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Es ist derselbe zhnische Stil wie in der Antwort an die] Regierung, die Herr Möller verlas. Nur fehlt in diesem Schrift­stück der besondere Spott über die Führer!

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Der allgemeine Ausstand verkündigt.

Nach dem Eintreffen der Antwort hielt, wie uns weiter telegraphiert wird, der Ausschuß eine geheime Beratung ab: Gegen 4 Uhr wurde die Verhandlung der Konferenz eröffnet durch Gersdorf- Alteneffen. Dieser sowie auch Efferts beleuchteten zunächst die Art und Weise, wie der bergbauliche Verein die Vertretung der Arbeiter behandelt. Erst habe man die Antwort an die Presse gegeben, viel später erst an den Ausschuß, der von den Arbeitern eingesetzt sei und die Anfrage gestellt habe. Nach Verlesung der Antwort, die wiederholt von stürmischen Pfuirufen unterbrochen wurde, erklärte Efferts, der Vorsitzende des christlichen Gewerkvereins, der Berein der Unternehmer hat uns den Kampf aufgezwungen, gut, so mag er be­ginnen!( Stürmischer, anhaltender Beifall.)

Dann gaben die Mitglieder des Ausschusses die Erklärung, daß fich die Ausführungen Efferts mit dem Beschluß des Ausschusses decken. Eine Diskussion fand nicht statt. Es wurde allseitig zu­gestimmt, daß nunmehr die Bestimmung in der Resolution, wonach bei ablehnender Antwort der allgemeine Ausstand proflamiert sei, in Kraft trete.

Unter jubelndem Beifall schloß Gersdorf die Verhandlung mit einem Hoch auf die Einigkeit aller Verbände.

Der Vorstand hat ferner beschloffen, daß auf Zechen, bei denen die Gefahr endgültiger Stilllegung durch die Unternehmer bevorstehe, weitergearbeitet werden soll.

Endlich wurde den Bergarbeitern, die auf den Staatszechen be= schäftigt sind, empfohlen, nicht in den Ausstand einzutreten und der Beschluß darüber den betreffenden Arbeitern selbst überlassen. Für den Fall, daß sie Forderungen aufstellen wollen, müssen sie einen eigenen Ausschuß wählen und bei den betreffenden Behörden vorstellig werden. Die Bergarbeiter der Staatszechen werden nicht durch der Verband vertreten.

Die Kommissare der Regierung.

Aus Dortmund   meldet ein Privattelegramm:

Soeben erhielten die 4 Vorsitzenden der Verbände Ein­ladung vom Oberbergamt, morgen nachmittag um 4 Uhr im Gebäude der Bergbehörde zu erscheinen, um dort mit der Bergbehörde und den Regierungsvertretern wegen des Aus­standes zu verhandeln.

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Unternehmermärchen.

In der Delegiertenkonferenz in Essen   erschien ein Berg­mann und gab folgende Erklärung ab: Die Rheinisch- West: fälische Zeitung" hat gesagt, der Generalstreit kommt, der ist schon vor Wochen beschlossen worden. Auf Grund einer schriftlichen amtlichen Erklärung des angeblichen Gewährs­mannes der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" erkläre ich hier mit, daß die Auslassung der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" unwahr ist.

100 000 Streikende

find bereits, wie uns ein Privattelegramm vom Montag abend

meldet, ausständig.

Von Seiten des Unternehmertums wird die Zahl der in der Morgen- und Mittagsschicht Ausständigen auf 91011 Mann an­gegeben, die sich auf 124 Bechen verteilen.

drückt

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Versammlungsverbote.

