Als die sozialdemokratische Presse das Hüffener- Bild veröffentlichte, da war ein Teil der bürgerlichen Bresse mit dem Urteil fertig: daß hier eine Mystifitation, eine Fälschung, ein Schwindel vorliege, wie dergleichen zu den Gewohnheiten der Sozialdemokratie gehöre. Ein anderer Teil war etwas vorsichtiger; diese Blätter stellten sich, als ob solche Vorkommnisse, wie sie auf dem Bilde geschildert wurden, nicht möglich seien; sie forderten eine eingehende Untersuchung des Falles und baldige Bekanntgabe des Ergebnisses.
Von der Kommandantur in Koblenz , die der Kriegsminister zur Untersuchung angewiesen hatte, drangen dann Mitteilungen in die Deffentlichkeit, die ihren schärfsten Ausdruck in der RheinischWestfälischen Zeitung" fanden. Danach war das in der sozialdemotratischen Presse veröffentlichte Bild eine Fälschung", die angefertigt worden war auf Grund einer willkürlich fomponierten Borlage; namentlich war alles, was außer den drei Personen auf dem Bilde war: Bilder, Blumen, Vorhang, Weinflaschen usw. frei erfunden; die Originalaufnahme sei gar nicht im Besize der sozialdemokratischen Presse, sondern befinde sich in den Händen der Sommandantur. 3' tauchten dann weitere mit dem militäroffiziösen Stempel versehene Mitteilungen auf, die aber immer zahmer flangen, immer mehr zugaben und immer weniger abstritten. Jetzt ist die Mitteilung des Ergebnisses der amtlichen Untersuchung erfolgt. Und was enthält sie? Die Bestätigung zunächst der Echtheit des in sozialdemokratischem Besize befindlichen Originals, und weiter der Nebereinstimmung des von der sozialdemokratischen Presse ver: öffentlichten Bildes mit der Originalaufnahme.
Zwar heißt es in der amtlichen Mitteilung, daß die DarStellungen einer gewissen Presse über den vielbesprochenen Fall Hüffener nicht der Wahrheit entsprechen; die Tatsachen find entstellt und, wo es nur irgend möglich war, über trieben und aufgebauscht worden".
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Und womit wird das bewiesen? Die Aufnahme ist zwischen 8-9 Uhr abends und nicht um Mitternacht gemacht worden; die Staffage- leere Limonade- und Weinflaschenstammen nicht von einem Trinkgelage, sondern sind für die Aufnahme zusammen getragen worden; die Zimmerdekoration auf dem Bilde ist vollständig erfunden, die Tapeten und Palmen sind eingezeichnet. So die amtliche Mitteilung. Zunächst wird hier zugegeben, was anfangs noch Herr Lenzmann bestritt, daß die Batterie Flaschen bei der Aufnahme vorhanden war und in dem Bilde richtig wiedergegeben worden ist. Sodann wird nicht mehr bestritten, daß der Vorhang, daß Bilder und Blumen vorhanden waren was ebenfalls noch die militäroffiziösen Mitteilungen leugneten. Als Beweis, daß die Zimmerdekoration vollständig erfunden" ist, führt der amtliche Bericht an:„ die Tapeten und Balmen sind eingezeichnet". Wir haben schon gesagt, daß der Zeichner, verführt durch die Undeutlichkeit des Bildes, einen Teil des Vorhanges als Tapete angesehen und diese willkürlich nach links über die Wand ausgedehnt hat. Bon Balmen" aber haben wir weder etwas geschrieben, noch befinden sich auf unserem Bilde solche. Genau in Uebereinstimmung mit dem Original find rechts und links Topfgewächse mit palmen wedelartigen Blättern angebracht, und diese wird auch die mit der Untersuchung betraute Stelle nicht abstreiten tönnen. Ganz das Gegenteil dessen, was der amtliche Bericht sagt, trifft zu: die Darstellung der sozialdemokratischen Presse hat sich nicht der Uebertreibung und Aufbauschung, sondern der Abschwächung der Situation schuldig gemacht. Nicht um der Kommandantur einen Gefallen zu erweisen, sondern weil der Zeichner durch allzuviel Einzelheiten die Uebersichtlichkeit nicht stören wollte. So befindet sich auf dem Blumenständer im Original eine Zigarrentiste, die bei uns fehlt; das Original zeigt sechs Bilder an der Wand, unsere Zeichnung nur eins; das Original hat drei Blumentöpfe, während wir nur zwei wiedergegeben haben.
