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beiterklasse nicht angehören.

fartelle verschiedener Städte.

Jahr 1904 eine fleine Abnahme; genaue Zahlen liegen noch nicht sammlungsrecht und über die wirtschaftliche und kulturelle faftion nicht aufzuraffen vermocht, was der Vorwärts" gebühren­vor, da diese erst am Vorabend der Kongreßeröffnung festgestellt Burückgebliebenheit Mecklenburgs. Unter dem Motto: Ein dermaßen festgenagelt hat. Die Kölnische Volkszeitung" nun ber werden; soweit aus den vorliegenden Berichten ersichtlich ist, dürfte Bolk, ein Recht, ein Kaiser, wollen die freisinnigen Mannes- sucht durch eine ganz törichte Ausrede die Argumentation die Partei gegenwärtig etwa 900 000 Mitglieder zählen, fast lauter Gewerkschaftler mit einem starken Prozentsatz von Sozialisten. Unter feelen revolutionär die Konstitution für Mecklenburg   erobern. des Vorwärts" zu entfräften. Sie erklärt, die christlichen Gewerk­diesen 900 000 Mitgliedern dürften höchstens 2000 sein, die der Ar- Beantwortung der Interpellation die Reichseinmischung für zum Zentrum rechneten. Es würde daher geradezu ein llebergriff War's dem Grafen Posadowsky ernst, als er in der schaften seien kein Gebilde des Zentrums", ihnen gehörten ins­besondere zahlreiche protestantische Arbeiter" an, die sich politisch nicht Ein geschriebenes Programm hat die Partei noch nicht. Nach überflüssig erklärte, weil die mecklenburgische Regierung au- des Zentrums" bedeuten, und von den christlichen Arbeitern als eine den Statuten hat sich die Partei zum Ziele gesteckt:" Durch ge- danerud den festen Willen hätte, eine Verfassung zu stande zu unzulässige Verquickung von politischen Parteien und unabhängiger meinsame Aftion aller der Partei angehörigen Vereinigungen die bringen?! Gewerkschaftsorganisation betrachtet werden", wenn das Zentrum Wahl von Parlamentskandidaten durchzusehen; eine besondere Der mecklenburgische Bundesrats- Bevollmächtigte, Geheim- offiziell einen Sammelaufruf für die christlichen Gewerkschaften er­Fraktion im Parlament zu bilden, mit eigenen Führern und einer rat v. Dergen, erläuterte den Sinn dieser Erklärung sofort, lassen würde. Das schließe natürlich in keiner Weise aus, daß auch einheitlichen Politik in Arbeiterfragen; die Arbeiterabgeordneten Mitglieder der Zentrumspartei   sich an den Sammlungen bes müssen streng darauf achten, sich nicht mit den Konservativen oder indem er hinzufügte, wann die mecklenburgische Regierung teiligten. Jeder, der von der Gerechtigkeit der Sache der Berg­Liberalen und deren Interessen zu identifizieren; die der Partei an- wieder um Herstellung einer Verfassung sich bemühen werde, arbeiter trok der Fehler, die auf ihrer Seite gemacht worden gehörigen Vereinigungen dürften den Parteikandidaten keine Gegen- das könne er noch nicht sagen, müsse er auch seiner Regierung feien, überzeugt sei, sollte ihnen beispringen und das ſeinige tun, kandidaten entgegenseßen; die Parteifandidaten sind verpflichtet, die zu bestimmen überlassen. damit nicht die Not in die Bergarbeiterfamilien einziehe. Statuten zu unterschreiben, die Beschlüsse der Arbeiterfraktion zu Im übrigen verbat er sich jede Einmischung des Reiches Es wäre müßig, sich mit der Kölnischen Volkszeitung" achten und in ihren Wahlkreisen einzig und allein als Arbeiter- in die mecklenburgischen Verfassungsangelegenheiten, forderte darüber zu streiten, wie die christlichen Arbeiterorganisationen irgend fandidaten aufzutreten. den Reichstag auf, sich nicht um Dinge zu fümmern, die ihn zu der politischen Zentrumsorganisation stehen. Selbstverständlich Außer den zahlreichen Gewerkschaftsverbänden gehören der Partei an: die Unabhängige Arbeiterpartei mit 14 000 Mitgliedern, nichts angingen, und lieber die Reichsverwaltung besser zu ist es dem Vorwärts" gar nicht eingefallen, der Zentrumspresse zu­zumuten, im Namen der christlichen Bergarbeiter. die Fabier- Gesellschaft mit 730 Mitgliedern, sowie 73 Gewerkschafts- besorgen, als