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erbliden sie in den Mängeln der Kanzleiform der russischen Gesezgebung und bringen zu deren Beseitigung ein vorzügliches Projekt in Vorschlag: alle neuen Gefeße" oder zeitweiligen Maßregeln", die die Kraft des Gesetzes besigen, müssen unbedingt durch den Staatsrat gehen und mit der Unterschrift des Zaren veröffentlicht werden. Damit aber diese Form" die Herren Minister in der Veröffentlichung von geheimen Erlassen nicht beenge, stellen die russischen Reformatoren zwei Ausnahmen fest. In einem Falle wird das Gefeß auf unmittelbare Bestimmung des Monarchen erlassen und mit allerhöchst dero Unterschrift versehen." Im zweiten Falle fann freilich die festgestellte Form" des Gesezes den Monarchen nicht beschränken, falls Se. Majestät in Ausnahmefällen geruht, nach eigenem Ermessen das Ministerkomitee zur Beratung eines gesezgeberischen Aktes zu veranlassen"
So steht es mit der Reform". Bis jetzt wurden die Geseke durch den Staatsrat und außerhalb desselben erlassen: der Reform gemäß bleibt die Sache in derselben Lage. Die Geseße auf Grund der Berichte einzelner Minister werden als Erlasse bezeichnet, die auf unmittelbare Bestimmung des Monarchen" erscheinen und mit „ allerhöchst dero Unterschrift" versehen sind. Es fragt sich, to bleibt da eigentlich die Reform und wen wollen die russischen Staatsgreise betrügen? Uebrigens, vielleicht sind diese Reformen für das heilige Haupt der russischen Majestät berechnet dann sind sie selbstredend sehr weise und ausreichend. Nachdem Geseze als Gefeße und als allerhöchste Erlasse erfunden worden waren, war es ein Leichtes, einen herrlichen Apparat zu erfinden, wo diese wunderbare Geseßlichkeit aufbewahrt werden könnte. Der Senat muß reformiert werden. Der Senat muß darauf achten, daß außer den Gesetzen und Erlassen des Monarchen keine anderen veröffentlicht werden. Der Senat muß die Geseze schüßen, bis sie von den Erlassen, und die Erlasse schüßen, bis sie von den Gefeßen abgeschafft werden. Zu diesem heiligen Zwecke muß der Senat unabhängig von dem Justizminister sein. Noch mehr. Derselbe hohe und große Senat muß einen Vorfißenden haben, der in unmittelbarer Berührung mit dem Monarchen steht, der dem Zaren persönlich Bericht erstattet, während auf der anderen Seite lokale administrative Gerichtshöfe mit öffentlichen Gerichtsverfahren und Prozeßführung einzuführen sind. Vor diesen Gerichtshöfen werden Rechtsanwälte Reden halten und die öffentlichen Rechte, die auf Gefeßen und Erlaffen beruhen, befürworten. Und um das Wert der Reformen zu vollenden, muß der russische Beamte vor dem Gerichte verantwortlich gemacht werden. Die Gefeßlichkeit wird seiner Raubsucht und Willfür Schranken feßen. Unter dem Einflusse der neugeborenen Gefeßlichkeit wird sich der Wolf in ein Lamm verwandeln, der Dieb
ein Heiliger und der Mörder ein freundlicher und demutsvoller Familienvater werden! Frohlocket und jubelt, ihr„ russischen Bürger". Die überweisen Greise haben Mittel gefunden, ein Paradies innerhalb der Gefängnismauern zu schaffen und eure Ketten in Kränze und Guirlanden zu verwandeln!
