Don 9 800 000 m. und einer Ausgabe von 16 200 000 2. einen Zuschuß von 6 900 000 9. Für Gemeindeschulbauten sind 4 280 000 m., für höhere Schulen 1 200 000 M. und für sonstige städtische Gebäude 10 100 000 m. vorgesehen.

Ein schlechter Kert. Die„ Germania" schreibt in einem Nachruf über Otto Erich Hartleben  :" Hatte er zwar seinen Haupterfolg mit der Offizierstragödie„ Rosenmontag", so ist der Schwerpunit seines Schaffens doch in den kleinen Sachen und Sächelchen zu finden, in denen er gesellschaftlich- sittliche Zustände mit scharfem Blid fonterfeite und mit der Schale äßenden Spottes übergoß. Leider war er hierbei so wenig skrupulös, daß seine Eindeutigkeiten oft geradezu ärgernis­

der Totenbahre noch einiges Amüsement bereitet.

baraden der Charité bringen. Zwei Blätterinnen, die bei Frau Tad beschäftigt waren, suchten auf Veranlassung der Polizei die Baraden auf. Auch die Nutscher, die die Ueberführung besorgten, blieben einstweilen dort. Es scheint sich um Windpocken   zu handeln.

Das Pokern. Wegen großer Spielverluste versuchte sich in der vergangenen Nacht der 30 Jahre alte Kaufmann Hermann Sp. aus Rüttenscheid   mittels Zuckerschnur auf dem Abort des Bahnhofes Börse zu erhängen, wurde aber von dem Wächter Suchert, auf dem Fußboden liegend, noch lebend aufgefunden, da die Zuckerschnur zer­rissen war. Er fand Aufnahme im Krankenhause Bethanien.

zum erstenmal Schuffelchen" von Georg Reide zur Aufführung In den Hauptrellen sind beschäftigt: Adolf Klein  ( Heinrich Hessen, Landgerichtsrat), Marietta Dülh( seine Frau), Margarete Otto- Körner ( seine Mutter), Julius Strobl  ( Paul), Mar Mary( Christinens Vater), Alfred Abel  ( Mar). Herr Hofopernsänger Albin Günther wird am 17. Februar im zweiten Abonnementskonzert der Sing- Akademie das Barytonsolo fingen.

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Die am Sonntag in Ballschmieders Festsälen, Badstr  . 16, von den Gesangvereinen„ Nordwacht"," Weddinger Harmonie", Gesangverein der Schneider und Gesangverein der Zimmerer Berlins  , unter dem Eine schreckliche Szene spielte sich Montag nachmittag in der Dirigenten B. Blobel veranstaltete Matinee zum Besten der Berg­erregend auf jeden einigermaßen delikat denkenden Menschen wirken Richthofenstraße ab. Dort wohnt in dem Hause Nr. 8 der Arbeiter/ arbeiter vereinigte eine große Zuhörerschaft, die allen Darbietungen mußten. Es fehlte ihm im Grunde doch an jedem ſittlichen Halt. Schulz mit seiner Familie. Das älteste der beiden Kinder, der ein volles Interesse entgegenbrachte. Sowohl die Konzertstücke des Er gehörte zu den zügellosen Naturen, die das Recht des„ Sich- 6 Jahre alte Sohn Erich, ging oft nach dem Kohlenkeller von Lamla, Vortrag gebrachten Lieder der vereinigten Männerchöre riefen leb­auslebens" auf ihre Fahne geschrieben haben. So ist er denn auch der der elterlichen Wohnung gegenüber in dem Hause Nr. 21 liegt, haften Beifall hervor, der sich bei den Solovorträgen der Konzert­an seinen eigenen Ausschweifungen zu Grunde gegangen." um mit den Kindern Lamlas zu spielen. Nachmittags um 4% Uhr Es ist pietätvoll von der Germania", daß sie dem Dichter aut nun suchte Frau Schulz ihren Erich, nahm die 2½ Jahre alte Tochter längerin Frau Hertha Geipelt und des Violinvirtuosen Herrn Gertrud an die Hand und ging mit ihr über den Damm nach dem Alexander Altmann noch steigerte. Beiden Künstlern, wie auch Kohlenkeller. Als sie die Treppe hinabstieg, um bei Frau Lamla Herrn Kapellmeister Hempel, der die Begleitung am Klavier über­anzufragen, riß sich die Kleine von ihr los und ging auf den Fahr- nommen hatte, gebührt für ihre uneigennützige Mitwirkung voller damm zurück. Zum Unglück kam gerade ein Geschäftswagen einer Großschlächterei vom Baltenplay her gefahren. Frau Schulz haschte noch nach ihrem Kinde, um es zurückzuziehen; die Rettung wäre wohl auch noch gelungen, wenn das Kind nicht gefallen wäre. Jm nächsten Augenblick lag die Kleine schon unter dem Fuhrwerk und ein Hinterrad zermalmte ihr die Stirn. Während die Mutter mit einem Aufschrei zusammenbrach, nahm Frau Lamla die Verunglückte auf den Arm und lief mit ihr nach der Rettungswache in der Frank­ furter Allee  . Hier trat aber schon nach fünf Minuten der Tod ein. Den Kutscher, der sofort anhielt und sich ebenfalls nach der Rettungs­wache begab, um sich nach dem Befinden des Mädchens zu erkundigen, trifft nach Bekundung von Augenzeugen keine Schuld.

