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wartungen entsprochen hat, so find doch in den nächsten sechs Monaten große Zufuhren von La Plata zu erwarten. Zu bemerken bleibt, daß der europäische   Verbrauch in der legten Beit außer­ordentlich gestiegen ist und aus diesem Grunde die Preise in diesem Jahre auf einem höheren Stande sich bewegen, als in den letzten Jahren der Fall war."

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Gewerkschaftliches.

Internationale Streifstatistit.

Die Abnahme der Streitbewegung im Dezember 1904 war nach der Arbeitsmarkt- Korrespondenz"" sowohl gegenüber dem Vormonat als auch dem Vergleichsmonat des Jahres 1903 auffallend start. Die Zahl der begonnenen Streits ist nicht nur in den Ländern ge= ring, in denen die Lage des Arbeitsmarktes jede Aussicht auf Streiferfolge benahm, sondern ganz allgemein zeigte sich eine äußerst minimale Streitlust. Wenn auch der Dezember alljährlich den tiefsten Stand der Streikbewegung bringt, so war doch noch selten in einem Jahre die Bewegung so erlahmt wie am Schlusse des Jahres 1904. In Deutschland  , Frankreich   und England zusammengenommen begannen im Dezember nur 61 Streits gegen 100 im November und 77 im Dezember 1903. In England und Frankreich  , wo die Ziffer der an den Streifs Be­teiligten schon ermittelt ist, traten im Dezember nur 3940 Arbeiter in den Ausstand gegen 25 421 im November und 12 509 im Dezember des Jahres 1903. In England zeigte nur das Tertilgewerbe eine etwas größere Zahl von Streifenden. Die Besserung, die das Baumwollgewerbe während der letzten Zeit wieder erfahren hat, ermutigte die Arbeiter zur Abwehr von Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen, zum Teil auch schon zu Lohnforderungen. Im ganzen fanden 3 Streits im Tertilgewerbe statt, an denen sich 858 Arbeiter beteiligten. Sonst begann nur noch in drei Gewerben je 1 Streif. Im ganzen Jahre 1904 fanden in England nach den monatlichen Aufzeichnungen der Labour- Gazette" 319 Streits mit 82 767 Beteiligten statt gegen 349 und 112 995 Beteiligten im Jahre 1903. Auf die einzelnen Gewerbe verteilen sich diese Streitfälle und Beteiligten wie folgt:

Gewerbe

Bergbau, Steine und Erden

Textilgewerbe

Streitfälle 1903 1904

Beteiligte 1903 1904 43 119

61 682 31 544

11 267 12 754 1 391

114

99

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Metalle, Maschinen und Schiffbau

75

64

51

51

9 084

24

24

2470

40

34

3 560

15

9

2162

30

38

2719

3824

Selbstverständlich sind auch die Preise für Wohnungen gestiegen; Tohn ist das Bau- Arbeitgebertum fapitalfräftiger geworden. Der seit 1902 um 38,88 m., also über 10 Proz. Bauschwindel hat bedeutend nachgelassen, Bankerotte und Fälle, wo Mit den Lebensmittel- und Wohnungspreisen sind auch die der Arbeiter seinen verdienten Lohn nicht erhalten konnte, sowie Preise für alle anderen Bedürfnisse gestiegen, so daß die gewünschte Unterschlagungen der abgezogenen Ortskaffen- Beiträge kommen nur Lohnerhöhung gerade dazu ausreichen würde, den Maurern die bis- noch im geringen Maße vor. herige Lebensweise auch für die Zukunft zu gestatten.

Was die Forderung betrifft, daß die Berliner   Löhne auch für die östlichen Vororte gezahlt werden sollen, so ist deren Berechtigung wohl nicht abzustreiten, nachdem die Entwicklung dazu geführt hat, daß die Lebensverhältnisse in diesen Fabritsvororten sich den Berliner  Verhältnissen angepaßt haben. Wenn wirklich im Preise der Wohnungen noch ein kleiner Unterschied vorhanden sein sollte, so wird derselbe reichlich dadurch aufgewogen, daß die Lebens- und Gebrauchsmittel- Preise dort mit der Zeit über die der gleichen Artikel in Berlin   hinausgewachsen sind. Von großer Bedeutung für die Organisation ist die dritte Forderung: Der Absatz 1 des§ 6 soll entfernt werden; dafür ist zu feßen: Maßregelungen bezw. Entlassungen infolge Eintretens für Durch führung und Junehaltung der Vertragsbestimmungen dürfen nicht stattfinden.