Was die übrigen Mitteilungen des amtlichen Berichtes betrifft, so beruhen sie auf den Aussagen des Hüffener und seiner Mitgefangenen. Daß diese Leute sich nicht allzusehr belasten werden, versteht sich von selber.
Alles in allem ist auch in diesem Falle die Wahrheit bei der fozialdemokratischen Presse, die Fälschung" und der Schwindel" bei denen, die diese leichtfertigen Vorwürfe wider uns erhoben haben. Uebrigens ist Hüffener von dem fidelen Ehrenbreitstein nun nach dem weniger gemütlichen Weichselmünde strafverfekt worden. Die amtliche Kundgebung über diese Verseßung hat Galgenhumor genug, daß sie als Grund der Maßnahme im wesentlichen die vorschriftswidrige Einführung des Photographenapparates angibt. Die Photographie hat allerdings das ganze Unheil verschuldet.
Püdler. Aus Glogau wird vom 19. Januar gemeldet: Borj fühlte sich aber Caftro zu Anerbietungen bewogen. Der amerikanische dem hiesigen Landgericht stand heute gegen den Grafen Bückler Vertreter antwortete mit einem Vorschlage, die Streitfragen einem Termin wegen Rötigung an. Der Graf war nicht erschienen. Schiedsgericht zu unterbreiten; er schlägt ferner vor, Venezuela Er hatte sich mit völliger Nervenzerrüttung entschuldigt, wo- folle jährlich fünf Millionen Bolivares statt drei Millionen zahlen für er ein ärztliches Zeugnis beibringen wolle. Auf eine telephonische und nach Ablösung der Forderungen Englands, Deutschlands und Anfrage erklärte das Berliner Polizeipräsidium, Graf Bückler habe anderer Mächte mit der Zahlung dieser Summe an die englischen gestern abend einer öffentlichen Versammlung beigewohnt, habe aber und deutschen Bondholders fortfahren. Der Präsident nahm den nicht gefprochen. Der Gerichtshof beschloß, einen neuen Termin an- Vorschlag an bis auf das Schiedsgericht, das er nur für amerikanische zuberaumen und den Grafen vorführen zu lassen. Forderungen zugestehen will. Erst, als sehr energisch gedroht wurde, Der Herr Graf will verrückt sein, wanns ihm paßt, und die gab er auch in diesem Punkte nach. Man glaubt, daß das vorBehörde, die ihm das öffentliche Sprechen verbietet, läßt ihn verrückt geschlagene Abkommen Verwidelungen verhindern wird. sein, wenns ihr paßt. So können sie nicht zusammen kommen.
Die Vernichtung der Hereros.
Wie wir bereits gestern im telegraphischen Teil mitteilten, wird über Südwestafrita durch Trotha mitgeteilt, daß die Hereros so gut wie aufgerieben sind. Bahlreiche Häuptlinge und der weitaus größte Teil der Eingeborenen ist in den Sandwüsten der Omahele dem Hunger und dem Durst erlegen, nur noch einige wehrlose Banden sind übrig geblieben, die hungernd im Lande umherschweifen.
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Eine erzbischöfliche Streikgabe!
Das Zentrum fann sich immer noch nicht entschließen, für die christlichen Bergarbeiter Sammlungen zu veranlassen. Da gegen scheinen unsere ständigen Mahnrufe auf den Erz bischof von Köln ihre Wirkung nicht ganz, verfehlt zu haben. Dr. Fischer hat, wenn auch mit diplomatisch- neutraler Begründung, eine kleine Gabe von 1000 Mart gespendet, worüber das Wolffsche Telegraphenbureau meldet:
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Effen a. R., 19. Januar. Der Kardinal- Erzbischof Dr. Fischer hat, wie die Essener Voltszeitung" erfährt, dem Kassierer des Gewerkvereins chriftlicher Arbeiter in Altenessen die Summe von eintausend Mark für die notleidenden Bergarbeiterfamilien überAnbei übersende ich sandt mit folgendem Begleitschreiben: Ihnen eintausend Mark zur Unterstützung der notleidenden Bergleute Familien. Ich urteile Ich urteile nicht über den Streit als solchen, über seine Aussichten und seine Berechtigung, ich rechne nur mit der Tatsache, der Not, die an manche Familie herantritt, eine Not, die mir umsomehr zu Herzen geht, als eine große Zahl dieser Familien zu der mir unterstehenden Erzdiözese gehören. Ich darf aber den Wunsch beifügen, daß es der im Ruhr gebiet tätigen Ministerialkommission gelingen werde, den für die weitesten Kreise verhängnisvollen, den Wohlstand, und was noch mehr ist, den für die gedeihliche Entwickelung unseres Vaterlandes notwendigen sozialen Frieden schwer schädigenden traurigen Streit in geeigneter Weise zu beseitigen. Dazu bedarf es freilich der Besonnenheit und weiser Mäßigung beider Faktoren. Ich füge auch den anderen Wunsch bei, daß es sich ermöglichen lasse, durch vorsorgliche Maßnahmen, namentlich auch durch Beihülfe der Gesetzgebung für die Zukunft solche folgenschweren Vorkommnisse tunlichst zu verhüten!"
