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Mr. 37.

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Vorwärts

Berliner Dolksblatt.

22. Jahrg.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Solonel zeile oder deren Raum 40 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins­und Versammlungs- Anzeigen 25 Pfg. ,, Kleine Anzeigen", das erste( fett­gedruckte) Wort 10 Pfg., jedes weitere Wort 5 Pfg. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Inserate für bie nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werben. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Die Lage im Ruhrrevier.

In Bestätigung unserer gestrigen Meldung über die Rücksichts­Tofigkeit einzelner Bechenverwaltungen gegenüber den sich zur Anfahrt meldenden Bergleuten und die dadurch hervorgerufene abermalige Wendung des Streifs wird heut heut über eine Versammlung in Essen berichtet, die am Freitag abend stattfand und bon über 1000 Bergleuten besucht war. Hue legte nochmals die Gründe dar, die zum Beschluß der Revierkonferenz geführt haben. Der Beschluß, den Streit zu beenden, sei aber nur in der Voraussetzung gefaßt worden, daß Massenmaßregelungen nicht vorgenommen würden. Es sei aber anders gekommen. Leute, die anfahren wollten, feien zurückgewiesen oder es sei ihnen zugemutet worden, unter veränderten Lohnbedingungen die Arbeit wieder auf­zunehmen; die Gedinge sollten um 10-12 Broz. gekürzt werden. In Gelsenkirchen sei ein Ausschußmitglied des Christlichen Gewerkvereins, der beim Betriebsführer namens der Belegschaft vorsprach, um zu sagen, daß sie einmütig anfahren wollen, ab­gewiesen worden. Die Belegschaft sei jetzt gezwungen, den Kampf fortzusetzen. Aus anderen Bezirken kämen dieselben Nachrichten. Unter diesen Umständen seien die Verbands- und Gewerkschaftsführer einig, den Kampf fortzusehen. Die Bergarbeiter befänden sich in Aussperrung. Die Siebener- Kommission werde ihren Beschluß am Sonnabend faffen. Redner mahnte zur Ruhe und teilte noch mit, daß Mittel zur Unterstützung der Streifenden nicht vorhanden seien. Dies hat die Siebener Kommission veranlaßt, am 11. Februar nachstehend es Telegramm an die Regierungspräsidenten in Arnsberg und Düsseldorf zu richten:

0

Die am 9. Februar stattgefundene Revierkonferenz der De­legierten der ausständigen Bergarbeiter des Ruhrreviers beschloß, die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie hat damit dem Wunsche Sr. Erzellenz des Reichskanzlers entsprochen. Bei der heutigen Meldung zur Einfahrt wurde den Arbeitern auf mehreren Zechen massenhaft die Abkehr eingehändigt. Das führt zu großer Erregung und es ist deshalb das schlimmste zu befürchten. Wir bitten des halb Ew. Hochwohlgeboren, bei maßgebender Stelle dahin wirken zu wollen, daß diese Provokationen unterbleiben.

Die Siebener- Kommission. J. A.: Effert Alteneffen. Demgegenüber läßt der bergbauliche Verein erklären:

Sonntag, den 12. Februar 1905.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Gesamtzeichnung der augenblicklichen Lage am Sonnabend gibt nicht mehr erfolgen, da eine große Anzahl von Bechen bereits dazu folgendes Telegramm aus Bochum , das uns von wohlunterrichteter übergegangen ist, die kombinierte Tagesschicht wieder in die normalen Seite zugeht:

Die große Mehrheit der Belegschaften fügt sich dem Essener Beschluß, wenn auch widerwillig. Sozialdemokratische Hochburgen, z. B. Eichlinghofen, zeigen straffe Disziplin; in Steele , Borbeck , Hochburgen des Gewerkvereins, herrscht völliger Disziplinmangel. Das Essener Revier ist über­haupt der Herd der Undisziplin. Nach einigen Tagen wird hoffentlich überall Ruhe sein. Viele Tausende sind einst weilen entlassen wegen Betriebsstörungen. Einige Zechen maßregeln gar nicht, andere sehr viel. alled Finanzmittel sind dringend erforderlich, da jetzt die eigentliche Not erst beginnt.