er es jetzt täte. organisation für die Streifenden Sammelaufrufe zu erlassen. Ihm schloß sich der konservative mecklenburgische Abg. Diese Zumutung wäre um so unsinniger, als ja auch der Aufruf Die Partei hat zwei Fonds: 1. Einen allgemeinen Rettich in feierlicher Erklärung namens sämtlicher Kon der sozialdemokratischen Partei im Vorwärts" durchaus nicht im Fonds, der durch einen Beitrag von 15 M. jährlich von jeder der fervativen aus dem Lande des Ochsenkopfes an, und dienst- Namen der freien Gewerkschaften geschah, sondern lediglich als Auf­Bartei angehörenden Organisation für jedes Tausend ihrer Mit- fertig versicherte Herr Spahn für das Zentrum, daß er gar forderung der politischen Partei. Die Gewerkschaften haben glieder gebildet wird; aus diesem Fonds werden die gewöhnlichen nicht daran dächte, die Kompetenzen des Reiches irgendwie zu ia ihrerseits ebenfalls einen derartigen Aufruf erlassen. Ebenso Ausgaben: Bureau, Sekretäre, Porto, Drucksachen usw. bestritten; erweitern.- Was blieb den Nationalliberalen anderes übrig, hätte es die Kölnische Volkszeitung", hätten es die übrigen 2. einen Parlamentsfonds, der durch einen Beitrag von Damit wäre also der famose Eine geradezu unsinnige Kompetenzenkonflitt beseitigt gewesen. 1 Benny( 8,5 Pf.) jährlich von jedem Mitglied der Partei gebildet als in bedauerndem Tone durch Herrn Dr. Sattler er Bentrumsorgane machen können. wird; aus diesem Fonds wird ein Teil der Wahlkosten für Parla- klären zu lassen, daß sie diese Schroffheit der Abweisung nicht Annahme der Kölnischen Volkszeitung" wäre es aber, daß sich mentskandidaten, und jedem Parlamentsabgeordneten der Partei verdient hätten. die christlichen Gewerkschaftsmitglieder dadurch beleidigt fühlen 200 Pfund( 4000 M.) jährlich als Diäten gezahlt. Die Partei hat Genosse Herzfeld wies ihnen sofort das Gegenteil nach. würden, daß die Zentrumspartei   für sie Sammlungen unter­bereits vier Abgeordnete: Crooks, Henderson, Keir Hardie  , Shack- Einst, in der Zeit ihrer Blüte, als sie die Mehrheit im Reichs- nimmt. Der Streit umfaßt eine so folossale Anzahl von leton, die ihre Diäten seit dem 1. April 1904 bezogen haben. Der tag hatten und Bismarc ihre Hülfe zum Kulturkampf brauchte, Arbeitern und erfordert für seine längere Durchführung so Barlamentsfonds beträgt gegenwärtig über 120 000 Mt. Der haben die Nationalliberalen verabsäumt, die Durchfeßung ihrer enorme Mittel, daß es im Gegenteil die christlichen Berg­Parteisekretär iſt J. R. Macdonald, ein begabter Sozialiſt Verfassungsforderungen zu erzwingen, ein Jahrzehnt nach dem arbeiter mit tausend Freuden begrüßt haben würden, wenn die Zentrumspartei   offiziell einen Afruf zum Sammeln für die gegenwärtig 46 aufgestellt, darunter etwa 40 Gewerkschaftsführer, anderen haben sie sich mit leer Versprechungen trösten lassen. Streifenden erlassen hätte! Ihre Freude wäre um so größer gewesen, wie Bornes( Mechaniker), Pete Curran, William Thorne( beide Hohn und Spott haben sie von der trogigen mecklen wenn dieser Aufruf obendrein einen recht bedeutenden finanziellen Gasarbeiter), Bowerman( Buchdruder), Ben Tillett  ( Docker), Hodge burgischen Ritterschaft, die zusammen mit einigen großherzog   Erfolg gehabt haben würde! Ja noch mehr! Nicht nur die christlichen ( Stahlschmelzer), Roberts( Buchdrucker), J. Holmes( Bahn- lichen Beamten den Ständeausschuß in Mecklenburg   bildet, Arbeiter, sondern vermutlich auch die übrigen Arbeiter, selbst die arbeiter). Ihre Gegenkandidaten sind teils Liberale, teils Konser  - für ihre bescheidenen Wünsche geerntet. Die Ritter haben einst in den freien Gewerkschaften Organisierten, würden mit vative. 1756 und 1523!