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Berggefees folie die Reform der Anappschafts-, doch keinen Sommer. Viele andere Beamtenklassen beziehen heut| berungen der Arbeiterausschüsse wurden damals abgelehnt. Die organisation gefordert. Wir haben die Hoffnung, daß der übrigens auch Gehälter, die den gewachsenen Anforderungen ihrer selben Forderungen sind jetzt wieder erhoben worden. Die Arbeiter Generalstreit vielleicht vermieden werden kann.( Zustimmung.) sozialen Stellung nicht genügen. ausschüsse bilden das friedliche Element bei der Beilegung von Wie steht es mit der Reform des Vereinsgesetzes? Der Minister hat Unsere ganze politische Lage faßte jüngst treffend ein Berliner   Streitigkeiten. 1889 ist die achtstündige Arbeitszeit in dem Dabei wurde ausdrücklich selber erklärt, daß eine Aenderung notwendig sei. Wie steht es mit Blatt so zusammen: Der Regierung wird durch die Voltsvertretung, Friedensprotokoll anerkannt worden. dem Plan, die Frauen aus dem Segment, in das sie bisher ver- die keine Volksvertretung ist, immer größere Macht zugestanden. In gejagt, daß die Ein- und Ausfahrt so zu ordnen sei, daß der Berg­wiesen sind, zu befreien? Wie steht es mit der Verteilung der der Tat ist in diesem Parlament die gewerbtätige Bevölkerung sehr mann nicht länger als 8 Stunden unter Tage bleibe. Davon sind Kreislasten, mit der Vertretung der Städte auf den Kreistagen? ungenügend vertreten. Berlin   zahlt acht Siebentel der Einkommen- die Zechen abgewichen. Um den sich immer wiederholenden Streit Die Kreisordnung hat zu Härten und Ungerechtigtkeiten geführt, steuer, hat ein Achtel der Bevölkerung Preußens und hier ein Acht- um die Arbeitszeit zu beseitigen, muß diese geseßlich festgelegt werden. die beseitigt werden müssen. Der Präponderanz der Gutsbezirke undvierzigstel der Mandate. Da müßte die Regierung die Initiative Eine Reform des Berggesetes ist oft in Aussicht gestellt worden und muß entgegengewirkt werden. Wie steht es mit der Reform des zu einer Reform des Wahlrechtes ergreifen. Unsere Anträge ent- eingehende Vorberatungen haben darüber stattgefunden. Warum Landtagswahlrechts? Als wir über die Neueinteilung der Wahl- halten noch nicht das Minimum der notwendigen Forderungen, aber schiebt man diese wichtige Sache auf die lange Bank? Von den treise verhandelten, hat der Minister gesagt: wir werden die wir hoffen, daß in einem Parlament, das nach einer gerechten Wahl- Staatsgruben muß verlangt werden, daß sie ihre Einrichtungen Initiative ergreifen und werden wenigstens für die großen Städte freizeinteilung gewählt wäre, weitere Reformen beschlossen werden mustergültig treffen, um den Privatgruben Anregungen zu Ver eine Aenderung der Wahlkreise schaffen. Aber es ist alles still ge- würden. Was wir von der Regierung verlangen, ist kurz das: besserungen zu geben. Die heutige Erklärung des Ministers billige worden. Auch der einschlägige Antrag Bedliß scheint zurückgestellt" Sie, die die Trägerin des Staatsganzen ist, soll für eine aus- ich. Ich frage aber den Minister, ob der bergbauliche Verein gar zu sein. Es muß aber endlich Klarheit in dieser Frage geschaffen reichende Berücksichtigung der gewerbtätigen Bevölkerung sorgen im nicht einmal über die Forderungen der Arbeiter verhandeln will. Es werden. Wir als Vertreter des entschiedenen Liberalismus ver- Interesse Preußens und Deutschlands   und für ihren angemessenen wäre bedauerlich, wenn die Verhandlungen mit den Arbeitern ein­langen eine andere Einteilung der Wahlkreise und verlangen eine Anteil an der Gesetzgebung im Namen der Gerechtigkeit.