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Kirchhofsbesucherin eine räuberische Erpressung ausgeführt. Die die von einem verbummelten Adeligen zwar nur des Geldes wegen bestätigt war. Schulze war vor Jahren bereits einmal Ge. Täterin ist von schmächtiger Gestalt, zirka 1,55 Meter groß und hat geheiratet worden ist, es aber doch fertigbringt, sich nach langen, meindevorsteher, wurde aber von dem damaligen Landrat v. Stülp­gelblichweiße Gesichtsfarbe, sie war bekleidet mit zeisiggrünem qualvollen Prüfungen auch das Herz des Mannes zu erringen, den nagel seines Amtes enthoben, weil er in einem seiner Häuser der Kleiderrock, halblangem schwarzen Jackett und trug ein graues oder ihr Vater ihr für teures Geld gekauft hat. Es wurde erträglicher sozialdemokratischer Agitatorin Frau Alma Balm, die in dem Orte weißes Tuch um den Stopf gebunden. Die Hülferufe der Be- gespielt als sonst auf dieser Unglücksbühne, wenn auch die Darstellerin keine Wohnung mehr finden konnte, Wohnung gegeben und Frau troffenen find anscheinend von zwei Herren, welche an der dem der Jüdin völlig versagte. Aber bei der Verbreitung des Scherlichen Palm, obgleich er dazu aufgefordert war, nicht aus seinem Hause Kirchhofe gegenüber belegenen Straßenbahn- Haltestelle standen und Blattes wird es immerhin nicht an Frauen und Jungfrauen entfernt hatte. Im Disziplinarverfahren wurde die Amtsentlassung von welchen sich einer nach dem Kirchhofe begeben wollte, gehört fehlen, die aus Neugierde sich den ihrem Auffassungsvermögen an- endgültig bestätigt. Dies geschah im Jahre 1897, inzwischen ist worden. Zu gleicher Zeit sind auch zwei Kutscher mit einem Flaschen gemessenen Roman vorspielen lassen möchten. Daß eine Bühne sich Schulze, welcher auch einmal als freisinniger Kandidat zum Ab­bierwagen die Straße vor dem Eingange zum Kirchhofe entlang auf derartige Handwerksarbeit legt, zeugt für ihren Tiefstand und geordnetenhause aufgestellt war, zum Kreistagsmitglied gewählt gefahren, welche anscheinend ebenfalls die Hülferufe gehört haben. Es auch für ihre momentane Ueberflüssigkeit. Es ist ein Jammer, daß worden; Frau Palm aber ist längst aus Nahmih verzogen. Man wäre erwünscht, daß diese Personen oder auch andere Personen, die einzige Theater im weiten Osten seit langen Jahren, ja man kann hofft, daß jetzt, nach dreimaliger Wahl, die Bestätigung erfolgen wird. irgend welche Angaben zur Sache machen können, ihre Adressen zur fast sagen, seit seinem Bestehen, elend dahinvegetieren muß, daß Diese Hoffnung wird trügen, da es strenger Grundsatz der Nr. 240 IV/ 37. 05 dem nächsten Polizeirevier oder der Kriminal- es dem Bublifum fast unausgefekt eine Stoft bot, die auch der An- preußischen Regierung ist, in Kleinigkeiten Großes zu leisten. polizei, Zimmer 326, einsenden würden. spruchsloseste nicht verdauen konnte. Eine Jronie des fals wäre es, wenn das Ostend- Theater sich auf dem jetzt betretenen Wege vor dem Untergang rettete.

