Bundel rotbraun gefärbte männliche Rötelmerle, ein Verschlossen gegen den Etat. Die Vorlage betreffend Abänderung Herbstabend eine der so mit Recht beli bten Spreewald- Kahnfahrten. wandter der bekannten Blaumerle oder Blaudrossel, beiwohnt eine der Geschäftsordnung wurde nach kurzer Debatte auf An- Da äußerte plöblich Frau v. Grabow den Wunsch zu baden und ent Abteilung der unteren Käfigreihe des neuen Vogelhauses bei den trag unserer Genossen an die Spezialkommission zurückverwiesen fernte fich zu diesem Zwede ein wenig von der übrigen Gesellschaft. Berchen und kleinen Taubenarten. Gegenüber in dem mittleren Glas- und die Kommission um zwei Mitglieder, die Gene, en Pieper Als man nach einiger Zeit an die Stelle zurückkehrte, wo die Frau täfig tummelt sich ein Paar Gelbnadentimalien( Ixulus) und Rieger, verstärkt. Bisher befand sich ein Sozialdemokrat Beutnant gebadet hatte, war sie verschwunden, nur ihre Kleider fand zugleich mit einer nahestehenden grauen Art. Diese ewig regsamen, in dieser Kommission, die seinerzeit infolge der bekannten Konflikte man am Ufer. Der Ehemann war ganz verzweifelt. Weinend und äußerst flinken Vögel, Verwandte des bekannteren Sonnenbogels, zwischen unseren Genossen und den Bürgerlichen zu dem jammernd lief er am Ufer umher, laut nach der Verschwundenen und sind durch eine mächtige Federhaube ausgezeichnet, die bei jeder unausgesprochenen Zived eingefegt worden war, die Geschäfts- wahrscheinlich Ertrunkenen schreiend. Alles beteiligte sich an den Erregung gesträubt wird und ihrem Träger einen kecken und selbst- ordnung rückwärts zu revidieren. Zu lebhaften Auseinander- Recherchen nach dem Verbleib der Vermißten. Natürlich wurde sie bewußten Ausdruck verleiht. setzungen fam es alsdann über die Vorlage betreffend nicht gefunden und der unglückliche Gatte sette sogar eine hohe Bes
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Die königliche Bibliothek zu Berlin hat, wie das„ Lit. Zentralbl." Bewilligung von 1000 M. zur Unterstüßung der notleidenden lohnung auf die Auffindung der Leiche aus. Der Frau v. Grabow mitteilt, die wertvolle Bach- Sammlung erworben, die, von Bergarbeiterfamilien". Der Magiftrat hatte, wie das ja war es aber gar nicht eingefallen, zu ertrinken, sondern sie hatte Franz Hauser( geft. 1870) angelegt, sich zuletzt im Befiz seines von ihm kaum anders zu erwarten war, dem mit 15 gegen sich nach dem zirka 10 Kilometer von Lübben entfernten Dertchen Sohnes, des Kammersängers Josef Hauser( gest. 1904), befand und 11 Stimmen gefaßten Beschluß der Stadtverordneten nicht zu Lübbenau begeben und von dort nach Berlin und sich mit doppelten u. a. 194 Kantaten, die Originalhandschrift der Lukas- Passion und gestimmt, und zwar ohne auch nur den geringsten Versuch zu machen, Kleidern versehen. Der Coup wäre auch gelungen, wenn Frau verschiedene Instrumentalwerke, im ganzen 282 Blätter von der diesen seinen ablehnenden Standpunkt auch zu begründen. Von v. Grabow nicht mit ihrer Wirtin in Berlin darüber gesprochen hätte. Es ist erklärlich, daß Grabow hierüber nicht sonderlich erfreut Hand Joh. Seb. Bachs, 21 von Emanuel Bach , ferner Driginal- gegnerischer Seite marschierten die Herren Bender, Justizrat Baumert drucke, zum Teil von Joh. Seb. Bach selbst in Stupfer gestochen, und und Bürgermeister Wolff gegen die Bewilligung auf; den Stand- war und es tam sogar zu einer Verstimmung zwischen den Eheleuten. alte Abschriften von Walter und Penzel umfaßt. punkt der Arbeiter vertraten unsere Genossen Rieger, Scholz und Er reiste in der Welt herum, fie ließ sich in einem italienischen Dorf Linz ; in der Abstimmung für die 1000 m. erhoben sich diesmal als Villenbesitzerin" nieder. Ihre Billa