Einzelbild herunterladen
 

Nr. 33.

Abonnements- Bedingungen:

Abonnements Preis pränumerando! Bierteljährl. 3,30 Mr., monatl. 1,10 Mr., wöchentlich 28 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags­nummer mit illustrierter Sonntags Beilage Die Neue Belt" 10 ẞfg. Post­Abonnement: 1,10 Mart pro Monat. Eingetragen in die Post- Beitungs­Preisliste. Unter Kreuzband für Deutschland   und Desterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.

Ericheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

22. Jahrg.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Rolonel zeile oder deren Raum 40 Bfg., für politische und gewerkschaftliche Bereins­und Versammlungs- Anzeigen 25 Pfg. ,, Kleine Anzeigen", das erste( fett­gebruckte) Wort 10 Pfg., jedes weitere Wort 5 Pfg. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr bormittags geöffnet.

Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Mittwoch, den 8. Februar 1905.

Dem Zentrum war diese Feſtnagelung begreiflicherweise

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Quertreibereien.

Arbeiterpolitik des Zentrums. sehr unangenehm. Herr Erzberger, zugleich der jüngste Der Spott des Rechenblattes über die Einigkeitserklärungen der Das Zentrum hätte gern auf seine Interpellation wegen und der unmanierlichste der Reichstagsabgeordneten, unter- Siebenerkommission beleuchtet auch das geschäftige Treiben solcher des Zehnstundentages verzichtet, um für die ihm wichtigeren bricht schon sonst jeden sozialdemokratischen Redner durch sein Blätter, die sich arbeiterfreundlich anstellen und dabei Tag für Tag Interessententreise die Zollbeute rascher in Sicherheit bringen ungebildetes Lachen und seine gequätten Zwischenrufe. Heute Stimmungsmache treiben gegen die Einigkeit. Die Siebener­zu können. In der Tat hätte es sich damit ein üble Blamage stieg er auf die Tribüne hinauf, postierte sich neben unseren tommission hat ihre Erklärung erlassen müssen, weil falsche Freunde mehr erspart. Man weiß, daß im Seniorentonvent seine An- Redner und hätte ihn am liebsten überhaupt nicht weiter der Arbeiter aus parteipolitischen Rücksichten dauernd Nachrichten aus­regung nicht auf fruchtbaren Boden fiel, und so mußte denn sprechen lassen. Diesem lümmelhaften Benehmen entspricht streuen über angebliche Uneinigkeit der Streifenden. Hätte sie das dauernd Herr Trimborn wohl oder übel heute im Namen der Zentrums- die Art seiner Polemik. Da er fachlich nur eine Aeußerung ruhig hingehen lassen, dann wären bald Betrachtungen gefolgt nach partei die Frage an den Reichskanzler stellen, ob noch in Bebels, der sich vor zehn Jahren einmal für angenehm über dem bekannten Muster: Es muß doch etwas daran sein. dieser Session ein Gesezentwurf auf Einführung des Behn- rascht erklärt hat, wenn sofort der Zehnstundentag gesetzlich Dieses Treiben segt heut die, Bossische" fort, indem fie fich stundentages für alle erwachsenen Arbeiter, männlich wie weiblich, festgelegt würde, zur Entschuldigung des Zentrums an- aus Essen melden läßt: zu erwarten sei. Herr Trimborn lieferte in dieser Anfrage eine Be- zuführen vermochte, suchte er den längst Klargestellten Fall gründung, die ihre Zwecklosigkeit und Halbheit aufs glänzendſte des verstorbenen Maschinenmeisters Hellmann durch lügen­dartat. Wenn er die parlamentarische Geschichte der Anträge hafte Darstellung gegen den Genossen Fischer auszunuken. auf einen gesetzlichen Marimal- Arbeitstag durchging und dar- So geht es immer: weist man der Regierung oder dem legte, wie seit mehr als einem Menschenalter die Regierung Zentrum nach, wie arbeiterfeindlich ihr ganzes Treiben ist, Millerand, Greulich oder nichts und aber nichts auf diesem Gebiete getan hat, als so entschuldigen sie sich mit bestenfalls Erhebungen versprochen, so weiß man wirklich einem Fall.