( Lebhafter gestellt werden sollten. Ich hoffe in dieser Stunde noch, daß der Beseitigung der Ungleichheiten, die jetzt insbesondere für die indu- Beifall links.) Generalstreit verhütet wird. An den Leiter des Gewerkvereins der strielle Bevölkerung gegenüber der ländlichen besteht. Wir fordern Abg. Dr. v. Jazdzewski( Pole): Bergarbeiter Hammacher haben Abg. Dr. Hirsch und ich telegraphiert, nach wie vor das gleiche, geheime, direkte Wahlrecht auch für die Ueber die Polenfrage werden wir uns in diesem Jahre nie ver- daß wir dringend raten, vom Generalstreit abzusehen und die vom Landtagswahlen. Der Hausminister v. Wedel- Biesdorf hat am 13. Mai ständigen. Bei der Regierung besteht die Absicht, die polnische Minister verfügte Untersuchung der Beschwerden abzuwarten. Die 1904 sich als Gegner des allgemeinen, gleichen, diretten, geheimen Nationalität und Sprache ganz auszurotten. Ein Erlaz des Staats- Untersuchung muß natürlich unter Mitwirkung der Bergarbeiter Wahlrechts zum Reichstag erklärt und hat behauptet, daß die Sozial- ministeriums vom 12. April 1899 und eine letthin ergangene Ver- und insbesondere ihrer Berufsvereine vorgenommen werden. Hof­demokratie durch dieſes Wahlrecht großgezogen sei. Das ist durchaus fügung der Regierung in Danzig   erlauben sich einen tiefen Eingriff fentlich wird dadurch eine Basis des Friedens und der gedeihlichen falsch. Großgezogen ist die Sozialdemokratie durch Fehler, die in fogar in das Privatleben, das Familienleben, indem die Lehrer Entwickelung des Bergbaus und der Arbeiterverhältnisse für lange der Gesetzgebung und Verwaltung gemacht sind.( Widerspruch rechts.) angewiesen werden, selbst außerdienstlich, in der Familie, die pol- Beit geschaffen.( Beifall links.) Der Hausminister v. Wedel- Piesdorf irrte sich, als er die Hoffnung nische Sprache streng zu meiden. Das ist mit den Versicherungen aussprach, daß die Liberalen diese Bestrebungen unterſtüßen würden. seitens der Regierung in diesem Hause nicht vereinbar. Gegenüber Durch eine Verordnung vom 5. Oktober hat der Berliner   Polizei- den meisten Scharfmachereien ist zu betonen, daß bei Uebertragung präsident die Aufführung des Dramas Der tote Löwe" verboten. des Verbotes der polnischen Sprache auf das Gebiet des Vereins­Ich will nur auf die sonderbare Begründung des Verbots hin- und Versammlungswesens faum 5 Broz. der polnischen Bevölkerung weisen: Es handle fich, heißt es da, um einen Alt der zeitgenössischen zu einer Ausführung dieser Verordnung fähig sein würden. Die Geschichte, dessen Darstellung gerade in der Reichshauptstadt, wo die zu einer Ausführung dieser Verordnung fähig sein würden. Erinnerung an die selbsterlebten Ereignisse noch unmittelbar sei, iezige Behandlung der Polen   widerspricht dem Artikel 4 der Reichs­bedenklich sei. Wer hat sich je zugetraut, dem Dichter Zeit und Ort berfassung. Ich frage den Herrn Kultusminister: Was tut die Re­der Handlung vorzuschreiben. Wir aber glauben, daß diese Bevor- gierung dazu, uns, unserem Naturrecht gemäß, unsere Muttersprache mundung des Dentens und Dichtens zu unerträglichen Konsequenzen zu erhalten! Bei uns kann man nicht sprechen von einer Regierung, führen kann und haben deshalb die erste Gelegenheit hier ergriffen, sondern nur von einer Mißregierung. Wie kann der Minister des um dagegen nachdrücklich Verwahrung einzulegen.( Sehr gut fertigen gegenüber des Ausspruches Sr. Majestät im Jahre 1902, Innern die Umänderung polnischer Ortsnamen in deutsche recht­Graf Limburg- Stirum   hielt es für notwendig, die Richter im daß man die nationalen Eigentümlichkeiten der polnischen Be­Königsberger Prozeß zu verteidigen und ihre Unparteilichkeit her- völkerung achten folle? Die Aufforderung, die Waffen zu streden vorzuheben. Die haben wir nie angezweifelt, aber die Fehler, die gegenüber solcher Mißhandlung durch Ausnahmegesetze bedeutet eine im Verfahren gemacht worden sind, halten wir für grob und schwer, unterschätzung des Verstandes und Ehrgefühls der polnischen Be= nicht wie Graf Limburg- Stirum   für klein und unbedeutend. Graf völkerung.( Beifall bei den Polen  .) Limburg- Stirum   hat den Justizminister gelobt, weil er bei den Ver­Minister Freiherr von Hammerstein: handlungen über den Königsberger   Prozeß im Reichstage nicht er­schienen ist. Wir sind der Ansicht, daß preußische Minister, wenn Angelegenheiten ihres Ressorts verhandelt werden, sowohl hier wie im Reichstage Rede und Antwort stehen sollen.( Große Unruhe rechts. Wollen Sie( nach rechts) den preußischen Ministern über­haupt verbieten, im Reichstage zu reden, während Sie hier die Handelsverträge besprechen?( Sehr gut! links.)