Mangel an zehnmarkstücken. Die Weltesten der Kaufmannschaft von Berlin   haben einen in der letzten Zeit auch von anderen Handelsvertretungen dringend geäußerten Wunsch wiederholt an maßgebender Stelle vorgebracht, der dahin geht, Sentmartstücke in größeren Mengen als bisher ausprägen zu lassen. Das Bedürfnis des Verkehrs verlangt immer dringender eine solche. Diese Münz­forte sowie die Ein- und Zweimarkstücke werden vom Publikum, wie Zahlen beweisen, bevorzugt. Der Mangel an Behnmarkstücken und nicht nur an diesen wird in der Arbeiterschaft noch viel ärger empfunden als im Kauf mannsstande.

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Der Fleischschmuggel blüht. Obgleich die Kontrolle der 20 000 Fleischverkaufsstellen in Berlin   jetzt, wo die Nachuntersuchung aufgehoben worden ist, fast unmöglich geworden ist, ber­geht keine Woche, wo die beiden städtischen Kontrolleure nicht Feuerbericht. Dienstag vormittag gegen 9 Uhr wurde die Wehr Fleischmengen antreffen, die weder mit dem Stempel eines die nach dem Grünen Weg 37 gerufen, weil hier in dem Laden einer Fleischbeschau außerhalb Berlin   ausübenden Tierarztes, noch mit chemischen Waschanstalt und Färberei Feuer ausgekommen war, das dem der hiesigen Fleischbeschau versehen sind. Im Januar d. I. einen größeren Umfang anzunehmen drohte. Der 7. Löschzug war wurden ein Rinderviertel, eine Kalbskeule und ein halbes Schwein indes schnell zur Stelle, und es gelang ihr, innerhalb einer halben ohne Stempel vorgefunden und dann von der Polizei beschlagnahmt. Stunde jede Gefahr zu beseitigen. In der Landsbergerstr. 21 Unwillkürlich muß man hierbei die Frage aufwerfen, was gingen dann Decken und Kleidungsstücke in einer Wohnung in aus den zugehörigen Stücken geworden ist? Sind fie Flammen auf, während in der Hochstr. 29 allerlei Verpackungs­schon berbraucht oder ift es den betreffenden Personen material und alter Hausrat in einem Keller brannte. In diesen gelungen, die anderen Teile den Augen der Beamten zu beiden Fällen konnte die Ablöschung ebenfalls leicht erfolgen. entziehen? Von den zur Untersuchung vorgelegten Tieren mußten Längere Zeit gab es aber abends in der Zorndorferstr. 34 zu tun. im Januar d. J., trotzdem diese Untersuchungen um zwei Drittel Hier hatten in einer Parterrewohnung des Quergebäudes Betten, abgenommen haben, 419 ganze Rinder, 54 ganze Jungrinder, Wäschestücke und Möbel Feuer gefangen.- Allerlei Malerutensilien 101 ganze Kälber, 12 ganze Schafe und 615 ganze Schweine be- waren dann in der Lübbenerstr. 21 in einem Keller in Brand ge­schlagnahmt und der Polizei überwiesen werden. Teilweise raten, der jedoch vom 5. Löschzuge in kurzer Zeit erstickt werden beschlagnahmt wurden dann noch: 5041 Rinder, 273 Jungrinder, fonnte.- Gardinen wurden vorher in der Dresdenerstr. 28 ein 140 Kälber, 2914 Schafe und 9845 Schweine. Ferner einzelne Raub der Flammen. Die übrigen Alarmierungen, die noch in Organe von 6501 Rindern, 387 Jungrindern, 216 Kälbern, den letzten 24 Stunden einliefen, waren auf ganz geringfügige 3495 Schafen und 12 008 Schweinen; darunter 16 855 Lungen, Anlässe zurückzuführen. 3402 Lebern und 1249 Kilogramm Fleisch. Von dem von auswärts eingeführten, frisch geschlachteten Fleisch wurden 12 Rinderviertel, 2 Rinderköpfe, 1 Schaf, 3 Schweine, 2 Wildschweine, 12 Wildschweins töpfe und 1 Reule usiv. für untauglich befunden und der Polizei überwiesen.