-

-

nicht, wie er plöglich zu dem Optimismus tam, in wenigen Ernster erwiderte Graf Posadowsky  , der tief verletzt Wochen eine durchgreifende Regelung dieser Frage von der war von der Aeußerung Fischers, daß die Arbeiterschaft von Regierung zu erwarten. Herr Trimborn zeigte, daß tatsächlich dieser Regierung nichts zu hoffen habe. Gewiß mag er und zum Teil auch formell rechtlich alle europäischen   Stultur- persönlich daran am wenigsten Schuld tragen; aber mit der länder Deutschland   auf diesem Gebiete boran feien, Aussicht auf die Novelle zum Berggesetz und die Zuerkennung daß zum Beispiel für die Textil- Industrie England der Rechtsfähigkeit an die Berufsvereine kann er wirklich nicht und Frankreich   den Zehnstundentag für die Arbeiterinnen über die Tatsache hinwegkommen, daß wir in den letzten längst durchgeführt haben, während Holland   es nur mit Rück- Jahren sozialpolitisch nicht um einen Schritt vorwärts ge­ficht auf Deutschlands   unlautere Konkurrenz unterlassen habe. kommen sind.

" Die Erregung der Bergleute ist größer als zuvor. Die Auszahlung der Unterstützungsgelder führte im Ausstandslokal Boruffia" zu erregten Szenen. Die Arbeiter waren mit 9 M. Unterstützung für eine ganze Woche unzufrieden. Viele bekamen sogar weniger. Für heute abend ist eine große Protestversammlung ein berufen worden, worin gegen das eigenmächtige Vorgehen der Siebener, betreffs die Ermäßigung der Forderungen Front gemacht werden soll. Die Delegierten, die den Generalausstand beschlossen haben, treten Donnerstag vormittag in Essen   zusammen. Man glaubt in Bergmannskreisen, daß die Siebener ein Mißtrauens botum von den Delegierten erhalten werden."

Und wenn nun die Bergarbeiter kommen und das als faulen Schwindel entlarven, dann kommt die Unternehmerpresse und sagt: es scheint sehr faul zu stehen mit der Einigkeit, sonst würde man nicht fortwährend zu erklären brauchen, daß man einig ist. Man sieht daraus, wie sich die offenen und die heimlichen Feinde der Arbeiter in die Hände arbeiten.

Die Vertreter der Streifenden

Er wies mit reichem Material nach, daß die Intensität der Für die Zentrums- Resolution trat etwas entschiedener der Die Macher der evangelischen Arbeitervereine hauen in dieselbe Arbeit an den modernen Maschinen unvergleichlich höher sei, Pole Stul ersti, etwas weniger entschieden der Christlich- Kerbe. Sie haben ihren Agenten zu Herrn Kirdorf geschickt, dieser als bei den früheren Betriebsweisen, und daran schloß er die soziale Burkhardt und der Freisinnige Pachnide ein; hat dem Agenten, der nicht die geringste Autorisation hat, für die Forderung, gefeßlich eine Arbeitszeit festzulegen, die für einen dieser versicherte, man sei über das Manchestertum hinaus, Streifenden zu handeln und Crklärungen entgegenzunehmen ver­nicht unbeträchtlichen Teil der 42 Millionen interessierter führte dann aber sofort England als Musterbeispiel gegen fprochen, daß keine Maßregelungen vorgenommen werden sollen, Arbeiter geradezu einen Rückschritt bedeutet, und die Ver- die gesetzliche Festlegung des Behnstundentages an. Schroff und daraufhin erläßt eine Delegiertenverfammlung des Kreisverbandes sicherung und Bereitwilligkeit, diesen Zehnstundentag durch so ablehnend stellte sich der Konservative Schickert und be- Bochum   der evangelischen Arbeitervereine eine Aufforderung zur viele Uebergangsvorschriften für immer und so viele Aus- sonders der Nationalliberale Lehmann jedem Arbeiterschutz Wiederaufnahme nahmebestimmungen zu durchlöchern, daß nur noch das gegenüber. Herr Lehmann ist ein Herz und eine Seele mit werden sich die unbefugte Einmischung dieser Nebenregierung sehr ,, Prinzip" übrig bleibt.. den Crimmitschauer   Fabrikanten, protestiert mit ihnen gegen ernstlich verbitten. Graf Posadowsky gab diesem Zentrumsmann mit die schwere Schädigung des Erwerbslebens und den Eingriff den einstudierten sozialpolitischen Allüren die Antwort, die in die persönliche Freiheit der Unternehmer, die der Zehn­solche Schwächlichkeit verdient. Mit tiefsinnigen Betrachtungen stundentag bringen soll, und schimpft den Arbeitern nach, daß über den Koeffizienten der Arbeitszeit, unter den man nicht gehen sie in der freien Zeit doch nur in die Kneipe liefen. Das ist dürfe, ohne die Arbeitsleistung und die Konkurrenzfähigkeit der In- so die Sozialpolitik des Heyls.

