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dem ganzen Herzen und mit der ganzen Seele mit denjenigen sein, welche sich mit der wirklichen Arbeit für die Befreiung des Proletariats und alle arbeitenden Elemente vom Joche des Kapi­talismus und von der politischen Sklaverei befassen werden. Georgi Gapon  .

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Mittwoch steht die dritte Lesung der Handels- 1 verträge auf der Tagesordnung.

Kultns- Etat.

Die Kommission sieht wohl ein, daß die Vorschriften über die Wahlurnen zu allgemein gehalten sind, so daß die Wahlvorstände die verschiedensten Gefäße: Kelche, Schüsseln, Terrinen, Krüge, Käse­glocken, Zigarrentiſtchen u. dgl. m. zu Wahlurnen für genügend Das Abgeordnetenhaus begann am Dienstag die zweite erachten. Zweifellos erleichtern derartige Wahlurnen" die Möglich­Lesung des Kultus- Etats. Ganz gegen die geschichtliche Ueber- feit einer Kontrolle der Wähler, sind also Hülfsmittel zur Durch 21 Protestversammlungen gegen den Zarismus. lieferung der letzten 25 Jahre wurde die Generaldebatte, die veranlagt gesehen tros der zahlreichen Protestbehauptungen betreffs brechung des Wahlgeheimnisses. Allein die Kommission hat sich nicht Paris  , 20. Februar.( Eig. Ber.) Die wirkungsvolle Protests sich an den Titel Minister" anzufnüpfen pflegt, diesmal nicht dieser Angelegenheit, eine prinzipielle Entscheidung zu treffen, sondern aktion der französischen   Sozialisten aller Richtungen gegen den durch eine Kulturkampfrede eines Herrn vom Zentrum ein- will vielmehr diese dem Plenum allein zuschieben, das gelegentlich die Zarismus dauert ohne Unterlaß fort. Am letzten Sonnabend und geleitet. Das Zentrum mag wohl selbst zu der Ueberzeugung Frage beraten soll und eventuell bündigere Vorschriften im Wahlreglement Sonntag wurden den sozialistischen   Parteien gemeinsam gekommen sein, daß es geschmacklos ist, nachdem die Regierung über die Wahlurnen fordern könne. Wenn darum bisher Wahl­21 Protestversammlungen in ebenso vielen Provinzstädten abgehalten, ihm auf fast allen Gebieten viel weiter entgegengekommen ist, proteste behaupteten, mit Hülfe der Wahlurnen sei Kontrolle geübt und zwar in Clermont- Ferrand  , Dijon  , Lille  , Saint- Etienne  , Limoges  , als es das Staatsinteresse gestattet, immerfort über ungleiche worden, wie jeder oder einzelne Wähler gestimmt haben, hielt die Chartres  , Aurerre, Chalons- sur- Saône  , Sotteville- les- Rouen, Belfort  , Behandlung in Preußen zu flagen. Kommission nur die Fälle für erheblich, bei denen speziell nach­Tours, Decazeville, Dünkirchen  , Havre  , Montluçon  , Sedan  , Montceau­gewiesen wurde, daß durch Führung einer Kontrolliste bei der Die Generaldebatte gestaltete sich in der Hauptsache, wenn Stimmenauszählung ausfindig zu machen gesucht wurde, wie die les- Mines, Périgueux  , Chaumont  , Cahors   und Epernay  . man von der Auseinandersetzung der Polen   mit der Regierung wähler gestimmt hatten. Nur für Wahlbezirke mit wenigen Wählern Es kann nicht genug hervorgehoben werden zum Lobe der absieht, zu einer Erörterung unseres Schulwesens. Der ist in einzelnen Fällen die Vornahme der Kontrolle auch ohne französischen   Sozialisten und als Anerkennung der besonderen Vergeschichtliche Zusammenhang zwischen Kirche und Schule darf Listenführung zugegeben worden, weil es möglich ist, daß der Wahl­dienstlichkeit ihrer antizaristischen Agitation, daß sie immer und nicht gelöst werden das war der Grundgedanke, der vorsteher sich merken kann, in welcher Reihenfolge die ihm bekannten überall neben der Betonung ihrer tiefen Solidarität mit dem ruffi- in der Erörterung teils mehr, teils weniger scharf zum Wähler die Stimmen abgegeben haben. Werden dann die Kuverts schen Freiheitskampfe die offizielle Allianz Frankreichs   mit dem Ausdruck kann. Eigentlich bildete die Debatte nur ein Vor- in der Wahlurne" reihenweise übereinander gelegt und nach der Zarentum brandmarken und verwerfen. Damit geben unsere Redner spiel zu den Beratungen, die sich an das im Herbst mit Be- mtippung der Urne der Reihe nach abgehoben und geöffnet, iſt eine den klaren Gedanken und Gefühlen der Klassenbewußten Arbeiterschaft stimmtheit zu erwartende Volksschulgesetz anknüpfen werden und In den bezeichneten Fällen beschloß die Kommission Kassierung des Erforschung, wie alle oder einzelne Wähler gestimmt haben, möglich. Ausdruck und wecken andererseits machtvoll zur revolutionären inter  - dessen Grundlinien in dem bekannten Kompromißantrage ge- ganzen Wahlaktes wegen Verstoßes gegen die gesetzlichen Vor­nationalen Solidarität und zur Selbstbefreiung vom reaktionären geben sind. Einer der Väter dieses Kompromisses, Freiherr schriften sur Geheimhaltung der Wahl. Banne der Allianz weite Schichten des bisher rückständigen Teiles v. 8edlig( ft.), brachte die reaktionären Forderungen auf Die Absicht, mittels der Wahlurne eine Kontrolle zur Durch­dem Gebiete des Schulwesens zur Geltung, und der Minister brechung des Wahlgeheimnisses vorzunehmen, ist nun unzweifelhaft Letzteres hat sich wieder im glänzenden Verlauf der 21 Provinz Studt lieg feinen Zweifel darüber, daß er für an einem Fall zu erkennen, der sich bei der Wahl im zweiten Wahl­versammlungen offenbart. Ueberall jubelte unseren Rednern eine jeden Rückschritt zu haben ist. Zähe hängt er an der freise des Regierungsbezirkes Königsberg, Labiau  - Wehlau  , ab­begeisterte Zuhörerschaft au, überall wurde einmütig dieselbe Re- geistlichen Oberschulaufsicht fest, und er duldet es nicht gespielt hat. Der Wahlproteſt gegen diese Wahl besagt darüber solution votiert: das in der Pariser Massenversammlung vom einmal, daß die Lehrer auf ihrer Zusammenkunft in Königs­30. Januar beschlossene Manifest an das Proletariat, worin u. a. berg ihre gegenteiligen Ansichten dargelegt haben. die Allianz mit dem mörderischen Zarentum zurückgewiesen wird. In Preußen sollen die Lehrer nun einmal nicht Staatsbürger sein, die frei und offen ihre Anschauungen äußern, sondern Staatsbeamte, die das zu tun haben, was der jeweils herrschende Kurs von ihnen verlangt.

