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Max Lorenz.
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der Arbeiterintereffen müssen die Konsequenzen bedacht werden. Polizeibeamten. Das Schöffengericht Lippstadt hatte Thiel zu sechs Positives zu befunden. Somit konnte die Behauptung der Erhebungen sind deshalb vor der Einführung des allgemeinen Wochen Gefängnis berurteilt. Das Landgericht Paderborn als Angeklagten, daß sie den Anwesenden nur mitgeteilt hätten, Marimal- Arbeitstages notwendig; über die Arbeit aller männ - Berufungsinstanz erkannte auf eine Geldstrafe von 100 m. lichen Arbeiter in allen Industrien liegen solche Erhebungen noch wann die nächste Streikunterstützung ausgezahlt werde, auch nicht vor. nicht widerlegt werden. Da übrigens auch festgestellt wurde, Abg. Burckhardt( Christl.- soz. u. Wirtsch. Vg.): Herr Fischer daß alle Sigungsteilnehmer sich vorher durch Karten legiti meinte, nur die Organisation könnte dem Arbeiter nützen. mieren mußten und kein Fremder zu der Sizung Zutritt hatte, gegenüber meinen wir, daß die Gesetzgebung auf diesem Gebiete Eine Privatklage des Herausgebers der„ Antisozialdemokratischen so konnte das Gericht die Versammlung auch als eine öffentmehr leistet, denn den Arbeiterorganisationen stellen sich die Korrespondenz", Mar 2 orenz, gegen unseren verantwortlichen liche nicht ansehen und erkannte dem Antrage des Rechtsanwalts mächtigeren Arbeitgeberorganisationen gegenüber. Daß bei dem Redakteur Paul Büttner , beschäftigte gestern mehrere Stunden Behnstundentag ebenso viel geleistet wird wie bei elfstündiger Arbeits- hindurch das hiesige Schöffengericht unter Vorsiz des Assessors e II. Dr. Heinemann gemäß auf Freisprechung. zeit, ist durch Fachmänner nachgewiesen. Wir würden in der Ein- Rechtsanwalt Heine zur Seite. Die Zeitung„ Die Post" hatte in Dem Kläger stand Rechtsanwalt Morris, dem Angeklagten führung des Behnstundentages jedenfalls einen sozialen Fortschritt einem Artikel gegen Prof. Dr. Delbrück Stellung genommen, und sehen.( Bravo ! im Zentrum.) Vom Streik der Klavierarbeiter. In der am Montag abAbg. Erzberger( 3.): Die Herren von der Sozialdemokratie Preußischen Jahrbücher" über den„ Königsberger Prozeß" die Ver- Verbande organisierten Musikinstrumenten Arbeiter wurde über den Abg. Erzberger( 3.): Die Herren von der Sozialdemokratie zwar gaben die Betrachtungen des letteren im Augustheft der gehaltenen Vertrauensmänner- Versammlung der im Holzarbeiter find neidisch, daß Kollege Trimborn nach einem reifen Apfel anlassung dazu. In diesem Artikel hieß es u. a." Daß ein Uni- Streik in der Fabrik von Rösener Bericht erstattet. Der Streif gegriffen hat. Unsere Interpellation hätte lauten sollen:„ Können versitätslehrer den Meuchelmord, wie es in jenem Artikel geschehen wird unverändert weitergeführt und von den Arbeitern wie von den bie katholischen Arbeiter schon in dieser Session dem Zentrum ab ist, mit tönenden Worten verherrlicht, das verdient doch festgenagelt Fabrikanten mit lebhaftem Intereſſe betrachtet. Die Streikenden spenstig gemacht werden?"( Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) zu werden. Was für Begriffsverwirrung muß in den Köpfen der werden unter keinen Umständen die Arbeit ohne Zugeständnisse aufDann wären die Sozialdemokraten mit uns einverstanden. Abg. Bebel hat auf dem Breslauer Parteitag gesagt, Schüler entstehen, wenn ein Lehrer ungescheut den Grundsaß aus- nehmen. Die Wirkung des Streits ist die, daß Rösener wäre froh, wenn wir jetzt den Zehnstundentag er unter sprechen darf, daß, wenn der Despotismus schlechthin unerträglich höchstens ein Drittel dessen fertigstellen kann, was bekämen. ( Hört! hört! beim Zentrum.) Sie werfen uns vor, daß wir in der geworden ist, als lebtes, äußerstes Heilmittel, das Menschentum zu normalen Verhältnissen produzierte. Ein Meister namens Bolle Interpellation nur von Fabriken sprechen; das klingt wie Hohn in Nr. 187 vom 11. August einen Artikel unter der Spizmarke: die Bollesche Werkstatt zu sperrent. Den streikenden Verbandsretten, der Mord ist." Hiergegen veröffentlichte der Vorwärts" fertigt für Rösener Fronten an; es wird deshalb beabsichtigt, im Munde von Leuten, die sich als Vertreter der Fabrikarbeiter" Die Politik der Hinausgeworfenen". Ausgehend von der Ansicht, mitgliedern ist am 1. d. M. eine Extraunterstützung von 15 M. ausfühlen. Die Sozialdemokraten find voller Widerspruch. Daß wir daß Herr Lorenz der Verfasser des" Post"-Artikels sei, führte der gezahlt worden. den Arbeitstag nicht auch für die Landarbeiter verlangen, wird Artikel u. a. aus: Die„ Post" werde immer mehr zu einem Asyl Polizei jezt schärfer denn je gegen die Streitposten vor, so daß die Auf Betreiben des Fabrikanten Rösener geht die uns vorgehalten. Aber wir befinden uns da in guter Gesellschaft, von Mitarbeitern, die in soweit die Wie bekannt geworden ist, Herren Sozialdemokraten eine gute Gesellschaft Kontrolle der Fabrik sehr erschwert ist. genannt werden können. Abg. Dr. David z. B. sagt, daß es bei hat Rösener unwahre Behauptungen über angebliche Ausschreitungen der Streifenden verbreitet. den wechselnden Witterungsverhältnissen unmöglich sei, einen nicht geduldet werden konnten, und deren Politik von der einzigen tolportiert worden, wonach ein Arbeitswilliger durch Streifende blutig Unter anderem ist eine Angabe Maximal- Arbeitstag für die Landwirtschaft durch- Tendenz geleitet werde, durch elende Denunziationen Rache für auführen.( Hört! hört! im Zentrum.) Wir sind allerdings erlittene Unbill zu nehmen. Herr Mar Lorenz betreibe dieses Ge- geschlagen worden sein soll. Es ist jedoch kein wahres Wort an dieser für Schutzölle. Aber auch Wilhelm Liebknecht hat seinerzeit es für schäft mit besonderem Eifer, die Denunziation der" Post" gegen Behauptung. Außer den Streikenden bei Nöfener find noch 28 Berbands möglich erklärt, daß einmal ein Schutzzoll für Arbeiter eingeführt Prof. Delbrück falle zeitlich zusammen mit dem Umstand, daß Mar mitglieder aus Anlaß des allgemeinen Streits zurzeit ohne Arbeit. werden müßte, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sein werden. Lorenz in den letzten Heften der von Delbrück herausgegebenen In der Fabrik von Bechstein, die sich bekanntlich dem Streit nicht Nun solche Voraussetzungen find jetzt allerdings erfüllt.