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Das Kapitel wird bewilligt. Damit ist die Tagesordnung erschöpft.
Nächste Sizung Montag 11 hr.( Etat des Ministeriums des Schluß 2% Uhr.
Innern.)
Soziales.
Gerede, das Volt spüre nichts Bollerhöhung lich, daß sie agrarisch sei; sie habe ein volles Aequivalent für die um einen solchen, der von den Barteien veranstaltet ist. Im Laufe unberechtigt ist. Ebenso wie die Getreidezölle sind die von ihr bei der Industrie gewährten Zugeständnisse bei den land- der nächsten Tage wird schon aufgeklärt werden, wie der Streit ent Vieh- und Fleischzölle wesentlich erhöht. Pro Pfund Rind- wirtschaftlichen Erzeugnissen errungen. Das heißt, die Regierung standen ist. Wenn jetzt behauptet wird, daß die Zechen die Ars fleisch ist der Zoll um 6 Pf., pro Pfund Schweinefleisch um 7 Pf. hat bewußt die Industrie dem Agrariertum geopfert. Sie hat dem beiter aufgefordert haben, um 15-20 Broz. billiger zu arbeiten, erhöht worden. Und wo mit den Fleischzöllen nichts mehr zu er- Junkertum, weil es die politische Stütze der Regierung ist, Hunderte so lege ich meine Hand dafür ins Feuer, daß dies nicht wahr ist. reichen war, da hat man sich bemüht, den Zollhunger der Agrarier von Millionen zugewendet. Ich schließe mit dem Wunsche, daß der Frieden bald wieder einkehren durch angebliche Veterinärmaßregeln zu befriedigen. Was mit Man mag die Verträge ansehen wie man will, sie gipfeln in möge im Interesse der Bergarbeiter und des Vaterlandes. solchen Veterinärmaßregeln" erreicht werden kann, Hat ja einem übermäßigen Schutz des Agrariertums und in einer schweren Ein Schlußantrag wird angenommen. das Fleischbeschaut Gejezz bewiesen, das auf Umwegen Schädigung der Arbeiterinteressen. Einer Politik, die der Arbeitereinem Einfuhrverbot gleich kommt.( Sehr richtig! links.) flaffe die Arbeit nimmt und ihre Lebenshaltung herabsetzt, können Mit den Viehseuchenbestimmungen ist es Ihnen ja nicht ernst. Denn wir nicht folgen. Die Verantwortung für all die schweren Schäden in den preußischen Ausführungsbestimmungen für das Fleischbeschau- trifft die Regierung und Sie, ihre Helfershelfer. Dabei sind gesetz haben Sie es ja den Städten verboten, das Fleisch zu unter- die Agrarier noch immer unzufrieden. Sie wollen Deutschland mit suchen, so daß der Einführung von frankem Fleisch in die Städte einer Zollmauer umgeben, es fünstlich zu einem agrarischen Tür und Tor offen sind. Sogenannte beamtete Tierärzte haben Staat machen. Diese Politit machen wir nicht mit. Wenn die oft genug frankes Vieh als gesundes erklärt. Es sind Folgen zunächst auch auf die Arbeiter fallen, am Ende werden das Leute, die einen vierwöchentlichen Kursus nehmen und dann auf sie Sie selber treffen!( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) dem Lande zur Fleischuntersuchung angestellt werden. Das beweist, Staatssekretär Graf Posadowsky: Der Herr Abgeordnete Singer Die Wohnverhältnisse der Prostituierten. daß Ihre Maßnahmen gegen die Viehseuche nichts anderes find als hat betont, daß die Regierung nur aus politischem Interesse Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtsdie Möglichkeit, Fleischwucher zu treiben, wie Sie sonst Kornwucher die Forderungen der Landwirtschaft erfüllt habe. Ich begreife frankheiten hat eine Umfrage bei den Kommunal- und Polizeitreiben.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) nicht, wie er darüber erstaunt sein kann. Er darf nur behörden der Groß- und Mittelstädte über die Wohlverhältnisse der Soweit die Wehrkraft in Frage kommt, muß wiederum dafür nicht Politik mit Partei- Interessen verwechseln.