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Ein beliebter Einwand im Publikum gegen die wachsenden Löhne der Bauarbeiter ist der, daß durch diese auch die Mieten steigen müßten. Die Herren Hausbesitzer ganz besonders pflegen bei vorgenommenen Mietssteigerungen gern auf Arbeiterforderungen als ursächlich hinzuweisen. Bei fertigen Bauten, die vielleicht schon jahrelang bezogen sind, ist das natürlich von vornherein ein Unsinn. Aber auch bei Neubauten trifft es nicht zu. Der Preis der Woh­nungen richtet sich nach Angebot und Nachfrage, die in der modernen privatkapitalistischen Produktion leider oft durch die Spekulation zum Nachteil der Allgemeinheit beeinflußt werden.

Kapitalkräftige Spekulanten lassen oft Terrains, auf denen die Einwohnerschaft einer mittleren Stadt Platz finden könnte, jahr zehntelang liegen, um dann im Augenblicke eines großen Bedarfs Millionen und aber Millionen aus denselben herauszuschlagen. Unter dieser Spekulation leiden die Bauarbeiter als Mieter nicht geringer als der übrige Teil der Bevölkerung. Wenn sie nun von diesem Riesengewinn Der jetzt gültige Vertrag gestattet die Auflösung des Arbeits- durch das Mittel der Organisation wenigstens einen Teil auch für verhältnisses ohne Angabe von Gründen. Diese Bestimmung hat zu sich zu erkämpfen vermögen, verdienen sie unsere volle Sympathie ähnlichen Reibungen zwischen Arbeitern und Unternehmern geführt, und im Notfalle unsere Unterstügung. Hebt sich die Lage der wie sie neuerdings auch in Berliner   Buchdruckereien vorgekommen Arbeiterklasse auch nur an einer Stelle, so ist dies nicht nur ein find. Die bisherige Fassung des Paragraphen wurde von den Ansporn für die übrige Arbeiterschaft, den Voranstrebenden nachzu­Arbeitgebern als Mittel der Selbsthilfe gegen solche Gesellen be folgen, sondern die erhöhte Konsumfähigkeit der Vorgeschritteneren mußt, die einzeln oder im Auftrage der gesamten am Bau beschäftigten erhöht auch für die übrigen die Möglichkeit, die eigene Lage zu Kollegen für die Junehaltung und Durchführung der Vertrags- verbessern! bestimmungen wirkten. Da nicht alle Arbeitgeber mit allen Bestimmungen Die Lohnbewegung der Kleber. Infolge des Beschlusses der Ver­des Vertrages einverstanden sind und sich begreiflicherweise nicht sofort an die Neu- Ordnung gewöhnen konnten, insbesondere aber sammlung vom 11. Januar ist der Tarif den einzelnen Unter­die Poliere sich in ihrer bis dahin unbeschränkten Selbstherrlichkeit nehmern zugesandt worden mit dem Ersuchen, daß sie sich bis zum den Gesellen gegenüber beschränkt sahen, so konnte man annehmen, 25. d. M. über Annahme oder Ablehnung desselben äußern möchten. daß mit der Zeit sich eine sinngemäße Auslegung dieser Vertrags- Gleichzeitig ist auch die Tapezierer- Junung um korporative Fest­In der Kleberversammlung, bestimmungen herausbilden würde. Das geschah leider nicht; die legung des Tarifs ersucht worden. Bahl der offenbar gemaßregelten Maurer, denen jedoch immer von welche am Donnerstag abgehalten wurde, berichtete Wels, daß die den Unternehmern die Angabe von Gründen zur Entlassung ver- Junung in ihrer Versammlung am 25. b. M. zu der Angelegenheit weigert wurde, mehrte sich von Jahr zu Jahr. Stellung genommen, vorher aber die Arbeitgeber ersucht hatte, den Wiederholt ist in der Achtzehner- Kommission unter allseitiger Tarif noch nicht zu unterschreiben. An der Innungsversammlung am Bustimmung auch der Arbeitgeber festgelegt worden, daß es 25. d. M. haben außer dem Gehülfen- Ausschuß auf besondere Einladung fein Entlassungsgrund ist, tvenn Gesellen für die Innehaltung und des Innungsvorstandes auch Vertreter des Tapezierer- Verbandes Durchführung der Vertragsbestimmungen wirken und in den Bausen teilgenommen. In dieser Versammlung hat die Zunung beschlossen, in angemessener Weise für ihre Organisation agitieren. In Konsequenz daß eine aus je 9 Vertretern beider Parteien bestehende Tarif dessen muß die Achtzehner- Kommission Fälle, wo die Gesellen sich kommnission eingesetzt werde, welche über den Abschluß eines korpora­8 623 dem Sinne des§ 6 Absatz 1 entgegen entlassen fühlen, zu erledigen tiven Tarifvertrages zu verhandeln hat. Die Verhandlungen sollteu suchen. sogleich