links.)

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Wir alle wünschen eine Versöhnung zwischen der polnischen und der deutschen   Bevölkerung. Wir wollen nicht die polnische Sprache unterdrüden, wir verlangen aber, daß die Polen   preußische Unter­tanen sind und sich unter das Gefeß beugen.( Beifall.) Wir müssen auch verhüten, daß in Zukunft Gewalttätigkeiten eintreten. Die Wiederherstellung Bolens ist nur möglich durch die Zertrümmerung Preußens.( Sehr richtig!) Eine Veriutschung von polnischen Orts­namen ist bisher nur erfolgt, wenn die Vertretungen der Orte dies verlangten.

Abg. Dr. v. Jazdzewski( Pole  ): Der Erlaß, auf den der Kultus­miniſter eingegangen sei, richte sich in der Tat gegen den Gebrauch der polnischen Sprache in den Lehrerfamilien und stelle sich so als ein Gingriff in das Familienleben der Lehrer dar. Kultusminister Dr. Studt bezeichnet die Schlußfolgerung des Vorrebners als unzutreffend.

Minister Frhr.   v. Hammerstein bemerkt dem Abg. Dr. b. Jazdzewski, daß seine Ausführungen zur Aufreizung der Be­völkerung dienen würden. Hierauf vertagt sich das Haus. Bersönlich bemerkt

Abg. Dr. Wiemer( Freis. Vp.): Ich habe nicht von den Reisen des Kaisers gesprochen, sondern mich nur auf die Anmerkung im Stat bezogen. Frhr. v. Hammerstein hat sich also nicht gegen mich, sondern gegen diese Anmerkung gewandt. Den Ausdruck Krittelei" verbitte ich mir, ich bin berechtigt, Kritik zu üben.( Beifall links.)

Abg. Dr. v. Jazdzewski weist den Vorwurf des Frhrn. b. Hammerstein als unberechtigt zurück. Nächste Sigung: Dienstag 11 Uhr.( Fortsetzung der heutigen Beratung.) Schluß 4 Uhr.

Partei- Nachrichten.

Neun Jahre, zwei Monate, zwei Wochen und ein Tag Gefängnis, sowie 1070 M. Geldstrafen wurden im Dezember über diejenigen verhängt, die nach Ansicht der Richter im Kampfe für die Rechte und Interessen der Arbeiter mit den Strafparagraphen deutscher Ge­feze in Konflikt gekommen sind.