Welche Niederträchtigkeit von einem Staatschnismus! Welche Fähigkeit, Menschen als eine Hammelherde zu betrachten! Welche Sicherheit in der Durchführung von Reformen, die mit Blut bespritzt, die über den Leichen der niedergeschoffenen Arbeiter proklamiert werden! Wir glauben gerne, daß die veröffentlichten Gefeße und Erlaffe von dem Senate und den administrativen Gerichtshöfen und sogar von den russischen Satrapen( Statthaltern) eifrig bewacht sein werden. Es fragt sich nur, welche Macht kann den Zaren und seine Hoflakaien zwingen, dort Gesetze zu veröffentlichen, wo sie ihnen unbequem oder unangenehm sein können. Wer garantiert dafür, daß in diesen Gesetzen den Untertanen Rechte und nicht nur Pflichten, Pflichten ohne Ende eingeräumt sein werden? Und wenn diese Rechte auch wirklich allerhöchst" gewährt werden, so fragen wir wiederum, wer fann den Baren hindern, dieselben durch polizeiliche Aufsicht und administratives Verfahren so gut wie aufzuheben? Was soll man endlich mit diesen Rechten beginnen, wenn ihre nähere Realisierung der höchst sorgsamen Polizeibehörde überlassen wird? Kalter raffinierter Hohn gegen die elementaren Forderungen bes Rechtsstaates spricht aus diesen Reformen. Ein ungeheuerliches Spiel auf Kosten der noch unaufgeklärten Massen sind diese Reformen und weiter nichts! Aber schwerlich werden sie nun täuschen können. Die berüchtigte Anmerkung zum§ 56 der grundlegenden Gesetze bleibt in Kraft und damit zugleich die Rechtsbestimmung der russischen Gesetzgebung, die von Erlassen spricht, die einem besonderen Geheimnisse obliegen".
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präsident Holz fuhr heute mittag nach Dppeln zurüd, nachdem p Er duldet also das Schicksal der Tausende namentofer er mit der Behörde Maßnahmen zum Schuße der Grenze be- Helden des Freiheitskampfes! sprochen hatte.
Unser Berichterstatter schreibt uns von der oberschlesischen Grenze:
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Das große Schweigen der Bauern
Eine Anzahl Bauern haben sich um Hülfe an den Gouverneur gewandt, da die schlechte Ernte ihre wirtschaftliche Lage gefährdete. Der Gouverneur hat das Versprechen gegeben, alles zu tun, was ihm möglich wäre.
Am Sonnabend sind die Arbeiter aus den Gruben Felig", wird durch folgende offizielle Meldung aus Kischinew geKasimir" und aus den Fabriken von Strzemieszyce in Massen brochen: nach Dombrowa gezogen. Ueber den Köpfen der Menge wehte eine mächtige rote Fahne mit der Aufschrift:" Hoch die Freiheit!" der Demonstrationszug aus Strzemieszyce losging, riefen die Soldaten:" Wir wollen die Manifestanten mit Bajonetten auf halten." Die Menge 30g trozdem weiter, das Militär griff nicht ein. In Dombrowa berhielten sich Polizisten und Kosaten angesichts der kolossalen Uebermacht der Arbeiterbataillone vollständig ruhig. Dann fehrten die Arbeiter nach Riemch" zurück.
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Erwacht auch der hungernde Bauer?
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Die Ausstandsbewegung im Reich. Windau. Hier ist der Ausstand von neuem ausgebrochen. Militär ist mit einem Ertrazug hierher beordert worden.- Sonntag fanden in Dombrowa , Sonsnowice, Sielce, Tiflis . Die Unruhen haben in den letzten Tagen nicht aufNiwka, Czelada, Strzemieszyce und Bagorne Voltsversammlungen gehört. Am Sonntag früh strömten die Arbeiter nach dem Zentrum statt, die unter freiem Himmel veranstaltet wurden. Nach kurzen der Stadt; um Mittag entfaltete eine Menge von etwa 300 Mann Ansprachen begaben sich die Arbeiter aus sämtlichen Versammlungen eine rote Fahne, verteilte Proklamationen und schoß mit Rein gewaltigen Demonstrationszügen vor die Realschule. Dort sammelte sich eine Menge an, die von den einen auf 30 000, von volvern auf die Schuhleute, die die Fahne fortnehmen wollten. anderen noch weit höher geschäzt wurde. Fünf Standarten Drei Schuhleute wurden verwundet, zwei von ihnen schwer. waren zur Stelle. Auf ihnen die Aufschriften:" Hoch die Freiheit!" Die Polizei zerstreute die Ruhestörer, 