der Arbeiter.

Die Protestversammlungen wirken auch Gutes für das sozia­listische Einigungswerk. In der Regel beteiligen fich als Redner Vertreter der verschiedenen Parteien, wie die Versammlungen von der sozialistischen   Einigungskommission veranstaltet werden. Und auch in den Neden selbst kommt der Einigungsgedanke naturgemäß zur Geltimg.

Politifche Uebersicht.

Berlin  , den 21. Februar.

Arbeitskammern.

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Nach Erledigung der Generaldebatte soll die Frage der akademischen Freiheit erörtert werden. Es dürfte hierbei nach dem bereits erfolgten scharfen Zusammenstoße zwischen dem Abg. Dr. Friedberg( natl.) und dem Ministerial­direktor Althoff zu urteilen zu heftigen Auseinander­segungen kommen. Vorläufig aber soll die Generaldebatte noch fortgesetzt werden, und bis sie zu Ende ist, haben sich die erhigten Gemüter vielleicht schon etwas beruhigt. Herr Der Reichstag  , dessen Mitglieder sich zu den Handels- Althoff hat doch wahrlich keine Ursache, über den national­vertrags- Verhandlungen ungewöhnlich zahlreich versammelt liberalen Professor Friedberg  , der ihm bei der Verabschiedung haben, benutzte die feltene Gelegenheit der Beschlußfähigkeit, der lex Arons so wadere Dienste geleistet hat, als über einen um zu Beginn der heutigen Sigung über den Toleranzantrag Schüßer der akademischen Freiheit herzufallen. des Zentrums abzustimmen. Mit unserer Hülfe gelang es den Antragstellern, eine Mehrheit für die Ueberweisung an eine Kommission zu erzielen.