( Lachen und Preußischen Jahrbüchern"- wo er über Kunst neurasthenierte angeschlossen hate, haben jetzt nach anfänglich vergeblichen Ver Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) nicht mehr zu finden sei, Mar Lorenz sei ein berufsmäßiger leitung stattgefunden mit dem Erfolg, daß die Afforblöhne ein wenig fuchen Verhandlungen zwischen den Arbeitern und der GeschäftsVom brutalen Unternehmertum" zu sprechen hat Kollege Denunziant. Rechtsanwalt eine erklärte, daß der Angeklagte Fischer am wenigsten Veranlassung, respondent" der Buchdrucker die Zustände bei der" Post"-Artikels sei, sondern daß er sich auf den Nachweis beschränke, ueber die Verhältnisse im Betriebe von Bechstein wurde in der Ver nachdem der" Cornicht den Beweis antreten wolle, daß der Kläger der Verfasser des erhöht worden sind und das Kostgeld von 21 auf 24 M. hinaufgesetzt worden ist, allerdings mit der Einschränkung: wer es verdient. Firma Singer u. Co. als wenig erfreulich hin- daß er alle Veranlassung hatte, nach Lage der Dinge den Kläger find gestellt hat und nachdem die Entlassung Baul Hellmanns burch für den Verfasser zu halten. Auf Befrägen des Angeklagten gibt fammlung eingehend gesprochen. In diesem Betriebe die Arbeiter organisierten in der Minderheit, infolge den Abg. Fifcher in weiten Streifen der Genossen Mißfallen erregt der Kläger zu, daß er früher Mitglied der sozialdemokratihat.( Hört! hört! im Zentrum.) Auf dem Parteitag hat der Abg. schen Partei gewesen, sowie in den Redaktionen mehrerer beiter zu erreichen. Als ein bezeichnendes Beispiel für die Auffassung, dessen ist es sehr schwer, sehr schwer, dort etwas zugunsten der Ar Fischer, über diesen Fall interpelliert, die Antwort abgelehnt, weil Parteiblätter tätig gewesen sei, u. a. in Königsberg, München , das Unternehmen den Berliner Genossen und nicht der Partei ge- Dresden und Leipzig . Der Angeklagte wies darauf hin, daß der welche Herr Bechstein von dem Verhältnis der Arbeiter hat, wurde höre. Das ist ganz der Standpunkt der Kohlenbarone, die nur mit Kläger trok dieser Vergangenheit ein ganz besonders schneidiger folgendes angeführt: Als ein Arbeiter mit seinem Meister Diffe ihrer Belegschaft verhandeln wollen.( Sehr gut! im Zentrum.) renzen hatte, die dem Chef gemeldet wurden, fragte dieser den Heher gegen die Sozialdemokratie Arbeiter, ob er Soldat gewesen sei. Die Antwort war eine vers neinende. Darauf sagte Herr Bechstein zu dem Arbeiter: Wenn Sie Soldat gewesen wären, dann hätten Sie gelernt sich zu ducken. Hiernach scheint also die willenlose Unterordnung als höchste wurde noch angeführt, daß neuerdings in der Werkstatt von Ulbrich, Arbeitertugend im Bechsteinschen Betriebe zu gelten. Köpenickerstr. 150, Mißstände zutage getreten sind, die wahrscheinlich dazu führen, daß dieser Betrieb gesperrt werden wird.
Was die Antwort des Herrn Staatssekretärs anlangt, so scheint es uns der Würde des Reichsamts des Innern wenig zu entsprechen, wenn von 26 Bundesstaaten bisher erst 8 auf seine Anfrage geantwortet haben.( Sehr wahr! im Zentrum.) interessant, die Namen dieser Bundesstaaten zu erfahren. Wir werden nicht ruhen, bis unsere Forderung durchgesetzt ist.( Bravo ! im Zentrum.)
Hierauf vertagte sich das Haus.
Es wäre
Es folgen persönliche Bemerkungen der Abgeordneten Freiherr b. Hertling( 3.), Fischer- Berlin( Soz.) und Erzberger ( 8) Nächste Sizung: Mittwoch 1 Uhr. Fortsetzung der Beratung des Toleranzantrages des Zentrums und Anträge auf Errichtung eines Reichs- Arbeitsamtes. Schluß 7 Uhr.
Partei- Nachrichten.
