"
Nr. 35. 22. Jahrgang.
Freitag, 10. februar 1905.
Berliner Partei- Angelegenheiten. Beschlusses auf sich genommen, weil sie ein böses Gewissen der Geschäftsmann eines Tages gerade 20 ¥ f. Ginnahme hatte.
"
"
B
Johannisthal. Die nächste Versammlung des Wahlvereins findet Sonnabend abend 8%, Uhr bei Gobin, Roonstr. 2, statt. Genosse Emil Böste hält den dritten Vortrag über das Parteiprogramm. Hohenschönhausen. Sonntag mittag 1 Uhr findet bei Schulze, Berlinerstraße, eine öffentliche Versammlung statt, in der der Genoffe Albert Schmidt über die Lage der Landarbeiter sprechen
wird.
Die arbeitende Jugend.
Die Freifinnigen haben die Blamage dieses grotest- tomischen fonnten. Sie blieben bei dieser Kontrolle faft gänglich aus, so daß haben. In acht Tagen werden sie sich zu verantworten haben. Eine Beschwerde bei der Polizei hatte den Erfolg, daß ihm gesagt Zur Lokallifte. In den gesperrten Union Festsälen, wurde, er müsse sich schon aus Patriotismus die Sperre gefallent Greifswalderstr. 121, hält der Lotterieberein Hoffnung" am laffen. Da er aber nicht gut auf die ihm entgangene Einnahme 11. März sein Stiftungsfest ab, am 11. Februar die Fabriffeuerwehr des Kabelwerks Oberspree im gesperrten Blumengarten von lichen Arbeiter Berlins hat sich, wie aus der Februarnummer ihres Uns wird geschrieben: Der Verein der Lehrlinge und jugend- Schadenersaz zu erhalten. verzichten kann, will er jetzt weitere Schritte tun, um für den Ausfall Mörner zu Ober- Schöneweide, ferner der Gesangverein Organs ersichtlich, in erfreulicher Weise entwickelt. Schon das Blatt, käme, damit festgestellt würde, auf Grund welchen Rechtes aus der Es wäre an sich zu wünschen, daß es zu einer gerichtlichen Klage Oberspree" im Wirtshaus„ Loreley " in Nieder- Schöne für das Dr. Broh als verantwortlicher Redakteur zeichnet, hat an erwähnten Ursache Straßensperrungen verfügt werden meide einen Maskenball. In Mariendorf halten Sonnabend Umfang und inneren Gehalt zugenommen. In dem bergangenen können. folgende Vereine in gesperrten Lokalen Vergnügungen ab: Musit Monat hat der Verein ferner außer einer öffentlichen Versamm Polizei in dem Falle, daß der Geschäftsmann saiver frank Wir können uns kaum vorstellen, daß die Potsdamer verein Lohengrin" bei Rau, Dorfstr. 11, Artistenverein lung, die von ca. 1500 Personen besucht war, eine größere Mit- wäre, den Hofkutschen und auch anderen Fuhrwerken den Verkehr Jugendkraft" bei Sebefand, Feldstraße, in Lichtenrade gliederversammlung und zwei Abteilungsversammlungen abgehalten. in der Schloßstraße untersagte, geschweige denn, die Straße für den Musikerverein„ Eintracht" bei Petsch. Arbeiterschaft, Karten zu allen diesen Vergnügungen zurückzuweisen. ffärende Vorträge gehalten, so der Redakteur Ströbel über daß es zu einer Klage kommt, da es wohl selbstverständlich ist, daß Wir ersuchen die In allen diesen Versammlungen haben namhafte Redner auf- Fußgängerverkehr absperrte. Doch halten wir es für ausgeschlossen, Die Lokalkommission. Nationale Erziehung", der Schriftsteller Grempe über Lehr- der Geschäftsmann mit fürstlicher Generosität entschädigt wird. Herzfelde . Sonntag nachmittag 2 Uhr findet im Lokale von lingsausbildung in der Metallindustrie, Frau Dr. Wegscheider= Henze, Hauptstr. 