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Dant.

Aus den Nachbarorten.

Köpenick  .

Köpenick  . Der letzten Stadtverordneten- Versammlung lag der Etat für 1905/06 zur Beschlußfassung vor. Bei den Beratungen wurden die einzelnen Etatspositionen wie folgt festgesezt: Der Schuletat erfordert eine Ausgabe von 285 025 M., der Armenetat 41 733 M., die allgemeine Verwaltung 123 424 W., davon 85 000 m. für Besoldung. Die persönlichen und sachlichen Kosten der Polizei­verwaltung betragen 32 988 M. Der Etat der Gaswerke balanziert in Einnahme und Ausgabe mit 265 396,26 M. Die Einnahmen der Forstverwaltung betragen 54 345 M., die Ausgaben 14 054 M. Als Kommunalsteuer sollen 195 Proz.( gegen 190 Proz.) im Vor­jahre) erhoben werden; die Grundsteuer beträgt 3 M. vom Tausend des gemeinen Wertes. Die Gewerbesteuer wird in der ersten und zweiten gemeinen Wertes. Die Gewerbesteuer wird in der ersten und zweiten Selasse mit 250 Proz., in der dritten und vierten Klasse mit 180 Proz., die Betriebssteuer mit 170 Broz. zur Erhebung ges langen. Der Gesamt- Etat ergibt in Einnahme und Ausgabe die Summe von 925 765,08 m. Nach dem vom Bürgermeister Dr. Langer­hans erstatteten Verwaltungsbericht hat die städtische Straßenbahn den Erwartungen entsprochen, auch die Betriebsresultate der Gass werke sind günstig. Der Ertrag der Umsatzsteuer war im vers gangenen Jahre besonders günstig, dagegen hat die Biersteuer ven Erwartungen nicht entsprochen. Die Spareinlagen der städtischen Sparkasse betrugen am Jahresschluß 275 000 m.

der

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Treptow  - Baumschulenweg.