( Sehr richtig! rechts.) Prostituierten veranstaltet, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. In gesorgt werden, daß die, ein großes Kontingent stellende städtische Wenn die unteren Klassen in Breuzen von der Staatssteuer befreit einer von der genannten Gesellschaft einberufenen Versammlung, Bevölkerung gut genährt wird. Im übrigen ist es ja aber gar nicht sind, wenn im Reiche die soziale Gesetzgebung eingeführt, so hat der die am 10. Februar im Architettenhause tagte, erstattete Paul richtig, wenn man behauptet, man könne durch solche fünstliche Mittel Staat aus politischen Gründen gehandelt, um die berechtigsten Inter- Stampffmeier darüber einen Bericht. Antworten sind aus den die Landflucht beseitigen. Die Landflucht aber hat ganz andere essen der Arbeiter zu erfüllen. In diesem politischen Interesse ist meisten der befragten Städte eingegangen, zum Teil mit ausführ Gründe. In dem Augenblicke, wo Sie den Landarbeitern auch die Bollpolitik eingeschlagen worden, um die berechtigten Forde- lichen Darstellungen aller einschlägigen örtlichen Verhältnisse. Von das Koalitionsrecht geben und für ihre anständige Behand rungen der landwirtschaftlichen Bevölkerung zu erfüllen. den Großstädten fehlen Berlin , Hamburg , Braun lung forgen, in diesem Augenblicke werden Sie die Land- Der Abg. Speck hat es als Recht des Reichstags erklärt, die ichweig, Düsseldorf . Hamburg , wo Bordelle ,, in flucht aufheben. Aber mit künstlichen Mitteln die Entwicklung Handelsverträge abzuändern. Das ist ein staatsrechtlicher Irrtum. polizeitechnischen Sinne"- bekanntlich nicht existieren, hat prinzipiell Deutschlands zum Industriestaat aufhalten zu wollen, zeugt von Vertragschließender ist nicht der Reichstag , sondern das Bundes- jede Auskunft abgelehnt. Aus dem vom Redner vorgetragenen Tateiner Kurzsichtigkeit, die bei den verbündeten Regierungen nicht vor- präsidium, S. M. der Kaiser. Der Reichstag hat nach der Ver- fachenmaterial ergibt sich, daß die Polizeimaßnahmen hinsichtlich der handen sein sollte. Die Herabsetzung der Zollsäge auf Holz hat fassung nur das Recht, die Verträge zu genehmigen, aber nicht sie wohngelegenheiten der Prostituierten im einzelnen sehr verschieden der Reichskanzler damit begründet, daß Deutschland nicht die abzuändern. Er kann sie genehmigen oder ablehnen, das Recht, sie sind, aber alle darauf hinauslaufen, das Wohnen der Prostituierten notwendige Menge Holz selbst produzieren könne. Aber ganz abzuändern, hat er nicht. in belebten Straßen, bei Schulen, Kirchen, Kasernen und anderen dasselbe gilt doch auch für Getreide und für Bich! Der Reichs- Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Montag 1 Uhr. öffentlichen Gebäuden zu verhindern, den Prostitutionsbetrieb in den fanzler hat sich mit Haut und Haaren den Agrariern verschrieben. Schluß 634 Uhr. Wohnungen unauffällig zu gestalten, Kinder und Unerwachsene von Ihre vollständige Zufriedenheit hat er aber damit nicht erworben. den Prostituierten fernzuhalten usw. Defter kehren die BeIch möchte Ihnen einige Stellen aus der Rede verlesen, die der Kaiser am 18. Dezember 1891 bei der Einweihung des Teltower stimmungen wieder, daß kein Aergernis innerhalb oder in der Nähe der Wohnhäuser von Prostituierten bei Strafe erregt werden darf Kreishauses gehalten hat. Die Rede stand im ReichsAnzeiger".