedingungen: Abonnements. Breis pränumerando: Bierteljährl. 3,30 Mt., monatl. 1,10 M., wöchentlich 28 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Bfg. Sonntags­nummer mit illustrierter Sonntags Beilage Die Neue Belt" 10 Bfg. Post­Abonnement: 1,10 Mart pro Monat. Eingetragen in die Post- Zeitungs­Breisliste. Unter Kreuzband für Deutschland   und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 8 Mart pro Monat.

Ericheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

1322. Jahrg.

Die Infertions- Gebühr

beträgt für die sechsgespaltene Kolonel zeile oder deren Raum 40 Bfg., für politische und gewerkschaftliche Bereins und Versammlungs- Anzeigen 25 Pig. ,, Kleine Anzeigen", das erste( fett­gedructe) Wort 10 Bfg., jedes weitere Wort 5 Pfg. Worte über 15 Buchstaben zählen für givei Morte. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 5 1hr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr bormittags geöffnet.

Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Arbeiter! Parteigenoffen!

"

Dienstag, den 17. Januar 1905.

Die Proklamierung des allgemeinen Ausstandes.

4

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

die geringste Wahrscheinlichkeit gegeben, daß die Unterzeichner der fraglichen Forderungen Autorität genug besitzen, um die Ausständigen auf den gesetzlichen Weg zurückzuführen. Zugleich aber erklären die Vertreter, daß es im dringenden Interesse aller berg baulichen Kreise liege, daß Klarheit über die Verhältnisse durch eine objektive Untersuchung geschaffen werde, um festzustellen, daß Mißstände allgemeiner Natur nicht vorliegen. Zu dem Zwecke wäre es erwünscht, wenn die Regierung im Einverständnis mit dem Landtage eine Enquete anstellte, in der die bergbaulichen Vertreter jede Auskunft geben würden."

Ich kann darauf erklären, daß der Minister des Innern im Einverständnis mit mir morgen sofort Kommissare ins Ruhrrevier entsenden wird, und ich glaube, mich in Uebereinstimmung mit dem Hause zu befinden, wenn ich auch heute darauf verzichte, Stellung nach irgend einer Seite hin zu nehmen, da dadurch die Verhandlungen erschwert werden würden.( Beifall.)

