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Der Streif.

Krementschug( Gouv. Poltawa ), 17. Februar. In den Tabats­fabriken, den Druckereien und anderen Fabriken ist die Arbeit nieder­gelegt worden. In den Straßen herrscht Ruhe.

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Die Bauern für Väterchen.

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Wirrungen und Aufklärung.

Bebe, 17. Februar. Während der drei Wochen, die der Aus- shoffen, sehen sich mehr als je von der Erfüllung ihrer Wünsche zurüd- Jes fehlte alles Material zur Beurteilung der neuen Handels­stand dauert, wurden bei Zusammenstößen mit Truppen getötet gedrängt und müssen es jetzt erleben, daß der Arbeitsvertrag des verträge in ihren Einzelheiten. Die Kommissionsmitglieder beziehungsweise sind an ihren Wunden gestorben 5 Personen, einzelnen Arbeiters um ein gutes Teil ihrer Willfür entzogen und der bürgerlichen Parteien mußten selbst diesen unerhörten Zu­verwundet wurden 8. Die Zahl der in den Nachbarorten Getöteten gesetzlich geregelt wird. Das ist entschieden bitter für Leute, die von stand zugeben und der Vorsitzende Spahn vermochte eine Ent­beträgt 10, die der Verwundeten 33. ihrer Regierung, von ihrem Minister solches am wenigsten erwartet hätten, und es hieße Balsam in die Wunden der Zechenherren und schuldigung für die unter seiner Leitung betriebene Posse nicht ihrer Troßknechte träufeln, wollten wir den Bergarbeitern einreden, zu finden. Aber die selbstverständliche Forderung, die von sozialdemokratischer Seite erhoben wurde, unter solchen Ver­fie verließen als Besiegte den Kampfplak." hältnissen die Beratung abzubrechen und die Regierung zunächst für Herbeischaffung des Materials Sorge tragen zu lassen, An die Beendigung des Streifs knüpfen sich eine Reihe blieb natürlich unbeachtet, da es eben den Kardorff- Parteien Meldungen über Wirrwar im Lager der Streifleitung und überhaupt nicht darauf ankam, eine wirkliche Beratung der widersprechende Parolen. So sollte, während die Revier- Handelsverträge vorzunehmen. konferenz Donnerstag, den 9. Februar, die Aufhebung des Das Ergebnis dieser Beratungen" stand von Anbeginn Streits beschlossen hatte, Genosse Hue Freitag, den 10. in fest. Die Verträge sind in der Kommission mit großer Mehr­einer Versammlung, die an diesem Abend in Essen stattfand, heit angenommen worden. Auch die Agrarier der äußersten mitgeteilt haben, die Siebener- Kommission habe aus Anlaß der Rücksichtslosigkeit wissen, was sie an den Verträgen haben und vielen gemeldeten Maßregelungen und Lohnreduzierungen wollen sich nicht durch Ablehnung dem für sie gegenwärtig die Parole zum Weiterstreifen ausgegeben. Genosse Hue peinlichen Vorwurf aussehen, daß sie für die praktische gibt nun im Volksblatt" für Bochum eine längere Politik" sich selbst ausschalten. Einige Zentrumsmitglieder Darstellung der Vorgänge, wonach er in der Versammlung aus Bayern stimmten gegen einen Teil der Verträge, der den nur gesagt hat, wenn sich die Meldungen über Maßregelungen süddeutschen Bauern nicht das bringt, was sie fordern. und Lohnreduzierungen bestätigten, dann müßte der Kampf Für das Schicksal der Verträge unwesentlich, aber für fortgesetzt werden. Im übrigen aber hat er, wie auch der die allgemeine Politik charakteristisch ist jedoch allein Bericht des Essener Beobachters", der allein in der Ver- das Verhalten des Liberalismus. Der Vertreter sammlung vertreten war, bestätigt, auf die Siebener- Som- der Freisinnigen Volkspartei Abgeordneter mission verwiesen, die auf Grund der eingelaufenen Meldungen a empf hat für die Verträge gestimmt, so daß es nunmehr für Sonnabend eine neue Sigung anberaumt hatte. Bei der sicher scheint, daß die Freisinnige Volkspartei im Plenum fest nun folgenden Prüfung der eingegangenen Beschwerden stellte geschlossen für die Verträge stimmen wird. Abgeordneter sich jedoch heraus, daß sie unbegründet waren. Infolgedessen Gothein von der Freisinnigen Vereinigung stimmte gegen beschloß die Siebener- Kommission Sonnabend, den 11. Februar, die Verträge mit der Sozialdemokratie, doch weiß man, daß daß der Streifaufhebungs- Beschluß bestehen bleibe. auch aus seiner kleinen Parteigruppe mehrere Abgeordnete