Trozdem fährt das Drgan der Unternehmer in seinem ver- revier besonders furchtbaren Verwüstungen des Kapitalismus emper brecherischen Treiben ungescheut fort. So meldet es aus Carnap   gewachsene Empörung der Bergarbeiterschaft. Sie fordern nicht zum vom 13. Januar: Streit auf, sondern sie verteidigen das Recht der Streifenden, na ch Etwa 5-600 Streifende belagerten das Rechentor und griffen dem sie zum Ausstand geschritten sind. Es gehört allerdings eine die Arbeitswilligen an. Hierbei fielen auch Revolverschüsse und es besondere Stirn dazu, noch jetzt zu behaupten, daß die Sozial wurde mit Steinen geworfen. Der Teil der Arbeitswilligen, der demokratie die Schuld an dem Streik trüge, nachdem die Essener den vorderen Zechenausgang benutzte, wurde mißhandelt. Um die Ankündigung des allgemeinen Ausstandes gerade von dem Vertreter der übrigen vor Mißhandlungen zu schüßen, mußten sie auf Umwegen christlichen Arbeiter eingebracht war. Wir nehmen an, daß die Scherl­die Zeche verlassen. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung reichte genossen des Lokal- Anzeigers", die verpflichtet sind, sich um politische Gr die polizeiliche Macht nicht aus. Inzwischen sind aber auswärtige eigniffe nicht zu kümmern, überhaupt noch keine Zeile von den Streik­Gendarmen eingetroffen. ereignissen gelesen haben und deshalb den Schwindel ihres Bericht­erstatters noch zu verteidigen wagen.

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Aus Horst- Emscher vom selben Tage: Heute nachmittag ist es auch hier beim Ausfahren der Uebrigens find auch die neueren Spezialberichte des Herrn arbeitenden Leute der Zeche Nordstern" in Horstermark zu groben v. G., der sich bereits in der Arbeiterschaft des Ruhrreviers die Ausschreitungen seitens der streifenden Bergleute gekommen. An- höchste Mißachtung erworben hat, in dem gleichen Stile verfaßt. Es wesende Gendarmerie und Polizeimannschaften machten vergebliche wird von Ausschreitungen im Streitrevier telegraphiert, von Anstrengungen, die Leute auseinanderzubringen. Sie wurden Krawallen, die fortgesetzt stattfinden, von wiederholtem Einschreiten hierbei mit Steinwürfen traftiert, so daß sie gezwungen wurden, der Polizei und behauptet, daß die öffentliche Sicherheit   jezt mit blanken Waffen vorzugehen. Wie es heißt, sind einige Schuß- gefährdet erscheint und in demselben Telegramm findet sich Teute sowie ein Zechenbeamter verlegt worden. Die tumultierende dann eingekapselt die Bemerkung, die Behörde dementiere Menge war in so starker Anzahl, daß es ganz unmöglich war, Ver- in der Presse, daß ihren Beamten bisher Widerstand geleistet wurde haftungen vorzunehmen. siehe die Notiz:" Blut muß fließen." Wieder aus Horst- Emscher vom 14. Januar: Der Lokalanzeiger" hat es also glücklich soweit gebracht, daß Heute nachmittag tam es hier, wie auch gestern, zu regel- er polizeilicher ist als die Polizei und da wagt das Blatt noch, unter rechten Straßenkämpfen zwischen Gendarmerie und Streifenden. der Maske der Objektivität die Abwehr des Vorwärts" und Die Arbeitswilligen, die von den Zechen Nordstern I" und" II" unsere Feststellung der Tatsachen als unwahr zu erklären. Wir famen, wurden von den Streifenden angehalten und mißhandelt. möchten wirklich den Schriftstellern der Scherlfabrik raten, Die Gendarmerie kam den Arbeitswilligen mit blanker Waffe zu ihre Ueberzeugung wie bisher dadurch zu betätigen, daß sie Hülfe, worauf die Streikenden mit Steinwürfen antworteten. An teine Ueberzeugung äußerlich zu bekunden brauchen, anstatt daß dem Tumulte beteiligten sich auch Frauen. Die Gendarmerie sie noch zuungunsten der mißhandelten Bergsflaven im Ruhrrevier stand der Bewegung insofern machtlos gegenüber, als die Streifenden als Offiziöse Behauptungen aufstellen, an die doch keiner von denen sich in den Häusern verbarrikadierten und von dort aus ein Hagel glaubt, die sie in Saz   geben. von Steinen auf die Gendarmen niedersauste. Es wurden ver­schiedene Verhaftungen vorgenommen.

Und aus Oberhausen   vom 14. Januar:

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Berichtigung. Die in der vorigen Nummer von unserem Z.- Berichterstatter behandelte Versammlung der Belegschaft der Beche Mont- Cenis" hat in Sodingen bei Herne   und nicht, wie infolge Druckfehlers gesagt wurde, in Solingen  , stattgefunden. Statt Priorität muß es in diesem Bericht Parität heißen.