Durch die Verhandlungen der Kommission sind direkt verkehrs­feindliche Beschlüsse in die Kanalvorlage hineingebracht worden. Wir bedauern namentlich, daß die Regierung dem Bestreben der Mehrheit Der Abg. Graf Limburg hat mir aus dem Herzen gesprochen, der Kommission nachgegeben hat. Sie hat die Mehrheit der Kom- wenn er wünschte, daß in Vereinen und Versammlungen in Breußen Die Erfolge der Sozialdemokratie bei den Bürgerausschuß­mission zwar für sich gewonnen, aber sie hat diejenigen zurüd nur deutsch gesprochen wird. The einfachste Lösung der Frage wäre gestoßen, die von Anfang an für den Ausbau der Wasserstraßen ja durch eine Neuregelung des Vereinsrechts zu ermöglichen. Diese Wahlen in Württemberg   find troß einzelner Mißerfolge wiederum energisch eingetreten sind, und wenn das Kanalprojekt scheitern sollte, findet aber jetzt insofern besondere Schwierigkeiten, weil im Bundes- ganz erhebliche. Nach den der Schwäbischen Tageswacht" zuge so wird das auf die Schwäche der Regierung zurückzuführen sein. rat ein Gesetz vorbereitet wird, welches nicht nur die privatrechtliche, gangenen Berichten wurden bei den letzten Wahlen 74 fozial ( Sehr richtig! links.) Ueberall sehen wir die Nachgiebigkeit der sondern auch die öffentliche Stellung der Berufsvereine regeln soll. Demokratische Bürgerausschuß- Mitglieder gewählt. Regierung gegen die rückwärtsdrängenden Kräfte in unserem Volts Ich hoffe, daß am Schluß dieser oder am Beginn der nächsten Session Da jedoch in einer Reihe von Orten die Kandidaten entweder in leben. Das zeigt sich auch bei dem Volksschulgeset. Wenn die hier eine Novelle zum Vereinsrecht über den Gebrauch der deutschen   öffentlichen Wählerversammlungen aus verschiedenen Parteien ent­Nationalliberalen, wie es Abg. Dr. Friedberg erklärt hat, an dem Sprache in Vereinen und Versammlungen vorgelegt werden kann. nommen wurden oder Arbeitervereine mit der Volkspartei usw. zu­Kompromiß festhalten, so würde ich das lebhaft bedauern. Die Der Abg. Wiemer meint, wir hätten in der Polenpolitik keine ſammengingen, in den betreffenden Berichten die Gewählten aber Regierung ist in ihrer Sympathie für die Agrarier so weit gegangen, Erfolge erzielt. Diese" nen wir aber nicht von einem Tage zum Gesamtzahl noch wesentlich erhöhen. In der vorjährigen Zusammen nicht nach ihrer Parteizugehörigkeit benannt sind, so dürfte sich die daß sie sogar einem agrarischen Gesez zugestimmt hat, das eine anderen erwarten, wir hoffen aber, daß unsere Söhne und Enkel Gesundheitsschädigung des Volkes im Gefolge haben kann, dem ernten werden, was wir fäen. Was die Frage der Wenderung des stellung über das Ergebnis der Gemeinderats- Wahlen werden 59 Fleischbeschaugefet.( Oho! rechts. Lebhafte Zustimmung links.) Wahlrechts betrifft, so wäre es erwünscht, daß die in dieser Be- Parteigenossen gezählt. Daß die Gefahr vorliegt, haben die Verhandlungen auf dem Städte- ziehung vorliegenden Anträge noch in dieser Session zur Erörterung Das preußische Parteitags- Protokoll ist soeben im Verlage der tage gezeigt. Die Regierung ist agrarisch. Das wird bestätigt durch kommen, damit die Regierung die Wünsche des Hauses noch näher Buchhandlung Vorwärts zum Preise von 30 Pfennig erschienen. Der die Ausführungen des Grafen Bülow, der sagte, die Handelsverträge fennen lernt. Sonst erkläre ich es als meine Pflicht, einen speziellen Parteitag wurde zusammenberufen, um gegen die reaktionären Maß­würden die Signatur des erhöhten Schutzes der Landwirtschaft zeigen. Entwurf in der nächsten Seffion vorzulegen. Der Abg. Wiemer hat regeln der preußischen Regierung Protest zu erheben, zumal die Das heißt nichts anderes, als Vorteile für den Großgrundbesitz und dann die neugeforderte Stelle im Bibilfabinett bekämpft mit dem Gefahr immer mehr zutage tritt, daß diese volks- und kultur­stärkere Belastung des Kleinen Landmannes.