30 wurden verhaftet, Nieder mit dem Barat!" Nach einigen Ansprachen bat der Polizei- ein anderer Zeil wurde von der Polizei und Kosaken verfolgt meister um Gehör. Man erlaubte ihm zu sprechen. Der Polizei- und zerstreut, wobei noch ein Polizist verwundet wurde. Die meister forderte die Arbeiter auf, ihre Forderungen an die Fabrikanten Zahl der zu Schaden Gekommenen ist unbekannt. Im schriftlich niederzulegen und die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Hospital wurden 10 Arbeiter aufgenommen, von denen einer nächste Redner brandmarkt die Heuchelei der Polizeigewaltigen und Hospital wurden 10 Arbeiter aufgenommen, von denen einer schloß unter größter Begeisterung mit den Worten:„ Nieder mit der schwer durch einen Schuß, die andern leicht verlegt sind. Auf den transkaukasischen Eisenbahnen breitet sich der Polizei!" Nach der Versammlung zog die gewaltige Menge mit Standarten an der Spize in die Stadt. Kosaten mit dem Bolizei- Ausstand weiter aus. Am Sonnabend legten Weichensteller meister an der Spike begegneten den Demonstranten und machten und Stationswärter auf sechs Stationen dieser Bahn die den Vorschlag: Entfernt die Standarten mit der Aufschrift: Nieder Arbeit nieder, ebenso die Hafen- und Manganerz- Arbeiter in mit dem Barat, da laffen wir Euch weiter ziehen, sonst schießen wir." Poti . Am 5. Februar hatten alle Maschinisten die RangierHunderte von Arbeitern, Studenten, Leuten aus den gebildeten maschinen ungeheizt, teils auf ben Schienen, teils noch in den Selaffen und Frauen stürzten zur Verteidigung der Standarten herbei. Die zwei Mächte standen sich gegenüber. Etwa eine Stunde warteten Depots stehend, verlassen. Am Sonnabend wurde ein Militärdie Arbeiter in Erwartung einer Provokation des Söldnertums. zug, der nach Batum gehen sollte, von den Ruhestörern durch Nach kurzer Diskussion beschlossen die Demonstranten, einen anderen Aufreißen von Schienen zum Entgleisen gebracht; UnglücksWeg einzuschlagen, um ein Blutvergießen für diesmal zu ver- fälle sind dabei nicht vorgekommen. meiden. In Ristow am Don stürmten nach einer„ Daily Expreß "-Meldung Am Montag zogen die Streifenden aus Dombrowa nach 600 Frauen streifender Arbeiter die Fabrik von Nowikow , wo die Strzemieszyce und verschlossen die Eisenbahnstation. Der Bahn- Arbeiter sich zu streiten weigerten, trieben die Arbeiter aus der verkehr der Jwangoroder Bahn ist eingestellt. Fabrik hinaus und zerstörten die Maschinen. Die herbeigerufenen Schutzleute wurden, als sie einzugreifen versuchten, von den wütenden Frauen angegriffen und in die Flucht geschlagen, wobei viele Schutzleute verwundet wurden. Darauf wurden Kosaken beordert, welche die Frauen niederritten, sie mit ihren Knuten bearbeiteten und ihre Pferde auf ihnen herumtrampeln ließen, wobei mehrere Frauen getötet und viele verwundet wurden.
Bis jetzt ist in unserem Industrierevier kein Blut geflossen. Die Inszenierung des Generalstreiks ging bei uns mit geradezu bewunderungswürdiger Schnelligkeit vor sich: die Genossen zogen von Fabrit zu Fabrit, traten herein, legten in furzen Worten die Lage dar und die Fabrit stand still, die Arbeiter vermehrten den Bug, der nun immer weiter ging und ganze Städte und Bezirke lahmlegte.
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Die Schüler der Steiger( berg) schule haben sich dem Streit und den politischen Forderungen der Kämpfer angeschlossen. Die Intelligenz unterstügt den Streit. Die kapitalistischen Streise flüchten in Massen nach Kattowizz in Oberschlesien .
Die Aufforderung zum Mord der Juden wird von der zarischen Regierung wieder systematisch in die revoltierenden Massen in Russisch- Polen geworfen.
verkleidet waren, unter die aus der Kirche strömenden Arbeiter und Vorige Woche mischten sich in Lodz Polizisten, die als Arbeiter erzählten laut, die Juden hätten bei Lodz einen katholischen Geistlichen erschlagen, die Juden hätten auch das Kloster in Czenstochau ( ein im ganzen Lande bekannter Wallfahrtsort) gestürmt. Man müsse nun endlich auf die Juden losschlagen.