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Der Plößenseer Strafvollzug wird nun endlich vor Gericht die feit langer Zeit angekündigte Erörterung finden. Gegen die Redakteure des Vorwärts", die Genossen Kaliski und Im Verein für volkstümliche Kurse von Berliner   Hochschul­Büttner, sowie gegen den Redakteur der Zeit am Montag" lehrern beginnt am Montag, den 23. Januar d. J., abends Uhr, Schneidt und den Journalisten Ahrens ist bereits im Mai Herr Professor Dr. Mar Herrmann seinen Vortragskursus über borigen Jahres die Anklage wegen Beleidigung der Aerzte und Hans Sachs   und seine Zeit" in der Aula des Friedrich Werderschen Beamten der Strafanstalt in Blößensee erhoben worden. Die an- Gymnasiums, Dorotheenstraße 13/14. Am selben Abend beginnt geblichen Beleidigungen werden in einer Reihe von Artikeln erblickt, im Hörsaal I der Landwirtschaftlichen   Hochschule, Invalidenstr. 42, die sich mit der Behandlung der Gefangenen in Plößensee befaßten. Herr Professor Dr. Karl Müller seinen Vortrag leber die nuß Die Hauptverhandlung soll nunmehr am 2. März ihren Anfang bringende Arbeit der Pflanzen". Eintrittskarten für beide Kurse nehmen. Den Vorsiz im Gerichtshofe wird Landgerichtsdirektor zum Preise von 1 M.( für je 6 Abende) sind außer an den be­Dr. Oppermann führen. Da die Angeklagten einen umfang- kannten Verkaufsstellen auch am ersten Abend am Eingange des reichen Wahrheitsbeteis antreten, wird die Verhandlung eine solche Saales zu haben. Ausdehnung annehmen, daß nach Mitteilung einer Korrespondenz

die Bildung einer Hülfskammer zur Erledigung der laufenden Straf­sachen in Aussicht genommen ist.

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Noch ein Opfer des Eissports. Beim Schlittschuhlaufen er­trunken ist gestern im Lehnitsee ein etwa 25jähriger Mann. Der Betreffende lief auf dem Eise in der Nähe des Restaurants Seelöwe, geriet auf eine dünne Stelle und brach ein. Der Verunglückte flammerte sich am Rande des Eises fest und rief um Hülfe. Bevor jedoch in der Nähe befindliche Augenzeugen des Vorfalles die Unfall­stelle erreichten, verschwand der Eingebrochene in den Fluten. Die Reiche konnte noch nicht geborgen werden.

Eine seltsame Selbstmörderin. Im Tiergarten hat sich gestern abend die 27 Jahre alte Köchin Hermine Lucas erschossen, die aus Halberstadt   stammt. Sie erschien zunächst auf einer Revierwache und gab an, daß auf sie im Tiergarten ein Raubanfall verübt worden sei. Dann ging sie nach dem Tiergarten zurück und erschoß sich mit einem Revolver. Nach einem Briefe, den man später bei ihr fand, hat sie in Halberstadt   gewohnt. Sie schrieb ihrer Herr­schaft, daß sie sich erschießen wolle. Weshalb, wolle sie nicht fagen, aber die Herrschaft werde es schon wissen.

Bon einem Straßenbahnwagen überfahren und tödlich verletzt wurde der Arbeiter August Schwerin   aus der Friedrichsfelderstr. 6, als er sich aus der Aktienbrauerei Hohenschönhausen nach seiner Wohnung begeben wollte. Er geriet unter einen Wagen der Linie Hohenschönhausen- Waßmannstraße und wurde sterbend nach dem Krankenhause Friedrichshain   gebracht. Dort ist er bald darauf in­folge Schädelbruches und mehrerer Rippenbrüche gestorben. Ein anderer Straßenbahnunfall ereignete sich in der Dresdenerstraße. Dort lief der 68jährige Rentier Gustav Gärtner   aus Rigdorf un­mittelbar vor einem Straßenbahnwagen über das Geleise, wurde dabei niedergerissen und geriet unter den Schuhrahmen. Mit einer schweren Schädelverlegung wurde der Verunglückte nach dem Krankenhause Friedrichshain   übergeführt.

Verbrannt ist der 3 Jahre alte Sohn Fritz des Schlossers Schöneich aus der Zorndorferstr. 23. Der Knabe saß in der Stube allein auf dem Sofa, während seine Mutter in der Küche zu tun hatte. Als er das Sofa verließ, 30g er unwillkürlich die Tischdecke, auf der die brennende Petroleumlampe stand, herunter. Die Lampe  ging in Trümmer und der brennende Inhalt ergoß sich über den Kleinen, der sich an Brust und Hals so schwere Wunden zuzog, daß er

nach zweitägigen Leiden starb.