General Trotha hat alio erreicht, was er erreichen wollte. Er hat den zahlreichsten Boltsstamm der so dünn bevölkerten füdwest afrikanischen Sandwüste so gut wie vernichtet. Wenn noch einige tausend Menschen übrig geblieben find, fo werden sie doch bei weitem nicht ausreichen, um die Nachfrage nach schwarzen Arbeitskräften befriedigen zu können. Das Deutsche Reich wird also teures Geld ausgeben müssen, um nunmehr nach der Niederwerfung des Aufstandes die Kolonie wiederum mit schwarzen Arbeitskräften zu versorgen. Die Strategie Trothas stellt sich also als der schwerste tolonialpolitische Fehler dar, der sich denken läßt. Die bürgerliche Bresse erhebt denn auch Klage über diesen Ausgang des Hererofrieges. Sie empfiehlt, wenigstens noch zu retten, was irgend zu retten ist, und alles zu ver suchen, die noch umherschweifenden Haufen zur Ergebung zu bewegen. Zu einer Verurteilung der Trothaschen Strategie vom Standpunkte der Humanität und des Christentums schwingt sich nicht ein einziges Blatt auf. Und doch stellt dieser Vernichtungskrieg Trothas gegen die Hereros eines der entsetzlichsten folonialpolitischen Vorkommnisse dar, die die Geschichte zu verzeichnen hat. eine andere Nation derartig gegen Eingeborene vorgegangen wäre, so würde sich wahrscheinlich in der deutschen Presse ein Sturm fittlicher Entrüstung erhoben haben. Die paar Jahrzehnte deutscher Rolonialpolitik haben aber das Sittlichkeitsgefühl unserer Bourgeoisie bereits abgeftumpft, daß fie in der Ausrottung eines ganzen zahl reichen Volkes absolut nichts Ungeheuerliches mehr sieht. Als während der Kriege mit den Kabylenstämmen in Algier der französische General Pélissier einmal einen ganzen Stamm von 1500 Köpfen, der ihm viel zu schaffen gemacht hatte und der fich seinen Nachstellungen immer wieder zu entziehen wußte, dadurch vernichtete. daß den in eine Höhle geflüchteten erstiden ließ, erhob sich in Stamm durch Rauch Für den Anfang ist dieser fleine Beitrag aus dem ganz Europa ein Sturm der Entrüstung. Und doch war die Vernichtung dieser 1500 Menschen, so barbarisch sie auch war, bei unendlichen Schatz der reichen fatholischen Kirche immerhin weitem nicht so entseglich, wie die Strategie, die Zehntausende von zu begrüßen, und es liegt uns fern, den Wert der Gabe an ihrer Menschen, darunter in der Mehrzahl Frauen und Kinder, dem Tode Größe oder an ihren Motiven zu messen. Wir wollen im des Verhungerns und Verdurstens überlieferte. Die 1500 Araber Gegenteil hoffen, daß sich das ganze Zentrum und die kathostarben in einigen Minuten den Erstickungstod, die Zehntausende lische Kirche nunmehr dem Kirchenfürsten anschließt, daß ins der Hereros aber endeten unter den unsäglichsten Qualen in besondere die Zentrumsmillionäre, die Ballestrem, Arenberg, der wasserlosen Wüste unserer herrlichen Kolonie. Trotz alledem vermag fich nicht ein einziges Blatt unferer deutschen Bresse fiber Thyffen( lepterer ja einer der Terroristen des Ruhrreviers) dieses ungeheuerliche Vorkommnis aufzuregen. Diese schauerliche dem Beispiel folgen werden. Thatsache beweist die fittliche Entwickelung unserer Bourgeoisie und den humanisierenden Einfluß des Christentums!
