enthoben.
Amerika.
(„ Tag.")
Kläger aus, daß ihm sein fürstlicher Herr fortgesezt eingeschärft Die Krisis spißt sich immer mehr zu. Die Zahl der Arbeitshabe, gegen die Wilderer unablässig scharf vorzugehen, und losen wird allein in Barzelona auf 40 000, in ganz Katalonien auf für den Fall, daß er seinem Berufe zum Opfer fallen sollte, ber- 150 000 geschäßt. Die Notlage der Bevölkerung wird verschärft der ganzen Linie der Wien - Warschauer und der Berlin - Warschauer sprochen habe, Zeitlebens für ihn zu sorgen. Der Prinz bestritt, durch die enorme Steigerung der Preise für die nötigsten Lebensdem Kläger derartige Zusicherungen gemacht zu haben. Mit mittel, vor allen Dingen des Getreides. der Verschaffung einer Stelle beim Fürsten Donnersmard erachte sich jeder weiteren Haftung er enthoben. Das Landgericht München II wies die Klage des Oberjägers tostenfällig ab. Das Oberlandesgericht hob dieses erstinstanz liche Urteil jedoch wieder auf und legte dem Prinzen Wittgenstein den Eid darüber auf, daß er die vom Kläger behaupteten Versorgungszusicherungen nicht gemacht habe. Leistet der Prinz diesen Eid, dann wird die Berufung des Klägers kostenfällig verworfen. Wird der Eid nicht geleistet, so hat der Prinz ab 1. April 1904 an den Kläger eine monatliche Rente von 40 M. auf Lebensdauer zu bezahlen und von den Kosten 4/5, der Kläger 1/5 zu tragen. Wird der Prinz seine erlauchten Finger zum Schwur erheben?
Die Kriegslage in Südwestafrika
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in
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Die Ausstandsbewegung.
Warschau , 21. Februar. Heute wurde der Lederhändler Zwiebel seinem Hause von jüdischen Arbeitern ermordet.
Auf den Direktor einer Spizenfabrik Körner wurde, als er von einer Besprechung mit den Arbeitern zurückkehrte, ein Mordversuch gemacht, der mißlang.
Dberjäger während seiner Dienstzeit Dienstzeit bei dem Prinzen Tat soll für Tullio Murri das gewesen fein, seine Schwester, die Gleiwik, 22. Februar. Dem Oberschleftschen Wanderer" zufolge weder gegen Krankheit noch gegen Unfall versichert war(!), appellierte er vergötterte, von dem Grafen zu befreien, damit sie sich mit wurden zwischen Sosnowice und Dombrowska die Schienen der er, nachdem er vollständig arbeitsunfähig war, an die Noblesse ihrem früheren Geliebten, dem Dr. Secchi, verbinden könne. In Hauptstrecke aufgerissen. Ein Güterzug ist infolgedessen entgleist und feines ehemaligen prinzlichen Herrn, ihm auf Lebensdauer eine wenn eine Trennung der Ehe hatte der Graf, der sehr an seinen Kindern ist von Ausständigen geplündert(?) worden. auch bescheidene Sustentation zu gewähren. Se. Durchlaucht konnte hing, nicht eingewilligt. Der Prozeß ruft in ganz Italien eine Kattowit, 22. Februar. Nach einer amtlichen Meldung aus sich dazu aber nicht verstehen, er erachtete sich durch Verschaffung große Sensation hervor; an ihm sind die berühmtesten Advokaten, Sosnowice wurde der dort um 9 Uhr früh eingetroffene preußische der Stellung beim Fürsten Donnersmarck jedweder weiterer Ver- wie Altobelli, Enrico Ferri 2c. als Verteidiger oder für die Zivilbindlichkeiten gegenüber dem zum Krüppel geschossenen Oberjäger partei beteiligt. Ferner find hinzugezogen eine Anzahl der Güterzug von dem russischen Eisenbahnpersonal nicht zur Weiterbedeutendsten Mediziner und Psychiatoren, wie Lombroso als beförderung angenommen. Der arme Teufel erhob daher beim Landgericht München II Klage Sachverständige. Der Prozeß dürfte wieder viele Wochen in An- Warschau , 22. Februar. Der Verkehrsminister telegraphierte, gegen den Prinzen Wittgenstein auf Gewährung einer monatlichen spruch nehmen.