Ein gefährlicher Bursche. Vor einiger Zeit wurde berichtet, daß ein unbekannter Mann, der sich als Eisenbahnbeamter auszugeben pflegte, auf der Wannseebahnstrecke während der Fahrt Liebespärchen in ben Coupés zu überraschen und in wiederholten Fällen seine Wahrnehmungen zu Erpressungen gegen die Betroffenen auszunuben suchte. Der Mann machte in seiner Litewka und Dienstmüße den Eindruck eines Beamten. Hatte er ein Pärchen allein ein Coupé besteigen sehen, so schlich er sich während der Fahrt auf dem Tritt­brett an die Tür heran und stand plöblich, mit Strafanzeigen drohend, vor den Ueberraschten. Die Mehrzahl ließ sich einschüchtern und gab dem Beamten  " ein Schweigegeld. In mehreren Fällen versuchte er auch mit Erfolg später Erpressungen gegen Damen, deren Adressen er sich bei jener Gelegenheit notiert hatte. Als er sich aber etnmal an eine falsche Adresse" gewandt hatte, verschwand er schleunigst. Schließlich entdeckte ihn ein Herr, der sich durch die Drohungen des Mannes nicht hatte einschüchtern lassen, auf dem Bahnhofe in Potsdam   und veranlaßte seine Festnahme. Es stellte sich heraus, daß der Erpresser ein 35jähriger Drechsler namens Paul Kant war und bereits im vorigen Jahre unter dem Verdacht der Er­preffungen verhaftet gewesen war, aber mangels an Beweismaterial wieder freigelassen werden mußte. Kant   ist jetzt ins Moabiter Unter­fuchungsgefängnis eingeliefert worden.

Aus den Nachbarorten.

Charlottenburg  .

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Gerichts- Zeitung.

Staatsanwalt und Arbeitswilliger.

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Eine ganz wunderliche Ansicht förderte ein Staatsanwalt gestern zutage, als es sich vor der vierten Straffammer am Landgericht I  um die Aburteilung eines Falles wegen Verlegung des§ 153 der Gewerbe- Ordnung handelte. Angeklagt war der Schlosser Karl Kinzel, der einen Arbeitswilligen, wie er im Buche steht, nämlich den Arbeiter Boldt beleidigt und ehrverletzt haben sollte. Es handelte sich um einen bei der Firma Spinn u. Sohn ausgebrochenen Streif. Arbeitswilliger Boldt stellte gestern die Behauptung auf, daß die Sorge um seine Familie ihn veranlaßt habe, die Arbeit nicht niederzulegen. Das ist ja eine bekannte Redewendung der Arbeitswilligen, die entweder nicht wissen oder nicht wissen wollen, Der Charlottenburger   Stadthaushaltsetat für 1905 schließt nach daß gerade die Sorge um die Ernährung ihrer Familie ihnen die dem Voranschlag des Magistrats im Ordinarium in Einnahme und Ehrenpflicht auferlegt, mit dem pflichtbewußten Teil der Arbeiter­Ausgabe mit 21 949 000 M., im ganzen also mit 39 119 000 m. ab. schaft, die sich bessere Erister.zbedingungen erkämpfen will, so= Von den Ausgaben des Ordinariums entfallen unter anderem lidarisch zu handeln. Die Qualuät des Arbeiters Boldt geht auf die allgemeine Verwaltung 2 358 942 M., auf die höheren Lehr- zur Genüge aus seiner Mitteilung hervor, daß er durch Streik. anstalten 746 314 M., auf die höheren Mädchenschulen, die Bürger- posten so bearbeitet und eingeschüchtert worden sei, daß er schließlich mädchenschule und Gemeindeschulen 2 367 574 M., auf die Fort- auch seine Papiere sich forderte und zur Niederlegung der Arbeit ent­bildungsschulen 171 038 M., auf das Armenwesen 954 505 M., auf schlossen war. Er ließ sich dann aber auf Zureden des Direktors die Krankenanstalten 819 525 M., auf das Armenwesen 954 505 M., bewegen, wieder weiter zu arbeiten und zu seinem Schutz gegen Nach­den Straßenbau 466 620 M., auf das Feuerlösch- und Straßen- stellungen und Belästigungen seitens Ausständiger begleitete ihn ein reinigun- swesen 604 757 M., auf den Schuldendienst 4 827 796. Meister auf dem Nachhausewege. Der Angeklagte paßte ihn aber Von Einzelheiten erwähren wir die Einstellung von 40 000. für ab, als er des Morgens auf dem Wege zur Fabrik war. die 200jährige Jubelfeier der Stadt. Die Einnahmen aus den nach der Bekundung des Zeugen, deren Richtigkeit der Angeklagte be­Gemeindeſteu... sind veranschlagt auf 8 852 710 M., und zwar ist stritt, zu diesem gesagt haben:" Sie sind ein schöner Ehrenmann! gegen das Vorjahr mehr eingestellt an Gemeinde- Einkommensteuer Sie sollten sich vor Ihren Kindern schämen, daß Sie sich 252 160 M., an Gemeinde- Grundsteuer( bei einem Saß von 2,4 auf so unreelle Weise ernähren wollen!" Wegen dieser begreiflichen pro Mille des cuf 1 057 000 000 geschäßten gemeinen Wertes der bebaut und unbebauten Grundstüde) 230 500 M., an Gemeinde- und wohlgemeinten Ermahnung beantragte der Staatsanwalt drei Umsatzsteuer 150 000 M., an Gemeinde- Gewerbesteuer 32 500 m., an Wochen Gefängnis, indem er ausführte, daß ein Arbeiter, der in Betriebssteuer 1100 m., an Hundesteuer 5000 M. Die Umia- schwerer wirtschaftlicher Zeit für sich und die Seinen Brot berdienen wolle, vor solchen Verunglimpfungen geschüt ste ucr für unbebaute Grundstücke schlägt der Magistrat werden müsse. vor, von 1 auf Proz. zu erhöhen, während die Umsatzsteuer für bebaute Grundstücke bei 1 Proz. belassen werden soll. Der Rein­gewinn der Gasanstalt ist auf 1 190 000 m. veranschlagt. Schöneberg  .