Petersburg , 17. Februar. ( Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur.) Bauern einer Gemeinde des Kreises Neu- Ladoga haben durch den Generalgouverneur von Peters­burg an den Kaiser eine Adreſſe übermittelt, in der sie ihre Ergebenheit ausdrücken und versichern, daß sich an den Stufen des Thrones die ganze Bauernschaft und das ganze loyale Rußland im Gebet vereinigen, um Kraft zum Tragen der gegenwärtigen schweren Prüfung zu erlangen. Sie seien alle bereit, heißt es in der Adreſſe weiter, auf den Ruf des Kaisers ihr Leben einzusehen, und weder auswärtige noch innere Feinde könnten die Macht Rußlands bis zum Friedensschluß erschüttern.

Ein gewerkschaftliches Urteil über

den Bergarbeiter- Streik.

Das Correspondenzblatt der Generalfommission der Gewert fchaften Deutschlands " widmet dem Ausgange des großer Berg­arbeiterstreits einen Artikel, aus dem wir die Hauptstellen wieder zugeben für nötig halten, da die Auffassung, die von der Zentralstelle der deutschen Gewerkschaften über einen solchen Kampf vertreten wird, auf Beachtung Anspruch hat. Das Correspondenzblatt" schreibt:

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Tatsächlich sind aber schon am Freitag nachmittag, das absplittern werden. Die Süddeutsche Volkspartei, so ist zu­heißt also bevor Hue gesprochen hatte, die Zahlstellen des nächst zu vermuten, wird gegen die Verträge stimmen. In Verbandes telephonisch unterrichtet worden, daß der Beschluß jedem Falle werden die Verträge eine sehr große Mehrheit " Was haben die Arbeiter durch diesen Kampf erreicht? Ein vom 9. Februar aufgehoben sei und daß weitergestreift werde. finden, indem die alte Mehrheit des Wuchertarifs von 1902 Teil der politischen Arbeiterpresse bezeichnet den Streit als einen Wie das zugegangen ist, darüber gibt Genoffe Graf, Mit- noch durch die" freisinnigen" Stimmen vermehrt wird. berlorenen Kampf der Arbeiter. Es sei ihnen nicht gelungen, die glied der Verbandsleitung, im Bochumer Bochumer Voltsblatt" Grubenbesizer zum Nachgeben oder auch nur zu einem kleinen Schritt Der ,, linksstehende" Liberalismus tritt für die Verträge In der Arbeiterzeitung" in Dort ein, die auf Grund des Wuchertarifes zustande gekommen des Entgegenkommens zu veranlassen, bedingungslos müßten sie in eine Erklärung ab. die Grube zurückkehren. Wer den Kampf der Bergleute von dieser mund war berichtet worden, Graf habe am Freitag nachmittag sind. Er erklärt die Verträge für grundschlecht und industrie­Seite aus, d. h. als einen rein wirtschaftlichen Machtkampf betrachtet, an die Effener Geschäftsstelle des Blattes, die Genosse Ostkamp feindlich, um schließlich seine Stimme für ihren Abschluß ab­der muß notwendigerweise zu solchen Schlußfolgerungen gelangen verwaltet, im Namen der Verbandsleitung die Mitteilung gelangen zugeben. Er stützt sich dabei auf den Vorwand, daß bei Ab­und eingestehen, daß die Macht der organisierten Bergleute der Macht lassen, daß weitergestreift werde. Graf hat sich darauf von lehnung der Verträge möglicherweise der autonome Tarif mit des Grubenkapitals in feiner Weise gewachsen war. Von diesem Dittamp bestätigen lasten, daß er nur gesagt hat, wenn den höheren Zollfäßen in Kraft gesezt werden könnte. Es ist Gesichtspunkte aus hätte aber der Streit gar nicht geführt werden Massenmaßregelungen und Lohnreduzierungen vorkommen, unnük, die Unsinnigkeit dieser und ähnlicher Vorwände