war ein mehr einer Scheune An dem heute abend 7 Uhr im Gewerkschaftshause, Engel nur 2 Bürgerliche, da die Stadtvv. Kurth, 3schalig und Grätschel, ähnlicher schmuckloser Backsteinbau. Grabow steckte tief in der Patsche Ufer 15, stattfindenden Vortragsabend von Marie Holgers, dessen sämtlich Freisinnsmannen", umfielen und diesmal gegen und mußte auf jeden Fall zu Geld zu kommen suchen. Zu diesem Reinertrag für die Bergleute im Ruhrgebiet bestimmt ist, gelangt stimmten. Der Antrag fiel mit 20 gegen 12 Stimmen. Dieser Zwed tam er 1902 wieder nach Berlin und traf dort auf dem Umals Einlage im ersten Teil des Programms das Melodram Mozart ", Heldentat sollen die braven Ordnungsretter niemals froh werden. wege durch Annonzen mit dem zweiten Angeklagten Hildebrandt zu= Tert von Mosenthal, Musik von Kugler, zum Vortrag. Eintrittssammen. H. war der Sohn eines begüterten Apothekenbesizers aus farten zu 30 Pf. von 6 Uhr ab an der Kasse. der Provinz und steckte ebenfalls tief in Schulden. Während dreier Ueber die Ameisen am Amazonenstrom als Pflanzenbewohner Die Durchführung der Druckrohre der Kanalisation durch die Jahre leistete er zweimal den Offenbarungseid, und als ihm nichts und Pflanzenzüchter wird am Mittwoch, den 22. Februar, abends Nachbargemeinden ist jetzt geregelt; sie erfordert eine Entschädigung mehr übrig blieb, wurde er Geldagent. Er benutzte den vornehmen 8 Uhr, Herr E. Ule, ein Sohn des bekannten Hallenser Natur- bon 50 000 M., wovon Brig den Löwenanteil erhält. Im März Namen Grabows als Reklame für seine schwindelhaften Manöver forschers, im Hörsaal der Urania in der Taubenstraße einen Vor- wird auf der ganzen Linie mit der Legung der Rohre begonnen, so und avancierte bald zum Generalbevollmächtigten des Freiherrn. trag halten. Der Vortragende wird zunächst auf die Natur des daß im Dezeniber schon gepumpt werden soll. Der bei der Re- Nunmehr kauften und verkauften die beiden in ganz Deutschland Amazonenstromes näher eingehen und dann den Einfluß der Tier- gierung von den hiesigen Grundbesitzer- Vereinen wiederholt be- Rittergüter, Häuser, Grundstücke usw. und es dauerte lange, bis die welt auf das Pflanzenleben und die Gewohnheiten der Ameisen antragte Generaldispens zum Vermieten der dritten Etagen ist Staatsanwaltschaft der beiden Schwindler, denen sich die beiden Der Vortrag ist durch zahlreiche farbige Lichtbilder vom Bezirksausschuß endgültig abgelehnt worden, weil die Grundstüde anderen Angeklagten inzwischen noch zugesellt hatten, habhaft wurde. illustriert. noch nicht an die Kanalisation angeschlossen sind. Die Vergröße Nach vieler Mühe gelang auch dies, und am Dienstag werden die rung des Friedhofes, welche in einigen Jahren notwendig fein gewiß sensationellen und interessanten Verhandlungen ihren Anfang wird, stößt auf Schwierigkeiten. Die der Stadtgemeinde Berlin ge- nehmen. Bereits im Dezember v. J. war ein Termin angefekt hörigen, zwischen Plänferwald und Köpeniderlandstraße gelegenen worden, der jedoch wegen der Flucht des Angeklagten Fitner vertagt Ländereien, von welchen schon vor einigen Jahren ein Teil zur Ber - werden mußte. Figner wurde am 4. Dezember in Zürich gerade in größerung angetauft wurde, sollen der landhausartigen Bebauung dem Augenblick verhaftet, als er durch einen schwindelhaften Vertrag erschlossen werden. Die nicht rechtzeitig erfolgte Beschaffung von einen Hotelier um rund 400 000 Frank erleichtern wollte. Wir Land zu Gemeindezwecken wird jetzt recht unangenehm empfunden. werden über die Verhandlungen berichten. Der Gemeindevorstand wurde beauftragt, über den Kauf der jenseits des Teltow - Stichtanals gelegenen Rehberge zur Anlegung eines Fried Hofs Verhandlungen einzuleiter.