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Er soll

Wenn diese Ausführungen richtig sind, dann muß man an den Staatsanwalt doch die Frage richten, ob er als Vertreter der ob­jektivsten Behörde der Welt" insoweit den Arbeitswilligen" zu dem pflichtgemäß organisierten Teil der Arbeiterschaft in Gegensatz stellen will, als er jenen als den ordentlichen Familienvater, diese aber als Leute betrachtet, die nicht den Ihren Brot verschaffen wollen. Wenn nicht die nationalökonomische Bildung, die auch einem Staatsanwalt eigen sein sollte, so müßte doch gerade in gegenwärtiger Zeit im Hinblick auf den großen Bergarbeiter- Ausstand den Beamten zum Nachdenken darüber veranlassen, ob derartige Ar­gumentationen heutigentages angebracht sind. Wenn man überhaupt moralische Reflexionen in derartige Prozesse hineinbringen will, so sollte ein Blick auf den heroischen Stampf einer Viertelmillion braver Bergarbeiter auch einen Statsanwalt zu der Einsicht bringen, daß die intensivere Sorge um die Eristenz der Familie im all­tändigen zu finden ist und daß diese daher im großen Ganzen gemeinen nicht bei den Streifbrechern, sondern bei den Aus­fittlich höher bewertet zu werden verdienen als jene. Ez wäre zu wünschen, daß der Statsanwalt mit Gründen wie den gestrigen hinfort nicht weiter. operierte.

Zur Sache selbst sei mitgeteilt, daß der vom Rechtsanwalt Dr. Heinemann verteidigte Angeklagte zu einer Woche Gefängnis ver­urteilt wurde.