Die Nachrichten über die Aufregung der Arbeiter sind sehr übertrieben. Daß Sachse und Hue tätlich angegriffen worden sind, ist nicht wahr. Hue ging ruhig in die Masse und hielt die Polizei ab, schneidig vorzugehen. Die Ver­sammlungen sind wohl erregt, aber nur einzelne tumul­tuarisch.

dem

Daß auch in Essen die Ueberlegung fiegen wird, geht aus nachstehenden, uns von dort zugehenden Telegramm hervor:

Schichten zu teilen. Dies würde bei einem Vergleich mit den früheren Nachweisungen, wo es sich um die kombinierte Tagesschicht handelte, gefahren 146 342 gegen 80 463 Mann in der letzten Nachweisung, mit­ein falsches Bild geben. Es sind heute über Tage insgesamt ein­hin mehr 66 479 Mann.

Minister und Zechenherr.

Das Berliner Tageblatt" berichtete gestern, Herr Kirdorf habe in einer Unterredung dem Minister Hammerstein schlappe Haltung vorgeworfen. Das tränkt den Herrn ordinären Polizei"-Minister so, daß er dem, Tageblatt" eine Berichtigung schickt. Er schreibt dem Blatte:

Der Redaktion beehre ich mich ergebenst mitzuteilen, daß der von Ihnen in dem gestrigen Abendblatt berichtete, mich betreffende Vorfall Ihnen unrichtig dargestellt worden ist.

Herr Geh. Kommerzienrat Kirdorf hatte die Freundlichkeit, mich auf der Zeche Minister Stein " zu empfangen und zu be grüßen. Selbstverständlich sprachen wir über den gegenwärtigen Ausstand. Herr Kirdorf hat aber mir schlappe haltung und Rüd gratlosigkeit der Regierung" nicht vorgeworfen. Dagegen erhob er im Laufe der Unterhaltung einen schweren Vorwurf gegen eine mir nicht unterstellte Behörde, worauf ich nicht unterließ, Herrn Kirdorf zu erwidern, daß seine Behauptung durchaus unzutreffend fei und ich ihn bitten müsse, seine Ausbrüde zu mäßigen. Herr Geheimrat Kirdorf wiederholte dieselben, in eindringlicher Weise ich meine Entgegnung. Die ihr folgende furze Bemerkung des Herrn Kirdorf das ist aber doch meine Ueberzeugung" beranlaßte mich, das Gespräch nunmehr abzu­brechen.

"

Hochachtungsvoll und ergebenst

Hier fand heute nachmittag eine mehrere Stunden dauernde, sehr stürmisch hergehende Versammlung statt. Verschiedene Redner griffen die Verbandsführer heftig an. Die allermeisten sprachen von Weiterstreifen. Einzelne Leute, die dem Beschluß der Delegiertenkonferenz Geltung verschaffen wollten, wurden nicht angehört. Es lag eine Resolution vor, nach der die Versammlung beschließt, im Kampfe zu verharren. Vor der Abstimmung ergriff Ge­noise Ottamp das Wort. Er wies die Rebner, welche die Verbandsführer verdächtigten, in scharfer Weise zurück. Db- stellte Behörde noch schlinumere Ausbrücke gebraucht, als fie bas Herr Kirdorf hat also offenbar gegen die dem Minister unter wohl man auch ihm gegenüber opponieren wollte, brachte er" Tageblatt" meldete. Wie wäre es denn mit einer Beleidigungs­es doch fertig, sich Gehör zu verschaffen. In ener- flage? Der Minister hat doch die Pflicht, die ihm unterstellten Be­gischer Weise setzte er den Streifenden auseinander, daß es hörden gegen Beleidigungen in Schutz zu nehmen. unsinnig sei, jetzt noch darauf zu bestehen, weiter zu streifen,

( gez.) Frhr. von Hammerstein, Staatsminister und Minister des Innern.