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aus Windhut meldet: Jm Gefecht bei Goch as am Aus der Hull - Kommission. Gefreiter Gustab Grassow, gefallen: 5. Januar 1905 geboren am 22. Juni 1883 zu Löwenberg in der Mart; Baris, 19. Januar. ( W. T. B.) Die Kommission für die SullSen Gefechten bei Groß- Rabas vom 2. bis 4. Januar 1905 Angelegenheit hielt heute ihre erste öffentliche Sibung ab, welcher leicht verwundet: Sanitätsgefreiter Richard Möbius , geboren mehrere Vertreter des diplomatischen Korps beiwohnten. Die Dar am 8. Januar 1883 zu Borna ; Reiter Robert Berger, stellungen des Sachverhalts gelangten zur Verlesung. In dem geboren 24. Oftober 1882 zu Berlin . Im Gefecht englischen Protokoll heißt es: Jedes Fischerboot, welches sich in der bei Harnchas am 3. Januar 1905 leicht verwundet: Nacht zum 21. Oktober an der Doggerbant befand, trug in deutlicher Gefreiter Wilhelm Bäzold, geboren am 6. September 1888 Aufschrift hinten feinen Namen. Alle zeigten das vorgeschriebene zu Waldau, Fleischschuß Oberschenkel. An Typhus gestorben: Neiter Licht der Fischerboote und am Schiffshinterteil ein weißes Licht. rang Thiemide, geboren am 17. November 1882 zu Köthen , Die Signale wurden mittels roter, grüner und weißer Lichter ge= geben. Gegen Mitternacht gab der Kommandant der Fischerflottille Anhalt, am 16. Januar 1905 im Lazarett Windhut. durch eine grüne Rakete das Signal, die Nebe auszuwerfen. Die Fischerboote hatten eine Geschwindigkeit von 2½ Knoten. Trotz des Nebels war es feinen Augenblick unmöglich, die verschiedenen Lichter zu sehen. Die Kriegsschiffe gingen in nördlicher und südlicher Richtung vorbei, gaben Signale, beleuchteten die Fischerboote und gaben Feuer auf dieselben. Das Feuer dauerte fort trotz der Kommen Sie nur zu mir!" So oft fozialdemokratische Signale der Fischerboote. Die Ruffen gingen dann weiter ohne Abgeordnete im Reichstage Beschwerden über Soldatenmißhandlungen Zürich , 16. Januar. ( Eig. Ber.) In unserem Großen Sülfeleistung anzubieten. Das russische Schiff Awrora" wurde borbrachten, äußerte der Kriegsminister v. Goßler und sein Nach- Stadtrat erlebte man am Sonnabend zum erstenmal einen durch russische Geschosse getroffen. Auf den Fischerbooten befand sich folger Herr b. Einem feine Verwunderung darüber, daß man Grodus. Als der Demokrat Kollbrunner die schon in der früheren fein Kriegsmaterial. Kein Japaner befand sich an Bord derselben folche Dinge in die Deffentlichkeit trage, statt sich mit ihm darüber Sizung besprochene Affäre einer noblen Dirne, die nur in den besten und ebensowenig war ein japanisches Kriegsschiff in der Nordsee . bertraulich auszusprechen. Kreisen verkehrt, und deren öffentliche Bloßstellung ihren hoch- Ein Fischerboot ging unter, fünf erlitten Habarie. Zwei Mann der Solche Aufforderungen zum Vertrauen mögen den Sattler- gestellten Freunden unangenehm war, wieder zur Sprache brachte, Besatzung wurden getötet, sechs verwundet. Die Fischerboote ließen meister Dezmann aus Schleswig veranlaßt haben, dem Kriegsminister am 26. Februar 1904 brieflich mitzuteilen, daß sein berließen die Liberalen bis auf einen kleinen Reft den Sizungssaal, sich eine Herausforderung zuschulden kommen. denn sie waren in ihren heiligsten Gefühlen verlebt. Unser Genosse In dem russischen Bericht heißt es: Das Admiralsschiff be. Bruder, der in der 11. Kompagnie des Infanterie- Regiments Nr. 79 Pfarrer Pflüger rief den Ausreißern nach:" Geht zum Teufel!" mertte in der Nacht vom 21. zum 22. Oktober gegen Mitternacht, diene, von seinen Vorgesetzten wie ein Verbrecher behandelt werde; wenn nach den Ausführungen Kollbrunners fönnte man glauben, daß die während Nebel herrschte, zwei fleine Fahrzeuge, welche mit großer keine Befferung in der Behandlung erfolge, könne der Tod eintreten. Bolizei die Schutztruppe der so sehr geschäßten Dame ist. Der Schnelligkeit den Panzerschiffen mit verlöschten Lichtern entgegen Dieser Att der Bruderliebe und des Vertrauens zur obersten Stadtrat wird nun die ganze Geschichte untersuchen und bis zu tamen. Scheinwerfer ließen dieselben als Torpedoboote