noch­dürfen, eben weil den Bargarbeitern alle Voraussetzungen fehlten, dann würde auf diesen Zechen weitergestreift werden. mals ausdrücklich zu erweisen. Es sind nicht Gründe, um das Grubenkapital niederzuztvingen. Deshalb boten ja auch die in der Sache selbst Dstkamp aber, der mit der Streifleitung nicht das geringste die liegen, unt deretwillen Organisationsleitungen alles auf, um das Entstehen oder wenigstens Freisinn den Konservativen die Waffe in die das Umsichgreifen des Streits zu verhindern. Daß der Kampf zu tun hat, habe auf Grund der angeblichen Mitteilung Grafs der erklären: Wie vortrefflich sind diese trokdem mit elementarer Wucht, gegen den Willen der Gewerkschafts - die Zahlstellen des Verbandes telephonisch unterrichtet, daß Hand gibt, zu fte führer, losbrach, und dennoch in so hohem Maße die Sympathien weitergestreift würde. Ostkamp behauptet demgegenüber, daß Verträge, daß die Partei Eugen Richters selbst der öffentlichen Meinung gewann, beweist, daß seine Bedeutung weit er nur solche Zahlstellen in diesem Sinne unterrichtet habe, ihrer Zustimmung für wert hält. Und tatsächlich widerlegt. mehr auf politischem als auf gewerkschaftlichem Gebiete Tag, wenn die bei ihm angefragt haben, nachdem ihm Graf auf seine der Freiſinn seine in Worten geübte Opposition gegen den seine Form auch derjenigen der gewerkschaftlichen Kämpfe entsprach. Frage, ob er den noch Streifenden raten solle, den Beschluß Bolltarif und die Verträge durch die schließliche Zustimmung Sein Ziel war und mußte in erster Linie sein, die Gesetzgebung gegen Der Siebener- Kommission abzuwarten, geantwortet hatte, dies gründlicher, als es die Widerlegungsversuche der Zöllner das Grubenkapital zum Schuße der Arbeiterrechte und des Arbeiter. würde das Beste sein. jemals vermochten. Der Freisinn überliefert sich der Lächer­wohles mobil zu machen, den starren Widerstand des übermächtigen Gegners durch das Eingreifen einer höheren Gewalt zu brechen.. Der ebenfalls verbreiteten Meldung, daß Massenaustritte lichkeit und Verächtlichkeit, indem er das, was er für schädlich Die eigentliche Bedeutung des Kampfes Tag also durchaus auf aus dem Verbande vorgekommen feien, tritt ein Bericht der und verderblich bekämpft hat, jetzt bejaht und durch seine politischem Gebiete und konnte von Anbeginn nach Lage der Verhält Volksstimme" in Frankfurt a. M. aus dem Streifgebiete ent- Mitwirkung zur Verwirklichung gelangen läßt. nisse nur auf diesem liegen, deshalb war es auch verfehlt, wirt- gegen. Ihr wird geschrieben: Diese selbstmörderische Politik wäre unverständlich, wenn schaftliche Erfolge zu erwarten und von einer wirtschaftlichen Nieder-" Bon feiner Stelle werden Massenaustritte gemeldet; natürlich dieser Freisinn nicht längst jedes Empfinden für eine prinzipielle Tage der Arbeiter zu reden. Ein politischer Machtkampf erfordert wird die ungeheure Masse, die während des Streits für die liberale Politik völlig verloren hätte und zum Schleppenträger einen ganz anderen Maßstab als ein rein wirtschaftlicher Streit, und Organisation gewonnen worden ist, nicht vollzählig Stand halten, der Reaktion geworden wäre. Dieser Freifinn fürchtet in danach haben die Streifenden unleugbare Erfolge errungen. Sie wie jeder erfahrene Gewerkschaftler weiß. Sie wie jeder erfahrene Gewerkschaftler weiß. Aber noch am Freitag, der Opposition zu sein. Er will zeigen, daß sich mit ihm haben