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In der letzten Sigung der Gemeindevertretung gab der Schöffe Dr. Gen3 bekannt, daß der von sozialdemokratischer Seite gestellte Antrag, einen Schularzt anzustellen, im diesjährigen Etat Bes Der Arbeiter Schwimmerbund, gegründet 1897, hielt Sonntag rücksichtigung finden werde. Eine Petition, welche auch der frei­im Gewerkschaftshause einen außerordentlichen Bundes- Schwimmtag finnige Gemeindevertreter unterschrieben hat, ersucht außer um An­ab. Zunächst wurde einstimmig beschlossen, daß aus jedem Drte stellung eines Schularztes, um Einrichtung der siebenklassigen Volks nur ein Verein dem Bunde angehören dürfe. Da in Berlin   bereits schule. Sie wurde der Petitionskommission überwiesen und kann Unsere Genossen werden aber die Ers der große Schwimmklub„ Vorwärts"( Groß- Berlin) eristiert, welcher baselbst schlummern. Durch Unfall sind im Jahre 1904 in Berlin   507 Personen ums dem Bunde angehört, so haben etwaige Vereine aus Berlin  , die dem richtung fiebenten Klasse zur be Etats Beratung Leben gekommen, 355 männliche und 152 weibliche. Unter der Bunde beitreten wollen, sich diesem Bereine als Abteilungen anzu in der Bouchéstraße wird noch ein weiteres Darlehen von 90 000 m. den Bu Kosten des Schulhaus- Neubaues Gesamtzahl waren 125 Kinder bis zu 15 Jahren, 71 Knaben und schließen. Die Wahl des Vorstandes hatte folgendes Resultat: Vor­54 Mädchen; 271 Personen, 229 männliche und 42 weibliche, standen figender Emil Gerstmann, Schriftführer N. Danziger, Kassierer zu 3/8 Proz. Zinsen und einer Amortisation von 18 Proz. von der in dem erwerbstätigen Lebensalter von über 15 bis zu 60 Jahren; H. Muschert, Beisitzer Stein und Werth. An Stelle der Schwimm- Kreissparkasse entnommen. Den täglichen Ausfall einiger Schul­111 Personen, 55 männliche und 56 weibliche, waren über das warte wurde ein technischer Ausschuß, bestehend aus den Schwimm- stunden in dem Amts- Schulhause brachte Genosse Hofmann zur 60. Lebensjahr hinaus. Daß das männliche Geschlecht gerade im brüdern E. Bratte, F. Dieses entschuldigte der Gemeindevorsteher damit, daß Werner und F. Bolze gewählt. Sprache. ertverbstätigen Lebensalter sehr viel stärker als das weibliche an Stevisoren find die Schwimmbrüder Stelter und Rönzsch Lehrer erkrankt und deswegen im Auftrage des Kreisschulinspektors den Unfällen beteiligt ist, das ist ohne weiteres verständlich; hier aus Köpenid. Zum Redakteur für das„ Mitteilungs Blatt" die Stunden gekürzt worden find. Von 24 beantragten Nach­handelt es sich vorwiegend um Verunglückungen bei der Arbeit. wurde Schwimmbruder G. Zepmeisel gewählt. wurde tragungen in die Gemeindewählerliste wurden 23 als nicht berechtigt Aus der ersten Altersgruppe, den bis 15 Jahre alten Kindern, sind auch zur Sprache gebracht, daß bei den aus dem Bunde erachtet, weil die Antragsteller bei den Eltern oder anderen Leuten besonders zu nennen 28 durch Unfall getötete Kinder, die noch nicht ausgetretenen Vereinen, welche sich mit der Absicht tragen, einen wohnen, mithin keinen eigenen Hausstand haben. Auf den Hinweis das erste Lebensjahr vollendet hatten. Von den tödlich verlaufenen neuen Schwimmerbund zu gründen, bereits Zwietracht herrsche, was unserer Vertreter, daß auch Söhne der Besigenden in der Wählerliste Unfällen der zweiten Gruppe, des erwerbstätigen Lebensalters, vorauszusehen war. Für die organisierte Arbeiterschaft Berlins   und enthalten seien, welche bei den Eltern wohnen, wurde erwidert, daß diese entfielen 15 auf das 16. bis 20. Lebensjahr, 71 auf das 21. bis der Bororte fann also lediglich nur der Arbeiter auch ganze Wohnungen zur Verfügung haben. 30. Lebensjahr, 59 auf das 31. bis 40. Lebensjahr, 63 auf das Schwimmerbund, gegründet 1897, in Betracht kommen. nicht tut! Um auch in Patriotismus zu glänzen, wurde eine Straße 41. bis 50. Lebensjahr, 63 auf das 51. bis 60. Lebensjahr. In der Ferner wurde beschlossen, die Bundes- Statuten einer gründlichen in Baumschulenweg nach der Braut des Kronprinzen benannt. dritten Gruppe war namentlich die höchste Stufe des Greifenalters Revision zu unterziehen; insbesondere wurde dabei betont, darin Beantwortung der Interpellation unserer Genossen, ob der Amts­mit einer sehr großen Zahl von Unfällen vertreten; 47 durch Unfall den Passus aufzunehmen, daß die Funktionäre politisch und vorsteher Kenntnis davon habe, daß ruhig ihres Weges gehende ums Leben gekommene Personen waren über 80 Jahre alt. gewerkschaftlich auf dem Boden der modernen Arbeiter- Passanten vom Gendarmen belästigt worden seien und was er hier­Stipendien von je 300 M. follen aus der Heimann Breßler- bewegung stehend organisiert sein müßten. Ebenso müßten alle gegen zu tun gedenke, lehnte der Amts- und Gemeindevorsteher ab, Stiftung zum 1. Mai d. J. an deutsche Studierende der Medizin an anderen Mitglieder entweder politisch oder gewerkschaftlich organida er nicht Vorgesetzter der Gendarmen sei. hiefiger Universität, teils christlicher, teils jüdischer Religion, auf fiert sein. 1 Jahr verliehen werden. Bewerber haben ihre Gesuche unter, Bei­fügung des Zeugnisses der Neife, sowie eines Beugnisses über ihre fittliche Führung, ihre Befähigung für das medizinische Studium und ihre Bedürftigkeit, ferner des Nachweises, daß sie der medizinischen Fakultät hiesiger Universität mindestens ein Semester angehören, auf dem Rathause im 2. Stockwerk, Zimmer 60, bis zum 10. März d. J. abzugeben.