( Oho! rechts.) Wir Hinweise auf die Reisen des Königs. Wenn er aber hinausgeht feindlichen Maßnahmen auch auf das Reich ihre verheerende Wirkung als Vertreter des entschiedenen Liberalismus müssen erklären, daß und sieht, mit welcher Begeisterung und Berehrung überall ausüben. Der Parteitag hat einen glänzenden Verlauf genommen. die Signatur einer gefunden Politik die Wohlfahrt aller sein muß. Se. Majestät begrüßt wird, so wird er gegen diese Reifen nicht Die zur Verhandlung gekommenen Fragen behandelten: Die ( Lebhafter Beifall links.) sprechen. Der Abgeordnete hat sich auch über die Verleihung von Wohnungsfrage. Die Schulfrage. Abg. Broemel( Frf. Vgg.): Orden an Ausländer geäußert. Der Orden Pour le mérite   steht Sontrattbruch Geset. Das Wahlrecht. Die Ver Ich will dem Vorredner nicht zu nahe treten, aber ich bedauere so hoch, daß nur diejenigen würdig sind, ihn zu tragen, welche durch handlungen sind ausführlich im Protokoll wiedergegeben. doch, daß uns der Mann fehlt, der mit seinem reichen Wissen und ihre militärische Laufbahn sich besonders hervorgetan haben, und Bur Maffen agitation werden die einzelnen Ber­mit seiner Schlagfertigkeit uns so oft erfreut hat, und ich schließe wenn die Generäle Stöffel und Nogi mit Beharrlichkeit und Kühn- handlungsgegenstände in besonderen Broschüren herausgegeben, die mich dem Wunsche an, daß der Abg. Richter bald wieder seinen heit monatelang miteinander gerungen haben und General Stöffel an Vertrauensleute, Agitationskomitees zu billigen Preisen ab­Platz wird einnehmen können.( Beifall links.) Der Finanzminister die Festung nur übergeben hat, um weiteres Blutvergießen zu ver- gegeben werden. lobte die vortreffliche Eisenbahnverwaltung. Tatsächlich beruhen meiden, so haben sie sich ein Ruhmesblatt in der Geschichte erworben, aber die preußischen Finanzen auf der Gewerbetätigkeit. Von den das nicht verblassen wird, wenn unsere Gebeine längst verdorrt sind. 178 Millionen Einkommensteuer im Jahre 1904 bringen die Städte Wir können Sr. Majestät nur danken, wenn er solchen hervorragenden 134, das Land 44 Millionen auf, und vergleicht man das Verhältnis Männern eine derartige Auszeichnung verliehen hat. Und ich glaube, zwischen Gewerbe und Landwirtschaft, so bringt das erstere vier eine solche Krittelei ist um so weniger angebracht, als allgemein an­die Ordensverleihung lediglich ein Recht Fünftel, die lettere ein Fünftel der Einkommensteuer auf. Es wird erkannt ist, daß uns gesagt, die Handelsverträge geben einen erhöhten Agrarschutz, Sr. Majestät ist.( Lebhafter Beifall.) die Industrie müsse sich auf die veränderten Verhältnisse einrichten. Das heißt also, die Landwirtschaft wird mit einer Verbeugung be- verteidigt dem Abg. Dr. v. Jazdzewski gegenüber eine Verfügung der grüßt, und der Industrie wird mit einem kühlen Achselzucken und Schulverwaltung, welche es den Lehrern in den polnischen Landes­einer nichtachtenden Gebärde gedacht. Der Vorwurf des Handels- teilen zur Pflicht macht, sich amtlich und außeramtlich als Deutsche  ministers, daß die Gegner des Bolltarifs mit vergifteten Waffen zu betätigen. Damit sei nicht ein Eingriff in die Familienverhält fämpfen, trägt nicht zur Förderung der Debatten bei.( Sehr richtig! nisse der Lehrer beabsichtigt worden, es feien auch nur sehr links.) Die Befürchtung, daß die in den neuen Handelsverträgen wenige Maßregelungen auf Grund dieser Verfügung erfolgt, und es bergesehenen industriellen Zölle der Industrie ihren Absatz nach dem liege feine Veranlassung zur Aufhebung der Verfügung vor. Auslande sehr erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen wird, Abg. Goldschmidt( Freis. Vpt.): scheint leider nur zu berechtigt zu sein.( Sehr richtig! links.) Mindestens ein Drittel des gesamten deutschen   Boltes lebt mittelbar