Friedrich Wilhelm Fritsche.
Aus Philadelphia kommt die Kunde, daß einer der Aeltesten der deutschen Arbeiterbewegung Friedrich Wilhelm Fritsche, dort am Sonntag verstorben ist. Mit ihm ist ein Mann aus der Reihe der Lebenden gegangen, der sowohl in der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie wie in der Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung einen hervorragenden Platz einnimmt.
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anständigen Betrieben
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geworden sei und die ganze Scharfmacherpresse seine Artikel abdrucke. habt habe, von der Redaktion der Sächsischen Arbeiterzeitung" ein Rechtsanwalt eine fragte, ob der Kläger nicht das Pech genach 4-5 Jahren möglich war. Der Kläger bejahte dies. Er habe Darlehn von 300 M. zu erhalten, dessen Zurückzahlung ihm erst das Darlehn sofort zurückgezahlt, als er dazu i ist an de war. Auf Antrag des Rechtsanwalt Heine, dem Rechtsanwalt Morris zahl von Artikeln der Antisozialdemokratischen Korrespondenz", wiederholt vergeblich widersprach, erfolgte die Verlesung einer AnAchtung, Bauarbeiter! Die Kollegen der Treppengeländerdie sich gegen Geheimrat Rottenburg , den evangelischen Arbeiter: Fabriken befinden sich im Streit. Alle diejenigen, die zu den neuen verein, die Verteidiger im Königsberger Prozeß, gegen die" Nordd. Bedingungen auf den Bauten arbeiten, müssen im Befiz einer roten Allg. 3tg." gegen Professor Schmoller, den Prof. Sombart , den Berechtigungskarte sein. Wir ersuchen alle Bauarbeiter, hierauf zu Die Kommission. Grafen Posadowsky usw. usw. wenden. Der Angeklagte wollte da- achten.
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durch beweisen, daß diese Artikel einen denunziatorischen Charakter Zum Streit der Kleber nahmen Montag abend die Vorstände haben, was von Rechtsanwalt Morris und dem Kläger wiederholt von zehn Bezirksvereinen der Berliner Tapeziererbestritten wurde. Rechtsanwalt eine wies namentlich auf die Analogie hin, daß auch in dem Artikel gegen Prof. Schmoller der Innungsmeister sowie des Vereins zur Förderung der Innendekoration Nette im Lokal von Frädrich, Atte Jakobstraße, denunziatorische Hinweis sich finde, daß dies„ Ein Erzieher der der unter derselben Argumentation seines Amtes enhoben worden sei. beschlossen nach mehrstündigen Verhandlungen, die FordeJugend" sei. Man brauche sich bloß an Dr. Arons zu erinnern, Stellung. Die Versammelten, die etwa 900 Meister repräsentierten, Rechtsanwalt Morris beantragte, Genossen Büttner wegen rungen der Gehülfen rund abzulehnen und sich verläumderischer Beleidigung zu einer Gefängnisstrafe zu auf nichts einzulassen. Man will ohne Festlegung eines verurteilen. Er bestritt, daß sein Klient denunziert hätte und fah Tarifs auszukommen suchen und die Lohnfestsetzungen zwischen den die Verläumdung" in der Behauptung, daß Journalisten vom Beteiligten der freien Vereinbarung überlassen. Die Schlage Lorenz in anständigen Betrieben nicht geduldet würden. Der Veteran hat fast das Alter von 80 Jahren erreicht. Er besten Kräfte sollen„ gut" entlohnt werden, offenbar um eine ZerDer Verteidiger, Rechtsanwalt Heine, führte in längerer Man war der wurde am 25. März 1825 in Leipzig geboren. Er war Zigarren- Rede aus, weshalb sein Klient in Lorenz den Verfasser des Artikels splitterung in die Reihen der Gehülfen zu tragen. wurde am 25. März 1825 in Leipzig geboren. Er war Zigarren gegen Delbrüd hätte vermuten