erkennen. Behörde fand seine Antwort in einer Strafanzeige gegen den deren Erledigung ist auch die Erhöhung der Gehälter für den Polizei- Die Panzerschiffe eröffneten sofort das Feuer auf dieselben und Briefschreiber wegen Beleidigung der 11. Kompagnie des 79. Instellten dann fest, daß auch mehrere Heine Dampfer, welche Fischerfanterieregiments. In der Verhandlung, die am 16. Januar vor der Inspektor und den Adjunkten um je 200 Frant ausgefekt worden. Die vielfach wegen verschiedener Delikte vorbestrafte Dame" booten glichen, zugegen waren, von denen einige sich in die FahrStraffammer in Flensburg geführt wurde, gab nach dem Bericht der ist eine Deutsche und sie konnte trobem merkwürdigerweise ein straße der Banzerschiffe legten. Lettere mußten ihr Feuer zehn „ Schlesw. Holst. Boltszeitung" der Angeklagte zu, das Schreiben an den Kriegsminister gerichtet zu haben. Er wolle aber nicht damit gutes Leumundszeugnis von der deutschen Gesandtschaft in Bern Minuten lang unterhalten, bis die Torpedoboote verschwunden gefagt haben, daß sein Bruder durch die Behandlung getötet beibringen. Es handelt sich dabei offenbar um einen Irrtum, allein waren, fie bemühten sich aber, die Fischerboote nicht zu treffen. Der gefagt haben, daß sein Bruder durch die Behandlung getötet der Büricher Polizeiches Stadtrat Dr. Welti, auch ein Liberaler, Admiral sette später seine Fahrt fort, ohne irgend ein Schiff an werden könne, sondern daß er zum Selbst morb greifen fönne. verſteist sich gerade auf dieses Zeugnis, um die Dame vor dem Ort und Stelle zurüdzulaffen. Der Bericht schließt: Admiral iverden fönne, sondern daß er zum Selbst morb greifen tönne. Er sei aus Anlaß seines schweren Blasenleidens beschimpft Schicksal der Ausweisung, dem sonst alle niederen Dirnen unrettbar Roschdjestwensti hatte unbedingt das Recht und die Pflicht, so zu Sie Schwein stinten wie aus der Latrine gezogen". Von Kameraden berfallen, zu verschonen. Die nötige Aufklärung der deutschen Ge- handeln, wie er tat, trotz der Möglichkeit, neutrale und nichtoffensive fei er... major" geschimpft worden. Der Arzt habe ihn, als er fandtschaft in Bern , um sie zur Zurückziehung des irrtümlich aus- Fischer zu schädigen. Die nächste öffentliche Sihung der Kommission wird vorausauf dem Lazarett einige Tage gelegen habe und sein Urin plöglich gestellten guten Leumundszeugnisses zu veranlassen, scheint für Herrn sichtlich in der nächsten Woche stattfinden. wieder getrübt gewesen sei, gefragt, ob er hineingespuckt oder etwas Dr. Welti außer dem Bereich der Möglichkeit zu liegen. hineingeschüttet habe. Eine ganze Reihe Zeugen sind kommissarisch vernommen worden, deren Aussagen verlesen werden. Der KomMinisterpräsident Combes hat einem Redakteur des Matin" pagniechef, Hauptmann Sterloff, hat Beranlaffung genommen, die Petersburg , 19. Januar. ( W. T. B.) Die Petersburger Fabri Mannschaften und Unteroffiziere zu warnen, den Soldaten Degmann im Laufe einer Unterredung gestern mit größter Entschiedenheit erwegen seines Leidens nicht zu verspotten. Der Leutnant bestreitet, klärt, kein diffidenter Radikaler dürfe dem nächsten Ministerium an fanten hielten heute eine Beratung über den Arbeiterausstand ab. die Aeußerung zu Deßmann getan zu haben. Der Arzt glaubt gehören; das würde unmoralisch und überdies eine Prämie auf die nicht, den Verdacht gegen den Solbat geäußert zu haben. Allenfalls Fahnenflucht und den Verrat sein. Die Presse bespricht das heute Es wurde beschlossen, die Forderungen auf Gewährung des Achttönne er gefragt haben, ob jemand etwas in den Urin geschüttet im" Journal officiel" veröffentlichte Demissionsschreiben des stundentages, Teilnahme der Arbeiter an der Fabrikleitung und Aus tönne er gefragt haben, ob jemand etwas in den Urin geschüttet Ministerpräsidenten. Die Organe der Nationalisten, der gemäßigten zahlung des Lohnes für die Zeit des Ausstandes als Forderungen habe. Alle anderen Zeugen wissen von Mißhandlungen und Be Republikaner und Dissidenten beurteilen das Schreiben in schärfster
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Petersburger Scharfmacher.