beginnen, die erste Sigung war auf Freitag, den 27. d. Mts., Die vierte Forderung ist die der Streichung der sogenannten angefeßt. Wels bezeichnete diesen Gang der Bewegung als be­Am stärksten war die Sreitbewegung in der Gruppe Bergbau, Steine Leistungsklausel. friedigend. Es sei nicht zu befürchten, daß durch die Verhandlungen, und Erden. An zweiter Stelle folgt die Gruppe Textilgewerbe, an Als im Herbst 1900 die Arbeitgeber- Vertreter in der Acht- die möglichst beschleunigt werden, eine Verschleppung eintrete. Augen­dritter Stelle das Metall- und Maschinengewerbe inkl. Schiffbau. zehner- Kommission anläßlich der damaligen Verhandlung über die blicklich sei die lebhafte Stonjunktur noch nicht eingetreten, es sei deshalb Noch stärker als in anderen Ländern ging in Frankreich   die Verlängerung des Vertrages die Festsetzung einer Normalleistung durchaus kein Nachteil für die Arbeiter, wenn der für die Lohn­Streitbewegung während des Dezembers zurück. Es begannen nur beantragten, so begründeten sie die Forderung damit, daß der Ge- bewegung entscheidende Termin noch um acht Tage hinausgeschoben 22 Streits gegen 49 im November und 54 im Dezember 1903. Die währung eines bestimmten Lohnes eine Gegenleistung der Arbeit- werde. Am 1. Februar foll wieder eine Versammlung der Kleber Bahl der Beteiligten stellte sich auf 2766, während sie im November nehmer gegenüberstehen müsse. Die gedachte Leistung war ursprüng- abgehalten werden, der das Ergebnis der Verhandlungen der Nach längerer noch 20 661 betrug und 9882 im Dezember 1903. Trotz der geringen lich in eine ganz bestimmte Form gekleidet und zwar, daß bei Kommission zur Beschlußfassung unterbreitet wird. Streifluft handelte es sich in den meisten Fällen um Angriffsstreits. normalen Arbeitsverhältnissen, gewöhnliches Mauerwerk, durchschnitt- Diskussion erklärte sich die von etwa 400 Personen besuchte Ber­Die Dauer der einzelnen Streits war verhältnismäßig turz; lich 75 Steine in der Stunde verarbeitet werden sollten. sammlung fast einstimmig mit dem Eintritt in die Verhandlungen Wels, 17 Streits wurden beendet, ohne daß einer länger als 16 Tage Von den Arbeitnehmer- Vertretern wurde geltend gemacht, daß einverstanden. In die Kommission wurden gewählt: dauerte. Was das Resultat der Streits betrifft, so zeigte sich an sie gegen die Festsetzung von bestimmten Leistungen an sich nichts Lobiz, Bruno, ud, 2ud, Bette, Hedmann, Hirth, den vielen Niederlagen, daß die Marktlage für die Arbeiter einzuwenden hätten. Die Verschiedenartigkeit der Bausausführung Klinke und Priebe. recht ungünstig war. Von den 24 Streits, die im Dezember in architektonischer und konstruktiver Beziehung, die für jeden Bau von zu Ende gingen, waren nur 4 erfolgreich, 11 endeten durch einander abweichenden Grundverhältnisse, die technische Leitung, das Vermittelung und 9 mit einem direkten Mißerfolge. Von den sehr verschiedene Baumaterial, die Produktions- und Transportmittel Streits in Belgien   ist ein Bergarbeiter Ausstand im Borinage sowie die ganz von einander abweichenden Ansprüche und Auffassungen der zu erwähnen, der sich gegen eine angesonnene Lohnverkürzung Arbeitgeber uad der Bauherren an die Qualität und Quantität der Arbeit wandte. In Italien   herrschte ziemliche Ruhe; nur ein Streit und anderes mehr, gestatten jedoch keine sichere, gerechte und einwands­der Hafenarbeiter in Venedig   ist zu nennen. Auch in Rußland   war freie Beurteilung der Leistung. Es sei daher ausgeschlossen, daß während des Dezember die Arbeiterschaft noch ruhig. Von einem diese Bestimmung als Richtschnur einer paritätisch zusammengesezten Streit im Naphtagebiet bei Baku   abgesehen, waren teine erheblicheren Kommission bei Schlichtung von Streitigkeiten dienen könne, sie Ausstände zu verzeichnen. Ein größerer Bergarbeiterstreit fand end- müffe vielmehr zu einer unerschöpflichen Quelle von Differenzen, lich noch in Australien   statt. In New Castle( Neu- Südwales  ), Unzufriedenheit und Erbitterung werden. einem Hafenplag mit fast ebenso starkem Verkehr und reger Industrie wie Sidney, legten die Arbeiter auf den unmittelbar bei der Stadt befindlichen Kohlenbergwerken die Arbeit nieder. Insgesamt streitten zirla 5000 Arbeiter.