( Heiterkeit.) bei Strafe polizeilichen Auszugsgebots. In einigen Polizeiborschriften richten sich sehr scharfe Verbotsbestimmungen gegen das Meine Herren! Soeben wird mir mitgeteilt, daß die Handelsverträge mit Italien , Belgien und Desterreich vom mit Kindern und jugendlichen Personen. Unerwachsene dürfen z. B. 3usammenwohnen und Zusammenhausen der Prostituierten Reichstage in dritter Lesung angenommen worden sind. in Breslau nicht als Aufwärterinnen bei Prostituierten beschäftigt Wir verdanken dieses Ergebnis der Arbeit des Vizepräsident Dr. Porsch schlägt vor, eine materielle Debatte werden. Ibing geht noch weiter: es dürfen als Aufwärterinnen Herrn Reichskanzlers . Dieser schlichte preußische General über die angekündigten Vorlagen über die Bergwerksverhältnisse nur solche weibliche Personen beschäftigt werden, die mindestens hat es verstanden, sich in drei Jahren in Themata einzu- sowie über den Streik im Ruhrrevier nicht zu führen, sondern damit 45 Jahre alt sind; Kinder und weibliche Personen unter 45 Jahren arbeiten, deren Beherrschung selbst für Fachmänner schwierig ist. zu warten, bis die angekündigten Vorlagen eingegangen sind. Mit weitem politischen Blick hat er es verstanden, das Vaterland Handelsminister Möller: Ich habe schon bei der ersten An- In mehreren Städten sind Einzelbestimmungen über zulässige Wohndürfen in der Wohnung überhaupt nicht geduldet werden. vor einer schweren Gefahr zu schützen und das Wohl des Ganzen kündigung der Berggeseh- Novelle das Haus gebeten, die Regierung gelegenheiten nicht vorhanden, sondern die Entscheidung von Fall zu fördern. So hat er eine Tat von einschneidendster Bedeutung voll- nicht zu drängen, daß sie über das Maß der geschäftlichen Vorsicht zu Fall der Polizei vollständig anheimgegeben. So heißt es in bracht, die für Mitwelt und Nachwelt eine rettende zu nennen ist. hinaus die Vorlage beschleunige. Ich erwarte, daß wir im Laufe Dessau einfach:" Wohnungen, Ich fordere Sie auf, mit mir das Glas zu leeren auf das Wohl der nächsten Woche die Novelle zum Berggesetz werden vorlegen sind, können verboten werden." die nicht zweckmäßig Sr. Erzellenz des Generals der Infanterie Graf Caprivi. Er können, und kurz darauf wird auch die andere Novelle kommen. lebe hoch hoch! hoch!"( Stürmische Heiterkeit rechts.) Das Haus erklärt sich mit dem Vorschlage des Vizepräsidenten Dr. Porsch einverstanden.
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Abgeordnetenbaus.
138. Sibung vom 11. februar, 11 Uhr. Am Ministertische: Möller. Beratung des Etats der Berg-, Hütten- und Salinen verwaltung.
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In einer ganzen Anzahl von Städten bezweckt die Wohnpolitik der Behörden das Hineindrängen der Prostituierten in bestimmte Abg. Bruſt( 3.): Meine politischen Freunde und ich find be-( Bordellierung). Freiburg i. B. hat sogar ein öffentStraßen( asernierung) und auch in bestimmte Häuser friedigt darüber, daß es den Führern der Streifbewegung im Ruhr- liches Bordell, dessen Einrichtung einem polizeilich einwandfreien" revier gelungen ist, den verhängnisvollen Streik zu beenden. Die Unternehmer überlassen wurde. Unter anderem hat auch Worms christlichen Arbeiter sind der Parole, die Arbeit wieder aufzunehmen, zwei unter Aufsicht stehende Bordelle. Für Hamburg steht nach gefolgt. Wenn das von seiten der sozialdemokratischen Feststellungen von Dr. Blaschko Bordellzwang fest. Wie der Bergarbeiter nicht geschah, so gilt hier das Wort:" Die Geister, Hamburger Verein zur Hebung der öffentlichen Sittlichkeit fondie ich rief, die werd' ich nun nicht los." Ich habe am 17. Januar statieren fonnte, lebten 1902 bort in 13 unfittlichen Straßen" gesagt, daß