Dann wandte sich der Reichstag   unserem Antrag auf Errichtung eines Reichs- Arbeitsamtes und Bildung von

Arbeitsämtern, Arbeitskammern und Einigungsämtern in ganz Deutschland   zu. ist eine

Mittwoch: Fortsetzung.

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Deutfches Reich.

Das Zentrum richtet sich ein.

Der Abgeordnete Spahn hat am Sonntag in einer

folgendes:

Im Wahllokal zu Rudflorlanken war ein von Brettern zu­fammengenagelter Kasten als Wahlurne aufgestellt. Der Kasten war nur so groß, dak in der Länge und Breite nur ein Umschlag Plak hatte. Oben im Deckel war ein schräger Schlitz   so eingerichtet, daß immer ein Um­schlag auf den andern fallen mußte. Der Kuvertverteiler notierte der Reihe nach jeden Wähler. Bei der Auszählung wurde dann der Kasten umgekippt und das zuerst abgegebene Kuvert geöffnet. Auf der vorhin geführten Liste der Wähler wurde dann neben dem Namen der gewählte Kandidat beigeschrieben. Auf diese Weise wußte das Wahlkomitee, und wer es sonst wissen wollte, nach Beendigung der Wahl ganz genau, welchen Kandidaten jeder einzelne Wähler gewählt hatte. Auch hat der Wahlvorsteher sich vor der Wahl geäußert: Diesmal, mit den Kuverts, wissen wir ganz genau, was jeder gewählt hat."

Dieser Fall ist geradezu typisch für die Tatsache, daß die Wahl­urnen als Hülfsmittel zur Durchbrechung des Wahlgeheimnisses verwandt werden. Selbst wenn man kein Zusammenwirken zwischen Wahlvorstand und Kuvertverteilern annehmen will, muß man doch zugeben, daß erst die Beschaffenheit dieser Wahlurne" und die gehandhabte Auszählung der Stimmzettel die Kontrolle seitens des Kuvertverteilers ermöglichte. 8war gibt es Abgeordnete, die diese Art Kontrolle für erlaubt halten, wenn nicht erwiesen ist, daß der Listenführer eine zum Wahlvorstande gehörige Person ist, aber die große Mehrheit der Kommission erachtete die Kontrolle für unzulässig, wenn fie irgend einem im Wahllokal anwesenden Wähler durch derartige Vorgänge ermöglicht wird."

der alle zehn Jahre wieder vor den Reichstag kommt. In Bentrumsversammlung in Bochum   über die Berggefeß die Beschaffenheit der Wahlurnen behandelt wird, wird gerade an

Wenn also im Plenum des Reichstags einmal die Frage über ausgeführt: diesem Fall nachgewiesen werden können, daß amtierende Wahl­Die Novelle wird vom 1. Oktober ab eine stündige Schicht vorstände durch ihre Maßnahmen trotz der Kuvertwahl das Wahl­bringen, und diese Arbeitszeit wird vom 1. April 1907 und 1908 geheimnis durchbrechen helfen, ohne daß man ihnen direkter Verstöße auf eine achtstündige Schicht einschließlich Ein- und Ausfahrt Wohl aber machen sie durch gegen das Gesez vorwerfen kann. herabgehen. Nun wird in der neuen Vorlage diese vorläufige Umgebung und eigenartige Auslegung und Handhabung der gefez­81% stündige und dann achtstündige Schicht nicht gedacht als dann achtstündige Schicht nicht gedacht als Vorschrift für alle Gruben, sondern als sanitärer Arbeitstag, lichen Vorschriften das Wahlgeheimnis zu nichte, denn sie erweisen der Anwendung findet bei allen Gruben mit Temperatur bis sich so als Helfershelfer der Parteien, denen die Durchbrechung des Wahlgeheimnisses zur Ausübung ihres Wahlterrorismus zu 22 Grad Celsius. Bei Gruben mit mehr als 22 Grad bienen soll. Temperatur wird eine Einschränkung einsehen können. Das Zentrum beabsichtigt, wie Abg. Spahn erklärte, bei 26 Grad die Arbeit auf 6 Stunden herabzusetzen. Die Verhältnisse in Oberschlesien   ständen der Einführung eines allgemeinen Marimal­Arbeitstages noch entgegen; dort besteht noch eine lange Arbeits­zeit, bis zu 12 Stunden, und man müsse erst versuchen, dort auf 10 und 9 Stunden Arbeitszeit herabzugehen. Abg. Spahn meinte, es sei zweifelhaft, ob die Forderung der Bergarbeiter auf An­stellung von Grubenkontrolleuren, die in geheimer Wahl von den Belegschaften gewählt werden sollen, vom Minister Möller in die neue Berggefeg- Novelle aufgenommen werde. Abg. Spahn nimmt an, daß nur erreicht wird, was in den staatlichen Gruben an der Saar   der Fall ist. Dort werden Grubenkontrolleure angestellt und ausgewählt aus der älteren Belegschaft, und zwar durch den Staat. Diese Grubenkontrolleure an der Saar   hätten sich ver­hältnismäßig schlecht bewährt, insofern als sie wenig Mißstände ermittelt und zur Anzeige gebracht haben.