Krupp in Bedrängnis.

man habe gesehen, wo die wahren Freunde der Arbeiter wären, man müsse sich aber den Tatsachen jetzt fügen. Diese Die Firma Krupp , welche schon seit einiger Zeit die Feuer energischen Ausführungen brachten es zustande, daß die betriebe stark eingeschränkt hat, befindet sich in schwerer Kalamität, Resolution nicht angenommen wurde. Allerdings gelang es weil Stohlen gar nicht mehr zu beschaffen waren. Vor der Ver­nicht, eine andere Abstimmung herbeizuführen. Die Verlegenheit, das ganze Wert stillegen zu müssen, soll ein großer fammlung ging ohne Beschlußfassung auseinander. Jeden- Transport englischer Kohlen retten. Die Kohlen sollen heute oder falls wird hierdurch erzielt werden, daß die Streitenden morgen in Rotterdam ankommen. Da man befürchtet, dort würde die Ladung von den einheimischen Arbeitern nicht gelöscht, sind von einsehen, daß es nicht angängig sei, in dem Streit zu verbier 100 Arbeiter nach dort gesandt worden. Auf dem Saltulations­harren. bureau ist der der Firma bisher durch den Ausstand erwachsene Schaden auf 5 Millionen Mark berechnet.

Polizei ist überflüssig.

Die Behauptung, die Zechen des hiesigen Reviers beabsichtigen, mit einer planmäßigen massenhaften Abkehr von Bergleuten vor zugehen, ist frei erfunden. Die Zechenverwaltungen sind, wie es die regelmäßige Folge eines jeden Streits von längerer Dauer ist, nicht in der Lage, fofort nach Beendigung des Ausstandes die Beleg fchaften in alter Stärke wieder anzulegen. Die Streden unter Tage müssen zunächst wieder aufgewältigt und in betriebsfähigen Zustand gebracht werden, ehe mit der Arbeit vor Ort und mit der eigent lichen Gewinnung von Kohle begonnen werden kann. Bei diesen Aufräumungsarbeiten ist aber selbstverständlich nur ein Teil der Belegschaften, und auch dieser nur im Schichtlohn beschäftigt. Ebenso natürlich ist es, daß es auf der einen Grube längerer Zeit bedarf als auf der anderen, um den ordnungsmäßigen Zustand wieder herzustellen. Inzwischen hat am Sonnabend früh die Siebener Kommission herbeizurufen, sei fallen gelaffen worden. Man scheint jedoch die Berliner Polizei von der veränderten abermals getagt und beschlossen, daß der Beschluß der Revierkonferenz Auffaffung nicht rechtzeitig in Kenntnis gejezt zu haben, denn eine von Donnerstag betreffs Wiederaufnahme der Arbeit aufrechterhalten hiesige, in diesen Dingen gut unterrichtete Korrespondenz meldet, bleibe. Gleichzeitig soll die Regierung ersucht werden, dahin zu daß tatsächlich 27 Schußleute zu Fuß und 9 berittene unter Führung wirken, daß den Bergleuten keine Schwierigkeiten bereitet werden, eines Polizeileutenants nach dem Ruhrrevier abgegangen sind. wenn sie die Arbeit wieder aufnehmen wollen. Die Siebener­Kommission beschloß sodann die Herausgabe eines entsprechenden Flugblattes für morgen.

D

Das in der vorstehenden Meldung angekündigte Flugblatt der Siebener- Kommission lautet: Achtung Kameraden!

Die Siebener Kommission hatte soeben Sigung( Sonnabend, bormittags 10 Uhr). Alle geftrigen Bekanntmachungen, Depeschen und Telephongespräche, die im Namen der Siebener­Kommission oder Einzelnamen derselben ergangen sind, die zum Weiterstreifen auffordern, haben entweder Bechenspitel oder sonstige Betrüger verbreitet. Dieselben Leute sind es wahr scheinlich auch, welche die Organisationsleitungen und die Siebener- Kommission jetzt verdächtigen. Das sind gerade die Leute, welche den Zechenherren jetzt in die Hände arbeiten und durch solche Verdächtigungen die Arbeiter zersplittern und verraten.

Wo Lohnkürzungen und Massenmaßregelungen borge­nommen werden, melde man das sofort der Siebener tommission. Die drei Regierungspräsidenten befinden sich im Kohlengebiet, um Remedur zu schaffen!

Der Beschluß der Konferenz, daß die Arbeit aufgenommen wird, bleibt bis auf weiteres bestehen. Die Gemaßregelten wollen sich bei ihren Ortsverwaltungen melden; sie werden bon den Organisationen unterſtüßt. Bochum , 11. Februar 1905.