Der Deutsche Verein für Kinderasyle veröffentlicht einen Aufruf, um den Kreis seiner Freunde und Mitarbeiter zu erweitern. Vor drei Jahren hat er in Schöneberg   sein erstes Asyi eröffnet, in welchem hülflose Kinder, besonders Kinder im zartesten Alter, eine erste Zufluchtsstätte finden. Mehr als 200 Kinder, eheliche wie uneheliche, sind hier aufgenommen. Es sollen in Berlin   und in den Nachbarstädten weitere Säuglingsasyle errichtet werden, hierzu die Mittel zu beschaffen ist der Zweck des Aufrufes. Beiträge sind zu senden an den Schagmeister des Vereins, Fabrikbefizer Sigismund Blau, W. 50, Neue Ansbacherstr. 7.

Groß- Lichterfelde  .

Was der Geldsack

Die

Ein kleiner Held. Das fünfjährige Töchterchen des zu Groß­Lichterfelde wohnenden Arbeiter- Ehepaares Meißner fam fürzlich dem glühend heißen Ofen zu nahe und zog sich ausgedehnte Brand­wunden besonders an Brust und Armen zu. Im Kreis. Kranken­hause stellte sich heraus, daß der linke Arm, dessen Haut vollständig verbrannt war, steif bleiben würde, wenn nicht die Uebertragung der Haut eines gesunden Menschen auf die hautlosen Stellen vor­genommen werde. Der 13jährige Bruder Richard erklärte sich bereit, die Operation an sich vornehmen zu lassen, und er blieb auch bei seinem Entschluß, als ihm die Aerzte flar machten, daß man ihm Im wissenschaftlichen Theater der Urania wird ein Vortrag über Hautstreifen von mehr als doppelter Handgröße von den Ober­den Simplon und sein Gebiet vorbereitet, der bei erfolgtem Durch- schenkeln loslösen müsse. Die Operation ging dieser Tage vor sich. stich zum erstenmal gehalten werden soll, und zwar wird der erste Der Oberarzt des Krankenhauses, Dr. Stabel, nahm sie persönlich Teil die Arbeiten beim Tunneldurchbruch und der zweite Teil einen bor, und nach einigen Tagen fonnte festgestellt werden, daß der operative Eingriff nicht nur bei der Schwester Erfolg haben wird, Baßübergang über den Simplon von Brig bis zum Lago Maggiore   sondern daß sich auch die Heilung bei dem Bruder günstig anläßt, so behandeln. daß Richard nächster Tage wird entlassen werden können.