dustrie übermäßig zu schwächen, leitete er die geradezu höhnische Morgen soll die Beratung des Toleranzantrages fort­Antwort ein, daß die Regierung zu den schon vor zwei Jahren gefeßt und dann die Anträge auf Errichtung eines Reichs­abgeschlossenen Erhebungen über die Fabrikarbeit der Frauen Arbeitsamtes in Angriff genommen werden.- neue hinzufügen werde, um zu erwägen, ob es sich vielleicht

"

-

-

Eine Sympathiekundgebung für die Streikenden erlassen der Kurator und der Rektor sowie zahlreiche Professoren der Universität Bonn nebst vielen anderen angesehenen Personen. Sie verurteilen das Verhalten der Unternehmer und fordern zu Sammlungen für die Streifenden auf.

Der allgemeine Streik in Belgien  .

Ueber den Stand des Streiks in den verschiedenen deutschen  Revieren berichtet der Reichsanzeiger": Auf den oberschlesischen Staatswerken fuhren am 6. d. M. die empfehle, für eine spätere Zukunft einen allmählichen Ueber. Wie der Herr, so der Reichskanzler. Welegschaften wieder vollzählig an auf ben Privatwerken waren gang zu einer etwa im Sinne der Zentrumsanfrage an demselben Tage auf dem Hillebrandschacht 330 von 450, am laufenden Regelung der Arbeitszeit für Fabrikarbeiterinnen Wie genau die dreiste Verhöhnung der streifenden Berg  - heutigen Tage: auf" Gottesfegen"( Aschenbornschacht) 235 von 601, zu gelangen. Charakteristisch war seine Mitteilung, daß arbeiter durch den Reichskanzler den Wünschen der Unter- auf den drei Schächten der Gewerkschaft Charlotte" bei Czerniz von 26 wegen der Enquete angefragten Bundesstaaten nehmer entspricht, das zeigt ein Blick in die Presse der Unter-( Bergrevier Ratibor) 600 von 2000 Mann ausständig. 18 überhaupt nicht geantwortet haben. So sehr beeilen nehmer. Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" sieht in dem der Schlesischen Kohlen- und Kokswerte in Gottesberg" von Im Waldenburger Bezirk fuhren am 6. d. M. auf den Gruben sich die Regierungen in Fragen, an denen die ge- Friedensangebot der Siebener- Kommission nichts weiter als ein 2543 Mann 1630 nicht an. In Neurode war die Streillage un­samte deutsche Arbeiterschaft ein lebhaftes Interesse hat! Eingeständnis der Schwäche und gibt damit zu erkennen, daß verändert. Auf den übrigen Gruben des Bergreviers Ost- Walden­Wenn die Sonne der Regierungsgnade so schwach scheint, ist die Unternehmer an der Fortdauer des Streiks interessiert sind. burg   fuhren die Belegschaften vollzählig an. es freilich kein Wunder, wenn die Aepfel, die Herr Trimborn Das Blatt schreibt: Auf den vom Ausstande betroffenen Zechen des Ruhrreviers vom Baum der sozialpolitischen Erkenntnis im Garten der Die Siebener- Kommission beginnt von ihrem hohen Podium fuhren am 4. d. M. insgesamt 55 440 und zur Morgenschicht am Regierung zu pflücken hoffte, niemals reifen. Graf Posa- herabzusteigen. Von den 14 Forderungen, von denen seinerzeit 6. d. M. 53 872 gegenüber 53 944 Mann in der vorhergegangenen dowsky begnügt sich mit einigen feinsinnigen und geistvollen jede als conditio sine qua non bezeichnet wurde, hat man drei Morgenschicht an. fallen lassen( welche, ist allerdings noch nicht bekannt) und Auf der Zeche Rheinpreußen( Oberbergamtsbezirk Bonn  ). Untersuchungen über die Frage, ob nicht doch vielleicht die den so viel verläſterten Bergbauverein um Unterhandlungen arbeiteten in der Nachtschicht zum 6. d. M. sowie in der folgenden 17 stündige Arbeitszeit in der Anfangsperiode der deutschen   ersucht. Offenbar ist die Siegesgewißheit, mit der man einst in Früh- und Mittagschicht unter Tage von 4405 Mann 3473, über Industrie zu lang gewesen sei, und freut sich, daß inzwischen den Kampf zog, geschwunden, der Rausch verfliegt und eine Tage von 1161 Mann 1149, fodaß sich die Zahl der Ausständigen ,, bon selbst" eine Verkürzung eingetreten