Aus Warschau berichtet ein offizielles Telegramm:
Der Ausstand nimmt an Ausdehnung zu. Die Arbeiter überreichten heute den Fabritherren ihre Forderungen, von denen die hauptsächlichsten sind: Achtstündiger Arbeitstag, Abschaffung der Affordarbeit, Erhöhung des Arbeitslohnes. Angesichts der Unmöglichkeit, die Forderungen zu bewilligen, baten die Hüttenbefizer den Finanzminister telegraphisch, sie an den Beratungen betreffend die Arbeiterfrage teilnehmen zu lassen, deren Lösung nur auf gefeßgeberischem Wege möglich sei.
Der Ausstand in Radom gewinnt an Ausdehnung. Dort wurden 20 Arbeiter getötet oder verwundet. In Stargista gab es 24 Tote
Der blutige Absolutismus spielt nun den aufgeklärten. Inmitten des Bürgerkrieges, der fast alle Gebiete des großen Reiches ergriffen hat, begannen Henker und Mörder von Gefeßlichkeit" und Recht" zu sprechen. Durch das Geklingel lügnerischer und viel- und 40 Verwundete. berheißender Manifeste glaubt der Zarenpöbel das Schreien und In Kutno tam es zu schweren Zusammenstößen; von Warschau Stöhnen der Sterbenden, die Erbitterung der Aufständischen und ist Militär entfendet worden. das Brausen des Volkszornes:„ Nieder mit dem Zarismus!" zu übertönen. Abgesehen davon, daß er keine Geseze fennt, macht er
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Einen Drohbrief an den Zaren
die willkür eines geistesſchwachen jämmerlichen Despoten zum soll Nikolaus II. in seinem Palast vorgefunden haben. Es Gesetze. Indem er die Formen der veröffentlichten Geseze proflamiert, gräbt er sich in aller Stille einen Schlupfwinkel durch die wurde ihm darin der Tod angekündigt. Derlei Meldungen geheimen Erlaffe und die dienstpolizeiliche Willtür; indem er in gehören zum eisernen Bestand der dunklen Zarenwelt. Offiziell hellen Farben die Dekoration des administrativen Gerichts schildert, wird die mit romantischen Einzelheiten aufgeputzte Nachricht gefällt er sich nur in einem wilden Sarkasmus, da er dabei vergißt, dementiert. ein administratives Recht zu schaffen und die Rechte des Volkes anzuerkennen.
Der Streit der Intelligenz.
Hus der Frauenbewegung.
Achtung, Genosfinnen! Die zum Donnerstag, den 9. Februar, über„ Die Nevolution in Rußland " sprechen soll, fällt nicht, wie einberufene Versammlung, in welcher die Genoffin Klara 3ettin Die Genossin Zetkin spricht, wie bereits angezeigt ist, im Moabiter vielleicht angenommen werden könnte, aus, sondern ist den anderen über ganz Berlin stattfindenden Protestversammlungen eingereiht. Gesellschaftshause, Wiclefstr. 24, im großen Saale.
Die Vertrauensperson.
Verfammlungen.
Tempelhof . Eine im Tempelhofer Tivoli" tagende, von zirka 500 Personen besuchte Voltsversammlung nahm nach einer furzen Ansprache des Vorsitzenden Alb. Thiel die auch in den Bers liner Versammlungen zugunsten der Bergarbeiter angenommene Resolution einstimmig an. Nachdem hielt Genosse Waldeck Manasse einen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über: „ Der Weg der Völker vom Wahn zur Wahrheit". Von den zu diesem Vortrag eingeladenen Geistlichen und Schulbehörden waren aus Mariendorf der Pastor Richter erschienen, der Tempelhofer Geistliche, Pfarrer Dönib, hatte sich brieflich entschuldigt. Da von den Gegnern niemand das Wort nahm, unterzog Gen. Schmidt die heutige Staatsreligion einer scharfen Kritik und forderte zum Austritt aus der Landeskirche auf. Alsdann nahm der Referent Manasse das Schlußwort und führte aus, daß eine Religion, die mit Staatshülfe nur noch vegetiert, überhaupt keine Berechtigung hat. Er geißelte die heutige Erziehung der Kinder, forderte die Trennung der Kirche vom Staat und appellierte an die anwesenden Frauen und Männer, in fittlicher und moralischer Beziehung ihre Pflicht zu tun. Genosse Alb. Thiel gab bekannt, daß Formulare zum Austritt aus der Landeskirche bei ihm und bei Hermann Reichardt in Mariendorf zu haben sind. Genoffin Thiel forderte die anwesenden Frauen auf, sich den Frauenvereinen anzuschließen und ihre Kinder als rechtliche Menschen zu erziehen.