Das Berliner   Feuerlöschwesen wird auch in diesem Jahre wieder eine erhebliche Umänderung erfahren. Die noch bei den sogenannten ersten Zügen im Dienst befindlichen Hand druckspritzen sollen fämt­lich ausrangiert und den Berliner   Rieselgütern überwiesen werden. Dafür werden neue Dampfsprizen, die schon hier eingetroffen sind, eingestellt. Die Berliner Feuerwehr verfügt dann über 19 Dampf sprizen im Dienst und eine Reserve- Dampfiprize, wozu dann später noch einige hinzukommen. Die alten Wasserwagen sollen sämtlich in Gasdrud prizen umgewandelt werden. Alle Züge erhalten ferner Tender und jede Kompagnie und Zugwache eine große mechanische Ein Schinken- Wettbewerb wird morgen hier veranstaltet. Ueber Leiter. Die Feuerwehr wird also in diesem Jahre noch mit 100 Breisrichter, Landwirte, Fleischermeister, Wurstfabrikanten und 19 Dampf und ebensoviel Gassprigen sowie 14 mechanischen Leitern Röche, treten zur Entscheidung des Deutschen   Schinken- Wettbewerbs ausrücken fönnen und im nächsten Jahre, nach Formierung des Berlin   1905" Donnerstag, den 16. Februar, im Hotel Kaiserhof zu­bierten Zuges in der Olivaerstraße, mit 20 Dampfsprigen, ebensoviel fammen. Die große Zahl von Breisrichtern ist erforderlich geworden Tendern und Gassprigen sowie 15 Leitern. Diese sollen in ab- durch die über Erwarten große Zahl von 1400 Schinken, die zum sehbarer Zeit mit Kraftbetrieb versehen werden. Die Ausrüstung Wettbewerb angemeldet worden sind. Wie die Schinken aus allen wird um 40 Rettungsapparate, 14 Feuertaucher usw. vermehrt Teilen des Deutschen Reiches angemeldet sind, so gehören auch die werden. Der Dienst hat die Vermehrung des Mannschaftsbestandes Preisrichter den verschiedenen Landesteilen an. um 4 Obermaschinisten, 5 Oberfeuermänner und 30 Feuermänner notwendig gemacht.

Aus dem Reiche des Herrn Budde. Von einer Rangiermaschine überfahren und getötet wurde gestern auf dem Rangierbahnhofe Lichtenberg- Friedrichsfelde der dortige Stationsvorsteher Großmann. Der Beamte überschritt die Gleise und ging um einen haltenden Güterzug herum, ohne zu bemerken, daß die Rangiermaschine auf dem Nebengleise herangesaust kam. Er wurde von der Lokomotive niedergeriffen und ihm der Brustkasten eingedrückt. Der Ver­storbene, der in Lichtenberg   wohnte, hinterläßt Frau und zwei un­

erzogene Kinder.

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Die moderne Bildhauerkunst" ist das Thema eines von Licht bildern begleiteten Vortrages, den Dr. Mag Osborn am nächsten Sonntag, abends 8 Uhr, im Theatersaale der königl. Hochschule für Musik( Fasanenstr. 1) für die Mitglieder der Neuen freien Boltsbühne hält. Eine beschränkte Anzahl von Gastkarten( a 50 Pf.) sind in der Amelangschen Buchhandlung, Potsdamerstr. 126, zu haben.

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Paul Münduer im Apollo Theater. Der bekannte Rennfahrer Paul Mündner wird heute, Mittwoch, um den 2000 Mart- Preis starten. Außer dieser interessanten Neumeldung werden Arend, Schilling, Hansen, Tezlaff, John Stol in Konkurrenz treten.

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Aus der Frauenbewegung.

Frauen- und Mädchen- Bildungsverein von Stegliz und Umgegend bei Wahrendorf, Schloßstr. 117, feine regelmäßige Vereinsversammlung ab. Herr Dr. Zepler hält einen Vortrag über:" Die kleinsten Lebe­wefen als Krankheitsursachen, Schutzmaßregeln gegen dieselben, ins besondere die Behandlung der Milch". Gäste willkommen. Bahl reicher Besuch erbeten.

Steglik. Donnerstag, den 16. d. M., abends 8 Uhr, hält der

Vermischtes.