die Notwendigkeit eines gesetzlichen Bergarbeiterschutzes, den Sonnabend, Sonntag und Montag, also zu einer Zeit, wo nach leben läßt". Er huldigt der närrischen Einbildung, die Vor­die Regierung noch am Vorabend des Stampfes leugnete, so über Effener Schauernachrichten die Organisationen in ihren Fugen teile der kapitalistischen Interessententreise, die er vertritt, dadurch zeugend nachgewiesen, daß selbst ein Kardorff sich der Zustimmung frachen sollten, find noch Hunderte von Neuanmeldungen erfolgt; nicht entziehen konnte und ein Möller binnen wenigen Tagen seinen am Dienstag tamen allein an 600 bei unserer Verbandszentrale an. zu wahren, daß er die Regierung nicht verlegt, sondern sich Standpunkt völlig ändern mußte. Das lettere trat um so drastischer Die Verwirrung und Mutlosigkeit" ist so groß, daß in einer fänftiglich ihrer Politik anpaßt. Schon spekuliert er, von der herbor, als zu gleicher Zeit sich die Grubenherren auf die für die Reihe Versammlungen unter stürmischer Zustimmung angeregt Regierung eine günstigere Reform der Börsengesetzgebung zu Regierung bis dahin allein maßgeblichen gegenteiligen Erklärungen wurde, den Verbandsbeitrag von 20 Pf. wöchentlich auf 50 Bf. zu erreichen, wenn er sich ihr als wohlerzogener Snabe zur Ver­der obersten Bergbehörde stützen konnten. Das war ein großer mora- erhöhen! Das ist gewiß ein Zeichen von Vertrauen auf die Gewert fügung stellt, eine Spekulation, deren Zorheit sich natürlich lischer Erfolg. Die bestimmten Erklärungen der Regierung lassen schaft." sehr bald herausstellen wird. aber auch erwarten, daß es bei diesem rein moralischen Erfolge nicht Das deutsche Bürgertum und der deutsche Liberalismus bewendet, sondern daß binnen fürzester Frist tatsächliche Reformen zeigen durch diese Abstimmung erschreckend, bis zu welchem durchgeführt werden. Freilich erfüllen diese Verheißungen, soweit Der Gemeinderat in Stuttgart bewilligte auf Antrag der politischen Tiefstande sie gelangt sind. Eine kraft­fie über den Inhalt des kommenden Berggesezes Klarheit schaffen, sozialdemokratischen Mitglieder mit 14 gegen 6 Stimmen 5000 m. volle, die liberalen Grundläge ehrlich wahrende Politik ist noch sehr wenig die Forderungen der Streifenden, weder materiell, zur Unterstützung der Bergarbeiter. In München wurde der An- diesem Liberalismus schon längst verloren gegangen. Die Zu­noch formell. Sie stellen statt der Sstündigen nur die 9-8½stündige trag unseres Genossen Schmid, 15 000 M. für die Bergarbeiter zustimmung zu den Verträgen, welche Industrie und Handel in Schicht, noch dazu auf besonders ungesunde Verhältnisse beschränkt, bewilligen, vom Verwaltungsausschuß des Magistrats abgelehnt. in Aussicht, wollen das Ueberschichtwesen beschränken, das Nullen Im Stadtmagistrat Fürth i. B. hatten die sozialdemokratischen ihrer Entwickelung hemmen und die breiten Massen des Volfes beseitigen und Arbeiterausschüsse obligatorisch machen, sie gehen Mitglieder des Kollegiums den Antrag gestellt, für die notleidenden der Verteuerung aller Nahrungsmittel ausliefern, vollendet aber der Reform der Grubenkontrolle und des Knappschaftswesens Bergarbeiter 2000 Mark zu bewilligen. Dieser Antrag wurde jedoch die Tatsache dieses ruhmlosen Niederganges. völlig aus dem Wege und schließen vor allem den Weg der Reichs- von der liberal- demokratischen Mehrheit abgelehnt. Was dieser Freisinnn überdies übersieht oder übersehen gesetzgebung aus, indem sie die Bergarbeiter auf den Dreiklassen- Straßburg , 17. Februar.