Bekleidung

Baugewerbe

Verkehr

Uebrige Gewerbe

1789

Berlin und amgegend. Der Vertrag der Berliner   Maurer läuft in diesem Frühjahr ab. Die Arbeitnehmer Vertreter in der Achtzehner- Kommission für das Maurergewerbe haben deswegen den Antrag gestellt, für den Fall der Verlängerung des Vertrages, in denselben folgende Aenderungen aufzunehmen: 1. Der Lohn soll vom 1. April 1905 ab auf 75 Pf. pro Stunde festgesetzt werden. 2. Für die Gebiete Adlershof  , Alt- Glienice, Köpenick   und Friedrichshagen   soll derselbe Lohn, wie er in Berlin   gezahlt wird, festgesetzt werden.

3. Der Absatz 1 des§ 6 foll entfernt werden; dafür ist zu sezen: Maßregelungen bezw. Entlassungen infolge Eintretens für Durchführung und Innehaltung der Vertragsbestimmungen dürfen nicht stattfinden.

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Mit der Reorganisation des Spandauer   Gewerkschaftskartells beschäftigte sich am Dienstag eine öffentliche Gewerkschaftsversammlung. Bu diesem Zweck hielt Genosse G. Bauer Berlin einen mit Beifall aufgenommenen Vortrag, in welchem er in eingehender und instruktiver Weise die Bestimmung der Gewerkschaftskartelle behandelte. offen zutage tretenden Mängel in der Zusammensetzung des örtlichen In der lebhaften Aussprache wurden allgemein die seit Jahren offen zutage tretenden Mängel in der Zusammensetzung des örtlichen Kartells zugegeben; es fehle an befähigten Kräften. Teilweise bringen die Gewerkschaften dem Kartell auch direkte Gleichgültig das Spandauer   Kartell ſeit jeher feit entgegen, so daß Das Gewerbegericht tam bann nach Anhörung der Gründe der zur Leistungsunfähigkeit und Bedeutungslosigkeit verurteilt ist. Parteien zu folgendem Schiedsspruch: Von seiten des Genossen Fink wurde der Anschluß der Spandauer  " 1. Ein Berliner   Maurer ist bei gewöhnlichem Mauerwerk Gewerkschaften an die Berliner   Gewerkschaftskommission angeregt, und bei neunstündiger Arbeitszeit in der Lage, durchschnittlich dieser Vorschlag aber vom Referenten und den übrigen Diskussions­500 bis 750 Steine zu vermauern. rednern energisch bekämpft. Stieger empfahl, das Kartell in feiner gegenwärtigen Gestalt aufzuheben und statt dessen einen dreigliederigen geschäftsführenden Gewerkschafts- Ausschuß" einzusehen, der die Geschäfte der Kartelle zu besorgen und eine regelmäßige Verbindung mit allen Gewerkschaftsvorständen unterhalten müßte. In der Endabstimmung fand dieser Vorschlag jedoch keine Annahme, degegen sprach sich die Versammlung mit allen gegen vier Stimmen, entsprechend einem zweiten Antrage Riegers gegen den Anschluß der Spandauer   Gewerkschaften an die Berliner   Kommission aus.

2. Bei der unter 1 genannten Durchschnittsleistung ist Zeit­lohn in Betracht gezogen. Ferner handelt es sich bei dieser Durchschnittsleistung nicht um die tägliche Leistung eines einzelnen Maurers, sondern lediglich um die Leistung einer Kolonne." Der Schiedsspruch ist nun seit vier Jahren Vertragsbestimmung. Aber innerhalb dieser Zeit ist nicht ein einziger Antrag von Arbeit­gebern an die Achtzehner- Kommiffion gelangt, wonach auf Grund Sieser Bestimmung festgestellt und tagiert werden sollte, ob unter den obwaltenden Umständen die Leistung der Maurer genügend sei. Auch über die Leistung der Maurer im allgemeinen sind die Klagen der Arbeitgeber nicht verstummt. Damit ist unwiderleglich der Beweis erbracht, daß diese Bestimmung die in sie gesezte Erwartungen nicht erfüllt hat.

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Soziales.