angesichts der ablehnenden Haltung der Grubenbefizer 459 schulpflichtige Kinder, darunter 216 Mädchen, allein in der nur noch die Staatsregierung dem Streik ein rasches Ende be- Specksgasse 155. Von den Bordellen Hamburgs fann gesagt werden, reiten könne, wenn sie erkläre, daß sie durch gesetzliche Regelung daß sie direkt den sexuellen Verkehr fördern. In Kassel hat das den wesentlichsten Forderungen der Bergarbeiter Rechnung tragen Busammenwohnen der Prostituierten in einem bestimmten alten wolle. Wenn jetzt die Arbeit wieder aufgenommen wird, so sehe Stadtteil das gefährliche Treiben der Zuhälter derart begünstigt, ich darin das Vertrauen der Arbeiter zur Regierung. Hoffentlich daß sich nicht nur Lärm- und Prügelszenen, sondern Messerstechereien wird dieses Vertrauer durch die zu erwartende Vorlage der Re- und schwere Schlägereien bedrohlich häuften. Die Polizei verbot das gierung und durch die Behandlung dieser Vorlage hier im Hause Wohnen der Prostituierten in jenem Stadtteil. Zurzeit wohnen nicht getäuscht werden. Die Bergarbeiter sind durch den Ausstand sie über das ganze Stadtgebiet zerstreut. Eine nicht unbedeutende schwer geschädigt worden, und ich hoffe, daß die Vorlage zur Aus- Zahl befizen eigene fleine Häuser. gestaltung des Friedens beitragen wird.
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Dieselben Herren wie damals sitzen noch heute in der Regierung, aber ich weiß nicht, ob Herr Staatssekretär Graf Posadowsky sich damals als Gegner der Caprivischen Handelsverträge bekannt hat. Aber nicht allein der Kaiser, auch in diesem Hause haben die Führer der Parteien die Verträge gefeiert, die ihm jezt für die neuen Handelsverträge die kompakte Majorität sichern. Am 23. November 1893 erklärte der Zentrumsführer Dr. Lieber:" Weit entfernt, wie Graf Kanitz in den Handelsverträgen mit Desterreich- Ungarn und Italien einen politischen Fehler zu erblicken, sehen meine Freunde und ich in ihnen eine Großtat der neuen Aera.( Bravo ! in der Mitte.) Wir find stolz auf das Bewußtsein, an diesen Verträgen mitgewirkt zu haben."( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Und noch am 28. Februar 1894 feierte Herr Dr. Lieber die Handelsverträge als einen Markstein in der deutschen Geschichte, von europäischer, ja von weltgeschichtlicher Bedeutung. Dieser Haltung haben sich damals auch die Nationalliberalen angeschlossen. Es ist sehr eigentümlich, daß dieselben Parteien das, was sie einst als glorreichste Tat rühmten, mit Stumpf und Stiel ausrotten wollen. Und warum? Nach den Worten des Grafen Posadowsky deshalb, weil es den politischen Kennzeichnend für unser allgemeines Woh Intereffen der gegenwärtigen Regierung entspricht, den Agrariern zu Abg. Hilbe( natl.): Durch die Veröffentlichung der Protokolle nungselend sind folgende Aeußerungen der Kölner Behörde: dienen. Die Großgrundbesizer betrachten es als ihre Aufgabe, über die staatliche Untersuchung der Verhältnisse im Ruhrrevier Dem Prostitutionsbetrieb in Häusern, wo eine größere Anzahl sich von dem übrigen Teil der Bevölkerung er werde die irregeleitete öffentliche Meinung erkennen, daß die Kinder wohnt, wird tunlichst vorgebeugt. Ein bezügliches allgemeines nähren zu lassen. Graf Caprivi hat sich in einem Briefe Bergwerksbesitzer bei weitem nicht so viel auf dem Gewissen haben, Verbot wäre aber nicht durchführbar, weil. abgesehen vom Mangel vom 17. März 1895 aufs schärfste gegen die agrarische Agitation wie man bisher geglaubt habe. Wenn die nationalliberale Partei einer auch nur annähernd genügenden Anzahl von