Die Siebener- Kommission:

Eine Nachricht aus Eisen besagt, das dortige Landratsamt habe mitgeteilt, daß keineswegs beabsichtigt sei, Militär in den Bezirk kommen zu lassen; die Ruhe werde überall aufrecht erhalten. Die bereits erwogene Abficht, noch Berliner Schußmannschaften

Die Berggeseknovelle.

Versammlungsverbote.

Der Landrat von Gelsenkirchen hat nach einer Meldung des .. B." bis auf weiteres sämtliche Versammlungen in seinem Streise verboten und beruft sich dafür auf Ausschreitungen, die am Freitag in Wattenscheid vorgekommen feien.

das ungefeßliche Streitpostenverbot erlassen; seine Gründe haben Der Landrat von Gelsenkirchen hat schon bei Beginn des Streits also fein besonderes Gewicht. Zur Beruhigung der aufgeregten Berg­arbeiter trägt das Verbot jedenfalls nicht bei.

Schlesien .

Zum oberschlesischen Bergarbeiterstreit wird uns geschrieben: Der Reichsbote" will erfahren haben, daß der Minister Möller Die Feinde der gewerkschaftlichen Arbeiterorganisation operieren furchtbare Entschlüsse gefaßt habe, falls ihm Widerstand gegen seine gern mit der unwahren Behauptung, daß diese Organisationen im Berggefezvorlage entgegengesetzt werde. Daß aber kein Maximal wesentlichen den Bwed verfolgen, zum Streit zu heben und zu ver arbeitstag gewährt werden werde, behauptet auch der Reichsbote". führen. Angesichts der gegenwärtigen Streitbewegung im ober­Nur aus fanitären Gründen soll Verkürzung der Arbeitszeit zu schlesischen Bergwerksrevier fönnen sie diese dumme, längst wider. gelassen werden. Die Strafen sollen nicht, wie Giesberts behauptet legte, aber immer wiederholte Behauptung aber wirklich nicht an hat, auf 4 Mark begrenzt werden, sondern noch auf bringen. Von den etwa 140 000 oberschlesischen Berg- und Hütten­über 6 Mart. Da wird der Minister Möller feine leuten find vielleicht 4000 über eine große Anzahl Gruben verstreuter furchtbaren Entschlüsse nicht auszuführen brauchen. Er wird schon Bergleute im deutschen Bergarbeiter- Verbande organisiert. Die vorher mit furchtbarer Entschlossenheit die Novelle so zustutzen, daß Hirsch- Dunderschen haben hier fast gar feine organisierten Gruben­fie auch dem Dreiflaffen- Landtage genehm sein wird.

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Die Norddeutsche Allgemeine" beschwert sich in ihren Betrachtungen über den Streit darüber, daß wir von vorn herein bersucht hätten, den Arbeitern die angekündigte Novelle von vornherein zu verefeln. Nach dem, was bis jetzt über die Novelle verlautet, und nach den deutlich ausgesprochenen Absichten der Ver­treter der Mehrheitsparteien des Landtages, ein Streifbrecherschutzgesetz aus der Vorlage zu machen wenn sie es nicht schon von born berein ist haben wir die Versprechungen noch eher zu günstig als ungünstig beurteilt.

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arbeiter, national- polnische Gewerkvereine wie im Ruhrrevier find hier ebenfalls nicht vorhanden. Da bleiben nur eine Anzahl unter Leitung von Geistlichen stehender katholischer Arbeitervereine, die aber in feinem Falle gewerkschaftlichen Charakter tragen, bielleicht mit Ausnahme des in Beuthen domizilierten Arbeitervereins Bur gegenseitigen Hülfe", der einige tausend Mitglieder zählt und sich gelegentlich schon mit gewerkschaftlichen Fragen beschäftigte, aller dings in ganz schwächlicher und zaghafter Weise.