ist. Es wird sich nüchterne Auffassung scheint Plaz zu greifen. Statt der Losung auf insgesamt 944 bezifferte. wohl auch weiter alles von selbst" zum Guten wenden. ,, alles oder nichts" zu folgen, zieht man jetzt in Betracht, was bei Genosse Fischer hielt mit der sozialpolitischen Rück- den gegebenen Verhältnissen überhaupt zu erreichen ist. Denn es ständigkeit der Regierung und der sozialpolitischen Heuchelei ist schon manches faul in dem Staate der Sieben. Immer und Auf dem Kongresse der belgischen Bergarbeiter waren 88 Berga immer wieder sieht er sich veranlaßt, die vollkommene Einheit" arbeiter- Organisationen vertreten. Anwesend waren auch ein Ver­der weltlichen Jesuiten   gründlich Abrechnung. Er zeigte an und die großartige kameradschaftliche" Einigkeit zu befretieren. treter des Vorstandes der sozialistischen   Partei Belgiens   fotie zehn der Erklärung des Grafen Posadowsky und an früheren noch Wenn sie tatsächlich noch vorhanden wäre, dann wäre Kammerdeputierte. Die nach langer Verhandlung mit übergroßer flareren Aeußerungen des Handelsministers Möller, wie tief es unnötig immer von neuem fie zu verkünden. Die Mehrheit beschlossene Resolution lautet: unsere Regierung noch im Manchestertum steckt. Nur dak Dekrete aber werden sie nicht mehr schaffen. Inzwischen pfeifen es fie es nicht aufrichtig treibt. Um der Arbeiterschaft die Spazzen bereits von den Dächern, daß im Schoße der Kom­durch gewissenlose Gesezesauslegung oder brutale Polizei- mission heftige Meinungsverschiedenheiten ausgebrochen sind." willfür die Freiheit des Koalitionsrechts zu rauben, hüllt sie Das ist geschrieben, bevor die Antwort des Reichskanzlers sich in den Bassermanntel der sozialpolitischen Versprechungen. auf das Telegramm der Siebener Kommission bekannt war Jede Erfüllung, die sie den Arbeiterforderungen gewährt, ist und es liefert den Beweis, daß die Herrschaften ihre Macht ein Danaergeschent. Unter ihrer Herrschaft würde der Mindest genau kennen. Es hätte nicht geschrieben werden können, wenn John zum Normallohn und der Marimalarbeitstag zur allgemein die Unternehmer hätten befürchten müssen, daß die Regierung üblichen durchschnittlichen Arbeitszeit werden. Dem Zentrum etwas zugunsten der Arbeiter tun könnte gegen den Willen ist diese Politik gerade recht. Wenn es für die mächtigen der Unternehmer. Es konnte nur geschrieben werden, weil die Kreise der Grundbefizer Forderungen erhebt, versteht es sehr Unternehmer ganz genau wissen, daß die Regierung nur wohl, ihre Durchsetzung zu erzwingen; nur für die Arbeiter ihren Anweisungen folgen darf. Sie hätten sich gehütet, diesen erscheint es als arme, machtlose Bittstellerin bei der wider Ton anzuschlagen, wenn sie nicht voraus gewußt hätten, daß willigen Regierung. Aber selbst bei der Aufstellung der auch der Reichskanzler nur Hohn für die Streifenden übrig Forderungen, bei der Arbeiterpolitik in den eigenen Reihen, haben darf. fann es nicht ehrlich und konsequent bleiben. Die Berliner   Neuesten Nachrichten" unter­fordert es den uneingeschränkten Zehnstundentag für streichen unsere Beurteilung der Reichskanzler- Antwort durch von Charleroi   und auf 19 000 in Borinage angegeben. alle Arbeiter, morgen erklärt es sich ebenso feierlich und diese Bemerkung: offiziell gegen jede Ausdehnung des Zwangs" in der Wirt­schaftsordnung. Haltlos schwanft es zwischen den Interessen der verschiedenen Völkerklassen, die es vertritt, ohne Programm von Kuhhandel zu Kompromiß, nur geleitet von der Rücksicht auf die Erhaltung seiner Wahlstimmen. Erst das Anwachsen der modernen Gewerkschaftsbewegung, der modernen Arbeiter­partei kann es zwingen, seine Arbeiterschußanträge, die gleich­sam der Schatten der sozialdemokratischen Forderungen und Machtitellung sind, umfassender und kräftiger zu gestalten.