57, eine Volksversammlung statt. Bortrag 8iegler über Jugend und Alkohol" und Rechtsanwalt Broh des Genossen Kiesel:„ Der Bergarbeiter- Ausstand und die Revolution über" Chriftliche Jünglingsvereine oder freie Vereine jugendlicher das Vermögen des Landgerichtsdirektors Haffe, der unter dem VerDer Landgerichtsdirektor in Konkurs. In dem Konkurse über in Rußland . Arbeiter" Fast bei allen Vorträgen hat inhalts der Versamm dacht des Mordversuches Ende vorigen Jahres dem Moabiter Unterinnere Organisation des Vereins ist weiter ausgebaut worden. Amtsgericht die erste Gläubigerversammlung stattgefunden. Wie lungsberichte eine eingehende Diskussion stattgefunden. Auch die fuchungsgefängnis eingeliefert wurde, hat gestern vor dem Breslauer Ebenso ist, wie der„ Scheinwerfer", eine Rubrik krasser Mißstände, gemeldet wird, teilte in diesem Termine der Konkursverwalter beweist, der unentgeltliche Rechtsschutz, den der Verein seinen Mit folgendes mit: die Höhe der Schuldenmasse stehe noch nicht genau gliedern zu teil werden läßt, in fegensreicher Weise benutzt worden. fest; nach Angabe Hasses betrage fie etwa 140 000 2., 36 000 2. hat sich hierbei gezeigt, daß die Lehrlinge anscheinend am meisten feien aber bis jetzt erit angemeldet. Die beiden Erpresser hätten mente dort, wo gestreift wird, ausgesetzt sind. Einzelne Brinzipale Gehalt Haffes als Landgerichtsdirektor fei die Hälfte von Gläubigern den Ausschreitungen disziplinloser arbeitswilliger" Ele von Hasse etwa 40 000 m. erhalten. Von dem 8000 M. betragenden wie Innungen haben es freilich nicht an den Kleinlichsten Mitteln gesperrt. Die Familie des Verhafteten werde noch vor dem 1. April fehlen lassen, um den jungen Leuten ihre idealen Bestrebungen aus Breslau verlassen. zutreiben. So hat die Berliner Tischler- Innung außer dem be= fannten Prügelerlaß auch noch eine Anordnung getroffen, wonach Die dritte städtische Irrenanstalt, welche bekanntlich in Buch, an den in den Berein eintretenden Lehrlingen 50 Bf. wöchentlich vom der Berlin- Stettiner Eisenbahn erbaut wird, soll außer den beiden Natürlich ist diese Anordnung gesetzlich ungültig. Zum Teil ist die bringung solcher Geisteskranken erhalten, welche mehrfache, manchmal Softgeld abgezogen werden sollen, die dem Meister verfallen! projektierten Anstaltshäusern noch ein besonderes Gebäude zur UnterAnfeindung, die der jungen Organisation zu teil wird, recht er zahlreiche Gesetzesverlegungen begangen haben. Die Deputation gößlicher Art. Leitartikel des" Forster Tageblatts" vermerit, wonach die Lehrlings- heit solcher geistestranter Personen in der Anstalt Sicherungs So find in der Blätterschau Stellen aus einem für die städtische Jrrenpflege ist der Ansicht, daß durch die Anwesenorganisation schuld sein wird, daß in einem Jahrzehnt die Löhne maßregeln erforderlich sind, die mit den wesentlichen Grundsäßen und Lebenshaltung der Arbeiter fallen werden!" Anmutend ist auch der Behandlung der übrigen Geistestranten im Widerspruch stehen. eine Rundgebung der Deutschen Tischlerzeitung", nach der die Das Gebäude soll deshalb außerhalb der eigentlichen Anstalt errichtet Organisationsidee nur bei der wurmstichigen Jugend der Groß- werden und Raum für 50 Kraufe bieten. Für das erforderliche städte" williges Gehör finden wird, und ihr nur in dem Milieu der Pflegepersonal soll ein besonderes Wohnhaus errichtet werden, das Buhälter, Schnapstrinker und ähnlicher Ehrenmänner die meisten im Erdgeschoß Wohnräume für 16 Pfleger nebst den nötigen AufBerspektiven gegeben sind." Der Verein weist mit Recht darauf hin, enthalts- und Speiseräumen und im Obergeschoß eine Wohnung für Die Hauptdebatte