- ihre Privilegien mit Gewalt den Vergnügen das Geld in Empfang genommen haben, auch wenn Die Partei hat sich bis jetzt ziemlich korrekt gehalten und den Fürsten   abgetrotterst die Sozialdemokratie wird ihnen es von ihren politischen Gegnern gekommen wäre. Man sieht alſo, Statuten gemäß gehandelt, obwohl es sehr schwierig ist, die Arbeiter- eine Macht entgegenstellen, die sie zwingt, ihre Vorrechte zu- daß die Ausrede der Kölnischen Volkszeitung furchtbar faben­führer, die in den siebziger und achtziger Jahren groß geworden find, von den Liberalen zu trennen. So hat die Partei den Abge- gunsten des gesamten Volkes wieder aufzugeben. Es bleibt demnach trok dieses Abwehrversuches bei der Fest= ordneten Richard Bell, dem Sekretär der Eisenbahner, die Unter­Graf Posadowsky wollte einen Wig machen, als er stübung verweigert, da er die Statuten, d. h. den Grundsatz der unserem Redner erwiderte, daß nach seiner Auffassung Ver- stellung des" Vorwärts", daß das Zentrum es nicht wagt, selbst dann für Arbeiter, die sich im Streik befinden, Sammlungen zu ver­Selbständigkeit der Arbeiterpartei nicht unterschreiben wollte. Dieser fassungsfragen Rechtsfragen seien; sollten sie aber als anstalten, wenn es diesen Streit für vollauf berechtigt hält. Das war Streitpunkt wird wahrscheinlich auf dem Kongresse zur Verhandlung Ma cht fragen behandelt werden, so sei auch jeder Verfassungs- gerade das, was wir festnageln wollen. Feierliche Zentrums­gelangen, da sich mehrere Arbeiterorganisationen mit dem Gedanken bruch gerechtfertigt. Aber er regte ernstere Gedanken über das erklärungen und ganz beiläufige, zu nichts verpflichtende Auf­der Selbständigkeit nicht befreunden können. gegenwärtige Verfassungsleben an. Wenn die Verfassungs- forderungen an diejenigen unter den Zentrumsmitgliedern, welche die Ueber den Geiſt der Partei werden folgende zur Verhandlung fragen Rechtsfragen wären, so wären alle einzelstaat- den Streit für gerechtfertigt" halten, auch Beiträge füz bir null und nichtig. Denn sie Streifenden zu sammeln, ersehen in keinem Falle einen offiziellen Den eigentlichen Kongreßverhandlungen wird eine Konferenz lichen Verfassungen vorausgehen, die sich mit der Frage der Arbeitslosigkeit und der alle, besonders die preußische, sind Produkte schmach- Aufruf der Zentrumspartei  ! Graf Speifung der Schulkinder beschäftigen wird. Pete Curran wird hier vollen Eidbruches und dreister Rechtsverhöhnung. Die Lustige Sieben". Der Untersuchungsrichter am Landgericht bei folgende Resolution begründen: Posadowsky hatte heute zugegeben, daß nach dem Sinne Oldenburg   erläßt folgenden Aufruf:" In der Untersuchungs­der Reichsverfassung in allen Einzelstaaten entsprechend dem fache gegen den Kellner Meyer aus Bremen   wegen Verdachts Reichstage im Reichsrecht eine Volksvertretung an der Gesetz- des Meineides werden sämtliche Personen, welche irgend welche be gebung mitwirken müsse. Gerade das will die Sozial- stimmten Angaben darüber machen können, ob die Angaben des Demokratie: in jedem der Bundesstaaten Parlamente, hervor. Meyer, er habe gesehen, daß der frühere Oberstaatsanwalt, gegangen aus Wahlen nach dem Reichstags- Wahlrecht. Die iezige Minister Ruh strat II in Oldenburg  , gemeinschaftlich Sozialdemokratie will das Recht verwirklichen, aber die mit dem Zahnarzt Dr. med. Schleppegrell und händler Schmidt, beide wohnhaft in Oldenburg  , im Zivil­Gewalt des Verfassungsbruches steht ihr im Wege und nur fafino zu Oldenburg   in der Zeit von April 1899 bis Ende November die Macht des aufgeklärten Volkes, an die Genosse Herzfeld 1900, das Spiel Lustige Sieben"( ein Würfelspiel mit Bankhalter) appellierte, kann sie überwinden. gespielt haben", auf Wahrheit beruhen, hierdurch aufgefordert, sich Die Debatte erlahmte bald durch ihre Zwecklosigkeit. ungesäumt bei dem unterzeichneten Untersuchungsrichter, dem Staats­Scharfmachertorheiten des Herrn von Oldenburg  - anwalt Becker, oder dem mit der Untersuchung dieser Sache betrauten Januschau und juristische Disputationen zwischen dem Polizeikommissar Böning aus Bremen   auf dessen Bureau, Zimmer Mönch und dem Rabbi ich wollte sagen, zwischen Herrn Nr. 14 im Landgerichtsgebäude zu Oldenburg  , zu melden." Spahn und Herrn Dr. Pachnicke bildeten ihren matten Abschluß.