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Dagegen ist im vollen Umfange eingetroffen, was die Arbeit­Aerztliches Standesbewußtsein- ein Problem für Psychiater. nehmer befürchteten. Fast täglich ereignen sich Fälle, wo Poliere 4. Die in§ 1 Absatz 1 vorgesehene Leistungsklausel ist zu und Arbeitgeber, unter einseitiger und falscher Auslegung dieser Be- Der Dresdener   ärztliche Bezirksverein bat am letzten Montag streichen. stimmung, die Maurer in Aergernis erregender Weise belästigen, sei beschlossen, die von der Orts- Krankenkasse ihren festbefoldeten Kassen­Das letztemal wurde der Vertrag im Jahre 1902 verlängert. es, daß bei der Anstellung der Geselle darauf aufmerksam gemacht ärzten gewährte Bensionsberechtigung für standesunwürdig Die Löhne wurden gelegentlich dieser Vertragsverlängerung erhöht wird, hier müssen sie, wie im Vertrage steht, täglich 750 Steine zu erklären. Der Ehrenrat wurde zugleich mit der Strafverfolgung und zwar am 1. April 1903 und am 1. April 1904 um je 2 Pf. verarbeiten" oder wenn der einzelne bei einer bestimmten Arbeit die derjenigen Aerzte, die am 1. Januar 1905 in den Genuß der pro Stunde. Die Mehreinnahme, welche diese Lohnerhöhung den Anzahl Steine nicht verarbeitet hat, Vorwürfe schwerster Art erhoben Pensionsberechtigung gelangt find, beauftragt. Das terroristische Maurern brachte, ist jedoch reichlich aufgewogen durch die inzwischen werder, oder es wird von einer Kolonne besagte Leistung verlangt, Treiben in ehrengerichtlicher Verhüllung wird durch solche Beschlüsse eingetretene Steigerung der Lebensmittel und Wohnungspreise. wo die bei Abschlicßung des Vertrages hierfür ins Auge gefaßten am schnellsten unterbunden werden denn Lächerlichkeit tötet ficher. In der Begründung, welche die Arbeitnehmer ihrer neuen Lohn Vorbedingungen fehlen. Preußisch- fiskalische Sozialpolitik. Am Neubau des Polizei­forderung begaben, werden dafür attenmäßige Beläge gebracht. Bu Infolge dieses Umstandes sind wiederholt Entlassungen und Be- präsidiums in Danzig   waren zur Fertigstellung der inneren Ar­Grunde gelegt find dort den Zahlen über die Lebensmittelpreise die drückungen der Gesellen vorgekommen, insbesondere der jüngeren beiten ungefähr 17 Maurer, einige Schlosser, Tischler usw. beschäftigt. amtlichen Berliner   Markthallenberichte. Nach diesen stieg die Mehr- und mit dem Vertragsverhältnis weniger betrauten sowie gegenüber Eines Tages wurden die Arbeiter durch die Nachricht überrascht, daß ausgabe für den Familienbedarf an Nahrungsmitteln allein feit fremden Gesellen, so daß durch diese vertragswidrige Ausnugung der sie entlassen wären und an ihrer Stelle Strafgefangene be 1902 um 51,48 m. jährlich. Zu all den Einflüssen, welche die Er- Bestimmung viel Erbitterung gegen den Vertrag erzeugt worden ist. schäftigt werden. Das ist eine preußische Notstandsaktion zugunsten höhung dieser Lebensmittelpreise bewirkten, kommen aber nun noch Es liegt daher im Interesse einer gedeihlichen Entwickelung des der Arbeiter. Man muß erst Dieb werden um auf Staatsbauten neue hinzu, welche die steigende Tendenz derselben verschärfen Vertragsverhältnisses, daß im zukünftigen Vertrage diese Bestimmung Beschäftigung zu bekommen. werden. So wird sich u. a. bald auch zweifellos die Wirkung der keine Aufnahme findet. neuen Handelsverträge geltend machen.