und unmittelbar vom Ausfuhrhandel.

Kultusminister Dr. Studt

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Das

Zu dem Endresultat der amerikanischen   Wahlen ist noch zu be richten, daß in der Parteipreffe die Cesamtzahl der sozialistischen  Stimmen jezt auf 442 527 angegeben wird, die fich teilen in 409 124 für die Sozialistische Partei und 33 403 für die Sozialistische Arbeiterpartei  . Zu den Stimmenzahlen aus den 45 Staaten sind noch die Zahlen aus zwei Territorien zu rechnen, aus Arizona   1985 und aus Oklahoma   4443. In Arizona   wurden bei der letzten Präsidentenwahl( 1900) keine sozialistischen   Stimmen abgegeben und in Oklahoma   815. Zum erstenmal wurden in allen 45 Staaten sozialistische Stimmen gezählt, am wenigsten in Süd- Carolina  , nämlich 22, und am meisten in Illinois  , nämlich 69 225. Sozialistische Arbeiterpartei, die im Jahre 1902 noch ein Votum von 52 780 erzielte, verlor seitdem über 19 000 Stimmen; sie schmilzt zusammen vor den Erfolgen der Sozialistischen Partei( Debs). Noch gehen beide Richtungen streng getrennt ihre Wege, aber eine Bereinigung ist zu erwarten, wenn nicht eine Auflösung der Sozialistischen Arbeiterpartei eintritt, die überall ihren Halt verliert.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Die

-Ein strafbares Ansehen genießt nach Ansicht des Schöffen gerichts Saarbrücken   der Redakteur der Sa arw a cht" Genoffe sterroth. Wegen Verbreitung der Broschüre Saarabien vor Gericht" hatte die Polizei nicht weniger als 37 Genossen angezeigt, weil sie durch die Verbreitung eine Polizeiverordnung über die Das Sulzbacher Sonntagsfeier übertreten haben sollten. Schöffengericht hat fünf dieser Angeklagten freigesprochen, während das Schöffengericht in Saarbrüden bier Angeklagte wegen der selben Handlung zu Geldstrafen von je 9 MR. verurteilte. Genoffe Osterroth hatte an der Broschürenverteilung nicht teilgenommen, war aber unter Anklage gestellt worden, weil er in einer Versammlung zur Verteilung der Broschüre aufgefordert hat. Er wurde ob dieses Verbrechens zu einer Geldstrafe von 25 M. verurteilt, da sein Ansehen als Agitator die Zuhörer veranlaßt habe, die straf­bare( nach Ansicht des Sulzbacher Gerichts nicht strafbare!) Handlung zu begehen.