So ausgeübt, würde die Kuvertwahl das Wahlgeheimnis night nur nicht sichern, sondern noch gravierender durchbrechen, als die früheren nur mittels unverhüllten Stimmzettels ausgeübte Wahl. Das Plenum des Reichstages muß also unter allen Umständen auf Erweiterung der jezigen betreffenden Vorschriften des Wahl­reglements dringen, wenn der neue Mißbrauch bei den nächsten Wahlen nicht noch weiter um sich greifen soll. Am ungeniertesten ist dieser Mißbrauch bezeichnenderweise in den oftelbischen Kreisen durch die Junker und Agrarier betrieben worden.

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Gemeinderatswahlen in Straßburg  .

Man schreibt uns: Die am 19. Februar stattgefundene Nach­wahl hat den am 12. Februar im ersten Wahlgang begonnenen Sieg in glänzender Weise vervollständigt. Die sozialdemokratische Partei hat ihre sechs Kandidaten durchgebracht, während ein Liberaler ohne Gegenkandidat gewählt wurde, nachdem die sozialdemokratische Kandidatur zu feinen Gunsten zurüdgezogen worden war. Der einige! einzige Nicht- Sozialdemokrat gewählt von der Sozialdemokratie

denselben Zeiträumen gibt die Regierung das Versprechen ab, einen Gesetzentwurf, der die verlangte Organisation der Arbeit mit sich bringt, binnen fürzester Frist dem Reichstag vorzulegen. Praktisch hat sie auf diesem Gebiet noch nicht das geringste geleistet; sie ist aus dem Stadium der Erwägungen, der ernſten Er­wägungen und ernstesten Erwägungen noch nicht herausgekommen. Deshalb legte heut unsere Fraktion dem Parlament einen ausgearbeiteten Gesezentwurf zur Organi­fation der Arbeiter und Unternehmer in paritätischen Körper­schaften vor. Genosse Thiele, der ihn begründete, gab eine eingehende Geschichte der Bestrebungen und parlamentarischen Arbeiten, die bisher zur Erreichung dieses Zieles geleistet worden sind, und wies nach, wie weit Deutschland   in dieser Hin­sicht hinter den anderen Kulturstaaten zurückgeblieben sei, wie mangelhaft infolgedessen die deutsche Arbeiterstatistik geblieben fei. Dabei hat die Gesetzgebung längst für alle anderen Selassen Interessenvertretungen geschaffen. Um so auffallender ist die Ablehnung der Forderung nach Arbeitskammern, die in dem kaiserlichen Erlasse von 1890 der Arbeiterschaft feierlich zugesichert worden sind, durch die Regierung. Und doch hat diese Stellungnahme ihren guten Grund. Denn die Arbeitskammern find nicht nur ein Stück Sozialreform, sondern führen auch in dem Bureaukratenstaat Preußen- Deutschland ein neues und wichtiges In Oberschlesien   sind es Zentrumsleute, die als Berg­Element der Selbstverwaltung ein. Ihre aufklärende Tätig werksbesiger die Arbeiter zu zwölfftündiger Arbeit zwingen, deshalb will das Zentrum von der Forderung eines all­feit fürchtet die Regierung wie alle kapitalistischen Parteien. Der Besißstand der einzelnen Parteien auf dem Straßburger Am Bundesratstische war es leer. Erst gegen gemeinen Marimalarbeitstages nichts wissen. Von dem Rathause stellt sich nunmehr folgendermaßen dar: Am 11. Februar Schluß der Sigung erschien auf furze