Die Würfel find gefallen. Ein Kampf ist auf dem Boden der Der allgemeine Streit der Bergarbeiter des Ruhrreviers ist proflamiert. Die Vertretung der Unternehmer, der Verein schwarzen Erde in dem rheinisch- westfälischen Kohlenrevier entbrannt, für die bergbaulichen Interessen, hat auf das höfliche Ersuchen wie er in gleichem Umfange noch nicht auf deutschem Boden getobt der Vertreter der Bergarbeiter schroff und höhnisch ablehnend hat. Die mächtigste Kapitalisten- Organisation, das Rheinisch- west­geantwortet. Die Grubenherren wollen überhaupt nicht mit fälische Kohlensyndikat, hat 260 000 Arbeiter in den Streit getrieben, den beauftragten Vertretern der Arbeiter verhandeln. Weil um seine Pläne, die darauf gerichtet sind, die Arbeiter zu entrechten ein Teil der Bergleute, des unerträglichen Druckes müde, in und den Kapitalprofit zu steigern, verwirklichen zu können. Durch Verzweiflung die Hacke hingeworfen haben, deshalb, so höhnen Gründung des Syndikats sind die Zechenbesiger zu einer wirtschaft­lichen Großmacht ersten Ranges geworden. Sie vermochten trotz jetzt die Unternehmer, sei feine Garantie für die Zurückführung der Krise in der Eiſenindustrie die Kohlenpreise zu halten, sie der Arbeiter auf den gesetzlichen Weg" vorhanden. Auf diese hohnvolle Zurückweisung verkündeten die Ar- dekretieren den Kohlenverbrauchern ihren Willen, sie haben ungeheure beiterbelegierten, gemäß dem von den Vertretern aller Profite erzielt und den Kurswert der Grubenaktien um hundert Millionen gesteigert. Niemals hat die Zugehörigkeit zu einer So las der Minister mit müder Stimme. Bravorufe be­Organisationen gefaßten Essener Beschluß, den allgemeinen Streit! Unter Lodernster Entrüstung nahmen sie Stenntnis von Drganisation den Teilnehmern solche Profite gebracht, wie den Bechen   gleiteten den Schluß. Der Stil des bergbaulichen Vereins hatte offenbar die Begeisterung der Herren des Dreiklassen­der progigen Ablehnung und einstimmig beschlossen sie den besigern die Mitgliedschaft im Stohlensyndikat. Diefelben Bechenbefizer, die durch ihre Organisation sich um systems erregt. Das war die Art, wie man mit Arbeitern Kampf aufzunehmen. Damit beginnt ein Kampf, wie ihn Deutschlands   Arbeiter- hunderte Millionen bereichert haben, suchen die Arbeiterorganisation, zu verkehren hat! Die Arbeiter, gequält und zerrieben, bitten schaft noch nicht auszufämpfen hatte. Hunderttausende Berg- welche gegründet ist, die Rechte der Arbeiter zu wahren, zu ver- bescheiden, in höflichster Form, nur über ihre Forderungen zu nichten. Schon seit Jahresfrist provozieren die Zechenbefizer die unterhandeln. Das Unternehmertum erklärt, den Arbeitern arbeiter sind aufgestanden, um dem mächtigsten Unternehmer- Arbeiter, sie bedrücken und bedrängen die Arbeiter, welche unter Auf- nicht einmal Rede stehen zu wollen. Wir befehlen, Ihr habt tum, den vereinigten Grubenmillionären die Anerkennung opferung ihrer