Eine Clownparade angesichts der Leichen! Geschminkte Komödianten, die, bis zum Knie im Blute stehend, eine Farce Der Henker von Petersburg Trepow befahl die Direktoren spielen! Verächtliche Schwäger, die sich in Lappen des XVIII. Jahr- sämtlicher Hochschulen, die geschlossen sind, zu sich und dekretierte, hunderts gekleidet haben und schamlos vor den Augen der gesamten daß der Unterricht am 1. März zu beginnen habe. Dem Lot.- Anz. Letzte Nachrichten und Depeschen.
Stulturwelt lügen. Henker, als Hanswurste verkleidet! Nur umsonst bemühen sich die Herren. Am 22. Januar ist der Absolutismus berurteilt worden und niemand wird ihn retten. Es ist charatteristisch, daß die Geschichte ihm eine Hanswurstmüße vor dem Tode aufgesetzt hat!
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Die Bewegung in Russisch- Polen.
Aus Kattowik meldet uns ein Privat- Telegramm: ,, Nach dem Dombrowaer Gebiet find 6000 Soldaten zusammengezogen. Die Regierung, die dort bisher ohnmächtig alle die riesigen Demonstrationen duldete, will nun ein Bintbad anrichten und hat heute proklamiert, daß auf Ansammlungen von drei Personen ohne weiteres geschossen wird. Der große Belagerungszustand ist verhängt. Die Verwaltung ist von der Militärgewalt übernommen worden. Die Situation ist äußerst gespannt."
Auch andere Telegramme bestätigen die gewaltige Bewegung, die dieses an der Grenze gelegene Industriegebiet erschüttert. Dffiziell wird aus Sosno to ice telegraphiert:
Der Arbeiterausstand dauert an. Heute wurde eine Anordnung des Generalgouverneurs betreffend die Boltsansammlungen beröffentlicht.
Die bei der gestrigen Kundgebung umbergetragenen Fahnen trugen u. a. die Aufschriften: Nieder mit der Selbstherrschaft, nieder mit dem Krieg! Entsprechend der Forderung der Ausständigen wurden die Lehrstunden an der Bergschule zu Dombrowa eingestellt.
Aus Sosnowice wird ferner der Bossischen Zeitung" vom 7. Februar gemeldet:
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Sympathiekundgebung für die Streifenden.
wird darüber telegraphiert: Sobald die Majorität der Lehrer und Schüler am Unterricht wieder teilnehme, sollen jene Studenten wie Professoren, die sich noch länger widersetzen, ausgeschlossen werden. Frankfurt a. M., 7. Februar. ( Privatdepesche des VorFürst Gagarin, Direktor des Polytechnischen Instituts, erklärte darauf, wärts".) Die Stadtverordneten- Versammlung bewilligte heute mit die Tätigkeit des Lehrkörpers könne unter den jetzigen Verhältnissen großer Mehrheit 15 000 M. für die streikenden Bergarbeiter. Die nur eine zeitweilige sein, solange nicht die Unantastbarkeit der Pro- Anträge Dr. Heyder( Zentrum), 30 000 M., und Dr. Quard fefforen und Studenten vollkommen garantiert sei vor denjenigen( Sog.), 50 000 m. zu bewilligen, wurden abgelehnt. Bolizeielementen, die das innere Leben der Universität antasten. In ähnlichem Sinne äußerten sich auch die Direktoren der anderen Hochschulen.
In Moskau erklärte einer Abordnung von Studierenden der technischen Hochschule der Rektor, zwischen dem 12. und 16. d. m. würde eine Konferenz der Direktoren der höheren Lehranstalten stattfinden, um über die Fortsetzung oder Einstellung des Unterrichts Beschluß zu fassen. 450 Stndenten forderten die Einstellung des Unterrichts; dasselbe forderten die Studierenden des KonstantinowInstituts.