- daß auf allerhöchsten Befehl alle Forderungen der Arbeiter an den Rente von 110 M. auf Lebensdauer. In der Klagebegründung führte Spanien . Staatsbahnen unverzüglich summarisch bewilligt werden sollen. Warschau , 22. Februar. Heute mittag wurde der Betrieb auf Bahn eingestellt. Nur gehende Züge vollenden ihre Fahrt unter der Kontrolle von Ingenieuren, neue Züge werden nicht mehr abgelassen. („ Tag.") Von der Marine. Die Marineverwaltung beschäftigt sich mit Kaluga , 22. Februar. Auf der Briansker Linie der Bahn einem eigenartigen Problem. Viele neue Schiffe werden gebaut, Moskau - Kiew - Woronesch sind die Angestellten in Ausstand getreten; der Kongreß bewilligt die verlangten Mittel zum Ausbau der See- es verkehren keine Züge. macht; man ist stolz auf die große und starke Flotte der Vereinigten Staaten , aber die glänzende Hülle kann nicht länger einen faulen Punkt verdecken, der den Kern der ganzen Seemacht trifft, nämlich die Bemannung der Schiffe. Es fällt immer schwerer, Leute für die Marine anzuwerben. Man hat festgestellt, daß ein Fünftel aller Angeworbenen bei der ersten besten Gelegenheit desertiert. Darüber wundert sich niemand, denn es ist bekannt, daß der Dienst zur See schwer ist, die Disziplin streng, die Bezahlung gering und die Behandlung im allgemeinen schlecht. Ein tüchtiger Arbeiter verRiga, 22. Februar. Die Ausständigen demolieren die Fabriken. wird in der„ National Zeitung" von einem Landes- und Sach- dient in einer Woche mehr als ein Mann in der Marine in einem In der Petersburger Vorstadt ist es zu heftigen Krawallen gekundigen in sehr pessimistischer Weise beurteilt. Der Ge- ganzen Monat, und dabei genießt der Arbeiter seine Bewegungs- tommen. Kosaten und Dragoner hieben in die Menge ein. Die währsmann erklärt, er besorge, daß es noch recht lange Zeit freiheit. Vom Soldatenstand überhaupt denkt der Amerikaner dauern werde, bis man von einer vollständigen Niederwerfung der fehr gering, ausgenommen wenn es in den Krieg geht. Sonst läßt Lage ist ernst. („ Tag".) Aufständischen in Südwestafrika werde sprechen können. In der er sich nur durch widrige Verhältnisse gezwungen und ungern anSuchum- Kale( Gouv. Kutais), 21. Februar. Hier ist der Generalbisher beliebten etwas zu europäischen Weise" werde der Krieg werben. Am meisten abschreckend ist die schlechte Behandlung. Es ausstand ausgebrochen. Jufolge der Drohungen der Agitatoren wurden gegen die witbois wohl überhaupt nicht so leicht siegreich zu Ende ist eine alte Klage, daß die Seeleute( und auch außerhalb der die Geschäfte geschlossen. Sowohl Fuhrleute wie Bootsführer fehlen. geführt werden können. Die Methode der Umgehungen und Um- Marine) zu wenig Schuß genießen gegenüber der Willfür ihrer Es gibt weder Brot, noch Fleisch, noch sonstige Eßwaren zu kaufen. zingelungen mit starken Truppenmengen und Geſchüßen möge einem Vorgesezten. Der„ Boston Herald" nennt das Problem ein sehr auf den Straßen sind eine Menge Arbeitsloser. Ueberall sieht man europäischen Gegner gegenüber wohl am Blaze sein, sich eventuell ernſtes"; er gibt seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß es in einem Militär. Viele Einwohner der Stadt hungern. auch gegenüber den Dwambos bewähren, da dort das Terrain Kriegsfalle nie an Mannschaften fehlen wird, aber die Ausbildung günstiger sei. Im Süden von Deutsch- Südwestafrika aber bedingten