müssen, und welche Gründe er ge- Ansicht, daß bei Bewilligung der von den Gehülfen geforderten macher und gehörte zu jenen Arbeitern, die bereits in den ersten habt hätte, Lorenz besonders scharf anzugreifen. Nicht daraus sollte Löhne und Arbeitsbedingungen die Kleinmeister, welche doch die Anfängen der deutschen Arbeiterbewegung mit Verständnis und Be- Borenz ein Vorwurf gemacht werden, daß er aus bürgerlichen Kreisen große Mehrzahl bilden, zugrunde gehen müßten. geisterung wirkten. Frische war Mitglied jener Deputation von stammend, zur Sozialdemokratie gegangen wäre, und ihr dann den Leipziger Arbeitern, welche im Jahre 1863 Laffalle aufsuchten und die Rücken gekehrt hätte, bedenklicher wäre schon, daß er sich später in Gründung des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins herbeiführten, dessen schnellem Tempo vom Sozialreformer zum Scharfmacher entwickelt Vorstand Frizzsche dann längere Zeit angehörte. Zwei Jahre später hätte, das wahrhaft schlimme aber wäre, daß er dann die Parteien, begründete Fritzsche den deutschen Bigarrenarbeiter- Verband und er in denen er gewesen, in persönlich wurde bald zu einem Führer der gesamten damals zuerst sich stärker gehässiger Art angriffe,
Grüner Weg 118, haben die Kollegen wegen Lohndifferenzen die Achtung, Schuhmacher! In der Schuhfabrik von Maiu. Röhr, Arbeit niebergelegt. Die Drtsverwaltung. Achtung, Gummi- Arbeiter! Am gestrigen Tage legten sämtliche Schlauchmacher der Berlin - Frankfurter Gummiwaren- Fabrit, Mühlenentwickelnden gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung. Mit v. Schweizer daß er z. B. Leute, die wie er aus bürgerlichen Kreifen zur Sozial- Affordarbeit einmütig die Arbeit nieder, nachdem alle VerhandlungsSozial- straße 70/71, wegen Abzuges von 12 Prozent auf die bestehende war er 1868 der Einberufer des Allgemeinen gewerkschaftlichen demokratie gekommen, aber in ihr geblieben wären, als„ ReneArbeiterkongresses und weiterhin war er der Leiter des auf diesem gaten“ und„ katilinarische Existenzen" beschimpfte. Die Angriffe, die versuche fruchtlos verlaufen sind. Wir bitten alle Gummi- Arbeiter, insbesondere Schlauchmacher, Kongreß begründeten Gewerkschaftsbundes. Im Reichstag des Arbeiterfreundliche Blätter Norddeutschen Bundes saß Frizsche als einer der ersten Vertreter der werden um Abdruck ersucht. Sozialdemokratic. Er wurde 1868 bei einer Nachwahl im WahlVerband der Fabrik-, Land-, Hülfsarbeiter und Arbeiterinnen. freise Lennep- Mettmann gewählt, welchen Kreis er bis 1870 vertrat. Verwaltung Berlin . Im Jahre 1877 wiederum wurde er Vertreter des vierten Berliner Wahlkreises. Bei der Wahl von 1878 wurde er in diesem Wahlkreise von neuem gewählt. 1880 entschloß Fritzsche sich, die alte Heimat zu verlassen. Er wanderte nach den Vereinigten Staaten aus. Auch dort blieb er dauernd im Dienste der Partei. Er war bis zu seinem letzten Atemzuge tätig für die Ideen, denen seine Jugend
und sein Mannesalter galt.
Wir werden die Persönlichkeit des Dahingefchiedenen noch ausführlicher würdigen. Die deutsche Sozialdemokratie, insbesondere auch die Berliner Arbeiterschaft, unter welcher der Verstorbene manches Jahr tätig war und deren Vertreter er im Reichstag gewesen ist, betrauern diesen Veteranen, der in den 60er und 70er Jahren sich große Verdienste um die Partei und die Arbeiterbewegung erwarb. Wenn er auch in weiter Ferne aus der Reihe der Lebenden ging, die Heimat wird das Andenken Frisches dauernd bewahren.