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Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 16. Januar.

Werden Arbeitswillige gesehen, oder versuchen sie, nach Hause zu gehen, so werden sie mit wüsten Drohungen, Steinwürfen und bergleichen empfangen. Gelingt es ihnen aber, das Werk zu ver­lassen, sei es, daß Bechen  - oder Polizeibeamte ihnen den Weg frei machen, so haben sie damit zunächst nur die erste Kette ihrer Feinde durchbrochen, sich damit aber keineswegs in Sicherheit gebracht.... Es wird den Arbeitswilligen dann ein übler Empfang bereitet. Sie werden, wenn es ihnen nicht gelingt, sich durch die Flucht zu retten, zu Boden geschlagen und übel zugerichtet. Eine Wiederholung dieser Behandlung haben sie selbst an ihrer Wohnung noch zu befürchten, führte Montag die Beratung des Justizetats zu Ende. Die da ihnen hier unter Umständen von der dritten Reihe der Streifenden aufgelauert wird. Das gleiche Schicksal droht jest dazu gestellten Resolutionen, die der Freisinnigen zwecks Re­den Zechenbeamten, die von den autoritätslosen Horden ohne form des Fremdenrechts in Deutschland   und die des Zentrums weiteres angegriffen werden. Die Kokereien von ,, Konkordia" sind auf Vorlegung einer Statistik über die Gefangenenarbeit in der vergangenen Nacht beschoffen worden und die Streifenden wurden in ihrem ganzen Umfang angenommen, aber die haben gedroht, daß sie alle, die dort etwa noch arbeiten wollten, Debatte beschäftigte sich heute nicht im mindesten mit ihnen, in der kommenden Nacht herunterholen würden.

Polnische Reserven!