( W. T. B.) Der hiesige Gemeinde- will, ist die Thatsache, seine miserable Haltung einen Landtag vertrösten. Das ist sicher nicht viel, weit weniger als rat hat heute für die notleidenden Familien der Bergleute im Ruhr- folossalen Gewinn für das Agriertum bedeutet. Die Handels­das, was die Regierung nach Lage der Verhältnisse hätte tun können gebiet 5000 Mart bewilligt. verträge gegen den Handel sind nicht der Abschluß der agrari­und die Bergarbeiter hätten erwarten dürfen. Aber der Eindruck des Streiks war groß genug, um der Regierung eine Wiederholung. Eine große Zahl Gemaßregelter der Zeche Deutscher Kaiser" schen Volksplünderung in Preußen- Deutschland . Es werden unerwünscht erscheinen zu lassen und sie zur Tat anzuspornen. Und( Oberhausener Revier) war am Donnerstag in Marrloh ber- weitere Maßnahmen ungestüm gefordert zur Behinderung der so wird der Kampf auch seinen materiellen Erfolg haben, und der sammelt. Es wurde eine Kommission von drei Mann gewählt, die modernen Wirtschaftsentwickelung und zur künstlichen Bereiche= lektere wird um so größer sein, je weniger jezt die öffentliche unter Zuziehung des Herrn Hammacher, des Vertreters der Hirsch rung der Edelsten der Nation; und die Regierung des Grafen Meinung erlahmt in ihrem Eifer für die Sicherstellung eines mög- Dunderschen in der Siebener- Kommission, bei der Direktion vor- Bülow hat ihre Freudigkeit zu weiteren Spenden an die lichst weitgehenden Arbeiterschutzes.... stellig werden soll. Landwirtschaft" bereits erklärt. Ein Liberalismus, der so Und einen dritten Erfolg haben die Streifenden darin zu ver- Auf Zeche Westende in Meiderich soll, wie uns von dort kläglich handelt wie jetzt die Freisinnige Volkspartei und ein zeichnen, daß sie ten rücksichtslosen Herrenstandpunkt der Arbeitgeber berichtet wird, durch Anschlag die Verdoppelung des Preises der Teil der Freisinnigen Vereinigung , stärkt naturgemäß die einmal in feiner ganzen abschreckenden Widerlichkeit an den Pranger Deputatkohlen angeordnet worden sein. Auf den Zechen Wiesche wucherische Neigung des Agrariertums ins Ungemessene. stellten, ihn dem Abscheu, der Verdammung der ganzen öffentlichen und Nosenblumen delle sollen Lohnreduzierungen vor- wucherische Neigung des Agrariertums ins Ungemessene. Meinung preisgaben. Selbst ein Möller und v. Bülow, die gewiß genommen worden sein. Von anderen Zechen wird wieder der Warum sollten die Konservativen und Bündler nicht das für das Kraftbewußtsein des Unternehmertums volles Verständnis" Frankfurter Volksstimme" über Aufbesserung der niedrigsten Löhne äußerste wagen, wenn sie wissen, daß eine Partei, die vor­offenbaren, sprachen sich gegen das selbstherrliche Verhalten der berichtet. geblich ihre entschiedene Gegnerin ist, schließlich den un­Grubenbefizer aus. Ohne diese heilsame Wirkung des Streiks wäre Mit Maßregelungen und Ermissionsflagen geht besonders der geheuerlichsten Volksschädigungen die Zustimmung gibt!- es für die Regierung von der Anerkennung der Notwendigkeit sozialer fromme Thyssen vor. Das Amtsgericht Ruhrort hat die Ver­Reformen bis zu deren Durchführung noch ein weiter Schritt ge- handlung der Ermissionsklagen vertagt. Ivesen, das Verhalten der Zechenherren überhob sie indes der vorher bewährten ängstlichen Rücksicht und beschleunigte ihr Ein­