erläutern.
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Zu dem Gerichtsbericht in Nr. 35 unseres Blattes erhalten wir von dem Porträtmaler Herrn Freiherrn A. v. Frehberg die folgende Berichtigung: In der erwähnten Angelegenheit handelte es sich nicht um ein 16jähriges Mädchen, dem ich die Ehe versprochen hätte, um sie zu verführen, sondern um eine Straßenbekanntschaft, mit der ich nicht länger als einen Tag in Beziehung gestanden habe. Aus diesem Grunde schon konnte ich, wie wohl ersichtlich ist, dem übrigens
Im wissenschaftlichen Theater der Urania in der Taubenstraße wird in dieser Woche der dekorativ und szenisch ausgestattete Vortrag " Im Bannkreis der Jungfrau" nur am Donnerstag zur Darstellung gelangen, an allen übrigen Tagen der Woche wird der mit Momentbildern des Afrikareisenden C. G. Schillings illustrierte Vortrag Das Tierleben der Wildnis" wiederholt. Im Hörsaal spricht am Montag Herr Dr. Donath über„ Versuche am eigenen Auge", am Mittwoch Herr G. Ule über" Die Ameisen am Amazonenstrom als Pflanzenbewohner und Pflanzenzüchter", am Freitag Her Dr. von Unruh über„ Die Porzellanfabrikation" und am Sonnabend Herr Dr. Donath über" Spektralanalyse". Jm großen Hörsaal der Urania- Sternwarte in der Invalidenstraße wird am Sonntag an- Die Gemeindevertretung erledigte die in der letzten Sibung läßlich der um 5% Uhr stattfindenden partiellen Mondfinsternis vertagte Beschlußfassung über Errichtung eines Wochenmarkte 3 Herr Hoelling um 5 Uhr einen Vortrag Ueber Finsternisse" halten. im Borhagener Stadtteil. Mehrere Hausbesitzervertreter bemühten Im Zirkus Busch finden am heutigen Sonntag wiederum zwei sich zwar redlich nach ihrer Art, zu beweisen, daß ein solcher Markt 18 Jahre alten Mätchen ein Gheversprechen nicht gegeben haben. große Galavorstellungen statt, in nur zum Schaden der Gemeinde wirke, doch fanden die Herren für vielfachen Wünschen aus dem Publikum Rechnung tragend, die Löwenbändigerin ihre Hausbesißerinteressen bei der Mehrheit keine Gegenliebe. Gegen Miß Claire Heliot mit ihren zwölf imposanten Königslöwen aus 6 Stimmen wurde der Antrag auf Errichtung eines Wochenmarktes Ostafrika noch einmal auftreten wird. Nachmittags steht es jedem auf dem Borhagener Plak in Rummelsburg angenommen. Die Einführung eines Hobelbant Kursus für NormalBesucher frei, ein Kind unter zehn Jahren frei mit einzuführen, mit schüler der Volksschule fand bei der Mehrheit keine Sympathie; man Ausnahme der Galerie. hielt die Einführung von Spielnachmittagen für die Volksschüler. für besser; es wurde dementsprechend beschlossen.
deren
erster,
Die Charlottenburger Freie Bolfsbühne.