für Dirnen verausgesprochen und ausgeführt, wenn die agrarische Heze schon so verlangt habe, daß die staatliche Untersuchung auf alle Bergiverke fügbaren Wohnungen, erfahrungsmäßig gerade die mit zahlreichen weit gehe, daß als Voraussetzung für die Loyalität des Adels ausgedehnt werde, so zeige die Ausdehnung der Streikbewegung Kindern gesegneten Arbeiterfamilien mit Vorliebe in Dirnen und Großgrundbesizes die Erfüllung unerfüllbarer Forderungen auf Oberschlesien , wie berechtigt die nationalliberale Forderung sei. quartieren oder deren unmittelbarer Nachbarschaft sich einmieten, feitens des Staates hingestellt werde, so müsse man fragen, ob es sehr notwendig sei eine Neuordnung der Knappschaftskassen, da weil sie anderwärts mit ihren vielen Kindern von den Hauseigenfich für den Staat noch lohne, für diese Klasse noch Opfer zu bringen. die Bergarbeiter jetzt oft dadurch schwer geschädigt würden, daß sie tümern nicht aufgenommen werden und sie auch in den durch die Das ist ganz unsere Meinung.( Sehr richtig! bei den Sozial- beim Wechsel ihrer Arbeitsstelle die bisher zur Snappschaftskaffe Anwesenheit bezw. die Nachbarschaft der Dirnen in ihrem Mietswert demokraten.) Wenn die Großgrundbefizer meinen, daß sie sich nicht gezahlten Beiträge verlieren. Notwendig sei auch eine Neuregelung herabgedrückten Häusern verhältnismäßig billige Wohnungen finden. mehr ernähren können, so sollte man den Großgrundbesit des Verleihungsrechtes zum Betriebe des Bergbaues. ( Der Verfasser dieser Auskunft scheint arm an sprachlichen Auz verstaatlichen! Minister Möller: Vor allem müssen wir für eine Aenderung drucksmitteln zu sein. Nur so erklärt es sich, daß er von der„ Vo Graf Reventlow nannte das Wort vom„ Brotwucher" Schwindel. des§ 65 des Berggesebes im Hinblick auf die Stillegung von Zechen liebe" der Arbeiter für Wohnungen in Dirnenquartieren sprid Es war sehr vorsichtig von ihm, den Autor jenes forgen, ebenso für eine neue Ordnung der Arbeitsverhältnisse. Aus seinen eigenen Ausführungen ergibt sich, daß die Arbeiter dur. Wortes nicht zu nennen. Wir erinnern daran, daß aus Seit längerer Zeit liegt abgeschlossen vor der Gesezentwurf über mangelndes Einkommen, Wohnungswucher und hausagrarische An Anlaß des Antrages Kanig gesagt worden ist: Man kann mir doch die Abänderung der Knappschaftskaffen, und ich halte es für die maßung in Stadtgegenden getrieben werden, in denen die Pronicht zumnten, Brotwucher zu treiben. Dann hat Graf Kanig auch dringendste Aufgabe, dieses Gesetz noch in dieser Session ein- ftitution haust.) eine Aeußerung des Kollegen Schippel zitiert und daraus den Schluß zubringen, nachdem es mir gelungen ist, einige Differenzen ausgezogen, daß wir nicht gegen die Erhöhung der Getreidezölle sind. zugleichen. Die Ansichten des Kollegen Schippel in dieser Frage Abg. Kölle( b. f. Fr.) bittet, den Betrieb im Harzbergwerk sind ja bekannt, ebenso bekannt ist aber, daß diese Auffassung Altenau nicht, wie es dort befürchtet werde, einzustellen, und regt Schippels nie von der Partei geteilt wird. Uebrigens hat Schippel im Interesse der Bergleute den Bau einer Bahn von Klausthal nach stets betont, daß er gegen die Erhöhung der Getreidezölle ist und er Adenau an. wird auch mit uns gegen die vorliegenden Handelsverträge stimmen. Minister Möller erwidert, daß zurzeit eine Stillegung der Zeche Ebenso ist es bekannt, daß wir die Auffassung unserer französi- Altenau nicht beabsichtigt werde, wenn auch das Ergebnis des Beschen Genossen in der Frage der Getreidezölle nicht teilen. Mir ist triebes wenig befriedigend sei. Den Wunsch nach Erbauung einer Der Redner kommt zu dem Schluß, daß die Regelung der es noch heute unverständlich, wie mein Parteigenosse Jaurès mit Bahn von Adenau nach Klausthal tönne er nur dem Minister der Wohnungsfrage der Prostituierten durch Polizeiverordnungen nicht feinem Antrage in die Kanißerei verfallen ist.