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Der Reichstag  

erfunden oder maßlose llebertreibungen. Aber ihr zwed ist offen- lichen Zwischenspiele zwischen einem polnischen Abgeordneten Alle diese Nachrichten sind Schwindel! Sie sind entweder direkt sondern konzentrierte sich, wenn man von einem der gewöhn­fundig; denn aus all diesen Meldungen klingt der Sehnsuchtsschrei Krzyminski und den Vertretern der Reichsregierung absieht, nach der Flinte und dem Säbel heraus. Immer wieder heißt es: auf zwei ganz andere Puntte, den Gotteslästerungs­ Die Polizei reicht nicht aus!" Die Polizei ist ohnmächtig." Wenn paragraphen und der Fall Hüssener. sich unbesonnene Elemente wirklich zu ernsten Ausschreitungen hin- Das Zentrum schickte nicht weniger als drei Redner, die reißen ließen, so trügen die aufregenden Blutphantasten des Scharf- Abgeordneten Spahn, Schmidt- Warburg und Kirsch ins Treffen, macherblattes daran ihr vollgerüttelt Maß der Schuld. Indessen ist um der katholischen Kirche   den Schuß des§ 166, der auch nach den bisher eingelaufenen Berichten die Hoffnung vollauf be- Reliquienverehrung und Klingelbeutel umfaßt, zu er gründet, daß die Provokationen der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" halten und zu sichern. Demgegenüber wiesen die frei ihren Zweck verfehlen werden. * sinnigen Abgeordneten Müller Meiningen und Schrader und der nationalliberale Prof. Hieber wiederholt darauf hin, Wie uns aus Posen zuverlässig gemeldet wird, ist in daß dieser Paragraph, der angeblich nur Beschimpfungen den letzten Tagen in der Provinz Posen   die Werbung von treffen soll, in Wahrheit die freie Stritik zuungunsten der Arbeitswilligen durch Agenten der Bergwerksgesellschaften in evangelischen Kirche wie aller religiös Freigesinnten in unerträglichem Maße beenge. Welche Schimpffreiheit um­Ein Zug polnischer Aufruf an die Arbeiter der Hütten und Walzwerke sowie an alle umfassender Weise betrieben worden. in der Metallindustrie tätigen Arbeiter! Hülfskräfte ist schon im Laufe des Sonnabends ab Posen gekehrt die katholische Kirche   für sich in Anspruch nimmt, ging schlagend aus den Zitaten hervor, die der Abg. Müller­Durch den Niesenkampf der Bergarbeiter, der noch weitere expediert worden und soll um 11 Uhr nachts Berlin   passiert Meiningen   aus päpstlichen Bullen verlas. Trotz dieser Er­Dimensionen anzunehmen scheint, werden die in der Metallindustrie haben. fenntnis fönnen sich alle diese angeblichen Liberalen nicht tätigen Arbeiter zunächst in Mitleidenschaft gezogen. Der Metallarbeiter- Daß die Rettung des Deutschtums aus polnischer Gefahr zwei Versammlungen einberufen mit dem Thema: Der Streit der Schmußkonkurrenz unaufgeklärter polnischer Elemente auf den Schuß entziehen wollen, so wünschen sie jede Verlegung der Verband hat den Ernst der Situation erkannt, in Dortmund   hatten wir dadurch betrieben wird, daß man den deutschen   Arbeitern die dazu entschließen, eine glatte Aufhebung des§ 166 zu fordern. Wenn sie auch den Institutionen der einzelnen Kirchen den Bergarbeiter und wie stellen sich die Metallarbeiter dazu. Diese Nacken fett, ist keine neue Erfahrung. In dem vorliegenden himmlischen Majestät, Gottes selbst, weiter wie bisher unter Strafe Versammlungen wurden auf Grund des§ 10 Falle aber handelt es sich um einen Aft der Gewiffenlosigkeit nicht gestellt. Welcher Unsinn das ist, zeigte treffend Genosse Kunert. Titel 17 des Allgemeinen Landrechts ber boten. Die Versammlungen der freien Gewerkschaft durften nur dem Deutschtum" gegenüber, das man nur dort berücksichtigt, Alle diese Herren, die an einen persönlichen Gott glauben, nicht stattfinden, wohingegen eine öffentliche Versammlung wo es Profite bringt, sondern auch gegenüber den verlockten müßten ihn doch für viel zu hoch stehend erachten, als daß er fchen Lokale, das den freien Gewerkschaften fahren wird. Diese Leute, die noch nie einen Schacht gesehen, Recht forderte daher unser Redner die völlige Beseitigung des Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereins, in einem städti- Opfern, deren Unwissenheit für sie eine Quelle ernster Ge- müßten ihn doch für viel zu hoch stehend erachten, als daß er eines Schußes durch diese irdischen Strafgeseze bedürfe. Mit nicht zur Verfügung steht, ruhig tagen fonnte. noch nie die Haue geschwungen haben, sollen rücksichtslos in dieses monströsen Baragraphen, ebenso wie er an die alte Arbeitsbrüder! Ihr seht, daß, weil wir offen und ehrlich die die Gruben gefchickt werden, in denen sie ihr eigenes Leben Forderung unserer Partei, die Beseitigung des Majestäts­Interessen der Arbeiter vertreten, die Behörden es verhindern wollen, und das Leben der Mitarbeitenden aufs schwerste gefährden beleidigungs- Paragraphen, erinnerte. daß von unserem uns zustehenden Recht wir Gebrauch machen können. Eine eigentümliche Man fürchtet die freien Gewerkschaften, deshalb müssen sie