Eine Gebührenordnung, welche auch Mieter zu Kanalisations­Aber dazu kommt nun auch noch die Steigerung der Mietspreise! Zum Schluß noch einige Bemerkungen allgemeiner Natur über gebühren heranzieht, ist rechtsgültig. So hatte der Bezirksausschuß Der Maurer, der selbst mit tätig ist, die herrlichsten Paläste zu die Aussicht und die Berechtigung der Forderungen: zu Oppeln   entschieden und die Klage eines Mieters in Oppeln  , des erbauen, ist vielfach, selbst in Berlin  , nicht in der Lage, sich Die Bauthätigkeit wird aller Voraussicht nach auch in diesem Regierungsrates Werner, welcher von der Gebühr freigestellt fein eine Wohnung zu leisten, die den allerniedrigsten Ansprüchen genügt. Baujahr für Berlin   und seine Vororte eine rege sein. Der Hypotheken- wollte, abgewiesen. Das Ober- Verwaltungsgericht bestätigte die Von insgesamt 832 verheirateten Maurern leisteten sich nur 172 eine markt, der Binsfuß und das Angebot von Baugeldern, sowie der Entscheidung als zutreffend. Man ging davon aus, daß die Kanali­Wohnung von zwei Zimmern, d. H. getrennte Wohn- und Schlaf Grundstücksverkehr ist immer noch günstig. Deffentliche Bauwerke fation nicht bloß den Grundeigentümern die Entwässerung der Täume. 660 von ihnen, also die weitaus überwiegende Mehrzahl stehen verhältnismäßig viel in Aussicht und an Mietswohnungen ist Grundstücke erleichtern solle, sondern auch die ganze Stadt reinhalte derselben, hatte neben der Küche nur noch ein Zimmer, das dann immer noch Bedarf vorhanden. Sozialpolitiker nehmen an, daß, und der Gesundheit aller Bürger nute. Es werde zum Beispiel die als Wohn- und Schlafraum für die ganze Familie dienen mußte. wenn die Bevölkerung genügenden Spielraum für Um- und Zuzüge, Gefahr der Verbreitung ansteckender Krankheiten vermindert. Vor­Diese Verhältnisse erleiden noch dadurch eine Verschlimmerung, daß sowie genügende Auswahl von Wohnungen haben soll, 3 Prozent ausseßung der Heranziehung zur Gebührenleistung sei natürlich der es gerade die großen Familien sind, die in Wohnungen mit nur der gesamten Wohnungen leer stehen müßten. Nach dem Jahr Anschluß der fraglichen Räume an die Kanalisation. cinem Zimmer hineingepfercht werden, während die weniger oder buch der Stadt Berlin   standen aber im Jahre 1904 schäzungsweise gar nicht mit Kindern gesegneten sich der besseren 3we i zimmer nur 1,04 Prozent Wohnungen leer. Die Rache der Sieger im niederländischen Generalstreik von 1903 Wohnungen erfreuen. Auch die etwaigen Einwände der Unternehmer, daß ihnen bei fennt noch immer keine Grenzen. Von