in Friedenszeiten sei doch notwendig; die Löhne könne man schwerlich größere Truppenmassen und Kanonen eine große Langsam erhöhen, sonst steigen die Kosten für die Marine zu hoch; die Befeit der Fortbewegung wegen der Terrainschwierigkeiten und der handlung der Leute sei übrigens bei anderen Nationen vicl Schwierigkeiten bei Nachschaffung des Proviants. So schtverfällig schlimmer. Ohne die gewöhnliche" Mannschaft ist eben auch ein also unsere Truppen seien, so schnell und beweglich seien die ftolzes Kriegsschiff ein mußloses Ding, und die Defertionen werden Hottentotten. Wenn man sich nicht entschließe, die Truppen nicht aufhören, wenn die Ursachen nicht beseitigt werden.- in fleine Detachements aufzulösen und selbständig operieren zu lassen, selbst auf die Gefahr hin, auf einige Wochen jede Verbindung mit ihnen zu verlieren, so werde man schwerlich die witbois erwischen. Sehr gut wäre es, wenn man die Bastards, die Buren und die alteingesessenen Ansiedler zum Kern solcher Unsere gestrige Nachricht, daß im Kaukasus der förmliche fliegenden Kolonnen mache, auch wäre es gut, wenn man die Bürgerkrieg ausgebrochen ist, wird heute von den verschiedensten Bahn von Windhut nach dem Süden so rasch als Quellen bestätigt. Es ist in Baku zu einer furchtbaren Völkerschlacht möglich baue, da diese Bahn bei der voraussichtlich noch langen gekommen. Die Vorgänge selbst find in ihren Ursachen und ErDauer der Unruhen die Verpflegung der Truppen sehr erleichtern scheinungen noch nicht zu übersehen. Im Bakuer Petroleumgebiete flar, ob es sich um Kämpfe der Nationalitäten untereinander handelt, Nach dieser Auffassung wäre also taum eine Hoffnung dafür leben die verschiedensten Völkerschaften nebeneinander. Es ist nicht vorhanden, daß es noch in diesem Jahre unseren Truppen gelänge, die Witbois vollständig zu unterwerfen. Da sich noch zirka ob es den Schergen des Barismus gelungen ist, die dort sehr 12 000 Mann in Südwestafrika befinden, deren Verpflegung auch energische soziale und politische proletarische Bewegung durch ohne den vorgeschlagenen Bau der Bahn von Windhut nach dem Süden- Schürung des nationalen Gegensatzes aus einem gemeinsamen außerordentlich kostspielig ist, so wird die Rechnung für den Kampfe gegen den Absolutismus in eine nationale SelbstFeldzug noch weit gewaltiger anschwellen, als man bisher anzunehmen gewagt hat!-
werde.
Husland.
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Keine deutsche Trauerdelegation für Sergins. Die Deputation des Fürstenwalder Ulanen- Regiments( 1. Brandenburgisches) Nr. 3, Kaiser Alexander H. von Rußland , dessen Chef der ermordete Großfürst Sergius war, wird sich zu den Leichenfeierlichkeiten nicht nach nach Rußland begeben. Von der russischen Botschaft in Berlin traf nämlich beim Oberst bon Schmiterlöw folgendes Telegramm ein:" Laut allerhöchst geäußertem Wunsche wird ersucht, von Entsendung auswärtiger Militärdeputationen zu den BeisehungsFeierlichkeiten Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Sergius von Rußland Abstand nehmen zu wollen."
zerfleischung abzulenten, oder ob es sich um einen gemeinsamen Aufstand gegen das Kosakenregiment handelt. Gegen die erstere Annahme sprechen die Erfahrungen des lezten großen PetroleumarbeiterStreits, wo die Arbeiter aller Nationalitäten mit bewunderungswürdiger sozialdemokratisch geschulter Einheitlichkeit vorgingen. Auf die Möglichkeit nationaler Kämpfe deuten offizielle Telegramme hin, die freilich abfichtlich irreleitend fein können.