hatte man von der Beratung des daß Prinzipale, die mit solchen Anschauungen der ihr anvertrauten einen verheirateten Pfleger enthalten soll. Nach dem Verwaltungs dringlichen Antrages erwartet, den die sozialdemokratische Jugend gegenüberstehen, ihre Erzieher sein wollen. Aber trotz dieser bericht des Magistrats sind die Kosten für das Verwahrungshaus Fraktion eingebracht hatte, um den Magistrat zu veranlassen, Anfeindungen geht die Entwickelung des Vereins rüftig weiter. Er auf 270 000 2. und für das Pflegerhaus auf 76 100 m. veranschlagt daß er gegenüber den sich mehrenden Abweisungen aufnahme- hat es bereits in einem Monat von 500 auf 800 Mitglieder geworden. bedürftiger Stranker in den städtischen Krankenhäusern schleunigst 4 Abteilungsverfamlungen, und zwar u. a. mit Vorträgen von Wenigstens teilt der Ausschuß der Vereinigung der in Deutschland bracht und für Februar abermals eine allgemeine Mitglieder- und Vorkehrungen treffe. Vorher wurde aber noch über eine Juftigrat Steinschneider über Das Genossenschaftswesen arbeitenden Privat- Feuerversicherungs- Gesellschaften der Presse mit: Die Illumination der Hoflieferanten bleibt uns erhalten. äußerlich unscheinbare Vorlage verhandelt, die gleichfalls zu und die arbeitende Jugend", Dr. Bernstein über„ Erste Hülfe Es wurde berichtet, daß die großen Feuerversicherungs- Gesellschaften einer Erörterung der Krankenhausnot führte. Auf dem Wedding bei Unglücksfällen", Böttcher über„ Die arbeitende Jugend im erklärt haben sollen, ihr Risiko werde durch die Illumination zu will ein Privatarzt Krantenbaracen errichten, um Ruhrrevier" und Schriftsteller Georg Davidsohn über Heinrich Kaisers Geburtstag in so hohem Maße bergrößert, daß sie die großen Geschlechtskrante darin zu verpflegen. Er möchte dazu Heine, ein deutscher Dichter und Patriot". Ferner findet am Waren- und Kaufhäuser für diesen Tag außerhalb der Versicherung ein der Stadt gehörendes Grundstück mieten, und aus 26. d. M. im großen Saale des Gewerkschaftshauses ein Unter- stellen würden. Diese Nachricht ist vollständig unzutreffend. Es diesem Grunde hatte auch die Stadtverordneten- Versamm haltungsabend mit Theateraufführung, Konzert, musikalischen Vor besteht weber eine solche Absicht, noch sind überhaupt seitens der lung sich mit seinem Plan zu beschäftigen. Mit der trägen und Deklamationen statt. Wie man sieht, ein frisches, reiches Feuerversicherungs- Gesellschaften Erhebungen oder Erwägungen vom Magistrat beantragten Bewilligung des Grundstückes geistiges Leben, das sich innerhalb der arbeitenden Jugend ent über die Feuersgefahr infolge der Jllumination zu Kaisers Geburtshatte ein Stadtverordneten- Ausschuß sich einverstanden.
Lokales.
Die Krankenhausuot vor der Stadtverordneten- Versammlung. Wenn die freifinnige Mehrheit der StadtverordnetenBersammlung am deutlichsten fühlt, daß sie die Kritik der Sozialdemokraten zu scheuen hat, dann pflegt sie am lautesten zu lärmen. Gestern stand wieder einmal die Kranten hausnot auf der Tagesordnung und wieder gab es den üblichen Bärm. Der Zufall hatte es gefügt, daß dieses heifle Thema, über das nach berühmtem Muster- überhaupt nicht geredet werden dürfte, wenn es nach den Wünschen der nicht geredet werden dürfte, wenn es nach den Wünschen der Wallach, Louis Sachs usw. ginge, in derselben Sizung gleich zweimal erörtert werden mußte.
-
-
-
widelt.
nur mit etwas mehr als einem Drittel, der Zuzugsüberschuß aber
tag angestellt worden.