( Heiterkeit.) Wenn öffentlichen Arbeiten weiter empfehlen. der richtige Weg sei. Er schlägt einschneidende Bestimmungen in aber Graf Kanis Jaurès als eine solche Autorität ansieht, dann Abg. Dr. Hirsch( frs. Vg.): Ich bedaure lebhaft, daß der Abg. einem Wohnungsgese vor das zugleich die Einrichtung würde ich mich nur freuen, wenn er das auch auf anderen Ge- Brust die Gelegenheit benußt hat, Parteigegenfäße hervorzurufen. ehrenamtlicher Wohnungspfleger und von Wohnungsämtern schaffen bieten täte, zum Beispiel auf dem Gebiete der Lostrennung Der Streit ist keine Parteisache. Wir hoffen, daß der Beschluß der müsse unter vollständiger Trennung der Wohnungsvon Schule und Kirche. Delegiertenversammlung, die Arbeit wieder aufzunehmen, allgemein aufsicht von der allgemeinen polizeilichen Die Zölle fast aller Industriezweige sind erhöht, die für beachtet werden wird, ohne Unterschied der Partei. Sehr erfreut Tätigkeit. Folgende Bestimmungen hält er in diesem Rahmen die Maschinen z. B., ebenso die für Textilwaren. Der Zoll für bin ich über die Erklärung des Ministers, daß wir noch in dieser für angebracht: Wohnungen, die von Prostituierten bewohnt Baumwolle z. B. ist von 66 auf 75 hinaufgesetzt. Nicht anders ist Session ein Gesetz über die Knappschaftstassen zu erwarten haben. werden, dürfen sich nicht in der Nähe von Schulen, Kirchen und es für die Konfektionswaren. Was ist die Folge einer solchen Ich möchte daran den Wunsch knüpfen, daß die Grubenbesizer der anderen öffentlichen Gebäuden befinden und sind möglichst außerPolitit? Auf der einen Seite Verteuerung der Lebensmittel und Frage des direkten Wahlrechts für die Knappschaftsausschüsse keine halb der verkehrsreichen Straßen und Pläge zu legen. Die an Pros damit Schädigung der Volksgesundheit, auf der anderen eine Er- Schwierigkeiten in den Weg legen werden.( Beifall links.) ftituierte bermieteten Wohnungen dürfen nicht in anstößiger oder auch schwerung des Exports. Daraus folgt eine Berringerung der Arbeits- Abg. Korfanth( Bole) beklagt sich darüber. daß in Ober- nur Aufsehen erregender Weise das Prostitutionsgewerbe in die gelegenheit, daraus folgt eine Vermehrung der industriellen Reserve schlesien die Bergwerks- Direktionen eine Verhandlung mit den Oeffentlichkeit treten lassen. Prostituierte dürfen nur in Einzels armee , daraus folgt ein Sinten der Arbeitslöhne. Und Arbeiterorganisationen abgelehnt haben. Die Polen müßten sich wohnungen oder in Familienhaushaltungen ohne Stinder und Minders dieser Politik sollen wir zustimmen? Die schwere Industrie ist gegen die Behandlung der ausländischen Bergarbeiter verwahren, jährige aufgenommen werden. In den Wohnungen mit Prosti noch am wenigsten belastet, sie kann sich durch Kartelle helfen diese würden ausgewiesen, weil sie läftig" feien, während man tutionsbetrieb dürfen nur ältere Personen( über 40 Jahre) Handund verkauft dann im Inlande teurer als im Auslande. polnische Köchinnen nicht ausweise. Sehr zu bedauern jei auch, reichungen und Hausdienste verrichten. Den Prostituierten muß Daß diese Verhältnisse so sind, wie ich sie Ihnen schilderte, beweist daß etwa 200 Bergarbeiter in Oberschlesien aus Anlaß des Streits ftets ein eigenes von