Das Urteil der Hullkommission. Paris , 22. Februar. Die Hullkommission setzte die letzte Lesung des Berichtes fort, dessen Hauptverfasser der öfterreichische Admiral Freiherr v. Spaun ist, an welchem aber auch alle anderen Mitglieder der Kommission mitgearbeitet an. haben. Es wird versichert, daß die Kommission sich über die Frage, ob japanische Torpedoboote zur Zeit des Angriffs auf die Fischerflotte aufgetaucht sind, nicht äußert, sondern erklärt, daß Admiral Roschdjestwensky berechtigterweise glauben konnte, daß seinem Geschwader Gefahr drohte und demnach handeln durfte, wie geschehen. Der Bericht konstatiert die Verpflichtung Ruß lands , die Opfer der Katastrophe zu entschädigen. Der Bericht wird morgen an die Regierungen von Rußland und England abgesandt und voraussichtlich am Sonnabend in öffentlicher Versammlung verlesen werden.
Ein wahrhaft falomonisches Urteil! Ein Urteil, wie es Die Hullkommission war freilich vorauszusehen war. von vornherein eine Begräbniskommission, sie sollte es sein! Die Frage hätte nicht nur so gestellt werden müssen: waren Japaner in der Nordsee , sondern: konnten vernünftige Menschen annehmen, daß sich japanische Torpedoboote in der Nordsee befanden. Diese Frage hätte verneint, damit also Roschdjestwenstys tolle Schießerei als Att eines deliranten Völkerrechtsbruchs verurteilt werden müssen. So aber nahm die Hullkommission die subjektive Wahnvorstellung des russischen Admirals als Milderungsgrund an. Wir könnten Wunderbares erleben, wenn jeder Tollheit ein derartiger Freibrief ausgestellt würde!-
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Auch der sozialistische Deputierte Rouanet hat eine Interpellation über die von den Kolonialbeamten verübten Greueltaten in FranzösischKongo angekündigt. Der Deputierte le hérissé veröffentlicht eine Meihe Schriftstüde, welche zum größten Teil die Bestätigung für die von den Zeitungen gemeldeten Grausamkeiten Toquets und seiner Mitschuldigen beweisen.
Der Eisenbahnerstreit nimmt einen gewaltigen Umfang Bereits ist der Grenzgüterverkehr teilweise eingestellt. Inzwischen nimmt sich der Zarismus heraus, anderen Staaten
zu befehlen, zaristische Sitten einzuführen. Bei der Schweiz ist auf diplomatischem Wege Beschwerde geführt, daß man dort für die Blutopfer des Zarismus sammelt, und daß die Schweizer Bresse, Mörder Mörder heißt. Es ist zu hoffen, daß die Schweiz , wie jüngst England gegenüber Deutschland , diefen frechen Einmischungsversuch Rußlands dahin beantwortet, daß sie aus formalen und fachlichen Gründen weder das Recht noch die Neigung habe, die öffentliche Kritik an den russischen Greueln irgendwie zu beeinflussen. Jm englischen Parlament hat Keir Hardie über die Schandtaten interpelliert, ohne die Regierung zu einer Antwort gezwungen zu haben.
Der Bürgerkrieg im Raukasus.
Wir erhalten die folgende telegraphische Meldung: Ein fürchterlicher Straßenkampf zwischen Armeniern und Tartaren tobt zurzeit. 700 Personen find getötet oder verwundet. Seit Sonntag steht das Geschäftsleben völlig still.
Einem Hamburger Kaufhause, welches in Batu aus gedehnte geschäftliche Beziehungen hat, gingen dem„ Hamb. Sorresp." zufolge zwei Telegramme zu.
Das erstere lautet: Unsere Situation ist sehr schwierig und gefahrvoll, müssen auf das schlimmste gefaßt sein. Das zweite Telegramm regt an, durch die deutsche Gesandtschaft in Petersburg um schnelle Abhülfe ersuchen zu laſſen.