gelangende Resolutionen Aufschluß geben.

" Diese Konferenz von Trades- Unionisten, Sozialisten und Ge­nossenschaftlern ist der Ansicht, daß Arbeitslosigkeit nicht die Folge des Mangels an Kapital, Reichtum und Konsumtionskraft ist, denn wir sehen, daß die Arbeiter hungern inmitten der Fülle von allerlei Waren; die Arbeitslosigkeit ist auch nicht die Folge irgend welcher Zollpolitik, denn wir sehen, daß dieselbe Erscheinung sowohl unter Schutzoll wie unter Freihandel zu finden ist; sie ist auch nicht die Folge der Fremden- Einwanderung; die wirklichen Ursachen der Arbeitslosigkeit sind die Monopole der nichtprodut­tiben Klassen, und die Lasten, die sie den arbeitenden Klassen auf erlegen, sowie der Mangel an einer solchen industriellen Organi­sation, die den abwechselnden Perioden von Ueberarbeit und Ar­beitslosigkeit vorbeugen könnte."

Hodge wird über die Speisung der Schulkinder sprechen und folgende Resolution begründen:

" Die Konferenz ist der Ansicht, daß es nötig ist, die Schul­Kinder auf öffentliche Kosten zu speisen; sie ersucht deshalb die Arbeiterabgeordneten, in der kommenden Parlamentssession einen diesbezüglichen Geschentwurf einzubringen. Sie fordert auch die Stadtverwaltungen auf, Gelder zu diesem Zwede zu bewilligen, bis diese Frage im Parlament erledigt ist."

Zur Befestigung der Parteipolitik liegen folgende Reso­Tutionen vor:

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Mittwoch will der Reichstag nach längerer Pause in der Beratung des Postetats fortfahren.

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Preußisches Abgeordnetenhaus  .

Das Wichtigste aus der Dienstag- Sigung des Abgeordneten­Die Konferenz hält die Politik strenger Selbständigkeit der Hauses war eine furze Geschäftsordnungsdebatte über die par­Partei aufrecht, da sie glaubt, daß die Arbeiterklasse sich nur lamentarische Behandlung der Kanalvorlage. Entgegen dem in dem Maße befreien tann, als sie sich von allen kapitalistischen   Vorschlage des Präsidenten, am 31. d. M. mit der zweiten Parteien fernhält."( Gewerkschaftskartell Birmingham.) Beratung der Kanalvorlage zu beginnen, traten die konser­ Kein Arbeiterabgeordneter darf vom Parlamentsfonds unter- vativen, nationalliberalen und Zentrumsredner dafür ein, daß halten werden, wenn er nicht die Statuten der Partei unter- mit Rücksicht darauf, daß die Interpellation betreffend den schreibt."( Gewerkschaftskartell Belfast  .) Die Konferenz erflärt, daß das Ziel der Partei ist, das österreichischen Handelsvertrag im Reichstage noch nicht be­gegenwärtige fapitalistische System zu beseitigen und die Berge- antwortet ist, der Beginn der zweiten Lesung der Kanalvorlage Die Herren spielen sellschaftung der Produktionsmittel durchzuführen, um den Ar- bis Ende nächster Woche vertagt wird. beitern den vollen Ertrag ihrer Arbeit zu sichern."( Gewerk- jetzt mit offenen Karten, sie machen gar kein Hehl daraus, schaftskartell West am; Bapierarbeiter- Union Darwen.) daß sie die Kanalvorlage lediglich als Kompensationsobjekt für " Die Konferenz begrüßt es mit Freuden, daß eine inter  - die Wucherverträge betrachten. parlamentarische Gruppe von Vertretern der sozialistischen   Parteien und Gewerkschaften der verschiedenen Länder der Welt gegründet wurde, da sie glaubt, daß dadurch die Interessen der Arbeiter tlassen aller Länder gefördert werden, ebenso der internationale Friede und die Befreiung der Arbeiter vom Kapitalismus  ."( Un­abhängige Arbeiterpartei.) Die Adresse des Kongresses ist: Labour Conference, Sun Hall, Kensington, Liverpool  .

Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 24. Januar. Mecklenburgische Verfassungskämpfe.

scheinig ist.

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dem Buch­

Russische Helden und deutsche Sänger. Was kein russisches Blatt zustande bringt, hat das Organ der konservativen Partei, hat die Kreuzzeitung  " vollbracht. Die Gardesoldaten in St. Petersburg  haben Tausende wehrloser Bittender hingeschlachtet das Blatt der Mirbach und Manteuffel wagt es, in einem begeisterten Artikel das Lob der feigen Mörder zu singen, die das Höchste soldatischer Tugend vollbracht hätten. Es schreibt:

Die schwerste Probe, der die Treue und der Gehorsam des Soldaten ausgesetzt werden kann, ist am vergangenen Sonntag Was die tapfere der Petersburger Garnison auferlegt worden. Besatzung von Port Arthur dem stürmischen Mute der Armee Nogis gegenüber und im monalelangen Ertragen von Not und Gefahr geleistet hat, ist mit der Aufgabe nicht zu vergleichen, die die kaiserliche Garde vorgestern in der russischen Hauptstadt zu er füllen hatte. Die eiserne Disziplin allein, der unbedingte treue Gehorsam beherrschten die Truppe und haben sich zum Heile Ruß­ lands   bewährt.

Die Fleischerknechte des Zaren sind das Ideal christlicher preußisch­deutscher Männertugend; der organisierte Massenmord ist das höchste Ziel konservativer Politik!-

Boltsschuldebatte und Hererofrieg im württembergischen Landtage. Nachdem das Haus sodann ohne Debatte die Einleitung eines Stuttgart  , 24. Januar  .( Privatdepesche.) Der Landtag trat heute in die Beratung der Regierungsnovelle Strafverfahrens gegen das Volksblatt für Hessen   und Waldeck" wegen Beleidigung abgelehnt hatte, setzte es die zweite Beratung zum Volksschulgesetz ein, über deren Grundzüge an dieser Stelle schon des Etats der landwirtschaftlichen Verwaltung fort. Die Dis- berichtet wurde. Was die Vorlage insbesondere in bezug auf die fussion war, da die übergroße Mehrheit des Hauses in Herrn materielle Besserstellung der Lehrer bietet, ist so herzlich wenig, daß v. Podbielski den geeignetsten Minister erblickte, ziemlich belang. es die Regierung und die bürgerlichen Parteien nicht viel kostete, los, schon nach wenigen Stunden war das Gehalt des Ministers um die Wette ihr Wohlwollen für die Volksschullehrer zu versichern und ihrer Zustimmung zu der Vorlage Ausdruck zu geben. Württem in Höhe von 36 000 Mark bewilligt. Erwähnenswert ist nur berg, das bisher in bezug auf die Schäbigkeit der Entlöhnung der ein Geplänkel zwischen den Führern des Bundes der Land- Volksschullehrer unter den deutschen   Bundesstaaten nur von drei, wirte und den Nationalliberalen. Die Bündler reden sich ein, daß ihr Liebling Dertel mit nationalliberaler Hülfe aus dem Reichstage verdrängt sei. Die Nationalliberalen bestreiten das und zwar mit vollem Recht. Schließlich lagen sich die Der Liberalismus führte Dienstag wieder ein Stück der Kampfhähne beider Parteien versöhnt in den Armen, sie ge­Tragikomödie seines eigenen Unterganges im Reichstag   auf. lobten feierlich, in Zukunft bei Stichwahlen stets geschlossen Der nationalliberale Abg. Büsing, der erst jüngst durch gegen die Sozialdemokratie zu marschieren. Als ob sie das Konservative Wahlhülfe in den Reichstag eingezogen ist, nicht auch jetzt schon thäten! beantragte- nicht etwa die Einführung einer Verfassung in Mittwoch soll der Etat der landwirtschaftlichen Verwaltung Mecklenburg   von Reichswegen, sondern fragte die Reichs- zu Ende beraten werden. Dann folgt der Gestütsetat. regierung an, ob sie sie bundes freundliche handlungen" mit der mecklenburgischen Regierung ein­leiten wolle, um die allergnädigsten Herrscher der beiden Großherzogtümer alleruntertänigst zu bitten, dem mecklen­burgischen Volte die politischen Grundrechte gewähren" zu

wollen.