Schimpfungen nichts, bis auf den Fall mit dem Gefreiten, den sie eise. Go erflärt der„ Sigaro", dies Schriftstüd sei von eminenter allgemeinen Charakters abzulehnen. Bezüglich der privaten vom Hörensagen kennen.( Der Gefreite hatte den Rekrut Degmann Gewiffenlosigkeit. Es sei Sache des Präsidenten der Republik, ent- Fragen wurde der Standpunkt aufgestellt, daß jede Fabrik dieſe erſt cines Sonntagsnachmittags bei 10 Grad Stälte auf dem Kasernenhofe, zum Spott des ganzen Regiment, das Nachtgeschirr eine Stunde lang sprechend seinem verfassungsmäßigen Rechte die Ministerkrise zu nach Wiederaufnahme der Arbeit beantworten könne. Es wurde bescheuern lassen.) Der auch kommissarisch vernommene Soldat Deß lösen. Das neue Ministerium werde sich bezüglich seines Prograinmes schlossen, daß die Fabrikanten feine Berhandlungen mit den Arbeitermit der Stammer und nicht mit Combes auseinanderseßen. Der mur infoweit ein, als es fich um den genauen Wortlaut der ihm zu futistischen Erlaffes. mann hält seine früher gemachten Aussagen aufrecht und schränkt sie" Gaulois" jagt, der Brief Combes sei die Berzerrung eines abfo- organisationen eingehen, insbesondere nicht mit dem ruffischen Siècle" erklärt, das Schriftstid mute fast Arbeiterbund. teil gewordenen Beschimpfungen handelt. Ein als Zeuge geladener Die radikalen Bruder des Angeklagten erklärt, er und der Angeklagte hätten ihren wie das Wert eines Staatsstreichunternehmens an. Bruder einmal besucht. Bei dieser Gelegenheit habe in einer Wirt- und sozialistischen Blätter sprechen ihre Befriedigung über das Defchaft ein anderer Soldat derselben Kompagnie dabeigefeffen. Im missionsschreiben aus und sagen, es habe im ganzen Lande großen Gespräch habe diefer geäußert: Wenn es bekannt wird, daß ich mit Eindruck gemacht. Ihnen verkehrt habe, werde ich bestraft."
Schließlich wurde der Angeklagte unter Bubilligung des§ 198
Amerika.
Paris , 19. Januar. ( W. T. B.) Bräsident Loubet besprach sich heute nachmittag nach einander mit Sarrien, Dubief, Etienne, Jaurès und Bienvenu Martin , den Führern der Mehrheitsgruppen der Kammer, über die Lage.
zu 100 M. Geldstrafe und Tragung der Kosten verurteilt. Brest , 19. Januar. ( W. T. B.) Bon den Hafenarbeitern, die Daraus geht hervor, daß man im mündlichen und brieflichen Die Beziehungen zwischen Amerika und Venezuela waren in sich an den gestrigen Ausschreitungen beteiligten, sind fünfzehn berBerkehr mit Erzellenzen Vorsicht üben muß, die sozialdemokratischen den ersten Tagen des Monats sehr gespannt. Castro beabsichtigte haftet worden. Der Handelshafen wird von 400 Mann Militär be Abgeordneten gegenüber nicht nötig ist. fogar, bem amerikanischen Bertreter seine Päffe zu schicken; schließlich wacht. Patrouillen durchziehen die Stadt.
Berantwo. Redakt. Paul Büttner , Berlin . Inserate verantw.( mit Ausnahme der NeueBelt"-Beilage): Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanft.Paul Singer& Co., Berlin SW. Sterzu 3 Beilagenu.Unterahltungsbl.