Die Berichte der Schöneberger Schulärzte für das Jahr 1903/04 find jetzt nach etwa 8 Monaten ihrer Erstattung an den Magistrat den Stadtverordneten zur Kenntnis gebracht worden. Ein trauriges Bild gewährt unter anderem ein Einblick in die Familienverhältnisse von schwachbegabten Kindern, denen in besonderen Hülfsklassen Unterricht erteilt werden muß. In einer von 25 Kindern besuchten Hülfsklasse wurden die Familien- und sonstigen häuslichen Ver­hältnisse einer Prüfung unterzogen. Dabei ergab sich, daß bei einem großen Teil dieser Familien der Hausstand eine hohe Kopfzahl aus wies; in zehn Familien waren mehr als 7, sogar bis zu 12 Personen verhältnisse miserable sind, versteht sich am Rande: 17 Familien vorhanden. Daß in diesen Fällen aber auch meistens die Wohn­hatten einschließlich Küche nur zwei Räume, eine sogar nur einen einzigen Raum.( Und dabei erstreckt sich diese Statistik nur auf einen kleinen Kreis.) Erbliche Belastung wurde in 19 Fällen an­genommen, darunter in 9 allein durch Trunksucht. Aus dem Gesamtergebnis der Untersuchungen sind als wichtigere pathologische Befunde hervorzuheben: schlechte geistige und körperliche Beschaffen heit 85 bezw. 215, Nervenleiden( man bedenke: 6jährige Kinder!) 27, BIutarme 404( im vorigen Bericht 445), Rhachitis( englische Glimpflich davongekommen. Unerwünschte und unzulässige Krankheit) 165, Strop hulose 419, Tuberkulose   resp. tuberkulose­verdächtig 23, herabgesettes Seh- resp. Hörvermögen 185 bezw. 103, Huldigungen brachte der Bureaubeamte Paul Wendemann der Sprachstörungen 113, Lungentatarrh 92, Bronchitis( Erkrankung der Frau eines Kollegen entgegen, die er bei der Ausführung einer feineren Luftwegeäste) 28, Herzkrankheiten( einschließlich 20 dienstlichen Bestellung allein zu Hause traf. Das Ewig- Weibliche nervöser) 74, Unterleibsbrüche 59, Läufe 28, Wirbelsäulen- 30g ihn dermaßen an, daß er alle Schicklichkeitsgrenzen unberücksichtigt verkrümmung 80, defekte 3ähne 614( im vorigen Jahre 660). ließ und die geängstigte Frau in eine unangenehme Situation brachte. Die Zahl der unter ärztlicher Kontrolle stehenden Kinder betrug im Dabei drohte er ihr, einen Mord zu begehen," wenn sie schreien Die Folge dieses seltsamen Huldigungsaktes war zunächst ganzen 1927, mit 376 Neuaufgenommenen( im Bericht 1902/03 1555). würde. An einer Stelle des Berichts heißt es unter anderem: Den durch ein Ermittelungsverfahren wegen versuchten Sittlichkeitsverbrechens, die Schule den Eltern übermittelten ärztlichen Ratschlägen wurde es ergab sich aber, daß nur Bedrohung in Frage fam. im wesentlichen nachgekommen, soweit nicht durch die Befolgung der unter der Anklage dieses Vergehens vor der dritten Straffammer felben größere Ansprüche an den Geldbeutel oder die Zeit der Eltern des Landgerichts II. Weil er noch unbescholten und bemüht ge­gestellt wurden. Hier liegt der Hase im Pfeffer. Oft genug möchten wesen ist, sich bei der beleidigten und bedrohten Frau wegen seines wohl die Eltern ihren Kindern jene gutgemeinten Verordnungen Benehmens zu entschuldigen, sah der Gerichtshof von der Zuerkennung angedeihen lassen, nur die eigene Not, die nicht einmal den Aus- einer Freiheitsstrafe ab und verurteilte den Angeklagten zu 50 M. Feuerbericht. Sonnabend abend gegen 6 Uhr wurde die Wehr fall an Zeitverlust gestattet, tritt hindernd in den Weg. Eine Geldstrafe event. zehn Tagen Gefängnis. Das Heiligste, was der Deutsche kennt, ist nach einem sozialisten­nach der Kronenstraße 65 gerufen, wo es im dritten Stock in einer Gegenüberstellung der Untersuchungen in den höheren Schulen würde Wohnung brannte. Der 19. Löschzug beseitigte die Gefahr in kurzer in dieser Beziehung Resultate zutage fördern, die die erbärmliche feindlichen Ausspruch Wilhelms II. die Frau. Vergleicht man die Zeit. Ein zweiter Wohnungsbrand mußte dann in der Gen- Lage unserer Proletariereltern und-Kinder in ein grelles Licht hier gegen den Bureaubeamten verhängte milde Geldstrafe mit den harten Gefängnisstrafen, die über Ausständige wegen Streit­thinerstraße 12 abgelöscht werden. Möbel, Decken, Kleidungsstüde stellen würde. usw. wurden im wesentlichen beschädigt. In der Romintener- Auch einige ständig wiederkehrende Bemängelungen einzelner br echerbeleidigung verhängt werden, so muß man zu der straße 45 war früh 8 Uhr auf einem Heuboden Feuer ausgekommen, Schulgebäude und ihrer gesundheitstechnischen Einrichtungen, Ansicht kommen, daß die Streifbrecherehre beträchtlich höher bewertet das einen größeren Umfang anzunehmen drohte. Durch schnelles z. B. in der 9. und 10. Gemeindeschule( Feurigstraße) finden im wird als in diesem Fall die Frauenehre. Eingreifen der Wehr gelang es indes, die Flammen bald zu ernuwen. Bericht Erwähnung. Durch den Straßenlärm, den starken Eisen­Durch Ueberkochen von Bohnermasse entstand dann in der bahnverkehr und die geräuschvolle, im Erdgeschoß stationierte Feuer­Lothringerstraße 26 in einer Drogenhandlung ein Brand, dessen wehr soll bei offenem Fenster oder auch nur herabgelassenen Klapp­Ablöschung aber auch nur furze Zeit in Anspruch nahm. Außer flügeln eine mündliche Unterrichtserteilung unmöglich sein. dem liefen in den letzten 24 Stunden noch aus der Swinemünder- Ebenso sind die Luftverhältnisse durch das Geschlossenhalten der straße 57, Reichenbergerstraße 155, Eberswalderstraße 6 und noch aus Fenster meistens recht schlechte. Daß auch einmal 59 Kinder in so in vierfißigen Bänken je fünf- einigen anderen Orten Alarmierungen ein, die jedoch durchweg auf einer Klasse sizen mußten ganz unbedeutende Anlässe zurüdzuführen waren, daß zum Schreiben nicht einmal genug Plaz vorhanden war, sei nur nebenher erwähnt.