Gesundheit, in steter Lebensgefahr für färglichen zu gehorchen! Dagegen sind sie allerdings bereit, Vertretern Nur ein wenig Licht und Luft, nur eine geringfügige ohn die harte Arbeit verrichten und die Reichtümer der Gruben- der Regierung darüber Aufklärung zu geben, daß es Miß­stände allgemeiner Natur überhaupt nicht gibt. Aufbesserung des armseligen Lohnes, nur die Beseitigung der barone schaffen. Wer vermag die Leiden der Arbeiter zu schildern? Nach den Eine brutalere Schamlosigkeit, eine dreistere Verhöhnung dreisten Betrügerei des Wagennullens, nur Garantie für die eit ihres Lebens und Anerkennung des Menschen im eigenen zingaben der Rechenbefizer find die Löhne der Bergleute in des Proletariats und der Regierung läßt sich nicht denken. Aicherer, das sind die Forderungen der Bergleute. Die Unter- den Jahren 1900-1902 um 201 M. zurückgegangen. Oft wurden So behandelt man die Arbeiter, und nicht etwa nur ſozial­nehmer aber erklären voll Hohn, es bestehen überhaupt keine dem die zutage geförderten Wagen mit Kohlen einfach genullt spottet man über die Regierung der christlich- monarchiſchen Mißstände! wurden. Das Wagennullen hatte 1889 den Hauptanstoß zu dem Sozialreform, der man von vornherein diftiert, welche Auf­Sie wollten den Kampf! Sie haben ihn! Die Sache der Bergarbeiter ist die Sache aller Arbeiter. Streit gegeben. In der amtlichen Denkschrift von 1890 wird das klärung und Ueberzeugung fie von ihrer Studienreise im Ruhr­Die Bergarbeiter haben den Kampf aufgenommen im Bewußt- ullen von Proz. als unbegreiflich hoch bezeichnet. Jetzt gab es revier heimzubringen habe: Keine Mißstände allgemeiner fein ihres guten Rechts und der Erwartung, daß die ganze Gruben wo man mehr als 3 Broz, in einzelnen Fällen mehr als Natur, wohl aber geseklose Arbeiter! Daneben hatten die Bergleute rohe Be- Der Vertreter aber der christlich- monarchischen Sozialpolitik deutsche Arbeiterschaft hinter ihnen steht. Und sie steht hinter ein Drittel millte. handlung zu erdulden. Als aber alle diese Beinigungen nicht den duckte sich und erklärte, den Wunsch der Unternehmer er­ihnen! gewünschten Erfolg hatten, griff man zur Schichtverlängerung und füllen zu wollen. Kein Wort gegen die frivole Anmaßung der beweigerte so ergeben Streit, mg of bird i Gruben Bergsflavenhalter, mit ihren Leibeigenen nicht unterhandeln befier wollten ben Streit. Als es durch die Bedrückung zu wollen. Und auch aus dem Hause gab es keinen Baut auf einigen Gruben zum Streit gekommen war, reichten die Berg  - der Empörung über diese Diftatur der Schlottyrannei des leute ihre bescheidenen Forderungen ein. Sie wurden schroff zurück kettenklirrenden Zuchthausstaates der Gegenwart. Man nahm keine Stellung. Und wenn der eine oder der andere gewiesen. Nun ist der allgemeine Streit erklärt. Was tein Arbeiterfreund zu erreichen vermochte, das haben die Redner schüchtern die Beschwerden der Arbeiter für teilweise