Heiligenbilder gegen die Revolution. Offizielle Meldung aus Włoskan:
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Bergarbeiter Forderungen. Bersammlungsverbot. Kattowi, 7. Februar.( Privatdepesche des Vorwärts".) Eine heute in Kattowizz tagende Versammlung der Belegschaft der Ferdinandgrube beschloß einstimmig, der Verwaltung die vom Verdie Arbeit einzustellen. Eine nach Rybnik berufene Versammlung bande aufgestellten Forderungen einzureichen und bei Ablehnung der Belegschaft der Charlottengrube, 1200 Mann stark, wurde bein Beginn ohne Angabe von Gründen polizeilich verboten.
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Die Revolution in Rußland . Helsingfors , 7. Februar. ( W. T. B.) Die Herausgabe der Zeitung Bjoernsborgs Tiding" ist wegen eines gegen das Hofgericht in Abo gerichteten Artikels auf drei Monate untersagt worden. lozlawak der allgemeine Ausstand begonnen. Sämtliche Fabriken Warschau , 7. Februa..( W. T. B.) Heute vormittag hat in
Der Adel von Moskau , der Gouverneur und andere Persönlich feiten begaben sich heute zu dem neuernannten Minister des Innern Bulygin. Dabei wurden dem Minister Heiligenbilder überreicht. Der Minister erwiderte, er sei ein Verteidiger der Geseze gewesen und Schulen sind geschlossen. Die Haltung der Ausständigen ist und wolle dies auch bleiben. Ich weiß, erklärte der Minister, welche schwere Verantwortlichkeit mein neues Amt mit sich bringt, aber ich werde Trost finden in den Heiligenbildern, da ich weiß, daß Moskau mit mir ist.
Die Heiligenbilder haben sich aber schon im Kriege mit den Japanern verteufelt schlecht bewährt.
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Gorkis Schicksal.
ruhig.
Baris, 7. Februar. ( W. T. B.) Der Senat verhandelte heute über den Artikel des Militärgesezes, der bei diplomatischen Spannungen den Kriegsminister ermächtigt, diejenigen Mannschaften, die die zweijährige Dienstzeit zurückgelegt haben, bei den Fahnen Nachdem gestern über Bolen der Belagerungszustand verhängt zurückzubehalten. De Moufort begründet einen Antrag, nach und die Militärgewalt von einem Infanteriegeneral aus Stoczineg dem ein Teil der aus dem Dienst entlassenen Soldaten im Falle übernommen worden ist, traf heute ein weiteres Regiment ein, einen Unzulänglichkeit des Militärkontingents zurückbehalten werden so daß vier Regimenter hier liegen. Seit gestern streifen fämt- Gorki wird, nach dem Berl. Tagebl.", in der Peter- foll. Kriegsminister Berteaur bekämpft den Antrag, der das liche Hütten, Bergwerke und Fabriken im Bezirk. Heute traten in Pauls- Festung in strengster Einzelhaft gehalten. Er wurde Prinzip der Gleichheit verlehen würde und im übrigen überflüssig Sielce die Befizer des Dombrowaer Reviers zusammen, um über sogleich am Tage der Verhaftung von Riga nach Petersburg sei. General Mercier unterstützt den Antrag mit dem Hinweis die Arbeiterforderungen zu beraten. Eine Konferenz der Arbeiter gebracht, mußte Gefängniswäsche und den Gefängnistittel an- darauf, daß das neue Gesetz eine Herabminderung des Effettiv mit den Werkvertretern wurde untersagt. Sämtliche deutsche Betriebsbeamte, deren Entlassung die Arbeiter fordern, flüchteten legen und wurde in eine winzig fleine, mit Steinfliesen aus- bestandes und der Zahl der Kapitulanten herbeiführen werde. Der Kriegsminister weist die Behauptungen Merciers zurück. Hierauf nach Breußen. Die Werte lehnten die Forderungen heute ab, die gelegte folierzelle eingesperrt. Der tägliche Spaziergang, der wird der Antrag Moufort mit 198 gegen 78 Stimmen abgelehnt. preußischen Gendarmerieposten auf den Brücken und an der Grenze ihm erlaubt ist, dauert eine Viertelstunde. Papier und Tinte Nachdem einige weitere Artikel des Gesetzes angenommen sind, wird wurden verstärkt, um den Uebertritt zu verhindern. Der Regierungs - wird ihm verweigert. die Sitzung geschlossen.
Berantw. Rebaft: Paul Büttner , Berlin . Inserate verantwo.( mit Ausnahme der Neue Welt"-Beilage): 29. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanst. Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagenu.Unterhaltungsbl.