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Aus alledem ergibt sich: Soll die Einrichtung der Schulärzte das sein, zu dem sie ihrer Natur nach bestimmt ist, so müssen den angestellten Aerzten nicht allein mehr Rechte eingeräumt werden, fondern die kommunalen Behörden sollen selbst nach Möglichkeit die Beseitigung von Uebelständen erstreben.

Die Mitglieder der Freien Voltsbühne werden nochmals darauf hingewiesen, daß der Matinee wegen die heutige Vorstellung von " Madame Bonivard" im Metropol- Theater erst um Uhr beginnt. Der Berliner   Zoologische Garten hat seine Singvogelsammlung um eine interessante Art bereichert, die hier bisher noch nicht lebend Das unterbrochene Opferfest. Ein Nachspiel zur 200jährigen gezeigt werden konnte. Der Gelbbrust häscher aus Guiana  und Ober- Amazonas vereinigt in seiner Figur, Färbung und Be- Jubelfeier der Werderschen Schüßengilde fand jetzt vor wegungsweise gewissermaßen den im Nebenkäfig sizenden Königs- dem Schöffengericht in Werder a. H. statt. Am Jubiläumstage, den tyrannen mit unserer gelben Bachstelze in einer Berson. Der Vogel, 31. Juli v. J., hielt auf dem Marktplatz beim Kriegerdenkmal in welcher seiner systematischen Stellung nach zu den amerikanischen Werder der Landrat des Kreises Zauch- Belzig  , v. Tschirschky, die Bettern unserer heimischen Würger, den Tyrannen, gehört, hat wie Festrede, wobei er auch von der Treue zu Kaiser und Reich sprach. die meisten der letzteren, als Kopfschmuck einen roten Längsstrich, Plöblich ertönte aus der Menge der Ruf:" Mensch, das glaubst Du der aber nur bei gefträubter Haube deutlich wird. Das Tier be- doch selber nicht!" Der Landrat stutzte, setzte dann aber seine Rede wohnt den rechten unteren Edtäfig auf der Papageienseite des neuen mit der Bemerkung: Der Zwischenruf soll uns nicht stören," fort. Der Rufer wurde inzwischen verhaftet und als der Konditor Otto Vogelhauses. Rodenbeck aus Berlin   festgestellt. Wegen öffentlicher Beleidigung des Landrates wurde ihm der Prozeß gemacht und er in der vorigen Woche in Berlin   verhaftet, weil er zu einem früheren Termin nicht erschienen war. Er wurde nunmehr zu zwei Wochen Gefängnis ver­urteilt.