erklärt. Der Ausschuß hatte aber gleichzeitig einer von sozial- Menzels Leichenbegängnis. Auf Befehl des Kaisers findet die demokratischer Seite beantragten Resolution zugestimmt, durch Beerdigung Adolf v. Menzels seitens der Akademie der Künste Jch erhielt heute morgen den Besuch eines Schu- Wenn ein Fremdwörterbuch fehlt. Ein Befer schreibt uns: die der Magistrat an seine Pflicht, sofort auch selber Baracken vom Künstlerhause in der Bellevuestraße aus statt. Da die Räume mannes, der mich zu sprechen wünschte. Auf meine Frage für Geschlechtstrante aufzustellen, erinnert werden sollte. nur ein find, so können nur eine beschränkte Zahl von Personen nach seinem Begehr sagte er mir im Beisein meiner Wirtin, Doch im Plenum kam es wieder einmal anders. Die Frei- an der Feier im Künstlerhause teilnehmen. v. Menzel war feit 1895 daß er vom Revier geschickt set, um sich bei mir nach der Befinnigen hatten es fich inzwischen überlegt und erklärten nun er schon dadurch zum Ausdruck brachte, daß er an allen Festlichkeiten deutung des Wortes Atheist " zu erkundigen; auf dem Ehrenbürger von Berlin . Auf diese Auszeichnung war er stolz, was die Resolution für unnötig. Unſer Genosse Bernstein im Rathause gern teilnahm und sich dort stets wohl fühlte. Die Revier wüßte niemand, was das Wort zu bedeuten warnte eindringlich, die Krankenhausbehandlung der Geschlechts- Bahl der Ehrenbürger verringert sich durch den Tod v. Menzels habe. Nachdem ich die nötige Aufflärung gegeben und franken zu vernachlässigen. Seine scharfen Angriffe gegen auf 3; es find dies Prof. Dr. Noch feit 1890, Stadtverordneten sein sowie des Reviers Wissen bereichert hatte, ging den Magistrat, der nichts zur Vermehrung der Kranken- Vorsteher Dr. Langerhans feit 1900 und Stadtrat Haad feit 1904. er von dannen. Zur näheren Aufklärung teile ich noch mit, betten für Geschlechtskranke tue, wurden am Magistrats- Der älteste ist Dr. Langerhans, der im Mai d. J. sein 85. Lebens- daß ich auf meiner Anmeldung in die Rubrik Religion, da tisch mit Schweigen aufgenommen. Genoffe Bey I jahr vollendet. Das Dahinscheiden feines alten Freundes hat den ich aus der Kirche ausgetreten bin, das Wort Atheist genagelte das fest und ging den redescheuen Herren noch Stadtverordneten- Vorsteher recht schmerzlich berührt. schrieben hatte. schärfer zu Leibe. Er teilte unter anderem mit, daß allein in Die Quellen der Vermehrung der Berliner Bevölkerung. Der Wir halten das Auskunftsmittel des Schußmannes für den letzten vier Wochen 75 syphilitische Kranke keine Aufnahme Bevölkerungszuwachs Berlins stellte sich im Jahre 1904, nach den nachahmenswert. Wenn in den zahlreichen Fällen, z. B. ivo Hatten finden können. Am Magistratstisch wurde weiter ge- neuesten Berechnungen, die durch Nachmeldungen berichtigt sind, jett Streitposten zu Unrecht sistiert und angeklagt werden, schwiegen. Man hielt es wohl für ausreichend, daß die Frei- auf 43 284 Personen. Daran war diesmal der Geburtenüberschuß die Polizei bei den Gewerkschaftsvorständen sich finnigen die Ausführungen der beiden sozialdemokratischen mit fast zwei Dritteln beteiligt. Während Berlin im Jahre 1901 über die Grenzen ihrer Befugnisse Belehrung holte, so würde Redner durch andauernde Unruhe abzutun versucht hatten. nur durch Geburtenüberschuß gewachsen war, haben in den folgenden die Behörde mit der Zeit nicht allein ihr Wissen schätzbar Schließlich sprach aber doch noch Herr Wallach. Er fragte, Jahren die Zuzüge sich wieder so vermehrt, daß jezt in 1904 schon bereichern, sondern auch mancher nur zu berechtigten Mißivo das Geld herkommen solle, um Anstalten für so viele wieder, wie in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre, der größte ſtimmung die Wurzel abgraben. Geschlechtstranke zu schaffen. Darauf wurde abgestimmt, und Teil des Bevölkerungszuwachses durch den Zuzugsüberschuß ge= die