Wie fonnte nun tros dieses fast völligen Mangels an gewerk. schaftlicher Organisation eine Streifbewegung von derart großer Wenn sich die Norddeutsche" weiter darüber beschwert, daß Ausdehnung entstehen, die, beginnend auf den fistalischen Gruben, ,, immer wieder der politisch revolutionäre Pferdefuß" bei uns zum in wenigen Tagen eine große Anzahl privater, im eigentlichen Borschein gekommen sei, so ist das heller Unsinn. Wir sind nicht Industriegebiet liegender Gruben ergriff und dann in das sich erst blog an einem Pferdefuge, sondern überhaupt politisch revolutionär entwidelnde Rybnifer Revier übersprang und dort, wo die Arbeiter und haben daraus nie ein Hehl gemacht. Die preußische Regierung noch ganz in den Banden von Geldsack und Pfaffen liegen, wo die tut ja übrigens selbst ihr bestes, um auch in dem gegenwärtigen legten Reichstagswahlen nur einige Dußend sozialdemokratischer Kampfe die Arbeiter mit der Nafe auf die politische Bedeutung aller Stimmen brachten, sämtliche Gruben erfaßte und manche mehrere Arbeiterkämpfe zu stoßen. Erstens haben die Arbeiter aus dem Tage lang bollkommen still legte? Das ist wohl ganz aus dem Effert, Rühme , Sachse, Hansmann, Regulski, Berhalten der Zechenbarone die Lehre gezogen, daß sie ohne poli- instinktartigen Gefühl der Leute zu erklären, die günstige Situation, tische Tätigkeit nichts zur Verbesserung ihrer Lage erreichen, und die geschaffen war durch den fast gleichzeitig im Ruhrgebiet wie in Korpus, Hammacher. zweitens werden sie in den nächsten Tagen belehrt werden, daß sie unserer unmittelbaren Nachbarschaft, dem unmittelbaren Nachbarschaft, dem russisch - polnischen von den Herrschaften, denen das Dreiflassen Wahlrecht den an- Grubenrevier ausgebrochenen Streit, zu benutzen, um auch ihre Aus diesen zahlreichen Nachrichten ergibt sich allerdings, daß die gemaßten Namen einer Voltsvertretung verschafft, erst recht nichts jämmerliche Lage ein wenig zu verbessern. Die Arbeit des ober­Bergleute allen Grund haben, erregt zu sein, doch ist zu hoffen, daß zu erwarten haben. Wir haben das Vertrauen zum preußischen schlesischen Bergmanns ist allerdings etwas weniger gesundheits­es den Führern gelingt, der Erregung allmählich Herr zu werden. Landtage, daß er seinem Rufe alle Ehre machen wird und wir schädlich und lebensgefährlich wie die bes Ruhrbergmanns, weil die So schwer es den Arbeitern auch werden mag, unter den obwaltenden werden nicht säumen, den Bergarbeitern ihre Freunde" im bis jetzt in Abbau befindlichen oberschlesischen Kohlenflöze meist Umständen den Kampf zurzeit aufzugeben, so liegt es doch in ihrem richtigen Lichte zu zeigen und die naheliegenden politischen Schlüsse weniger tief find, die Kohle selbst erheblich fettärmer ist wie die Intereffe, ihre Kräfte jetzt nicht zu zersplittern. Die jetzt allenthalben 6u ziehen.

a

auftretenden Meldungen über tumultuarische Vorgänge find übrigens Ueber die allmähliche Wiederaufnahme der Arbeit meldet Wolffs nur mit großer Vorsicht aufzunehmen. Wo sich tumultuarische Vor- Telegraphen- Bureau":

gänge wirklich ereignen, sind sie immerhin nur vereinzelt, und die Die Bekanntgabe der nach Revieren geordneten Nachweisungen Ueberlegung beginnt bald wieder die Oberhand zu gewinnen. Eine der streikenden Belegschaftsmitglieder kann in der bisherigen Weise

Ruhrkohle, zwei Umstände, die einmal eine erträglichere Temperatur in den Gruben ermöglichen und zweitens d:. Gefahr schlagender Wetter abschwächen, die in Rheinland- Westfalen schon so furchtbare Opfer forderten. Im übrigen aber geht es dem oberschlesischen Bergmann gewiß noch schlechter wie dem rheinisch- westfälischen, sein Lohn ist noch ein ganz Teil geringer bei sehr hohen Lebensmittel­