Heut

"

Es ist dabei angesichts des bisherigen weiten Entgegen tommens der Regierung gegenüber den kontraktbrüchigen Aus­ständigen erfreulich, daß der Reichskanzler als Vorbebingung für feine Vermittelung die sofortige Wiederaufnahme der Arbeit stellt. Die Streifenden merken nun vielleicht doch, daß die Re­

gierung ihnen neben großem Wohlwollen schließlich auch Energie

zeigen kann."

"

Auch die Post" bezeichnet das Telegramm des Reichs­tanzlers als ein Wort zur rechten Zeit".

In Erwägung, daß für die Arbeiter aller Kategorien eine Bea schränkung der Löhne eingetreten ist; in Erwägung, daß die Unternehmer alle Anfragen unbeantwortet gelassen haben; in Erwägung, daß der Streit in Westfalen   die Kohlenläger geleert hat;

in Erwägung, daß die belgischen Bergarbeiter ebenso begründete Beschwerden haben wie die deutschen  ;

Erfüllung der Arbeiterforderungen gestattet; in Ertvägung, daß die Lage der belgischen Kohlenindustrie die Erfüllung der Arbeiterforderungen gestattet; in Erwägung, daß der Augenblick für eine Lohnbewegung günstig beschließt der Kongreß:

ist,

der allgemeine Streit in den vier Revieren wird erklärt.

Im Anschluß an diese Resolution wurden die gestern schon mit­geteilten Forderungen aufgestellt.

#

Die Zahl der Ausständigen wird heute auf 28 000 im Beden

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 7. Februar.

Die Annahme der denaturierten Kanalvorlage. über den grundlegenden§ 1 der Kanalvorlage, der die Re­Am Dienstag fiel im Abgeordnetenhause die Entscheidung gierung ermächtigt, für Kanalbauten und Meliorationen 334 575 000 Mart zu verwenden, und zwar für Herstellung eines Schiffahrtstanals vom Rhein   zur Weser   einschließlich