Resolution fiel. liefert worden ist. Der Geburtenüberschuß war diesmal 15 108, Zu der Familientragödie, die sich im Bureau des Justizrats Gegen die Dringlichkeit des erwähnten Antrages wegen da ohne die Totgeborenen( 1828) 48 523 Stinder geboren wurden öwenfeld abspielte, erfährt das„ Kl. 3." noch folgendes: Herr Ader Abweisung von Kranken war vor Eintritt in die und 33 415 Personen starben. Im vorletzten Jahr, das zwar etwas baden, in deren Zeitung er sich mit seinem Vater und seinem Bruder war Teilhaber der alten Weingroßhandlung Karl Acer in Wieso Tagesordnung von freisinniger Seite fein Widerspruch erhoben weniger Geburten gebracht hatte, aber erheblich günstigere Sterb- baben, in deren Zeitung er sich mit seinem Vater und seinem Bruder worden. Sie war damit anerkannt, man wollte aber erstlichkeitsverhältnisse aufwies, war der Geburtenüberschuß 15 920 udwig teilte. Er selbst stand in regen geschäftlichen Beziehungen worden. Sie war damit anerkannt, man wollte aber erst gewefen. Der Zuzugsüberschuß belief sich im letzten Jahr auf Er wohnte hier im Hotel Royal. Dienstag hatte er noch mit deffen zum Schluß darüber verhandeln. Als im Laufe des Abends 28 176, da den 265 627 Zuzügen rechnungsmäßig 237 451 Weg- Befiber, Herrn Philipp Ditt, in fröhlicher Laune gespeist. Nichts Genosse Singer den Vorschlag machte, einige unwichtige aüge( Meldungen nebst zuschlag) gegenüberstanden. Im vor- deutete auf den furchtbaren Entschluß hin, mit dem er sich trug. Sachen abzusehen, damit der Antrag noch herankommen könne, lebten Jahr hatte der Zuzugsüberschuß erst 19 531 betragen. Mittwoch nachmittag traf eine Depesche seines Bruders Ludwig, ber ging der Zanz los. Herr Syllmann protestierte gegen diesen Vorschlag. Singer wies darauf hin, daß die Dringlich- tönigliche Eisenbahndirektion eine Verfügung erlassen, durch welche unterrichtet worden war, an Herrn Ditt ein, mit der Bitte, die Borort- oder Stadtbahnkarten? Zu dieser Streitfrage hat die offenbar durch Justizrat Löwenfeld über das tragische Ereignis feit von allen Seiten anerkannt worden sei, aber da gestand die Vorschrift, daß man nach Vororten nicht mit Stadtbahnkarten Reiche nach Wiesbaden überführen zu lassen. Herr Ditt hatte bis Herr Wallach, man habe nur deshalb nicht widersprochen, fahren darf, wesentlich abgemildert wird. Die Verfügung, welche dahin von dem Ereignis noch keine Ahnung Nach der neuesten weil man gemeint habe, es werde ja doch nicht mehr zur Be- fich aber nur auf die Stadtbahnstreden bezieht, hat folgenden polizeilichen Meldung hat man bei der Leiche Aders einen Brief ratung des Antrags tommen. War dieses Bekenntnis Wortlaut: Jm allgemeinen Verkehrsinteresse und zur Beseitigung gefunden, aus dem hervorgeht, daß er die grausige Tat verübte, uni Zynismus oder war es Dummheit? Auf den Bänken der der oft wiederkehrenden Beschwerden ist bis auf weiteres auf den seiner Frau einen recht tiefen Schmerz zuzufügen. Sozialdemokraten rief es einen Entrüstungssturm hervor. Die Strecken, welche gleichzeitig dem Stadtringverkehr und dem VorortHerren Dinse( N. L.) und Cassel( A. 2.) empfanden das verkehr dienen, die Benutzung von Vorortzügen gegen Stadtbahn Flucht wir berichteten, sind noch viel größer, als man anfangs Die Schwindeleien des Fuhrherrn Lindemann, über dessen Ballachsche Geständnis offenbar als Dummheit. Sie erklärten farten derselben Preislage vorkommendenfalls nicht zu beanstanden." glaubte. Nachdem seine Flucht durch die Zeitungen befannt ge= mit fluger Miene, der Antrag sei unerwartet gekommen, die 15/20 Bf. und von 30/20 Bf. in Betracht nach den Vorortstationen worden ist, haben sich noch eine Reihe Gläubiger gemeldet, die er Es kommen hierbei die Verkehrsverbindungen zum Preise von Fraktionen müßten sich erst darüber schlüssig machen. Das Kiez- Rummelsburg , Karlshorst , Sadowa, Köpenick , Friedrichshagen , z. B. mit seinen Pferden und Wagen. Diese kaufte er gegen Wechsel ebenfalls geprellt hat. Ein gutes Geschäft machte der Schwindler war nun eine zweite, noch größere Dummheit; denn anderthalb Baumschulentweg, Nieder- Schöneweide Johannisthal, Adlershof , und verkaufte sie, ohne daß er auch nur einen Pfennig bezahlt hatte, Stunden vorher hatte man nichts Derartiges gegen die Dring- Grünau, Friedrichsfelde- Dft, Mahlsdorf , Spandan, Alt- Glienice usw., und verkaufte fie, ohne daß er auch nur einen Pfennig bezahlt hatte, lichkeit vorzubringen gehabt. Singer fennzeichnete dieses die sämtlich über die Stadtbahn- Gleise geleitet sind. Nach den an Brauereien, die sie ihm in dem guten Glauben, daß Verhalten als unwürdig. Die Freisinnigen stedten das, Stationen Grunewald und Eichkamp können nach wie vor Stadtbahn- fie sein Eigentum feien, abnahmen. Die Brauereien, für ohne zu mucken, ein Gerste fuhr, beließen ihm Pferde und Fuhrzeug und man ging an die weitere Er- farten benutzt werden. ledigung der Tagesordnung. zum Betriebe, nur mußte er das Kapital, das Als sie endlich herunterer dafür Wenn ein Prinz frank ist. erhalten hatte, mit 5 Broz. verzinsen. Sturz vor der Flucht vers gehaspelt war, begann der Tanz von neuem. Herr Dinse forderte faufte er alles zum zweitenmal, um soviel Geld als möglich zua jegt, den Antrag ganz abzufezen; man müsse sich doch erst Potsd. Korr." Durch die Krankheit des Prinzen Eitel Friedrich ist, wie die fammen zu bekommen. Bisher liegen schon einige zwanzig Fälle Material beschaffen. Herr Sonnenfeld( A. 2.) fügte empfindlich geschädigt worden. Er ist der Inhaber eines Kellers, der meldet, ein Potsdamer Geschäftsmann recht von strafbarem Eigennuk, Betrug und Urkundenfälschung vor. hinzu, man wolle nicht das einseitige" Material der Sozial in einem Hause der Schloßstraße, unmittelbar neben dem Kabinettsdemokraten widerspruchslos in die Bürgerschaft hinausgelangen hause, belegen ist. In der Lichtenberger Mordsache hat die Kriminalpolizei gestern Darin betreibt er einen Bierverlag mit eine überraschende Entdeckung gemacht. Bei einer nochmaligen ein= Lassen. Singer tat beiden Bescheid nach Gebühr. Die Frei- Viktualiengeschäft und Speisewirtschaft und erfreute sich zahlreicher gehenden Untersuchung des Weberschen Gärtnereigrundstückes wurden finnigen lärmten und tobten, und Herr Louis Sachs schien Sundschaft. Ilm nun die Ruhe des erkrankten Bringen nicht zu durch Beamte an der nach dem Felde zu führenden Tür blutige fast handgreiflich werden zu wollen. Herr Nathan( Soz.- ftören, wurde die Schloßstraße zuerst nur für den Wagen Fingerabdrücke vorgefunden. Diese rühren von einer schmalen, Fortschr.) war der einzige Nicht- Sozialdemokrat, der für so- berkehr gesperrt. As aber eines Tages einige Leute sich direkt schwächlichen Hand her, und ihr Befund deutet darauf hin, daß der fortige Beratung eintrat. Aber es blieb dabei, daß der unter dem Fenster des Krankenzimmers laut unterhielten. Träger der Hand die Gartentür aufgestoßen und dann das Feld Antrag abgefegt wurde. wurde auf Veranlassung der Kaiserin die Schloßstraße auch auf der betreten hat. Die Kriminalpolizei hat auf diese Entdeckung hin Seite, wo das Kabinettshaus belegen, für den Fußgängerfofort die Radehade, das Mordinstrument, von dem Polizeipräsidium Ein Stadtparlament, das innerhalb zweier Stunden einen berkehr gesperrt. Der Geschäftsteller des Händlers lag nun in- an den Tatort bringen lassen, um die an der Hacke anhaftenden Antrag erst für dringlich und hinterher für nicht dringlich mitten dieser Sperre, und die Folge davon war, daß seine Stunden Fingerspuren mit den Abdrücken an der Tür zu vergleichen. Da dies erklärt, sollte taum im elendesten Krähwinkel möglich sein. I nur noch mit besonderer polizeilicher Erlaubnis zu ihm kommen an Ort und Stelle nicht zu bewerkstelligen war, sahen sich die
die er