Die deutschen Arbeiter dürfen nicht tatlos zusehen, wie ihre Brüder im Ruhrrevier um ihr gutes Recht, ein wenig mehr Anteil an den Gütern, kämpfen, die sie unter steter Ein fegung ihres Lebens schaffen.

Arbeiter um

So

es gilt den übermütigen Großkapitaliſten zu zeigen, daß die deutsche Arbeiterklasse willens ist, den geknechteten Gruben­fflaben beizustehen. Nicht soll der Hunger die Berg­Urbeiter zwingen, wieder in das Joch zurückzukehren, so Bechenbesitzer mit ihrer Peinigung der Arbeiter erreicht. Brüderlich nicht unberechtigt erklärte, was sollte das laue Wispern gegen­abbie Hlassenbewußten Arbeiter das verhindern können. then be alerter Gebertvereine the band, die solen und die über dem Orkan des Unrechts, der über dem schwarzen Reiche Die preußische Regierung hat Kommissare ins Ruhrrevier Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine zusammen. Schulter an Schulter bahinbrauſt!... entsandt, um mit Unternehmern und Arbeitern zu verhandeln. tämpfen Sozialdemokraten mit Anhängern des Zentrums, der frei­

stattfinden.

fichtslos vereiteln.

die vom

es

Mit geschäftiger Eitelkeit verfündet bereits die Nord­Beute sollen bereits die Besprechungen mit den Arbeitern Gegensa att und in biefem Stampie bestand religiöse deutsche Allgemeine Zeitung  " die Großtat der preußischen Re­tritt zurück Proletariats mit den gierung, daß die von dem bergbaulichen Verein beantragte mie schon oft wird auch dieses Mal der Kapitalismus Stapitalisten. Gewiß haben bie Rechenbefizer in erster Linie ihr objektive" Untersuchung über das Nichtvorhandensein hou den Bersuch, Besserungen für die Arbeiter zu bewirken, rüd- generatu gerichtet, he organiſation der Arbeiter zu zer- Weißständen von seiten des Staatsministeriums sofort in die stören; ste verfolgen auch andere Zwede. Wie der Streit von Bege geleitet und zu diesem Behufe der Oberberghauptmann Wohl ist es Pflicht der Regierung und der Parlamente verdoppeln, so hofft man auch jetzt einen Raubzug auf die Taschen un Wohl ist es Pflicht der Regierung und der Parlamente, 1880 te ben Grubenbeigern raglichte, bie Preise der Stohlen zu v. Belsen in Gemeinschaft mit Vertretern des Miniſters des im öffentlichen Intereſſe einzugreifen. Der Bergbau und das der Kohlenverbraucher auszuführen. Das ganze Bobis Innern in das Ruhrkohlenrevier entfandt worden sei, um zunächst Bergbauarbeiter Volt wird in Mit den Arbeitern Gelegenheit zu geben, ihre Beschwerden über Wohl und Wehe nicht nur der Hunderttausende Bergarbeiter, leidenschaft gezogen. die zu Millionen anschwellen mit ihren Familien, sondern Das Kohlensyndikat hat den Arbeitern und dem ganzen Volke des Sachverhalts weiter erforderlichen Ermittelungen vor­auch das Wohl und Wehe der weiteren Millionen, be one ben Fehdehandschuh hingeworfen. zunehmen." Bergbau abhängig sind, das sollte nicht der privaten Laune Jezt zeigt sich, daß die Zeit gekommen ist, das Privatbesitzrecht Es wird eine wunderbare Objektivität werden. einiger Milliardäre und Millionäre überlassen bleiben. Doch an Steinkohlengruben aufzuheben. Da die Steinkohle ein un- Zu dieser Politik der Verhöhnung paßte denn auch die Baltamente find Kapitaliſtenparlamente. Sie handeln nicht interlicher Stoff für bie ganze Induſtrie, für Landwirtschaft, Art, wie der bergbauliche Verein den Delegierten der Arbeiter unsere Regierungen find Rapitalistenregierungen, und unsere in Boltsinteresse, sondern im Interesse des Stapitals, und des Gemeinwesen und jede Familie ist, sollte es auch in der selbst die Antwort erteilte. Deshalb haben die Bergarbeiter von den Bemühungen der Kom. Anzahl von Kapitaliſten das ganze Volk in feiner Erwerbstätigkeit des Ministers bekannt geworden und dem Wortlaut nach auch missare des Herrn Möller nichts zu erwarten. Umsomehr ist es daher Pflicht der Arbeiterklasse, ihren lahmlegen und beliebig ausbeuten kann. Jest trete man in jebem an die Rechenpresse längst abgegeben Umsomehr ist es daher Pflicht der Arbeiterklasse, then Ort mit der Forderung hervor: Expropriation der Steinkohlenfelder mußten die Delegierten warten. Klassengenossen, den Bergarbeitern des Ruhrreviers beizustehen. Wir fordern deshalb die Arbeiter auf, unverzüglich Samm- durch das Reich und Bewirtschaftung derselben im Gemeinintereffe. lungen einzuleiten und alles daran zu setzen, um die Kämpfenden so reichlich als möglich zu unterstüßen.

Gewaltige Summen werden notwendig sein, soll in der nächsten Zeit der Hunger aus dem Hause des Ruhrbergmannes ferngehalten werden. Hunderttausende von Stindern sehen täglich verlangend nach dem Tische der streifenden Väter. Auf daß nicht der Jammer über den Hunger der Kinder die Väter fnirschend zwingt, die Hand der harten Herren zu küssen und Demütig um Brot zu betteln: Gebt, was Ihr könnt!

Bir appellieren an die Opferwilligkeit der Klassenbewußten Arbeiter, die sich so oft glänzend bewährt hat, wir appellieren an alle, die nicht wollen, daß der Schaffer aller Werte, der Bergmann  , der die Kohle schürft, diese Grundlage der deutschen Industrie, daß diese Hunderttausende in Hunger und Schmutz verkommen, indeß die Herren des Bergbaues dem Arbeiter ebenso wie allen Konsumenten willkürlich ihre Bedingungen diftieren und Gold zum Golde, Millionen zu Milliarden häufen.

Sammelt, gebt, unterstützt die streifenden Bergleute, die nicht nur ums tägliche Brot, sondern die in einem Stultur­kampf für die Menschenrechte aller Arbeiter kämpfen. Parteigenossen, unverzüglich ans Wert!

Alle Gelder find an den Parteitassierer

A. Gerisch, Berlin   SW. 68, Lindenstr. 69, einzusenden. Berlin  , 17. Januar 1905.

Der Parteivorstand.

fapitalistischen Gesellschaft nicht mehr zulässig sein, daß eine winzige

Wir verhandeln nicht.