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Unterstützung der Bergarbeiter.

Politische Uebersicht.

Berlin , den 17. Februar. Liberaler Tod.

Preußisches Herrenhaus .

Das Herrenhaus nahm am Freitag zunächst den Gesetz­entwurf betreffend Maßnahmen zur Regelung der Hoch­wasser, Deich und Vorflut- Verhältnisse an der oberen und mittleren Oder an. Mit Rücksicht darauf, daß es den Entwurf in einem unwesentlichen Punkte abgeändert hat, muß er an das Abgeordnetenhaus zurück, da eine über­einstimmende Fassung beider Häuser des Landtags erzielt werden muß, wenn er Gesetz werden soll.

Die Leiche des von Arbeitswilligen erschossenen Berg­greifen. Für die Arbeiterbewegung liegt darin das Eingeständnis, arbeiters Jansen ist am Mittwoch von Bergarbeitern, die nach daß die Zeit der absoluten Unternehmerherrschaft vorbei ist, und daß es als pflichtwidrig empfunden wird, wenn sich die Arbeitgeber mit ihm suchten, in der Emscher aufgefunden worden. Bis jetzt den Vertretern der Arbeiterschaft nicht verständigen. Das Scharf, ist gegen die Schuldigen noch nicht eingeschritten worden. machertum, das schon gelegentlich der Zuchthausvorlage eine wohl­verdiente Zurückweisung erfuhr, als es die Gesetzgebung gegen die Arbeiter zuspißen wollte, zeigte sich diesmal in voller Größe und erntete eine vollendete Blamage. Bürgerliche Sozialpolitiker er­Im übrigen erledigte das Haus nur fleinere Vorlagen warten davon eine abschreckende Wirkung auch auf die übrigen Arbeit. und Petitionen, von denen nur die des Dürerbundes um Er­geberkreise und das Aufdämmern eines höheren Verständnisses für das gleichberechtigte Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeiter. Die lächerliche Kommissionsberatung über die Handels- haltung des Heinrich v. Kleistschen Grabes am, Wannsee zu Wir geben uns darüber feinerlei Grivartungen hin, weil wir wissen, verträge hat am Freitag mittag ihr Ende erreicht. Man hat erwähnen ist. Das Haus ging über die Petition zur Tages­daß die Anerkennung der Arbeiterorganisation und ihrer Gleich in der Geschichte des deutschen Reichstages vielerlei Kläglichkeit ordnung über, da die Angelegenheit bereits im Sinne der berechtigung dem Kapitalistentum abgerungen werden muß. Aber für weite Kreise des Volkes und insbesondere für die Gesetzgeber erlebt, kläglicheres aber als diese Kommissionsberatungen Petition erledigt ist. Der Reichskanzler hat nämlich das Grab bedarf es dieser Demonstration des Herrenmenschentums in feiner wohl noch nie. Die Absicht, welche die Mehrheitsparteien namens des Reichs als Geschenk vom Prinzen Leopold über­ganzen Gemeingefährlichkeit, um ihnen den Staat im Staate zu bei der Befürwortung einer Kommissionsberatung verfolgt hatten, nommen und sich bereit erklärt, es auf Kosten des Reiches zu zeigen, der die allgemeinen Gesetze und Interessen hohnlachend bei- war lediglich, die Regierung zu weiteren agrarischen Ver- unterhalten. feite schiebt und sein nacktes Besißinteresse zum leitenden Prinzip sprechungen, besonders bezüglich der Kündigung der Meist Die nächste Sigung des Herrenhauses findet erst Mitte erhebt. Sie wird und muß dazu führen, ven Einfluß dieser Scharf- begünstigungsverträge zu drängen. Wenn man gleichwohl März statt. macher auf die Gesetzgebung zu isolieren und alle sozialdenkenden unter der Firma Kommission zur Beratung der Handels­Streise gegen ihn zusammenzuschließen. Die Marine und ihre Arbeiter. Das sind die unbestreitbaren Erfolge des großen Bergarbeiter verträge " tagte, so konnte von vornherein von einer wirklichen Während auf den Reichswerften die Zahl der Arbeiter fampfes, und wir fönnen mit ihnen ebenso zufrieden sein, als die Beratung keine Rede sein. Der Leser der Kommissionsberichte führenden Arbeitgeberkreise diesem Ausgang mit gemischten Gefühlen hat mit Erstaunen wahrgenommen, wie die Sache verlief. nicht unwesentlich vermindert worden ist, soll nach dem Vor­gegenüberstehen. Diese Herren, die von einer Gewaltpolitit alles Es fehlten alle Voraussetzungen für eine geordnete Beratung, Ischlag der Verwaltuma das technische Personal erheblich ver­