Das heißt der deutschen Gesandtschaft zumuten, die einzige denkbare Abhülfe zu verlangen: Die Beseitigung des Barismus! Auch ein offizielles Telegramm aus Batu besagt: Die blutigen Zusammenstöße in der Stadt dauern an. Die Straßen find voll von Leichen.
Der Generalftreik dauert noch immer fort. Die Wieder. aufnahme der Arbeit im Borinage hat am Mittwoch nur sehr geringen Fortschritt gemacht. Die Belegschaften der Grube in Gracchat, wo der Ausstand nahezu aufgehört hatte, weigerten sich heute einzufahren, nachdem gestern nachmittag etwa 1000 Ausständige die Arbeit in der Grube zum Slillstand zu bringen versucht hatten, was nur durch von Mons herbeigerufene Gendarmerieverstärkungen verhindert werden konnte. In drei Drten wurden heute nacht Anschläge gegen Arbeitswillige verübt. In Dour wurde das Haus eines Bergmanns durch eine Explosion stark beschädigt, der Bergmann selbst schwer verwundet.
Charleroi , 22. Februar. Die Abnahme des Ausstandes ist heute sehr gering, jedoch wird die Wiederaufnahme der Arbeit erörtert. Die Beendigung des Streiks dürfte sich bis nächste Woche hinziehen.
Auch dem„ Tag" wird aus Petersburg über die Zustände Baku telegraphiert:
Unter Armeniern und Tataren herrscht dort ein regelrechtes Schlachten und Megeln. Alle Comptoire find geschlossen. Die Aufgabe von Telegrammen an die Petersburger Verwaltungen kann nur unter Revolverschüssen erzwungen werden. In Bibi- Eibat sind in den dortigen Petroleumquellen furchtbare Brände ausgebrochen.
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Russische Einmischung in der Schweiz . Aus Bern meldet„ Wolffs Bureau":
Gutem Vernehmen nach erhob die russische Gesandtschaft in Bern beim Bundespräsidenten Vorstellungen wegen der Veranstaltung einer Geldsammlung auf den öffentlichen Wegen von Bern zugunsten der Opfer des russischen Anfruhrs, wegen der Beteiligung eines Mitglieds des Berner Gemeinderats an dieser Veranstaltung sowie wegen der heftigen Sprache, die ein Teil der schweizerischen Presse gegenüber der russischen Regierung und dem Kaiser von Rußland führe. Die Antwort der Schweiz ist bisher nicht bekannt.
Eine Anfrage im englischen Unterhaus. London , 22. Februar. Unterhaus. Keir- Hardie ( Arbeiterpartei) fragt an, ob die Regierung eine amtliche Nachricht erhalten habe, daß in Warschan durch russische Truppen 120 Arbeiterführer ohne Berhör erschossen worden seien, und ob die Regierung beabsichtige, der russischen Regierung Vorstellungen zu machen über die Art, wie die Behörden den Ansprüchen der Arbeiter begegneten.
Balfour erwidert, es sei selbstverständlich für die britische
Regierung unmöglich, sich in die inneren Angelegenheiten Rußlands einzumischen oder ein Urteil darüber abzugeben.
Es schweifwedelt eben alles vor Rußland . Bei der Türkei und sonst hat man sich an die Nichteinmischungsregel niemals gekehrt!
Aus der Frauenbewegung.
Unter zahlreicher Beteiligung feierte am Sonntag der Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse sein fechstes Stiftungsfest. Das Konzert, ausgeführt von Mitgliedern des neuen Tonfünstler- Orchesters, und der Gesang der Frau Hertha hervor. Ebenfalls die außerordentlich feine Rezitation des Dr. Emil Geipelt bereiteten großen Genuß und riefen lebhaftesten Beifall Geyer, welcher sehr wirkungsvoll aus Ada Negris neuesten Liedern, Goethe und anderen vortrug.
In der zündenden Festrede, welche Dr. Gradnauer hielt, forderte er Frauen und Männer mit fraftvollen Worten auf, gemeinsam an den großen Kulturaufgaben der Menschheit zu arbeiten. Heiteres Beisammensein und fröhlicher Tanz beschloß die schöne Feier. Kommandantenstr. 20 statt. Herr Baege spricht über die EntDer nächste Vortrag findet am 27. Februar in den Arminhalten, widelungsgeschichte des Weltalls und der Erde. Gäſte willkommen.