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Ver­

Deutfches Reich.

Berlegenheitsphrasen des Zentrums.

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darunter natürlich Preußen, übertroffen wurde, rückt auch nach Durch­führung der geplanten Aufbesserung erst an die achte Stelle und in bezug auf die Klassenüberfüllung und die durch sie bedingte Ueber­lastung der Lehrer läßt die Vorlage alles beim alten. Nach wie vor boch erst in den letzten Tagen in der württembergischen Bresse fest­wird es Klassen mit 120, 130 und mehr Schulkindern geben. Ist gestellt worden, daß in einer württembergischen Schule ein Lehrer gar 190 Schulkinder zu unterrichten hat. Als einzige Wirkung des Gesetzes bleibt für die ständigen Lehrer, deren Anfangsgehalt auch weiterhin 1200 2. betragen wird, eine Aufbesserung in den ersten Gehaltsstufen um 100 bis 200 M., für die umständigen Lehrer ergibt sich die fürstliche Aufbesserung von 50 M. pro Jahr.

Unter solchen Verhältnissen klingt es wie Ironie, wenn der Kultusminister v. Weizsäcker in längerer Rede versichert, daß die Regierung fich in dem Wunsch der Besserstellung der Volksschul­lehrer mit allen Seiten des Hauses begegnet und feine Opfer für Die Kölnische Volkszeitung", neben der Germania" diesen Zweck scheue, trotzdem die Finanzlage der Einzelstaaten durch bekanntlich das führende Organ der ultramontanen Partei, ärgert die Finanzlage des Reiches ungünstig beeinflußt werde. Genosse Herr Büsing sprach müde, resigniert. Seit 34 Jahren sich begreiflicherweise darüber, daß der Vorwärts" darauf aufmert- ildenbrand brachte in das harmonische Plätschern der Debatte gehört er dem deutschen Reichstage an, seit 34 Jahren hat er sam gemacht hat, daß der Bergarbeiterstreit im Ruhrrevier den Ar- einen schrillen Mißklang durch eine schonungslose Kritik der gebeten und gebettelt um die primitivsten Rechte für die beitern jetzt die schönste Gelegenheit geben werde, zu er- fadenscheinigen Lehrerfreundlichkeit der Regierung und der bürgerlichen treuen mecklenburger Untertanen. Einst, nach der Reichs- kennen, welche Parteien wirklich für die Arbeiter eintreten und Parteien. Mit Recht wies Hildenbrand darauf hin, wie schon der gründung, war er mit tausend Masten hinausgefegelt in welche Parteien die Arbeiterfreundlichkeit nur aus Heudjelei be- Ton bei der Behandlung der Vorlage einen Schluß auf die Wertung Sas Meer der freiheitlichen, liberalen Entwicklung Deutsch  - treiben. Als Merkmal wirklich arbeiterfreundlicher Gesinnung be- zulaffe, die den Lehrern gezollt werde. Während bei den Vorlagen nur noch, zeichnete der Vorwärts" die Unterstüßung der Streifenden durch die über Gehaltsaufbesserung für Geistliche und höhere Beamte stets bittet gebrochener Greis Tat, durch Geldsammlungen. Er wies darauf hin, daß der sozial- die Notwendigkeit einer standesgemäßen Lebensführung daß die Regierung ihm nicht übel nehmen möge, daß er noch demokratische Parteivorstand im Vorwärts" fofort nach Ausbruch den Vordergrund geschoben wird, bemüht man sich bei Lehrer­zu seinen Lebzeiten eine Art Verfassung in Weecklenburg ein- des Streifes zum Sammeln von Beiträgen für die Streifenden aufgehaltsaufbeſſerung immer nachzuweisen, wie berechtigt die man auf andere Staaten geführt sehen möchte. Mit ihm jammerten die freifinnigen gefordert habe. Alle Parteien, denen das Wohl der Arbeiter wirklich niedrigen Gehälter find, indem noch schlechterer Entlöhnung der Lehrer berweist. Abgeordneten Ropsch und Pachnicke über die elenden am Herzen liegt, müßten gleiche Aufrufe erlassen. Bekanntlich hat mit Schulverhältnisse, über das nicht vorhandene Vereins- und Ver- sich auch die Zentrumspartei   zu einer derartigen werktätigen Hülfs- Der Tanzlehrer der Universität Tübingen   hat 1400 Mart

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