der Familienhaushaltung getrenntes Zimmer eine Zusammenstellung von denjenigen Industrien, die bereits jetzt abgekehrt worden seien. Redner bittet um baldige Vorlegung der mit eigenem Bett und ausreichenden Einrichtungen für die Reinlich Filialen im Auslande errichtet haben. In Rußland , in Desterreich Novelle zum Berggesetz. feitspflege zur Verfügung stehen." Der Referent meint, die Ungarn , in Amerika , in England, Holland , in Belgien , überall finden Ober- Berghauptmann v. Belsen: Auf den Staatsbergwerken Wohnungspfleger und Pflegerinnen könnten sehr viel zur Bewir deutsche Fabriken. Alle diese Arbeitsgelegenheiten sind den haben wir Arbeiterausschüße, die die gesetzliche Vertretung der fämpfung der fanitären Weißstände auch im Prostitutionsgewerbe deutschen Arbeitern verloren gegangen. Das ist die Folge dieser Schutz- Arbeiter sind, und nur mit diesen haben wir zu verhandeln, nicht tun. In Verbindung damit müßte allerdings ein Institut zur zollpolitik, von der Sie nicht verlangen können, daß wir ihr zustimmen. mit beliebigen Vereinen. Wer drei Tage lang nicht anfährt, kann venerischen Heilbehandlung erstehen und eine zugleich eingreifende Diese Befürchtung, die wir hegen, ist auch von dem Zentralverband nach der Arbeitsoronung abgekehrt werden, und davon sind etwa Krankenunterstüßungs- Einrichtung. Dann werde den Geschlechtsdeutscher Industrieller und dem Handelsvertragsverein geäußert 140 junge Lente betroffen worden, die sich in turbulenter, Weise frankheiten eine entscheidende Schlacht geschlagen werden. An der worden. Für die Gefährlichkeit einer solchen Politik, die die Industrie benommen haben. Ueber die angeblichen Ausweisungen habe ich skussion beteiligten sich Dr. Blaschko, Frau Cauer, Fräulein ins Ausland treibt, will ich nur die kaiserliche Botschaft heute mit dem verantwortlichen Leiter der oberschlesischen Werke ischnetsta und Dr. Hamburger. Dr. Blaschko ver bom 4. Februar 1890 zitieren. Da heißt es: Der Verlust eines gesprochen, und der sagt: Unfinn, nicht ein Wort ist davon wahr. Tangte unter anderem für die Vorbedingung einer gesunden Wohschon errungenen Absatzes ins Ausland trifft nicht nur die Unter- Die Novelle zum Berggesetz wird uns hier in kürzester Zeit be- nungsreform die Beseitigung der§§ 180 und 361 Nr. 6 aus dem nehmer, sondern auch die Arbeiter.( Hört! hört! bei den Sozial- schäftigen. Strafgesetzbuch. Auf Anregung des Herrn Dr. Blaschko erklärte der demokraten.) Und diese Botschaft sollte doch eine neue Aera zu- Abg. Franken( natl.): Der Abg. Dr. Hirsch meinte, der Streif Referent in seinem Schlußwort, daß sich seine Vorschläge auf die gunsten der Arbeiter einleiten! In der Denkschrift, die den im Ruhr- Kohlenrevier sei feine Parteifache. Ich behaupte, daß es Prostitutionsbetriebe und nicht auf die Prostituierte" Handelsverträgen beigegeben ist, rühmt sich die Regierung ausdrück- sich da gar nicht um einen Bergarbeiterstreik handelt, sondern nur| beziehen sollten.
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Der geheimen Prostitution stehen die Stadt- und Polizeiverwaltungen nahirgemäß machtlos gegenüber. Die wirtschaftlichen und sozialen Ursachen der Prostitution sind eben durch Polizeibestimmungen nichtzu beseitigen. In Dresden fennt man 300 Prostituierte, an sich ein günstiges Berhältnis zur Zahl der Einwohner. Der Rat der Stadt klagt aber, die geheime Prostitution scheine indessen weit verderblicher zu wirken, ohne daß die Sittenund Sicherheitspolizei viel dagegen tun könne.
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