Steglit. Der Bildungsverein für Frauen und Mädchen hielt Donnerstag, den 16. Februar, bei Wahrendorf, Schloßstr. 117, seine regelmäßige Vereinsversammlung ab, in welcher Herr Dr. Zepler Strankheitsursachen, Schuzmaßregeln gegen dieselben, insbesondere einen interessanten Vortrag über:" Die kleinsten Lebewesen als die Behandlung der Milch" hielt. Der Referent erntete reichen Beifall. Die nächste Versammlung findet Dienstag, den 7. März bei Grube, Kaiser Allee statt.
Aus Induftrie und Handel. Die Lage der Eisenindustrie.
Der Bergarbeiterstreit hat im Januar das Geschäft in allen Zweigen der Eiſenindustrie, zum Teil sehr scharf, gehemmt. Allein Im Gegensatz zu diesen Meldungen weiß der offizielle schon an den Ziffern der Roheisengewinnung im Monat Januar Telegraph am Mittwoch abend die folgende Beruhigungsnach- fieht man, wie start der Einfluß des Streits auf den Beschäftigungsgrad war. Nahm doch im Januar die Roheisenerzeugung um mehr richt zu verbreiten: als 100 000 Tonnen gegenüber dem Dezember vorigen Jahres ab und blieb auch hinter der Roheisengewinnung des Januar 1904 unt
Baku , 22. Februar. Zwischen Armeniern und Persern ist heute nachmittag eine Aussöhnung erfolgt. In der Stadt herrscht nunmehr Ruhe. Die Ordnung wird überall aufrecht erhalten. Das klingt verdächtig nach russischer Zensur!
Der Eisenbahnerstreik.
65 000 Tonnen zurück.
Den stärksten Ausfall erlitt natürlich die rheinisch we st fälische Eisenindustrie. Nachdem so im Monat Januar der Der Prozeß Bonmartini. Am Dienstag hat in Turin der Prozeß Beschäftigungsgrad aus einem Grunde, der nichts mit der inneren gegen die Geschwister Murri, der im Oktober auf Antrag der VerLage des Eisenmarktes zu tun hatte, förmlich zurüdgehalten war, teidigung plötzlich abbrach, wieder begonnen. Die Tatsachen dürften Warschau , 22. Februar. Der Zug Warschau - Wien , der regel- mußte alsbald nach Beendigung des Streits eine Realtion eintreten: unseren Lesern noch bekannt sein: Linda Murri , die Tochter eines mäßig um 12 Uhr mittags abgeht, ist heute nicht abgegangen. ohne daß in der Intensität des Abſayes sich eine merkliche berühmten Mediziners heiratete als Achtzehnjährige den um vieles Der allgemeine Ausstand sämtlicher Eisenbahner wird erwartet. Veränderung vollzogen hätte, konnten die Betriebe fast bis Eines Tages wurde der Graf erzu ihrer bollen älteren Grafen Bonmartini. Leistungsfähigkeit Warschau , 22. Februar. Die Polizeibeamten wurden auf Annur den Ausfall der Streitwochen nachzuholen. mordet in seiner Villa aufgefunden. Die Anklage behauptet num, Abgesehen daß Tullio Murri, der Bruder Lindas, in Gemeinschaft mit seinen ordnung des Polizeichefs mit Browningrevolvern bewaffnet. Die von dieser Wirkung des Streits kommt aber weiter hinzu, daß die Komplizen, dem Dr. Naldi und feiner Maitresse, dem Zimmer- Beamten der Versicherungsgesellschaft" Roszia" sind in den Aus- Bewegung des Abjates im Februar schon unter dem Einfluß mädchen Bonetti, den Grafen ermordet haben. Das Motiv der stand getreten. Frühjahrsbelebung steht. Namentlich in fertigen Eisen
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arbeiten,
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