Zeit Graf Posadowsky  . sogenannten sanitären Marimalarbeitstage werden die ober- bestand der Gemeinderat aus 11 Liberalen, 8 Sozialdemokraten, Die Herren Minister haben sich in den letzten Tagen über- schlesischen katholischen Grubenherren nicht sehr betroffen werden, 3 Demokraten, 3 Klerikalen und 1 Mittelständler. Erledigt waren mäßig für die Handelsverträge angestrengt; sie haben keine weil die oberschlesischen Gruben noch nicht so tief und deshalb 10 Mandate, und zwar 5 sozialdemokratische, 3 liberale, 1 demo­Zeit mehr, nebenbei auch noch ein bißchen Sozialpolitik zu noch nicht so warm sind wie die westfälischen. Die Redensart, fratisches und 1 fleritales. Nach dem jezigen Wahlausfall zählt der Gemeinderat treiben. Auch die Menge der bürgerlichen Abgeordneten hatte daß man erst versuchen müsse, in den oberschlesischen Gruben sich nach der Abstimmung rasch verlaufen. Sie überließen auf 10 und 9 Stunden zu kommen, ist eben nur eine 16 Sozialdemokraten( 1902: 13), 13 Liberale( 14), 3 Demos fraten( 4), 3 Klerikale( 4) und 1 Mittelständler( 1). Der Sieg Redensart. Wäre es dem Zentrum ernst mit seinen unserer Partei ist um so erfreulicher, als das Resultat bestimmter ihrem halben Dukend sozialpolitischer Gewohnheitsredner die undankbare Aufgabe, einen Grund für das ständige Gründen, dann stände doch selbst von seinem Stand- Bezirke einen Zweifel darüber nicht mehr aufkommen läßt, daß aus eines allgemeinen Marimal- den allgemeinen Gemeinderatswahlen, die 1908 stattfinden werden, Nichterfüllen des so oft Versprochenen zu suchen. Herr punkte der Einführung Trimborn bom Zentrum, der heute sein sozial- arbeitstages nichts entgegen, wenn für die oberschlesischen eine sozialdemokratische Mehrheit hervorgehen wird. politisches Licht gar nicht leuchten ließ, verlangte zugleich Gruben eine etwas längere Uebergangsfrist festgesetzt würde. Heute schon hat unsere Partei allein aus dem Grunde das tatsäch­So ist es auch mit den Grubenkontrolleuren. Wenn das liche Uebergewicht in vielen Fällen, weil die sozialdemokratischen mit der Organisation der Arbeiter und Unternehmer eine Organisation der Privatbeamten eine neu entdeckte 3entrum ernstlich will, daß Grubenkontrolleure auf Grund Räte die Gemeinderats- Sitzungen fleißiger besuchen als die Ver­Wählerklasse, deren Stimmen man gern fangen möchte. ordentlicher Wahlen der Bergarbeiter angestellt werden, so treter nichtsozialistischer Parteien", wie die demokratische Bürger­Herr Erzberger forderte ebenfalls im Namen des Zentrums tann es das auch durchseßen. Das Zentrum hat es heute in Seitung" richtig bemerkt. eine Organisation der geistigen" Arbeiter. Er bemühte sich der Hand, eine ernstliche Arbeiterschutz- Gesetzgebung zu er­im übrigen, den Gedanken einer mittelalterlich- ständischen zwingen; das Zentrum will aber nicht. Berufsvertretung dem modernen Gedanken der Klassen­organisation entgegenzustellen. Herr Dr. Mugdan von

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Unterstützung der Bergarbeiter abgelehnt.

Wahlurnen und Wahlgeheimnis.