Eine allgemeine Arbeitseinstellung im Ruhrrevier würde für unsere gesamte Boltswirtschaft von unberechenbarem Schaden sein. Wir wünschen, daß die Mahnung des Ministerpräsidenten, die Arbeit­Auch für die Einkommensteuer- Reform gilt dasselbe wie für die geber möchten den Arbeitern Verständnis und Entgegenkommen Handelsverträge. Man kann nicht einen Teil willkürlich belaften, zeigen, sich erfüllen möge. Zu einer Verständigung sind auch die einen anderen willkürlich entlasten. Im engsten Zusammenhang Arbeiter bereit. Die Arbeiter befiehen keineswegs auf den von ihnen mit diesen Fragen der Kolonisation im Osten steht unsere Polen  - formulierten Forderungen, so daß die Bürgschaft für friedliche Bei­politik. Wenn der Ministerpräsident an die Versuche zur Wieder- legung gegeben ist. Selbst in den Organen der radikalsten Gewerk­herstellung Polens   im Jahre 1848 erinnerte, so darf ich auch sagen, vereine wird gewarnt vor Ausschreitungen. Wenn dem Handels­daß wir von dergleichen Sentimentalitäten frei find. Gleichwohl minister der Streit nicht unerwartet fam, so hätte er früher Maß­werden wir nie solchen Gefeßen, wie der Novelle zum Ansiedelungs- regeln ergreifen müssen, um die Explosion zu berhüten. Er hätte gefeß, zustimmen, weil wir sie mit den Grundsäßen der Rechts- durch geeignete Maßregeln die Arbeiter beruhigen müssen, um dem gleichheit für unvereinbar halten.( Sehr richtig! links.) Praktisch Ausstand entgegen zu treten. Das Oberbergamt hätte nicht auf die wird dieses Gesetz nur eine Zurüddrängung des deutschen Elements Anrufung des Berg- Gewerbegerichts in Dortmund   verweisen, son­in den Städten herbeiführen. dern selbst die Vermittelung übernehmen sollen. Die Ursachen dieses Mit den Worten des Handelsministers zum Bergarbeiter- Streit Streits sind zum großen Teil dieselben, die 1889 zu dem Riesen­find wir vollkommen einverstanden. Wir billigen es, daß die Re- ausstande geführt haben. Die Lohnfrage spielt gegenwärtig nur eine gierung die streitenden Teile zunächst zusammenbringen und damit sekundäre Rolle. Die hohe Konjunktur rief Tausende von Arbeitern, möglichst auch versöhnen wird. Das große Interesse, das diese Vor- namentlich viele Ausländer, in das Ruhrrevier. Die Arbeiter sind gänge hier im Hause finden, ist nur ein Widerhall des großen Inter  - verstimmt, daß man die Konkurrenz der fremden Arbeiter zuläßt, effes, den dieser Streit draußen im ganzen Lande findet. Dieses dagegen die Konkurrenz fremder Lebensmittel verhindert. Die Interesse wird hoffentlich mit dazu beitragen, daß man auf beiden Wurmkrankheit hat einen erheblichen Teil zur Erregung der Arbeiter Seiten der Pflicht bewußt bleibt, die nicht nur für den Erfolg seiner beigetragen. Lohneinbußen infolge der Wurmfur drückten die Die Bergarbeiterbewegung im Ruhrrevier. Die Berliner Börse  Partei, sondern auch für die Allgemeinheit trägt. Der Handels- Lebensverhältnisse der Arbeiter herab. Die Arbeiter beklagen sich minister wies schon auf die Gefahr hin, daß Kohlenmangel andere auch über den Kasernenhofton, der ihnen gegenüber angeschlagen faßt die Situation im Ruhrrevier noch immer recht gemütlich auf: Industriezweige zum Feiern zwingen tönne und schloß mit dem wird. Das Nullen" erfolgt nur im Ruhrrevier, in den anderen eine Tatsache, die deutlich darin zum Ausdruck kommt, daß auch Stoßgebet: Das möge Gott berhüten! Vielleicht schließt sich der Kohlengebieten tennt man es gar nicht. Heute bekommt der Arbeiter heute wieder die Nachrichten aus den Streitbezirken recht heiter auf­Finanzminister diesem Stoßseufzer an. Dann freilich müßte er eine für einen Wagen von 12 Zentnern nicht mehr als für einen Wagen genommen wurden und fast gar keinen Einfluß ausübten. Anders andere Auffassung von der Wichtigkeit und Bedeutung der gewerblichen von 10 Zentnern. Es müssen also die Wagen geaicht werden. Un­beurteilt man auf den en engliſchen   stolenmilien bie Ɛage. Man Tätigkeit für das nationale Leben haben. bedingt berechtigt ist die Forderung der Arbeiter, an den Unter­Die Erhöhung der Ministergehälter und Pensionen erscheint stüßungstassen teilzunehmen, auch bei der Grubeninspektion müssen hofft dort nicht nur in den deutschen   Küstengebieten an der Nordsee uns diskutabel. Wir möchten dabei nur bemerken, daß wir es für sie mitwirken. Eine Reform des Knappschaftswesens ist notwendig. das Absatzgebiet für englische Kohlen bedeutend zu erweitern, sondern sehr wünschenswert hielten, wenn nicht alle Minister aus der Bureau- Bei dem Streit von 1889 wurde der Friede wieder hergestellt infolge auch den holländischen Markt, der in den letzten Jahren mehr und tratie entnommen würden. Man sagt, die Erfahrungen mit Herrn von Verhandlungen, die von den Abgg. Schmidt- Elberfeld, Baumbach mehr an das Rheinisch- westfälische Kohlensyndikat verloren gegangen Möller reizten nicht zur Nachahmung. Aber eine Schwalbe macht und dem verstorbenen Dr. Hammacher geführt wurden. Die For ist, größtenteils dem englischen Kohlenhandel zurückzuerobern. Sz

Aus Induftrie und Handel.