Theater. Eine eigentümliche Blüte des Scherlismus scheint sich bilden zu wollen. Zwar ist es seit langem im Earl Weiß Theater üblich, die Romane des Lokal- Anzeigers" dramatisch auszuschlachten, doch geschah dies immerhin nur gelegentlich, wenn gar nichts anderes ziehen wollte. Jeht aber scheint diefe Bühne sich vollständig auf die Unterhaltungsbeilage des Berliner Lokal- An- Die staatlich bestrafte Christenpflicht. Die Potsdamer Korresp." zeigers" einrichten zu wollen. Kaum, daß ein Roman dieses Blattes meldet: Zum Gemeindevorsteher des Dorfes Nahmiz im Kreise vom Repertoire der Frankfurterstraße verschwunden ist, so hat auch Bauch- Belzig ist zum drittenmal aufs neue der Ziegeleibesizer Gustav schon ein neues dort Blah gegriffen. Diesmal heißt die dramatisierte Schule mit 6 gegen 2 Stimmen gewählt worden, nachdem seine Arbeit Geld und Name" und handelt von einer reichen Jüdin, Wahl bereits zweimal vom Landrat v. Tschirschky in Belzig   nicht

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Verfammlungen.

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W. stand

Der Verein der Kleber hielt am 18. Januar seine General­versammlung ab, in welcher zunächst essem den Jahresbericht erstattete. Nach demselben wurden die Vereinsgeschäfte in 19 Ver­sammlungen von denen die eine mit Frauen stattfand- inklusive 4 ordentlichen und 2 außerordentlichen Generalversammlungen, so­wie durch 25 Vorstandssigungen erledigt. In den Versammlungen wurden 6 Vorträge und 7 Vorlesungen gehalten. Trok der im Ver­hältnis zu den Berufskollegen geringen Zahl war die Organisation imstande. den an sie gestellten Anforderungen sowohl in materieller als auch moralischer und ideeller Hinsicht vollständig Genüge leisten zu können. Wenn auch das vergangene Jahr kein Kampfjahr war die im Frühjahr erfolgte Auf­und im allgemeinen still verlief rüttelung der Kollegen hatte nur sehr spärliche Früchte gezeitigt und so war es doch dem ist als Lohnbewegung faum aufzufassen größten Teil der dem Verein angeschlossenen Kollegen trob teilweise langer Arbeitslosigkeit durch ihr energisches Vorgehen gelungen, selbst in der schlechten Zeit Preise halten zu fönnen, welche weit über das hinausgingen, was man im letzten Jahre als Durchschnitt bezeichnen konnte. Es wurde lieber gefeiert, ehe man zu niedrigen Preisen in Arbeit trat. Hierauf erstattete der Kassierer Wehner den Kassen­bericht, welcher bei einer Einnahme von 988,80 m. gegenüber einer Ausgabe von 882,73 M. mit einem Bestand von 106,07 m. bas lanziert. Den Bericht vom Arbeitsnachweis gab Hübner. Es wurden eingeschrieben 223 Arbeitslose. Von 258 angebotenen Stellen wurden 172 besetzt. Die nunmehr folgende Ersatzwahl ergab folgendes Resultat: erster Vorsitzender: essem, ziweiter Vor sizender: Winkler, Beisitzer: Kaiser  , Nevisor: Haaje. Obmann des Nachweisbureaus: Rob. Schröder. Nunmehr ergriff Il essem das Wort zu dem Bericht über die am 11. d. M. statt­gehabte Versammlung der Kleberfektion des Verbandes. In dieser

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