Am Montag um 412 Uhr erhob sich im preußischen Ab­geordnetenhause der Minister Möller und verlas vor fast leerem Haufe die folgende Erklärung:

" Im Anschluß an meine Worte am Schluß der Sitzung vom Sonnabend kann ich mitteilen, daß der Oberberghauptmann von Essen   zurückgekehrt ist, und ich fann Mitteilung über ein Protokoll machen, das über die Berhandlungen vorliegt, die der Berg­hauptmann mit den Interessenten des Bergbaues gepflogen hat. Es Tautet:

Oberberghauptmann v. Belsen hat sich im Auftrage des Ministerpräsidenten und des Handelsministers mit den Vertretern des bergbaulichen Vereins ins Vernehmen gesezt, um über die Stellung der Bergbau- Industrie zu den in der Bergwerks- Dele gierten Versammlung vom 12. Januar in Essen   erhobenen Forderungen Rüdsprache zu nehmen. Nach längerer Berhand­lung erklärten die Vertreter des Vereins dem Berghauptmann, daß es völlig ausgeschlossen sei, auf die Vorschläge der Delegierten einzugehen, wonach Berhandlungen zwischen denselben und dem bergbaulichen Verein stattfinden sollten. Diesem stünde einmal entgegen der unter Kontraftbruch begonnene Ausstand, sowie die völlige Unsicherheit für die Durchführung etwaiger Verhandlungs­ergebnisse. Die Herren vom bergbaulichen Verein weisen darauf hin, daß troß der am 12. Januar ausgegebenen schriftlichen Barole, die Belegschaften sollten nicht in den Ausstand treten, gleichwohl zahlreiche Leute in den Ausstand getreten wären. Somit ist nicht

Sie war dem Sinne nach längst in Berlin   aus dem Munde

und immer noch

Für 1 Uhr war die Delegiertenversammlung der Berg­arbeiter einberufen. Sie war überaus start besucht, konnte aber nicht pünktlich eröffnet werden, da die Antwort des Vereins für die bergbaulichen Interessen auf die gestellten Forderungen noch nicht eingegangen war.

Endlich- nachmittags gegen 3 Uhr traf die Antwort ein, die nach einem uns zugehenden Privattelegramm den folgenden Wortlaut hat:

man

Herrn Johann Efferts in Altenessen  ! In Erwiderung Ihrer Buschrift vom 13. d. M. teilen wir Ihnen den in unserer heutigen Vorstandssigung einstimmig gefaßten Beschluß mit. Wir be dauern aufs fiefste, daß ein großer Teil der Belegschaften sich dazu hat hinreißen laffen, unter rechtswidrigem Bruch der Arbeitsverträge in den Ausstand zu treten, und zwar in den allermeisten Fällen ohne zu wissen, was wollte, und unter erst nachträglicher Aufstellung zusammen­gesuchter Forderungen. Wir weisen die Behauptung aufs ent­schiedenste zurück, daß zu solchem Borgehen irgendwelche Unregel mäßigkeiten oder allgemeine Umstände Veranlassung gegeben hätten. Wir betonen auch, daß Veränderungen auf Grund der Bestim mungen der Arbeitsordnung nur Sache der einzelnen Zechenver­waltungen und der einzelnen Arbeiter sind. Unferen Mitgliedern werden wir niemals empfehlen, auf diejenigen grundsätzlichen Aenderungen des Arbeitsvertrages, welche in Ihrer Zuſchrift aufgestellt sind, einzugehen, da sie den Ruin des rheinisch- west­fälischen Bergbanes und der für diesen nötigen Disziplin bedeuten würden. Wir müssen daher die uns angetragene Ver­mittelung ablehnen und vertrauen dem gefunden Sinn, dem Kern der Belegschaft, daß sie sich nicht in Not und Elend sehen wird.