In Charlottenburger Arbeiterkreisen ist schon seit langer Zeit der Wunsch rege geworden, durch die Bildung eines Vereins nach dem Muster der Freien Boltsbühne in Berlin den fünstlerischen Bildungsbestrebungen einen festen Mittelpunkt zu schaffen. Seit der Errichtung des Voltshauses, das der Orts- Krankenkasse und den Gewerkschaften Charlottenburgs als Heim dient, sind vielfach fünstlerische Unterhaltungsabende und Theatervorstellungen dort abgehalten worden.
zu Gehör brachte.
25 000 M. beschlossen.
Verfammlungen.
Zentralverband der Maurer. Die Sektion der Gips. und 3ementbranche hielt am Freitag eine Generalversammlung ab. Für den Kanalisations Zweckverband der Orte Lichtenberg , Frische erstattete den Geschäftsbericht für die Zeit vom 1. März Friedrichsfelde , Rummelsburg wurden zu Vorarbeiten 1000. be- 1904 bis 10. Januar 1905. Als wichtigstes Ereignis des vorigen willigt. Zur Erweiterung der Wasserwerksanlagen wurde die Jahres erwähnte er die Bewegung, welche mit dem Abschluß eines Erwerbung des Heffterschen Grundstücks( 2½ Morgen groß) für neuen, günstigeren Tarifvertrages ihren Abschluß fand. Nach dem Inkrafttreten des neuen Vertrages gab es wegen der Durchführung Hierauf wurde eine Besoldungsordnung für die Lehrpersonen desselben Differenzen mit einigen Unternehmern, sogar eine Bauan der Mittelschule festgesetzt; nach dieser Ordnung stehen sich die sperre mußte aus diesem Grunde verhängt werden, jedoch gelang es, Mittelschullehrer pro Jahr um 300 M. besser als die Volksschullehrer. ben neuen Vertrag auch bei diesen Unternehmern zur Anerkennung Auch den Elementarlehrern an der Vorschule des Realprogymnasiums Es sollen zu bringen, und liegt es nun an den Kollegen selbst, für strikte Innewurde eine Funktionszulage von 200 M. betvilligt. 10 000 m. aus Anlaß der bevorstehenden Vermählung des deutschen haltung der Vertragsbestimmungen zu sorgen. Die Geschäfte der M. Sektion wurden erledigt in 9 General-, 32 Gruppen-, 37 Bezirkszum Besten und 2 kombinierten Versammlungen. Außerdem fanden 51 Sizungen Kronprinzen für eine„ Stronprinzen- Stiftung hiesiger ungenfranter ausgesetzt werden. der Sektions- und Gruppenleitungen statt. Zum Zweck der Agitation wurde zweimal ein Flugblatt in je 3000 Exemplaren verbreitet. Infolge der Anstellung eines zweiten Kollegen im Bureau konnte eine lebhaftere Agitation entfaltet werden. Diese sowohl als auch der Erfolg der Tarifbewegung brachten der Sektion eine erhebliche Mitgliederbestand 1301, am Jahresschlusse dagegen 2551, das ist ein Bahl neuer Mitglieder. Am Anfang des Geschäftsjahres betrug der Zuwachs von 1250 Mitgliedern. Nach der vom Kassierer erstatteten Abrechnung betrug die Jahreseinnahme 47 061,36 M., die Ausgabe 42 449,03 M., der verbleibende Bestand 4612,33. An den Bericht schloß sich eine längere Debatte. Die auf der Tagesordnung stehende Neuwahl des Sektionsvorstandes wurde bis zur nächsten Bersamm lung vertagt.
Im Namen unserer Genossen gab Ritter die Erklärung ab, daß wir gegen den Zweck der Stiftung nichts einzuwenden hätten, daß ea aber auch unmöglich sei, für eine Ehrung des Kronprinzen zu stimmen, da dieser Herr die Sozialdemokratie in der bekannten Nachdem Herr Krädenbring allerhand unWeise beleidigt habe. verständliches Zeug geredet hatte, wurde beschlossen, die 10 000 m. herzugeben und die Stiftung" Cäcilien- Stiftung" zu nennen.
Gerichts- Zeitung.