den damals aus dem Dienst einer zu gewährenden Lohnerhöhung kein Gewinn mehr bleibt, der der Gemeinde Amsterdam   entlassenen Arbeitern warten noch un­die Fortführung der Geschäfte gestatten würde, ist hinfällig. Die gefähr 110 bis 120 vergeblich auf Wiedereinstellung wirtschaftliche Lage der Haus-, Grund- und Bodenbesitzer hat sich und leiden, da es gegenwärtig äußerst schwer ist, irgend welche Der Maurer kann im Durchschnitt nur auf 221 Arbeitstage im weit rascher gehoben, als die der Arbeiter. Im Jahre 1892 betrug Arbeit zu finden, zu einem großen Teil mit ihren Familien bittere Jahr rechnen. Unter Berücksichtigung der im Vertrage festgelegten die Zahl der freiwilligen Grundstücksverkäufe in Berlin   10,76 Broz, Not. Am Mittwoch stellten unsere Parteigenossen Tat und Polat Arbeitszeit und bei einem Stundenlohn von 70 Pf. dürfte die der Subhastationen 1,58 Proz. aller Grundstücke. Zehn Jahre im Gemeinderat den Antrag, den Bürgermeister und Magistrat zu der Jahresdurchschnittslohn eines Maurers 1350 M. betragen. später, 1902, wurden freiwillig nur noch 6,45 Proz. der Grundstücke ersuchen, bei Einstellung von Gemeindearbeitern in erster Weise die Mithin verwendet der Maurer 20-23 Proz. seines Jahreseinkommens verkauft; zur Subhastation kamen nur noch 0,53 Proz. Und diese Entlassenen vom April 1903 zu berücksichtigen. Der Antrag wurde auf Wohnungsmiete. Einen größeren Betrag fann er für diesen Verbesserung der Verhältnisse hatte sich in stetiger Entwickelung durch abgelehnt; außer den Antragstellern stimmten nur noch zwei Zwed nicht aufwenden, obwohl es seinem Bedürfnis durchaus ent- gefeßt, fast unbeeinflußt von den Krisen, welche die bekannten Krachs Gemeindevertreter dafür. Nach den Erklärungen, die der Bürger­spräche und im Interesse des Gemeinwohles dringend erforderlich der Hypothekenbanken hervorriefen. meister zu dem Antrag abgab, soll allerdings die Teilnahme am Auch die Bauunternehmer selbst stehen sich nicht schlechter. An- Generalstreit fein Hindernis der Wiedereinstellung mehr bilden. Es fang der neunziger Jahre betrug der Maurer  - Tagelohn 5,00-5,50 m. seien, bemerkt er, türzlich sogar Mädelsführer" wieder eingestellt Trotz der Lohnerhöhung bis auf 6,30 M. dem jezigen Vertrags- I worden.

Die Durchschnitts- Wohnungsmiete beträgt für die Einzimmer Wohnungen 267,84 M., für die gweizimmer- Wohnungen 350,47 M., für beide Gruppen zusammen 309,12 M.

wäre.

Berschlimmert werden die Wohnungsverhältnisse noch durch das Schlafftellenwesen.

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