unter- müssen. Stellung zu dieser Debatte nahm Herr v. Kardorff ein. Er und die anderen Drganisationen protegiert werden. Die polnische Streifbrecherwerbung beweist aber auch, will den§ 166 erhalten sehen, weil die ungerechten Urteile, Arbeiter gebt die richtige Antwort. Die Parole muß lauten: daß für die Unternehmer trotz ihrer zur Schau getragenen die auf Grund dieser Gesegesbestimmung gefällt werden müssen, Hinein in den Deutschen Metallarbeiter Verband  . zuversichtlichen Haltung- der drohende Arbeitermangel eine das evangelische Bewußtsein stärken. Wahrscheinlich ist Herr schwere Kalamität ist. v. Kardorff deshalb Scharfmacher, weil Klassenurteile das Klassenbewußtsein stärken. Wer ligt? Der Fall Hüssener war sachlich erschöpft. Selbst Die Scherl- Genoffen im Lotal- Anzeiger" stürzen sich auf die von der Rechten hatte kein Redner die ungefeßlich milde ungewöhnte Aufgabe einer Preßpolemit, die sie sonst nur in Sachen Behandlung des Mörders zu entschuldigen versucht. Aber der Scherlschen Sparlotte wagen dürfen. Es scheint, als ob der der Verurteilung der Lotal- Anzeiger" zum streifoffiziösen Blatt der Regierung gemacht während Linke und Mitte in In bürgerlichen Blättern finden sich hinter einander abgedruckt wird und der Herr O. v. G."- Berichterstatter, der aus dem schwarzen außergewöhnlichen Vergünstigung des Marinekadetten folgende Telegramme: Reich chinesische Kriegsberichte erstattet, dazu ausersehen ist, die einig waren, waren, hatte hatte Herr Lenzmann, der Freisinnige, I.( Aus Bochum  .) Der heutige Sonntag ist im ganzen Bezirk Meinung der Deffentlichkeit über die Streifbewegung im Re- den politischen Tatt besessen, besessen, unserer Partei maßlose ruhig verlaufen. Morgen früh werden sich die Belegschaften der gierungssinne zu verwirren. Wir haben darauf hingewiesen, daß Uebertreibung und unserer Parteipresse eine Fälschung meisten Bechen des Recklinghauser und Gelsenkirchener   Bezirks dem dieser Spezial Berichterstatter Scherls, der anfangs die Be- des Hüssener- Bildes vorzuwerfen. Genosse Ledebour hielt Streit anschließen. wegung sympathisch beurteilte, fofort, als sie sich ausdehnte, in II.( Aus Düsseldorf  .) Das hiesige Füfilierregiment Nr. 39 er die diesmal dreifach verlogene Methode einlenfte, den Ausbruch deswegen dieser Verleumdung mit dem Abg. Lenzmann gründliche hielt Befehl, gegebenenfalls zum sofortigen Abrücken ins Streifgebiet Streits statt bem provozierenden Unternehmertum der sozialdemo- Abrechnung. Er wies nach, daß nicht die Artikel und das fratischen Revierpresse zur Last zu legen, die die Massen in Brand- Bild des Vorwärts" über den Fall Hüssener leichtfertig oder III.( Aus Essen  .) Die Streitlust sowie die Erregung unter der artikeln zum Lohntampfe aufrufe." absichtlich entstellt seien, sondern daß der Abg. Lenzmann ohne Bergarbeiterschaft hat seit gestern weiter zugenommen, was offen- Es steht nun zwar fest, daß weder die Sozialdemokratie noch jede Grundlage eine haltlose Verdächtigung ausgesprochen sichtlich in heutigen Versammlungen zutage trat, von denen mehrere die Gewerkschaftsführer zum Lohnkampfe aufgerufen haben. Der hatte, der Sozialdemokratie etwas am Zeuge zu flicken. So der polizeilichen Auflösung verfielen. In Zechenkreisen sowie behörd Lokal- Anzeiger" aber schäzt die Intelligenz seiner Leser so niedrig verräterisch handelt der Freisinn, selbst wenn er ausnahms. licherseits wird mit dem Ausbruch des Generalstreits gerechnet, nach ein, daß er in den folgenden Auslassungen des Bochumer   Bolts- weise- mit uns für die gleichen Ziele kämpft. Während der Rede deffen Verkündigung alsbald das Düsseldorfer Füsilier- Regiment Nr. 39 blattes" vom 11. Januar den Beweis erbracht sieht, daß die Sozial- Ledebours machte sich der freisinnige Abg. Mugdan in einer Reihe ins Streikgebiet abrückt. Auch von Wesel   soll nötigenfalls militärische demokratie zum Lohnkampfe aufgerufen habe: Hülfe herbeigeholt werden. Höheren Orts ist angeordnet, daß den Arbeitswilligen weitgehender Schutz gewährt und daß bei Ausbruch größerer Unruhen gegen die Exzedenten rücksichtslos vorgegangen werde. Die Aufregung, die sich nach diesen Nachrichten trotz der muster­haften Haltung der Arbeiter der Behörden zu bemächtigen scheint, ist auf die systematische Hehe zurückzuführen, die von den Organen der Scharfmacher betrieben wird. Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" strogt täglich von frei erfundenen Berichten über Erzesse, die nicht verübt worden sind, und Tumulte, die nicht stattgefunden haben. Sogar die Polizei hat sich genötigt gesehen, diesem journalistischen Lockspigeltum gegenüber der Wahrheit die Ehre zu geben. Auf dem Zechenplatz der Konkordia" hatten zwei betrunkene Italiener einigen Unfug verübt und waren verhaftet worden. Der Schlachtbericht, den sich das Zechenblatt von diesem geringen Vorfall zurechtmachte, hat ihm diese amtliche Berichtigung eingetragen:

Mit Brudergruß und Handschlag

Die Bezirksleitung des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes  .

J. A.: Karl Spiegel, Düsseldorf  , Weiherstraße 8. NB. Um Auskunft wende man sich an vorstehende Adresse. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten.

bereitzustehen.

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Blut muß fließen!

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Genug des Elends, genug der Qual, so schrillt es hinauf störender Zwischenrufe die Verleumdungen Lenzmanns zu eigen. in den goldenen Saal, genug der Verzweiflung an eigener Kraft, So sucht dieser einst sozialpolitische Interessen markierende die Menschheit sich selber ihr Recht nun verschafft", so gellt ein Freisinnsheld, der demnächst aus dem Neichstage hinaus­Schrei von hunderttausenden Stehlen, so brüllt der Orkan der fliegen dürfte, sich die hoffentlich vergebliche Unterstützung der Empörung den prassenden, gaukelnden Volksaussaugern in Konservativen gegen die Sozialdemokratie für die Nachwahr die Dhren. Werden fie Itun die Donnersprache der in Görlitz   zu sichern. Der Abg. Lenzmann selbst mußte naturnotwendig erbitterten Bergarbeiterschaft verstehen? Dunter fläglichen Ausflüchten alle die Behauptungen, die er

aus tausend Quellen flossen die Wasser der Sturm

flut, alle die Wunden, die ein mörderisches Kapital der am Freitag fühn in die Welt hinauspofaunt hatte, zurück­Arbeiterklasse schlug, bluten neu und frisch. Alle Szenen aus den ziehen. Stämpfen, den großen Streits stehen wieder lebendig vor der Morgen steht der Etat des Reichs- Schaamtes gärenden, brausenden Volksseele. Alle die ungefühnten, schmach- und der Reichs- Eisenbahnverwaltung auf der Tagesordnung. vollen Streiche gegen die schwarzen Sklaven der Ruhr heischen vor dem Femgerichte westfälischer Gerechtigkeit nunmehr Sühne. Alles bergossene Arbeiterblut schreit um Nache in sittlicher Richtung." Die Scherl- Genossen fügen diesem Bitat hinzu: Und solchen

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Preußische Etatsdebatte.

Die in Nr. 41 der Rheinisch- Westfäl. Zeitung" gebrachte Schon am zweiten Tage der Etatsberatung drohte die Darstellung über die Vorgänge auf dem Zechenplay der Konkordia" Tatsachen gegenüber hat der Vorwärts" die Stirn, unserem Spezial- Debatte zu verflachen. Die Welt hätte nichts verloren, wenn entspricht insofern nicht den Tatsachen, als es den Polizeibeamten berichterstatter Lügen vorzuwerfen." die Montagssigung bereits 5 Minuten nach ihrer Eröffnung gelungen ist, binnen kurzem den Zechenplatz zu räumen. Die Die Frage Wer ligt?" beantwortet der Lokal- Anzeiger" Sicherheit der Beamten war nicht gefährdet. Auch find keine eben durch dieses Zitat, benn gerade diese Gaze unseres Bartei- geschlossen wäre, denn das einzig wichtige, war die zu Beginn Bänne" cingeriffen und Fensterscheiben zerschlagen". Ebensowenig organs beweisen alles andere, nur nicht die Behauptung, daß die der Sigung abgegebene Erklärung des Handelsministers fann von einem Trümmerfelde" die Rede sein. Es sind lediglich Sozialdemokratie zum Lohnkampfe aufrufe. Die Säge schildern einfach Möller, daß die Herren vom Verein für die bergbau­fünf Planten aus der Umzäunung entfernt." die aus dem llebermut des Unternehmertums und der im Ruhr- lichen Interessen seinem Stommissar mitgeteilt hätten, daß es

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