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Der Wahlkampf ist in der letzten Woche namentlich in einem Bezirk mit großer Heftigkeit geführt worden, und von beiden Seiten wurden alle Kampfmittel erschöpft. Am Wahltage selbst herrschte eine gewaltige Aufregung, an die Wahlurne wurden fogar Krante und Blinde geschleppt. In diesem Bezirke siegte auch die sozialdemo Stuttgart  , 21. Februar. Der Bürgerausschuß hat die vom fratische Liste mit 1906-1928 Stimmen über die gegnerische mit der Freisinnigen Volkspartei   wußte überhaupt nicht, weshalb Gemeinderat bewilligten 5000 Markt zur Unterſtügung der not- 1889-1905, so daß es hier tatsächlich auf eine einzige Stimme die Arbeiter zu einer Organisation ,, gezwungen" werden sollten, leidenden Bergarbeiterschaft des Ruhrgebiets abgelehnt. trotz der starken Wahlbeteiligung anfam. Immerhin gesteht auch und folgerte logisch, daß er dem Prinzip unseres Antrages zu- München  , 21. Februar. Der Magistrat hat gemäß dem Be- die liberal- gouvernementale Straßburger Post" zu, daß von sozial­stimme. Natürlich nur, um mit dem Nationalliberalen schluffe feines Verwaltungsausschusses den Antrag des sozialdemokratischer Seite der Wahlkampf in durchaus parlamentarischer Dr. Pakig und dem Antisemiten Ra a b zusammen durch demokratischen Magistratsrates Schmid, für die Arbeiterfamilien im Art" geführt wurde. Politisch ist diese Wahl deshalb so bedeutungsvoll, weil von möglichst viele Ausstellungen an Einzelheiten der Aus- Ruhrgebiet   15 000 Mart zu genehmigen, abgelehnt. jezt ab die Sozialdemokratie in Straßburg   das Feld behauptet, führung des Prinzipes entgegenzuwirken. Offenherziger Jedenfalls wird der Versuch von bürgerlicher Seite erneuert werden, lehnte der konservative Abgeordnete Pauli- Potsdam Als die früheren gesetzlichen Vorschriften zur Wahrung des unter Absehung von den gegenseitigen Reibereien einen Bund der jeden Gedanken an eine Arbeitervertretung ab, während wahlgeheimnisses bei den Reichstagswahlen nicht mehr zur Erfüllung Ordnungsparteien" zu gründen. Diese Politik hat vor drei Jahren er für alle anderen Interessentengruppen staatliche Organi ihres Zwedes ausreichten, wurden sie durch die jetzt bestehenden zwar schon ein klägliches Fiasko erlebt, aber auch die jungliberale" sationen zu schaffen bereit ist.-- Mit der bürgerlichen Rück- Borschriften( Suvertwahl, folierraum 2c.) ersetzt. Bekannt ist, wie Tattit hat unsere Erfolge nicht hemmen können, und zwar umso ständigkeit wie mit der bürgerlichen Halbheit rechnete dann die konservativen Wahlmacher diese neuen Vorschriften zu verhindern weniger, als die Wähler der von der Parteileitung ausgegebenen Bebe im Schlußwort zu unserem Antrage gründlich ab. suchten und im Reichstage stets die Regierung drängten, den mehr- Parole nur in geringer Zahl folgten. Eine Entscheidung über den Antrag selbst kann erst in fach gefaßten Beschlüssen des Reichstages zur Sicherung des Wahl­geheimnisses die Zustimmung zu versagen. Nun aber doch die neuen der zweiten Lesung fallen. Heute wurde ein verwässerter Antrag der National- Vorschriften gekommen sind und den alten Praktiken der Wahl­liberalen auf Selbständigmachung der Kommission für Arbeiter terroristen ein Ende bereiteten, wenden diese neue Schliche und Kniffe an, um das Wahlgeheimnis zu durchbrechen. Alle Wahlproteste, statistit angenommen und ein von den Polen   faum verteidigter die bis jetzt der Wahlprüfungskommission vorlagen, beklagen die Antrag auf Schaffung eines Reichs- Arbeitsamtes mit um Richtinnehaltung oder Umgehung der Vorschriften über die Jiolier faffenderen Befugnissen dem Reichskanzler als Material räume, hauptsächlich aber die Verhinderung des Wahlgeheimnisses überwiesen. durch die Wahlurnen.

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Wilhelm der Große. In Graudenz   hatte sich, wie das Berliner Tageblatt" berichtet, ein Komitee gebildet, um auf dent Marktplatz ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I.   zu errichten. Die Jury, der Geheimer Baurat Schwechten und die Akademieprofessoren Herber, Scheurenberg und Janensch angehörten, hatte einstimmig den ersten Preis dem Bildhauer Günther- Gera in Berlin   zu gesprochen, dessen Entwurf auf dem Sockel eine Walküre darstellt und durch ein Porträtmedaillon des alten Kaisers