Ein provisorischer Vorstand hat es nun in die Hand genommen, an diese bereits bestehende Einrichtung anzufnüpfen und sie planmäßig zu regelmäßigen Veranstaltungen einer zu gründenden Freien Volksbühne in Charlottenburg auszubauen. Am Mittwoch, den 15. Februar, hatte dieser provisorische Vorstand zu einem Gorki- Abend nach dem Volkshause eingeladen. Der große Saal war trop der geringen Zeit, die für die Propaganda übrig geblieben war, voll besetzt. Nach einer einleitenden Rede des Schriftstellers W. Buchholz über Gorkis Leben und Werke folgte ein überaus reichhaltiger deflamatorisch- musikalischer Teil. Das Mitglied des Schiller- Theaters, Herr Otto Rembe, entfesselte namentlich mit der künstlerisch vorgetragenen Gorkischen Erzählung„ Sechsundatvanzig und eine" wahre Beifallsstürme. Den gleichen freudigen Beifall fanden die Vorträge russischer Lieder durch den Opernsänger Herrn Michael Dalmatoff und die Wiedergabe Tschaikowskyscher und Chopinscher Klavierwerke durch Frau Marion Grodnick- Grodsinsky. Die Abenteuer des Freiherrn v. Grabow . Einen besonderen Reiz erhielt der Abend durch die Mitwirkung eines ausgezeichnet geschulten russischen Söngerchors, der Kompositionen Ueber einen Prozeß, der auch nach Berlin hinspielt, wird aus Gortischer Dichtungen und einen russischen Arbeiter- Freiheitsmarsch Dresden berichtet: Es handelt sich um die in der nächsten Woche Der Verlauf der ganzen Veranstaltung zeigte, welch reges von der hiesigen Straffammer abzuurteilenden internationalen Interesse die geplante Gründung einer Freien Volksbühne in den be- Hypotheken- Schwindeleien des Freiherrn v. Grabowo und des Kaufmanns Hildebrandt, die seinerzeit so großes Aufsehen teiligten Kreisen wachruft. erregten. Im Mittelpunkt der Verhandlung steht der frühere Kavallerie- Leutnant Freiherr Rudolf v. Grabow , der einer der angeschensten Familien Berlins entstammt. Sein Vater war kaiserlicher, Legationsrat. Ferner werden auf der Anklagebank Plaz nehmen der Kaufmann Richard Hildebrandt , aus Magdeburg gebürtig, und ferner der Bauspekulant Hermann Finer aus Schöneberg bei Berlin und schließlich der Kaufmann Schreiber aus Leipzig . Den Gerichtsverhandlungen, die am Dienstag be= ginnen, sieht man in der Berliner Lebewelt mit Spannung entgegen. Die Vorgänge, die zur Erhebung der Anklage führten, grenzen an das Romanhafte; sie seien in folgendem kurz geschildert: Freiherr v. Grabow war Savallerie- Leutnant bei einem Ber liner Garde- Regiment. Ein folgenschwerer Sturz vom Pferde zwang den jeßt erst im 40. Lebensjahre stehenden Mann, schon 1897 den Dienst in der Armee zu quittieren. Grabow , der nach den Angaben Zur Gewerbegerichtswahl in Steglik, welche am 27. und feiner Kameraden ein ganz brauchbarer Offizier gewesen sein soll, 28. 6. M. stattfinden, ist mitzuteilen, daß für die ausgeschiedenen fühlte bald, daß er für einen bürgerlichen Beruf feine rechten AnArbeitnehmer der Gruppe Verschiedene Gewerbe die bisherigen Ver- lagen hatte. Er war infolgedessen vollständig auf die finanzielle treter, Tapezierer Paul Diering und der Arbeiter Otto Czepall Unterstützung des Vaters angewiesen. Troß seiner petuniären Misere wieder aufgestellt sind. Für das graphische Gewerbe wird der bis- ging er, bald nachdem er den Militärdienst aufgegeben hatte, eine herige Vertreter, Photograph iger, ebenso für das Bekleidungs- The mit einem hübschen, aber armen Mädchen ein. Jetzt wurde das gewerbe der Schneider Markywicz und für das Metallgewerbe werden der Klempner Otto Ginede und der Dreher Richard Am Sonntag, den 26. d. M., findet eine Krug kandidieren. allgemeine Flugblattverbreitung statt.