Ein Ernst Abbe- Denkmal soll in Jena   vor dem Volkshause errichtet werden. Jeder Angestellte der Optischen   Werkstätte Starl Beiß will etwa einen Tagelohn beisteuern.

entzogen

In München   ist der Hofkapellmeister Professor v. Erdmanns dörfer am Dienstag gestorben. Theater. Im Schiller Theater werden gegenwärtig, Die Entführung eines Kindes macht in Leipzig   um so größeres Der Tod der Gattin eines bekannten hiesigen Arztes erregt durch nachdem das Stepertoir lange von Dichtungen ernstester Richtung Aufsehen, als sie am hellen Tage und auf offener Straße geschah. die Umstände, unter denen er erfolgt ist, in weiteren Kreisen große Die Durch Gerichtsbeschluß ist dem in Zürich   lebenden Moriz Platen, Teilnahme. Die Gattin des Direktors des Kaiser Friedrich- Kinder- beherrscht war, zwei wohlbekannte heitere Stück vorbereitet: frankenhauses, Frau Prof. Klara Baginsky, geb. Kristeller, erkrankte Herren Söhne" von Ostar Walther und Leo Stein   und" Der Leib- dem Verfaffer jenes Werkes über Naturheilkunde, die Erziehung seiner eines Knaben und eines Mädchens in vergangener Woche ganz plötzlich nach dem Genuß einer Bortion alte" von Lothar Schmidt. In dem Schwant„ Die Herren Söhne" zwei Kinder Verschiedentlich hatte er sich bemüht, durch das Ver­Rinderzunge. Die eigentümlichen Krankheitserscheinungen deuteten spielt Alfred Schmasow  , im„ Leibalten" Max Kirschner die Haupt- worden. auf eine schwere Blutvergiftung durch Fleischgift, ein Bersehungsgift, rolle. Für diese Woche ist nach dem starken Erfolg des Schauspiels sprechen hoher Geldbelohnungen Personen für Entführung eines das sich nicht selten in Fleischspeisen bildet, ohne daß die bereits ein-" Im Hafen" von Georg Engel   dieses Stück für vier Abende an feiner Kinder zu gewinnen; an der Wachsamkeit seiner Gattin Bemühungen. Am Sonnabend getretene Berberbnis durch Aussehen oder Geruch wahrnehmbar ist. gesezt. Mittwoch abend geht im Schiller- Theater N.( Friedrich scheiterten bisher alle ſeine Wilhelmstädtisches Theater) das Lustspiel Das grobe Hemd", früh gegen 8 Uhr brachte, nach der Franff. 3tg.", Frau Blaten Der ganze Krankheitsprozeß hat sich, wie das sehr häufig bei der Donnerstag im Schiller- Theater O.( Wallner- Theater) der Schwant ihre achtjährige Tochter Luise Katharine aus der in der Wettiner­artigen Bergiftungen der Fall ist, in denkbar kürzester Zeit abgespielt Pension Schöller" in Szene. Am Sonnabend, den 18. Februar, ftraße belegenen Wohnung nach der in der Lorgingstraße belegenen und in rapider Weise zum Tode der erst 46jährigen Dame geführt. findet der Ball des Schiller- Theaters im Neuen tgl. Opern- Theater höheren Bürgerschule. Als sie sich an der Rathaus- Schule befand, Unter Pockenverdacht sind eine neuntöpfige Familie und zwei( Stroll) statt, der sich in diesem Jahre, nach dem Kartenverkauf zu hielt plöglich ein vorüberfahrender Wagen, in dem sich drei Männer Arbeiterinnen nach der Charité gebracht. Ein Sohn des in der schließen, des gleichen regen Zuspruchs zu erfreuen haben wird, wie befanden, an; einer der Männer sprang heraus, riß das Kind von Waldstr. 23 in Moabit   im Erdgeschoß wohnenden Kanzlisten August in den vergangenen Jahren. Auch in diesem Jahre wird der Verkauf der Mutter los und nahm es mit in den Wagen zurück, der sofort Tad erkrankte vor einiger Zeit, ein Arzt wurde aber erst gestern zu- der Eintrittskarten über eine gewisse Zahl nicht hinausgehen dürfen, in der Richtung nach Gohlis   wegfuhr. Hülferufend setzte Frau gezogen. Er fand Anzeichen von Boden und benachrichtigte den worauf die Freunde des Schiller- Theaters aufinertiam gemacht werden. Blaten dem Wagen nach, allein sie erreichte ihn nicht. Platen selbst Kreisarzt. Dieser sieß die ganze Familie nach den Quarantäne- Am Deutschen Theater tommt am Sonnabend, den 18. d. M. befand sich nicht unter den drei Männern; man hält ihn aber für