Lorenz gegen die Sozialdemokratie richtete, wären denunzia= rich. Schon im allgemeinen, indem er die Sozialdemokratie obige Firma strengstens zu meiden.- fortgefeßt des Hochverrats bezichtigte, also ins Zuchthaus wünschte. Viel auffälliger wären aber noch die verlesenen Angriffe gegen Rottenburg und Posatowsky, Naumann und die Pastoren, die„ Norddeutsche Allg. 3tg." und die Professoren, namentlich Schmoller. Ueberall wäre zu bemerken, daß er deutlich, auf hohe Stellen hinblickend, alle diese Männer als„ der versuchten Demokraterei" denunzieren und
fich selbst empfehlen
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wollte. Namentlich der Artikel von Lorenz gegen Schmoller wäre in Gedankengang und Ausdruck dem Post- Artikel gegen Delbrück so ähnlich, daß Angeklagter auch den letzten Lorenz hätte zuschreiben müssen, und daß man jedenfalls annehmen müßte, er wäre durch den ersten Artikel mindestens inspiriert. Die Sozialdemokratie betrachte allerdings Lorenz mit dem Gegenteil von Gefühlen der Achtung und hielte ihn zwar nicht für einen gefährlichen, aber für einen besonders gehässigen Gegner.
Das Gericht nahm an, Angeklagter hätte nicht bewiesen, daß Lorenz in anständigen Betrieben nicht geduldet worden wäre, erblickte auch in den Artikeln von Lorenz keine Denunziationen. Es nahm jedoch an, daß Angeklagter in gutem Glauben gehandelt hatte. Es berurteilte den Angeklagten wegen Beleidigung zu 200 Mart Geldstrafe.
Gewerkschaftliches.
Deutfches Reich.
Achtung! Fensterputzer! Im Betriebe der Firma Kries u. Nehls, Hamburg , Steinstr. 143, sind Differenzen ausgebrochen; sämtliche Arbeiter bis auf einen haben die Arbeit ein gestellt. Ueber den Betrieb ist die Sperre verhängt. Niemand darf dort in Arbeit treten, bis an dieser Stelle die Angelegenheit als geregelt bekannt gegeben ist.
Die Ortsverwaltung des Transportarbeiter- Verbandes. Die Lithographen und Steindrucker Nürnbergs treten in eine Bes wegung ein. Den eigentlichen Anstoß hierzu gaben die Unternehmer, die ihr wiederholtes Versprechen, die Bezahlung von Prozenten für Ueberstunden einzuführen, auch heuer nicht gehalten haben. Nun soll den Unternehmern ein Tarif vorgelegt werden, in dem für Lithographen die achtstündige, für Steindrucker die neunstündige Arbeitszeit, ferner ein Minimallohn von 25 M., Regelung des Lehrlingswefens, Abschaffung der Affordarbeit 2c. gefordert wird. Betriebe der Firma Huber u. Körner ist es wegen der Nichtbezahlung der Prozente für Ueberstunden bereits zu Differenzen getommen. Ein Streit steht bevor. Der Zuzug ist deshalb von Nürn berg streng fernzuhalten.