Der provisorische Vorstand wird demnächst eine konstituierende Generalversammlung einberufen. Meldungen zur Mitgliedschaft werden schon jetzt entgegengenommen von den Herren Otto Vogel, Spreestraße 3, Otto Ewald, Wilmersdorferstraße 50, Emil Müller ( Boltshaus), Rosinenstraße 3.
Aus den Nachbarorten.
Rigdorf. Am Freitag wurde unter großer Beteiligung der Genoffe Reisch od zu Grabe geleitet. Der sozialdemokratische Wahlverein Rirdorf verliert an dem Verstorbenen ein äußerst tätiges Mitglied und wird ihn in stetem Andenken behalten.
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Fortkommen für ihn noch schwerer und er nahm seine Zuflucht zu vorerst allerhand kleinen Schwindeleien, die zwar verborgen blieben, aber dennoch zur Folge hatten, daß sein Vater sich von ihm losjagte. Nun wurde guter Rat teuer. Und Grabow wäre wohl schon jetzt unrettbar verloren gewesen, wenn er nicht ein geradezu fabelhaftes Glück gehabt hätte. Auf der Spielbank in Monte Carlo gewann er Aus der Spandauer Stadtverordneten- Bersammlung. Vor Ein- nämlich in verhältnismäßig furzer Zeit 60-70 000 Frant, eine tritt in die Tagesordnung gab der stellvertretende Vorsteher eine Summe, die er bald auf großen Reifen durch ein flottes Leben aus. Petition des Schloffers Liesegang bekannt, der sich über seine gab. Da ihn das Spielglück auch verlassen zu haben schien, mußte ungerechtfertigte Internierung in der Provinzial- Jrrenanstalt Grabowo sehen, auf andere Weise zu Geld zu kommen, um die Kosten in Neu- Ruppin , welche auf Veranlassung der Spandauer Polizei- feines splendiden Lebenswandels bestreiten zu können. Dabei verfiel behörde erfolgt sein soll, beschwert. Genosse Ducksch trat für er auf einen Trick, von dem man, ohne zu übertreiben, sagen kann, Untersuchung dieser Beschwerde ein; der Mann mache durchaus daß er bisher noch von keinem anderen Schwindler erreicht worden ist. Der alte Legationsrat b. Grabow hatte nämlich in seinem teinen franthaften Eindruck. Er halte sich aus Furcht vor der hiesigen Polizei zurzeit in Nauen auf; die dortige Polizei- Testament bestimmt, daß für den Fall der Auflösung der Ehe seines behörde lehne seine Ueberführung in die Frrenanstalt ab. Bürger- Sohnes, sei es durch Scheidung oder Tod, die von ihm zur Erbin meister 23 o Iff bestreitet, daß 2. von der Polizei verfolgt werde. eingesetzte Miß Wood über das Erbe zugunsten Rudolfs verfügen Seine Unterbringung in die Irrenanstalt sei vollkommen ordnungs- sollte. Von dieser Testamentsbestimmung hatte Grabow Wind bemäßig auf Grund mehrerer ärztlicher Gutachten erfolgt. Die Betition fommen, und um in den Besitz des Geldes zu gelangen, inszenierte er wird schließlich dem Betitionsausschuß überwiesen. Hierauf schreitet mit seiner Frau eine Selbstmord- Komödie, die sehr geschickt ausdie Versammlung zur Feststellung des Hauptetats, nachdem Magistrat geführt und vielleicht auch zu dem erhofften Resultat geführt hätte, den von der Versammlung vorgenommenen Abänderungen zu- wenn, ja, wenn das junge Frauchen nicht geplappert hätte. Es war gestimmt hat. Die Steuerzuschläge betragen nunmehr: 190 Broz. im September des Jahres 1898. Der Herr Leutnant a. D. weilte Bersonal, 3,5 M. pro Mille Grundwertsteuer- und 220 Proz. nebst Gemahlin zur Sommerfrische in Lübben , einem am Eingange Getverbesteuerzuschlag. Der Haupt- Etat balanziert in Einnahme des weltberühmten Spreewaldes gelegenen fleinen Städtchens in der Unsere Genossen stimmten ge- Mart. Mit mehreren Bekannten unternahm man an einem schönen und Ausgabe mit 2 438 740 M.