In dem
Der älteste Veteran der Dortmunder Sozialdemokratie, Heinrich Fidermann, ist im Alter von fast 72 Jahren gestorben. Der Verstorbene hat der Partei und der Arbeiterbewegung unschätzDas Gewerbegericht München hat im Jahre 1904 als bare Dienste geleistet. Schon in seinen jungen Jahren war er mit Einigungsamt eine segensreiche Tätigkeit entfaltet. Es wurde viel Eifer und Opfermut in der modernen Arbeiterbewegung tätig, Werkstattfizungen unterliegen nicht der Anmeldepflicht. in 31 Fällen angerufen und in 28 Fällen gelang es er schloß sich als eines der ersten Mitglieder dem von Lassalle beWegen angeblichen Vergehens gegen das eine Vereinbarung zu erzielen. Diese Vereinbarungen be gründeten Allgemeinen deutschen Arbeiterverein an. Immer, selbst unter den schwersten Zeiten des Sozialistengefeges, blieb er dem Vereins geset sollten sich jüngst die Klempner B. und trafen in zehn Fällen das Gesamtgewerbe( nämlich bas Sozialismus treu. Die Partei ehrte ihn durch die verschiedensten H. und der Gastwirt L. in Köpenick vergangen haben. Es Bäcker-, Schuhmacher, Tapezierer, Mühlen -, Maurer-, Steinmez, Vertrauensstellungen. Viele Jahre war er Dortmunder Drts- handelte sich um eine Vertrauensmännerfißung der aus- Kunst- und Bauschlosser, Spenglers, Metallgießer- und Jalousie bertrauensmann; auch Kreisvertrauensmann war er wiederholt, gesperrten Gürtler und Drücker von der Firma Krüger in gewerbe); in 18 Fällen handelte es sich um Lohndifferenzen in ebenso Vorsitzender des Sozialdemokratischen Vereins. Mehrere Male Stöpenick. Bemerkt sei, daß diese Firma auf Beschluß der einzelnen größeren Betrieben, so in Eisenwerken, Maschinenfabriken, Eisengießereien, Parkettschreinereien, Handschuhfabriken, in war er Delegierter auf den deutschen Parteitagen. Kühnemänner mit ausgesperrt hat, ohne daß bei ihr gestreift einer Teer- und Asphaltfabrit, Elektrizitätszähler- Fabrik, Schuhwurde. Von der Vertrauensmännerfißung hatte nun die fabrik, Straßenreinigungs- Anstalt und im Hafnergewerbe. Unter Sie telephonierte des den 28 Vereinbarungen befinden sich 15 Fälle, in denen Tarif. halb rasch an die Ortspolizei, damit diese die verträge abgeschlossen wurden. Firma Kenntnis erhalten. möglicherweise höchst staatsgefährliche Zusammenkunft der Arbeiter überwache. Der Gendarm tam, sah und zeigte Wundersame Polizei- Ehre. In einer Volksversammlung in an, daß bei 2. eine Versammlung, woselbst„ öffentliche Anstattgefunden habe, in Lippstadt richtete Genosse Thiel- Kassel an den überwachenden gelegenheiten" erörtert seien, der B. als Einberufer, Leiter Leiter und Redner und H. Beamten den Zuruf:" Wenn Sie, Herr Kommissar, nach 11 Uhr Ein Arbeiter- Radfahrerverein für Gottesberg und Umgegend In der Gerichtsverhand- war in einer nichtangemeldeten Versammlung gegründet worden, feine Zeit mehr haben, so können Sie unsertwegen gehen, wir als Redner gewirkt hätten. Können auch ohne Sie die Versammlung weiter führen. Wegen lung bermochte der Gendarm nun über die Art der wo auch über die Ziele des Arbeiter- Radfahrerbundes Solidarität" dieser Aeußerung erhielt Thiel eine Anklage wegen Beleidigung des staatsgefährlichen oder„ öffentl Hen" Reden absolut nichts( Siz Frankfurt a. M.) gesprochen wurde. Aufrufe dieses Bundes
In seinem Nachrufe sagt unser Dortmunder Partei- Drgan: Der Name Fickermann ist mit der Parteigeschichte Dortmunds wird von den Dortmunder Genossen der Name Fidermann mit und Westfalens auf immer verknüpft. Bis in die fernsten Zeiten Achtung und Ehrfurcht genannt werden.
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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
CROSS
Soziales.
Fineffen des preußischen Vereinsgefehes.
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