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Arbeiter Samariterkolonne. Montag abends 9 Uhr Dresdener Vortrag der praktischen Aerztin Fräulein straße 45 Uebungsstunde..
Dr. Proje über: Gefahrdrohende Krankheitszustände. Nachher: praktische Uebungen. Neue Mitglieder fönnen jederzeit eintreten. Gäste willkommen. zur Verfügung. inschreibegeld sowie Monatsbeitrag je 25 Pf. Bibliothek steht unentgeltlich
Ober- Schöneweide. Montag, den 20. d. M., hält der Bildungsverein für Frauen und Mädchen zu Ober- Schöneweide bei Schulte, Wilhelminenhofstraße 43, feine ordentliche Mitgliederversammlung ab. Vortrag über: Neue Gedichte von Ada Negri ". Referent: Dr. Maurenbrecher. Gäste
willkommen.
Vermischtes.
Die Eltern eines deutschen Seemannes gesucht. Die Gewerkschaft der englischen Seeleute ,, The National Sailers and Viremens Union" in London ersucht uns, folgende Mitteilung zu veröffentlichen:„ Die Eltern oder sonstigen Angehörigen des verstorbenen Heizers Karl Bollmann aus Ober- Gruppe bei Graudenz , West- Preußen , werden in ihrem eigenen Interesse dringend ersucht, sich mit der Union schrift lich in Verbindung zu setzen. Die Adresse, an die sie sich zu wenden haben, lautet: W. J. Havelock, Wilson, Central- Office National Sailors and Viremens- Union, Maritime Hall, West- India, Dock Karl Zollmann ist im Alter von etwa Road Posslar, Londen E. 34 Jahren auf dem Dampfer" Thistleahn" verunglückt, während das Schiff im Hafen von Galveston lag. Er starb dort im Hospital.
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Ueber ein Eisenbahnunglück wird aus Frankfurt a. M. amtlich gemeldet: Heute Nacht kurz nach 1 Uhr entgleisten von dem Stückgüterzuge Fulda- Gießen Nr. 7520 in der Nähe der Station Gießen auf freier Strede 15 Wagen, von denen eine Anzahl zer= trümmert wurde. Der Materialschaden ist bedeutend. Die Strecke ist gesperrt und wird voraussichtlich im Laufe des Nachmittags wieder erhalten. Menschen sind nicht verunglückt. frei werden. Bis dahin wird der Verkehr durch Umsteigen aufrecht
Menzels große historische Bilder haben sich leider wenig halt. bar gezeigt; fie dunkeln nicht nur, fie leiden mehr und mehr an Rissen, so daß ihr Untergang in absehbarer Zeit zu vermuten ist. Vielleicht gibt jest der Tod des großen Meisters Anlaß, von besonders geschickter Künstlerhand. haltbare Kopien herstellen zu lassen. Er selbst hat sich darüber einmal nach der Kölnischen Boltszeitung" dahin geäußert:„ Auch daß sich die Bilder nicht halten, ist meine Schuld. Man hat mir erzählt, daß der menschliche Atem ein Chemikal enthält, das den Firnis plazen macht! Unsinn! Auch die Luftheizung dörrt die Bilder aus, hat man mir erzählt. Mag sein! Ich weiß das besser. Ich habe gewiffenlos gewissenhaft gearbeitet! Die Sachen sollten bald geliefert werden, teils hatte ich's bersprochen, teils reiste mich meine eigene Kraft dazu, auch das Ge lingen hing von der Schnelligkeit ab, mit der ich losasen konnte. Später, wie ich an zu schustern fing, flappte es lange nicht mehr fo. Na, die Schnelligkeit bestimmte dann das Material. Mich freut's, , mich grimmt's, daß ich so'n Esel war und beiß pinselte und glehend trodnete."